Der Aufstieg Roms

Der Ursprung Roms ist selbst unter den Römern in Legenden gehüllt. So datiert man die Gründung der Stadt auf 753 vor Christus, doch bis sich aus der einstigen kleinen Stadt ein Imperium erhob dauerte es Jahrhunderte.

Zu Beginn Roms als Stadt waren die Etrusker die Herrscher über Italien. Rom war zu dieser Zeit eine der vielen Gemeinschaften im Land das mit anderen Städten um Land und Vieh im ständigen Konflikt stand. Unter dem Einfluss der Griechen in Italien hatten jedoch auch die Römer neue militärische Taktiken und Technologien übernommen, so z.B. auch die griechische Phalanx was sich in späteren Feldzügen als sehr wirkungsvoll herausstellen sollte. So konnte sich Rom bis zum Anfang des 4. Jahrhunderts von dem Einfluss der Etruskern lösen und die Vorherrschaft über umliegende Städte erlangen können. Doch nun mussten sich die Römer weitaus größeren Gegnern stellen, darunter die Griechen, um ihre Expansion vorran zu treiben.

 

Samnitische Krieger

Samnitische Krieger Quelle: kinderzeitmaschine.de

 

Der ausschlaggebene Erfolg der römischen Expansion lag vor allem an der Umstrukturierung der Streitmacht nach der Niederlage gegen die Galliern um 390 bzw. 387 vor Christus. So wurde die schwere Infanterie mit einem Wurfspeer und einem Kurzschwert für den Nahkampf ausgestattet. Zudem wurde die Streitmacht in kleinere, sogenannte Manipels mit je 120 Mann aufgeteilt, die sich auf dem Schlachtfeld unanhängig einsetzen ließen und so wesentlich flexibler kämpfen konnten.

In der Zeit von 343 bis 275 vor Christus erstritten die römischen Legionen durch die Umstrukturierung einige bedeutende Siege. Besonders gegen die Samniten stellten sich als große Gefahr für Rom dar, da sich diese oft mit anderen Völkern wie den Umbriern oder den Galliern verbündeten. Die Folge waren 3 Samnitenkriegen in den Zeiten 343 - 341 , 327 - 304 und 298 - 290 vor Christus. Ein um 295 vor Christus errungener Sieg gegen die Samniten und Gallier ermöglichte es schließlich Rom die Bergstämme zu befrieden und sich so weiter auszudehnen.

 

Römischer Legionär

Römischer Legionär Quelle: coh-ii-raet.de

 

 

Die punischen Kriege

Die römische Ausdehnung über Süditalien führte unweigerlich zum Konflikt mit den Karthagern in Sizilien, die ihren Einflussbrereich und Macht bedroht sahen. Dies führte unweigerlich zum ersten punischen Krieg von 264 bis 241 vor Christus um Sizilien. Was zuerst als Landkrieg begann, entwickelte sich jedoch bald zu einem immensen Flottenbau Programm Seitens Roms um den Nachschub der Karthager abzuscneiden. So konnten in der Zeit 260 und 257 vor Christus bedeutende Siege errungen werden und ermöglichten es den Römern 256 vor Christus eine Invasion in Nordafrika durchzuführen. Dem Sieg nah erlebte Rom bereits 255 vor Christus einige Rückschläge die einen endgültigen Sieg über Karthago zu nichte machten. So wurde das Expeditionsheer fast vollständig aufgerieben und durch einen schweren Sturm verlor die junge römische Marine hunderter ihrer Schiffe. Doch trotz dieser Rückschläge gelang es Rom den Nachschub nach Sizilien zu unterbinden, sodass Karthago im Jahre 241 vor Christus einem Frieden zustimmen musste, was die Übergabe Siziliens an die Römer nach sich zog.

Getrieben von Rachedurst und der Schmach der Niederlage flammte Jahre später der Konflikt in Spanien erneut auf wo beide Seiten versuchten ihre Vormachtstellung auszubauen. So eroberte der Karthager Hannibal 219 vor Christus die spanische Stadt Saguntum und führte sein Heer durch Südgallien über den berühmten Alpenpass nach Italien, wo sein Heer jahrelang umher zog ohne eine klare Strategie zu verfolgen. Nach 16 Jahren kehrte Hannibal im Jahre 202 vor Christus nach Karthago zurück wo er sich dem 204 vor Christus einfallenden römischem Heer entgegenstellte. Bei Zama stellten sich die beiden Heere was mit einem klaren Sieg der Römer endete. Karthago blieb anschließend nur noch die Kapitulation, wodurch sie ihre Kolonien im westlichen Mittelmeer sowie ihre gesamte Schiffsflotte verloren.

 

Rom und Karthago zur Zeit der Punischen Kriege von 264 bis 201 v. Chr.

Rom und Karthago zur Zeit der Punischen Kriege von 264 bis 201 v. Chr. Quelle: lsg.musin.de

 

Doch der militärische Sieg reichte Rom nur einige Jahrzehnte. Ebenfalls durch Rachegelüste getrieben warf Rom den Karthagern im Jahre 149 vor Christus Vertragsbruch vor und entsendete ein Belagerungsheer. Was zunächst schleppend durchgeführt wurde, änderte sich nach der Übernahme des Belagerungsheeres durch Scipio Aemilianus. Zuerst wurde Karthago ausgehungert und im Jahre 146 vor Christus gestürmt. Die überlebenden Einwohner wurden versklavt und die Stadt komplett zerstört.

 

Ruinen von Karthago (Antoninus-Pius-Thermen)

Ruinen von Karthago

 

Der gallische Krieg

Gegen Ende des 2 Jahrhunderts vor Christus konnte Rom seine Machtposition im Mittelmeerraum zwar festigen, musste sich jedoch zur gleichen Zeit mit angreifenden Stämmen im Norden befassen. So befand sich Rom ab dem Jahr 113 vor Christus mit den Kimbern und Teutonen im Krieg, was dem römischen Heer 105 vor Christus bei Arausio (dem heutigen Orange in Frankreich) mit 80.000 Toten eine herbe Niederlage einbrachte.
Erst mit dem Feldherr Gaius Marius wendete sich die 102 vor Christus die militärische Lage und hatte den Nebeneffekt, dass sich das römische Heer aus einer Bürgermiliz in ein festes Heer aus Berufssoldaten entwickelte um für weitere Feldzüge ausreichend Soldaten, die Ausbildung und Disziplin zu haben.

Die fast vollständige Eroberung Galliens erfolgte erst Jahrzehnte später mit einem der bekanntesten Römern der Geschichte: Gaius Julius Caesar.
Seine schnellen und erfolgreichen Feldzüge konnte Caeser durch das geschickte Ausspielen der zersplitterten Gallisischen Stämme durchführen. So begann er im Jahre 58 vor Christus zusammen mit den Aeduern gegen die Helvetier zu kämpfen, die von der Schweiz aus ins westliche Gallien vordrangen. Anschließend wurden auf Bitte der Aeduerer die germanischen Sueben noch über den Rhein zurück gedrängt.
Gestärkt durch diese Siege erfolgte 57 vor Christus der weitere Vorstoß nach Belgien und in die Bretagne, sowie 2 Jahre später der Einmarsch nach Gallien sowie die Invasion in Britannien.

 

Eroberung Galliens Quelle: antikefan.de

Eroberung Galliens
Quelle: antikefan.de

 

Die Befriedung der eingenommenen Provinzen stellte sich jedoch als weitaus schwieriger da als von Caesar gedacht. So revoltierten die Belgen im Jahre 54 / 53 vor Christus und vernichteten eine ganze römische Kolonne. In West- und Zentralgallien einte der Anführer der Arverner Vercinggetorix die Stämme gegen Rom und führte einen Guerillakrieg gegen die Besatzer, was später mit seiner Kapitulation in Alesia endete.

 

Vercingetorix Kapitulation vor Caesar

Vercingetorix Kapitulation vor Caesar

 

Caesar ließ seine Truppen nach der Eroberung Alesias Winterquartiere beziehen. Das folgende Jahr war zwar von weiteren Feldzügen, etwa gegen die Karnuten und Treverer, gekennzeichnet; die Gallier hofften wohl, bis zum baldigen Ende von Caesars Statthalterschaft durchhalten zu können. Doch ging Caesar auch aus diesem Grund noch einmal teilweise mit größter Härte vor. In anderen Fällen jedoch schonte er bewusst den Gegner – hier blickt wohl bereits Caesars später sprichwörtliche Milde (clementia) durch, die ihm im folgenden römischen Bürgerkrieg durchaus von Nutzen sein sollte. Nach und nach unterwarfen sich schließlich die noch im Aufstand befindlichen Gallier – als letzte die Kadurker in ihrer Festung Uxellodunum –, denen jetzt auch eine zentrale Führungsgestalt fehlte.

Da die Gallier vom langen und verlustreichen Kampf ohnehin ermüdet waren, nahmen sie nun die römische Herrschaft an, zumal Caesar geschickt führende Adlige für seine Sache gewann. Dennoch war die Bilanz des gallischen Krieges furchtbar. Auch wenn alle Quellenangaben letztendlich spekulativ sind, so muss der Verlust an Menschenleben immens gewesen sein, zumal auch die Infrastruktur durch Plünderungen oft gründlich zerstört wurde. Das Land war im Jahr 50 v. Chr. militärisch gesichert, es blieb sogar im folgenden Bürgerkrieg, in dem Caesar die im gallischen Krieg erprobten Truppen gegen Pompeius und die ihn unterstützenden Senatoren einsetzte, ruhig.

Gallien wurde in der Folgezeit rasch romanisiert und zu einem Kernland des Imperiums, in dem sich die entwickelte gallo-römische Kultur in der Spätantike sogar noch Jahre nach dem Fall des weströmischen Reiches halten sollte.

 

 

 

 


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