Francisco Pizarro

Francisco Pizarro González war einer der ersten und führenden spanischen Konquistadoren, der mit Hilfe weniger Soldaten das Südamerikanische Reich der Inkas erobern konnte und somit den Grundstein für das spätere spanische Weltreich schuf.

 

Herkunft und Jugendzeit:

Geboren wurde Pizarro vermutlich zwischen 1476 oder 1478 in Trujillo, Extremadura. Eine genaue Datierung ist wegen fehlender Dokumente heute nicht möglich. Ebenso ist so gut wie nichts über seine Jugendzeit bekannt, jedoch geht man davon aus, dass er aufgrund seines Geburtsortes aus ärmlichen Verhältnissen stammt.

 

 

 

Die ersten Reisen nach Südamerika:

Nach der Entdeckung des neuen Kontinents 1492 durch Christoph Kolumbus, wurde auch Pizarro vom Abenteuerdrang gepackt. So verschlug ihn seine erste Reise in die neue Welt von 1502 bis 1509 in das heutige Haiti, auf die Insel Hispaniola. Von dort nahm er 1510 auch an einer Fahrt nach Urabá teil, 1513 schloss er sich erneut einer Erkundungsreise von Vasco Núñez de Balboas da, die das Gebiet um Isthmus von Panama betrafen.

 

Francisco Pizarro

Francisco Pizarro

 

 

 

Pizarros Eroberung des Inka Reiches:

1519 verlegte Pizarro seinen Sitz von Hispaniola nach Panama Stadt und konnte dort durch seine Tätigkeiten als Bürgermeister und Richter ein gewisses Vermögen aufbauen. 1522 erreichte auch ihn die Nachricht über die Eroberungen von Hernán Cortés über das Aztekenreich. Angestachelt durch diese Nachricht und den Wunsch, selber derartige Eroberungen durchzuführen, verpflichtete er sich 1524 in einem Vertrag mit Diego de Almagro (ebenfalls spanischer Konqistadore) und dem Priester Hernando de Luque, das sagenumwobene Eldorado zu finden.

Seine ersten beiden Versuche 1524 und 1525 scheiterten, erst von 1526 bis 1528 an erreichte er die peruanische Küste und konnte mit Gold, Lamas und indianischen Übersetzern zurückkehren. Mit diesem Erfolg machte er sich auf den Weg nach Spanien um beim dortigen König Karl I. von Spanien vorzusprechen. Dieser ernannte ihn am 26. Juli 1529 zum Generalkapitän von Peru und erlaubte ihm durch eine Capitulación (eine Art öffentlicher Vertrag) die Eroberung von Gebieten 600 Meilen südlich von Panama.

1531 begann Pizarro mit einer mehreren hundert Mann starken Armee die Pazifikküste abzufahren. Im August 1532 gründete er das heutige Piura, die erste spanische Stadt auf dem Gebiet des heutigen Peru. Anschließend begann er im September das Landesinnere auszukundschaften, wo die kleine Armee nach den verlustreichen Märschen durch den Dschungel und der Überquerung der Kordilleren das Inkareich erreichten.

 

 

 

Der Beginn der Eroberungen:
Am 15. November 1532 erreichte die Truppe die Stadt Cajamarca, wo bereits der Inkaherrscher Atahualpa mit seiner 20.000 bis 80.000 Mann starken Armee auf die Spanier wartete. Nach Verhandlungen durch de Soto und Hernando Pizarro konnten die kleine Armee in die geräumte Stadt vorrücken. Nach weiteren Verhandlungen entschied sich Atahualpa mit einem Gefolge von 4.000 bis 5.000 Mann Pizarro aufzusuchen. In Cajamarca angekommen, schnappte die von den Spaniern gestellte Falle zu. Der Dominikaner Vicente de Valverde trat anschließend mit einem Kreuz und einer Bibel an den Inkaherrscher um ihm die Worte Gottes vorzutragen. Nachdem Atahualpa die Aufforderung falsch verstand und die Bibel wegwarf, wurde diese Handlung als Sakrileg gewertet und der Angriff auf Atahualpas Gefolgsleute befohlen und der Herrscher gefangen genommen.

Die spanischen Soldaten richteten unter den Gefolgsleuten des Inkaherrschers durch ihre Kanonen und Arkebusen ein regelrechtes Massaker an. Weiter war das Hauptheer des Inkaherrscher durch die Gefangennahme Atahualpas unfähig zu handeln, da die Soldaten es gewohnt waren, Befehle nur von ihrem Herrscher anzunehmen.

In den folgenden Monaten musste Atahualpa für seine Gefangennahme ein hohes Lösegeld zahlen. Manche Geschichtsschreiber sprachen von 1 Raum voller Gold und 2 Räumen voller Silber. Trotz der Zahlungen wurde Atahualpa, in Abwesenheit von Pizarro, später aufgrund des Verdachts für einen Aufstand zum Tode verurteilt und am 29. August 1533 in Cajamarca erdrosselt.

 

Francisco Pizarro

Francisco Pizarro

 

 

 

Die Inka Hauptstadt Cuzco:
Kurz darauf, am 15. November 1533, konnte Pizarro die Hauptstadt des Inkareiches Cuzco ohne Gegenwehr einnehmen. Diese lies er anschließend plündern und in Brand stecken. Um seine Macht zu festigen, setzte er als neuen Herrscher und Nachfolger von Atahualpa seinen Vertrauten Manco Cápac II.. Eine Neugründung der Hauptstadt führte Pizarro 1535 in Küstennähe durch. Die Stadt nannte er Ciudad de los Reyes, später wurde diese in Lima umbenannt und ist heute die Hauptstadt von Peru.

Bereits 1536 kündigte Manco Cápac II. jedoch das Bündnis mit Pizarro und begann die Stadt Cuzco zu belagern. Bis 1572 dauerte es anschließend, bis die Spanier die Rebellion der Inka endgültig niederschlagen konnten.

 

 

 

Pizarro´s Tod:

Pizarro´s Tod war das Ergebnis der sich abzeichnenden inneren Streitigkeiten der spanischen Eroberer. Begonnen hatten die Streitigkeiten, als Pizarro 1535 seinem Kampfgefährten Diego de Almagro die Herrschaft über die noch unerforschten südlichen Gebiete von Südamerika in Aussicht gestellt hatte. Dieser begab sich mit seinen Anhängern auf eine Expedition, kehrte jedoch ohne Gold oder andere Schätze wieder. Daraufhin fühlte er sich von Pizarro benachteiligt und forderte die Stadt Cuzco. Es kam daraufhin zu einer militärischen Auseinandersetzung zwischen den Anhängern von Almagro und Pizarro, die mit der Schlacht von Las Salinas mit der Gefangennahme von Almagro endete. Während Pizarro´s  Aufenthalt in Jauja, wurde gegen Almagro am 8. Juli 1538 das Todesurteil durch Hernando Pizarro ausgesprochen und in Cuzco durch Erdrosseln oder Enthaupten durchgeführt.

Angetrieben von Rache überfielen Almagro´s Sohn und dessen Anhänger am 26. Juni 1541 Pizarro in seinem Palast in Lima und töteten ihn dort.

Heute ist Francisco Pizarro´s mumifizierter Leichnam in Lima in der Catedral de Lima zu betrachten. Eine Statue von ihm sowie die von Atahualpa stehen an der Fassade des Königspalastes in Madrid, daneben diejenigen von Hernán Cortés und Moctezuma II.

 

Francisco Pizarro Statue

Francisco Pizarro Statue

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Die Entdeckung von Peru: Die Eroberung des Inkareiches durch Pizarro und andere Conquistadoren 1526-1712

 Die Entdeckung von Peru: Die Eroberung des Inkareiches durch Pizarro und andere Conquistadoren 1526-1712 Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1996


Die Entdeckung von Peru: Die Eroberung des Inkareiches durch Pizarro und andere Conquistadoren 1526-1712 Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1996

Die Eroberung und Entdeckung von Peru nimmt sich innerhalb der Conquista als besonders krasses Kapitel aus. Angestachelt durch die erfolgreiche Eroberung Mexikos durch Hernán Cortés ging Francisco Pizarro mit unvergleichlicher Härte gegen die Inka vor, um an den sagenhaften Schatz der Indianer heranzukommen, der nie gefunden wurde. Auch Pizarros Weggefährte Francisco Orellana war auf der Suche nach Reichtum und Gold. Doch sollte der Eroberer weniger Glück haben. Dafür aber gelang ihm 1541 als erstem Weißen, den Amazonas bis zu seiner Mündung in den Atlantik zu befahren. Von dieser aufsehenerregenden Entdeckung, die Orellana mit dem Leben bezahlte, veröffentlichte der spanische Mönch Gaspar de Carvajal einen Augenzeugenbericht. Rund 100 Jahre später überstand der österreichische Jesuitenpater und Missionar Samuel Fritz tausenderlei Gefahren, als er sich an die Erforscheung des Amazonas im peruanischen Tiefland machte. Nicht aber die Indianer des Urwaldes stellten für ihn die größte Bedrohung dar, sonder die einbrechenden Portugiesen, die den Spaniern ihre Besitzungen entlang der Ufer streitig machten. Alle diese Ereignisse, von denen die vorliegenden Tagebuchaufzeichnungen berichten, sind in einem Band gesammelt und neu herausgegeben worden. Sie führen den Leser mitten hinein in eine der aufregendsten Regionen der Welt und berichten von Begebenheiten, die bis in unsere heutige Zeit hineinwirken. Inhaltsverzeichnis: Das Tagebuch des Fray Celso Gargia 1. Teil Die Entdeckung und Eroberung von Peru 2. Teil Die Herrschaft der Pizarros 3. Teil Das Ende der Pizarros Das Tagebuch des Gaspar de Carvajal Das Tagebuch des Jesuitenpaters Samuel Fritz Nachwort

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Francisco Pizarro, der Eroberer von Peru: Nach den alten Quellen erzählt von Arthur Schurig (TREDITION CLASSICS)

 Francisco Pizarro, der Eroberer von Peru: Nach den alten Quellen erzählt von Arthur Schurig (TREDITION CLASSICS) Taschenbuch – 6. Dezember 2011


Francisco Pizarro, der Eroberer von Peru: Nach den alten Quellen erzählt von Arthur Schurig (TREDITION CLASSICS) Taschenbuch – 6. Dezember 2011

Dieses Werk ist Teil der Buchreihe TREDITION CLASSICS. Der Verlag tredition aus Hamburg veröffentlicht in der Buchreihe TREDITION CLASSICS Werke aus mehr als zwei Jahrtausenden. Diese waren zu einem Großteil vergriffen oder nur noch antiquarisch erhältlich. Mit der Buchreihe TREDITION CLASSICS verfolgt tredition das Ziel, tausende Klassiker der Weltliteratur verschiedener Sprachen wieder als gedruckte Bücher zu verlegen – und das weltweit! Die Buchreihe dient zur Bewahrung der Literatur und Förderung der Kultur. Sie trägt so dazu bei, dass viele tausend Werke nicht in Vergessenheit geraten.

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Francisco Pizarro: Im Namen von Kreuz und Krone

 Francisco Pizarro: Im Namen von Kreuz und Krone Taschenbuch – 6. Mai 2013


Francisco Pizarro: Im Namen von Kreuz und Krone Taschenbuch – 6. Mai 2013

Das Buch schildert das Leben Francisco Pizarros und die Eroberung Perus. Die Darstellung dieser historischen Geschichte ist nicht die übliche Schilderung von Ereignissen. Hier wird nicht einfach erzählt, wie es gewesen ist, sondern vielmehr, wie es dazu gekommen ist. Die Geschichte ist somit nicht nur die des Conquistadores Pizarro, sondern auch die von Kirche und Staat, von Papst und Kaiser. Die Erzählung folgt einem Reisebericht, der von einem Mönch, der Pizarro begleitete, verfaßt wurde. Der Autor kennt das heutige Peru aus eigener Anschauung und die damalige Zeit aus umfangreichen Recherchen.

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Die Eroberung von Peru: Pizarro und andere Conquistadoren (Edition Erdmann)

 Die Eroberung von Peru: Pizarro und andere Conquistadoren (Edition Erdmann) Gebundene Ausgabe – 20. März 2015


Die Eroberung von Peru: Pizarro und andere Conquistadoren (Edition Erdmann) Gebundene Ausgabe – 20. März 2015

Heroisch betraten Entdecker wie Francisco Pizarro einst das geheimnisvolle Peru - und richteten dessen Kulturen und Völker zugrunde. Immer im Fußvolk der Eroberer waren stille Beobachter, deren Namen heute vergessen sind. Doch gerade sie geben in ihren Augenzeugenberichten einen unverstellten Blick auf die kulturellen Unterschiede und Konflikte zwischen Einheimischen und Eroberern. Unter ihnen war z.B. der Augustinermönch Fray Celso Gargia, der sich Francisco Pizarro als Missionar anschloss. Auch Fray Gaspar de Carvajal, der als missionierender Mönch nach der Gründung von Lima nach Peru kam, zunächst zum Bischof und anschließend zum Erzbischof von Lima avancierte, hinterließ ein Tagebuch über die Suche Conzalo Pizarros nach dem 'Zimtland' genannten Canelas. Zuletzt sei der vom Reisefieber getriebene Jesuitenpater Samuel Fritz erwähnt, der sich allein auf eine Forschungsreise mit dem Ziel Marañon (Quellfluss des Amazonas) machte und ein Tagebuch hinterließ. Die Aufzeichnungen dieser drei Männer sind in Die Eroberung von Peru gesammelt und werden durch zahlreiche Abbildungen angereichert.

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