Der mexikanisch-amerikanische Krieg

Mexiko war seit dem 16. Jahrhundert Teil der spanischen Kolonien in Amerika. Erst mit der Unabhängigkeit der USA und der Französischen Revolution strebte auch in Mexiko die Bevölkerung nach der Unabhängigkeit von Spanien. Als Napoleon Spanien während seiner Kaiserzeit besetzte, nutzten die mexikanischen Liberalen die Gelegenheit und begannen ihren Aufstand. Unterstützt durch Indianer und die Nachfahren von weißen Einwanderern und Einheimischen dauerte der Krieg 10 Jahre, bis die spanischen Kolonialbehörden besiegt worden, in Spanien selbst die Liberalen an der Macht waren und Mexiko sich 1820 zur unabhängigen Republik erklärte.

Doch durch die unterschiedlichen Ausrichtungen der Kirche, der Bevölkerung und durch wirtschaftliche Probleme, war das Land kaum regierbar. Ab 1822 wurde daher ein Kaiserreich ausgerufen, 1823 wieder die Republik die jedoch auch nur von starken Persönlichkeiten aus dem Militär regiert wurden.

Das Staatsgebiet der damaligen mexikanischen Republik erstreckte sich nicht nur auf das heute bekannte Gebiet, auch die Westküste Nordamerikas war Teil des mexikanischen Staates. Als ab den 1820er immer mehr Siedler aus dem Osten der USA in den Westen siedelten, bauten sich dort zwischen den Siedlern und den Mexikanern Spannungen auf, die später in einem Krieg endeten.

 

 

 

Hintergrund:

1821 siedelten lediglich 300 Siedler aus dem Osten der USA in den Weiten Texas. Um 1830 herum waren es bereits über 30.000 Siedler, die in dem Gebiet als Farmer ihr Glück versuchten. Dem gegenüber standen nur noch rund 10.000 Mexikaner, die sich durch die neuen Siedler bedroht fühlten. So entsendete die mexikanische Regierung Truppen nach Texas um die Städte zu besetzen, die Grenze zu der USA zu kontrollieren und hohe Zölle auf den Im- und Export in und aus der USA zu erheben. 1832 wurden die mexikanischen Truppen wieder abgezogen, doch der Anführer der US texanischen Einwanderer Stephen Austin ersuchte 1833 in der mexikanischen Hauptstadt die Regierung, Texas zu einer autonomen Provinz zu machen. Die Regierung lehnte die Forderung ab und sperrte Austin für 18 Monate ins Gefängnis.

 

 

 

Der Weg in den Krieg:

Die Reaktion auf die Forderung nach der Autonomie war die erneute Entsendung mexikanischer Truppen nach Texas. Durch die erneute Besetzung begannen die amerikanischen Siedler sich zu bewaffnen. Als im September 1835 die mexikanische Armee in der Stadt Gonzales versuchte, Siedler zu entwaffnen, eskalierte die Situation und die Siedler drängten die mexikanischen Truppen aus Texas zurück.

Der ab 1833 regierende mexikanische General Antonio Lopez de Santa Anna ließ daraufhin seine Truppen mobilisieren und überschritt im Februar 1836 den Rio Grande mit dem Ziel die Stadt San Antonio einzunehmen. Auf dem Weg dorthin traf er auf texanische Siedler, die sich mit insgesamt 183 Mann in der alten Missionsstation Alamo verschanzten. Die Belagerung begann am 23. Februar. Während der Belagerung und die Bindung der mexikanischen Truppen, bereitete eine Versammlung der Siedler die Unabhängigkeitserklärung am 2. März vor. Am 6. März wurden die Männer von Alamo überwältigt, Santa Anna ließ keine der Überlebenden Männer am Leben.

 

Antonio López de Santa Anna

Antonio López de Santa Anna

 

Alamo Mission in San Antonio

Alamo Mission in San Antonio

 

Auch am 27. März, als die mexikanische Armee in Goliad siegte, ließen sie rund 300 männliche Siedler töten, die sich ergeben hatten. Sam Houston mobilisierte indes ein kleines Heer aus Siedler, um sich der mexikanischen Armee entgegen zu stellen. Zuerst lies er jedoch seine Truppen einen strategischen Rückzug beginnen, bevor er im April 1836 in die Offensive ging. So gelang es ihm, am 21. April bei San Jacinto die Mexikaner zu überraschen und sie innerhalb von 18 Minuten zu schlagen. Über 600 mexikanischen Soldaten fielen in der Schlacht, als am nächsten Tag von den Siedler eine Säuberungsaktion in dem Gebiet durchgeführt wurde, fielen ihnen der General Santa Anna in die Hände. Santa Anna war nun gezwungen im Mai die Verträge von Velasco zu unterzeichnen, doch die mexikanische Regierung sah Santa Anna nicht mehr in seinem Amt als Präsident und akzeptierte die Friedensverträge nicht.

 

 

 

Die Unabhängigkeit Texas:

Der ehemalige Heerführer Sam Houston wurde nach den gescheiterten Verträgen von Velasco zum neuen Präsident Texas ernannt. Er bemühte sich um eine Aufnahme seines Landes in die Vereinigten Staaten. Sein Ersuchen wurde zu Beginn jedoch durch die Mitgliedsstaaten verneint, in denen man sich bereits gegen die Sklavenhaltung aussprach, die in Texas jedoch noch erlaubt war. Somit blieb Texas 9 Jahre lang ein eigenständiger Staat, litt jedoch unter einer schwachen Wirtschaft und der damit verbundenen Armut der Bevölkerung. Zudem kosteten die aufgestellten Rangers, die plündernde mexikanische Truppen fernhalten sollten eine hohe Summe.

Erst mit der Wahl von James Polk zum Präsidenten der Vereinigten Staaten wurde Texas, neben Kalifornien, 1845 in die USA aufgenommen. Der neue Präsident schickte eine Delegation in die mexikanische Hauptstadt um nun endlich die endgültigen Streitpunkte über die Grenzen und den Ankauf der von Neu-Mexiko und Kalifornien zu verhandeln. Doch die mexikanische Regierung ging nicht auf das Angebot ein und brüskierte zudem die Delegation. Polk sah sich nun gezwungen, Truppen an die Mündung des Rio Grande zu verlegen. Der Angriff der Mexikaner erfolgte anschließend im April 1846 und der Krieg zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten begann.

 

James K. Polk, der 11. Präsident der Vereinigten Staaten

James K. Polk, der 11. Präsident der Vereinigten Staaten

 

 

 

Der Krieg mit den USA:

War der Konflikt von Mexiko zuerst nur auf und gegen Texas beschränkt, führte der Beitritt Texas zu den Vereinigten Staaten nun zu einem Krieg mit diesem weitaus größeren Gegner.

Im April 1846 nachdem der US Präsident seine Truppen an die mexikanische Grenze verlegt hatte, begannen die Offensiven in südliche Richtung auf mexikanischem Gebiet. Im Westen rückte eine 1.600 Mann starke Truppe unter der Führung von General Stephen Kearny nach Santa Fe in Neu-Mexiko vor. Nach der Einnahme der Stadt marschierte er nach Kalifornien, fand das Gebiet jedoch bereits von Anhängern des Entdeckers und Vermessers John Fremont besetzt. Die in Santa Fe gebliebenen Soldaten unter der Führung von Alexander Doniphan rückten währenddessen weiter in den Süden, nahmen El Paso ein und anschließend die Stadt Chihuahua.

In Texas selbst gelang es den US Truppen unter der Führung von Kommandeur Zachary Taylor die Mexikaner bei Palo Alto und Resaca de la Palma zu schlagen und Matamoros einzunehmen. Im September 1846 vereinigten sich die Truppen von Taylor und Doniphan und eroberten nach 5-tätiger Belagerung die Stadt Monterrey.

 

Zachary Taylor

Zachary Taylor

 

Die Schlacht von Monterrey. Vermutlich ist die Erstürmung des Obispado dargestellt. Lithografie von Tompkins Harrison Matteson, vor 1855

Die Schlacht von Monterrey. Vermutlich ist die Erstürmung des Obispado dargestellt. Lithografie von Tompkins Harrison Matteson, vor 1855

 

Der seit 1844 auf Kuba im Exil lebende ehemalige General Santa Anna sah nun seine Stunde gekommen und kehrte Ende 1846 nach Mexiko zurück um wieder die Regierungsgewalt über das Land zu übernehmen. Er begann umgehend eine neue Armee aufzustellen und mit dieser im Februar 1847 gegen die Truppen von Taylor zu marschieren.

Aufgeschreckt durch die neue mexikanische Armee ließ der US Präsident Polk unter der Führung von General Winfield Scott eine amphibische Landung mit rund 12.000 Mann planen. Diese wurde im März 1847 in der Hafenstadt Veracruz an der Karibikküste durchgeführt. 3 Tage lang wurde die Stadt von See aus beschossen, bevor sie gestürmt wurde und kapitulierte. Die US Truppen zogen umgehend weiter ins Landesinnere auf die Hauptstadt Mexiko Stadt zu.

 

Winfield Scott

Winfield Scott

 

Die Landung bei Veracruz. Gemälde von Nathaniel Currier, 1840er

Die Landung bei Veracruz. Gemälde von Nathaniel Currier, 1840er

 

Nachdem Santa Anna 3 weitere Niederlagen hinnehmen musste und die Ausweglosigkeit des Krieges erkannte, bat er im August 1847 um einen Waffenstillstand. Nachdem 2 Wochen Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen wurden, nahmen die Kämpfe wieder auf und eroberten im September die mexikanische Hauptstadt.

 

Der Fall von Mexiko-Stadt. Gemälde von Carl Nebel, 1851

Der Fall von Mexiko-Stadt. Gemälde von Carl Nebel, 1851

 

Die anschließenden Friedensverhandlungen endeten im Februar 1848 mit dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo.

 

Karte des Kriegsgebiets

Karte des Kriegsgebiets

 

 

 

Folgen des Krieges:

In dem geschlossenen Friedensvertrag musste Mexiko die Souveränität Texas anerkennen und auch den Beitritt zu den Vereinigten Staaten. Weiter musste die Regierung dem Verkauf der Gebiete Neu-Mexiko, Arizona, die Hälfte von Colorado, Utah, Nevada und Kalifornien für eine Summe von 15 Millionen Dollar zustimmen. Ebenfalls wurde die Grenzfrage geklärt, indem die neue Grenze zwischen den beiden Staaten vom Rio Grande an nach Westen bis zur Küste festgelegt wurde. Damit reichte das Staatsgebiet der Vereinigten Staaten erstmals von Küste zu Küste.

1853 wurden für weitere 10 Millionen Dollar weitere Gebiete von Neu-Mexiko und Arizona an die Vereinigten Staaten verkauft.

 

Die von Mexiko abgetretenen Gebiete Alta California, Nuevo Mexico, die umstrittenen Gebiete und der unabhängig gewordene Staat Texas

Die von Mexiko abgetretenen Gebiete Alta California, Nuevo Mexico, die umstrittenen Gebiete und der unabhängig gewordene Staat Texas

 

Durch diese Gebietsverkäufe schrumpfte das mexikanische Staatsgebiet um rund 50%. Zu der damaligen Zeit jedoch waren in den verkauften Gebieten kaum Bodenschätze bekannt, sowie die Wirtschaft nur in geringem Maße ausgebaut.

 

 

 

 

Bildquelle:
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