Die französischen Kriege unter Ludwig XIV.

Als Ludwig XIV. 1643 den französischen Thron bestieg war er gerade einmal 5 Jahre alt. Die Amtsgeschäfte übernahm währenddessen Kardinal Mazarin, der Ludwig einen hohen Grad an Bildung zukommen lies und ihn über Jahre auf sein zukünftiges Amt vorbereitete.

Nach dem Tod des Kardinals 1661 übernahm Ludwig selbst die Herrschaft über Frankreich, was zu dieser Zeit noch an den Folgen des 30-jährigen Krieges zu leiden hatte. Die Staatskasse war leer und in der Bevölkerung wuchs der Unmut. Seinem Finanzminister Jean-Baptiste Colbert gelang es jedoch, die wirtschaftliche Leistung deutlich zu steigern und so wieder erhebliche Steuereinnahmen zu erwirtschaften, sodass sich Ludwig ab dem Jahre 1665 bereit sah, seine Träume und Visionen zur Ausdehnung seines Reiches militärisch durchzusetzen.

 

Ludwig XIV. 1667 auf einem Gemälde von Henri Testelin

Ludwig XIV. 1667 auf einem Gemälde von Henri Testelin

 

 

Der Devolutionskrieg:

Vor der Machtübernahme Ludwigs befand sich Frankreich in einem Konflikt mit Spanien. 1659 wurde der sogenannte Pyrenäenfrieden zwischen den beiden Ländern geschlossen, um den 24 Jahre andauernden Konflikt zu beenden. Laut des Vertrages wurde der spanische König Philipp IV. gezwungen einige Gebiete an Frankreich abzutreten und zudem der Vermählung seiner Tochter Maria Theresia mit Ludwig zuzustimmen. Im Gegenzug zu der Heirat sollte Maria auf jegliche Erbansprüche unter der Zahlung von 500.000 Goldécus verzichten. Dieses Geld wurde allerdings nie an Frankreich gezahlt.

Nach dem Tod von Philipp stellte Ludwig Gebietsansprüche an Spanien mit der Begründung des Erbes seiner Frau. Weiter begründete er den Anspruch auf der Grundlage des brabantische Erbrecht, worin die sogenannte Devolution, sprich der Erbanspruch der Kinder einer ersten Ehe stehen über dem Anspruch von Kinder von Ehen danach, geregelt sei, was diesem Krieg auch den Namen gab.
Damit sollten Teile der spanischen Niederlande an Frankreich abgetreten werden. Die spanische Regentin Maria Anna, die die Herrschaft ihres Minderjährigen Thronfolgers leitete, wies die Ansprüche zurück, woraufhin Frankreich zum Krieg rüstete.

Die politischen Vorbereitungen für einen Krieg wurden ab 1667 getätigt. Da sich Spanien bereits in einem Krieg mit Portugal befand, schloss Frankreich mit ihnen ein Bündnis gegen Spanien und unterstütze offen das portugiesische Militär. Weiter wurden Verhandlungen mit den Vereinigten Niederlanden geführt, die bereits einen Krieg mit Spanien für deren Unabhängigkeit geführt hatten und sich zu diesem Zeitpunkt in einem Krieg mit England befanden. Es wurde zwar zwischen den beiden Ländern ein Defensiv Bündnis geschlossen, die Frage über die spanischen Niederlanden konnte jedoch nicht geklärt werden. Trotzdem sah sich Ludwig dem Wohlwollen der Niederländer, besonders da er England ebenfalls den Krieg erklärte, auch wenn er sich militärisch nicht in den Konflikt einmischte. Um sich zum Schluss noch gegen eine Intervention des Heiligen Römischen Reiches abzusichern, schloss Ludwig mit den an die spanische Niederlande angrenzenden Grafschaften und Herzogtümern separate Verträge, die den Durchmarsch von Truppen des Heiligen Römischen Reiches untersagten. Somit konnten sich diese zumindest aus der östlichen Richtung nicht den französischen Truppen entgegenstellen.

Am 24. Mai 1667 begann der französische Feldzug gegen die spanischen Niederlanden. Aufgrund der schlechten Vorbereitung und der unzureichenden Organisation der spanischen Streitkraft, konnten die Verteidiger keine Armee aufstellen um dem Feind entgegen zu treten. So zogen sich die Verteidiger in ihre Festungen zurück und warteten auf die französischen Truppen. Bis zum Winter konnten die Truppen von Ludwig einige Festungen und Städte erobern ohne auf großen Widerstand zu treffen. Als die Armee ihr Winterquartier einrichtete begannen politische Verhandlungen.

 

Karte des Kriegverlaufs im Devolutionskrieg

Karte des Kriegverlaufs im Devolutionskrieg

 

Während der Winterpause verhandelten spanische Abgesandte mit den vereinigten Niederlanden über ein Bündnis gegen Frankreich. Seitens der Niederländer wurde dies allerdings abgelehnt um keinen Krieg gegen Frankreich zu provozieren. Stattdessen konnte Spanien mit Portugal einen Friedensvertrag schließen, wodurch die Armee ab 1668 für den Konflikt mit Frankreich zur Verfügung stehen würde.
Frankreich hingegen verhandelte mit dem Wiener Hof und lockte mit der Abgabe des gesamten spanischen Territoriums bis auf die spanischen Niederlanden und auf die Franche-Comté (dem heutigen Elsass Gebiet). Zwar willigte der Kaiser ein, der Vertrag wurde aber nicht ratifiziert um das Verhältnis mit Spanien nicht zu verschlechtern.
Die vereinigten Niederlande gelang es England auf ihre Seite zu ziehen. Zwar waren die Niederländer seit Jahren eng mit Frankreich befreundet und diplomatisch verbündet, doch der Einmarsch der französischen Truppen und das Erstarken beunruhigte die Niederländer zusehends. Diesem Bündnis schloss sich auch Schweden an.

Um seine Verhandlungsposition für eventuelle Friedensgespräche zu stärken, entschied sich Ludwig noch während des Winters einen Feldzug in das Franche-Comté durchzuführen. Mit dem Feldzug wurde General de Condé beauftragt, der bereits am 4. Februar 1668 in das Gebiet einmarschierte. Durch die völlige militärische Schutzlosigkeit des Gebietes konnten die französischen Truppen ohne nennenswerten Widerstand das Gebiet vollständig innerhalb von nur 17 Tagen erobern.

Nach der Eroberung der Franche-Comté bereitete Ludwig weitere Feldzüge gegen die spanischen Niederlanden und Katalonien vor. Doch nach eingehenden Gesprächen mit seinem Außenminister Hugues de Lionne und Finanzminister Jean-Baptiste Colbert, die ihm beide von einer Weiterführung abrieten, sah Ludwig selbst ein, dass er der Allianz der Spanier, Engländer, Niederländer und Schweden militärisch noch nicht gewachsen ist. Ende März 1668 verkündete er deswegen einen Waffenstillstand und bereitete Verhandlungen vor die am 2. Mai 1668 mit dem Frieden von Aachen beendet wurden. Hierbei konnten sich die Forderungen der Allianz durchsetzen und Frankreich musste das Franche-Comté sowie den größten Teil der spanischen Niederlande räumen. Lediglich 12 Städte (Lille, Tournai, Oudenarde, Courtrai, Furnes, Bergues, Douai mit dem Fort de Scarpe, Binche, Charleroi, Ath und Armentiers) blieben in französischem Besitz.

 

 

 

Der Holländischer Krieg:

1667 und 1668 führte Ludwig einen Feldzug gegen die spanischen Niederlande. Im Zuge dieses Feldzuges fürchteten die sonst mit Frankreich verbündeten vereinigten Niederlande ein zu starkes Frankreich und wollten die spanischen Niederlande deswegen weiterhin als Pufferzone beibehalten. Aus diesem Grund bildeten sie eine Allianz mit England und Schweden und drohten Frankreich mit einem Krieg, sofern diese ihren Feldzug nicht stoppten und ihre Truppen zurückzogen. Durch die jahrelange freundschaftliche Beziehung zwischen Frankreich und den vereinigten Niederlanden sah Ludwig das Verhalten ihm gegenüber als Verrat an und er schwor den Niederländern Rache für ihr Verhalten. So kam es, dass Ludwig mit England, einem Erzfeind der Niederländer, im geheimen ein Bündnis anstrebte. Dieser sogenannte geheime Vertrag von Dover wurde am 1. Juni 1670 abgeschlossen zudem sich auch Schweden kurze Zeit später anschloss.
Weitere Bündnispartner waren zudem Brandenburg und Bayern. Damit hatte Ludwig die Niederlande politisch isoliert und konnte einen Krieg gegen das Land beginnen.

 

König Ludwig XIV. von Frankreich, Porträt von 1672

König Ludwig XIV. von Frankreich, Porträt von 1672

 

Die Kriegserklärung von Frankreich, England, dem Fürstbischof von Münster und dem Erzbischof von Köln erreichte die Niederlande im März 1672. Durch diesen Überraschungsangriff konnten die französischen Truppen fast ungehindert weite Gebiete erobern. Erst als Wilhelm III. von Oranien mehrere Schleusen und Dämme öffnen lies um weite Landstriche unter Wasser zu setzen, konnte der Vormarsch gestoppt werden. In Groningen konnten zudem die Truppen des Fürstbischof von Münster zurückgeschlagen werden, die von Osten her in das Land eindrangen.

Nachdem die Truppen von Ludwig nicht über die unter Wasser gesetzten Gebiete weiter ziehen konnten, wendete sie sich 1673 der Belagerung der Festung Maastricht zu. Da dadurch ein Vorstoß auf die spanischen Niederlande befürchtet wurde, schlossen sich Spanien und Österreich zu einem Bündnis mit den Niederlanden an. Ludwig war so gezwungen einen Teil seiner Truppen an den Mittelrhein und in das Elsass zu entsenden, um einen Einmarsch der Österreicher zu verhindern.

Anfang 1674 musste England nach mehreren Niederlagen gegen die Niederlande einen Friedensvertrag abschließen und schied so aus dem Krieg aus. Auch Brandenburg wechselte die Seiten und schloss sich der Allianz um die Niederlande an.

Die ersten Friedensverhandlungen zwischen den Kriegsparteien wurden zwar schon seit Mitte 1673 geführt, doch bereits Anfang 1674 abgebrochen. Erst 1678 kam mit dem Friedensvertrag von Nimwegen die Beendigung des Konflikts, nachdem die Allianz bemerkte, dass sie den französischen Truppen unterlegen ist. Hierbei musste sich Frankreich aus dem nördlichen Gebiet der spanischen Niederlande wieder zurückziehen und gab den Niederlanden die eroberten Gebiete zurück, nachdem diese ihre zukünftige Neutralität versicherten.

 

 

 

Der Reunionskrieg:

Nachdem Ludwig zwar militärisch einige Erfolge erzielen konnte, aber kaum große Gebiete einverleibte, betrieb er ab 1679 die sogenannte Reunionspolitik. Diese Politik sollte unter zu Zuhilfenahme alter Verträge, die hauptsächlich noch auf die mittelalterlichen Lebensverhältnisse abgestimmt waren, die Zugehörigkeit von Gebieten gerichtlich feststellen. Zur Durchsetzung wurde die Reunionsklage eingereicht, womit Gebiete die unter die Aufteilung bei Erben fielen, wieder eingefordert werden und dem französischen Gebiet eingegliedert werden sollten. Die dafür von Ludwig geschaffene Reunionskammer urteilte ausschließlich zu seinen Gunsten. Mit diesen Urteilen setzte er den betroffenen Fürsten oder Städten Ultimaten ihre Besitzungen an Frankreich abzutreten, welche nicht selten anschließend militärisch besetzt wurden. Diese Gebiete gehörten zwar zum Heiligen Römischen Reich, dieses war jedoch zeitgleich mit den Türkenkriegen militärisch soweit ausgelastet, dass es Frankreich nicht entgegen treten konnte.

In der Zwischenzeit jedoch schmiedete das Reich 1683 ein Bündnis mit den Niederlanden, Schweden und Spanien um Notfalls doch noch militärisch gegen Frankreich vorzugehen, sollten die Verhandlungen zur Rückgabe der einverleibten Gebiete scheitern. Aufgrund dieser Allianz sah sich Ludwig gezwungen Druck auf den nach seiner Meinung schwächsten des Bündnisses auszuüben und so drohte er erneut mit dem Einmarsch in die spanischen Niederlanden um Spanien einzuschüchtern. Am 26. Oktober 1683 erklärte Spanien Frankreich den Krieg.

Ludwig ließ seine Truppen unter der Führung von Louis de Crévant, Herzog von Humières nach Flandern einmarschieren und ordnete an, die Zivilbevölkerung zu terrorisieren um so Spanien weiter unter Druck zu setzen. Der Krieg wurde mit einer dementsprechenden Härte und Opfern geführt. So wurde im Dezember Luxemburg bombardiert und durch Vauban vergeblich belagert. Die Gegen um Brügge wurde geplündert und eine Vorstadt von Brüssel in Brand gesteckt.

1684 marschierten die französischen Truppen ins nördliche Spanien ein, konnten allerdings keine großen Erfolge erzielen. Am 3. Juni 1684 konnte endlich Luxemburg nach einer einmonatigen Belagerung erobert werden. Weiter wurde Genua, auf dem Gebiet des heutigen Italiens, geplündert, da die Stadt Schiffe für Spanien baute.

 

Einnahme Luxemburgs im Juni 1684

Einnahme Luxemburgs im Juni 1684

 

Nachdem Ludwig Luxemburg erobert und sein wichtigstes Kriegsziel erreicht hatte, bemühte er sich um Frieden mit den anderen Staaten. Am 23. Juni 1684 konnte ein zwanzig Jahre geltender Frieden mit den Niederlanden ausgehandelt werden. Am 15. August 1684 wurde mit dem Frieden von Regensburg endgültig der Konflikt beigelegt. In dem Vertrag musste Spanien auf Luxemburg, Bovines, Chimay und Beaumont verzichten, die dem französischem Gebiet einverleibt wurden. Zudem konnte Ludwig alle bis 1681 durch die Reunionsklage einverleibte Gebiete für die nächsten zwanzig Jahre behalten.

 

 

 

Der Pfälzische Erbfolgekrieg:

Für den Pfälzischen Erbfolgekrieg kamen zwei ausschlaggebende Gründe zum Tragen. Zum einen versuchte der Kurfürst Karl I. von der Pfalz seine Tochter Elisabeth Charlotte mit dem Herzog Philipp von Orléans (Ludwigs Bruder) zu vermählen und sich so politisch an Frankreich zu binden und einen Schutz für sein Gebiet gegen die französische Expansion zu bilden. Ludwig stimmte der Vermählung unter der pfälzischen Bedingung zu, dass Elisabeth Charlotte jegliche erbliche Ansprüche auf die Pfalz ablehnte. Nach dem Tod Karl I. 1680 herrschte sein Sohn Karl II., dieser verstarb jedoch bereits 1685 und Ludwig stellte entgegen der Absprache einen Erbanspruch auf das pfälzische Gebiet. Die legitime Thronnachfolge fiel nun an die pfalzgräfliche Seitenlinien Pfalz-Neuburg, die um ihre antifranzösische Haltung keinen Hehl machte und jegliche Forderungen von Ludwig ablehnten.

 

Elisabeth Charlotte von der Pfalz

Elisabeth Charlotte von der Pfalz

 

Ein weiterer Auslösegrund kam im Jahre 1688 in Köln hinzu, als bei der Bischofswahl der von Frankreich unterstütze Kandidat ausgeschlossen wurde.

Ludwig war zu dem Zeitpunkt der Ansicht, die einzelnen Reichsstädte und Gebiete könnten keinen nennenswerten militärischen Widerstand aufstellen und das Heilige Römische Reich sei zeitgleich mit dem Türkenkrieg ausgelastet. So kam es, dass Ludwig, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, 1688 mit seinen Truppen den Rhein überschritt und in die Kurpfalz und das Rheinland einmarschierte. Ludwig rechnete mit einem schnellen Feldzug, entsprechend war das französische Heer mit knappen 40.000 Mann auch relativ klein und unterstanden den Befehlen des Dauphins Louis de Bourbon und des Marschalls Durfort. Das erste Ziel war die Festung Philippsburg, die nach 32 tätiger Belagerung am 30. Oktober 1688 kapitulierte. In den nächsten Wochen fielen zudem die Städte Mannheim, die Festung Frankenthal, Mainz und Heidelberg. Sogar bis nach Ulm und Mergentheim gelangten die Truppen um die dortigen Gebiete zu plündern. Unter der Verwüstung litten zudem auch Heidelberg, Mannheim, Speyer und Worms.

 

Das brennende Durlach 1689 (zeitgenössische Darstellung)

Das brennende Durlach 1689 (zeitgenössische Darstellung)

 

Anfang des Jahres 1689 gingen die Zerstörungen durch die französischen Truppen weiter. Quer durch die eroberten Gebiete wurden Dörfer, Städte und Festungen zerstört und niedergebrannt um den feindlichen Truppen das Aufmarschgebiet und die Versorgung zu entziehen. Durch diese Maßnahmen hetzte Ludwig nur noch mehr die betroffene Bevölkerung gegen sich auf und am 3. April 1689 erklärte das Reich Frankreich den Krieg.
Am 12. Mai 1689 wurde vom Reich ausgehend eine Allianz bestehend aus den Niederlanden, England, Spanien und den italienischen Savoyen gebildet um gegen Frankreich vorzugehen.

Der Beitritt Englands zu dem Bündnis war durch den Umstand begünstigt, dass während des Krieges in England eine Revolution stattfand, die den amtierenden König Jakob II. absetzen und seinen Schwiegersohn, den niederländischen Wilhelm III. von Oranien, krönen wollte. Nachdem sich Wilhelm den Segen des österreichischen Kaisers Leopold I. und der deutschen Fürsten eingeholt hatte, kam er der Bitte einflussreicher Angehöriger des Ober- und Unterhauses in England nach und setzte mit einem Heer nach Südengland über. Dort konnte er das Heer von Jakob schlagen, der anschließend mit seiner Frau und Kind nach Frankreich floh, und wurde am 11. April 1689 in London zum König gekrönt.

 

Wilhelm von Oranien

Wilhelm von Oranien

 

In den nächsten Jahren konnten die französischen Truppen immer weiter aus den eroberten Gebieten zurückgedrängt werden, die jedoch ihrem Befehl der "verbrannten Erde" treu blieben und beim Rückzug viele Dörfer, Städte und Festungen zerstörten. Ebenso verlief der Feldzug im heutigen nördlichen Italien zu Beginn erfolgreich für Frankreich, mit dem Ausrufen der großen Allianz und dem Aufstellen eines Heeres, gelang es jedoch, die Franzosen auch dort wieder zurückzudrängen. Lediglich in Nordspanien konnten die französischen Truppen einige Gebiete erobern und bis nach Barcelona vordringen.

Durch den unverhofft langen Kriegsverlauf wurden bereits seit 1693 von Ludwig Verhandlungen geführt um einen Frieden zu schließen. Doch erst nachdem Frankreich durch eine große Hungersnot von 1693 / 1694 und der hohen Staatsverschuldung in große Schwierigkeiten geriet, stufte Ludwig seine Forderungen für einen Frieden immer weiter zurück. Zuerst konnte 1696 mit Savoyen ein Frieden geschlossen werden. Am 20. September 1697 folgte dann mit dem Frieden von Rijswijk England, die Niederlande und Spanien und am 30. Oktober der deutsche Kaiser und die beteiligten Fürsten und Herren. In dem Vertrag wurde geregelt, dass Frankreich auf seine Ansprüche auf die Pfalz aufgab und die besetzten niederländischen und rechtsrheinischen Gebiete sowie Lothringen zurückgab. Zudem erkannte Ludwig Wilhelm III. als König von England an.

 

Friedensverhandlungen von Rijswijk 1697 (zeitgenössischer Kupferstich)

Friedensverhandlungen von Rijswijk 1697 (zeitgenössischer Kupferstich)

 

 

Bildquelle:
„Map Devolution“ von Memnon335bc - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Das Zeitalter Ludwigs XIV.

 Das Zeitalter Ludwigs XIV. (Französisch) Gebundene Ausgabe – 16. Juli 2015


Das Zeitalter Ludwigs XIV. (Französisch) Gebundene Ausgabe – 16. Juli 2015

Voltaire (eigentlicher Name: François Marie Arouet, 1694-1778) veröffentlichte 'Das Zeitalter Ludwigs XIV.' im Jahr 1751. Voltaire war einer der prominentesten Vertreter der französischen Aufklärung und wurde bereits zu Lebzeiten infolge seines kosmopolitischen Aftretens und intellektuellen Scharfsinns international bewundert, nicht zuletzt vom preußischen König Friedrich II. Das vorliegende Werk gehört zu den wichtigsten Texten der Geschichtsschreibung seiner Epoche. In einer Mischung aus Sittengemälde und politisch-militärischer Entwicklungsgeschichte erscheint das europäische 17. Jahrhundert vor unseren Augen als eine überaus farbige, wenn auch von militärischer Gewalt getränkte Erzählung des Fortschritts von Kultur und Zivilisation. Voltaire prägte damit den Europabegriff des 18. Jahrhunderts, indem er Politik vor allem als das Wirken und die Händel einzelner Personen, also als Ausdruck ihrer persönlichen Leidenschaften, Stärken und Schwächen darstellt. ‘Das Volk’ erscheint, wenn überhaupt, nur als Verfügungsmasse der Machtinteressen der herrschenden Eliten, auch wenn der gute Herrscher letztlich nur jener ist, der von ‘seinem’ Volk geliebt wird. Bei Erscheinen des Buches lag die Französische Revolution noch 38 Jahre weit in der Zukunft. Auch wenn Voltaire das Bild Ludwigs XIV. teilweise schönt, so ist seine Schilderung von dessen Gesamtpersönlichkeit bis hin zum späten politischen Fall doch bemerkenswert offen und bis ins Detail um Objektivität bemüht. Voltaires Liebe gilt denn auch im Kern nicht der einzelnen Person, auch nicht jener des Sonnenkönigs, sondern der kulturellen Leistungskraft seiner französischen und der anderen europäischen Nationen.

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Ludwig XIV.: Der Kriegsherr aus Versailles

 Ludwig XIV.: Der Kriegsherr aus Versailles Gebundene Ausgabe – 1. August 2015


Ludwig XIV.: Der Kriegsherr aus Versailles Gebundene Ausgabe – 1. August 2015

Ludwig XIV., der Sonnenkönig, prägte seine Epoche. Er ist der Inbegriff des absolutistischen, frühneuzeitlichen Königs. Unter seiner Herrschaft - zwischen 1643 und 1715 - wurde Frankreich zur kulturellen Vormacht Europas. Jeder europäische Fürst versuchte, dem Glanz und der Prachtentfaltung Ludwigs nachzueifern; der europäische Adel sprach Französisch. Die politische Vormacht aber entglitt ihm. In mehreren Kriegen dehnte er die Grenzen Frankreichs aus, schuf damit aber zugleich eine europäische Allianz, die auch ihm seine Grenzen aufzeigte. Ludwigs Größe stand für seine Zeitgenossen außer Zweifel. Doch seine eigentliche Regierungsleistung ist schwer zu bestimmen. Weder war er Feldherr noch Gesetzgeber. Doch er verkörperte die Macht und Autorität des Staates. Ohne ihn wäre die europäische Geschichte anders verlaufen. - Martin Wrede versucht eine Bilanz seiner Regierung und seines Einflusses auf die Gestalt Frankreichs.

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GEO Epoche 42/2010: Der Sonnenkönig Ludwig XIV. Frankreichs Aufstieg zur Weltmacht 1638-1715

 GEO Epoche 42/2010: Der Sonnenkönig Ludwig XIV. Frankreichs Aufstieg zur Weltmacht 1638-1715 Broschiert – 14. April 2010


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Themen dieses Heftes u.a.:

1638-1715: DER SONNENKÖNIG. Er ist der mächtigste Monarch Europas, seine Armeen überziehen die Nachbarn mit Krieg, sein Prunk wird zum Vorbild für das Zeitalter des Barock. 72 Jahre lang amtiert Ludwig XIV. - und wie Planeten die Sonne umkreisen, dreht sich ein ganzer Kontinent um den französischen König.

1648-1652: FRONDE-AUFSTÄNDE. Mit nicht einmal fünf Jahren wird Ludwig XIV. 1643 König von Frankreich. Die Amtsgeschäfte aber führen andere: seine Mutter und ihr Erster Minister Kardinal Mazarin. Die Zeiten sind schwer. Der Krieg gegen Spanien hat die Staatskasse geleert, das Volk leidet unter der Steuerlast. Erst erheben sich die Pariser gegen die Politik Mazarins, dann der Hochadel. Und Ludwig erlebt eine Demütigung, die er nie vergessen wird.

1654-1672: ABSOLUTISMUS. Alle Welt hält den jungen Ludwig XIV. für einen Lebemann, der bald das Aktenstudium satt haben werde. Doch der König meint es ernst: 1661 übernimmt er die Alleinregierung - und degradiert seine Minister zu Befehlsempfängern.

DER GLANZ VON VERSAILLES. Die Residenz Ludwigs XIV. wird zur Bühne der Höflinge und Mätressen, die rauschende Feste feiern - und eisige Intrigen spinnen.

DER MANN MIT DER EISERNEN MASKE. Mehr als 30 Jahre lang hält Ludwig XIV. einen mysteriösen Häftling gefangen, dessen Gesicht stets eine Maske verdeckt.

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Ludwig XIV.: Das Leben des Sonnenkönigs (Beck'sche Reihe)

 Ludwig XIV.: Das Leben des Sonnenkönigs (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 6. Mai 2015


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Ludwig XIV. war 72 Jahre lang König von Frankreich und ist in dieser Zeit zum Inbegriff absolutistischer Herrschaft und Hofkultur geworden. Mark Hengerer erzählt das Leben des Königs von der Regentschaft der mächtigen Kardinäle Mazarin und Richelieu während seiner Kindheit über die Durchsetzung einer autokratischen Herrschaft bis zum Krieg um das spanische Weltreich. Er beschreibt das glanzvolle Leben am Hof von Versailles, die politische Bedeutung von Kunst und Kultur sowie die Macht der Ehefrauen und Mätressen.

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