Persönlichkeiten Archive - Militär Wissen https://www.militaer-wissen.de/category/persoenlichkeiten/ Alles Rund um das Thema Militär, Armeen und Waffentechnik Fri, 30 Nov 2018 05:10:42 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.4 68829123 Max Immelmann https://www.militaer-wissen.de/max-immelmann/ Thu, 08 Feb 2018 11:03:09 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=17896 Max Immelmann gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Jagdpiloten des ersten Weltkrieges, dessen bekanntes Flugmanöver, die Immelmann Rolle noch heute bekannt ist und einen Grundstein der Taktiken eines Luftkampfes sind.     Herkunft und Jugendjahre: Geboren wurde Max Immelmann am 21. September 1890 als Sohn des des Kaufmanns Franz August und Gertrude Sidonie Immelmann in Dresden. Aufgewachsen im Dresdner Vorort Weißer Hirsch besuchte Max das Königliche Gymnasium in der Holzhofgasse der Dresdner Weiter lesen

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Max Immelmann gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Jagdpiloten des ersten Weltkrieges, dessen bekanntes Flugmanöver, die Immelmann Rolle noch heute bekannt ist und einen Grundstein der Taktiken eines Luftkampfes sind.

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Geboren wurde Max Immelmann am 21. September 1890 als Sohn des des Kaufmanns Franz August und Gertrude Sidonie Immelmann in Dresden.

Aufgewachsen im Dresdner Vorort Weißer Hirsch besuchte Max das Königliche Gymnasium in der Holzhofgasse der Dresdner Neustadt, ab 1902 das Herzogliche Gymnasium Martino-Katharineum in Braunschweig nach dem Umzug der Familie.

1904 zog die Familie wieder zurück nach Dresden.

 

 

 

Militärische Laufbahn:

Ab April 1905 begann Max Immelmann seinen militärischen Dienst in dem königlich-sächsischen Kadettenkorps als Kadett. Bereits als Kind erkannte Max seine Vorliebe für Technik und Maschinen, sodass er sich nach dem Abschluss seines Abiturs am 4. April 1911 zu dem Eisenbahn-Regiment Nr. 2 in Berlin-Schöneberg versetzen lies, in der Hoffnung dort seiner technischen Begeisterung nach kommen zu können.

Da sich dort jedoch die Tätigkeiten nur auf die Anwendung technischer Bestimmungen beschränkte, verzichtete Max auf eine Offizierslaufbahn, lies sich im April 1912 in die Reserve versetzen und an der Technischen Hochschule in Dresden mit seinem Maschinenbaustudium. In dieser Zeit wurde er auch Mitglied des Luftflottenvereins, was sein Interesse an dem Fliegen bestärkte.

 

Max Immelmann

 

 

 

Einsatz im ersten Weltkrieg:

Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges erfolgte auch der Einzug in den Militärdienst für Max Immelmann. Zunächst wurde er seinem alten Regiment zugeteilt und führte Aufsichtsführungen sowie das Üben des Feldbahn Betriebs durch. Eine Bitte um Versetzung zu der Infanterie wurde abgelehnt, dafür konnte Max am 12. November 1914 sich zu der Fliegertruppe versetzen lassen, wo er seine Ausbildung bereits einen Tag später auf dem Flugplatz Johannisthal und in Adlershof stattfand.

Am 31. Januar 1915 flog Immelmann zum ersten mal alleine, am 9. und 11. Februar folgte die Pilotenprüfung und Feldpilotenprüfung, die er bestand. Anschließend wurde er in den Armeeflugpark 3 an die Westfront versetzt, wo er überwiegend Botenflüge durchführte.

Die nächste Versetzung erfolgte am 12. April 1915 zu der Feldflieger Abteilung 10 in Vrizy um dort als Artillerieflieger die ersten Fronterfahrungen zu sammeln. Bereits 2 Wochen später kam die Versetzung zur Feldflieger Abteilung 62 wo Immelmann zunächst als Aufklärer flog. Als der Jagdeinsitzer Fokker E.I, in der Abteilung eingeführt wurde, konnte Immelmann dieses Flugzeug am 30. Juli zum ersten mal Fliegen. Es hatte bereits ein Maschinengewehr, welches mit dem Unterbrechergetriebe das Schießen durch den Propellerkreis ermöglichte und somit als richtiges Jagdflugzeug eingesetzt werden konnte. Am 1. August flogen einige britische Royal Aircraft Factory B.E.2 Bomber über den Flugplatz. Dabei gelang es Immelmann eine der feindlichen Maschinen zur Landung zu zwingen. Für seinen ersten Luftsieg wurde ihm das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen.

In den kommenden Wochen erzielte Immelmann weitere Abschüsse bis er am 12. Januar 1916 seinen achten Abschuss hatte und damit den Pour le Mérite Orden erhielt.

Bis Mitte Juni 1916 hatte Immelmann 15 feindliche Flugzeuge abgeschossen und entwickelte in dieser Zeit eines der bekanntesten Flugmanöver der Geschichte. Die nach Ihm benannte Immelmann Rolle sollte es einem Piloten ermöglichen, sich bei einer Verfolgung hinter das feindliche Flugzeuge zu setzen und dieses bekämpfen zu können. Das Manöver wurde auch noch im zweiten Weltkrieg benutzt. Erst mit dem Aufkommen moderner Raketen und dem Kampf auf die Entfernung, verlor das Manöver seine Bedeutung.

 

Das Immelmann Manöver (Immelmann Rolle)

 

 

 

Verbleib:

In dem Gebiet in dem sich die Flug Abteilung von Max Immelmann aufhielt ging am 18. Juni 1916 mehrfach Fliegeralarm von anrückenden britischen Bombern ein. Immelmann selbst startete gegen 21:30 Uhr mit seiner Maschine um die sich bereits in der Luft befindlichen deutschen Piloten zu unterstützen.

Im Laufe des Gefechtes heftete sich Immelmann an einen zu Boden stürzenden britischen Bomber Typ F.E.2B-Doppeldecker, bis er von dem deutschen Piloten Mulzer abgelöst wurde.

Immelmann ging daraufhin mit seinem Flugzeug in den Steigflug über, wobei dieses in zwei Teile zerbrach und zu Boden stürzte. Immelmann starb bei dem Aufschlag.

Die genauen Absturzursachen und warum das Flugzeug auseinander brach sind bis heute nicht bekannt.

Der Leichnam von Max Immelmann wurde zunächst im Garten des Lazaretts von Douai aufgebahrt,am 25. Juni 1916 nach Dresden überführt und dort unter großer Anteilnahme beigesetzt.

 

Immelmanns Absturzstelle am 19. Juni 1916

 

 

 

 

 

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Oswald Boelcke https://www.militaer-wissen.de/oswald-boelcke/ Thu, 08 Feb 2018 07:53:36 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=17867 Oswald Boelcke war nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger im ersten Weltkrieg, er entwickelte mit der Dicta Boelcke auch die erste Grundlage für Flieger, dessen Grundsatz bis in den zweiten Weltkrieg hinein wirkte.     Herkunft und Jugendjahre: Geboren wurde Oswald Boelcke am 19. Mai 1891 als Sohn eines Gymnasialprofessors in Giebichenstein (heute ein Stadtteil im Norden von Halle an der Saale).       Weiter lesen

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Oswald Boelcke war nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger im ersten Weltkrieg, er entwickelte mit der Dicta Boelcke auch die erste Grundlage für Flieger, dessen Grundsatz bis in den zweiten Weltkrieg hinein wirkte.

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Geboren wurde Oswald Boelcke am 19. Mai 1891 als Sohn eines Gymnasialprofessors in Giebichenstein (heute ein Stadtteil im Norden von Halle an der Saale).

 

 

 

Militärische Laufbahn:

1911 beendete Oswald sein Abitur und begann seinen militärischen Dienst in dem Telegraphen-Bataillon Nr. 3 in Koblenz als Fahnenjunker. Nach seiner Offizierausbildung wechselte er auf seinen eigenen Wunsch hin zu der neuen Fliegertruppe. Seine Ausbildung zum Flugzeugführer belegte er in der Fliegerschule Halberstadt.

 

 

 

Einsatz im ersten Weltkrieg:

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde Oswald Boelcke am 15. August 1914  der Feldfliegerabteilung 13 zugeteilt und flog einige Aufklärungsflüge zusammen mit seinem Bruder an der Westfront. Nach Streitigkeiten mit seinem Bruder, lies sich Oswald im April 1915 zur Feldfliegerabteilung 62 versetzen.

Bei einem Einsatz in der neuen Abteilung konnte Oswalds Flugbeobachter von Wühlisch am 4. Juli 1915 ein feindliches Flugzeug abschießen. Nach diesem Luftsieg entwickelte Oswald die Grundidee Flugzeuge zu entwickeln, die ausschließlich feindliche Flugzeuge jagen und abschießen. Dieser Grundgedanke war bereits sein einiger Zeit in der Fliegertruppe vorhanden, kurze Zeit später wurden die ersten Jagdflugzeuge gebaut, die nur noch einen Piloten hatten der über sein fest montiertes Maschinengewehr über dem Motor schießen konnte.

Mit einem der neu aufgestellten Jagdflieger schoss Oswald am 19. September 1915 sein erstes feindliches Flugzeug während eines Luftkampfes ab. Am 12. Januar 1916 wurde er zusammen mit dem Piloten Max Immelmann von Kaiser Wilhelm II. mit dem Pour le Mérite Orden für jeweils 8 Luftsiege ausgezeichnet.

Im März 1916 wurde Oswald das Kommando über die neu aufgestellte Fliegerstaffel Sivry übertragen. Als am 18. Juni 1916 das Flugzeug von Max Immelmann während eines Einsatzes auseinander brach und Immelmann tödlich verunglückte, erhielt Boelcke von der Heeresleitung sofortiges Flugverbot, da sein Wissen zu wertvoll gewesen war.

Oswald Boelcke wurde stattdessen auf den Balkan entsendet und führte dort unter anderem Enver Pascha, Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, Erich Ludendorff, Generalfeldmarschall August von Mackensen, Generalfeldmarschall Franz Conrad und Kaiser Wilhelm II. seine Taktiken für den Luftkampf vor. Im Anschluss wurde Oswald zum Hauptmann befördert und überwachte die Umstrukturierung der Luftstreitkräfte nach den vom ihm benannten Taktiken. Am 10. August 1916 wurde er weiter zum Kommandanten des Jagdstaffel 2 ernannt, das sich im Laufe des Krieges zu einer Elite Einheit ausbaute.

Ab dem September 1916 begann Boelcke mit der Ausbildung und Weiterbildung seiner Piloten. dort führte er auch die von ihm entwickelte Dicta Boelcke Taktiken ein, die sich in den folgenden Wochen als sehr effektiv erwiesen. Bis Ende Oktober 1916 wurden dutzende feindliche Flieger abgeschossen und Boelcke war mit 40 Abschüssen der bis dahin erfolgreichste deutsche Jagdflieger.

 

Oswald Boelcke 1916 mit dem Pour le Mérite Orden

 

Oswald Boelcke

 

Hauptmann Buddecke, Marschall Liman von Sanders und Hauptmann Boelcke

 

 

 

Verbleib:

Bei einem Einsatz am 28. Oktober 1916 kamen sich die Flugzeuge von Oswald Boelcke und seinem Flieger Kollegen Erwin Böhme zu nahe, sodass sich die Tragflächen berührten und die von Boelcke beschädigt wurde.

Sein Flugzeug begann daraufhin zu trudeln und abzustürzen. Oswald Boelcke starb bei dem Aufprall seines Flugzeuges.

Unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit wurde sein Leichnam auf dem auf dem Ehrenfriedhof der Stadt Dessau beigesetzt. Ein 1921 von dem Architekten Albin Müller und dem Bildhauers Walter Kieser entstandenes Grabmal steht heute noch dort.

 

 

 

Die Dicta Boelcke:

Die Dicta Boelcke bezeichnet eine Regelung für den Luftkampf, die von Oswald Boelcke entwickelt wurde um den Einsatz von Jagdpiloten effektiver zu machen.

Die wichtigsten Regeln lauten:

  1. Sichere Dir die Vorteile des Luftkampfes (Geschwindigkeit, Höhe, Überraschungsmoment, zahlenmäßige Überlegenheit, Position), bevor Du angreifst. Greife immer aus der Sonne an.
  2. Wenn Du den Angriff begonnen hast, bringe ihn auch zu Ende.
  3. Feuere das MG aus nächster Nähe ab und nur, wenn Du den Gegner sicher im Visier hast.
  4. Lasse den Gegner nicht aus den Augen.
  5. In jeglicher Form des Angriffs ist eine Annäherung an den Gegner von hinten erforderlich.
  6. Wenn Dich der Gegner im Sturzflug angreift, versuche nicht, dem Angriff auszuweichen, sondern wende Dich dem Angreifer zu.
  7. Wenn Du Dich über den feindlichen Linien befindest, behalte immer den eigenen Rückzug im Auge.
  8. Für Staffeln: Greife prinzipiell nur in Gruppen von 4 bis 6 an. Wenn sich der Kampf in lauter Einzelgefechte versprengt, achte darauf, dass sich nicht viele Kameraden auf einen Gegner stürzen.

 

 

 

Auszeichnungen:

  • Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
  • Friedrich-Kreuz am 31. Januar 1915
  • Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern am 3. November 1915
  • Hausorden Albrechts des Bären Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern (Silber) und I. Klasse (Gold)
  • Militärverdienstorden (Bayern) IV. Klasse mit Schwertern am 13. November 1915
  • Rettungsmedaille am Band (Preußen) am 30. November 1915
  • Ehrenbecher für den Sieger im Luftkampf am 24. Dezember 1915
  • Pour le Mérite am 12. Januar 1916
  • Eiserner Halbmond am 23. Juli 1916
  • Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern am 31. Juli 1916
  • Militärorden für Tapferkeit IV. Klasse am 9. August 1916
  • Orden der Eisernen Krone III. Klasse mit der Kriegsdekoration am 29. Oktober 1916

 

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Lübke Oswald Boelcke der Meisterflieger, 112 Seiten, bebildert, Enßlin & Laiblin

Lübke Oswald Boelcke der Meisterflieger, 112 Seiten, bebildert, Enßlin & Laiblin Gebundene Ausgabe – 1900

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Freiherr Manfred Albrecht von Richthofen https://www.militaer-wissen.de/freiherr-manfred-albrecht-von-richthofen/ Sun, 04 Feb 2018 13:44:51 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=17822 Freiherr Manfred Albrecht von Richthofen war nicht nur der erfolgreichste deutsche Jagdflieger im ersten Weltkrieg, er war auch der bekannteste deutsche Pilot, der aufgrund seines rot gestrichenen Flugzeuges nach dem Krieg bis heute als der Rote Baron bekannt ist.     Herkunft und Jugendjahre: Manfred Albrecht von Richthofen wurde am 2. Mai 1892 als Sohn des Kavallerieoffiziers Albrecht Freiherr von Weiter lesen

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Freiherr Manfred Albrecht von Richthofen war nicht nur der erfolgreichste deutsche Jagdflieger im ersten Weltkrieg, er war auch der bekannteste deutsche Pilot, der aufgrund seines rot gestrichenen Flugzeuges nach dem Krieg bis heute als der Rote Baron bekannt ist.

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Manfred Albrecht von Richthofen wurde am 2. Mai 1892 als Sohn des Kavallerieoffiziers Albrecht Freiherr von Richthofen und Kunigunde von Richthofen in Breslau geboren.

Nach dem Umzug der Familie nach Schweidnitz begann sich Manfred bereits mit 9 Jahren für die Jagd und das Reiten zu interessieren. Mit 11 Jahren nahm er bereits an größeren Jagdgesellschaften teil.

 

 

 

Militärische Laufbahn:

1903 begann Manfred seine militärische Karriere mit dem Besuch Kadettenanstalt Wahlstatt von wo aus er 1909 auf die Hauptkadettenanstalt Lichterfelde wechselte.

Nach dem Abschluss seiner Ausbildung trat er im Frühjahr 1911 dem Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander III. von Rußland“ (Westpreußisches) Nr. 1 in dem Dienstgrad eines Fähnrich bei.

Die Beförderung zum Leutnant erfolgte am 19. November 1912.

 

Freiherr Manfred Albrecht von Richthofen

 

Manfred von Richthofen auf der Sanke Postkarte

 

 

 

Einsatz im ersten Weltkrieg:

Nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde das Regiment von Manfred zunächst an die Ostfront verlegt, wenige Tage später jedoch an die Westfront.

Von ihrem Aufmarschpunkt bei Diedenhofen aus, nahm von Richthofen zunächst an der Besetzung Luxemburgs teil, anschließend erfolgte der Einmarsch in Belgien. Da sich der Krieg zu diesem Zeitpunkt noch in Bewegung befand, übte Manfred überwiegend Aufklärungsarbeiten hinter den feindlichen Linien als berittener Späher durch.

Am 1. September 1914 erfolgte zunächst die Versetzung in die 4. Armee vor Verdun als Nachrichtenoffizier, auf sein persönliches Ersuchen und einem Antrag auf Versetzung wurde Manfred am 15. Januar 1915 der 18. Infanterie Brigade als Ordonnanzoffizier zugeteilt. Wegen der Entfernung zur Front konnte von Richthofen nun zwar seiner Leidenschaft der Jagd nachkommen, doch erfüllte ihn das persönlich immer weniger.

Aus diesem Grund wechselte er auf seinen Wunsch hin zu der neuen Fliegertruppe und begann dort am 30. Mai 1915 seine Ausbildung als Beobachter in der Flieger-Ersatzabteilung 7 in Köln. Anschließend wurde er am 21. Juni 1915 der Feldflieger Abteilung 69 in der Nähe von Lemberg an der Ostfront zugeteilt um dort Aufklärungsflüge durchzuführen.

Im August 1915 wurde von Richthofen wieder an die Westfront verlegt und dort der Brieftauben Abteilung Ostende zugeteilt. Diese Abteilung sollte unter Geheimhaltung Bombenangriffe auf England fliegen. Da die bereitgestellten Flugzeuge vom Typ AEG G jedoch nicht über die nötige Reichweite verfügten, wurden lediglich Angriffe auf britische Schiffe im Ärmelkanal und französische Stellungen geflogen. Von Richthofen beantragte erneut eine Versetzung, diesmal zu der Brieftauben Abteilung in Metz. Auf dem Weg dorthin lernte während der Fahrt mit der Eisenbahn seinen späteren Staffelführer Oswald Boelcke kennen.

In Metz erwarb Manfred das Diplom zum Flugzeugführer, flog einige Einsätze bei Verdun und wurde im September 1916 der Jagdstaffel (Jasta) 2 zugeteilt, wo er unter dem Kommando von Oswald Boelcke stand. Bereits am 17. September 1916 konnte Richthofen über Cambrai seinen ersten Abschuss verzeichnen.

In den kommenden Wochen konnte Richthofen weitere Abschüsse erzielen. Mitte Januar 1917 verzeichnete er seinen 16. Abschuss woraufhin ihm der Pour le Mérite Orden verliehen wurde. Kurz darauf erhielt er das Kommando über die Jagdstaffel 11, am 22. März 1917 wurde er zum Oberleutnant, am 6. April 1917 zum Rittmeister befördert.

Nach dem Tod von Max Immelmann am 18. Juni 1916 und Oswald Boelcke am 28. Oktober 1916 wurde Manfred von Richthofen der erfolgreichste deutsche Flieger und schoss alleine im April 1917 20 feindliche Flugzeuge ab.

Im Juni 1917 wurden die Jagdstaffeln 4, 6, 10 und 11 zu dem Jagdgeschwader 1 zusammengefasst dessen Kommando von Richthofen übertragen wurde. Dieser verletzte sich bei einem Luftkampf im Juli am Kopf so schwer, dass er notlanden musste da er kurzzeitig erblindete. Von dieser Verletzung konnte sich Richthofen nie ganz erholen.

 

Piloten des Jagdgeschwader 1, Richthofen sitzt im Flugzeug

 

Nach einer langen Genesung und Schonung wurde Manfred zusammen mit seinem Bruder Lothar von Richthofen zu den Friedensverhandlungen nach Brest-Litowsk am 26. Dezember 1917 beordert. Mitte Januar 1918 nach dem Abschluss der Verhandlungen wurde Manfred nach Berlin versetzt um in der Prüfanstalt der Flugzeugmeisterei neue Prototypen von Flugzeugen zu testen.

Im Anschluss lies sich Richthofen wieder zu seinem Jagdgeschwader versetzen und nahm wieder an den Kämpfen an der Westfront teil.

 

 

 

Abschuss und Tod von Richthofens:

Am 21. April 1918 flog Richthofen zusammen mit neun weiteren Fliegern einen erneuten Einsatz über der Westfront. Dabei kam es zu einem Luftkampf mit britischen Fliegern, wobei eines der Flugzeuge versuchte sich vom Kampfgeschehen zu entfernen. Als Manfred von Richthofen das Flugzeug verfolgte, traf ihn eine Kugel in der rechten Seite seines Körper die seine Lunge, Leber und Herz verletzten. Von Richthofen musste aufgrund der Verletzung in der Nähe der französischen Gemeinde Corbie notlanden, wo ihn australische Soldaten fanden. Kurz nach der Landung verstarb von Richthofen an seinen Verletzungen.

Bis Heute konnte nicht eindeutig geklärt werden, von wem der Schuss auf Richthofen kam. Es kommen die drei australischen Flugabwehr Schützen Robert Buie, William John "Snowy" Evans und Sergeant Cedric Popkin in Frage, die mit ihren Maschinengewehren auf das Flugzeug von Richthofen schossen.

 

Der Nachbau einer Fokker Dr. I mit der Richthofen zuletzt flog

 

 

 

Verbleib:

Am 22. April 1918 wurde der Leichnam Manfred von Richthofen in Bertangles durch englische Fliegeroffiziere mit militärischen Ehren beigesetzt. Bereits in der Nacht versuchten französische Dorfbewohner in feiger Art und Weise das Grab zu Schänden und sich an dem Leichnamen zu vergehen. Auch das Flugzeug von Richthofens wurde von Souvenirjägern völlig zerlegt.

 

Beisetzung Richthofens in Bertangles durch britische Offiziere

 

Durch einen britischen Jagdflieger wurde am 23. April 1918 über dem Flugplatz des Geschwaders die Nachricht über den Tod von Richthofens abgeworfen.

In Deutschland wurde erst am 2. Mai 1918 eine Trauerfeier zu Ehren des gefallenen Piloten abgehalten. 1923 wurde der Leichnam auf Veranlassung der französischen Militärbehörden zunächst auf den deutschen Soldatenfriedhof in Fricourt umgebettet. Auf Bitten der Familie konnte am 20. November 1925 die Verlegung auf den Invalidenfriedhof von Berlin eingeleitet werden, wo dieser unter großer Beteiligung von Soldaten und Offiziere beigesetzt wurde.

Als 1975 der Invalidenfriedhof auf Beschluss des Ministerrats der DDR eingeebnet werden sollte, konnte die Familie erneut eine Verlegung erbitten. Die letzte Ruhestätte liegt nun im Familiengrab auf dem Südfriedhof Wiesbaden.

 

 

 

Familie:

  • Bruder Lothar-Siegfried Freiherr von Richthofen
  • Bruder Bolko Freiherr von Richthofen
  • Schwester Elisabeth von Richthofen

 

 

 

Auszeichnungen:

  • Preußisches Militär-Flugzeugführer-Abzeichen
  • Ehrenbecher für den Sieger im Luftkampf
  • Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse am 23. September 1914 bzw. 10. April 1916
  • Herzog Carl Eduard-Medaille mit Schwerterspange am 9. November 1916
  • Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern am 11. November 1916
  • Pour le Mérite am 12. Januar 1917
  • Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Orden am 16. April 1917
  • Roter-Adler-Orden III. Klasse mit Krone und Schwertern am 2. April 1918
  • Ritterkreuz I. Klasse des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens mit Schwertern
  • Bayerischer Militärverdienstorden IV. Klasse mit Krone und Schwertern
  • Ritterkreuz des Württembergischen Militärverdienstordens
  • Hessische Tapferkeitsmedaille
  • Kreuz für treue Dienste
  • Lippisches Kriegsverdienstkreuz II. Klasse
  • Kriegsehrenkreuz für heldenmütige Tat
  • Braunschweiger Kriegsverdienstkreuz II. Klasse
  • Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
  • Hanseatenkreuze der drei Hansestädte Bremen, Hamburg, Lübeck

Manfred von Richthofen war mit 80 Abschüssen der erfolgreichste deutsche Flieger im ersten Weltkrieg.

 

Aus Österreich-Ungarn

  • Orden der Eisernen Krone III. Klasse
  • Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration
  • Feld-Pilotenabzeichen

 

Aus Bulgarien

  • Militärorden für Tapferkeit IV. Klasse am 12. Juni 1917

 

Aus dem Osmanischen Reich

  • Eiserner Halbmond
  • Silberne Imtiyaz-Medaille
  • Silberne Liakat-Medaille

 

 

 

Der Titel "Roter Baron":

Manfred von Richthofen ist heute allgemein auch als "Roter Baron" bekannt. Dieser Titel wurde jedoch erst nach dem Krieg Richthofen zugeschrieben. Zwar wurde er von den Franzosen "Der kleine Rote" oder auch als "Roter Teufel" bezeichnet, seine 1917 erschienene Autobiographie trug den Titel "Der rote Kampfflieger" und sein Flugzeug hatte eine markante rote Lackierung,  der Titel "Der Rote Baron" leitet sich jedoch aus einer Übersetzung in das Englische her.

Da in der englischen Sprache der Begriff Freiherr nicht vorhanden ist, wurde bei der Übersetzung der Name Baron verwendet. Daraufhin setzte sich erst der Titel "Der rote Baron" im Zusammenhang mit Richthofen durch.

 

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der rote Kampfflieger: Die persönlichen Aufzeichnungen des Roten Barons

Der rote Kampfflieger: Die persönlichen Aufzeichnungen des Roten Barons Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1990

Manfred von Richthofen, der "Rote Baron", ist auch mehr als 70 Jahre nach seinem Tod der bekannteste Flieger überhaupt. Bei uns, in den Vereinigten Staaten, in England, in Frankreich und daraüber hinaus gilt er als Vorbild für Tugenden, wie Ritterlichkeit, Ehrlichkeit, Mut und Fairness. Er ist eine Legende. In diesem Buch werden seine beiden wichtigsten persönlichen Aufzeichnungen "Der rote Kampfflieger" und das "Reglement für Kampfflieger" zusammen abgedruckt. Vierzig - zu Teil bisher unveröffentlichte - historische Fotos ergänzen den Text.

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Richthofen: Der Rote Baron

Richthofen: Der Rote Baron Gebundene Ausgabe – 30. September 2010

Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen (1892-1918) war wohl der berühmtesteste deutsche Jagdflieger des Ersten Weltkriegs. Er flog ab 1916 in der Jagdstaffel 2 unter dem Kommando von Oswald Boelcke. Dort errang er 18 Luftsiege, worauf ihm 1917 die Führung der Jagdstaffel 11 übertragen wurde. Unter seinem Kommando entwickelte sich diese Staffel zu einer Eliteeinheit - er selbst schoss 20 britische Flugzeuge ab. Am 21. April 1918 wurde Richthofen im Verlauf eines Luftkampfes von einer MG-Kugel getroffen und stürzte ab. In diesem Buch, das auf den unveränderten Original-Tagebuchaufzeichnungen basiert, wird der militärische Werdegang von Richthofen nachvollzogen und mit einer Übersicht der in den Luftkämpfen verwendeten Flugzeuge abgerundet.

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Der rote Kampfflieger: Die Erlebnisse des Roten Baron

Der rote Kampfflieger: Die Erlebnisse des Roten Baron Gebundene Ausgabe – 15. Oktober 2013

Die autobiografischen Aufzeichnungen von Manfred von Richthofen – dem wohl berühmtesten Jagdflieger des Ersten Weltkriegs.

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Richthofen und die deutschen Fliegerkräfte: Militär & Geschichte Extra 6

Richthofen und die deutschen Fliegerkräfte: Militär & Geschichte Extra 6 Broschiert – 11. Dezember 2017

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Alfred von Tirpitz https://www.militaer-wissen.de/alfred-von-tirpitz/ Tue, 29 Aug 2017 10:59:35 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=8841 Alfred von Tirpitz war nicht nur deutscher Großadmiral sondern auch Staatssekretär des Reichsmarineamts und baute unter Kaiser Wilhelm II. die deutsche Marine zu einer der schlagkräftigsten Seestreitkräfte seiner Zeit aus.     Herkunft und Jugendjahre: Alfred Peter Friedrich Tirpitz wurde am 19. März 1849 in Küstrin als Sohn des königlich preußischen Geheimen Justizrats Rudolf Tirpitz und Malwine Tirpitz geboren. Die Erhebung in den Adelsstand erfolgte erst am 12. Juni Weiter lesen

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Alfred von Tirpitz war nicht nur deutscher Großadmiral sondern auch Staatssekretär des Reichsmarineamts und baute unter Kaiser Wilhelm II. die deutsche Marine zu einer der schlagkräftigsten Seestreitkräfte seiner Zeit aus.

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Alfred Peter Friedrich Tirpitz wurde am 19. März 1849 in Küstrin als Sohn des königlich preußischen Geheimen Justizrats Rudolf Tirpitz und Malwine Tirpitz geboren.

Die Erhebung in den Adelsstand erfolgte erst am 12. Juni 1900, sodass Alfred erst ab da an von Tirpitz hieß.

 

 

 

Militärische Laufbahn:

Tirpitz trat der preußischen Marine im Range eines Kadetten am 24. April 1865 bei. Am 24. Juni 1866 erfolgte die Beförderung zum Seekadetten und 1. August 1866 begann die Ausbildung auf dem Segelschulschiff SMS Musquito, mit der Tirpitz von Kiel aus in das westliche Mittelmeer und zurück fuhr.

Nach der Gründung des Norddeutschen Bundes und damit auch die Gründung der Marine des Norddeutschen Bundes, trat Tirpitz am 24. Juni 1869 dieser bei und wurde am 22. September 1869 zum Unterleutnant zur See befördert.

Weitere Beförderungen:
- 25. Mai 1872 zum Leutnant zur See
- 18. November 1875 zum Kapitänleutnant
- 17. September 1881 zum Korvettenkapitän
- 24. November 1888 zum Kapitän zur See
- 13. Mai 1895 zum Konteradmiral
- 5. Dezember 1899 zum Vizeadmiral
- 14. November 1903 zum Admiral
- 27. Januar 1911 Rang und Titel eines Großadmirals

 

1897 wurde Tirpitz mit Bernhard von Bülow zum Staatssekretär des Äußeren erklärt und von Kaiser Wilhelm II. mit dem Aufbau der deutschen Hochseeflotte beauftragt.

 

Alfred von Tirpitz

 

 

 

Der Aufbau der deutschen Marine:

Der als Tirpitz-Plan bekannte Aufbau der deutschen Marine diente mehreren Zwecken. Zum einen sollte der stetig wachsende Warenverkehr über Wasser, die Handelsrouten, gegen Angriffe gesichert werden. Zum anderen sah sich Großbritannien durch die Wirtschaftskraft des deutschen Reiches bedroht. Bereits vor dem Beginn des Aufbaus der Hochseeflotte Ende des 19. Jahrhunderts herrschte in Großbritannien eine breite Abneigung gegen das deutsche Reich, was besonders durch einige Zeitungsartikel verdeutlicht wurde, in denen die Zerstörung des deutschen Reiches propagiert wurde, damit jeder Brite daraus Gewinne erzielen konnte.

Die Auslegung der Flottenstärke der deutschen Marine wurde von Tirpitz auf 2/3 der britischen Flotte festgehalten. Tirpitz war bereits zu Beginn des Flottenaufbau bewusst, dass ein Seekrieg gegen Großbritannien nicht zu gewinnen sei, aus diesem Grund hatte die deutsche Marine von Beginn an einen defensiven Charakter und sollte überwiegend den Schutz der Nord- und Ostsee übernehmen. Auch eine britische Seeblockade wurde schon früh in die Planung mit aufgenommen, jedoch wurde angenommen, dass diese deutlich näher an der deutschen Küste liegen würde und nicht wie später im ersten Weltkrieg, näher an der britischen Küste liegt.

Der Aufbau der Flotte sollte weiter Großbritannien lediglich an einem Krieg mit dem deutschen Reich abhalten, nicht jedoch einen Krieg provozieren. Das Kalkül lag darin, den Briten bewusst zu machen, dass bei einem Seekrieg die britischen Verluste zu hoch wären, als das Großbritannien diese eingehen würde.

 

Der Zeitraum wurde von Tirpitz auf insgesamt 20 Jahre gesetzt, bis die deutsche Flotte die angestrebte Stärke besitzen würde. Er war zudem bemüht, Flottengesetze durchzubringen, die eine gesetzlich festgelegte Anzahl an Schiffen, Matrosen usw. festsetzte. Dies sollte eine kurzfristige Änderung oder Streichung durch den Reichstag unmöglich machen.

Folgen des Flottenprogramms:
- Der Aufbau verschlang große Mengen an Ressourcen die dem Heer fehlten
- Aufgrund der starken Propaganda erhielt der Aufbau im In- und Ausland große Aufmerksamkeit
- Für den Aufbau musste ein Feindbild und damit eine Rechtfertigung erschaffen werden. Da Frankreich und Russland keine entsprechende Marine hielten, wurde im Laufe der Zeit Großbritannien als zukünftiger Feind aufgebaut
- Obwohl bereits früh bekannt war, dass eine direkte Entscheidungsschlacht sowie die Blockade der deutschen Küste von Großbritannien nicht durchgeführt werden würde, wurde an diesem Plan und damit an dem entsprechenden Aufbau der Flotte festgehalten

 

Alfred von Tirpitz

 

 

 

Tirpitz im ersten Weltkrieg:

Während des ersten Weltkrieges kam die von Tirpitz aufgebaute Flotte nicht zum Tragen. Tirpitz wollte diese offensiv gegen Großbritannien einsetzen um frühzeitig die Entscheidung zu suchen. Diese Pläne wurden jedoch weder von Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg noch von Kaiser Wilhelm II. unterstützt, da diese zum einen die Verständigung mit Großbritannien suchten und zum anderen, um keines der Schiffe zu verlieren. Besonders Wilhelm scheute sich davor, seine Schiffe einzusetzen.

Dies führte im Laufe der ersten beiden Kriegsjahre zu vielen Meinungsverschiedenheiten, besonders mit dem Kaiser und über die Frage des uneingeschränkten U-Boot Krieges. Da weder der Reichskanzler noch der Kaiser die Flotte offensiv einsetzen wollten, trat von Tirpitz am 15. März 1916 als Staatssekretär im Reichsmarineamt zurück.

 

 

 

Einstieg in die Politik:

Mit dem Ausscheiden aus dem Militärdienst wandte sich Tirpitz im Jahre 1917 der Politik zu. Hintergrund war die am 19. Juli 1917 im Reichstag angenommene Friedensresolution, die auf einen Verständigungsfrieden mit den Alliierten und damit zu einem Ende des Krieges setzte.

Zusammen mit Wolfgang Kapp, Heinrich Claß und Conrad Freiherr von Wangenheim baute Tirpitz die Deutsche Vaterlandspartei (DVLP) auf, die sich als alldeutsche und nationalistische Partei sah und sich gegen die Mehrheit im Reichstag aus FVP, Zentrum und SPD stellen wollte.

Ziele waren unter anderem:
- Annexion Belgiens
- Annexion des Erzbeckens von Briey und Longwy
- Annexion der französischen Kanalküste unter Einschluss der Normandie
- Annexion Luxemburgs
- eine Unterordnung der Niederlande unter die deutsche Politik (bis hin zur Annexion)
- ein geschlossenes Kolonialreich in Afrika unter Einschluss Belgisch-Kongos
- Schaffung eines von Deutschland abhängigen polnischen Staates
- Annexion der russischen Ostseegouvernements und Litauens (und eine umfassende "Germanisierung" dieser Gebiete)
- Annexion von Teilen des westlichen Weißrusslands und der westlichen Ukraine
- Freiheit der Meere – in dem Sinne, dass die deutsche Flotte in der Lage sein müsse, weltweit deutsche Interessen zu sichern
- Abtretung von Gibraltar, Malta und Zypern durch Großbritannien
- Zahlung gewaltiger Entschädigungssummen durch die Feindmächte

Zudem wurde begonnen Erich Ludendorff und Paul von Hindenburg als "Volkskaiser" propagandistisch aufzubauen. Es sollte ein von Militär getragener "starker Mann" etabliert werden, der das deutsche Reich führen kann.

 

Alfred von Tirpitz als Reichstagsabgeordneter

 

Nach dem Krieg führte Tirpitz die Partei weiter und saß als Abgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) in den Jahren von 1924 bis 1928 im Reichstag. Anschließend zog er sich auch aus der Politik zurück.

 

 

 

Das Lebensende:

Alfred Peter Friedrich von Tirpitz verstarb am 6. März 1930 in Ebenhausen bei München und wurde auf dem Waldfriedhof in München beigesetzt.

 

 

 

Familie:

  • 18. November 1884 Hochzeit mit Marie Auguste Lipke

 

  • Sohn Wolfgang von Tirpitz
  • Tochter Ilse von Tirpitz
  • 2 weitere Kinder

 

 

 

Ehrungen und Namensgebung:

  • 18. September 1903 Verleihung Großkreuz mit Krone zum Orden Philipp des Großmütigen
  • 10. August 1915 Verleihung Orden Pour le Mérite
  • Das Schlachtschiff Tirpitz, Schwesterschiff der Bismarck, wurde nach ihm benannt
  • Das Hauptgebäude der Torpedostation in Flensburg-Mürwik erhielt den Namen "Tirpitz-Kaserne". Die zur Torpedostation führende Straße erhielt am 9. Januar 1914 zudem den Namen Tirpitzstraße
  • Der Tirpitz-Hafen und die Tirpitz-Mole im Marinehafen Kiel
  • Die Tirpitz-Brücke im Marinestützpunkt Wilhelmshaven
  • In vielen Städten (Hamm, Oberhausen, Oldenburg, Plön u. a.m.) gibt es eine Tirpitzstraße
  • Ehrenbürgerschaft der Stadt Frankfurt an der Oder
  • Das Tirpitz-Gebirge auf der Insel Lavongai in Papua-Neuguinea

 

 

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Politische Dokumente: Der Aufbau der deutschen Weltmacht

Politische Dokumente: Der Aufbau der deutschen Weltmacht Taschenbuch – 21. März 2014

Alfred von Tirpitz (1849-1930), Großadmiral und Staatssekretär des Reichsmarineamts, hatte großen Einfluss auf die Gestaltung der kaiserlichen Marine und auf den Ausbau der deutschen Hochseeflotte. Als wichtigstes Ziel formulierte er den Plan, die britische Vorherrschaft in der Nordsee zu beenden. Seine Abhandlung zum Aufbau der deutschen Weltmacht entstand nur wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. Tirpitz verstand sie vor allem als Rechtfertigung der kaiserlichen Marinepolitik und seiner eigenen Arbeit. Ich lege unsere Marinepolitik nach meinen Papieren der Mit- und Nachwelt dar. Ihre Geschichte fällt im wesentlichen zusammen mit dem, was man die Aera der deutschen Weltpolitik genannt hat. Gewiß ruhte diese zu einer Hälfte auf unserer festländischen Stellung und unserer Armee. Daneben aber hatten sich mit elementarer Gewalt die überseeischen Interessen und Rivalitäten ausgebildet, und so ist geschichtlich die Schaffung einer deutschen Macht zur See ein besonderes Problem des Zeitalters geworden. Nachdruck der Originalausgabe von 1924.

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Alfred von Tirpitz in seiner Zeit

Alfred von Tirpitz in seiner Zeit Gebundene Ausgabe – 1. August 2008

General Franz Uhle-Wettler hat mit seiner Biographie Alfred von Tirpitz’ nicht nur den Flottenbauer des Wilhelminischen Reiches porträtiert, sondern zugleich die Ursachen der deutsch-englischen Spannungen einer kritischen Untersuchung unterzogen, die schließlich mit zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führen.

„Alfred von Tirpitz (1849–1930) war …‚der Schöpfer der deutschen Hochseeflotte‘ … Er leistete organisatorisch, technisch, ökonomisch perfekte Arbeit und erwies sich auch als ein Meister der ‚Public Relations‘, bevor dieses Wort überhaupt erfunden war. Seine Flottenpropaganda weckte Begeisterung in allen Schichten des Volkes. Für das Reich jedoch sei die Tirpitzsche Flottenpolitik fatal gewesen, die eigentliche Ursache, daß Deutschland in die außenpolitische Isolation und in die Feindschaft mit England geriet, worauf mit Ausbruch des Weltkriegs 1914 das ganze Elend des Jahrhunderts seinen Lauf nahm – so jedenfalls in heutiger politisch-historischer Sicht der meinungsführenden Geschichtsforscher.
Und dazu gibt es jetzt Widerspruch. Franz Uhle-Wettler kontert in seiner Tirpitz-Studie die bislang (vor)gefaßten Meinungen über Tirpitz mit Fakten über Fakten und Punkt-für-Punkt-Argumenten, die ebenso fundiert wie plausibel vorgetragen werden.“

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Erinnerungen

Erinnerungen Taschenbuch – Dezember 2011

Der Autor, zuletzt Großadmiral des Deutschen Reiches, war ab 1897 Staatssekretär im Reichsmarineamt und treibende Kraft beim Ausbau der deutschen Hochseeflotte. Nach seinem „Tirpitzplan“ sollte die Aufrüstung der deutschen Flotte über zwanzig Jahre eine annähernde Gleichrangigkeit mit der englischen Flotte und damit eine Vormachtstellung in der Nordsee erreichen. Tirpitz war auch für die Entwicklung des Handels- und Flottenstützpunktes Tsingtau in China verantwortlich. In den Erinnerungen ist die persönliche Biografie von Tirpitz’ eng mit einer Darstellung der Entwicklung der politisch-militärischen Verhältnisse vor und während des Ersten Weltkrieges verflochten. Tirpitz hat das Buch als eine Rechtfertigung seiner Politik verfasst, die er als friedensbewahrend verstand. Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1920.

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Maritimer Imperialismus: Seemachtideologie, seestrategisches Denken und der Tirpitzplan 1875 bis 1914 (Beiträge zur Militärgeschichte, Band 61)

Maritimer Imperialismus: Seemachtideologie, seestrategisches Denken und der Tirpitzplan 1875 bis 1914 (Beiträge zur Militärgeschichte, Band 61) Gebundene Ausgabe – 26. Mai 2004

Die Arbeit von Rolf Hobson wendet sich der Frage nach den maritimen Verteidigungsbedürfnissen des Deutschen Reiches zu und gelangt dabei zu einer neuen Deutung der deutschen Flottenrüstung vor dem Ersten Weltkrieg. Dabei berücksichtigt sie vor dem Hintergrund des "industrialisierten Volkskrieges" besonders den Aspekt des Seerechtes. Als Ausdruck des realen maritimen Kräfteverhältnisses engte es in der Dreiecksbeziehung zwischen den beiden Kriegsparteien und den Neutralen den Gebrauch von Seemacht als Instrument eines Wirtschaftskrieges ein. Hobson gelingt der Nachweis, dass sich aufgrund einer selektiven Rezeption des Navalisten Mahan das ursprünglich militärisch begründete Kalkül der deutschen Flottenrüstung zu dem in sich widersprüchlichen Abschreckungskonzept der Risikoflotte wandelte.

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Krieger, Denker, Amateure: Alfred von Tirpitz und das Seekriegsbild vor dem Ersten Weltkrieg (Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte)

Krieger, Denker, Amateure: Alfred von Tirpitz und das Seekriegsbild vor dem Ersten Weltkrieg (Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte) Taschenbuch – 1. Juli 2003

Von wahnwitzigem „Griff nach der Weltmacht“ bis reaktionärem, antiparlamentarischem „Sozialimperialismus“ reicht die Palette der Intentionen, die in der Forschung als ausschlaggebend für den Bau einer deutschen Schlachtflotte gesehen werden.

Christian Rödel läßt in seiner detaillierten Studie die Marineexperten zu Wort kommen, die den Aufbau der Hochseeflotte aus erster Hand miterlebten und kommentierten, auf deren Arbeit aber auch der hinter ihm stehende Gedankeninhalt gründete.
Rödel leistet damit eine lange vermißte Verankerung der Tirpitzschen strategischen Vorstellungen im militärisch-kulturellen Hintergrund seiner Zeit, ohne die alle weitergehenden Interpretationen des Flottenbaues auf einer unsicheren Basis stehen mußten, und setzt sich differenziert mit einer Historiographie auseinander, die die Schlagworte der Flottenpropaganda unkritisch übernahm oder apriorisch verwarf, ohne sie auf ihren zeitgebundenen Bedeutungsinhalt zu überprüfen.

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Helmuth Johannes Ludwig von Moltke https://www.militaer-wissen.de/helmuth-johannes-ludwig-von-moltke/ Mon, 07 Aug 2017 07:29:30 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=8213 Helmuth Johannes Ludwig von Moltke war ein preußischer Berufsoffizier der Maßgeblich an der Kriegserklärung Österreich-Ungarn an Serbien beteiligt war und damit unmittelbar den ersten Weltkrieg auslöste, welcher ihn völlig überlastete und schnell seine militärische Karriere beendete.     Herkunft und Jugendjahre: Helmuth Johannes Ludwig von Moltke wurde am 23. Mai 1848 in Gersdorf als Sohn von Adolf von Moltke und Auguste von Molke in einer Adelsfamilie Weiter lesen

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Helmuth Johannes Ludwig von Moltke war ein preußischer Berufsoffizier der Maßgeblich an der Kriegserklärung Österreich-Ungarn an Serbien beteiligt war und damit unmittelbar den ersten Weltkrieg auslöste, welcher ihn völlig überlastete und schnell seine militärische Karriere beendete.

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Helmuth Johannes Ludwig von Moltke wurde am 23. Mai 1848 in Gersdorf als Sohn von Adolf von Moltke und Auguste von Molke in einer Adelsfamilie geboren.

 

 

 

Militärische Laufbahn:

Wie viele andere hochrangige Offiziere zu dieser Zeit, begann auch Moltke bereits früh seine militärische Laufbahn und besuchte die Kadettenschulen.

Während des Deutsch-Französischen Krieges nahm er in dem Grenadier-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7 am Krieg teil.
1880 wechselte er in den großen Generalstab und wurde 2 Jahre später Adjutant seines Onkels Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke.

Die 1. Garde-Division des Gardekorps führte Moltke als Kommandeur von 1902 bis 1904 bis er anschließend Generalquartiermeister wurde und 1906 zum Chef des Generalstabes ernannt wurde. Diese Ernennung wurde Seitens des deutschen Kaisers Wilhelm II. betrieben, da dieser eine hohe persönliche Meinung von dem Geschlecht Moltke hatte. Aufgrund dieser engen Beziehung bekam Moltke auch 1909 den Schwarzen Adler-Orden verliehen.

 

Helmuth von Moltke bei einem Truppenmanöver 1905

 

Seine Nachfolge von Alfred von Schlieffen als Chef des Generalstabes brachte Moltke Zugang zu den Niederschriften Schlieffens und dessen militärische Ausarbeitung über einen Krieg mit Frankreich. Dieser sogenannte Schlieffen-Plan wurde von Moltke nach dessen persönlicher Beurteilung noch Überarbeitet und anschließend für einen Kriegsfall bereit gehalten.

 

 

 

Der Weg in den ersten Weltkrieg:

Moltke galt sowohl in den politischen als auch in den militärischen Kreisen als Kriegsbegeistert und Kriegstreibend. Bereits 1912 habe er bei einer militärpolitischen Besprechung dem Kaiser gegenüber geäußert, dass eine Kriegsführung je eher, desto besser sei.

Auch nach der Ermordung des Österreich-Ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand und den zunehmenden Spannungen auf dem Balkan und mit Russland, hatte Moltke auf einen Krieg gedrängt. Nach der Kriegserklärung der Donaumonarchie an Serbien und in Folge der russischen Mobilmachung, sandte Moltke in der Nacht vom 30. auf den 31. Juli an den österreichisch-ungarischen Generalstabschef Franz Graf Conrad von Hötzendorf ein Telegramm, dessen Inhalt aus der Forderung nach einer sofortigen Mobilmachung bestand, jeglicher Ablehnung britischer Verhandlungsgesuche und der garantierten Unterstützung des deutschen Reiches im Falle eines Krieges mit Russland.

Dieser bekannte "Blankoscheck" zum Krieg gegen Russland war jedoch weder mit dem Kaiser noch mit dem Generalstab abgesprochen, noch hatte Moltke hierfür überhaupt die Befugnis.

Auch im Westen bereitete Moltke den Aufmarsch der deutschen Truppen vor um den von ihm modifizierten Schlieffen-Plan umzusetzen.

 

Helmuth Johannes Ludwig von Moltke

 

 

 

Moltke im ersten Weltkrieg:

Als der erste Weltkrieg ausbrach und sich mehrere Fronten auftaten, setzte die nun eingetretene Last Moltke schwer zu. So drängte er das osmanische Reich zu einem Kriegseintritt gegen Russland, wurde jedoch abgewiesen. Sein Zustand verschlechterte sich auch, als der Kaiser den Einmarsch in Belgien stoppen lies, als dieser als eine falsche Meldung vom deutschen Botschafter aus London prüfen lies, nach der England die Neutralität Frankreichs garantieren, sofern Deutschland nicht in Belgien einmarschiert. Als sich diese Meldung als falsch herausstellte, der Einmarschplan um Tage verzögert wurde und Moltke eine Auseinandersetzung mit dem Kaiser hatte, stand er bereits vor dem Nervenzusammenbruch.

Bereits in den ersten Wochen des Krieges zeichnete sich ab, dass die Ausführung des Schlieffen-Plans gescheitert war. Fehlende Kommunikation zwischen dem Generalstab und der Heeresführung an der Front zwangen Moltke dazu, die Entscheidungsfreiheit an die Frontoffiziere abzugeben. Dies führte dazu, dass die eingeteilten Armeen nicht mehr nach dem Schlieffen-Plan marschierten sondern andere Routen wählten oder wählen mussten. Dies führte vom 5. bis 12. September 1914 zu der Schlacht an der Marne, wo der deutsche Vormarsch gestoppt wurde, ein Durchbruch nicht mehr möglich war und der sogenannte "Lauf zum Meer" und damit der Stellungskrieg begann.

Nach dem Scheitern des Vormarsches wurde Erich von Falkenhayn Chef des großen General und Moltke inoffiziel abgelöst. Er wurde im November 1914 zum Chef des Stellvertretenden Generalstabs in Berlin ernannt von wo aus er vergeblich versuchte, Falkenhayn wieder abzulösen.

 

 

 

Das Lebensende:

Helmuth Johannes Ludwig von Moltke verstarb im April 1916 während in Berlin der Staatsakt für den im osmanischen Reich verstorbenen Generalfeldmarschall Colmar von der Goltz stattfand an einem Schlaganfall.

Sein Leichnam wurde auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt.

 

Grabstein Helmuth Johannes Ludwig von Moltke

 

 

Familie:

  • 1878 Hochzeit mit Eliza von Moltke-Huitfeldt

 

 

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Helmuth von Moltke und der deutsch-französische Krieg von 1870/71: Der Einfluss des preußischen Generals auf die Kriegsplanung und -führung und der ... Wandel seines operativen Planungsverhaltens

Helmuth von Moltke und der deutsch-französische Krieg von 1870/71: Der Einfluss des preußischen Generals auf die Kriegsplanung und -führung und der ... Wandel seines operativen Planungsverhaltens Taschenbuch – 11. September 2009

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1-, Eberhard-Karls-Universitat Tubingen (Historisches Seminar, Abteilung fur Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: HS: "Der deutsch-franzosische Krieg von 1870/71 und der Ethno-Nationalismus," Sprache: Deutsch, Abstract: Der deutsch-franzosische Krieg von 1870/71 war der letzte der so genannten deutschen Einigungskriege, in dessen Folge es zur Grundung des Deutschen Kaiserreiches kam. Nach dem Sieg des Norddeutschen Bundes (unter der Vorherrschaft Preuens) und der mit ihm verbundeten suddeutschen Staaten uber Napoleon III. formierte sich auf kleindeutscher Grundlage ein deutscher Nationalstaat. Nach dem endgultigen Zusammenbruch des maroden Alten Reiches 1806 (das allerdings eher als loser ubernationaler Verband hunderter von Klein- und Kleinststaaten zu gelten hatte) war es im Zuge der Befreiungskriege in ganz Europa zu Nationalstaatsbewegungen gekommen, wobei den Deutschen ein einheitlicher eigener Nationalstaat aufgrund preuisch-osterreichischer Rivalitaten zunachst verwehrt blieb. Erst mit dem Sieg uber Frankreich konnten die innerdeutschen Rivalitaten insofern aus dem Weg geraumt werden, als dass die suddeutschen Staaten, die den Norddeutschen Bund gegen Napoleon III unterstutzt hatten, zu einer Reichsgrundung unter der Vorherrschaft eines preuischen Kaisers bewegt werden konnten, obwohl sie 1866 im Deutschen Krieg auf Seiten Osterreichs gegen Preuen gefochten hatten. Erst durch den deutsch-franzosischen Krieg konnte Bismarck die deutsche Einigung vollenden, expliziter formuliert durch den schnellen Sieg der Truppen Preuens und seiner Verbundeter. Dieser resultierte vor allem aus der exakten Planung der preuischen Generalitat unter Helmuth von Moltke. Doch wer war Moltke und welche Bedeutung hatte er fur den deutschen Sieg?

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Helmuth von Moltke 1848-1916, Dokumente zu seinem Leben und Wirken, 2 Bde. Bd.1: Briefe Helmuth von Moltkes an seine Frau 1877-1915; Briefe und Dokumente zu Kriegsausbruch und Kriegsschuldfrage

Helmuth von Moltke 1848-1916, Dokumente zu seinem Leben und Wirken, 2 Bde. Bd.1: Briefe Helmuth von Moltkes an seine Frau 1877-1915; Briefe und Dokumente zu Kriegsausbruch und Kriegsschuldfrage Sondereinband – 11. November 2005

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Helmuth von Moltke 1848-1916. Dokumente zu seinem Leben und Wirken, Band 2 : Briefe von Rudolf Steiner an Helmuth und Eliza von Moltke (1904-1916)

Helmuth von Moltke 1848-1916. Dokumente zu seinem Leben und Wirken, Band 2 : Briefe von Rudolf Steiner an Helmuth und Eliza von Moltke (1904-1916) Gebundene Ausgabe – 29. September 2007

Helmuth von Moltkes Stellung in der Geschichte Europas ist so bedeutsam wie verkannt. R. Steiner verfolgte nach Moltkes Tod im Juni 1916 die Post-mortem-Erlebnisse der Moltke-Individualität. Die handschriftlichen Aufzeichnungen Steiners geben ein spirituelles Bild der Vorgänge um den Ersten Weltkrieg sowie Einblicke in Moltkes karmische Vergangenheit im 9. Jahrhundert. Sie skizzieren die wahren Aufgaben des deutschen Volksgeistes sowie die Aufgabe einer neuen Ost-West-Verbindung zu Beginn des 3. Jahrtausends. Mit über dreißig neuen Dokumenten (Briefe R. Steiners an Helmuth und Eliza von Moltke und Briefe Eliza von Moltkes) und Beiträgen von Johannes Tautz und Andreas Bracher.

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Die Moltkes: Biographie einer Familie

Die Moltkes: Biographie einer Familie Gebundene Ausgabe – 22. September 2010

Olaf Jessen erzählt in seinem glänzend geschriebenen Buch aus dem Leben der Familie von Moltke, die wie keine andere in Militär und Politik die deutsche Geschichte geprägt hat. Zur Sprache kommen dabei auch die Frauen, von der Hofdame Königin Luises bis zu der kürzlich verstorbenen Widerstandskämpferin Freya von Moltke. Die Moltkes haben über sieben Generationen, vom Zeitalter Napoleons bis in unsere Gegenwart, eine führende Rolle gespielt: als Schlachtensieger und gescheiterte Weltkriegsstrategen, demokratische Regierungschefs und Innenminister des Kaisers, homosexuelle Komponisten und patriarchalische Gutsbesitzer, Botschafter des NS-Regimes und Widerstandskämpfer gegen Hitler, Investmentbanker in New York und Visionäre eines geeinten Europa. Helmuth von Moltke, der Sieger von Königgrätz und Sedan, wurde zur Ikone des Kaiserreichs, der Widerstandskämpfer Helmuth James von Moltke zur Identifikationsfigur einer demokratischen und weltoffenen Bundesrepublik.
Olaf Jessens meisterhaftes Porträt des Adelsgeschlechts ist daher mehr als eine spannende Familiengeschichte: In den Moltkes spiegelt sich die preußische und deutsche Geschichte und das sich wandelnde Selbstverständnis einer Nation.

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Erich von Falkenhayn https://www.militaer-wissen.de/erich-von-falkenhayn/ Sat, 05 Aug 2017 12:13:54 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=8201 Erich von Falkenhayn war eine der führenden Persönlichkeiten, die das deutsche Reich zu einem Krieg gegen Serbien und damit in den ersten Weltkrieg führte. Er leitete den großen Generalstab, verheizte hunderttausende Soldaten in der Schlacht um Verdun und führte deutsche Truppen in Rumänien und osmanische Armeen.     Herkunft und Jugendjahre: Erich Georg Anton von Falkenhayn wurde am 11. September 1861 in Burg Belchau Weiter lesen

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Erich von Falkenhayn war eine der führenden Persönlichkeiten, die das deutsche Reich zu einem Krieg gegen Serbien und damit in den ersten Weltkrieg führte. Er leitete den großen Generalstab, verheizte hunderttausende Soldaten in der Schlacht um Verdun und führte deutsche Truppen in Rumänien und osmanische Armeen.

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Erich Georg Anton von Falkenhayn wurde am 11. September 1861 in Burg Belchau als Sohn von Fedor Tassilo von Falkenhayn und Franziska von Falkenhayn, geboren Freiin von Rosenberg geboren. Durch das Geschlecht seines Vaters, wurde Erich bereits in ein Adelsgeschlecht hinein geboren, welches über einige Gutshöfe verfügte.

 

 

 

Militärische Laufbahn:

1872 begann Erich mit 11 Jahren seinen Militärdienst in der Kadettenanstalt Culm von wo er anschließend für 3 Jahren in die Preußische Hauptkadettenanstalt Lichterfelde wechselte. 17. April 1880 erfolgte die Beförderung zum Sekondeleutnant und die Versetzung in das Oldenburgischen Infanterie-Regiment Nr. 91. Vom 1. Oktober 1887 bis Oktober 1890 besuchte er die Kriegsakademie in Berlin und wurde zum Premierleutnant befördert.

Der Eintritt in den großen Generalstab erfolgte schließlich am 22. März 1891 wo er zunächst in der Topographischen Sektion, später in der Eisenbahn Abteilung tätig war. Am 25. März 1893 folgte die Beförderung zum Hauptmann, am  2. Januar 1894 die Versetzung in den Generalstab des IX. Armee-Korps in Altona und am 9. Dezember 1895 die Ernennung zum Kompaniechef im Infanterie-Regiment von Borcke (4. Pommersches) Nr. 21 in Thorn.

Von Juni 1896 an, war Falkenhayn in China tätig, wo er eine Militärschule nach preußischem Muster aufbaute. 1900 kehrte er wieder ins deutsche Reich zurück und diente ab dem 24. Februar erneut im Großen Generalstab.

Bis 1913 wechselte Falkenhayn mehrfach die Dienststelle oder Einheit und wurde zum Oberstleutnant, dann Oberst und schließlich am 22. April 1912 zum Generalmajor befördert.

Am 8. Juli 1913 erfolgte die überraschende Ernennung zum preußischen Kriegsminister, in dessen Position Falkenhayn mit an der Umsetzung der Beschlossenen Aufrüstung des Militärs beteiligt war.

 

Kriegsminister Erich von Falkenhayn

 

Als am 28. Juni 1914 in der serbischen Stadt Sarajewo der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand erschossen wurde, sprach sich Falkenhayn gegenüber dem deutschen Kaiser Wilhelm II. für ein hartes Vorgehen gegen die serbischen Unabhängigkeitsbewegungen. Zu dieser Zeit rechnete auch von Falkenhayn nicht damit, dass sich ein regionaler Krieg auf dem Balkan auf ganz Europa ausweiten könnte.

 

 

 

Erich von Falkenhayn im ersten Weltkrieg:

Als am 12. September 1914 die Schlacht an der Marne für die deutsche Armee als verloren galt, erlitt der Chef des Generalstabes Helmuth Johannes Ludwig von Moltke einen Nervenzusammenbruch und Falkenhayn übernahm die Position. Da für die deutsche Armee an der Marne kein Durchbruch möglich war, entschied sich Falkenhayn die gegnerischen Truppen im Norden zu umgehen und somit in den Rücken zu fallen. Diese Taktik wurde jedoch ebenfalls von den Alliierten durchgeführt, was schließlich zum sogenannten "Wettlauf zum Meer" und damit zum Erstarren der Westfront führte. Als Falkenhayn bewusst wurde, dass mit der Schlacht an der Marne und damit der Schlieffen-Plan gescheitert war, bat er die politische Führung des deutschen Reiches um Friedensverhandlungen. Dies wurde jedoch abgelehnt und der Krieg weiter geführt.

Am 20. Januar 1915 wurde Falkenhayn von Adolf Wild von Hohenborn im Amt des Kriegsminister abgelöst und zum General der Infanterie befördert. Die Auszeichnung mit dem Pour le Mérite Orden erfolgte kurze Zeit später am 16. Februar 1915.

 

Erich von Falkenhayn

 

An der Ostfront konnten Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff die in Ostpreußen eingefallenen russischen Truppen stoppen und zurückdrängen. Als diese eine Gegenoffensive vorbereiteten um die russische Armeen einzukesseln, lehnte Falkenhayn die Bereitstellung von weiteren Truppen ab, zum einen um die Westfront nicht zu schwächen zum anderen, weil Falkenhayn befürchtete, dass sich die deutschen Truppen in den russischen Weiten verliefen. Zudem war Falkenhayn besorgt, dass bei einem Sieg an der Ostfront Hindenburg seinen Posten als Chef des Generalstabes übernehmen könnte.

Auch das Verhältnis mit dem Chef der k.u.k. Truppen Conrad von Hötzendorf verschlechterte sich zusehends. Hötzendorf bat um deutsche Hilfe um eine Offensive bei Gorlice führen zu können um die militärische Lage in Galizien wieder zu ordnen. Falkenhayn entschied sich daraufhin, seine Pläne an der Westfront aufzugeben und 8 Divisionen an die Ostfront zu schicken. Im Mai 1915 gelang der Durchbruch bei Gorlice, Falkenhayn wollte aber keine Weiterführung der Offensive, was bei Hötzendorf auf Mißverständnis stieß. Da zu dieser Zeit auch ein Kriegseintritt Italiens, entgegen des Bündnisvertrages mit dem deutschen Reich und Österreich-Ungarn, drohte, machte Falkenhayn den Vorschlag, Trentinos von Österreich an Italien abzutreten und somit keine weitere Front zu eröffnen.

Im Oktober 1915 stellte Falkenhayn zwar erneut deutsche Truppen zur Verfügung um in Serbien einzumarschieren, lies diese aber kurz darauf wieder stoppen um sie wieder an die Westfront zu verlagern. Im Mai 1916 solle eine weitere Offensive von Hötzendorf starten, diesmal jedoch verweigerte Falkenhayn deutsche Unterstützung, zumal sich Italien zu dem Zeitpunkt nur mit Österreich-Ungarn im Krieg befand nicht jedoch mit dem deutschen Reich.

An der Westfront hingegen lies Falkenhayn die Offensive bei Verdun beginnen, was auf beiden Seiten hunderttausende Tote forderte aber keinen Durchbruch durch die gegnerische Linie brachte. Als die Alliierten im Gegenzug an der Somme mit einer Offensive begannen, erkannte Falkenhayn, dass seine Angriffe nutzlos waren und auch in der Heimat in Folge der hohen Verluste nicht mehr vertretbar waren. Am 29. August 1916 bat Falkenhayn um seinen Rücktritt als Chef des Generalstabes, welcher ihm von Kaiser Wilhelm II. gewährt wurde.

 

Lagebesprechung 6.November 1915

 

 

 

Der Krieg in Rumänien und im nahen Osten:

Nach dem Rücktritt Falkenhayn als Chef des Generalstabes übernahm dieser, nach der Kriegserklärung Rumäniens, den Oberbefehl über die 9. Armee und führte diese in mehreren Offensiven, wo ihm die Einnahme der Städte Hermannstadt, Kronstadt und am 6. Dezember 1916 Bukarest.

Auf Bitten von Enver Pascha, dem Leiter der osmanischen Heeresleitung, übernahm Falkenhayn im Juli 1917 den Oberbefehl über die Heeresgruppe F die auf dem Gebiet des heutigen Irak neu aufgestellt wurde und die osmanischen Truppen unterstützen sollte. Im Gegensatz zu dem Feldzug in Rumänien konnte Falkenhayn nun keine Offensive starten und verlor bis Ende des Jahres Palästina und Jerusalem.

Nach den Niederlagen im nahen Osten übernahm Falkenhayn am 4. März 1918 den Oberbefehl über die 10. Armee, die im Westen Russlands zur Sicherung des Vertrages von Brest Litowsk. Dieses Kommando führte er bis zum Kriegsende.

Nach der Kapitulation schied Falkenhayn am 25. Februar 1919 aufgrund eines Nierenleiden aus dem Dienst aus und wurde in den Ruhestand geschickt.

 

 

 

Das Lebensende:

Erich Falkenhayn verstarb am 8. April 1922 in Schloss Lindstedt bei Potsdam. Er wurde auf dem Bornstedter Friedhof nahe dem Potsdamer Schloss Sanssouci beigesetzt.

 

 

 

Familie:

  • 3. Februar 1886 Hochzeit mit Ida Selkmann

 

  • Sohn Fritz Georg Adalbert, geboren am 27. September 1890
  • Tochter Erika Karola Olga, geboren am 25. September 1904

 

 

 

 

 

 

 

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Falkenhayn: Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich (Beiträge zur Militärgeschichte, Band 42)

Falkenhayn: Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich (Beiträge zur Militärgeschichte, Band 42) Gebundene Ausgabe – 20. März 1996

Die Person Erich Georg von Falkenhayns (1861-1922) steht für eine bemerkenswerte Karriere: Nach seiner Erziehung im Kadettenkorps und nach Absolvierung der Kriegsakademie wurde er in den Generalstab versetzt. 1893 bis 1896 hielt er sich als Militärberater in China auf, wo er anschließend im Generalstab des ostasiatischen Expeditionskorps Dienst tatNach seiner Verwendung als Generalstabschef des XVI. Armeekorps in Lothringen war er von 1913 bis Anfang 1915 preußischer Kriegsminister. Im November 1914 löste er den jüngeren Moltke als Chef des Generalstabs des Feldheeres ab, nachdem sich der Vormarsch an der Marne festgelaufen hatte.

Falkenhayns Name ist unauflösbar verknüpft mit den verlustreichen Materialschlachten besonders an der Westfront, von denen Verdun zum Symbol eines mörderischen Ringens um wenige Geländegewinne wurde. Seine umstrittene Kriegführung führte schließlich zu seiner Ablösung im Jahre 1916 und zur Bildung der 3. OHL unter Hindenburg und Ludendorff. Als Kriegsminister war ihm schon im Januar 1915 Generalleutnant Wild von Hohenborn gefolgt. Falkenhayn übernahm Aufgaben als Armeeführer in Rumänien, in der Türkei und schließlich in Weißrußland.

Bislang fehlte eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Biographie dieses sowohl in seinem Charaktereigenschaften als auch in seinen militärischen Fähigkeiten nicht nur zu seinen Lebzeiteiten höchst kontrovers beurteilten Offiziers.

Die vorliegende Arbeit füllt diese Lücke.

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Heerführer des Weltkrieges. Der jüngere Moltke, Joffre, Falkenhayn, Conrad von Hötzendorf, Alexejew, Enver Pascha, Cadorna, Haig Foch, die Feldherrneinheit Hindenburg-Ludendorff.

Heerführer des Weltkrieges. Der jüngere Moltke, Joffre, Falkenhayn, Conrad von Hötzendorf, Alexejew, Enver Pascha, Cadorna, Haig Foch, die Feldherrneinheit Hindenburg-Ludendorff. Gebundene Ausgabe – 1939

(Hrsg.) Deutsche Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften. Heerführer des Weltkrieges. Der jüngere Moltke, Joffre, Falkenhayn, Conrad von Hötzendorf, Alexejew, Enver Pascha, Cadorna, Haig Foch, die Feldherrneinheit Hindenburg-Ludendorff. Berlin, Verlag von Mittler & Sohn, 1939. 8°. VI S., 295 S. Mit 10 Bildern auf Tafeln und 8 Textskizzen. Halbleinen der Zeit mit Rück.- und Deckeltitel

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Verdun: Die Jahrhundertschlacht

Verdun: Die Jahrhundertschlacht Gebundene Ausgabe – 24. September 2015

Verdun, die blutigste Schlacht des Ersten Weltkriegs, in einer fesselnden Geschichtserzählung dargestellt – von den Kämpfen selbst bis zur Erinnerungskultur in Frankreich und Deutschland +++

An einem kalten Februarmorgen 1916 eröffneten mehr als 1000 deutsche Geschütze das Feuer auf französische Stellungen rund um Verdun. Zehn Monate wurde erbittert gekämpft, 300 000 Soldaten fanden den Tod. Verdun gilt bis heute als Symbol für sinnloses Sterben und zermürbenden Stellungskrieg. In seiner brillanten Darstellung führt der amerikanische Historiker und exzellente Kenner der französischen Geschichte Paul Jankowski mitten ins Geschehen und lässt die Ängste und Hoffnungen der Kämpfenden spürbar werden. Doch er schildert ebenso, wie die »Jahrhundertschlacht« in beiden Ländern wahrgenommen und von Beginn an politisch vereinnahmt wurde.
Eine große Gesellschaftsgeschichte des Ersten Weltkriegs und eine neue, moderne Sicht auf dessen längste und grausamste Schlacht.

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Die Oberste Heeresleitung, 1914-1916, in Ihren Wichtigsten Entschliessungen (Classic Reprint)

Die Oberste Heeresleitung, 1914-1916, in Ihren Wichtigsten Entschliessungen (Classic Reprint) Taschenbuch – 12. November 2016

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Erich Ludendorff https://www.militaer-wissen.de/erich-ludendorff/ Fri, 04 Aug 2017 09:38:12 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=8178 Erich Ludendorff war einer der bekanntesten deutschen Generäle im ersten Weltkrieg, diente als Stellvertreter Paul von Hindenburg in der obersten Heeresleitung und war maßgeblich an der gescheiterten Frühjahrsoffensive der Deutschen 1918 beteiligt. Nach dem Krieg war Ludendorff politisch in mehreren völkischen Gruppen tätig, war Reichstagsabgeordneter der Deutschvölkischen Freiheitspartei und ebenso am Hitler-Putsch von 1923 beteiligt.     Herkunft und Jugendjahre: Erich Weiter lesen

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Erich Ludendorff war einer der bekanntesten deutschen Generäle im ersten Weltkrieg, diente als Stellvertreter Paul von Hindenburg in der obersten Heeresleitung und war maßgeblich an der gescheiterten Frühjahrsoffensive der Deutschen 1918 beteiligt.

Nach dem Krieg war Ludendorff politisch in mehreren völkischen Gruppen tätig, war Reichstagsabgeordneter der Deutschvölkischen Freiheitspartei und ebenso am Hitler-Putsch von 1923 beteiligt.

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff wurde am 9. April 1865 in Kruszewnia bei Schwersenz in der Provinz Posen als Sohn eines Rittergutsbesitzers und Reserveoffiziers geboren. Seine Mutter entstammte der preußischen Adelsfamilie von Tempelhoff, somit wuchs Erich bereits von klein auf in wohlhabenden Verhältnissen auf.

 

 

 

Militärische Laufbahn:

Bereits mit 12 Jahren besuchte Erich von 1877 bis 1882 die Schulen des Kadettenvorkorps Plön und der Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde. Anschließend wechselte er mit dem Rang eines Leutnant zum Infanterie-Regiment Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfälisches) Nr. 57 nach Wesel bevor er 1887 in dem Seebataillon der Kaiserlichen Marine unter anderem mit den Schiffen SMS Niobe, SMS Baden und SMS Kaiser zur See fuhr.

 

Leutnant Erich Ludendorff 1882 in Wesel

 

1890 begann er seine dreijährige Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie in Berlin. In dieser Zeit besuchte er in seinem 3 monatigem Sonderurlaub die russischen Städte Sankt Petersburg und Moskau und wurde nach seiner Beförderung zum Generalstabsoffizier der 1. (russischen) Abteilung des Großen Generalstabs zugeteilt. Im März 1895 erfolgte die Beförderung zum Hauptmann.

1896 wechselte Ludendorff in den Generalstab des IV. Armeekorps in Magdeburg wo er als Zweiter Generalstabsoffizier tätig war. 1898 folgte die Ernennung  zum Kompaniechef im Infanterieregiment Nr. 61 (8. Pommersches) bevor er 1901 als Erster Generalstabsoffizier (Ia) in den Stab der 9. Division nach Glogau versetzt wurde.

1904 wurde Ludendorff, seinem Wunsch entsprechend, in den großen Generalstab versetzt. Im Laufe der nächsten Jahre arbeitete er unter anderem auch an den Grundzügen des Schlieffen-Plans mit, der im Falle eines Krieges mit Frankreich bereits zu dieser Zeit ausgearbeitet wurde. Weiter war er entscheidender Befürworter der um 1913 hin vorgestellten deutlichen Aufstockung und Aufrüstungspläne für das Militär.
In dieser Zeit erfolgten folgende Beförderungen:
- 1908 Beförderung zum Oberstleutnant
- 1911 Beförderung zum Oberst

1913 erfolgte die Versetzung und Ernennung zum Kommandeur des Füsilier-Regiments Nr. 39 in Düsseldorf, mm 22. April 1914 die Beförderung zum Generalmajor und zum Kommandeur der 85. Infanteriebrigade in Straßburg.

 

Erich Ludendorff

 

 

 

Erich Ludendorff im ersten Weltkrieg:

Mit Beginn des ersten Weltkrieges wurde Ludendorff zum Oberquartiermeister der 2. Armee ernannt und war an der Durchführung der Eroberung der Festungen bei der belgischen Stadt Lüttich beteiligt, nachdem der kommandierende Offizier verstarb. Für die Eroberung wurde er anschließend mit dem Pour le Mérite Orden ausgezeichnet.

 

Ludendorff mit seinem Mitarbeiter Oberst Max Hoffmann, ca. 1915/16

 

Bereits am 22. August 1914 erfolgte jedoch die Versetzung Ludendorffs von der West- an die Ostfront, da die russische Armee in Ostpreußen eingefallen war und Ludendorff zusammen mit Paul von Hindenburg an der Stabilisierung der Front und dem Zurückdrängen der Russen beauftragt wurde. In dieser Zeit gab es zwischen Ludendorff und dem Chef der 2. Obersten Heeresleitung Erich von Falkenhayn zunehmend Auseinandersetzungen über die Planung des Krieges. Als die deutschen Truppen in den Schlachten um Verdun keinen Durchbruch erzielen konnten, wurde Falkenhayn abgesetzt und Ludendorff zum General der Infanterie und als Erster Generalquartiermeister ernannt und war damit Stellvertreter Hindenburgs mit dem er die 3. Oberste Heeresleitung bis zum Kriegsende bildete.

 

Hindenburg und Ludendorff im Großen Hauptquartier in Bad Kreuznach 1917

 

Trotz seiner Siege zu Beginn des Krieges an der Ostfront, gelang es weder Ludendorff noch Hindenburg eine Entscheidung an der Westfront herbei zu führen. Als die Frühjahrs Offensiven 1918 ebenfalls keinen Durchbruch erzielen konnten musste Ludendorff einsehen, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen war.

 

 

 

Das Kriegsende:

Nachdem 1918 die Frühjahrs Offensiven gescheitert waren, ein Durchbruch der Alliierten durch die deutsche Siegfried Stellung drohte und auch Bulgarien bereits über einen Waffenstillstand mit den Alliierten verhandelte, trat Ludendorff am 29. September 1918 auf einer Besprechung der Heeresleitung für ein Waffenstillstandsangebot des amerikanischen Präsidenten und der Umwandlung der Monarchie in eine parlamentarische Monarchie ein um eine gewisse Schadensbegrenzung noch durchführen zu können. Ludendorff verfolgte mit diesen Schritten die Verschiebung der Schuldfrage für eine Niederlage den Sozialdemokraten und den Revolutionären zuzuschieben und nicht dem Militär zu überlassen.

Nachdem im Oktober 1918 Maximilian von Baden die Regierung übernommen hatte, setzte dieser Ludendorff mit seinen eigenen Vorschlägen unter Druck um eine Kapitulation einzuleiten. Ludendorff versuchte dies mit allen Mitteln zu verhindern und wurde in Folge seines Aufrufes zu dem Weiterführen des Krieges am 26. Oktober 1918 aus dem Dienst entlassen.

Nach einigem Umherreisen entschied sich Ludendorff schließlich unter falschem Namen (Ernst Lindström) mit einem finnischen Diplomatenpass über Kopenhagen nach Schweden auszureisen um sich seiner Verantwortung zu entziehen.

 

 

 

Ludendorff in der Weimarer Republik und dem 3. Reich:

Nach der Kapitulation des deutschen Reiches kehrte Ludendorff einige Zeit später in die Weimarer Republik zurück. Dort war er von Beginn an bei republikfeindlichen und nationalistischen Vereinigungen tätig. In dieser Zeit lernte Ludendorff auch Adolf Hitler kennen, von dem er jedoch von Beginn an wenig hielt, da Hitler während des ersten Weltkrieges lediglich den Dienstgrad eines Gefreiten trug. Von Ludendorff kam dementsprechend auch die abfällige Bezeichnung über Hitler, der ihn als "Böhmischen Gefreiten" titulierte.

 

Erich Ludendorff und Adolf Hitler

 

Im Zuge der politischen Instabilität und Radikalisierung der politischen Kräfte der jungen Weimarer Republik, beteiligte sich Ludendorff auch an dem Kapp-Putsch vom 13. März 1920, der durch Reichswehrangehörige und ehemaligen Soldaten den Umsturz der Republik durch Gewalt herbei führen sollte. Der Putsch scheiterte, hielt Ludendorff jedoch nicht davon ab, am 8. und 9. November 1923 zusammen mit Adolf Hitler in Münschen erneut einen Putsch zu versuchen und mit einem "Marsch auf Berlin" erneut die Republik zu stürzen.

Im Laufe der nächsten Jahre verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Ludendorff, Adolf Hitler und der NSDAP zusehens. Gegenseitige Beschuldigungen und Unterstellung für Kontakte zu Kommunisten und Juden wurden immer lauter.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erlangte die Auseinandersetzung zwischen Hitler und Ludendorff seinen Höhepunkt, als die Ludendorff-Buchhandlungen angegriffen und teilweise zerstört wurden, nachdem kritische Texte veröffentlicht wurden. Aufgrund des Bekanntheitsgrades Ludendorff in Verbindung mit dem ersten Weltkrieg, blieben Angriffe auf ihn und seine Frau jedoch untersagt. Im Laufe der nächsten Jahre konnte eine gewisse Versöhnung herbeigeführt werden, als Hitler Ludendorff gestattete den Bund für Deutsche Gotterkenntnis wieder auszuführen und als Religionsgemeinschaft staatlich zuzulassen.

 

 

 

Das Lebensende:

Erich Ludendorff verstarb am 20. Dezember 1937 in Folge von Leberkrebs im Münchner Josephinum-Krankenhaus. Entgegen dem Wunsch von Ludendorff und seiner Frau, lies Hitler am 22. Dezember 1937 in München einen Staatsakt zur Beisetzung ausführen, als der Leichnam auf dem Neuen Friedhof in Tutzing beigesetzt wurde.

 

Grabmal von General Erich Ludendorff in Tutzing

 

 

 

Familie:

  • 1909 Hochzeit mit Margarethe Pernet
  • 1926 Hochzeit mit Mathilde Friederike Karoline Spieß

Margarethe Ludendorff, erste Ehefrau, 1915

 

 

 

 

 

 

 

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Ludendorff: Diktator im Ersten Weltkrieg

Ludendorff: Diktator im Ersten Weltkrieg Gebundene Ausgabe – 11. April 2011

Erich Ludendorff (1865–1937) war eine der Schlüsselfiguren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Als gefeierter Generalissimus des Ersten Weltkriegs und Erfinder des »totalen Kriegs«, als Ikone der völkischen Bewegung und ideologischer Wegbereiter des Nationalsozialismus.

Kein anderer deutscher Militär hat eine Machtfülle besessen wie General Ludendorff im Ersten Weltkrieg. Das Kriegsrecht ermöglichte ihm die Einflussnahme auf alle Bereiche des öffentlichen Lebens, auf Wirtschaft, Propaganda und Besatzungspolitik. Sein innenpolitisches Ziel für die Zeit nach dem »Endsieg« war eine Militärdiktatur. In der Außenpolitik träumte er von einem »Imperium Germaniae«, seine völkischen Motive verband er – lange vor den verbrecherischen Plänen der Nationalsozialisten – mit der radikalen Vorstellung eines »totalen Kriegs«.

So war es nur folgerichtig, dass Ludendorff nach dem Ersten Weltkrieg eine führende Rolle in republikfeindlichen und chauvinistischen Kreisen spielte und aktiv am Hitler-Putsch beteiligt war. Die von ihm zu verantwortenden strategischen und politischen Fehlentscheidungen, seine Umdeutung der Kriegsniederlage Deutschlands in die sogenannte »Dolchstoßlegende« – all das macht Ludendorff neben Hindenburg und Hitler zu einer der deutschen Verhängnisgestalten des 20. Jahrhunderts.

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ERICH LUDENDORFF: Soldat – Feldherr – Revolutionär

ERICH LUDENDORFF: Soldat – Feldherr – Revolutionär Gebundene Ausgabe – 2. Oktober 2013

Wer könnte berufener sein, eine Ludendorff-Biographie zu schreiben, als der Autor, der sich als Generalleutnant a.D., Historiker und militärpolitischer Publizist wie kaum ein anderer in die Lebenswelt und Mentalität eines hohen preußischen Offiziers einfühlen kann. Wenn von deutschen Feldherren die Rede ist, fällt schnell der Name Ludendorff, mit dem sich untrennbar der Sieg in der Schlacht von Tannenberg 1914 und der Marsch auf die Feldherrenhalle 1923 verbindet. Zusammen mit Paul von Hindenburg führte er das Reich von 1916 an mit kaum beschränkter Macht. Der Verfasser zeichnet den Lebensweg des späteren „Diktators“ über die Stationen Herkunft und Elternhaus, preußischer Kadett, erste Verwendungen bis hin zum Generalstab gründlich und quellenfundiert nach.

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Der Genius des Krieges: Das deutsche Heer und der Generalstab 1807-1945

Der Genius des Krieges: Das deutsche Heer und der Generalstab 1807-1945 Gebundene Ausgabe – 1. Februar 2011

Geschichte des deutschen Generalstabs

In seinem Buch „Der kriegerische Genius“ gelingt dem renommierten amerikanischen Militärhistoriker Trevor N. Dupuy die kompakte Darstellung der Geschichte eines der erfolgreichsten und meistkopierten Phänomene der Militärgeschichte: des preußisch-deutschen Generalstabs.

Aufgrund der Siege Napoleons über seine Gegner in Europa war Preußen aus seiner Niederlage heraus gezwungen, ein politisches und militärisches Reformwerk zu beginnen. Diese Reformen stellten sich schon bald als Grundlage für den beeindruckenden Wiederaufstieg Preußens im 19. Jahrhundert heraus. Das betraf nicht nur seine Stellung in Wissenschaft und Wirtschaft, sondern gerade auch seine militärische Organisation. Sein Generalstab wurde zum bewunderten und gefürchteten Vorbild – sogar über Europa hinaus. Trevor N. Dupuy untersucht nicht nur die Geschichte des preußisch-deutschen Generalstabs bis zu seiner Auflösung am Ende des Zweiten Weltkriegs, sondern auch die Gründe für seine langandauernde militärische Überlegenheit.

Das US-Verteidigungsministerium ließ eine Studie über das vorliegende Werk von Dupuy anfertigen, die der bekannte israelische Militärhistoriker Martin van Creveld erstellte. Auch van Creveld kam zu einem ähnlichen Schluss wie Dupuy – die deutschen Heere waren auch dem Heer der USA überlegen – und veröffentlichte seine Erkenntnisse in seinem Standardwerk „Kampfkraft“, das bereits im ARES Verlag erschienen ist.

Dupuys grundlegendes Werk, das nun erstmals in deutscher Sprache vorliegt, ist in den USA mittlerweile ein Standardwerk der Militärgeschichte, das bis heute bereits in mehreren Auflagen erschienen ist. Dupuy entwirft darin ein großes Panorama preußisch-deutscher Militärgeschichte. Er zeigt, wie Preußen und später Deutschland aus einer totalen Niederlage gegen Napoleon im Geist der preußischen Reformer Clausewitz, Gneisenau und Scharnhorst das Heer aufbauten und der Generalstab zu einer der schlagkräftigsten militärischen Organisationen der Welt wurde. Und er zeigt die Strukturen, die dazu führten, dass das Werk dieser Reformer über eineinhalb Jahrhunderte anhielt und sich lückenlos bis zur deutschen Wehrmacht fortsetzte. Der dem Buch den Titel gebende Begriff „Der kriegerische Genius“ stammt von dem preußischen Militärtheoretiker Carl von Clausewitz und drückt nichts anderes aus als der gegenwärtige Begriff „militärische Führungskraft“.

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Erich Ludendorff. Meine Kriegserinnerungen 1914-1918

Erich Ludendorff. Meine Kriegserinnerungen 1914-1918 Taschenbuch – 5. November 2011

Meine Kriegserinnerungen 1914-1918

Erich Ludendorff

E.S. Mittler, 1921

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Geschlecht, Religion und völkischer Nationalismus: Die Ärztin und Antisemitin Mathilde von Kemnitz-Ludendorff (1877-1966) (Geschichte und Geschlechter)

Geschlecht, Religion und völkischer Nationalismus: Die Ärztin und Antisemitin Mathilde von Kemnitz-Ludendorff (1877-1966) (Geschichte und Geschlechter) Taschenbuch – 7. November 2013

Die Ärztin, Frauenrechtlerin und antisemitische Theoretikerin Mathilde von Kemnitz-Ludendorff war eine der umstrittensten Figuren der Weimarer Republik. Gemeinsam mit ihrem dritten Ehemann, dem General und Politiker Erich Ludendorff, führte sie den nationalistischen "Tannenbergbund" und gründete den völkisch-religiösen Verein "Deutschvolk", von dem noch heute Nachfolgeorganisationen bestehen. Die Autorin analysiert die komplexen Kommunikationszusammenhänge, in denen Mathilde von Kemnitz-Ludendorff ihre radikalen Erneuerungs- und Erlösungskonzepte bis in die frühen 1930er- Jahre entwickelte. Dabei werden sowohl der medizinhistorische Kontext als auch die Bezüge zur Frauenbewegung in einer kultur- und geschlechtergeschichtlichen Zusammenschau berücksichtigt.

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Paul von Hindenburg https://www.militaer-wissen.de/paul-von-hindenburg/ Thu, 03 Aug 2017 11:04:52 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=8131 Paul von Hindenburg ist eine der bedeutendsten und bekanntesten Personen der deutschen Geschichte. Von Hindenburg erlebte den Deutsch-Französischen Krieg, die Ausrufung des Deutschen Kaiserreiches im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles und führte die deutsche Armee im ersten Weltkrieg. Zu Lebzeiten ein Berufssoldat und Anhänger der Monarchie endete seine letzte Amtshandlung als Reichspräsident der Weimarer Republik in der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler Weiter lesen

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Paul von Hindenburg ist eine der bedeutendsten und bekanntesten Personen der deutschen Geschichte. Von Hindenburg erlebte den Deutsch-Französischen Krieg, die Ausrufung des Deutschen Kaiserreiches im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles und führte die deutsche Armee im ersten Weltkrieg.

Zu Lebzeiten ein Berufssoldat und Anhänger der Monarchie endete seine letzte Amtshandlung als Reichspräsident der Weimarer Republik in der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler und ebnete damit unbewusst den Weg der Nationalsozialisten zur Macht.

 

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Geboren wurde Paul als Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg am 2. Oktober 1847 in Posen als Sohn von Hans Robert Ludwig von Beneckendorff und von Hindenburg und Luise Schwickart. Bereits durch die Linie seines Vaters wurde Paul in ein altpreußisches Adelsgeschlecht hineingeboren, dessen Vater preußischer Offizier und Gutsbesitzer war.

Er besuchte von 1855 bis 1857 die Bürgerschule und anschließend bis 1859 das evangelischen Gymnasium in Posen.

 

 

 

Militärische Laufbahn:

Paul trat 1859 in den Militärdienst und besuchte zunächst bis 1863 die Kadettenanstalt in Wahlstatt in Schlesien und dann für 2 Jahre die Hauptkadettenanstalt in Berlin. Von 1865 wurde er für 1 Jahr der Königin Elisabeth, der Witwe des verstorbenen preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. als Leibpage zugeteilt bevor er im April 1866 als Leutnant in das 3. Garderegiment zu Fuß aufgenommen wurde.

Mit dieser Einheit beteiligte sich Paul von Hindenburg auch an der Schlacht von Königgrätz, die am 3. Juli 1866 während des Krieges zwischen Preußen und Österreich und Sachsen stattfand.

 

Schlacht von Königgrätz (Gemälde von Georg Bleibtreu)

Schlacht von Königgrätz (Gemälde von Georg Bleibtreu)

 

Ebenfalls am Deutsch-Französischem Krieg von 1870 bis 1871 beteiligte sich Hindenburg, nach dessen Ende im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles das Deutsche Reich ausgerufen wurde und Hindenburg als Repräsentant seines Garderegiment daran teilnahm.

 

Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871) im Spiegelsaal von Schloss Versailles, Historiengemälde von Anton von Werner aus den 1880er-Jahren

Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871) im Spiegelsaal von Schloss Versailles, Historiengemälde von Anton von Werner aus den 1880er-Jahren

 

Nach dem Krieg besuchte Hindenburg von 1873 bis 1876 die Kriegsakademie in Berlin um dort seine Qualifikation für den Generalstab zu erlangen. Nach seiner erfolgreichen Prüfung wurde er anschließend in den großen Generalstab versetzt und 1877 zum Hauptmann befördert. 1881 erfolgte die Beförderung zum Major während Hindenburg im Generalstab der 1. Division diente.

1890 leitete er die II. Abteilung im Kriegsministerium, 1891 erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant womit er 1893 das Kommando über das Oldenburgische Infanterieregiment Nr. 91 übernahm und bereits 1894 zum Oberst befördert wurde.

 

Fahne des IV. Bataillons des Oldenburgischen Infanterieregimentes Nr. 91

Fahne des IV. Bataillons des Oldenburgischen Infanterieregimentes Nr. 91

 

Uniformen des Oldenburgischen Infanterieregimentes Nr. 91

Uniformen des Oldenburgischen Infanterieregimentes Nr. 91

 

Weitere Beförderungen und Leitungen:
- 15. August 1896 Chef des Generalstabes des VIII. Armee-Korps in Koblenz
- 22. März 1897 Beförderung zum Generalmajor
- 9. Juli 1900 Beförderung zum Generalleutnant sowie Kommandeur der 28. Division in Karlsruhe
- 27. Januar 1903 Beförderung zum Kommandierenden General des IV. Armee-Korps in Magdeburg
- 22. Juni 1905 Beförderung zum General der Infanterie

Hindenburg wurde im März 1911 der schwarze Adlerorden verliehen und in den Ruhestand geschickt. Hindenburg zog daraufhin mit seiner Frau nach Hannover in die Villa Köhler.

 

Bruststern schwarzer Adlerorden

Bruststern schwarzer Adlerorden

 

Damalige Neubauten Am Holzgraben, vorne rechts die Villa Köhler

Damalige Neubauten Am Holzgraben, vorne rechts die Villa Köhler

 

 

 

Paul von Hindenburg im ersten Weltkrieg:

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde Hindenburg am 22. August 1914 für den Militärdienst reaktiviert und übernahm den Oberbefehl über die 8. Armee in Ostpreußen. Dort sollte er die eingefallenen russischen Truppen zurückschlagen, was Hindenburg in der Schlacht bei Tannenberg vom 26. August bis 30. August gelang.

 

Paul von Hindenburg und sein engerer Stab in der Schlacht bei Tannenberg am 29. August 1914

Paul von Hindenburg und sein engerer Stab in der Schlacht bei Tannenberg am 29. August 1914

 

Sein weiterer Verlauf im Krieg:
- während der Schlacht bei Tannenberg zum Generaloberst befördert
- 2. September 1914 Verleihung des Pour le Mérite Ordens
- 6. bis 14. September Schlacht an den Masurischen Seen
- 1. November 1914 Ernennung zum Oberbefehlshaber Ost
- 27. November 1914 Beförderung zum Generalfeldmarschall
- 23. Februar 1915 Verleihung des Eichenlaub zum Pour le Mérite
- 29. August 1916 Ernennung zum Chef des Generalstabes des Feldheeres
- 9. Dezember 1916 Verleihung des Großkreuz des Eisernen Kreuzes
- 25. März 1918 Verleihung der Sonderstufe zum Großkreuz des Eisernen Kreuzes, dem sogenannten Hindenburgstern

Nach der Kapitulation des deutschen Reiches und der Abdankung des Kaisers, bemühte sich Hindenburg in Zusammenarbeit mit der neuen republikanischen Regierung, Unruhen im deutschen Heer zu beruhigen und eine Revolte zu unterbinden.

Am 25. Juni 1919 trat Hindenburg von seinem Posten als Chef des Generalstabes des Heeres zurück und verließ seinen letzten Dienstort Kolberg, nachdem er vor der Weimarer Nationalversammlung die berühmte "Dolchstoßlegende" öffentlich machte, nach derer Meinung das deutsche Heer auf dem Schlachtfeld ungeschlagen sei, aber durch die rote Novemberrevolution von hinten erdolcht wurde.

 

 

Der politische Weg:

Nach der Ablegung seiner militärischen Ämter zog es Hindenburg zurück nach Hannover in das Zooviertel, wo er eine Villa bezog die ihm von der Stadt zur Verfügung gestellt wurde. In den folgenden Jahren unternahm er viele Reisen durch Deutschland, besonders durch Ostpreußen, wo er sich nach dem Sieg in der Schlacht bei Tannenberg großer Beliebtheit freute.

In der Zwischenzeit herrschte in der Weimarer Republik ein politisches Chaos. Dies betraf auch den Posten des Reichspräsidenten, dessen Wahl im März 1925 keine Mehrheit für einen der Kandidaten hervorbrachte. Auf Drängen der politisch rechten Parteien, lies sich Hindenburg nach anfänglichem Zögern, dazu verleiten, sich als Kandidat für die Wahl des Reichspräsidenten aufstellen zu lassen. Diese konnte er am 26. April 1925 gewinnen und trat damit die Nachfolge von Friedrich Ebert an.

Die politische Zerstrittenheit indes hielt jedoch an und nachdem die letzte große Koalition zerbrochen war, setzte Hindenburg am 29. März 1930 Heinrich Brüning von der Zentrum Partei als Reichskanzler eines Minderheitskabinetts ein ohne Vorher das Parlament zu benachrichtigen. Damit begann das sogenannte Präsidialkabinett, dessen Ziel die Ausschaltung des Parlaments war, dies Hindenburg jedoch nie gelang.
Zwar setzte Hindenburg zu Beginn einige Notverordnungen durch, diese wurden jedoch Juni 1930 vom Parlament aufgehoben, sodass Hindenburg dieses Auflöste.

1932 konnte Hindenburg die Wahl zum Reichspräsidenten erneut gewinnen, musste sich zu dieser Zeit jedoch den beiden starken Parteien KPD und NSDAP gegenübersehen. Diese konnten in den letzten Wahlen große Erfolge erzielen und setzten damit die Regierung deutlich unter Druck.

 

 

 

Hindenburg und der Aufstieg Adolf Hitler:

Am 2. Dezember 1932 ernannte Hindenburg Kurt von Schleicher zum neuen Reichskanzler. Dieser versuchte gleich zu Beginn, Teile der NSDAP von Hitler zu entfernen, als dies jedoch misslang, schlug er Hindenburg vor den Reichstag aufzulösen und vorerst keinen neuen Wählen zu lassen. Da dieser Schritt einen Bruch der Reichsverfassung dargestellt hatte, entzog Hindenburg von Schleicher seine Unterstützung.

Am 30. Januar 1933 erfolgte die Ernennung Adolf Hitlers zum neuen Reichskanzler. Mit ihm waren zudem Wilhelm Frick und Hermann Göring von der NSDAP im Kabinett vertreten. Zwar distanzierte sich Hindenburg zunächst von Hitler, doch im Laufe der Zeit geriet er immer weiter unter dessen Einfluss. Somit konnte Hitler auch mit der Unterstützung Hindenburg am 1. Februar 1933 den Reichstag auflösen und mehrere Notstandsgesetze erlassen, die faktisch die Grundrechte außer Kraft gesetzt haben.

Seit Juni 1934 zog sich Hindenburg mehr und mehr aus dem politischem Geschehen in Berlin zurück und reiste nach Ostpreußen auf seinen Gutshof.

 

 

 

Das Lebensende:

Bereits ab Mitte 1934 verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Hindenburg aufgrund eines Blasenleidens. Am Morgen des 2. August 1934 um 9 Uhr verstarb Hindenburg auf seinem Gutshof Gut Neudeck.

Bereits 1 Tag vor dem Tod Hindenburg, löste Hitler bereits das Kabinett auf und lies das Amt des Reichskanzlers mit dem des Reichspräsidenten zusammen auf seine Person legen.

Hindenburgs Wunsch nach dessen Bestattung auf dem Gut Neudeck kam Hitler nicht entgegen. Dieser lies den Leichnam am Denkmal der Schlacht bei Tannenberg beisetzen, da diese Schlacht unverkennbar mit Hindenburg zusammenhängt.

Zum Ende des zweiten Weltkrieges und dem Vorrücken der roten Armee in Preußen, lies Hitler die Särge von Hindenburg, seiner Frau sowie der preußischen Könige Friedrich II. und Friedrich Wilhelm I. vom Denkmal in ein thüringisches Salzbergwerk umlagern, wo diese später von der US Army aufgegriffen und nach Marburg verlegt wurden. Dort wurden Hindenburg und seine Frau anschließend in der Nordturmkapelle der Elisabethkirche endgültig beigesetzt.

 

 

Familie:

  • 24. September 1879 Hochzeit mit Gertrud von Sperling

 

  • Tochter Irmengard Pauline Louise Gertrud
  • Sohn Oskar Wilhelm Robert Paul Ludwig Hellmuth von Beneckendorff und von Hindenburg geboren am 31. Januar 1883
  • Tochter Margarete von Beneckendorff und von Hindenburg geboren am 20. September 1897

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Hindenburg: Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler

Hindenburg: Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler Taschenbuch – 2. März 2009

Hindenburg: Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler Taschenbuch – 2. März 2009

Paul von Hindenburg ist eine der zentralen historischen Figuren in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der als Held verehrte »Sieger von Tannenberg« war maßgeblich an entscheidenden Wendepunkten der deutschen Geschichte beteiligt. Mit Wolfram Pytas Buch liegt die erste umfassende Biografie Hindenburgs und seiner Zeit vor.

Als politischer Akteur wirkte Hindenburg (1847–1934) zu einer Zeit, in der sich die Ereignisse in Deutschland und in Europa überschlugen: Kriegsniederlage und Revolution führten das Reich in eine tiefe Krise, Inflation und Weltwirtschaftskrise stürzten die Weimarer Republik in heftige Turbulenzen. Die Welt war aus den Fugen, und Hindenburg bestimmte an entscheidender Stelle die Geschicke Deutschlands mit, so etwa beim Sturz der Monarchie im November 1918, oder im Januar 1933, als er Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte. Hindenburg war eine Herrscherpersönlichkeit, die in drei politischen Systemen Entscheidungen von welthistorischer Dimension traf.
Wolfram Pyta, der beste Kenner Hindenburgs, erzählt in seinem Buch die Geschichte einer atemberaubenden politischen Karriere, die im Kaiserreich begann, die Republik überdauerte und während der Diktatur endete. Thesenfreudig und umfassend, originell und anschaulich: Eine historische Biographie, die Standards setzt; ein Muss für jeden historisch interessierten Leser

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Paul von Hindenburg: Aus meinem Leben

Paul von Hindenburg: Aus meinem Leben Gebundene Ausgabe – 1. Mai 2013

Paul von Hindenburg: Aus meinem Leben Gebundene Ausgabe – 1. Mai 2013

In der Geschichte des 20. Jahrhunderts nimmt Paul von Hindenburg eine zentrale Rolle ein. Der als Held verehrte „Sieger von Tannenberg“ sollte das Schicksal der Völker in ganz Europa entscheidend beeinflussen.
Dies sind die Erinnerungen des Generals: In ihnen bietet er einen faszinierenden Einblick in seinen Charakter und seine Entscheidungen. Reizvoll und irritierend zugleich wirkt der erzählende Ton, mit dem er sein militärisches Leben darlegt: Kriegsführungen im Osten und Westen des Ersten Weltkrieges, das Zusammenspiel mit den Bundesgenossen und schließlich seinen Aufstieg zur Obersten Heeresleitung.
Als Mensch habe ich gedacht, gehandelt und geirrt. Maßgebend in meinem Leben und Tun war für mich nicht der Beifall der Welt, sondern die eigene Überzeugung, die Pflicht und das Gewissen.

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Der Held von Tannenberg: Genese und Funktion des Hindenburg-Mythos (1914-1934) (Stuttgarter Historische Forschungen)

Der Held von Tannenberg: Genese und Funktion des Hindenburg-Mythos (1914-1934) (Stuttgarter Historische Forschungen) Gebundene Ausgabe – 1. Juni 2007

Der Held von Tannenberg: Genese und Funktion des Hindenburg-Mythos (1914-1934) (Stuttgarter Historische Forschungen) Gebundene Ausgabe – 1. Juni 2007

Nichts deutete auf die spätere Bedeutung Paul von Hindenburgs (1847–1934) hin, als er 1911 seine militärische Laufbahn als preußischer General beendete. Doch mit seiner Reaktivierung kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges begann seine zweite Karriere. Die 'Schlacht von Tannenberg' und damit die Rettung Ostpreußens vor einer russischen Besetzung im August 1914 bildete das Fundament eines Mythos, welcher innerhalb weniger Wochen um den in der Öffentlichkeit bis dahin unbekannten Sieger entstand. Als 'Held von Tannenberg' galt Hindenburg den Deutschen fortan als Retter aus einer Krise; er wurde zur nationalen Symbol- und Identifikationsfigur. Das Bedürfnis in der deutschen Gesellschaft nach Integration und Stabilität ließ den Hindenburg-Mythos die Kriegsniederlage und die Revolution überdauern. Der Mythos wurde zu einem entscheidenden Faktor im politischen Kräftefeld der Weimarer Republik. Eine systemstabilisierende Wirkung entfaltete er im 'Dritten Reich' als Schutzschild der nationalsozialistischen Gleichschaltungspraxis.
Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass der Mythos kein Produkt einer staatlich gelenkten Propaganda war, sondern aus Dankbarkeit gegenüber dem 'Befreier Ostpreußens' in der Bevölkerung entstand. Er deutet den Hindenburg-Mythos als Spiegel der Befindlichkeit der deutschen Gesellschaft, ihrer Werte, Vorstellungen und Sehnsüchte.

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Paul von Hindenburg. Vom Kadetten zum Reichspräsidenten

Paul von Hindenburg. Vom Kadetten zum Reichspräsidenten. Gebundene Ausgabe – 1932

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Hindenburg: Das Leben eines Deutschen

Hindenburg: Das Leben eines Deutschen Taschenbuch – 13. Mai 2013

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Kaiser Wilhelm II. https://www.militaer-wissen.de/kaiser-wilhelm-ii/ Wed, 31 May 2017 16:31:35 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=8002 Wilhelm II. war nicht nur König Preußens, auch Kaiser des Deutschen Reiches. Unter seiner Herrschaft blühte das Reich auf, begab sich aber auch in einen der schrecklichsten Kriege, dem 1. Weltkrieg. Mit der Abdankung Wilhelm II. endete auch die Monarchie in Deutschland.     Herkunft und Jugendjahre: Geboren wurde Wilhelm unter dem vollständigen Namen Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen am Weiter lesen

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Wilhelm II. war nicht nur König Preußens, auch Kaiser des Deutschen Reiches. Unter seiner Herrschaft blühte das Reich auf, begab sich aber auch in einen der schrecklichsten Kriege, dem 1. Weltkrieg. Mit der Abdankung Wilhelm II. endete auch die Monarchie in Deutschland.

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Geboren wurde Wilhelm unter dem vollständigen Namen Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen am 27. Januar 1859 in Berlin als Sohn Kaiser Friedrich III. und Victoria Adelaide Mary Louisa, Prinzessin von Großbritannien und Irland. Er entstand damit aus der Linie des Geschlechtes Hohenzollern. Bei seiner Geburt traten jedoch Komplikationen auf in Folge dessen Wilhelms linker Arm verletzt wurde und dadurch verkürzt und gelähmt blieb.

Seine Mutter Victoria konnte die Geburt eines behinderten Thronfolgers nie gänzlich verarbeiten, so dass das Verhältnis zwischen ihr und ihrem Sohn auf Lebzeiten schwierig und auf Distanz blieb. Auch die, wie zu dieser Zeit übliche, Erziehung in den Kindheitstagen nicht durch die Eltern sondern durch den strengen Calvinist Dr. Georg Hinzpeter, prägten Wilhelm negativ. Er beschrieb seine Zeit als Kind als "recht unglückliche Kindheit" und "Ich hatte keine ausgleichende Mutterliebe. Ich gehöre zu den Naturen, die Lob brauchen, um angefeuert zu werden und Gutes zu leisten. Tadel lähmt mich. Niemals habe ich aus Hinzpeters Mund ein Wort der Anerkennung erfahren"

 

Wilhelm II. als Kind

 

Mit 10 Jahren erfolgte die formelle und für den Adel damals übliche Ernennung zum Leutnant des 1. Garde-Regiment zu Fuß.

In der Zeit von 1874 bis 1877 besuchte er, unter der Begleitung von Dr. Georg Hinzpeter das bürgerliche Gymnasium in Kassel wo er auch sein Abitur ablegt.

 

Wilhelm II. mit seinem Vater Friedrich Wilhelm auf Schloss Balmoral, Schottland (1863)

 

Wilhelm II. als Student in Bonn

 

 

 

Militärdienst und Studienzeit:

Am 9. Februar 1877 trat Wilhelm seinen offiziellen Militärdienst beim 1. Garde-Regiment zu Fuß in der 6. Kompanie unter Hauptmann von Petersdorff an. Am Geburtstag seines Großvaters Kaiser Wilhelm I. am 22. März 1880 wurde er zum Hauptmann befördert. Bis 1880 diente er in wechselnden Regimentern, unter anderem dem 1. Garde-Regiment zu Fuß, dann dem Garde-Husaren-Regiment und dem 1. Garde-Feldartillerie-Regiment und wurde schließlich zum Generalmajor befördert bevor er Kommandeur der 2. Garde-Infanterie-Brigade wurde.

Neben seinem Militärdienst musste Wilhelm oft Auszeiten nehmen, um in 4 Semestern auf der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn Rechts- und Staatswissenschaften zu studieren. Zudem wurde er in der zivilen Verwaltung, wenn auch nur Oberflächlich, eingearbeitet, da zu dieser Zeit sein Großvater bereits in einem hohen Alter war und sein Vater todkrank, sodass die nahbare Thronfolge an Wilhelm fiel und dieser für den Antritt entsprechend über ausreichend Fachkenntnisse verfügen sollte.

 

 

 

Antritt als deutscher Kaiser:

Wilhelms Großvater verstarb am 9. März 1888, sein Vater konnte lediglich für 99 Tage als Kaiser regieren, da dieser bereits am 15. Juni 1888 verstarb und somit Wilhelm II. als Thronfolger den Kaiserstuhl betrat.

Die Anfangsbestrebungen Wilhelms gingen dahingehend, dass er sich als Kaiser aller Deutschen, unabhängig deren sozialer Stellung oder Konfession sah und in ihrem Sinne handeln wollte. Dem gegenüber stand der seit 1862 zunächst als preußischer Ministerpräsident, ab 1871 als Reichskanzler stehende Otto von Bismarck. Dieser hatte bereits großen Einfluss auf Wilhelms Vater und Großvater und war in der Lage, denen gegenüber in der Regel seine Ziele und Pläne durchzusetzen. Mit den angestrebten sozialen Bestrebungen Wilhelms entbrannten viele Streitigkeiten zwischen dem Kaiser und dem Reichskanzler, an dessem Ende Bismarck 1890 zurücktreten muss.

 

Großes Wappen des Deutschen Kaisers bis 1918

 

Kaiserstandarte Wilhelms II., darauf der preußische Wahlspruch Gott mit uns

 

Die Regierungszeit Wilhelms war von dem Umbruch des Reiches von einem frisch vereinigten Agrarland zu einer der führenden Wirtschaftsmächte. Besonders die Schwerindustrie und die Forschung erlebten einen rasanten Aufschwung. Trotz dessem wuchs mit der Zeit die Unzufriedenheit des Volkes mit dem Kaiser. Dieser Unmut lag zum einen an dem persönlichen Existenzanspruch Wilhelms, der sich als Regent von Gottes Gnaden sah und damit besonders den Liberalen das Argument eines persönlichen Regiments lieferte. Zudem betrachteten sie ihn als zu konservativ und zu reaktionär. Im aufsteigendem Bürgertum und bei den Industriellen hingegen galt Wilhelm als zu gemäßigt und zu vorsichtig. Eine Basis zu finden um alle Beteiligten zufrieden zu stellen war damit ausgeschlossen.

 

Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1902

 

Die erste große politische Krise erlebt der Kaiser 1908 in der sogenannten Daily Telegraph-Affäre. Es handelte sich dabei um die Veröffentlichung eines Journalisten, der ein privates Gespräch zwischen Kaiser Wilhelm II. und dem englischen Aristokraten Edward James Stuart-Wortley 1907 aufschrieb und 1908 veröffentlichte. Aus diesem Gespräch lies sich herauslesen, dass Wilhelm für den größten Teil der Bevölkerung als zu Englandfreundlich eingestellt war. In Folge dieser Krise musste Wilhelm Öffentlich versprechen, sich zurückzuhalten. Sein Ansehen war damit jedoch bereits stark beschädigt.

 

 

 

Außenpolitik und Aufrüstung der Marine:

Ende des 19. Jahrhunderts begann auch das Deutsche Reich unter dem Gesichtspunkt seiner starken wirtschaftlichen Entwicklung und dem damit zusammen hängendem Welthandel mit dem Aufbau einer größeren Marine.

Der Aufbau wurde in der Bevölkerung sowie in der Politik äußerst positiv aufgenommen, die Marine war zudem eines der Lieblingsprojekte des deutschen Kaisers. Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Meinung, bestand der Hauptgrund für den Ausbau der Flotte lediglich zum Schutz der deutschen Handelsschifffahrt sowie der deutschen Küsten, nicht jedoch als Herausforderung an die englische Flotte und einer Vormachtstellung Deutschlands.

Für den Aufbau der Flotte bestanden von Beginn an 4 Hauptaspekte die deren Defensiv Haltung entsprachen:
1. Schutz der deutschen Fischflotte. Vor Beginn des Bauprogrammes kam es regelmäßig zu Übergriffen englischer Fischer auf deutsche Fischfangschiffe. Selbst in deutschen Hoheitsgewässern wurden die deutschen Schiffe bedrängt und am Fischfang behindert.

2. Durch die Größe der englischen Flotte war diese in der Lage, den weltweiten Handel auf See ihren Interessen entsprechend zu lenken. So wäre es den Engländern möglich gewesen, Handel zu unterbinden, einzuschränken oder anderweitig zu behindern. Die Flotte sollte in so einem Falle die Handelsschifffahrt beschützen.

3. Deutschland war auf den Im- und Export von Gütern auf dem Seeweg angewiesen. Durch eine Seeblockade hätte dies zu Versorgungsschwierigkeiten führen können. Um eine entsprechende Blockade zu brechen sollte die Marine über entsprechende Schiffe verfügen.

4. Die deutsche Marine sollte sich, in dem Fall das sich England mit anderen Seefahrenden Nationen im Krieg befand, als Aspekt für ein Bündnis mit dem Deutschen Reich anbieten. Der Aufbau der Hochseeflotte war dementsprechend nicht für eine Konfrontation mit England erdacht.

Das von Admiral von Tirpitz angestrebte Konzept der deutschen Marine lag bei einem Ausbau auf maximal 60% der englischen Stärke. Dies sollte die Hauptaspekte der Forderung erfüllen und zur Sicherheit England soweit Abschrecken, um keinen Krieg mit Deutschland anzufangen. Die Grundlage der deutschen Flotte lag damit von Beginn an bei einem defensiven Character. Eine Herausforderung der englischen Marine war zu keinem Zeitpunkt in Betracht gekommen, da hierfür die deutsche Marine weitaus umfangreicher hätte Aufgebaut werden müssen und zudem, nicht wie die Engländer, weltweit über Marinehäfen verfügt.

 

Die Aufrüstung der deutschen Marine wurde in England mit einer, wohl auch gezielten Propaganda, als Bedrohung für England proklamiert. Vorsätzlich Verschwiegen wurde jedoch, dass die anderen Großmächte bereits deutlich vor dem Deutschen Reich mit einer intensiven Aufrüstung der Marinestreitkräfte begonnen haben (Großbritannien hatte bereits 1889 und 1894 neue Flottenbauprogramme eingeleitet, Russland 1890 und 1895, Japan 1896 und die USA 1897). Zudem war die deutsche Marine bis 1914 zu keinem Zeitpunkt in der Lage, der englischen Marine wirklich hätte gefährlich werden können.
Die eigentliche Bedrohung sahen die Engländer wohl eher in der wirtschaftlichen Stärke, die von dem Deutschen Reich ausging. Diese übertraf die Englische zu Beginn des 20. Jahrhunderts in vielen Bereichen und ist als wahrscheinlicherer Grund für die eintretende Antideutsche Haltung anzusehen.

 

Außenpolitisch erfolgten Ende des 19. Jahrhunderts Anfang des 20. Jahrhunderts einige Krisen, die zum einen die politische Lage des Deutschen Reiches in Europa mehr und mehr isolierten, zum anderen das Verhältnis zu England und Frankreich deutlich verschlechterten.
Dazu gehören unter anderem die sogenannte "Krüger-Depesche" von 1896 in der ein Glückwunsch Telegramm von Wilhelm an den Präsidenten von Transvaals (heute Südafrika) über den Sieg gegen englische Freiwillige veröffentlicht wurde und damit in England für Empörung sorgte.

1904 führte der Streit über den Einfluss über Marokko zu Spannungen zwischen dem Deutschen Reich sowie Frankreich und England. Frankreich versuchte seinen Einfluss in dem Land deutlich auszubauen, wohin gegen das Deutsche Reich den Zugang für alle Großmächte offen haben wollte. Bei der Konferenz in Algeciras gelang es den deutschen Politikern jedoch nicht, das Verhältnis zwischen Frankreich und England auseinander zu schieben, sodass Deutschland nach der Konferenz eher politisch isoliert da stand.

1911 kam es um Marokko erneut zu Spannungen zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich, als französischen Truppen am 21. Mai die Städte Fès und Rabat unter dem Vorwand, die dortigen Aufständischen gegen den Sultan von Marokko zerschlagen zu wollen. Nach französischen Angaben hatte der Sultan offiziell um Hilfe gebeten, was dieser zwar Dementierte, die Hilfe jedoch dankbar annahm. Auf Befehl Kaiser Wilhelms II. hin setzte sich das deutsche Kanonenboot SMS Panther in Richtung Marokko. Der Plan war es, die Besetzung der Städte zu akzeptieren, wenn Frankreich im Gegenzug andere Gebiete an das Deutsche Reich abtreten würde. Die Entsendung des Kriegsschiffes, was als Panthersprung nach Agadir bekannt wurde, sollte entsprechenden Druck auf Frankreich ausüben.
In Folge des Marokko-Kongo-Abkommens zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich, kam es in vielen europäischen Städten zu Demonstrationen, da bereits die angst vor einem Krieg im Umlauf war.

 

 

 

Die Julikrise und der Ausbruch des 1. Weltkrieges:

Am 28. Juni 1914 wurde in Sarajevo der österreich-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand von einem serbischen Nationalisten erschossen. Bereits seit Jahren schwelt auf dem Balkan der Konflikt zwischen den Serben und der K.u.K. Monarchie.
Nach der Ermordung stellt Kaiser Wilhelm II. seinem Bündnispartner die Blankovollmacht aus, was Österreich-Ungarn für Serbien freie Hand lies und das Deutsche Reich seinen Verpflichtungen nachkommen würde, sollte das mit Serbien verbündete Russland den Krieg eröffnen. Einen Krieg selbst wollte Wilhelm indes nicht, der Briefwechseln mit seinem Cousin, dem russischen Zaren, belegt, dass Wilhelm den Kriegseintritt Russlands zu verhindern versuchte.

Durch das Ultimatum, welches von Österreich-Ungarn an Serbien stellte, sah sich Russland gezwungen die Mobilmachung am 31. Juli anzuordnen. Infolgedessen sah sich auch Wilhelm gezwungen am 01. August die Mobilmachung anzuordnen, was schließlich in einem Krieg endete.

 

Kaiser Wilhelm II. in Armeeuniform

 

 

 

Der 1. Weltkrieg:

Bereits kurz nach Kriegsbeginn erkennt Wilhelm, dass er im Bereich der militärischen Führung wenig Kompetenz hat und überlässt die Durchführung dem Generalstab unter der späteren Leitung von General Hindenburg und General Ludendorff. Zwar werden von ihm auch einige wichtige Entscheidungen getroffen, praktisch hatte aber während des Krieges die Oberste Heeresleitung die Kontrolle.

 

Kaiser Wilhelm II. im Kreise der deutschen Generale

 

Die im Laufe des Krieges immer schwieriger werdende Versorgungslage der deutschen Bevölkerung führte dazu, dass die Verantwortung immer mehr einzig auf den Kaiser geschoben wurde und dessen Sympathien im Volk dementsprechend immer weiter sanken.

 

Kaiser Wilhelm II. (Mitte), Generalfeldmarschall von Hindenburg (links) und Erster Generalquartiermeister Ludendorff (rechts)

 

 

 

Die Abdankung und das Exil:

Nachdem 1918 die Frühjahrsoffensiven an der Westfront scheiterten, drohte dort der völlige Zusammenbruch der deutschen Frontlinien. Hindenburg und Ludendorff sahen sich der militärischen Niederlage vor Augen gezwungen, erste Gespräche über Friedensverhandlungen zu führen. Sie beriefen sich dabei auf den 14 Punkte Plan des US Präsidenten Wilson, der in seiner Gesamtheit einigermaßen Akzeptabel für Deutschland gewesen war. In diesem forderte Wilson jedoch die Abdankung des deutschen Kaisers. Das Gegenangebot für eine Umwandlung in eine parlamentarische Monarchie wurde abgewiesen.

Am 29. Oktober 1918 reiste Wilhelm von Berlin nach Spa in Belgien, um zum einen aus dem Krisenherd Berlin heraus zu kommen zum anderen, da er die Armee als ihm gegenüber Loyal betrachtete und sich dementsprechend in deren Nähe sicher fühlte. Dies änderte sich jedoch schlagartig mit dem Kieler Matrosenaufstand im Herbst und der Befürchtung, in dem Deutschen Reich würde es mit den radikalen Sozialisten eine ähnliche Revolution geben wie 1917 in Russland. Besonders Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg riefen zu Streiks auf und forderten den politischen Umsturz. Um dies zu verhindern, wurde vom Reichskanzler Max von Baden am 9. November ohne Rücksprache die Abdankung des Kaisers verkündet und der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann dazu gedrängt, die deutsche Republik auszurufen. Eine Rückkehr nach Deutschland wurde unter diesem Gesichtspunkt von Wilhelm ausgeschlossen, da er auch befürchtete an die Siegermächte ausgeliefert zu werden.

Er entschloss sich daher am 10. November 1918 in Holland Asyl zu suchen und dort ins Exil zu gehen, wo er zunächst im Schloss Amerongen unterkam. Am 28. November 1918 folgte ihm seine Frau.

 

Flucht Wilhelms II. am 10. November 1918: Der Kaiser (Bildmitte, 4. von links) auf dem Bahnsteig des belgisch-niederländischen Grenzübergangs Eijsden kurz vor seiner Abreise ins niederländische Exil

 

Die offizielle Abdankung erfolgte ebenfalls am 28. November 1918 indem Kaiser Wilhelm II. die bereits vorgefertigte Urkunde unterzeichnete:
Ich verzichte hierdurch für alle Zukunft auf die Rechte an der Krone Preussens und die damit verbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone. Zugleich entbinde ich alle Beamten des Deutschen Reiches und Preussens sowie alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, des Preussischen Heeres und der Truppen der Bundeskontingente des Treueeides, den sie Mir als ihrem Kaiser, König und Obersten Befehlshaber geleistet haben. Ich erwarte von ihnen, dass sie bis zur Neuordnung des Deutschen Reichs den Inhabern der tatsächlichen Gewalt in Deutschland helfen, das Deutsche Volk gegen die drohenden Gefahren der Anarchie, der Hungersnot und der Fremdherrschaft zu schützen.

Am 03. Dezember 1918 wurde die Urkunde vom neuen Reichskanzler Friedrich Ebert quittiert. Damit endete die Monarchie in Deutschland.

 

 

 

Das Lebensende:

Nach der Kapitulation des Deutschen Reiches forderten die Siegermächte mehrfach die holländische Regierung auf, den ehemaligen deutschen Kaiser auszuliefern damit dieser vor ein Kriegsverbrechertribunal gestellt werden kann. Dies lehnte Holland entschieden ab. In dieser Zeit lebte Wilhelm noch auf Schloss Amerongen. Erst im Frühjahr 1920 zog er ins Haus Doorn bei Utrecht wo er sich bis zu seinem Lebensende aufhalten wird.

 

Schloss Amerongen

 

Haus Doorn

 

Am 11. April 1921 verstirbt seine Frau Kaiserin Auguste Victoria, doch bereits am 5. November 1922 heiratet er die verwitwete Prinzessin Hermine von Schönaich-Carolath.

Seine Freizeit verbringt Wilhelm mit dem Schreiben von insgesamt 9 Büchern, darunter seine Biografie Ereignisse und Gestalten. Er gründet den Doorner Arbeitskreis und führt kulturhistorische Studien mit Gelehrten durch. Trotz der Weimarer Republik verfolgt Wilhelm das politische Geschehen in Deutschland in der Hoffnung, dass die Monarchie wieder Hergestellt werden würde. Mit dem Aufstreben der NSDAP keimte auch in Wilhelm die Hoffnung wieder auf, ähnlich wie in Italien unter Benito Mussolini, dass der König blieb, bzw in Deutschland wieder eingesetzt wurde. Mit der Machtübernahme Adolf Hitler 1933 verflog jedoch auch bei Wilhelm der letzte Funken Hoffnung und er begann sich vom Nationalsozialismus zu distanzieren.

 

Wilhelm II. in Zivil mit Zigarette, 1933

 

Diese Distanzierung wurde auch in seinem Testament niedergeschrieben, als Wilhelm im Falle seines Todes Hakenkreuzfahnen und Kränze ausdrücklich verbot. Zudem schrieb er nieder, dass sein Leichnam in dem Mausoleum im Garten des Hauses bestattet werden soll und dieser erst nach Deutschland umgebettet werden soll, nachdem dort wieder die Monarchie eingeführt werden würde.

 

Wilhelm II. mit Gattin Hermine, 1933

 

Als im Jahre 1940 bereits der 2. Weltkrieg tobte und zu Beginn des Jahres ein Angriff auf Holland durch das 3. Reich immer wahrscheinlicher wurde, riet das holländische Königshaus Wilhelm das Land zu verlassen. Ihm wurde auch Asyl in England angeboten, was Wilhelm jedoch aufgrund seines hohen Alters ablehnte. Nachdem Holland besetzt wurde, lies Adolf Hitler das Haus Doorn zunächst durch die geheime Feldpolizei, später durch die SS bewachen. Nach dem Sieg über Frankreich beglückwünschte Wilhelm Hitler in einem Telegramm:
„Unter dem tiefergreifenden Eindruck der Waffenstreckung Frankreichs beglückwünsche ich Sie und die gesamte deutsche Wehrmacht zu dem von Gott geschenkten gewaltigen Sieg mit den Worten Kaiser Wilhelms des Großen vom Jahre 1870: ‚Welche Wendung durch Gottes Fügung‘. In allen deutschen Herzen erklingt der Choral von Leuthen, den die Sieger von Leuthen, des Großen Königs Soldaten, anstimmten: ‚Nun danket alle Gott‘“

Wilhelm verstarb am 4. Juni 1941 um 12:30 Uhr nach einer Lungenembolie in seinem Bett. Nach Aussage von anwesenden Personen waren seine letzten Worte:
„Ich versinke, ich versinke …“
Trauerfeiern in Deutschland wurden vom Nationalsozialistischen Regime verboten und die Trauerfeier im Hause Doorn wurden dem Testament Wilhelm entsprechend in einem kleinen Kreis gefeiert, der überwiegend aus Abordnungen des ehemaligen kaiserlichen Heeres bestand.
Die Grabschrift lautet:
„Lobet mich nicht, denn ich bedarf keines Lobes;
Rühmet mich nicht, denn ich bedarf keines Ruhmes;
Richtet mich nicht, denn ich werde gerichtet werden.“ 

 

Mausoleum mit den sterblichen Überresten Wilhelm II.

 

 

 

Familie:

  • 27. Februar 1881 Hochzeit mit Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg
  • 5. November 1922 Hochzeit mit Prinzessin Hermine von Schönaich-Carolath

 

  • Sohn Friedrich Wilhelm Victor August Ernst, Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen geboren am 6. Mai 1882
  • Sohn Wilhelm Eitel Friedrich Christian Karl von Preußen geboren am 7. Juli 1883
  • Sohn Adalbert Ferdinand Berengar Viktor von Preußen geboren am 14. Juli 1884
  • Sohn August Wilhelm Heinrich Günther Viktor von Preußen geboren am 29. Januar 1887
  • Sohn Oskar Karl Gustav Adolf Prinz von Preußen geboren am 27. Juli 1888
  • Sohn Joachim Franz Humbert von Preußen geboren am 17. Dezember 1890
  • Tochter Prinzessin Viktoria Luise Adelheid Mathilde Charlotte von Preußen, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, Prinzessin von Hannover, Prinzessin von Großbritannien und Irland geboren am 13. September 1892

 

 

 

Titel:

Akademische Titel:

  • Dr. iur. utr. h. c. der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin
  • Dr.-Ing. e.h. der Polytechnischen Hochschule Berlin
  • Ehrendoktor der Wissenschaften der Universität Klausenburg
  • Doctor of Civil Law der University of Oxford
  • Ehrendoktor der Rechte der University of Pennsylvania
  • Dr. med. h. c. der Karl-Ferdinands-Universität

 

Militärische Dienstgrade:

  • 27. Januar 1869: Leutnant im 1. Garderegiment zu Fuß und à la suite des 1. Batl. (Berlin) des 2. Garde-Landwehr-Regiments.
  • 22. März 1876: Oberleutnant
  • 22. März 1880: Hauptmann
  • 16. Oktober 1881: Major
  • 16. September 1885: Oberst und Kommandeur des Garde-Husaren-Regiments
  • 27. Januar 1888: Generalmajor und Kommandeur der 2. Garde-Infanterie-Brigade
  • 15. Juni 1888: Oberster Kriegsherr des deutschen Heeres und Chef der Marine, Chef der (preußischen) Armee

 

Chefstellen und Ehrenränge:

  • Preußische Armee
    • 1. Garde-Regiment zu Fuß
      • Kompaniechef der Leibkompanie desselben Regiments
    • Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm I.“ (2. Ostpreußisches) Nr. 3
    • Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8
    • Königs-Infanterie-Regiments (6. Lothringisches) Nr. 145
    • Landwehr-Infanterie-Regiment „Kaiser Wilhelm II.“ Nr. 2
    • Regiment der Gardes du Corps
    • Leib-Garde-Husaren-Regiment
    • Königs-Ulanen-Regiment (1. Hannoversches) Nr. 13
    • Regiment Königs-Jäger zu Pferde Nr. 1
    • 1. Garde-Feldartillerie-Regiment
    • Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm I.“ (2. Badisches) Nr. 110
    • Infanterie-Regiment „Kaiser Wilhelm“ (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 116
    • Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90
  • Sächsische Armee
    • 2. Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ Nr. 101
    • 3. Ulanenregiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ Nr. 21
  • Württembergische Armee
    • 2. Infanterie-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ Nr. 120
    • 1. Dragoner-Regiment „Königin Olga“ Nr. 25
  • Bayerische Armee
    • 6. Infanterie-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“
    • 1. Ulanen-Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“

Inhaber des

  • k.u.k. Infanterie-Regiment Nr. 34 (Österreich-Ungarn)
  • k.u.k. K.u.k. Husaren-Regiment „Wilhelm II. Deutscher Kaiser und König von Preußen“ Nr. 7 (Österreich-Ungarn)
  • k.u.k. Feldhaubitzen-Regiment Nr. 23

Chef des

  • Kaiserlich Russischen St. Petersburger Leib-Garde-Grenadier-Regiments „König Friedrich Wilhelm III.“
  • 85. Infanterie-Regiments „Wyborg“, (Russland)
  • 13. Husaren-Regiments „Narva“ (Russland)
  • 12. Balkan-Infanterie-Regiments „Balkanski“ (Bulgarien)
  • 10. Kavallerie-Regiments (Bulgarien)

Ehrenoberst des

  • Königlich Großbritannischen 1. Dragoner-Regiments
  • Königlich Portugiesischen 4. Reiter-Regiments
  • Königlich Spanischen Dragoner-Regiments „Numancia“
  • Kaiserlich russischer Generalfeldmarschall
  • Kaiserlich Osmanischer Feldmarschall
  • Feldmarschall der Kaiserlich-Königlichen Armee Österreich-Ungarns
  • Königlich Großbritannischer Feldmarschall
  • Königlich Großbritannischer Ehrenadmiral der Flotte
  • Königlich schwedischer Flaggenadmiral
  • Königlich norwegischer Ehrenadmiral
  • Königlich dänischer Ehrenadmiral
  • Admiral der Kaiserlich russischen Flotte
  • Ehrenadmiral der Kgl. griechischen Flotte

 

Andere Ränge und verliehene Orden:

  • Neuntes Oberhaupt und neunter Souverän und Meister des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler
  • Protektor des Johanniterordens
  • Ehren- und Devotions-Großkreuz-Bailli des Souveränen Malteserordens
  • Ritter des Hosenbandordens (Vereinigtes Königreich; 1915 nachträglich aberkannt)
  • Ritter des St.Andreasordens (Russland)
  • Ritter des Annunziaten-Ordens (Italien)
  • Ritter des Elefanten-Ordens (Dänemark)
  • Ritter des Seraphinenordens (Schweden)
  • Ritter des Orden des norwegischen Löwen (Norwegen)
  • Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (Spanien)
  • Ritter des St.-Hubertus-Ordens (Bayern)
  • Tupu Sili von Samoa

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Wilhelm II.: Die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers

Wilhelm II.: Die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers Broschiert – 9. November 2009

Das Leben des letzten deutschen Kaisers
Christopher Clark folgt der Karriere des letzten deutschen Kaisers : die schwierige Jugend bei Hof, die Etablierung seiner Macht sowie seine politischen Auseinandersetzungen und Ziele. Mit dem Ersten Weltkrieg und der Niederlage des Deutschen Reichs, endet auch die Herrschaft Wilhelms II. Der Kaiser dankt ab und muss den Rest seines Lebens im Exil verbringen. Clarks sorgfältig recherchiertes Buch bietet eine neue, zuweilen durchaus provokative Interpretation des kontroversen Monarchen und seiner dreißig Jahre währenden Regentschaft.

Hätte Deutschland einen anderen Weg eingeschlagen, wenn ein anderer Herrscher als Wilhelm II. das Land ins 20. Jahrhundert geführt hätte? Inwieweit prägte seine Persönlichkeit die deutschen Geschicke?

Christopher Clark nimmt zunächst Wilhelms Kindheit und Jugend in den Blick. Vater und Großvater, und damit zwei politische Lager – das progressive und das reaktionäre – stritten um die Erziehung des Prinzen. 1888 folgte Wilhelm seinem Vater auf den Thron. Clark untersucht Wilhelms außen- wie innenpolitisches Wirken und betrachtet schließlich auch dessen Rolle im Sommer 1914.

Nach dem verlorenen Krieg und seiner Abdankung wurde Wilhelm II. zum Objekt des Hasses. Und noch heute ist sein Image weitgehend negativ. Clarks Ziel ist es nicht, Wilhelm II. zu rehabilitieren. Und doch fragt er zu Recht, ob die Geschichtsschreibung nicht zu einer Dämonisierung des letzten deutschen Kaisers beigetragen hat.

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Kaiser Wilhelm II. und seine Zeit

Kaiser Wilhelm II. und seine Zeit Gebundene Ausgabe – 30. Mai 2016

Kaiser Wilhelm II. und seine Zeit charakterisieren tiefgehende Widersprüche: Moderne Parteien, eine boomende Wirtschaft, fortschrittliche Technik, neue Medien und eine avantgardistische Kultur prallen auf kaiserliches Gottesgnadentum, einen Hofstaat fast barocken Zuschnitts, quasi-feudale Verhältnisse im ländlichen Raum oder traditionsverpflichtete Tendenzen in Literatur, Architektur und Kunst. Während sich die Medien seit 2014 intensiv mit dem Ersten Weltkrieg befassen, wurde die diesem vorausgehende Zeit Kaiser Wilhelms II. oft nur am Rande gestreift. In 14 Beiträgen skizzieren namhafte Experten Entwicklungen in Politik, Technik, Religion, Wirtschaft, Architektur, Wohnkultur und Kunst, die diese Epoche ausmachen. Auch die Hofgesellschaft und Orte des Geschehens in Bad Homburg sowie die Bewertung des Kaisers im Blick der literarischen Moderne werden in dieses Panorama einbezogen, das (scheinbar) zukunftsweisende und (scheinbar) rückwärtsgewandte Tendenzen nebeneinander stehen lässt. Facettenreiches Panorama der Wilhelminischen Epoche (1890 1914) 14 Beiträge zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Religion, Kunst und Kultur am Vorabend des Ersten Weltkriegs

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Wilhelm II.: Ereignisse und Gestalten 1878-1918

Wilhelm II.: Ereignisse und Gestalten 1878-1918 Gebundene Ausgabe – 11. August 2008

Hier schreibt der Kaiser selbst! Wilhelm II. Ereignisse und Gestalten 1878-1918 Eindrucksvoll gewährt uns der letzte deutsche Kaiser in diesem Buch tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt. Nach der Abdankung lässt er die Geschehnisse seiner Wirkungszeit nochmals Revue passieren und gibt damit Aufschluss und Rechtfertigung seines Handelns. Selbstbewusst hatte Wilhelm II. als junger Mann 1888 die Regierungsgeschäfte übernommen und wollte mit seinen Impulsen Deutschland zur Großmacht formen. Der Monarch schreibt über sein Verhältnis zu Bismarck und anderen wichtigen Zeitgenossen sowie über innen- und weltpolitische Ereignisse. Weitere wichtige Themen sind Wilhelm II. ebenso Heer und Flotte, der Weg in den Krieg, Kriegsende und die eigene Abdankung. Entstanden ist ein interessanter Lebensbericht eines Mannes, der an den Schalthebeln der Macht letztendlich Land und Monarchie verspielte.

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Wilhelm II.: Der Weg in den Abgrund 1900 - 1941

Wilhelm II.: Der Weg in den Abgrund 1900 - 1941 Gebundene Ausgabe – 9. Januar 2009

Wilhelm II. hat um 1900 alle starken und kompetenten Persönlichkeiten von den Schaltstellen der Regierung entfernt. Umgeben von Karrieristen und Knechtsnaturen, die sich in Liebedienerei überbieten, übt er in fataler Weise sein persönliches Regiment aus. Inkompetent und selbstherrlich mischt er sich in die Innen- und Außenpolitik ein, versucht die europäischen Großmächte gegeneinander aufzuhetzen, betreibt eine mörderische Rüstungspolitik und führt das Deutsche Reich in den Abgrund des Ersten Weltkriegs.
John Röhl, der international beste Kenner der Geschichte Wilhelms II. und seiner Epoche, bringt mit diesem Band seine monumentale Biographie des letzten deutschen Kaisers zum Abschluß. Atemlos verfolgt der Leser, wie der Autor noch einmal den Untergang einer Epoche heraufbeschwört; er erlebt, wie Wilhelm II. säbelrasselnd über das Parkett der internationalen Diplomatie stolpert, das Reich von einer Krise in die nächste führt und es schließlich vollständig isoliert: Burenkrieg, Boxeraufstand, Russisch-Japanischer Krieg, Marokkokrisen, Daily-Telegraph-Krise und Balkankonflikte - niemand ist in der Lage, den in seinem Handeln oft manisch, bisweilen gar paranoid wirkenden Herrscher zu stoppen. Sein Flotten-Wahn und sein Traum eines Europas unter deutscher Vorherrschaft enden erst in den blutigen Schlachten des Ersten Weltkriegs. Doch während Wilhelm II. ins Exil geht, seinen Judenhaß kultiviert und Hitlers frühe Erfolge bejubelt, lastet auf Deutschland das heillose Erbe seiner Hybris.

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Kaiser, Hof und Staat. Wilhelm II. und die deutsche Politik

Kaiser, Hof und Staat. Wilhelm II. und die deutsche Politik Taschenbuch – 2007

Das Buch des deutsch-englischen Historikers John C. G. Röhl bietet ein erschütterndes Bild von den letzten Jahrzehnten des Kaiserreichs: Der machtpolitisch dynamischste Staat des alten Europa wird von einem lächerlich-fürchterlichen "Operettenregiment" geführt, ist aber mächtig genug, Deutschland und Europa in ihre schwersten Krisen zu treiben. Mit Wilhelm II. steht ein narzißtischer Monarch an der Spitze des Reichs, dessen im Exil geäußerte Überlegung zur Judenvernichtung "... am besten wäre Gas" die Frage nach einer bedrückenden Kontinuität in der deutschen Geschichte aufwirft.

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Thomas Jonathan Jackson https://www.militaer-wissen.de/thomas-jonathan-jackson/ Fri, 08 Jul 2016 22:27:35 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7395 Thomas Jonathan Jackson diente im US Heer, unterrichtete Artilleriewesen und Physik und nahm als General auf Seiten der Konföderation am amerikanischen Bürgerkrieg teil, durch dessen Taktik ihm schon früh der Begleitname "Stonewall" (Steinmauer) zugeteilt wurde.     Herkunft und Jugendjahre: Geboren wurde Thomas am 21. Januar 1824 in Clarksburg, Virginia als Sohn eines Anwalts geboren. Bereits 2 Jahre nach dessen Geburt verstarben Weiter lesen

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Thomas Jonathan Jackson diente im US Heer, unterrichtete Artilleriewesen und Physik und nahm als General auf Seiten der Konföderation am amerikanischen Bürgerkrieg teil, durch dessen Taktik ihm schon früh der Begleitname "Stonewall" (Steinmauer) zugeteilt wurde.

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Geboren wurde Thomas am 21. Januar 1824 in Clarksburg, Virginia als Sohn eines Anwalts geboren. Bereits 2 Jahre nach dessen Geburt verstarben sein Vater und seine ältere Schwester an Typhus. Durch die fehlenden Einnahmen des Vaters verarmten er und seine seine Mutter schnell. Erst als seine Mutter erneut heiratete verbesserte sich auch wieder die finanzielle Situation.

Ab 1830, nach der Hochzeit der Mutter, wurde Thomas zu seinem Onkel geschickt, um diesem dort bei der Landarbeit zu unterstützen. In dieser Zeit nutzte Thomas jede freie Gelegenheit um die Schule zu besuchen. Dort zeichnete er sich zwar durch gute Leistungen aus, konnte jedoch keinen höheren Schulabschluss erbringen.

1842 trat Thomas in die Militärakademie West Point in New York ein. Durch den Umstand keinen höheren Schulabschluss zu besitzen, hatte Thomas in der ersten Zeit häufig Schwierigkeiten dem Unterricht zu folgen. Weiter litt er unter dem Mobbing seiner Mitschüler. 1846 schloss er seine Ausbildung in West Point ab, wurde zum Leutnant befördert und zur Artillerie versetzt.

 

Leutnant Jackson um 1847

Leutnant Jackson um 1847

 

 

 

Der Beginn der militärischen Laufbahn:

Während des Krieges zwischen der USA und Mexiko nahm Thomas in der Einheit von General Scott an mehreren Feldzügen teil. Während dieser wurde er von seinen Vorgesetzten als hingebungsvollen, eifrigen, talentierten und tapferen Soldaten beschrieben. Aufgrund seiner Bemühungen wurde er während des Krieges mit zwei Brevet-Beförderungen ausgezeichnet und zum Brevet Major befördert.

 

 

 

Die Zeit an dem Virginia Military Institute:

Nach dem mexikanisch-amerikanischen Krieg wurde Thomas 1851 eine Stelle an dem Virginia Military Institute zugeteilt wo er das Artilleriewesen und Physik unterrichtete. In dieser Zeit trat er offiziell aus dem US Heer aus, behielt jedoch seinen Rang als Major in der Miliz.

Das Verhältnis zwischen Thomas und seinen Schülern war überwiegend angespannt. Durch die hohe Ablehnung der Schüler wurde in dem Zeitraum auch ein Antrag eingereicht Thomas die Lehrstelle zu entziehen. Von der Schulleiter wurde der Antrag abgelehnt mit der Begründung, dass Thomas als Lehrer der Physik nicht unbedingt zu gebrauchen war, in der Kriegswissenschaft jedoch unersetzlich war.

In seiner Lehramtszeit spitzte sich auch die politische Situation zwischen den Südstaaten und den Nordstaaten in der Sklavenfrage immer weiter zu bis es zu den ersten Abspaltungen und der Gründung der Konföderation kam.

 

 

 

Der amerikanische Bürgerkrieg:

Am 17. April 1861 trat der Bundesstaat Virginia neben anderen südlichen Bundesstaaten aus der Union aus und der neu gegründeten Konföderation bei. Im Zuge dessen wurden alle Soldaten, die sich nicht den Nordstaaten anschlossen in die Südstaaten Armee integriert. Die Schüler des Virginia Military Institute wurden bereits 4 Tage nach dem Austritt Virginias nach Richmond beordert um dort andere Soldaten auszubilden. Thomas wurde zum Oberst befördert und Ende April nach Harpers Ferry versetzt um die dortige Miliztruppen zu organisieren.

Mit diesen Soldaten nahm Thomas auch an der Schlacht um Harpers Ferry teil, wobei er nach dem Sieg am 17. Juni zum Brigadegeneral befördert wurde. Am 2. Juli 1861 erfolgte der nächste Einsatz in den Schlachten von Hoke Run. Anschließend wurden die Truppen nach Manassas in Virginia verlegt.

Am 21. Juli fand die erste Schlacht am Bull Run statt. Dort erhielt Thomas seinen Beinamen "Stonewall" als die Truppen von Brigadegeneral Barnard Elliott Bees den Nordstaaten Truppen auswich, die Soldaten von Thomas jedoch die Linie halten konnten und somit den Soldaten der Konföderation die Gelegenheit boten, sich neu zu formieren und die Schlacht zu gewinnen.

 

Generalleutnant Jackson um 1862

Generalleutnant Jackson um 1862

 

Nach dem Sieg am Bull Run wurde Thomas mit seinen Soldaten der Potomac-Armee unterstellt und ins Shenandoahtal beordert. Am 7. Oktober erfolgte die Beförderung zum Generalmajor und am 22. Oktober die Ernennung zum Kommandeur des Wehrbezirks Shenandoahtal. Ende März 1862 begann Thomas mit seinem Feldzug gegen die Truppen der Nordstaaten. Während dieses Feldzuges setzte Thomas konsequent auf ein schnelles Zuschlagen bevor der Feind sich organisieren kann, durch Gewaltmärsche und Verschleierung seiner Absichten damit keine Information an den Feind gelangen konnten. Durch diese Taktiken konnte Thomas trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit mehrere Siege verbuchen und seine Taktiken sollten Vorreiter für spätere, moderne militärische Operationen sein.

 

General Jackson um 1862

General Jackson um 1862

 

Mitte Juni 1862 verlagerte Thomas seine Truppen aus dem Shenandoahtal um zusammen mit den Truppen von General Lee die Belagerung der konföderierten Hauptstadt Richmond durch die Nordstaaten aufzulösen. Während der Schlachten machten sich jedoch fehlende Aufklärung und mangelnde Kommunikation bemerkbar, sodass kein entscheidender Sieg errungen werden konnte.

Nachdem die Belagerung Richmond abgewendet wurde, wurden Thomas 3 Divisionen überlassen mit denen er die linke Seite der von General Lee geführten Nord-Virginia-Armee sichern sollte. Im Juli 1862 bekam Thomas den Befehl gegen die Nordstaaten Truppen von Generalmajor John Pope vorzugehen um diese an einem weiteren Vormarsch in den Süden zu hindern und dessen Truppen zu binden. Am 9. August kam es bei der Stadt Orange in Virginia zur Schlacht am Cedar Mountain die in einem Sieg für Thomas endete.

Am 25. August konnte Thomas mit seinen Soldaten die verbliebenen Nordstaaten Truppen von John Pope umgehen und deren Versorgungsbasis zerstören. Anschließend verschanzte er sich mit seinen Soldaten und hielt dem Angriff der Nordstaaten 2 Tage lang stand bis der Entlastungsangriff von Generalmajor James Longstreet die Truppen der Nordstaaten vernichtete.

Im September 1862 nahm er mit seinen Soldaten an dem Maryland Feldzug teil, wobei sein Auftrag lautete, der Nord-Virginia-Armee den Rücken frei zu halten. Nach einem Sieg bei Harpers Ferry konnte er sich bei Sharpsburg mit der Nord-Virginia-Armee wieder vereinigen und in der Schlacht am Antietam die Nordstaaten an einem Sieg hindern.

Im Oktober 1862 zog sich Thomas mit seinen Soldaten aus Maryland zurück und wurde am 10. Oktober zum Generalleutnant befördert. Am 13. Dezember führte er seine Soldaten in der Schlacht von Fredericksburg und konnte einen Durchbruch der Nordstaaten verhindern.

Im Mai 1863 hatte Thomas den Oberbefehl über die rechte Seite der Nord-Virginia-Armee, als diese unter dem Nordstaaten Generalmajor Joseph Hooker angegriffen wurde. Thomas unterbreitete dem Oberbefehlshaber Lee einen Plan für einen Flankenangriff, der diesem zustimmte. Thomas begab sich daraufhin in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai auf eine Aufklärungsmission für seinen Angriff. Als er von der Aufklärung zurück kam, wurde er von seinen eigenen Soldaten beschossen, die nichts von der Aufklärung wussten. Trotz dessen Verletzung begannen seine Soldaten in einem Gewaltmarsch die feindlichen Truppen großflächig zu umgehen um ihnen anschließend in die Seite zu fallen. Dieses Manöver führte zu hohen Verlusten auf Seiten der Nordstaaten und zu einer Panik, womit sich die feindlichen Einheiten teilweise auflösten und flüchteten. Am 5. Mai war die Schlacht für die Konföderation gewonnen.

 

 

 

Thomas Jonathan Jackson Lebensende:

Durch die Schussverletzung die Thomas nach der Rückkehr seiner Aufklärungsmission erhielt, musste dessen linker Arm amputiert werden. Sein Körper war jedoch nicht in der Lage sich von der Verletzung zu erholen und durch eine Lungenentzündung verstarb Thomas am 10. Mai 1863.

 

Das Haus in Guinea Station, Virginia, in dem Jackson starb

Das Haus in Guinea Station, Virginia, in dem Jackson starb

 

Seine Beisetzung fand am 15. Mai 1863 in Lexington statt.

 

 

 

 

 

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