Linienschiff SMS Schwaben

Das Linienschiff SMS Schwaben gehörte der Wittelsbach-Klasse an, die kurz nach der Jahrhundertwende für die kaiserliche Marine gebaut wurden um die deutsche Hochseeflotte mit schlagkräftigen Kriegsschiffen ausrüsten zu können.

 

Stapellauf und Bauform:

Die Schiffe der Wittelsbach-Klasse basieren aus den Vorgänger Schiffen der Kaiser-Friedrich-III.-Klasse, wobei es keine nennenswerten Unterschiede unter den Klassen gibt.

Der Stapellauf der SMS Schwaben erfolgte am 19. August 1901, die Indienststellung am 19. April 1904.

 

SMS Schwaben

 

 

 

Werdegang der SMS Schwaben:

Nach der Indienststellung begannen ab dem 18. Mai 1904 die Erprobungsfahrten, wobei die erste Fahrt von Wilhelmshaven um Kap Skagen nach Kiel führen sollte. Bei dieser Fahrt setzte das Schiff nördlich von Fehmarn auf Grund, wobei der Rumpf stark beschädigt wurde und notdürftig repariert werden musste. Nach den Erprobungsfahrten wurde die Schwaben kurze Zeit als Torpedoschulschiff genutzt, bis es am 11. Januar 1905 der Inspektion der Schiffsartillerie zugeteilt wurde und als Artillerieschulschiff genutzt wurde.

In den folgenden Jahren erfolgte die Teilnahme an den jährlichen Manövern. Am 14. Oktober 1910 stieß die Schwaben mit dem Linienschiff SMS Elsass zusammen und musste anschließend bis zum 4. Januar 1911 in Kiel zur Reparatur.

Am 30. November 1911 wurde die Schwaben außer Dienst gestellt und der Reserve Flotte zugeteilt. 1912 erfolgte noch die kurzzeitige Teilnahme an dem jährlichen Herbstmanöver.

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde die Reserve Flotte wieder in Dienst gestellt und die SMS Schwaben dem neu gebildeten IV. Geschwader zugeteilt, dessen Aufgabe die Sicherung der Elbmündung war.

Für das Unternehmen im Rigaischen Meerbusen zur Unterstützung des Heeres bei dem Vormarsch auf Riga wurde das Geschwader in die Ostsee verlegt. Nach dem Ende des Unternehmens lag die Schwaben vor Libau als Sicherungsschiff.

Da die Schiffe der Wittelsbach-Klasse bereits zu Kriegsbeginn als veraltet galten und den neuen russischen Schiffen der Gangut-Klasse unterlegen waren, wurden die älteren Schiffe aus der Ostsee nach Kiel beordert, wobei die Schwaben nach Wilhelmshaven weiter fuhr. Dort wurde es ab dem 20. November 1915 als Exerzier- und Maschinenschulschiff eingesetzt, wobei ab Frühjahr 1916 nach und nach die schwere und die mittlere Artillerie ausgebaut wurde.

 

 

 

Verbleib:

Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages gehörte die Schwaben nicht zu den Schiffen die interniert oder ausgeliefert werden mussten.

Das Schiff wurde am 6. Dezember 1918 zunächst außer Dienst gestellt und dann zu einem Mutterschiff für flachgehende Minensuchboote umgebaut. Nach dem Umbau wurde die Schwaben in die Ostsee verlegt um ihre Aufgabe durch zu führen.

Am 8. März 1921 erfolgte die endgültige außer Dienststellung und die Streichung von der Liste der Kriegsschiffe. Im gleichen Jahr wurde das Schiff dann verkauft und in Kiel verschrottet.

 

 

 

Kommandanten:

13. April 1904 bis Januar 1905 Fregattenkapitän Ernst Schäfer
Januar bis Dezember 1905 Kapitän zur See William Kutter
Dezember 1905 bis August 1908 Kapitän zur See Wilhelm Schack
August bis September 1908 Korvettenkapitän Carl Kopp
Oktober 1908 bis August 1910 Kapitän zur See Richard Eckermann
August bis September 1910 Korvettenkapitän Hans Meidinger
September 1910 bis 30. November 1911 Kapitän zur See Georg Hebbinghaus
9. bis 12. Mai 1912 Kapitän zur See Karl Thorbecke
14. August bis 28. September 1912 Kapitän zur See Karl Thorbecke
8. August 1914 bis Oktober 1915 Kapitän zur See Friedrich von Kameke
Oktober bis November 1915 Kapitän zur See Johann von Lessel
November 1915 bis März 1917 Fregattenkapitän Max Leonhardi
März bis April 1917 Fregattenkapitän Waldemar Krah
April bis Mai 1917 Korvettenkapitän Robert Köhler (in Vertretung)
Mai 1917 bis Oktober 1918 Fregattenkapitän Louis Dombrowski
Oktober bis 16. Dezember 1918 Kapitän zur See Joachim Darmer
1. August 1919 bis März 1920 unbekannt
März bis 19. Juni 1920 Oberbootsmann / Leutnant zur See Bartels

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

SMS Schwaben

Land:  

Deutsches Reich

Schiffstyp:  

Linienschiff

Klasse:  

Wittelsbach-Klasse

Bauwerft:  

Kaiserliche Werft, Wilhelmshaven

Baukosten:  

21.678.000 Mark

Stapellauf:  

19. August 1901

Indienststellung:  

19. April 1904

Verbleib:  

1921 in Kiel verschrottet

Länge:  

126,8 Meter

Breite:  

20,8 Meter

Tiefgang:  

Max. 8,04 Meter

Verdrängung:  

Max. 12.798 Tonnen

Besatzung:  

683 bis 703 Mann

 

Antrieb:

 

6 Marinekessel
6 querstehende Zylinderkessel
3 stehende 3-Zylinder-Verbundmaschinen

Leistung:  

13.253 PS (9.748 kW)

Höchstgeschwindigkeit:  

16,9 kn (31 km/h)

Bewaffnung:  

4 × Schnellfeuergeschütz 24,0 cm L/40 (340 Schuss)

18 × Schnellfeuergeschütz 15,0 cm L/40(2.520 Schuss)

12 × Schnellfeuergeschütz 8,8 cm L/30 (1.800 Schuss)

12 × Revolverkanone 3,7 cm

6 × Torpedorohr ø 45 cm (4 Seiten, 1 Bug, 1 Heck, unter Wasser, 12 – 16 Schuss)

Panzerung:  

Wasserlinie: 100–225 mm auf 100 mm Teak
Deck: 50 mm
Böschungen: 75–120 mm
Schwere Artillerie:
Turmfronten: 250 mm
Turmdecken: 50 mm
Mittelartillerie:
Schilde: 150 mm
Kasematten: 140 mm
Zitadelle: 140 mm
vorderer Leitstand: 250 mm
achterer Leitstand: 140 mm

 

 

 

 

 

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