Linienschiff SMS Pommern

Die SMS Pommern gehörte zu der Deutschland-Schiffsklasse, die als letzte Einheitsschiffstypen im deutschen Kaisereich gebaut wurden. Bereits mit Beginn des ersten Weltkrieges war das Schiff veraltet und wurde in der Skagerrakschlacht versenkt.

 

Stapellauf und Bauform:

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Konzepte erarbeitet um die kaiserliche Marine weiter aufzurüsten. Das Konzept der Deutschland-Klasse wurde ähnlich der bereits kurz vorher aufgesetzten Braunschweig-Klasse gehalten. Diese bekamen erstmals die von der Firma Krupp entwickelten 28-cm SK L/40-Geschütze ebenso wie die Schiffe der Deutschland-Klasse. Die Panzerung fiel jedoch gegenüber der Braunschweig-Klasse etwas stärker aus. Mit einer Maximalverdrängung von rund 14.000 Tonnen waren die Schiffe jedoch deutlich kleiner als die der anderen Seemächte. Mit der in Großbritannien neu entwickelten und zu dem Zeitpunkt im Bau befindlichen Dreadnought-Klasse, waren die Schiffe der Deutschland-Klasse bereits vor dem Stapellauf veraltet und waren den neuen Schiffen der Briten deutlich unterlegen.

Der Stapellauf erfolgte trotzdem am 2. Dezember 1905 ohne Modernisierungsmaßnahmen, was in der Politik scharf kritisiert wurde. Für Änderungen an den Schiffen fehlte jedoch vermutlich zu diesem Zeitpunkt das Geld, ausserdem war der erst eingeweihte Kaiser-Wilhelm-Kanal in Schleswig-Holstein nicht für größere Schiffe ausgelegt.

 

SMS Pommern

 

SMS Pommern Postkarte

 

SMS Pommern

 

 

 

Werdegang der SMS Pommern:

Nach der Indienststellung am 6. August 1907 erfolgten die üblichen Erprobungsfahrten.

Die Pommern wurde anschließend der deutschen Hochsee Flotte zugewiesen und nahm in den folgenden Jahren an einigen Manövern teil.

 

Die Pommern im Gefecht. Gemälde von Wilhelm Malchin

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges waren die Schiffe der Deutschland-Klasse bereits den britischen Schiffen der Dreadnought-Klasse deutlich unterlegen. Da der kaiserliche Marine jedoch nicht genug moderne Schlachtschiffe zur Verfügung standen, wurden auch die Schiffe der Deutschland-Klasse der Hochsee Flotte zugeteilt.

Das erste und einzige Seegefecht an der die SMS Pommern teilnahm war die Skagerrakschlacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 1916. Bei diesem Gefecht gehörte das Schiff dem II. Geschwader an, welches am Abend des 31. Mai dem britischen Schlachtkreuzergeschwader gegenüberstand. Während des Feuergefechtes hat die SMS Pommern einen Treffer abbekommen, weswegen das Schiff aus der Schlachtlinie ausgebrochen ist. Als das deutsche Geschwader am nächsten Morgen gegen 2 Uhr den Rückweg antrat, befand sich die Pommern im Rücken der britischen Schiffe. Auf dem Weg zu den deutschen Minensperren wurde das Schiff mit einem Torpedo angegriffen, vermutlich von dem britischen Zerstörer HMS Faulknor.

 

 

 

Verbleib:

Der Torpedo traf vermutlich den Munitionsraum der Mittelartillerie, denn nach dem Einschlag gab es eine starke Explosion die dazu führte, dass die SMS Pommern in der Mitte auseinanderbrach und sank. Von der Besatzung überlebte niemand.

 

 

 

Kommandanten:

6. August 1907 bis Oktober 1908 Kapitän zur See Hartwig von Dassel
Oktober 1908 bis Januar 1910 Kapitän zur See Konrad Henkel
Januar 1910 bis Oktober 1911 Kapitän zur See Robert Kühne
Oktober 1911 bis September 1913 Kapitän zur See Franz Mauve
September 1913 bis 1. Juni 1916 Kapitän zur See Siegfried Bölken

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

SMS Pommern

Land:  

Deutsches Reich

Schiffstyp:  

Linienschiff

Klasse:  

Deutschland-Klasse

Bauwerft:  

AG Vulcan, Stettin

Baukosten:  

24.624.000 Mark

Stapellauf:  

2. Dezember 1905

Indienststellung:  

6. August 1907

Verbleib:  

Am 1. Juni 1916 während der Skagerrakschlacht versenkt

Länge:  

127,6 Meter

Breite:  

22,2 Meter

Tiefgang:  

Max. 8,25 Meter

Verdrängung:  

Max. 14.218 Tonnen

Besatzung:  

735 bis 749 Mann

Antrieb:  

12 Marinekessel
3 stehende 3-Zylinder Verbundmaschinen

Leistung:  

17.696 PS (13.015 kW)

Höchstgeschwindigkeit:  

18,7 kn (35 km/h)

Bewaffnung:  

4 × Schnellfeuergeschütz 28,0 cm L/40 (340 Schuss)

14 × Schnellfeuergeschütz 17,0 cm L/40 (1.820 Schuss)

20 × Schnellfeuergeschütz 8,8 cm L/35 (2.800 Schuss)

6 × Torpedorohr ø 45,0 cm (1 Heck, 4 Seiten, 1 Bug, unter Wasser, 16 Schuss)

Panzerung:  

Gürtel: 100–240 mm auf 80 mm Teak
Zitadelle: 170 mm
Deck: 40–97 mm
Kommandoturm: 80–300 mm auf 30–140 mm Teak
Türme: 50–280 mm
Kasematte: 170 mm

 

 

 

 

 

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