Halberstadt CL.II

Die Halberstadt CL.II war das erste deutsche Schlachtflugzeug, welches für die neue Flugzeug Klasse entwickelt und eingesetzt wurde. Diese speziell für den Begleitschutz und Angriff auf Bodenziele konzipierten Flugzeuge wurden 1917 zur Unterstützung der Infanterie und Bomber eingeführt und sollten die militärische Luftfahrt für die Zukunft prägen.

 

Entwicklung und Konstruktion:

Während der Schlacht an der Somme vom 1. Juli bis 18. November 1916 wurde der militärischen Führung im deutschen Reich bewusst, wie wichtig die Kommunikation auf dem Schlachtfeld zwischen den Offizieren, den Kampflinien und der Artillerie waren. Da während des Gefechtes jedoch oft die Verbindungen nicht möglich waren, konnte dementsprechend weder die Soldaten noch die Artillerie richtig eingesetzt werden. Eine Möglichkeit zur Übersicht bot sich durch den Einsatz von Flugzeugen die über das Gefechtsfeld in niedriger Höhe flogen und die Lage weiter gaben.

Da die eingesetzten Aufklärungsflugzeuge jedoch zu schwach gepanzert waren, waren diese ein leichtes Ziel für feindliche Maschinengewehre und Flugzeuge. Dieser Umstand führte dazu, dass das deutsche Heer im August 1916 die neue Flugzeug Klasse CL einführte. Zunächst sollten die Flugzeuge dieses Typs nur die schwachen Aufklärer begleiten und gegen feindlichen Beschuss decken. Einige Piloten nutzten ihre Flugzeuge allerdings um direkt Bodenziele anzugreifen, entweder mit dem Maschinengewehr oder durch das Abwerfen von Bomben. Das führte dazu, dass die Aufgaben der neuen Flugzeug Klasse nicht nur auf den  Begleitschutz beschränkt wurde, sondern das sich hieraus aus die Möglichkeit ergab, die feindlichen Truppen direkt anzugreifen.

Die Bezeichnung dieser Flugzeug reicht von Erdkampfflugzeug, Bodenkampfflugzeug bis zu Infanterieflieger, wobei sich letztendlich der Begriff Schlachtflieger durchsetzte. Hauptaugenmerk bei den Flugzeugen sollte eine verstärkte Panzerung sein, die dem Beschuss vom Boden aus standhielt.

Ende 1916 wurde bei den Halberstädter Flugzeugwerke mit der Entwicklung eines speziell den neuen Anforderungen entsprechenden Flugzeuges begonnen. Bereits im Frühjahr 1917 konnte der Prototyp der Halberstadt CL.II der militärischen Führung vorgestellt werden.

Im Gegensatz zu anderen Flugzeugen saßen der Pilot und der Beobachter in einem gemeinsamen Cockpit und nicht mehr in getrennten. Dies sollte besonders die Kommunikation zwischen den beiden Personen deutlich erleichtern. Durch das Zusammenlegen der Cockpits konnte auch der Rumpf verkleinert werden, sodass das Flugzeug insgesamt geringe Maße hatte und damit schwerer zu treffen sei. Im Gegenzug konnte nicht mehr so viel Ausrüstung und Munition mitgenommen werden, wobei von Beginn an die Flugzeuge auf eher kurze Flüge ausgelegt waren.

Die Bewaffnung bestand bei der ersten Serie nur mit einem Maschinengewehr für den Beobachter. Erst auf Druck von Piloten wurde in der späteren Serie ein synchronisiertes 7,92-mm LMG 08/15 Maschinengewehr für den Piloten montiert.

Ausgerüstet war das Flugzeug mit einem 160PS starken Mercedes D III Motor. Zum Ende des Krieges wurden bei der Variante C.IIa auch einige 185PS starke BMW IIIa Motoren verbaut.

 

Halberstadt CL.II

 

 

 

Einsatz im ersten Weltkrieg:

Ab Mitte 1917 wurden die ersten Flugzeuge an die Westfront gebracht. Dort bewährten sie sich sowohl im Luftkampf als auch bei der Bekämpfung von Bodenzielen.

Einige Maschinen wurden zudem erfolgreich als Nachtjäger eingesetzt.

Ab Juni 1918 folgte das Nachfolgemodell Halberstadt CL.IV, wobei beide Flugzeugtypen bis zum Kriegsende im Einsatz waren.

 

 

 

Technische Daten:

Bezeichnung: Halberstadt CL.II
Land: Deutsches Reich
Typ: Schlachtflugzeug
Länge: 7,75 Meter
Spannweite: 10,77 Meter
Höhe: 2,75 Meter
Gewicht: 730kg leer
Besatzung: Max. 2
Motor: wassergekühlter Reihenmotor Mercedes D III 160PS
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Reichweite: 500 Kilometer
Bewaffnung: 1 x Maschinengewehr 7,92 mm Parabellum, 1 x synchronisiertes 7,92 mm LMG 08/15 Maschinengewehr und bis zu 100Kg Bomben und Minen

 

 

 

 

 

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