Der 1. Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in Europa, Afrika, dem Nahen Osten und Asien geführt. Er war der bis dahin umfassendste Krieg der Geschichte, der alle Bereiche von Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur umfasste. Insgesamt standen annähernd 70 Millionen Soldaten unter Waffen. Etwa 17 Millionen Menschen ließen ihr Leben in den blutigen Stellungskriegen, der als Urkatastrophe für das 20. Jahrhundert galt.

 

 

 

Der Weg in den Krieg:

Der Ursprung der Krise, die 1914 in einem Weltkrieg mündet, liegen auf den vorangegangenen Balkankriegen und den damit verbundenen Nationalbestrebungen der einzelnen Staaten und der Einmischung der europäischen Großmächte Österreich-Ungarn, die ein Großserbisches Reich mit allen Mitteln verhindern wollten und Russland, die ihre slawischen "Brüder" unterstützen.

 

Grenzverschiebungen auf dem Balkan 1878 - 1913

 

Dieser nationale Extremismus, besonders in Serbien die ihr bis dato erobertes Gebiet ausweiten und über den gesamten Balkan ausdehnen wollten, führte zu der Gründung der Mlada Bosna. Diese war eine Vereinigung von serbischen Schülern und Studenten, die im von Österreich-Ungarn annektierten Bosnien-Herzegowina aktiv waren und deren Bestreben die Einverleibung dieses Gebietes zu Serbien war. Ausgehend von dieser Gruppe gab es bereits in der Zeit vor 1914 einige Anschläge, deren Höhepunkt allerdings die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand sein sollte.

Franz Ferdinand besuchte im Juli 1914 mit seiner Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg die Hauptstadt Sarajevo. Dort war unter anderem auch eine Fahrt im Autokorso durch die Stadt geplant, was die Mitglieder der Mlada Bosna nutzen wollten, um einen tödlichen Anschlag durchzuführen. Gegen 10 Uhr Vormittags fuhr die Gruppe an dem Attentäter Mehmedbašić vorbei, der die Aufgabe hatte, eine Bombe in das Fahrzeug von Franz Ferdinand zu werfen und ihn damit zu töten. Da Mehmedbašić nicht erkennen konnte, in welchem Fahrzeug genau Franz Ferdinand sitzt, brach er seinen Versuch ab.

Etwas später erkundigte sich der zweite Attentäter Čabrinović bei einem Polizisten, in welchem Fahrzeug genau der Thronfolger sitzt. als er eine Antwort bekam, entsicherte er seine Bombe und warf sie Richtung Fahrzeug. Der Fahrer bemerkte den Wurf, Beschleunigte und Franz Ferdinand hob zum Schutz seinen Arm über seine Frau. An diesem prallte die Bombe auch ab und rollte über das offene Verdeck vom Fahrzeug, anschließend explodierte die Bombe vor dem nächsten Wagen. Čabrinović versuchte sich daraufhin mit Zyankali umzubringen, das Gift war jedoch zu alt und verlor seine Wirkung. Er wurde anschließend festgenommen.

Ein weiterer Attentäter, Gavrilo Princip, tauchte während der Hektik in einem Kaffee unter und wartete ab.

Die Fahrt des Thronfolgers endete zunächst im Rathaus. Entgegen einigen Ratschlägen entschied sich Franz Ferdinand ins Krankenhaus zu fahren um dort bei dem ersten Anschlag verletzten Oberstleutnant Merizzi zu besuchen. Auf dem Weg dorthin musste das Fahrzeug für kurze Zeit anhalten, direkt vor dem Kaffee in dem Gavrilo Princip gerade saß. Er nutzte die Gelegenheit und marschierte direkt auf das Fahrzeug zu. Während des Gehens zog er seine Waffe und feuerte zwei Schüsse ab. Der erste Schuss traf Sophie Chotek im Unterleib, der zweite traf Franz Ferdinand im Hals, der kurz darauf auch das Bewusstsein verlor.

Princip versuchte sich anschließend ebenfalls mit Zyankali umzubringen, doch wie bei Čabrinović war das Gift bereits zu alt gewesen und wirkte nicht mehr. Princip wurde verhaftet. Der Thronfolger und seine Frau verstarben später an den schweren Verletzungen. Mit dem Tod begann die sogenannte "Julikrise".

 

Das Attentat in Sarajevo

 

 

 

Die Julikrise:

Mit dem Tod des österreichischen Thronfolger, begannen bereits einige militärische Führer Österreichs auf einen sofortigen Militärschlag gegen Serbien zu drängen. Zwar waren die Attentäter Einwohner von Bosnien-Herzegowina, doch die österreichische Führung sah die serbische Führung als Drahtzieher hinter den Anschlägen.

Nach einigem Zögern des österreichischem Außenministeriums wurde zunächst mit dem deutschen Reich Rücksprache über das weitere Vorgehen gehalten, da ein Militärschlag gegen Serbien unweigerlich einen Krieg mit Russland zur Folge hätte. Nachdem die deutsche Regierung der österreichischen Führung freie Hand im Umgang mit Serbien zugesagt hatte (was fälschlicherweise heute als sogenannter Blankoscheck für einen Militärschlag gehalten wird) stellte man der serbischen Regierung am 23. Juli 1914 ein Ultimatum, welches innerhalb von 48 Stunden zu erfüllen sei. In diesem Ultimatum ging es vorrangig um das Verbot von extremistischen Vereinen, dem Verbot von Pressemitteilungen die gegen Österreich-Ungarn gerichtet waren und die Entlassung von Beamten, die eine Anti Österreichische Hetze betrieben. Am dringlichsten und auch als unerfüllbar galten die Paragraphen 5 und 6:
"5. einzuwilligen, daß in Serbien Organe der k. u. k. Regierung bei der Unterdrückung der gegen die territoriale Integrität der Monarchie gerichteten subversiven Bewegung mitwirken; 6. eine gerichtliche Untersuchung gegen jene Teilnehmer des Komplottes vom 28. Juni einzuleiten, die sich auf serbischem Territorium befinden; von der k. u. k. Regierung hierzu delegierte Organe werden an den diesbezüglichen Erhebungen teilnehmen".

Die russische Schutzmacht wurde von der serbischen Führung über das Ultimatum informiert. Unter höchster Geheimhaltung begann damit bereits am 25. Juli in Russland die Mobilmachung der Streitkräfte, da die russische Führung einen Konflikt mit Österreich und seinem Verbündeten Deutschland als unausweichlich sah.

Das mit Russland verbündete Frankreich wurde ebenfalls über das Ultimatum informiert. Bereits seit Jahrzehnten drängte die französische Militärführung auf einen Krieg gegen Deutschland, um das im deutsch-französischen Krieg verlorene Elsass-Lothringen wieder zurückzuholen. Am 26. Juli war sich die französische Militärführung soweit einig, eine Mobilmachung anzutreiben, die Truppen jedoch in einem Abstand von 10 Kilometern zu der Grenze zu Deutschland aufzustellen, um nicht für eventuelle Grenzübergriffe verantwortlich zu sein.

Am 25. Juli um 17.55 Uhr wurde die serbische Antwort auf das Ultimatum an Österreich-Ungarn gereicht, zugleich aber auch im Land die Generalmobilmachung angeordnet. In der Antwort wurde den meisten Forderungen Österreichs zugesagt, lediglich die Einreise von österreichischen Beamten zur Untersuchung ins Land zurück.

Während die Antwort von den meisten europäischen Großmächten als ausreichend angesehen wurde, beharrte Österreich-Ungarn auf die vollständige Umsetzung. In den folgenden 3 Tagen wurden noch Verhandlungen geführt, die eine diplomatische Lösung finden sollten, als Österreich auf Drängen einiger Politiker und Militärs Serbien am 28. Juli 1914 den Krieg erklärte.

Am 29. Juli erfolgte die offizielle Teilmobilmachung Russlands, wobei das Außenministerium den deutschen Botschafter darüber informierte, dass diese Mobilmachung nur gegen Österreich-Ungarn und nicht gegen Deutschland gerichtet sei.

 

Die deutsche Regierung sah sich nun seinen Bündnisverpflichtungen mit Österreich ausgesetzt und ließ die russische Führung darüber informieren, dass eine weitere Mobilmachung der russischen Streitkräfte eine deutsche Mobilmachung nach sich ziehen würde. Russland ignorierte diese Drohung und erließ am 30. Juli die Generalmobilmachung. Auf Drängen des deutschen Generalstabschef Helmuth von Moltke erfolgte in Österreich am 31. Juli die Generalmobilmachung und an Russland wurde ein Ultimatum geschickt, seine Mobilmachung innerhalb von 12 Stunden aufzuheben. Ein Ultimatum von 18 Stunden erreichte zeitgleich Frankreich, dass dessen neutrale Haltung in einem deutsch-russischen Konflikt forderte.

 

Kaiser Wilhelm II. verordnete am 31. Juli 1914 den Kriegszustand (bekanntgegeben als Zustand der drohenden Kriegsgefahr) nach Art. 68 der Reichsverfassung

 

Nachdem die 12 Stunden für das Ultimatum an Russland ohne Antwort verstrichen waren, Mobilisierte Deutschland am 1. August seine Streitkräfte und erklärte am Abend Russland den Krieg. Da die französische Antwort auf das an sie gestellte Ultimatum unzureichend war, folgte die Kriegserklärung von Deutschland am 3. August 1914.  Als die deutschen Truppen nach dem Schlieffenplan handelten und durch das neutrale Belgien marschierten, griff die britische Garantie für Belgien und es erfolgte die Kriegserklärung an Deutschland am 4. August 1914.

Chronologie:

  • 28. Juni: Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajewo
  • 5./6. Juli: „Mission Hoyos“ und der deutsche „Blankoscheck“
  • 23. Juli: Österreichisches Ultimatum an Serbien
  • 25. Juli: Serbische Antwort auf das Ultimatum
  • 28. Juli: Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien
  • 29. Juli: Beschießung Belgrads
  • 29. Juli: Russische Teilmobilmachung
  • 31. Juli: Russische Generalmobilmachung
  • 31. Juli: Deutsche Ultimaten an Frankreich und Russland
  • 1. August: Deutsche Generalmobilmachung und Kriegserklärung an Russland
  • 2. August: Deutsches Ultimatum an Belgien und Besetzung Luxemburgs
  • 3. August: Deutsche Kriegserklärung an Frankreich
  • 4. August: Deutscher Einmarsch in Belgien
  • 4. August: Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland
  • 6. August: Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Russland
  • 8. August: Kriegserklärung Großbritanniens an Österreich-Ungarn

 

Bündnisse im ersten Weltkrieg

 

 

 

1914 ( das erste Kriegsjahr):

Westfront:

Die Strategie und Taktiken für den Feldzug gegen Frankreich beruhten auf den Schlieffenplan der bereits 1905 von Alfred Graf von Schlieffen ausgearbeitet wurde. Der Plan sah vor, im Falle eines Zweifrontenkrieges mit Russland und Frankreich, im Osten die Truppen defensiv zu halten und im Westen durch eine Zangenbewegung die durch Belgien führt, die französischen Befestigungen zu umgehen und der französischen Armee in den Rücken zu fallen und so einen schnellen sieg zu erringen. anschließend sollten die Truppen in den Osten gesendet werden um dort gegen Russland zu kämpfen.

 

Der deutsche Schlieffen Plan

 

Der französische Plan XVII

 

Die Grundstruktur dieses Schlieffenplanes wurden im August 1914 von der obersten Heeresleitung umgesetzt. So begannen deutsche Truppen in einem blitzartigen Überfall in Belgien einzumarschieren um die belgische Festung Lüttich einzunehmen. Die Stadt konnte bereits am 7. August eingenommen werden, die 12 Festungen des Befestigungsgürtels konnten erst nach Beschuss durch schwere Artillerie nach und nach eingenommen oder vollständig zerstört werden.

Im Gegensatz zu der deutschen Strategie sah der französische Plan einen Einmarsch in das von Deutschland 1871 annektierte Elsass und Lothringen vor. Den französischen Truppen gelang es zwar daraufhin am 7. August die wichtige Industriestadt Mülhausen einzunehmen, doch bis zum 24. August fiel diese wieder in deutsche Hände und der französische Vorstoß wurde abgewehrt.

Im Norden begannen nach der Eroberung von Lüttich die umfangreichen Umfassungsbewegungen der deutschen Truppen. Diese zielten zunächst auf Brüssel und das befestigte Namur, wobei die belgische Armee sich zeitgleich in der Festung von Antwerpen zurück zog und zwei Monate lang belagert werden musste. Bis Ende des Monats begannen an der gesamten Grenze zwischen Frankreich und Deutschland mehrere Offensiven beider Seiten. Besonders die französischen Truppen hatten hierbei enorme Verluste zu beklagen, als die Soldaten blind auf die deutschen Maschinengewehr Stellungen liefen und zu tausenden niedergemäht wurden. Doch auch den deutschen Truppen gelang nicht der erwartete Durchbruch durch die französischen Linien.

Die im Norden eingesetzten 5 deutschen Armeen (1 bis 5. Armee) stießen währenddessen immer weiter Richtung Westen vor. Nach der Einnahme von Brüssel schwenke die am nördlichsten eingesetzte 1. Armee unter der Führung von Alexander von Kluck jedoch von ihrer eigentlichen Route ab und verfolgte die französischen Truppen und das Britische Expeditionskorps in südlicher Richtung. Der Plan für die 1. Armee war ursprünglich die Umgehung von Paris vom Norden her und dann die Einkesselung. Durch diesen Schwenk wurde die Frontlinie der deutschen völlig überdehnt und die eigentlich geplante Einkreisung von Paris musste Ende August aufgegeben werden.

Anfang September erfolgte die französische Gegenoffensive. Dafür stießen am 6. September die französischen Truppen in die Flanke der deutschen Truppen, bei der Schlacht an der Marne konnte somit der deutsche Vorstoß aufgehalten werden. Die zu weit vorgerückte 1. Armee musste kehrtmachen womit sie eine rund 40 Kilometer lange Lücke zwischen den Armeen auftat, in die gleich französische und britische Truppen eindrangen. Erst als Oberstleutnant Richard Hentsch, der das Oberkommando über die 1. und 2. deutsche Armee hatte, den Rückzugsbefehl gab, konnte die Lücke geschlossen werden und der Vorstoß der Franzosen und Briten gestoppt werden.

Mitte September kam sowohl die deutsche als auch die französisch-britische Offensive ins Stocken und vom 13. bis 19. September begann der sogenannte "Wettlauf zum Meer", wobei beide Seiten versuchten den Feind nördlich noch umgehen zu können. Die Frontlinie durchzog sich damit nun von der Schweiz bis an die Nordsee.

 

Westfront August - September 1914

 

Wettlauf zum Meer bis Ende 1914

 

Im Oktober versuchten die deutschen Truppen erneut in die Offensive zu gehen und konnten die Städte Lille, Gent, Brügge und Ostende trotz hoher Verluste einnehmen. Durch in aller Eile aufgestellte Reservekorps versuchte die deutsche Führung zuletzt noch bei Ypern wieder Bewegung in den Krieg zu bringen. In der ersten Flandernschlacht vom 20. Oktober bis 18. November 1914 verloren zehntausende ihr Leben ohne irgendwelche Gebietsgewinne. Damit endete der Bewegungskrieg und die Soldaten auf beiden Seiten begannen sich in Schützengräben einzugraben, der Grabenkrieg hatte damit begonnen.

 

 

Ostfront:

Entgegen der Berechnung und Auffassung der obersten Heeresleitung konnten die russischen Truppen schneller Mobilisiert werden als gedacht. Das führte dazu, dass bereits 2 Wochen nach der Kriegserklärung russische Truppen eine Offensive in Ostpreußen durchführten. Die 8. Armee, die Ostpreußen verteidigen sollte, musste sich zurückziehen. Als Folge der russischen Offensive wurde die Armee personell verstärkt und die Leitung übernahmen Generalmajor Erich Ludendorff und Generaloberst Paul von Hindenburg.

Vom 26. bis 31. August erfolgte die deutsche Gegenoffensive, der es gelang die russischen Truppen aufzuhalten und zurückzudrängen. Nachdem die 1. und 2. russische Armee kapitulieren musste, zogen sich die restlichen russischen Truppen aus den meisten Gebieten Ostpreußen zurück.

 

Schlacht bei Tannenberg 1914

 

Auch auf das Gebiet Österreich-Ungarns drangen russische Truppen und konnten Galizien (Gebiet in der Westukraine) einnehmen und die k.u.k. Truppen zu den Karpaten zurückdrängen, wobei die stark befestigte Stadt Przemyśl von den Russen belagert wurde.

Vom 29. September bis 31. Oktober 1914 wurde der Versuch unternommen, mit der deutschen 9. Armee vom Süden Polens her bis an die Weichsel vorzustoßen. Dieser Versuch schlug fehl und am 1. November wurde Generaloberst von Hindenburg zum Oberbefehlshaber Ost des deutschen Heeres ernannt.

Am 9. November begannen die russischen Truppen mit der zweiten Belagerung der wichtigen Stadt Przemyśl. Die Belagerung endete erst am 22. März 1915, als sich die 110.000 Mann starken Reste der k.u.k. Armee ergaben.

Das eigentliche Kriegsziel Österreichs in der Eroberung von Serbien, scheiterte am massiven Widerstand der serbischen Truppen, den den k.u.k. Truppen schwere Verluste beibrachten und zum Rückzug zwangen.

Den ersten Sieg errangen die k.u.k. Truppen im Dezember, als diese die russische Offensive auf Krakau zurückschlugen. Doch auch hier zeichnete sich der Übergang zum Grabenkrieg an.

 

Nebenschauplätze:

Neben den Kämpfen auf dem europäischem Kontinent, fanden auch überall dort Kämpfe statt, wo sich die Kolonien der Heimatländer befanden. So hatten die Briten bereits am 5. August 1914 entschieden, mit Unterstützung der Länder des Commonwealth die deutschen Kolonien anzugreifen.

Die deutsche Kolonie Togo, die von feindlichen Kolonien umringt war, wurde bereits kurz nach Ausbruch des Krieges vollständig erobert.

In Kamerun konnten die dort vorhandenen deutschen Schutztruppen zunächst noch Widerstand leisten, mussten sich aufgrund der Überlegenheit der alliierten Truppen Ende 1914 jedoch ins Hinterland zurück ziehen und führten einen Guerillakrieg fort, der erst 1916 endete.

Deutsch-Südwestafrika konnte 1914 von den deutschen Truppen gehalten werden. Hierbei spielte der Aufstand der burischen Bevölkerung gegen die Briten eine entscheidende Rolle. Als dieser jedoch im Februar 1915 niedergeschlagen wurde, fiel auch die deutsche Kolonie im Anschluss.

Deutsch-Ostafrika war die einzige deutsche Kolonie die unter der Führung von Paul von Lettow-Vorbeck den feindlichen Truppen bis zum Kriegsende 1918 Widerstand leisten konnte.

Die deutschen Kolonien im Pazifik waren fast vollständig ohne Schutztruppen den Feinden ausgeliefert. So wurden diese überwiegend kampflos an Japan, Australien und Neuseeland übergeben.

 

Kriegsjahre 1914 bis 1916

 

 

 

1915 ( das zweite Kriegsjahr):

Westfront:

Mit Beginn des zweiten Kriegsjahres versuchten die Alliierten Truppen die deutschen Flanken im Norden bei Lille und im Süden bei Verdun einzudrückem um so die deutschen Truppen von ihrem Nachschub abzuschneiden. Mit den Vorbereitungen wurde bereits Ende 1914 in der Champagne begonnen, wo die Alliierten erstmals die Taktik der, für den Rest des Krieges bestimmenden, Materialschlacht einsetzten. Hierbei wurden die deutschen Stellungen durch den massiven Einsatz der Artillerie beschossen um anschließend durch die Infanterie erstürmt zu werden. Da die deutschen Truppen jedoch auf den Beschuss vorbereitet waren und ihre Stellungen dementsprechend tief und stark ausgebaut hatten, endete der Versuch der Erstürmung im Fiasko.

Im Gegenzug versuchten nun die deutschen Truppen wieder eine Offensive zu starten. Hierfür wurde erstmals Chlorgas in der zweiten Flandernschlacht am 22. April 1915 eingesetzt. Zwar gelang es durch diesen Einsatz die im Frontabschnitt eingesetzten französischen und algerischen Truppen in Panik zu versetzen und so in die Flucht zu schlagen, allerdings fehlten den Deutschen ausreichend Reservesoldaten um die entstandene Lücke zu erobern. Kurz darauf konnten neu eingetroffende britische und kanadische Truppen die entstandene Lücke füllen.

Am 9. Mai versuchten britische und französische Truppen die deutschen Stellungen bei Artois zu durchbrechen. Aufgrund der hohen Verluste (auf alliierter Seite rund 110.000, auf deutscher Seite rund 75.000 Tote) musste die Offensive bereits Mitte Juni wieder abgebrochen werden.

Im September und Oktober starteten die Alliierten erneut Offensiven im Gebiet um Artois und in der Champagne. Nach Verlusten von über 250.000 Soldaten und keinen Geländegewinnen, wurden auch diese Offensiven abgebrochen.

 

Ostfront:

Durch die Befürchtung, Italien für im laufenden Jahr an der Seite der Alliierten in den Krieg eintreten und somit eine dritte Front für Österreich-Ungarn eröffnen, drangen Paul von Hindenburg und Erich von Ludendorff, die das Oberkommando über die Truppen an der Ostfront hatten, auf einen schnellen Sieg gegen Russland. Hierfür wurden frische Truppen an die Front gebracht, mit denen es den Deutschen gelang bis Ende Februar die russischen Truppen vollständig aus Ostpreußen zu verdrängen.

Da Galizien noch besetzt war, starteten die deutschen und österreichischen Truppen im Mai mit einer Offensive gegen die russischen Truppen. Bis Mitte Mai gelang es den Truppen, die russischen Stellungen zu durchbrechen und bis an den San, was an der Ostfront die entscheidende Wendung brachte. Doch trotz dieser Erfolge hatte Österreich-Ungarn bis März 1915 bereits rund 2 Millionen Mann verloren und war nun vollständig auf die Truppen des deutschen Kaiserreichs angewiesen.

Im Juni wurde die deutsche Offensive fortgeführt und nach der Rückeroberung von Przemyśl am 4. Juni und Lemberg am 22. Juni, drohte den russischen Truppen die Einkesselung. Das Oberkommando der Ostfront drängte auf frische Truppen, um die feindlichen Truppen einzukesseln, doch aufgrund des hohen Risikos wurde die Bitte abgelehnt.

Die folgenden Offensiven brachten zwar nicht die gewünschte Einkesselung der russischen Truppen, doch durch die großen Geländegewinne war Russland gezwungen seine Front zu verkürzen und lies Polen, Litauen und große Teile des Kurlandes räumen. Ende September scheiterten 2 weitere Offensiven der Mittelmächte. Zwar hatten die Russen deutlich höhere Verluste zu beklagen, die Front konnten sie dennoch halten und somit Truppen binden, die Deutschland dringender an der Westfront gebraucht hätte.

 

Ostfront 1915

 

Südfront:

Mit dem Kriegseintritt des osmanischen Reiches 1914 an der Seite der Mittelmächte, eröffnete sich auch im Gebiet des nahen Ostens ein weiterer Kriegsschauplatz. Im Februar 1915 starteten die alliierten Truppen die Operation "Dardanellen" um mit gezielten Angriffen das osmanische Reich schnell zum Austritt aus dem Krieg zu zwingen. Hierfür wurde mit dem Beschuss der Küstenbefestigungen durch britische und französische Kriegsschiffe entlang der Dardanellen begonnen. Zudem sollten die Minensperren entfernt werden um zu der Hauptstadt Konstantinopel durchbrechen zu können. Am 18. März wurden mit dem Durchbruch begonnen, doch nach einigen Verlusten von Kriegsschiffen musste der Versuch abgebrochen werden. Die Alliierten begannen nun mit der Vorbereitung zur Landung von Truppen um über den Landweg die Hauptstadt anzugreifen.

Am 25. April wurden rund 78.000 britische und 17.000 französische Soldaten auf der Halbinsel Gallipol und der Küste bei Kum Kale abgesetzt. Entgegen der Einschätzung des alliierten Oberkommandos war der Widerstand der osmanischen Truppen deutlich stärker als angenommen und die Landung musste unter schweren Verlusten Anfang 1916 wieder abgebrochen werden.

 

Angriff bei Gallipoli

 

Am 23. Mai 1915 erfolgte die Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn und die Eröffnung einer dritten Front. Zuvor hatten Deutschland und Österreich noch versucht, durch unterbreitete Gebietsabtretungen Italien zur Neutralität zu bewegen, doch durch Verhandlungen mit den Alliierten wurden Italien größere Zusprüche erteilt als durch die Mittelmächte. Damit verlief nun die dritte Front für Österreich entlang der Dolomiten, der karnischen Alpen bis zur Küste der Adria.

Die italienischen Truppen eröffneten bereits kurz nach der Kriegserklärung Offensiven am Isonzo und den Dolomiten. Die Verteidigung der Österreicher bestand zu dem Zeitpunkt überwiegend nur aus Milizen, Landwehren und dem Landsturm. Das brachte den italienischen Truppen zwar einige Erfolge, einen entscheidenden Durchbruch konnten sie jedoch nicht erzielen und somit begann der langwierige Alpenkrieg.

 

Am 14. Oktober 1915 trat Bulgarien an der Seite der Mittelmächte in den Krieg ein. Nach dem verlorenen zweiten Balkankrieg und den Gebietsverlusten, drängte das bulgarische Militär auf eine Revidierung des Friedensvertrages und der erneuten Ausdehnung Bulgariens. Die Offensive gegen Serbien erfolgte bereits am 6. Oktober, die Kriegserklärung wurde jedoch erst am 14. Oktober erteilt.

Die serbischen Truppen, bereits deutlich geschwächt durch die vorrangeganene österreichische Offensive, hatten den bulgarischen Truppen nicht mehr viel entgegen zu setzen. Bereits am 9. Oktober fiel die Hauptstadt Belgrad und die restlichen serbischen Truppen mussten sich in die albanischen und montenegrinischen Berge zurück ziehen. Das besetzte Serbien wurde anschließend zwischen Bulgarien und Österreich aufgeteilt.

 

 

Kriegsverlauf im nahen Osten

 

 

 

1916 ( das dritte Kriegsjahr):

Westfront:

Am 21. Februar begannen deutsche Truppen mit dem Angriff auf die Befestigungsanlagen rund um die Stadt Verdun. Ziel des Angriffes war die Begradigung der Frontlinie um einen Angriff auf die geschwächten deutschen Flanken zu verhindern, wieder aus dem Stellungskrieg in einen Bewegungskrieg überzugehen und um die französische Militärführung dazu zu bewegen, ungeachtet der Verluste Verdun aus Gründen des Nationalstolzes unbedingt halten zu wollen.

Der Angriff war in vier Phasen unterteilt. Die erste Phase begann am 21. Februar, wobei die deutsche Artillerie zunächst ein achtstündiges Dauerfeuer auf die französischen Stellungen einleitete, bevor die Infanterie einen Sturmangriff durchführte. Da die französischen Truppen mehr Widerstand leisteten als angenommen, konnten die Deutschen nur geringe Geländegewinne erzielen. Einzig die Festung Fort Douaumont konnte am 25. Februar eingenommen werden, hatte jedoch taktisch einen sehr geringen Wert. Bei den Franzosen war durch den Angriff und den Verlust des Forts der Kampfeswille dafür umso mehr geweckt worden und es sollte die Festung Verdun mit allen Mitteln gehalten werden. Als Sinnbild für die Verteidigung ging die Versorgungsstraße von Bar-le-Duc nach Verdun ein, über die die gesamte Versorgung ablief und die nicht von den Deutschen unterbrochen werden konnte. Die erste Phase endete am 4. März, als der deutsche Angriff im Angesicht der französischen Artillerie zum erliegen kam.

In der zweiten Phase wurden Angriffe auf die Höhenzüge unternommen. Besonders die Höhen Le-Mort-Homme und Höhe 304 forderten viele Tote und trugen zum Bild der "Hölle von Verdun" bei. Ein entscheidender Sieg gelang den deutschen Truppen auch diesmal nicht.

In der dritten Phase wurde das Angriffsziel nicht mehr auf die Befestigungen sondern auf die Stadt Verdun selbst gelegt um den französischen Nachschub abzuschneiden. Am 2. Juni konnte das Fort Vaux eingenommen werden, ein Durchbruch durch die Frontlinie bei dem Dorf Fleury-devant-Douaumont schlug jedoch fehl.

In der vierten Phase wurde nochmals versucht die feindlichen Linien zu durchbrechen, am Fort de Souville blieb jedoch auch dieser Angriff stecken. Da die Alliierten ihrerseits nun eine Offensive an der Somme gestartet hatten, musste die Heeresleistung Truppen von Verdun abziehen und zur Verteidigung einsetzen.

 

Karte der Schlacht um Verdun am 21. Februar 1916

 

Die Schlacht von Verdun 1916

 

 

Am 1. Juli 1916 begannen die Alliierten mit einer großangelegten Offensive an der Somme. Nach acht Tagen Dauerfeuer durch rund 1.500 Geschütze stürmten die überwiegend britischen Soldaten auf die deutschen Stellungen zu. Entgegen der Überzeugung des britischen Kommandeurs Douglas Haig waren die deutschen Stellungen jedoch kaum beschädigt und so konnten die Soldaten nach dem Artilleriefeuer wieder ihre Stellungen besetzen und deckten die heranstürmenden britischen Soldaten mit schwerem Maschinengewehrfeuer ein. Alleine in der ersten halben Stunde des Angriffes starben rund 8.000 Soldaten bei dem Angriff.

Trotz dieser Verluste wurden die Angriffe bis Ende November weitergeführt, wobei im September erstmals auch britische Tanks eingesetzt wurden. Ende November hatten die Angriffe den Alliierten 8 bis 10 Kilometer Geländegewinn eingebracht, dafür mussten rund 624.000 Soldaten sterben.

 

Karte Schlacht an der Somme

 

 

Im Oktober starteten auch die Franzosen bei Verdun ihre Gegenoffensive. Nachdem die Forts Douaumont und Thiaumont eingenommen werden konnten, mussten die Deutschen am 2. Dezember auch Fort Vaux räumen. Bis Ende des Jahres konnten die Franzosen fast alle Gebiete um Verdun zurückerobern, die im Frühjahr von den Deutschen eingenommen wurden.

 

 

Ostfront:

Im März 1916 übernahm Alexei Brussilow das Oberkommando über die russische Südarmee. Mit dieser begann er ab dem 4. Juni mit einer Großoffensive und konnte östlich von Kowel (in der heutigen Westukraine) die 4. k.u.k. Armee fast vollständig aufreiben. Weiter südlich wurde die 7. k.u.k. Armee ebenfalls fast vollständig aufgerieben. Alleine in den ersten Wochen der Offensive beliefen sich die Verluste der k.u.k. Armee auf rund 624.000 Soldaten.

Da die russischen Armeen große Geländegewinne verbuchen konnten und sich der rumänischen Grenze näherten, trat Rumänien schließlich den Alliierten dem Krieg bei.

Da jedoch die Versorgung der vordringenden russischen Armee ins Stocken geriet und auch die Angriffe der Flankenarmeen abgewehrt wurden, blieb die Offensive bis Ende des Jahres hängen und konnte nicht mehr weitergeführt werden.

 

Aufgrund der anrückenden russischen Armeen und dem augenscheinlichen Sieg der Alliierten, entschied sich Rumänien am 27. August den Alliierten beizutreten und Deutschland sowie Österreich-Ungarn den Krieg zu erklären. Anfang September gelang es den rumänischen Truppen zunächst in Siebenbürgen einige Geländegewinne zu erzielen, bevor die Armee in der Schlacht von Hermannstadt vom 22. bis 29. September zurückgedrängt wurde. Die 9. deutsche Armee rückte nun, am dem 23. November in Verbindung mit bulgarischen und türkischen Truppen, nach Rumänien selbst vor. Am 6. Dezember fiel die rumänische Hauptstadt Bukarest und die Mittelmächte hatten nun Zugriff auf die Erdölfelder von Ploiești und die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die im eigenen Land dringend gebraucht wurden. Lediglich der Nordosten konnte von rumänischen Truppen mit Hilfe russischer Truppen bis Kriegsende gehalten werden.

 

Südfront:

Am 4. Januar 1916 starteten österreichische Truppen ihre Offensive gegen das Königreich Montenegro, welches bereits am 23. Januar kapitulieren musste. Albanien wurde in einer weiteren Offensive ebenfalls zum größten Teil von österreichischen Truppen besetzt, wobei sich die dorthin zurück gezogenen restlichen Truppen Serbiens mit Hilfe der Italiener ausschiffen ließen. Nur die Hafenstadt Vlora konnte von den italienischen Truppen gehalten werden.

 

An der Alpenfront starteten die österreichischen Truppen von Mai an eine Offensive um die italienischen Truppen zurückzudrängen. Nach den schweren Verlusten der k.u.k. Truppen während der russischen Offensive mussten jedoch Truppen abgezogen und die Offensive eingestellt werden. Im Gegenzug versuchten die Italiener von März bis November am Isonzo durchzubrechen. Ihnen gelang es die Städte Görz und die Hochebene Doberdo einzunehmen, weitere Siege blieben jedoch aus. Am 28. August 1916 erfolgte die Kriegserklärung Italiens an das Deutsche Reich. Diese waren bereits vorbereitet und hatten ein Alpenkorps zur Sicherung der Grenze zu Italien verlegt.

 

 

 

1917 ( das vierte Kriegsjahr):

Westfront:

Nach den verlustreichen Kämpfen 1916 in Verdun war das deutsche Heer stark angeschlagen und führte den strategisch wichtigen Rückzug in die stark ausgebaute Siegfriedstellung durch. Vom 16. bis 19. März wurde der Frontbogen an der Somme geräumt und die dortigen Truppen rückverlegt um die Frontlinie zu verkürzen und damit zu stabilisieren.

 

Siegfriedstellung

 

Die Alliierten hingegen begannen ihre Frühjahrsoffensiven. So griffen britische Truppen am 9. April bei Arras an, französische Truppen kämpften an der Aisne und in der Champagne. Bei Arras waren die deutschen Truppen von dem Angriff völlig überrascht worden. Den Briten gelang es den Höhenzug bei Vimy einzunehmen, danach blieb der Vormarsch jedoch stecken. Die französischen Truppen konnten ihr Ziel den Höhenzug Chemin des Dames einzunehmen ebenfalls nicht erfüllen. Bereits im Mai mussten beide Offensiven nach schweren Verlusten gestoppt werden.

Nachdem General Pétain am 29. April auf französischer Seite den Oberbefehl erhielt, konnten die Meuterein in den französischen Divisionen, die nach den gescheiterten Offensiven aufflammten, eingedämmt werden und die Truppe wieder einsatzfähig gemacht werden. Im August und Oktober wurden noch zwei kleinere Offensiven bei Verdun und an der Aisne durchgeführt, die die deutschen Truppen einige Kilometer zurückdrängten.

Südlich von Ypern gelang es hingegen den britischen Truppen, die deutsche Verteidigung zu durchbrechen und acht Kilometer Geländegewinn zu erzielen. Hierfür gruben Mineure eineinhalb Jahre lang Tunnel unter die deutschen Stellungen und versahen diese mit Minen. Am 21. Mai wurden diese gezündet und lösten damit die größte nichtnukleare Explosion der Kriegsgeschichte aus. Rund 10.000 deutsche Soldaten verloren dabei ihr Leben und die britischen Truppen konnten in die Offensive gehen um den wichtigen deutschen U-Boot Stützpunkt Ostende und Zeebrügge einzunehmen. Doch bereits bei Langemark-Poelkapelle kam der Vorstoß zum erliegen und Anfang November musste das Ziel den U-Boot Stützpunkt einzunehmen aufgegeben werden.

Vom 20. November bis 6. Dezember gelang es den britischen Truppen in dem Gebiet von Havrincourt durch den Einsatz von Panzerverbänden die Siegfriedstellung der Deutschen zu durchbrechen und rund sieben Kilometer zurückzudrängen. Der Einsatz der neuen Panzerwaffe war zwar von hohen Verlusten (rund 30% der 320 eingesetzten Panzer wurden zerstört) begleitet und stellte keine kriegsentscheidende Wendung da, doch sollte diese Technik den Grundstein für alle Streitkräfte weltweit bilden. In der am 30. November gestarteten Gegenoffensive der deutschen mussten allerdings fast alle Gebietseroberungen wieder an die Deutschen abgetreten werden.

 

Anfang des Jahres konnte sich die oberste Heeresleitung beim deutschen Kaiser mit der Forderung zur Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Boot Krieges durchsetzen. Dieser wurde zwar bereits zu Beginn der britischen Nordseeblockade durchgeführt, durch den Protest neutraler Staaten jedoch wieder eingeschränkt. Nachdem die Mittelmächte nach dem Sieg über Rumänien den Alliierten ein Friedensangebot unterbreitet hatten, dies jedoch abgelehnt wurde und stattdessen der amerikanische Präsident Woodrow Wilson einen Gegenvorschlag unterbreitet hatte, der ebenfalls nicht anzunehmen war, reichten die Argument beim Kaiser für die Fortführung. Durch die Wiedereröffnung brachen die USA am 3. Februar die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab, die Kriegserklärung folgte am 6. April. Damit sahen sich die Mittelmächte einem weiteren starken Gegner ausgesetzt.

 

Ostfront:

Anfang 1917 steigerten sich die Auswirkungen der Seeblockade der Ostsee und der Dardanellen auf die russische Wirtschaft und die Gesellschaft. Hohe Inflation und Nahrungsmittelknappheit führten im Februar zum Aufstand der Arbeiter- Soldaten- und Bauernfrauen. Politisch vertreten wurden diese Massendemonstrationen durch die Sowjets, die mit der in der Regierung vertretenen bürgerlichen Partein eine Doppelherrschaft aufbauten und den Zaren zum Abdanken überreden konnten. Eine Weiterführung des Krieges wurden dennoch beschlossen.

Unter deutscher Führung wurden hochrangige Anführer der Bolschewiki, darunter auch Lenin, mit dem Zug aus dem schweizer Exil nach Russland gebracht. In Russland angekommen begann Lenin umgehend seine politischen Ziele durchzusetzen und forderte umgehend die Beendigung des Krieges. Diese Forderungen wurden von der kriegsmüden Bevölkerung in großen Teilen unterstützt.

Trotz der anhaltenden Unruhen im Land begann der Kriegsminister Alexander Kerenski am 29. Juni seine Doktrin "Fortführung des Krieges, kein Sonderfrieden" umzusetzen und eine Offensive bei Stanislau (Westukraine) zu starten. Den russischen Truppen gelang es zwar bis nach Kalusz vorzudringen, danach lief sich der Vormarsch am Widerstand der Truppen der Mittelmächte fest. Als viele Soldaten begann zu Desertieren und die russische Armee von Auflösungserscheinungen betroffen war, wurde die Offensive abgebrochen.

Daraufhin begannen die Mittelmächte mit ihrer Offensive und konnten bis nach Tarnopol und Czernowitz vorstoßen. Während deutsche Truppen im September Riga und im Oktober einige baltische Inseln erobern konnte, wurde in Russland ein Putschversuch der Bolschewiki niedergeschlagen und Lenin musste nach Finnland fliehen.

Ende September kam es zu einem erneuten Putsch, diesmal von General Kornilow. Zur Sicherung seiner Macht musste der Kriegsminister Alexander Kerenski auf die Bolschewiki und damit auf Lenin zurückgreifen. Dieser lies die Situation im November eskalieren und stürzte mit seinen Bolschewiki die Regierung. Am 5. Dezember wurde zwischen Russland und den Mittelmächten ein Waffenstillstand vereinbart, der bis zu dem Beginn der Friedensverhandlungen aufrecht gehalten wurde. Ab dem 22. Dezember begannen dann die Gespräche in Brest-Litowsk und endeten erst am 3. März mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages.

 

Ausdehnung an der Ostfront 1917 - 1918

 

Südfront:

Im Süden des osmanischen Reiches begannen die britischen Truppen Anfang des Jahres mit ihrer Offensive und konnten bereits am 1. März 1917 Bagdad einnehmen. Mit dieser Einnahme gerieten die militärischen Planungen der Mittelmächte ins Wanken und das Deutsche Reich schickte  den früheren Generalstabschef Falkenhayn in den nahen Osten um die Stadt zurück zu erobern.

Eine weitere Offensive der Briten wurde in dem Gebiet Palästinas durchgeführt. In dem letzten großen Kavallerieangriff in der militärischen Geschichte gelang es den Briten unter der Führung von General Edmund Allenby die Stadt Be’er Scheva einzunehmen und die osmanischen und deutschen Truppen nach Jerusalem zurück zu drängen. Falkenhayn wollte die Stadt unter allen Umständen gegen die Briten verteidigen, bekam jedoch aus Deutschland den Befehl die Stadt zu räumen, da das Deutsche Kaiserreich keine Schuld an der Zerstörung der Geschichtsträchtigen Stadt haben wollte und damit sein Ansehen in der Öffentlichkeit weiter zu beschädigen. Am 9. Dezember zogen die britischen Truppen kampflos in die Stadt ein.

 

In der Alpenfront versuchten die italienischen Truppen zum 11. mal bei Isonzo einen Durchbruch zu erzielen. Die Truppen der k.u.k. Armee waren daraufhin so geschwächt, dass der österreichische Kaiser den deutschen Kaiser um Unterstützung beten musste um die Front weiterhin halten zu können. Die Deutschen schickten daraufhin die 14. Armee in das Gebiet und kamen der italienischen Offensive zuvor, indem sie bei Isonzo selbst einen Angriff durchführten. Bei diesem Angriff wurde eine neue, unter anderem von Erwin Rommel (dem späteren Generalfeldmarschall und Wüstenfuchs) ausgearbeitete Taktik angewandt, die schnelle Vorstöße ohne Berücksichtigung des Flankenschutzes vorsahen. Somit gelang es den deutschen Truppen die italienische Verteidigung zu durchbrechen, 130 Kilometer vorzudringen und bis auf 30 Kilometer an Venedig heranzukommen. Hier kam die Offensive zum stehen und die Front musste sich wieder stabilisieren.

 

Kriegsjahre 1917 bis 1918

 

 

 

1918 ( das fünfte Kriegsjahr):

Westfront:

Mit dem Waffenstillstand an der Ostfront Ende 1917 wurden deutsche Truppen frei, die die Heeresleitung umgehend an die Westfront schickte um dort 1918 2 neue Offensiven durchzuführen, bevor die amerikanischen Truppen in Frankreich landen und damit die Truppenstärke zu Gunsten der Alliierten entscheidend geändert hätten.

Am 21. März begann entlang der Somme die erste Offensive. Die ursprüngliche Taktik die Truppen massiv an einer Stelle einzusetzen und somit den Durchbruch zu erzielen wurde in den kommenden Tagen mehrfach geändert bis schließlich 3 Spitzen entstanden, die alle zu schwach für eine Entscheidung waren. Auf einer Länge von rund 80 Kilometern gelang es den deutschen Truppen trotz anhaltender logistischer Probleme bis zu 60 Kilometer weit vorzurücken. Doch ein strategisches Ziel konnte nicht erreicht werden, zudem waren die Verluste auf deutscher Seite so hoch, dass diese nicht mehr ausgeglichen werden konnten. Als australische Truppen von Amiens aus eine Gegenoffensive starteten musste die deutsche abgebrochen werden.

 

Die zweite deutsche Offensive wurde in in Flandern entlang des Flusses Leie durch Ludendorff durchgeführt. Ziel war der Angriff auf einer Länge von rund 30 Kilometern um zur Kanalküste westlich von Ypern vorzustoßen. Da die meisten Soldaten jedoch südlich für die Offensive eingesetzt wurden, blieb Ludendorff nur ein geringer Teil übrig. Nach der Einnahme des wichtigen Kemmelbergs fuhr sich die Offensive jedoch bereits fest. Zudem wurden immer mehr Befehle von den unterversorgten und völlig demoralisierten deutschen Truppen verweigert. Um die Moral wieder zu stärken, eröffnete die deutsche Heeresleitung am 27. Mai eine neue Offensive in der es gelang bis zum 29. Mai an der Marne, am 3. Juni kurz vor Villers-Cotterêts zu stehen. Durch die Gegenangriffe der frisch eingetroffenen amerikanischen Soldaten und die fehlende Logistik, musste die Offensive jedoch am 6. Juni abgebrochen werden.

 

Die letzte deutsche Offensive startete am 15. Juli an der Marne mit den letzten zur Verfügung stehenden Mitteln. Nach anfänglichen Erfolgen, mussten sich die Deutschen aufgrund der französischen und amerikanischen Gegenangriffe und dem massiven Einsatz der französischen Panzer vom Typ Renault FT-17 wieder zurückziehen. Danach befand sich die deutsche Armee nur noch in der Defensive.

 

Die letzten deutschen Offensiven 1918

 

Die Alliierte Gegenoffensive startete am 8. August bei Amiens. Östlich von Villers-Bretonneux fuhren alleine 530 britische und 70 französische Tanks auf die 2. deutsche Armee zu, die sich zu diesem Zeitpunkt in einem völlig demoralisierten Zustand befand. Auffallend an dieser Schlacht ist die hohe Zahl der deutschen Gefangenen, die einen Eindruck in der Auflösungserscheinung der deutschen Armee zeigt. Am Ende der Schlacht waren 50.000 Deutsche in Gefangenschaft bei nur 25.000 Toten. Den alliierten Truppen gelang es zunächst zwar nur 20 Kilometer Geländegewinn zu machen, der Schock und die Auflösungserscheinungen in der deutschen Armee nahmen jedoch schlagartig zu.

Durch die fortschreitenden Geländegewinne der Alliierten sah sich die Oberste Heeresleitung gezwungen, seine Truppen Anfang September auf die Siegfriedstellung zurück zu ziehen. Am 29. September gelang es den amerikanischen Truppen jedoch erstmals durch die starke deutsche Verteidigungslinie zu stoßen. Bis zum Waffenstillstand vom 11. November konnten die deutschen Stellungen zum größten Teil gehalten werden, womit bei Kriegsende noch ein kleiner Teil Nordostfrankreichs und gut die Hälfte Belgiens sowie Luxemburg von Deutschland besetzt war.

 

Die Situation der k.u.k. Streitkräfte war im Jahre 1918 deutlich schlechter als in der Armee Deutschlands. Unterernährung, Desertation und Selbstmorde waren an der Tagesordnung zudem drohte die Rüstungsindustrie völlig zusammenzubrechen. Ab dem 6. Oktober begannen die Staaten Slowenien, Kroatien und Serbien Nationalräte zu gründen. Ungarn folgte am 25. Oktober. Zeitgleich starteten die Alliierten eine Großoffensive bei Vittorio, als die k.u.k. Soldaten den Befehl zum Gegenangriff verweigerten, deutete sich auch der Zusammenbruch des Heeres ab.

Am 28. Oktober gründete sich die Tschechoslowakei, einen Tag später folgte die Unabhängigkeit des Staates der Slowenen, Kroaten und Serben. Am 31. Oktober kündigte Ungarn die Union mit Österreich, damit zerfiel die Doppelmonarchie und übrig blieb nur noch der österreichische Rumpfstaat. Die Unterzeichnung des Waffenstillstand von Villa Giusti wurde von General Weber am 3. November durchgeführt, der Krieg und die Existenz von Österreich-Ungarn gingen damit zu Ende.

 

Ostfront:

Bereits Ende 1917 wurde zwischen Russland und Deutschland ein Waffenstillstand geschlossen. Die Verhandlungen über einen Friedensvertrag der in Brest-Litowsk ausgehandelt wurden, wurde von russischer Seite jedoch ständig verschoben in der Hoffnung, in Westeuropa würden sich bald ebenfalls die Arbeiter- und Soldatenräte erheben.

Am 25. Januar 1918 erklärte sich zudem die Ukraine für unabhängig und verhandelte mit den Mittelmächten am 9. Februar einen seperaten Frieden aus, in dem als Gegenleistung für zugesprochende Gebiete im Westen große Mengen an Getreide abgegeben werden mussten.

Als der russische Verhandlungsfüher Leo Trotzki nach dem seperaten Frieden der Ukraine eine Teildemobilisierung der Armee veranlasste aber den Friedensvertrag immer noch nicht unterschreiben wollte, begannen die Mittelmächte innerhalb kurzer Zeit Teile der westlichen Grenzgebiete im Baltikum, auf der Krim, auf dem Industriegebiet am Donez und in Weißrussland zu besetzen um Druck auszuüben. Russland war nun gezwungen, zu deutlich schärferen Bedingungen, am 3. März den Friedensvertrag zu unterzeichnen.

Aus dem Vertrag ging hervor, dass die Mittelmächte die meisten besetzten Gebiete wieder räumten, Russland allerdings große Gebiete abtreten musste. So entstanden die baltischen Staaten und nach 150 Jahren entstand wieder ein unabhängiges Polen.

 

Südfront:

Die militärische Lage für das osmanische Reich war im Sommer 1918 katastrophal. In den südlichen Gebieten des Reichen erhoben sich die arabischen Stämme, die mit britischer Unterstützung für ein unabhängiges Land kämpften. Zusammen mit den britischen Truppen hatten sie bis Mitte 1918 die wichtigen Städte Bagdad, Jerusalem und Damaskus erobert und die Frontlinien bei Mesopotamien und Palästina überrannt.

Am 3. Juli verstarb zudem der Sultan Mehmed V. , seine Nachfolge trat sein Bruder Mehmed VI. an. Um für das osmanische Reich noch günstige Friedensbedingungen aushandeln zu können, trat der neue Sultan umgehend in Verhandlungen mit den Alliierten. Am 30. Oktober wurde der Waffenstillstand von Moudros unterzeichnet, wobei der Sultan auf alle Forderungen der Alliierten zum Zeichen des guten Willens einging. Zu diesen Forderungen gehörten unter anderem auch die komplette Räumung der Gebiete ausserhalb Anatoliens und die Einrichtung einer alliierten Militärverwaltung für Istanbul und der Meerenge. Das osmanische Reich schied somit ebenfalls aus dem Krieg aus und wurde in Folge der Friedensverhandlungen in den kommenden Jahren aufgelöst.

 

 

 

Der politische Umsturz in Deutschland und der Waffenstillstand:

Am 29. September 1918 sprach sich der oberste Chef der Heeresleitung General Erich Ludendorff nach dem Durchbruch der Alliierten durch die Siegfriedstellung, beim deutschen Kaiser für einen Waffenstillstand aus. Am 30. September allerdings begann Admiral Reinhard Scheer, der Leiter der neu gebildeten Seekriegsleitung, die deutsche Hochseeflotte in Wilhelmshaven zusammen zu ziehen. Hintergrund waren Andeutungen an das Flottenkommando, dass bei einem Waffenstillstand die deutsche Flotte an die Alliierten ausgeliefert werden soll. Um dieser Aufforderung nicht nachkommen zu müssen, erarbeitete Konteradmiral Adolf von Trotha einen Angriffsplan um gegen die doppelt so große britische Grand Fleet zu ziehen. Der Ablauf dieses Angriffes sollte ein Auslaufen Ende Oktober mit dem Ziel eines Angriffes auf die flandrische Küste und die Themsemündung sein. Der Befehl wurde am 24. Oktober an die Flotte erteilt, doch am 27. Oktober begannen die Besatzungen einiger der größten Kriegsschiffe diesen zu verweigern.

Am 29. Oktober wurde der Auslaufbefehl von Admiral Franz von Hipper wieder widerrufen und die Geschwader an ihre jeweiligen Standorte zurückgerufen. In Kiel lief daraufhin am 1. November das 3. Flottengeschwader ein, wobei sich dort die Anführer der Befehlsverweigerung in den Mannschaften befanden. Beim Einlaufen wurden daraufhin auch gleich 47 Matrosen festgenommen, woraufhin es zu massiven Protestaktionen kam. Am 3. November eskalierte die Situation als 7 Demonstranten erschossen wurden. In Kiel kam es daraufhin zum Kieler Matrosenaufstand, dessen Proteste sich innerhalb kurzer Zeit über das gesamte Land verbreiteten und am 6. sowie 7. November bereits in Hamburg und München zu einem Machtwechseln in den Städten kam. Auf eine Anfrage des deutschen Kaiser an seine Kommandeure nach einer gewaltsamen Niederschlagung der Aufstände, wurde ihm als Antwort mitgeteilt, dass sich die mehrzahl der Soldaten diesem Befehl verweigern würden.

Am 7. November erfolgte die Aufforderung der Mehrheitssozialdemokratischen Partei Deutschlands (MSPD) beim Reichskanzler, den Kaiser zur Abdankung zu bewegen. Als die Forderung ohne Ergebnis blieb, begannen die Arbeiter in den Berliner Großbetrieben am 9. November mit einem Generalstreik und die MSPD trat aus der Regierung aus. Daraufhin teilte der Reichskanzler Max von Baden eigenmächtig die Abdankung des Kaisers und den Verzicht auf den Thron durch den Kronprinzen mit und übergab das Amt des Reichskanzlers an Friedrich Ebert. Um 14 Uhr des gleichen Tages wurde die Ausrufung der deutschen Republik durch Philipp Scheidemann ohne Rücksprache mit dem Reichskanzler durchgeführt.

Kaiser Wilhelm II., der die Ermordung der russischen Zarenfamilie nach dessen Absetzung mitbekommen hatte und das gleiche Schicksal fürchtete, floh am 10. November von seinem Hauptquartier in die Niederlande ins Exil, wo er am 28. November bekannt gab, auf die Krone Preußens und die deutsche Kaiserkrone für alle Zukunft zu verzichten.

 

Flucht Wilhelms II. (Bildmitte bzw. vierter von links) am 10. November 1918: auf dem Bahnsteig des belgisch-niederländischen Grenzübergangs Eysden kurz vor der Abreise ins niederländische Exil

 

Vom 29. Oktober bis 4. November verhandelten die Alliierten über die Bedingungen an Deutschland für einen Waffenstillstand. Am 6. November wurden diese nach Deutschland geschickt, worauf hin sich der Staatssekretär Matthias Erzberger mit 1 Diplomaten und 2 Offizieren am 8. November in den Wald von Compiègne begaben und dort unter der Führung des französischen Marschalls Ferdinand Foch die Verhandlungen über den Waffenstillstand begannen. Am 11. November wurde der Vertrag von der deutschen und der französischen  Delegation unterzeichnet und hatte zunächst eine Laufzeit von 36 Tagen. Zu den Forderungen gehörten unter anderem die Räumung der von den Deutschen besetzten Gebieten innerhalb von 14 Tagen, die Räumung des linken Rheinufers sowie der Städte Mainz, Koblenz und Köln von jeglichen militärischen Einheiten innerhalb von 25 Tagen. Zudem wurde der Friedensvertrag von Brest-Litowsk zwischen Deutschland und Russland sowie der separate Friedensvertrag mit der Ukraine widerrufen. Der Krieg war damit auch an der Westfront beendet.

 

Delegation der Entente vor dem Salonwagen in Compiègne, in dem am 11. November 1918 der Waffenstillstand unterzeichnet wurde, zweiter von rechts der französische Delegationsleiter Marschall FochMarschall [Ferdinand] Foch vor seinem Salonwagen im Walde von Compiégne, wo er die erste schwere Demütigung dem deutschen Volke zufügte, in dem er ihm die schmachtvollsten Waffenstillstandsbedingungen auferlegte, die die Welt jemals gekannt hat. Der zweite von links ist [Maxime] Weygand, der heutige Generalissimus der Franzosen, der sich heute an diese Stunde wahnwitzigen Siegerübermuts besonders nachdrücklich erinnern wird.

 

 

Die Kriegsfolgen und die Friedensverträge:

Der erste Weltkrieg war bis dahin, in jeglicher Hinsicht, die größte und weitreichenste militärische Auseinandersetzung in der Geschichte. In keinem anderen Krieg waren soviele Länder beteiligt, Millionen von Soldaten eingesetzt sowie die Wirtschaft, technologische Entwicklung und zuletzt auch die Zivilbevölkerung betroffen.

Die Verluste beliefen sich bei den Soldaten auf rund 9,56 Millionen, unter der Zivilbevölkerung gab es rund 7 Millionen Todesopfer.

 

Land: Eingesetzte Soldaten gesamt: Gefallene Soldaten: Tote in Prozent:
Deutsches Reich 13,25 Millionen 2 Millionen 15%
Österreich-Ungarn 7,8 Millionen 1,5 Millionen 19%
Osmanisches Reich 3 Millionen 0,6 Millionen 20%
England 7 Millionen 0,85 Millionen 12%
Frankreich 8,1 Millionen 1,3 Millionen 16%
Russland 12 Millionen 1,85 Millionen 15%
Bulgarien 1,2 Millionen 0,1 Millionen 8%
Italien 5 Millionen 0,68 Millionen 14%
Rumänien 1,2 Millionen 0,34 Millionen 28%
Serbien 0,7 Millionen 0,13 Millionen 19%
USA 4,74 Millionen 0,21 Millionen 4%
Gesamt: 63,99 Millionen 9,56 Millionen 15%

 

 

Die Zahl der verwundeten Soldaten belief sich insgesamt auf rund 20 Millionen.
Durch den massiven Einsatz von Artillerie und den damit verbundenen Granaten, Splittergranaten, Minen usw. waren viele der verwundeten Soldaten mit schweren Verletzungen gezeichnet, teilweise auch mit Amputationen. In Folge dessen, entwickelte sich nach dem Krieg im Gesundheitswesen erstmal der Bereich der plastischen Chirurgie und der Herstellung von Prothesen. Weiter erfolgte erstmals auch die Anerkennung von posttraumatischen Belastungsstörungen, die bei den Soldaten häufig vorkamen und sich in unkontrolliertem Zittern am häufigsten bemerkbar machten. Dies war auf den Umstand zurück zu führen, dass die Belastung der Soldaten die sich in den Schützengräben und Bunkern aufhielten während diese von der feindlichen Artillerie beschossen wurden, zu einer psychischen Überbelastung führte.

Nach dem Krieg verstarben weiter unzählige der verletzten Soldaten. Diese erlagen oftmals den schweren Verletzungen, verstarben durch Krankheiten die die geschwächten Körper nicht kurieren konnten oder verhungerten, da es zu dieser Zeit keinen sozialen Auffangmechanismus im gesellschaftlichen Leben gab wozu z.B. eine Versehrten Rente zählte.

Zu den weiteren Opfern gehören sowohl Soldaten und Zivilisten, die durch die ab 1918 sich ausbreitende spanische Grippe verstarben. Insgesamt starben weltweit zwischen 25 und 40 Millionen Menschen. Die Todesopfer werden jedoch nur indirekt den Todesopfern des Krieges hinzugezählt.

 

Die gesamten Ausgaben für den Krieg beliefen sich weltweit auf rund 956 Milliarden Goldmark.

 

Land: Ausgaben:
England 208 Milliarden
Deutsches Reich 194 Milliarden
Frankreich 134 Milliarden
USA 129 Milliarden
Russland 106 Milliarden
Österreich-Ungarn 99 Milliarden
Italien 63 Milliarden

 

 

 

Friedensverträge:

Die Erstellung der Friedensverträge zwischen den Alliierten und den jeweiligen Kriegsgegner begannen ab dem 18. Januar 1919 in Form der Pariser Friedenskonferenz. An dieser beteiligten sich insgesamt 32 Staaten, wobei zum einen die Siegermächte England, Frankreich, Italien und die USA federführend waren, zum anderen waren die Mittelmächte aus den Gesprächen ausgeschlossen. Diese wurden erst nach Ausarbeitung der Verträge jeweils einberufen.

Insgesamt gab es 5 Friedensverträge:
- Mit Deutschland den Vertrag von Versailles
- Mit Österreich den Vertrag von Saint-Germain
- Mit Ungarn den Vertrag von Trianon
- Mit Bulgarien den Vertrag von Neuilly-sur-Seine
- Mit der Türkei (als Rechtsnachfolger des osmanischen Reiches) den Vertrag von Sèvres

 

Der Vertrag von Versailles:

Der Vertrag wurde von Deutschland (unter massivem Protest) am 28. Juni 1919 nach Androhung einer militärischen Intervention durch den Außenminister Hermann Müller (SPD) und Verkehrsminister Johannes Bell (Zentrum) unterzeichnet und trat am 10. Januar 1920 in Kraft.
Unterzeichner waren:
- Deutschland
- USA (die den Vertrag jedoch nicht Ratifizierten und am 25. August 1921 einen seperaten Frieden mit Deutschland in den Berliner Verträgen schlossen)
- England
- Frankreich
-  Italien
- Japan
- Belgien
- Bolivien
- Brasilien
- Kuba
- Ecuador
- Griechenland
- Guatemala
- Haiti
- Hedschas
- Honduras
- Liberia
- Nicaragua
- Panama
- Peru
- Polen
- Portugal
- Rumänien
- Königreich Serbien
- Kroatien
- Slowenien
- Siam
- Tschechoslowakei
- Uruguay
- China (seit 1917 im Krieg gegen das Deutsche Reich) unterzeichnete den Vertrag nicht

 

Gebietsverluste:

sofort abzutretende Gebiete:
- Elsaß-Lothringen an Frankreich
- fast ganz Westpreußen an Polen
- Posen an Polen
- die südliche Hälfte des ostpreußischen Kreises Neidenburg an Polen
- das Reichthaler Ländchen an Polen
- kleine Grenzstreifen Niederschlesiens an Polen
- das Hultschiner Ländchen an die Tschechoslowakei
- Neukamerun an Frankreich
- das Pachtgebiet Kiautschou an Japan
- die Inselgruppen der Marianen und der Karolinen an Japan

Abtretung nach Volksabstimmung:
- Nordschleswig an Dänemark
- Oberschlesien an Polen
- Eupen-Malmedy sowie das bisherige Neutral-Moresnet an Belgien

dem Völkerbund unterstellt:
- das Saargebiet
- Danzig mit Umgebung
- das Memelland, am 10. Januar 1923 von Litauen besetzt. 1924 als autonomes Gebiet unter litauische Staatshoheit gestellt
- die restlichen deutschen Kolonien

zeitlich von Frankreich besetzt:
- Rheinland

Das Deutsche Reich musste damit eine Fläche von rund 70.570 km² abtreten und verlor rund 7,3 Millionen Einwohner.

 

Reparationszahlungen:

Durch den Artikel 231 wurde dem Deutschen Reich die alleinige Kriegsschuld zugewiesen. Aufgrund dieses Artikels wurden an die nachfolgende Regierung hohe Wiedergutmachungsleistungen gestellt. Die ersten Ansprüche für den Zeitraum von 1919 bis 1921 beliefen sich auf 20 Milliarden Goldmark. Im Januar 1921 wurde die Höhe der Gesamtforderung auf 226 Milliarden Goldmark festgelegt, Einsprüche und Gegenangebote von deutscher Seite aus wurden abgelehnt.

Durch die einsetzende Inflation in den 20er Jahren, wurde auch die Forderung an die Deutschen mit dem Dawesplan angepasst. Dieser wurde 1929 durch den Youngplan abgelöst, der die Zahlung auf 34,5 Milliarden Reichsmark in 59 Jahresraten vorsah. Am 3. Oktober 2010 wurde die letzte Rate von der Bundesrepublik Deutschland beglichen.

Weiter musste Deutschland als Wiedergutmachung den größten Teil seiner Handelsflotte an die Allierten abtreten, was zu schweren Beeinträchtigungen der Im- und Exporte und damit zur Schwächung der Wirtschaft führte. Zudem verlor Deutschland durch die Gebietsabtretungen 80 % seiner Eisenerzvorkommen, 63 % der Zinkerzlager, 28 % seiner Steinkohleförderung und 40 % seiner Hochöfen. Der Verlust Posens und Westpreußens verringerte die landwirtschaftliche Nutzfläche um 15 %, die Getreideernte um 17 % und den Viehbestand um 12 %.

 

Militärische Auflagen und Einschränkungen:

Um ein erneutes Erstarken des deutschen Militärs zu unterbinden und damit weitere Kriege zu verhindern, wurden im Vertrag dem deutschen Militär hohe Einschränkungen auferlegt.
- Die deutsche Armee darf höchstens 100.000 Mann einschließlich von höchstens 4.000 Offizieren in einer Berufsarmee halten
- Abschaffung der allgemeine Wehrpflicht
- Auflösung des Großen Generalstabs
- Beschränkung auf eine einmalige Dienstzeit von zwölf Jahren ohne Wiederverpflichtungsmöglichkeit, maximal 5 % der Mannschaften dürften vorzeitig jährlich ausscheiden (so sollte einer heimlichen Wehrpflicht vorgebeugt werden)
- Verbot von militärischen Vereinen, Militärmissionen und Mobilmachungsmaßnahmen
- Die Marine darf höchstens 15.000 Mann stark sein und nur noch über sechs gepanzerte Schiffe, sechs Kreuzer, 12 Zerstörer und 12 Torpedoboote verfügen die eine bestimmte Größe und Verdrängung nicht überschritten
- Auslieferung der deutschen Hochseeflotte (diese versenkte sich am 21 Juni 1919 vor dem englischen Flottenstützpunkt Scapa Flow selbst)
- keine schweren Waffen wie U-Boote, Panzer und Schlachtschiffe
- Verbot chemischer Kampfstoffe
- Beschränkung der Waffenvorräte (102.000 Gewehre, 40,8 Mio. Gewehrpatronen)
- Verbot von Luftstreitkräften
- Entmilitarisierung des Rheinlands und eines 50 Kilometer breiten Streifens östlich des Rheins
- Verbot des Festungsbaus entlang der deutschen Grenze und Schleifung der vorhandenen Bauten
- Verbot von Befestigung und Artillerie zwischen Ost- und Nordsee
- Im Weiteren wurden jegliche Maßnahmen verboten, die als zur Vorbereitung eines Krieges geeignet betrachtet wurden. Dies hatte unter anderem Auswirkungen auf das Deutsche Rote Kreuz, das in der Folge seine Ursprungsaufgabe in den Hintergrund stellen musste
- keine Bewaffnung von Zivilisten

 

Der Vertrag von Versailles wurde in Deutschland sowohl von den Soldaten als auch von der Zivilbevölkerung größtenteils mit Unverständnis und als "Diktat" aufgenommen. Für die meisten war das deutsche Heer militärisch nicht geschlagen worden (stand es doch noch in Feindesland) und die Kapitulation und der Friedensvertrag durch linke Politiker und Kommunisten / Juden herbeigeführt. Bereits kurz nach dem Krieg entwickelte sich hierdurch die sogenannte "Dolchstoßlegende" die besonders durch politisch rechte Kreise und Parteien verbreitet wurden.

 

Vertragsunterzeichnung in der Spiegelgalerie des Schlosses von Versailles

 

Deutsche Gebietsverluste durch den Versailler Vertrag in Europa  -  Von Matthias Küch - Eigenes Werk, Based upon dtv-Atlas zur Weltgeschichte, Illustrierte Deutsche Geschichte, Leisering Historischer Weltatlas, Blank_map_of_Europe_1914

 

Der Vertrag von Saint-Germain:

Der Vertrag von Saint-Germain war an den Vertrag von Versailles angelehnt und bedachte Österreich mit Gebietsabtretungen sowie Reparationszahlungen. Bereits zuvor zerfiel die Monarchie Österreich-Ungarn mit der Abspaltung und Unabhängigkeit einiger Staaten. Der Vertrag wurde am 10. September 1919 unterzeichnet und trat am 16. Juli 1920 in Kraft.
Unterzeichner waren:
- Österreich
- USA
- Großbritannien
- Frankreich
- Italien
- Japan
- Belgien
- China
- Kuba
- Griechenland
- Nicaragua
- Panama
- Polen
- Portugal
- Rumänien
- der serbisch-kroatisch-slowenische Staat
- Siam
- Tschechoslowakei

 

Gebietsverluste:

- Böhmen, Mähren, Österreichisch-Schlesien und einige Gemeinden Niederösterreichs (u.a. Feldsberg, der Bahnhof Gmünd und andere Gemeinden) an die neu gegründete Tschechoslowakei
- Galizien an Polen
- Südtirol, Welschtirol und das Kanaltal an Italien.
- Istrien an Italien
- Bukowina an Rumänien
- Dalmatien, Krain, Teile der Untersteiermark sowie das Kärntner Mießtal und das Seeland an das neue Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen
- Deutsch-Westungarn an Österreich und erhält den Namen Burgenland

Weitere Auflagen:

- Die Verwendung von „Deutschösterreich“ als Staatsname wurde verboten
- Der Anschluss an das Deutsche Reich wurde untersagt
- Österreich und die Tschechoslowakei werden zu Reparationszahlungen verpflichtet
- Die allgemeine Wehrpflicht wurde verboten
- Das Berufsheer darf eine maximale Stärke von 30.000 Mann haben
- Rüstungsfabriken und Waffen müssen zerstört werden

 

 

Der Vertrag von Trianon:

Der Vertrag von Trianon konnte erst am 4. Juni 1920 durch die ungarischen Abgesandten Ágoston Benárd, Minister für Wohlfahrt, und Alfréd Drasche-Lázár, Botschafter unterzeichnet werden, nachdem 1918 die Monarchie Österreich-Ungarn zerbrach, einige Länder ihre Unabhängigkeit erklärten und aufgrund von Grenzstreitigkeiten vom 15. bis 16. April 1919 der Ungarisch-Rumänische Krieg ausbrach.
Unterzeichner waren:
- Ungarn
- England
- Frankreich
- Italien
- Japan
- Belgien
- Siam
- Griechenland
- Nicaragua
- Panama
- Polen
- Portugal
- Rumänien
- das neu gebildete serbisch-kroatisch-slowenische Königreich
- Tschechoslowakei
- die USA schlossen einen separaten Friedensvertrag mit Ungarn ab

 

Gebietsverluste:
- die heutige Slowakei und die Karpatoukraine an die Tschechoslowakei
- das heutige Burgenland an Österreich
- Kroatien, Slawonien, Prekmurje, die Regionen Batschka und Süd-Baranya (Drávaköz) und Teile des Banats an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen
- Siebenbürgen mit dem Rest des Banats und mit Partium an Rumänien
- ein kleines Gebiet mit 14 Dörfern im äußersten Norden wurde Polen zugesprochen
- die Freie Stadt Fiume (St. Veit am Flaum bzw. Fiume bzw. Rijeka) wurde Italien zugesprochen

Weitere Auflagen:
- Wiedergutmachung (eine Summe wurde jedoch nicht genannt)
- Das Berufsheer darf eine maximale Stärke von 35.000 Mann haben
- Verbot von schwerer Artillerie, Panzern und Flugzeugen

 

 

Der Vertrag von Neuilly-sur-Seine:

Der Vertrag von Neuilly-sur-Seine wurde am 27. November 1919 unterzeichnet.
Unterzeichner waren:
- Bulgarien
- England
- Frankreich
- Italien
- Japan
- die mit den Alliierten verbündeten Staaten

Gebietsverluste:
- Westthrakien kam unter die Administration der Alliierten, mit ihm auch die wichtige Hafenstadt Dedeagatsch womit Bulgarien den Zugang zur Ägäis an Griechenland verlor
- Zaribrod , ein paar Ortschaften entlang des Timok-Flusses und Strumiza (sogenannte Bulgarische Westgebiete) kamen an das neu gegründete Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Zudem musste Bulgarien das neue Königreich auch anerkennen
- Süddobrudscha an Rumänien

Weitere Auflagen:
- Wiedergutmachung von 400 Millionen Dollar
- Das Berufsheer darf eine maximale Stärke von 20.000 Mann haben
- Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und Bulgarien

 

 

Der Vertrag von Sèvres:

Der Vertrag von Sèvres wurde am 10. August 1920 unterzeichnet, wobei dieser nicht mehr Ratifiziert werden konnte, da das Osmanische Reich anschließend auseinander brach.

durchgeführte Auflagen:
- Mesopotamien (Königreich Irak), Palästina, Syrien und der Libanon wurden unter Völkerbundmandat gestellt

angestrebte Auflagen:
- Unabhängigkeit von Hedschas, Armenien und Mesopotamien
- Autonomie von Kurdistan mit Aussicht auf die Unabhängigkeit
- Ostthrakien (mit Ausnahme von Istanbul und seiner unmittelbaren Umgebung) an Griechenland
- Die Protektorate von England über Zypern und Ägypten, von Frankreich über Marokko und Tunesien mussten anerkannt werden

 

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

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Die Büchse der Pandora: Geschichte des Ersten Weltkriegs Gebundene Ausgabe – 14. November 2014

Diese Gesamtgeschichte des Ersten Weltkriegs ist konkurrenzlos. Noch nie wurde die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts so vielschichtig erzählt: europäisch vergleichend, global in der Perspektive, souverän in der Darstellung.

Jörn Leonhards grandiose Synthese entfaltet ein beeindruckendes Panorama. Sie zeigt, wie die Welt in den Krieg hineinging und wie sie aus ihm als eine völlig andere wieder herauskam. Sie nimmt nicht nur die Staaten und Nationen in den Blick, sondern auch die Imperien in Europa und weit darüber hinaus. Sie beschreibt die dynamische Veränderung der Handlungsspielräume, die rasanten militärischen Entwicklungen und die immer rascheren Wandlungen der Kriegsgesellschaften. Und sie lässt die Erfahrungen ganz unterschiedlicher Zeitgenossen wieder lebendig werden: von Militärs, Politikern und Schriftstellern, Männern und Frauen, Soldaten und Arbeitern. Doch die Gewalterfahrungen des Weltkrieges endeten nicht mit den Friedensverträgen nach 1918, sondern setzten sich in Europa und der ganzen Welt im Namen neuer Ordnungsvorstellungen und radikaler Ideologien fort - so als wäre damals die Büchse der Pandora geöffnet worden, jenes Schreckensgefäß der antiken Mythologie, aus dem alle Übel der Welt entwichen, als man gegen den Rat der Götter seinen Deckel hob.

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Der Erste Weltkrieg: Die visuelle Geschichte

Der Erste Weltkrieg: Die visuelle Geschichte Gebundene Ausgabe – 21. Januar 2014

Hintergründe, Kriegsgeschehen, politische und soziale Folgen - der Erste Weltkrieg ist ein komplexes Thema, das in diesem großformatigen Band durch über 700 Fotografien, Illustrationen und detaillierte Karten extrem anschaulich dargestellt wird. Eine Fülle von Karten, Zeittafeln, Zitaten und fundierten Texten trägt dazu bei, die bis dahin unbekannten Ausmaße und das Zerstörungspotenzial begreifbar zu machen. Alle Schauplätze vom zermürbenden Stellungskrieg im Westen bis zu den Kämpfen im Nahen Osten, in Afrika und Ostasien werden behandelt. Außerdem werden das Leben an der Heimatfront und die sozialen Folgen des ersten "modernen" Kriegs geschildert.

Zeitzeugenberichte zu entscheidenden Kriegsmomenten, Biografien der wichtigsten Protagonisten sowie Sonderseiten zu Waffen und Technologien runden das Gesamtbild ab. Ein ideales Nachschlagewerk für alle, die es genau wissen wollen!

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Militärtechnik des Ersten Weltkriegs: Entwicklung, Einsatz, Konsequenzen

Militärtechnik des Ersten Weltkriegs: Entwicklung, Einsatz, Konsequenzen Gebundene Ausgabe – 27. August 2014

Wie jeder Krieg wartete auch der Erste Weltkrieg mit einer Fülle an technischen Erfindungen auf, die nur ein Ziel kannten: Dem Gegner möglichst viel Schaden zuzufügen. Nie zuvor forderte der Einsatz neuer Technologien einen dermaßen hohen Blutzoll, niemals zuvor war die physische Vernichtung der Gegenseite so im Bereich des Möglichen. Wolfgang Fleischer dokumentiert in dieser Dokumentation akribisch die gesamte Waffentechnik, die von den Mittelmächten und ihren Gegnern eingesetzt wurde, egal ob Maschinengewehre, Artilleriegeschütze, Giftgas, erste gepanzerte Kampfwagen, Flugzeuge oder U-Boote.

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Der Erste Weltkrieg im Bild: Deutschland und Österreich an den Fronten 1914-1918

Der Erste Weltkrieg im Bild: Deutschland und Österreich an den Fronten 1914-1918 Gebundene Ausgabe – 30. Januar 2014

Aus der Vielzahl der Publikationen zum Ersten Weltkrieg ragt dieser Bildband hervor, der anhand zahlreicher unbekannter und kaum je gezeigter Aufnahmen den Ersten Weltkrieg in allen seinen Aspekten beleuchtet:

Nicht nur die Materialschlachten im Westen, die einen ungeheuerlichen Blutzoll forderten und zerpflückte Mondlandschaften hinterließen, treten ins Bild. Auch der völlig anders geartete Krieg im Osten, wo noch Reiterattacken eine nicht unbeträchtliche Rolle spielten, Österreich-Ungarns Kampf im Südtiroler Hochgebirge und an den Karstfronten des Isonzo gegen Italien, der Krieg am Balkan und der Feldzug gegen Rumänien, die Kämpfe in den Kolonien, im Nahen Osten sowie auf See und auch der Luftkrieg werden ausführlich behandelt. Kapitel zur Auswirkung des Krieges auf das Alltagsleben in Deutschland und Österreich und schließlich über den Zusammenbruch in Revolten und Revolutionen beschließen diesen umfassenden Text-Bildband im Großformat.

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Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts Gebundene Ausgabe – 21. Juli 2014

"So furchtbar kann nicht einmal die Hölle sein", entsetzte sich ein Augenzeuge. Nie wieder starben mehr Soldaten auf so engem Raum wie in Verdun 1916. Olaf Jessen zeichnet auf der Grundlage vergessener Dokumente ein neues Bild der Schlüsselschlacht des Ersten Weltkrieges. Glänzend erzählt und unter die Haut gehend: für alle, die den Großen Krieg aus Sicht der Frontsoldaten und Heerführer beider Seiten neu kennenlernen wollen.

Warum Verdun? Um den Sinn der "Blutmühle" strategisch zu erklären, verweisen Historiker gewöhnlich auf Erich von Falkenhayn. Die französische Armee, so hatte der Generalstabschef behauptet, sollte bei Verdun "verbluten". Doch vergessene Quellen belegen: "Operation Gericht" zielte auf den Durchbruch und die Rückkehr zum Bewegungskrieg. 300 Tage und 300 Nächte tobte die Urschlacht des Jahrhunderts. Sie durchkreuzte die alliierten Pläne an der Somme, beschleunigte den Kriegseintritt der USA, verschärfte den Niedergang des deutschen Heeres, befeuerte die Dolchstoßlegende und stieß die Entwicklung moderner Luftwaffen an. Und sie legte den Keim für Frankreichs Katastrophe 1940 im "Blitzkrieg" der Wehrmacht. Es ist kein Zufall, dass gerade Verdun später zum Erinnerungsort der deutsch-französischen Freundschaft wurde.

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