Kleiner Kreuzer SMS Hamburg

Der kleine Kreuzer SMS Hamburg gehörte zu der Bremen-Klasse, die kurz nach der Jahrhundertwende gebaut wurden und mit 7 Schiffen als Flottenverstärkung dienen sollten.

 

Stapellauf und Bauform:

Die Bremen-Klasse ging aus der Gazelle-Klasse hervor, hatte jedoch eine deutlich leistungsstärkere Antriebsanlage woraufhin auch die Anzahl der Schornsteine von 2 auf 3 erhöht werden musste. Zudem wurden 10 3,7-cm Maschinenkanonen installiert um die Feuerkraft ebenfalls zu verstärken.

Der Stapellauf erfolgte am 25. Juli 1903, die Indienststellung am 8. März 1904.

 

 

 

Werdegang der SMS Hamburg:

Nach der Indienststellung am 8. März 1904 erfolgten die üblichen Erprobungsfahrten. Als diese abgeschlossen waren, wurde das Schiff als Begleitschiff für die kaiserliche Yacht Hohenzollern abgestellt. Nach der Rückkehr der Nordlandreise wurden zudem Vergleichsfahrten zwischen der Hamburg und dem Schwesterschiff Lübeck durchgeführt. Die Lübeck hatte als erstes kaiserliches Kriegsschiff einen Dampfturbinenantrieb welcher mit den üblichen Marinekesseln verglichen werden sollte.

1908 begleitete die Hamburg erneut die Hohenzollern auf den Reisen nach Venedig und auf die Insel Korfu.

Im nächsten Jahr brachen in Anatolien Unruhen aus, wobei die Hamburg einen deutschen Landungstrupp am 21. April 1909 dort absetzte. Als die Unruhen aufgelöst waren kehrte das Schiff am 28. Mai 1909 zurück nach Kiel.

Am 15. September 1909 wurde die Hamburg außer Dienst gestellt und der Flottenreserve zugeteilt.

Mit der Aufstellung einer U-Bootflottille im Jahre 1912 wurde die Hamburg wieder in den aktiven Dienst gestellt und diente ab dem 6. August 1912 als Führerschiff.

 

SMS Hamburg

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde die Hamburg der Hochseeflotte eingeteilt und führte einige Operationen in der Nordsee durch. Dabei kam es zu wenigen Gefechten mit britischen Schiffen, die jedoch für die Hamburg ohne Beschädigungen ausgingen.

Während einer Patrouillenfahrt nördlich von Wilhelmshaven kam es am 21. Mai 1915 zu einem Zusammenstoß mit dem großen Torpedoboot S21, wobei die Hamburg hinter der Brücke über das Torpedoboot fuhr und es so in 2 Teile zerschnitt. Der Unfall kostete 36 Männern das Leben.

Vom 31. Mai zum 1. Juni 1916 war die Hamburg an der Skagerrakschlacht beteiligt. Durch 2 Treffer starben 14 Besatzungsmitglieder und die Hamburg musste bis zum 26. Juli 1916 in der Werft zur Reparatur liegen.

Aufgrund des Alters und der veralteten Technik wurde die Hamburg 1917 vom Dienst abgezogen und nach Wilhelmshaven gebracht wo es als Wohnschiff des Führers der U-Boote diente.

Nach der Kapitulation musste die Hamburg, im Gegensatz zu den modernen Kriegsschiffen, nicht nach Scapa Flow ausgeliefert werden. 1919 erfolgte die außer Dienststellung.

 

 

 

Einsatz in der Marine der Weimarer Republik:

Als eines der wenigen Schiffe verblieb die Hamburg im Nachkriegsdeutschland. Am 7. September 1920 wurde das Schiff wieder offiziell in den Dienst gestellt und diente als Flaggschiff der Sicherung der Nordsee.

Ab Juli 1921 begleitete die Hamburg einen Minenräumverband in das nördliche Eismeer, um die dortigen, von dem Hilfskreuzer Meteor gelegten Seeminen zu räumen.

Vom 14. Februar 1926 bis zum 20. März 1927 war die Hamburg in der Welt unterwegs. Dabei lief sie unter anderem
- Westindien
- Mittelamerika
- den Panamakanal
- Nordamerika
- Hawaii
- Japan
- Philippinen
- Indonesien
- den Sueskanal und das Mittelmeer an

Nach dem Einlaufen in Hamburg wurde das Schiff am 30. Juni 1927 außer Dienst gestellt.

 

 

 

Verbleib:

Nachdem die Hamburg der Reserveflotte zugeteilt wurde, wurde das Schiff am 24. Februar 1931 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und diente zunächst ab 1936 als Wohnschiff für die neue Kriegsmarine in Kiel bis es nach Hamburg verlegt wurde.

Als 1944 Hamburg erneut bombardiert wurde, wurde auch die Hamburg getroffen und sank in Folge der Treffer im Hamburger Hafen. 1949 wurde das Wrack geborgen und ab 1956 verschrottet.

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

SMS Hamburg

Land:  

Deutsches Reich

Schiffstyp:  

Kleiner Kreuzer

Klasse:  

Bremen-Klasse

Bauwerft:  

AG Vulcan, Stettin

Baukosten:  

4.706.000 Mark

Stapellauf:  

25. Juli 1903

Indienststellung:  

8. März 1904

Verbleib:  

Ab 1956 verschrottet

Länge:  

111,1 Meter

Breite:  

13,3 Meter

Tiefgang:  

Max. 5,46 Meter

Verdrängung:  

Max. 3.651 Tonnen

Besatzung:  

288 bis 349 Mann

Antrieb:  

10 Marinekessel
2 3-Zyl.-Verbundmaschinen

Leistung:  

11.582 PS (8.519 kW)

Höchstgeschwindigkeit:  

23,3 kn (43 km/h)

Bewaffnung:  

10 × Schnellfeuergeschütz 10,5 cm L/40 (1.500 Schuss)

10 × Sk 5,3 cm L/55

2 × Torpedorohr ⌀ 45,0 cm (5 Schuss)

 

 

Panzerung:

 

Deck: 20 - 80 mm
Sülle: 100 mm
Kommandoturm: 20 - 100 mm
Schilde: 50 mm

 

 

 

 

 

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