U-Boot Gymnote (Q 1)

Das U-Boot Gymnote (zu deutsch: Zitteraal) war bereits das zweite U-Boot der französischen Marine und neben dem spanischen U-Boot Isaac Peral das erste mit Elektroantrieb.

 

 

Stapellauf und Bauform:

Nach einer kurzen Phase der Begeisterung für die Entwicklung von U-Booten ab Mitte des 19. Jahrhunderts, schwand das Interesse der Marineführung der Großmächte nach einigen Fehlschlägen wieder an der neuen Waffe. Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Ländern wie Spanien, den USA und Frankreich wieder Forschungen und Entwicklungen gefördert.

Einen großen Anteil an dem wieder steigenden Interesse war die Entwicklung des Elektromotors von dem Franzosen Goubet im Jahre 1881. Damit konnten die Schiffe ohne Muskelkraft betrieben werden, was einen deutlichen Fortschritt bedeutete.

Somit kam die französische Marineführung der Forderung von dem französischen Schiffskonstrukteur Henri Dupuy de Lôme und Gustave Zédé nach, die den Entwurf der Gymnote vorgelegt hatten. 1886 wurde dann der Bauauftrag an die Werft in Toulon vergeben, die das Schiff am 24. September 1888 vom Stapel ließen.

Die Baustruktur der Gymnote war ein Einhüllenboot, womit die Druckkörperhülle des U-Boots mit dem Schiffsrumpf identisch ist. Die Gesamtlänge betrug 17,8 Meter mit einer Verdrängung von 31 Tonnen im aufgetauchten Zustand.

Insgesamt warn in dem Schiff 564 Bleiakkumulatoren verbaut, die den Hauptmotor mit einer Leistung von 55 PS antrieben. Damit erreichte die Gymnote aufgetauch eine Geschwindigkeit von bis zu 7,3 Knoten und eine Reichweite von 120 Kilometern.

Da das Schiff nicht wie spätere Modelle über einen Verbrennungsmotor verfügte um die verbauten Batterien selbstständig wieder aufzuladen, waren die Einsatzmöglichkeiten immer auf die Ladestation auf dem Land ausgerichtet.

Um die Probleme während der Tauchgänge zu lösen, die dazu geführt hatten, dass das erste U-Boot Plongeur öfters den Bug in den Meeresboden rammte, wurden bei der Gymnote zwei Paar Tiefenruder verbaut.

Die Bewaffnung des Bootes, wenn auch nur zu Testzwecken, bestand aus zwei 14-Zoll-Torpedos die an einer am Rumpf angebrachten Ablaufgestelle befestigt waren.

1898 erfolgte eine Modernisierung des Elektroantriebes, womit die PS auf 90 stiegen. Zudem wurde ein Turm auf den Rumpf gesetzt.

 

Gymnote

Gymnote

 

 

 

Werdegang der Gymnote:

Das U-Boote diente der französischen Marine ausschließlich zu Testzwecken. Hierfür absolvierte das Boot insgesamt rund 2.000 Tauchfahrten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse über diese neue Waffentechnik veranlasste die französische Marine bereits 1893 ein noch größeres U-Boot vom Stapel laufen zu lassen. Damit entwickelte sich Frankreich zu der führenden Nation im U-Boot Bau bis zum 1. Weltkrieg.

 

 

 

Das Ende der Gymnote:

Am 19. Juni 1907 sank die Gymnote, als das U-Boot in einem Dock in der Werft Toulon lag. Zwar wurde das Schiff wieder gehoben, aufgrund der bereits neuen, verbesserten U-Boote über die die französische Marine verfügte, wurde das Schiff 1908 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen.

 

 

 

Schiffsdaten:

Schiffstyp Versuchs U-Boot
Land Frankreich
Stapellauf 24. September 1888
Verbleib Am 19. Juni 1907 gesunken, 1908 nach Bergung aus Schiffsliste gestrichen
Antrieb Elektromotor, Verstellpropeller
Leistung 55 PS, nach Modernisierung 90 PS
Länge 17,8 Meter
Verdrängung 31 Tonnen aufgetaucht
Geschwindigkeit Bis 7,3 Knoten aufgetaucht

Bis 4,3 Knoten getaucht

Bewaffnung 2 x 14 Zoll Torpedos
Besatzung 5 Mann

 

 

 

 

 

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