Revolutionszeit Archive - Militär Wissen https://www.militaer-wissen.de/category/persoenlichkeiten/revolutionszeit/ Alles Rund um das Thema Militär, Armeen und Waffentechnik Wed, 26 Sep 2018 07:36:16 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.4 68829123 Napoleon Bonaparte https://www.militaer-wissen.de/napoleon-bonaparte/ Thu, 25 Feb 2016 06:18:07 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=6551 Napoleon war eine Persönlichkeit, die es schaffte sich im französischen Militär bis an die Spitze zu dienen, durch einen Staatsstreich an die Macht in Frankreich gelang und mit seiner Armee fast ganz Europa überrannte.   Herkunft und Jugendjahre: Napoleon wurde am 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika als zweiter Sohn von Carlo Buonaparte und Letizia Ramolino geboren und gehörte durch seine Weiter lesen

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Napoleon war eine Persönlichkeit, die es schaffte sich im französischen Militär bis an die Spitze zu dienen, durch einen Staatsstreich an die Macht in Frankreich gelang und mit seiner Armee fast ganz Europa überrannte.

 

Herkunft und Jugendjahre:

Napoleon wurde am 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika als zweiter Sohn von Carlo Buonaparte und Letizia Ramolino geboren und gehörte durch seine Familie bereits dem korsischen Kleinadel an.

Sein Vater arbeitete als Sekretär von Pascal Paoli, einem korsischen Revolutionär und Widerstandskämpfer, der für die Unabhängigkeit Korsikas und dessen Loslösung von Frankreich eintrat. Paoli war lange Zeit das persönliche Vorbild für Napoleon, dessen Einfluss über den verlorenen Kampf und die Opfer Napoleons Weltbild weitreichend prägen sollte.

In der Stadtschule von Ajaccio erhielt Napoleon seinen ersten Unterricht, hierbei zeichnete er sich besonders beim Rechnen aus.

 

Napoleon im Alter von 16 Jahren (Kreidezeichnung eines unbekannten Zeichners, 1785)

Napoleon im Alter von 16 Jahren (Kreidezeichnung eines unbekannten Zeichners, 1785)

 

 

 

Die Militärausbildung:

Durch die guten Kontakte seines Vaters zum französischen Gouverneur Korsikas, Louis Charles Graf de Marbeuf, konnte Napoleons Vater für ihn und seinen Bruder königliche Stipendien erbeten. Im Dezember 1778 verließen er und sein Bruder Korsika und besuchten zunächst gemeinsam das Collège von Autun. 1779 wechselte Napoleon anschließend auf die Kadettenschule von Brienne. Auch hier zeigte er besondere Kenntnisse in der Mathematik, welche ihn, nach Einschreiten seiner Mutter, nicht zur Marine sondern zu der Artillerietruppe brachte. Dadurch besuchte er ab 1784 die École royale militaire in Paris, wo er ausgiebig im Umgang mit der Artillerie ausgebildet wurde.

1785 konnte er bereits die Abschlussprüfung vorzeitig abschließen, bekam sein Offizierspatent und nahm seinen Dienst im Regiment La Fère in Valence als Sous-lieutenant ab Januar 1786 auf. Bis zum Juni 1788 diente er in der Einheit, bis er nach Auxonne (bei Dijon) versetzt wurde.

 

 

 

Napoleon und die Französische Revolution:

Napoleon war begeisterter Anhänger der Französischen Revolution von 1789, obwohl er zum einen die gewalttätigen Aufstände missbilligte und zum anderen die Revolution eher als Chance für die Unabhängigkeit Korsikas denn als Chance für Frankreich sah.

Nach seinem Urlaub kehrte er 1791 in sein Regiment zurück und wurde gleich darauf zum Lieutenant befördert. Weiter trat er dem Jakobinerclub bei, als der König Ludwig XVI. im Juni versuchte zu fliehen und verhaftet wurde.

Ende 1791 hielt er sich wieder in seiner Heimat auf Korsika auf verschaffte sich durch Wahlmanipulation als Führer der Nationalgarde aufzusteigen. Der aus dem Exil zurückgekommene Pascal Paoli versuchte dies noch zu verhindern, scheiterte und es baute sich eine politische Konfrontation zwischen den beiden Personen auf. Nach Ausschreitungen auf der Insel, die Napoleon mit seiner Garde blutig niederschlug, wurde seine Einheit ins Innere der Insel zwangsversetzt und Napoleon kehrte auf das französische Festland zurück.

 

Napoleone Buonaparte als Oberstleutnant der korsischen Nationalgarde (1792)

Napoleone Buonaparte als Oberstleutnant der korsischen Nationalgarde (1792)

 

Anfang 1792 wurden gegen ihn die Prozesse wegen Urlaubsüberschreitung und seinen Handlungen auf Korsika gemacht, nach dem Urteilsspruch wurde er aus der Armee entlassen.  Um gegen seine Entlassung Protest einzulegen, reiste er nach Paris. Dort angekommen wurde er, aufgrund des akuten Offiziersmangels, nicht nur wieder eingestellt, sondern auch gleich zum Capitaine befördert.

Sein Aufenthalt in Paris war jedoch nur von kurzer Dauer bis er nach Korsika zurück kam. Dort schloss er sich einer Freiwilligeneinheit an, um eine zum Königreich Sardinien-Piemont gehörende Insel zu erobern. Die Operation misslang, als die Mannschaften der Schiffe meuterten. Der in Paris nach der Absetzung des Königs neu gebildete Nationalkonvent erließ kurze Zeit später die Verhaftung von Pascal Paoli. Als sich ein Bruder Napoleons damit rühmte, dass seine Familie dafür verantwortlich sei, musste diese vor den Anhängern Paolis von der Insel ins französische Exil flüchten.

 

 

 

Der weitere Aufstieg im Militär:

Nach der Flucht von Korsika kehrte Napoleon zu seinem alten Regiment zurück. Im November 1793 wurde er damit beauftragt, die Stadt Toulon von den Anhängern der Monarchie, die von den Briten unterstützt wurden, zurück zu erobern. Am 19. Dezember konnte die Stadt gestürmt werden und der Sieg brachte Napoleon die Beförderung zum Général de brigade und das Kommando über die Artillerie der Italienarmee, die in Nizza aufgestellt wurde. Nach dem Sturz der Jakobinerherrschaft wurde Napoleon aufgrund seiner Mitgliedschaft im Jakobinerclub kurzzeitig inhaftiert. Diese Verhaftung führte dazu, dass er bereits nach kurzer Zeit wieder das Kommando über die Artillerie der Italienarmee verlor.

Napoleon versuchte anschließend seine militärische Stellung wieder zu erlangen und reiste nach Paris zum Vorsprechen der neuen Machthaber der Thermidorianern um Paul de Barras. In Paris angekommen brach dort bereits ein Aufstand los, bei dem sich Barras, der keine militärische Erfahrung hatte, die Unterstützung Napoleons einholte. Dieser lies die Aufständischen mit seiner Artillerie zusammenschießen und schlug so den Aufstand nieder. Als Dank wurde er zum Général de division befördert und kurz darauf zum Oberbefehlshaber im Inneren.

In seinem neuen politischen Umfeld lernte er auch Joséphine de Beauharnais kennen, eine ältere Witwe die er am 9. März 1796 heiratete.

 

Joséphine de Beauharnais (Gemälde von François Gérard, 1801)

Joséphine de Beauharnais (Gemälde von François Gérard, 1801)

 

Bereits 2 Tage nach seiner Hochzeit reiste Napoleon nach Nizza um wieder das Kommando über die Italienarmee zu übernehmen. Hier bewies Napoleon sein militärisches Geschick, als er die beiden gegnerischen Armeen der Österreicher und Sardinisch-piemontesischen trennte und nacheinander schlug. Auch seine Taktik der Versorgung der Truppe durch die Eroberten Gebiete und den massiven Einsatz der Kräfte an wenigen Punkten zum Durchstoßen der feindlichen Linien kam hier zum Tragen. So überrannte er buchstäblich die feindlichen Armeen und zwang beide Länder zum Frieden.

Während dieses Feldzuges wurde Napoleon nicht nur von seinen eigenen Soldaten gefeiert, auch die Zivilbevölkerung in den eroberten Gebieten waren ihm freundlich gesonnen und so entdeckte er nicht nur sein militärisches Können, sondern sah sich auch in politischen Fragen gefordert. So bildete er nach den Friedensverträgen die Tochterstaaten Cisalpinischen Republik und Ligurischen Republik. Das Misstrauen der Herrschenden in Paris wuchs zwar mit dem Erfolg von Napoleon, ihm entgegen wirken konnten sie unter dem Jubel der einheimischen Bevölkerung bei dessen Rückkehr nach Frankreich jedoch nicht.

Durch die nicht durchführbare Invasion Englands, entstand für die Herrschenden etwas später allerdings die Möglichkeit Napoleon ins Abseits zu drängen. Napoleon selbst drängte nach dem Krieg in Norditalien auf weitere Feldzüge, dieser sollte nun in Ägypten stattfinden um die Verbindung Englands nach Indien zu unterbrechen. So segelte Napoleon am 19. Mai 1798 nach Ägypten, wo er am 1. Juli mit seiner Armee eintraf. Er besiegte die dortige Mamelucken und marschierte in Kairo ein. Sein Nachschub, der durch die französischen Schiffe gesichert wurde, unterbrach jedoch, als die Engländer die französische Flotte zerstörten. Als die Kriegserklärung des osmanischen Reiches eintraf, wozu Ägypten offiziell gehörte, marschierte Napoleon mit seinen Soldaten ostwärts Richtung Palästina. Dort konnte er einige Siege erringen, bevor sein Feldzug vor der Festung Akkon zum stehen kam. Die Ausbreitung der Pest und die fehlende Versorgung zwangen ihn, sich wieder nach Ägypten zurückzuziehen.

Im August erreichte Napoleon die Nachricht, dass eine Allianz der europäischen Großmächte militärisch gegen Frankreich vorgingen. Auch innenpolitisch war die Lage alles andere als stabil. Napoleon segelte nach Frankreich zurück, wo er von der Bevölkerung als Held und Retter unter Jubel in Empfang genommen wurde.

 

Bonaparte auf der Brücke von Arcole (Gemälde von Antoine-Jean Gros aus dem Jahr 1801)

Bonaparte auf der Brücke von Arcole (Gemälde von Antoine-Jean Gros aus dem Jahr 1801)

 

 

 

Der Aufstieg zum Alleinherrscher:

Die neue Regierung Frankreichs hatte nicht nur mit der militärischen Situation im Krieg gegen die Koalition und den wirtschaftlichen Problemen im Land zu kämpfen, auch das Vertrauen der Bevölkerung schwand zusehends. Emmanuel Joseph Sieyès und Roger Ducos sahen den einzigen Ausweg in einem Staatsstreich und sicherten sich die militärische Unterstützung Napoleons zu. Als dieser vor dem Direktorium sprach und nicht ernst genommen wurde, die Verfassung ändern zu lassen, übte Napoleon mit seinen Soldaten genügend Druck aus, damit als Regierung der Einrichtung einer Konsulatsverfassung mit den Konsuln Bonaparte, Sieyes und Ducos zustimmte. Nachdem die neue Verfassung in Kraft trat, drängte Napoleon die beiden anderen Konsuln ins Abseits und wechselte sie später gegen die ihm loyal eingestellten Jean-Jacques Régis de Cambacérès und Charles-François Lebrun aus. Damit war Napoleon faktisch Alleinherrscher über Frankreich.

 

General Bonaparte vor dem Rat der Fünfhundert in Saint Cloud am 10. November 1799 (Gemälde von François Boucher aus dem Jahr 1840)

General Bonaparte vor dem Rat der Fünfhundert in Saint Cloud am 10. November 1799 (Gemälde von François Boucher aus dem Jahr 1840)

 

Das 2. Konsulat: Jean-Jacques Régis de Cambacérès, Napoleon Bonaparte und Charles-François Lebrun

Das 2. Konsulat: Jean-Jacques Régis de Cambacérès, Napoleon Bonaparte und Charles-François Lebrun

 

Nachdem Napoleon durch eine Volksabstimmung und durch den Senat die Kaiserwürde angetragen worden war, krönte er sich am 2. Dezember 1804 in Anwesenheit des Papstes in der Kathedrale Notre Dame de Paris selbst zum Kaiser. Weiter wurde er am 26. Mai 1805 im Mailänder Dom mit der Eisernen Krone der Langobarden zum König von Italien gekrönt. Seine Herrschaft war nun vollkommen.

 

Napoleons Krönung in Notre Dame (1804) (Gemälde von Jacques-Louis David 1805–1807)

Napoleons Krönung in Notre Dame (1804) (Gemälde von Jacques-Louis David 1805–1807)

 

 

 

Napoleons Eroberung von Mitteleuropa:

Nach seiner Kaiserkrönung verschlechterte sich die Beziehung zu Preußen stark. Preußen forderte den Rückzug der französischen Truppen westlich des Rheins, was Napoleon als Kriegserklärung auffasste. Im Oktober 1806 begann sein Feldzug gegen Preußen und die mit ihnen verbündeten Russen. Der französischen Armee gelang es das preußische Heer vernichtend zu schlagen und Berlin einzunehmen. Auch die russische Armee konnte in Ostpreußen geschlagen werden und beide Länder mussten einen Friedensvertrag unterzeichnen.

 

Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard (Gemälde von Jacques-Louis David, 1800)

Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard (Gemälde von Jacques-Louis David, 1800)

 

Eine ausführliche Erläuterung findet ihr hier:   Hier klicken!

 

 

 

Der Krieg in Spanien und Portugal:

Ein Nebenschauplatz in den Kriegen Napoleons bildete der Konflikt gegen Spanien und Portugal. Nachdem Napoleon Österreich, Preußen und Russland geschlagen hatte, sich aber noch im Krieg mit England befand, befahl er das Verbot britische Waren auf dem Festland einzuführen. Als sich Portugal dagegen wehrte, marschierten französische Truppen in das Land und verjagten die Königsfamilie. Als Napoleon anschließend nach der spanischen Krone griff, entbrannten in ganz Spanien und ein Guerilla Krieg entbrannte. Zudem landeten die Briten mit einem Expeditionskorps in Portugal um gegen die Franzosen zu kämpfen.

Nach dem persönlichem Einschreiten Napoleons, konnte die Lage zwar vorerst gesichert werden, doch als er zurück nach Frankreich eilte, gingen die Briten und ihre Verbündeten erneut in die Offensive die bis nach Südfrankreich reichte.

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Napoleons militärische Niederlagen:

Als sich 1811 der russische Zar Alexander I. von den Vereinbarungen mit Frankreich zurückzog, sah sich Napoleon gezwungen das Land militärisch zu schlagen und mit Gewalt seinen Willen aufzwingen. Im Juni 1812 begann der Feldzug gegen Russland, wobei seine alte militärische Taktik der Selbstversorgung und vernichtenden Angriffe auf die russische Taktik, des geordneten Rückzuges und Preisgabe weiter Gebiete traf. Dies führte dazu, dass seine Armee zwar schnell voran kam und weite Gebiete Russlands erobern konnte, doch bis zum Ende des Jahres war die Versorgung seiner Armee völlig zusammen gebrochen. Auch die Besetzung Moskaus konnte den Zaren nicht zur Kapitulation zwingen und Napoleon musste sich aus Russland zurück ziehen, was seiner Truppe durch den harten Winter, Krankheiten, Unterversorgung und Scharmützeln mit den berittenen Kosaken hohe Verluste bereitete.

 

Napoleon auf dem Rückzug aus Russland (Gemälde von Adolf Northern)

Napoleon auf dem Rückzug aus Russland (Gemälde von Adolf Northern)

 

Napoleon entschied sich, seiner Truppe vorauszueilen und in Frankreich eine neue Armee aufzustellen und diese dann mit der alten in Mitteleuropa zu vereinigen. Zwar gelang es ihm mit der neuen Armee einige Siege zu erringen, doch bei der Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 musste er erneut hohe Verluste einstecken und sich nach Frankreich zurück ziehen. Die Armeen der Koalition marschierten daraufhin in Frankreich ein und besetzten Paris.

 

 

 

Napoleons Abdankung und Rückkehr:

Als die Truppen der Koalition am 31. März 1814 Paris einnahmen, wurde Napoleon bewusst, dass er diesen Krieg nicht mehr gewinnen konnte. Am 6. April dankte er als Kaiser ab und wurde mit Druck der Siegermächte nach Elba verbannt, wo er als Kaiser von Elba den Rest seines Lebens verbringen sollte.

 

Napoleons Abschied von der Kaiserlichen Garde in Fontainebleau (Gemälde von Antoine Alphonse Montfort)

Napoleons Abschied von der Kaiserlichen Garde in Fontainebleau (Gemälde von Antoine Alphonse Montfort)

 

Napoleon Villa San Martino auf Elba

Napoleon Villa San Martino auf Elba

 

Doch Napoleon weilte nur kurz auf der Insel. Als ihn die Nachrichten erreichten, dass die Wiedereinführung der Monarchie unter König Ludwig XVIII. nicht auf die Zustimmung des Volkes traf, kehrte er am 1. März 1815 nach Frankreich zurück und wurde von den Soldaten und der Bevölkerung bejubelt. Er begab sich umgehend nach Paris, wo der König am 19. März 1815 floh und setzte den größten Teil seines alten Systems wieder in Kraft. Zudem begann er erneut eine neue Armee aufzubauen und gegen seine alten Feinde ins Feld zu ziehen.

Zu Beginn des neuen Feldzuges gelang es ihm nach seiner alten Taktik, die Zusammenkunft der gegnerischen Armeen zu verhindern und diese einzeln anzugreifen. So konnte er am 16. Juni die Briten und Preußen jeweils in der Schlacht bei Quatre-Bras und der Schlacht bei Ligny zurückdrängen.

Am 18. Juni 1815 griff Napoleon die britische Armee unter der Führung von Wellington bei Waterloo an. In dieser Schlacht konnte er jedoch nicht verhindern, dass noch während des Schlachtenverlaufs die preußische Armee unter Blücher zu den Briten stieß und den Franzosen die entscheidende Niederlage beibrachte.

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Das Lebensende von Napoleon:

Aufgrund der Niederlage bei Waterloo musste Napoleon erneut abdanken und seine Kapitulation unterschreiben. Die Siegermächte verbannten ihn dieses mal auf die britische Insel St. Helena, wo er seine Memoiren schrieb und am 5. Mai 1821 verstarb.

Sein Leichnam wurde am 9. Mai 1821 beigesetzt und am 15. Dezember 1840 in einen Sarkophag in dem  Pariser Invalidendom umgebettet.

 

Napoleons Sarkophag in dem Pariser Invalidendom

Napoleons Sarkophag in dem Pariser Invalidendom

 

 

 

Nachkommen:

Die Ehe mit seiner ersten Ehefrau Joséphine de Beauharnais blieb kinderlos. Napoleon adoptierte aber die beiden Kinder Joséphines aus ihrer ersten Ehe Eugène und Hortense. Hortense heiratete später Napoleons Bruder, aus dieser Verbindung entstammte Napoleon III.

Aus seiner zweiten Ehe mit Marie-Louise von Österreich entsprang sein Thronfolger Napoleon II.

Aussereheliche Kinder:
- Graf Charles Léon Denuelle, aus der Liebschaft mit Eleonore Denuelle de la Plaigne
- Graf Alexandre Colonna-Walewski, aus der Liebschaft mit Gräfin Maria Walewska
- Émilie Louise Marie Françoise Joséphine Pellapra, aus der Liebschaft mit Françoise-Marie LeRoy
- Hélène Napoleone Bonaparte, aus der Liebschaft mit Gräfin Montholon
- Jules Barthélemy-Saint-Hilaire, aus der Lienschaft mit einer unbekannten Frau
- Eugen Alexander Megerle Edler zu Mühlfeld, aus der Liebschaft mit Victoria Kraus

 

 

 

Interessant zu wissen:
Napoleon wird bis heute in der Öffentlichkeit gerne als Kleinwüchsig dargestellt. Dieser Mythos hat seinen Ursprung in der englischen Propaganda und der falschen Umrechnung französischer Maßeinheiten in englische. Nach der Überlieferung seines Kammerdieners Louis Constant Wairy betrug Napoleons Körpergröße 1,68m und lag damit im damaligen Durchschnitt.

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Napoleon Bonaparte

 Napoleon Bonaparte Gebundene Ausgabe – 1. September 2010


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"Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!" Noch immer hallen die Worte der Revolution wider, doch nach Jahren schwerster Unruhen wollen die Franzosen endlich geordnete Verhältnisse. Dafür soll ein Mann sorgen: Napoleon Bonaparte, der ehrgeizige General, der durch einen Staatsstreich an die Spitze der Regierung gelangt und bald darauf den Höhepunkt seiner Karriere feiert: die Krönung zum Kaiser!

Ohne Zweifel zählt Napoleon zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Geschichte. Susanne Rebscher schildert Aufstieg und Fall des charismatischen und machtbesessenen Menschen in einem außergewöhnlichen Buch. Zahlreiche verblüffende Effekte und kurzweilige Anekdoten beleuchten sein Handeln und lassen die damalige Epoche lebendig werden.

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Napoleons hundert Tage: Eine Geschichte von Versuchung und Verrat

 Napoleons hundert Tage: Eine Geschichte von Versuchung und Verrat Gebundene Ausgabe – 1. August 2014


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Wie ein Lauffeuer ging die Nachricht von Napoleons Landung bei Antibes am 1. März 1815 durch Frankreich. Der Mann, der immer alles auf eine Karte setzte, wollte es nach seiner Absetzung nochmals wissen. Die Massen strömten ihm zu, und siegreich zog er erneut in Paris ein. Balzac bemerkte dazu später schwärmerisch: »Hatte es vor ihm jemanden gegeben, der ein Reich nur dadurch eroberte, dass er seinen Hut zeigte?« Napoleons »Invasion eines Landes durch einen Mann« (Chateaubriand) ist in der Geschichte singulär. Günter Müchler erzählt die dramatische Geschichte der 100 Tage , von der Vorgeschichte, der ersten Abdankung Napoleons in Fontainebleau 1814, bis zur endgültigen Verbannung auf Sankt Helena. Es ist für ganz Frankreich und für den Rest Europas ein kurzes Zeitfenster extremster Anspannung, eine Episode, die erst den Grundstein legte für den Napoleon-Kult. Denn mit den 100 Tagen endet endgültig das Ancien régime und eine neue Epoche bricht an.

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Napoleon

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Napoleon Bonaparte zählt zu den faszinierendsten und zugleich irritierendsten Gestalten der Weltgeschichte. Sein kometenhafter Aufstieg aus dem Nichts zum Herrscher Frankreichs und zum Herrn über Europa, sein ebenso jäher Absturz und das leidvolle Ende auf der Felseninsel St. Helena haben seit je die Phantasie gereizt und die Historiker zu immer neuer Auseinandersetzung herausgefordert.

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Napoleon. Das Scheitern eines guten Diktators

 Napoleon. Das Scheitern eines guten Diktators Broschiert – 9. März 2011


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Katharina II. (Katharina die Große) https://www.militaer-wissen.de/katharina-ii-katharina-die-grosse/ Fri, 19 Feb 2016 15:10:52 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=6461 In der Geschichtsschreibung war Katharina II. die einzige Frau, die den Titel "die Große" verliehen bekommen hatte. In ihrer Herrschaftszeit vergrößerte sie nicht nur das russische Territorium sondern ging auch durch ihre unzähligen Liebschaften in die Geschichte ein.   Herkunft und Jugendjahre: Geboren wurde Katharina am 2. Mai 1729 in Stettin als als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst. Ihre Eltern Weiter lesen

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In der Geschichtsschreibung war Katharina II. die einzige Frau, die den Titel "die Große" verliehen bekommen hatte. In ihrer Herrschaftszeit vergrößerte sie nicht nur das russische Territorium sondern ging auch durch ihre unzähligen Liebschaften in die Geschichte ein.

 

Herkunft und Jugendjahre:

Geboren wurde Katharina am 2. Mai 1729 in Stettin als als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst. Ihre Eltern waren der Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst und Johanna Elisabeth von Holstein-Gottorf.

1739, bereits mit 10 Jahren, begegnete sie im Eutiner Schloss ihrem späteren Ehemann dem russischen Thronfolger Großfürst Peter Fjodorowitsch und späteren Kaiser Peter III.
Auf Anraten des preußischen Königs Friedrich II. sollte eine Vermählung zwischen den beiden stattfinden. Im Januar 1744 reiste Prinzessin Sophie nach Moskau, wo sie im Februar eintraf. Am 29. Juni 1744 fand die Verlobung statt, die Heirat wurde am 21. August 1745 durchgeführt. In der Zeit bis zur Hochzeit erlernte Sophie schnell die russische Sprache und konvertierte vom evangelisch-lutherischen zum orthodoxen Glauben.

 

Katharina II. von Russland mit ca. 15 Jahren

Katharina II. von Russland mit ca. 15 Jahren

 

 

Die Ehe mit dem späteren Kaiser Peter III. war jedoch von Anfang an problematisch. Auch das erste Kind kam erst am 1. Oktober 1754 zur Welt, wobei es sich wahrscheinlich um ein Kind einer Liebschaft von Katharina handelte. Am 9. Dezember 1757 kam dann das zweite Kind, das allerdings bereits am 9. März 1759 verstarb.

 

 

 

Der Staatsstreich unter Katharina:

Am 25. Dezember 1761 verstarb die herrschende Zarin Elisabeth, womit die Thronfolge auf ihren Sohn Peter III. fiel. Doch bereits während der Trauertage soll sich Peter nicht den Umständen entsprechend verhalten haben und somit den Unmut des Adels sowie Teilen der Bevölkerung auf sich gezogen haben. Zudem war eine seiner ersten Amtshandlungen der Frieden mit Preußen, mit dem sich Russland im österreichischen Erbfolgekrieg im Konflikt befand. Der Friede und ein Reformprogramm brachten dem Land mehr Nach- als Vorteile.

Mit Unterstützung der Garderegimenter plante Katharina daraufhin den Staatsstreich um ihren Ehemann abzusetzen. Am 9. Juli 1762 lies sie sich selbst zur Zarin ausrufen und erklärten Peter III. für abgesetzt. Anschließend marschierte sie mit ihr treu ergebenen Soldaten in Peterhof ein, wo sich Peter zuletzt aufhielt. Dieser konnte zwar nach Kronstadt fliehen, kehrte kurz darauf jedoch zurück und unterschrieb die Abdankungsurkunde. Noch am gleichen Tag der Unterschrift lies sich Katharina in der Kasaner Kathedrale von Sankt-Petersburg durch den Metropoliten Setschin zur Zarin ausrufen. Peter wurde anschließend gefangen genommen und verstarb am 17. Juli 1762 unter bis heute ungeklärten Umständen.

 

Katharina II. von Russland von 1760

Katharina II. von Russland von 1760

 

 

 

Katharinas Herrschaft:

Katharina setzte kurz nach ihrem Herrschaftsantritt Reformen durch, die das riesige russische Reich Modernisieren und Effektiver gestalten sollten. So wurde im Land eine neue Verwaltungsstruktur eingeführt, die es in 40 Gouvernements einteilte und die den Adel und die kaufmännische Elite stärker in die Verwaltung einbezog.

Weiter setzte Katharina viel daran, Ausländer ins Land zu holen. So wurden Siedlern die Religions- und Steuerfreiheit sowie das Verfügungsrecht über ihr Land versprochen. Dabei setzte sie besonders auf deutsche Siedler, die sich längsseits der Wolga ansiedeln sollten, daher kommt auch die Bezeichnung Wolgadeutsche, welche bis zum 2. Weltkrieg gebraucht wurde.

 

Katharina II. im Ornat der regierenden Zarin

Katharina II. im Ornat der regierenden Zarin

 

Ab 1764 wurde in jedem Gouvernement auf Drängen Katharinas Volksschulen und Gymnasien aufgebaut. Der Unterricht war für die Schüler zwar freiwillig, aber dafür kostenfrei. Bis zu ihrem Tod konnte so die Anzahl der Schulen von 6 auf 316 erhöht werden.

Trotz dieser ganzen Reformen konnte der Lebensstandart der Bauern nicht gesteigert werden, teilweise verschlechterte er sich sogar. So kam es in den Jahren 1773–1775 zum sogenannten Pugatschow-Aufstand ( auch Russischer Bauernkrieg genannt ), der sich vom Kerngebiet rund um den Ural-Fluss ausbreitete und erst mit dem massiven Einsatz der Armee niedergeschlagen werden konnte.

 

Außenpolitisch verfolgte Katharina eine konsequente Ausdehnung ihres Reiches. Ein besonderes Augenmerk fiel dabei auf das sich im Niedergang befindliche osmanische Reich und Polen. So kam es zu dem russisch-türkischen und dem russisch-polnischen Krieg, wobei am Ende Polen unter Russland, Preußen und Österreich aufgeteilt wurde und von der Landkarte verschwand sowie das osmanische Reiche große Gebiete abtreten musste.

 

 

 

Das Privatleben von Katharina:

Katharina machte nicht nur durch ihre politischen Reformen und militärischen Feldzügen von sich reden. In ihrem Privatleben wechselte sie oft ihre Liebhaber und kam im Laufe der Jahre auf eine stattliche Anzahl von ihnen. Namentlich sollen rund 20 Personen bekannt sein, die eine Beziehung oder ein Verhältnis mit Katharina hatten, die tatsächliche Zahl dürfte allerdings höher liegen. Zu den bekanntesten Liebhabern gehören unter anderem:
- Graf Saltykow, ihr Liebhaber während der Ehe mit Peter und wahrscheinlicher Vater ihres ersten Kindes
- Stanislaus II. August Poniatowski, später König von Polen und Anführer der Rebellion gegen Russland, vermutlich der Vater des zweiten Kindes von Katharina
- Graf Grigori Orlow, war an dem Staatsstreich beteiligt und schenkte später Katharina den berühmten, nach ihm benannten Orlow-Diamanten, der in das Zepter der russischen Zaren eingesetzt wurde. Vermutlich ebenfalls Vater eines der Kinder von Katharina
- Fürst Potjomkin, gilt als ihre große Liebe
- Alexander Dmitriev-Mamonov, fiel neben Poniatowski als einziger in Ungnade, als er die Zarin zugunsten einer sechzehnjährigen Hofdame verließ
- Fürst Platon Alexandrowitsch Subow, Katharinas letzter Liebhaber bis zu ihrem Tod

 

 

 

Katharinas Tod:

Am 17. November 1796 verstarb Katharina in Sankt Petersburg. Als offizielle Todesursache wird die Folge eines Schlaganfalls angegeben.

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Katharina die Große: Biographie

 Katharina die Große: Biographie Taschenbuch – 1. November 2006


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Sie wurde als Tochter eines deutschen Fürsten geboren und mit 33 Jahren Herrscherin des russischen Reichs – Katharina II. (1729–1796). Die Geschichte verlieh ihr den Beinamen »die Große«. Vincent Cronin porträtiert die schillernde Persönlichkeit der russischen Zarin, ihr ereignisreiches Privatleben und ihre großen Leistungen als Regentin – gerade auch bei der Verwirklichung weitreichender Sozialreformen. Und er korrigiert damit ein über lange Zeit verfälschtes Geschichtsbild.

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Katharina die Große und Fürst Potemkin: Eine kaiserliche Affäre

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Die vielleicht größte Romanze der Geschichte
Katharina die Große war eine Frau von berüchtigter Leidenschaft, politischer Brillanz und faszinierendem Charme. Fürst Potemkin – ein gut aussehender Lebemann und äußerst gewandter Politiker - war die Liebe ihres Lebens, heimlicher Gemahl und Mitherrscher. Kein anderer nahm so großen Einfluss auf ihre politischen Entscheidungen wie er. Obgleich es nicht an Differenzen zwischen Katharina und Potemkin mangelte, er Affären mit seinen hübschen Nichten hatte und sie mit ihren Günstlingen, hörten sie nie auf, einander zu lieben.
Simon Sebag Montefiore hat Zugang zu bisher unbekannten und unveröffentlichten Dokumenten gefunden, er hat die intimen Briefe der Kaiserin und des Fürsten gelesen. Nur so konnte er diese faszinierende Geschichte von Liebe und Macht in all ihren Dimensionen ans Licht bringen und Potemkin den zentralen Platz in der russischen Geschichte zuweisen, der ihm zusteht. Eine wundervolle Biographie voller Details und literarischem Flair.

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Katharina II. die Große

 Katharina II. die Große Taschenbuch – 7. Januar 1988


Katharina II. die Große Taschenbuch – 7. Januar 1988

Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, die Deutsche auf dem Zarenthron. Mit keiner anderen Frau hat sich die Phantasie so beschäftigt wie mit der Prinzessin, die als Katharina II. die Große Geschichte machte. Die Aufklärer des Westens priesen sie als ihre Prophetin auf russischem Boden, als «Licht des Nordens», als die "Simiramis aus St. Petersburg". Die Russen halten sich mit Lobeshymnen zurück. Für sie war und ist die Zarin ein Symbol kluger Machtpolitik, die, so gesehen, das Werk Peters des Großen fortsetzte. Die Polen wissen ein Lied davon zu singen, denn in Katharinas Regierungszeit verschwand die Rzeczpospolita von der Landkarte Europas. Katharina selbst verstand sich als Nachfolgerin Peters I.,dem sie in der Hauptstadt demonstrativ ein Denkmal setzte.

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George Washington https://www.militaer-wissen.de/george-washington/ Thu, 11 Feb 2016 07:43:03 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=6383 George Washington ist bis heute eine der bekanntesten amerikanischen Persönlichkeiten, der nicht nur militärisches Geschick in den Kriegen auf amerikanischen Boden zeigte, sondern auch zu den Gründungsväter der Vereinigten Staaten von Amerika zählt.   Herkunft und Jugendjahre: George Washington wurde am 22. Februar 1732 als Sohn von Augustine Washington und Mary Ball auf dem Gutshof Wakefield im Westmoreland County in Virginia geboren. Seine Eltern waren englische Weiter lesen

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George Washington ist bis heute eine der bekanntesten amerikanischen Persönlichkeiten, der nicht nur militärisches Geschick in den Kriegen auf amerikanischen Boden zeigte, sondern auch zu den Gründungsväter der Vereinigten Staaten von Amerika zählt.

 

Herkunft und Jugendjahre:

George Washington wurde am 22. Februar 1732 als Sohn von Augustine Washington und Mary Ball auf dem Gutshof Wakefield im Westmoreland County in Virginia geboren. Seine Eltern waren englische Aussiedler, die in der neuen Welt eine Existenz als Plantagenbesitzer aufbauten. Wie in dieser Zeit üblich, hielten auch seine Eltern schwarze Sklaven für die Arbeiten auf den Plantagen.

Bereits mit 11 Jahren verstarb der Vater und sein 14 Jahre älterer Halbbruder Lawrence übernahm die Vormundschaft von George und die Leitung der Plantage. Bis zu seinem 15. Lebensjahr genoss er eine einfache Schulbildung in der Schule in Williamsburg, wo er seine Stärken auf die Mathematik legte.

Ab 1748 begleitete er den Ehemann der nachbarschaftlichen Tochter George William Fairfax auf dessen Vermessungstouren und verdiente sich so als Geometer. In dieser Zeit eignete er sich nicht nur grundlegendes Wissen in der Kartografie an, sondern lernte auch Menschenführung und den Wert eines Grundbesitzes zu schätzen. So kaufte er sich in dieser Zeit auch seinen ersten eigenen Grundbesitz von 585 Hektar am Bullskin Creek am unteren Shenandoah.

1752 verstarb sein Halbbruder Lawrence an Tuberkulose und George übernahm nun selbst die Leitung der Plantage. Im Juni 1752 bewarb er sich zudem auf einen Generaladjutantenposten in der virginischen Miliz.

 

George Washington

George Washington

 

 

 

George Washingtons militärische Laufbahn:

 

Der Siebenjährige Krieg in Nordamerika

Seine erste militärische Mission bestand in der Überbringung eines Schreibens des stellvertretenden Gouverneurs von Virginia Robert Dinwiddie an die Franzosen, mit der Aufforderung des sofortigen Stopps des Fortbaues westlich der Allegheny. Diese Aufforderung wurde von den Franzosen abgelehnt.

Sein erstes Kommando über 160 Mann erhielt George im Frühjahr 1754, als er mit seinen Soldaten in das Gebiet des heutigen Pittsburgh entsendet wurde um die französischen Forts und die Spähtruppen auszukundschaften. Nachdem George die Information erhielt, dass die Männer der Ohio Company von den Franzosen aus ihrem noch nicht fertigen Fort vertrieben wurden, sammelte er seine indianischen Verbündeten und lies selbst einige Forts zur Verteidigung gegen mögliche Angriffe der Franzosen aufbauen. Im Mai 1754 kam es im Gefecht von Jumonville Glen zu der ersten Auseinandersetzungen zwischen den Franzosen und dem Soldatentrupp von Washington, wobei die Franzosen eine Niederlage einstecken mussten. Einen Monat später wurde er selbst im Fort Necessity mit seinen Truppen eingeschlossen und musste kapitulieren. Ihm wurde nur der freie Geleit zugesichert, wenn er in dem Vertrag die Ermordung des französischen Kommandanten Joseph de Jumonville während des Gefecht von Jumonville Glen zugab. George unterschrieb den Vertrag, konnte mit seinen Truppen abziehen widersprach später jedoch einer Ermordung und machte die schlechte Übersetzung des Vertrages dafür Verantwortlich.

Als der siebenjährige Krieg voll ausgebrochen war, wurde George Washington als Hauptmann der britischen Braddock-Expedition im Mai 1755 eingeteilt. Der Auftrag der Armee war die Belagerung des französischen Fort Duquesne. Doch durch die militärische Aufstellung bezogen auf europäische Verhältnisse und nicht auf dichte amerikanische Wildnis, was es den Franzosen ein Leichtes die Vorhut des 10 Kilometer langen Trosses am 9. Juli  einzukesseln. In dieser Schlacht am Monongahela gerieten die Truppen von George zwischen die Briten und den Franzosen und mussten schwere Verluste einstecken. Von insgesamt 1.300 Mann fielen in dieser Schlacht rund 900 Soldaten. Washington erkannte, dass die Anforderungen an europäische Verhältnisse nicht auf den Krieg auf amerikanischem Boden umzusetzen sind.

Nach der Niederlage der  Braddock-Expedition erhielt Washington das Oberkommando das erste reguläre Regiment Virginias mit zeitweise über 1.000 Mann. Durch seinen Einsatz konnten die Grenzen Virginias gegen die Franzosen verteidigt werden, wobei die Hauptkämpfe in den anderen Staaten stattfanden.

1758 sollte eine weitere britische Expedition zum französischen Fort Duquesne folgen. Obwohl Washington seine Bedenken gegenüber dieser Operation kund tat, schloss er sich dieser an. Im Gegensatz zu der Braddock-Expedition war die jetzige Truppenstärke rund doppelt so hoch. Zudem wurden diesmal indianische Späher als Vorhut vorausgeschickt, die britischen Soldaten wurden im Waldkampf unterrichtet und tauschten ihre typischen roten Uniformen gegen die der Ranger, die durch ihre grüne Farbe deutlich besser in wäldlichen Gebieten zu Tarnung dienten. Am 12. November 1758 stieß Washington mit seinem Regiment auf eine französische Erkundungspatrouille aus dem Fort Duquesne. Nach einer heftigen, aber siegreichen Schlacht erreichten sie das Fort, was sie brennend vorfanden. Die französischen Truppen hatten es aufgrund der Übermacht der Briten angezündet und sich zurückgezogen.

Im Dezember schied Washington mit dem Dienstgrad eines Oberst aus dem Regiment aus um einen Sitz im Abgeordnetenhaus Virginias anzunehmen. Zudem heiratete er am 6. Januar 1759 Martha Dandrige Custis.

 

Martha Dandrige Custis

Martha Dandrige Custis

 

 

 

Die Zeit nach dem siebenjährigen Krieg:

Die Heirat zwischen George Washington und Martha Dandrige Custis war aus der Sicht Washingtons eine reine Vernunft und keine Gefühlsheirat. Martha war mit 26 Jahren bereits verwitwet und eine der reichsten Frauen aus Virginia. Er adoptierte die beiden Kinder Marthas und verwaltete seine Plantagen.

Mit dem Aufkommen der Rebellion der Einheimischen gegen die Briten bahnte sich zwangsläufig der nächste Konflikt an. Da Washington bereits einen Sitz im Abgeordnetenhaus Virginias hatte wurde er 1774 auch zu dem ersten Kontinentalkongress der 13 Kolonien einberufen, die den Weg zur amerikanischen Unabhängigkeit bereiten wollte.

 

 

 

Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg:

1775 erreichten die amerikanischen Unabhängigkeitsbeschrebungen ihren Höhepunkt. Auf dem ersten Kontinentalkongress wurde Washington am 15. Juni 1775 von Thomas Johnson, Gouverneur von Maryland, als Kommandeur der Kontinentalarmee nominiert um gegen die Briten in den Krieg zu ziehen. Washington nahm die Nominierung an und begann umgehend mit der Aufstellung einer Streitmacht.

Seine erste Mission als Kommandeur führte ihn nach Boston, wo rund 16.000 Miliz Soldaten die zurückgedrängten britischen Streitkräfte eingekesselt haben. Nach 9 Monaten am 17. März 1776 zogen sich die Briten auch von dort zurück und Boston konnte von Washington eingenommen werden. Weiter zog es ihn mit dem größten Teil seiner Armee nach New York City, das er befestigen lies. Am 27. August 1776 musste er eine Niederlage bei der Schlacht von Long Island einstecken, konnte aber bei der Schlacht von Harlem Heights am 16. September 1776 einen Sieg erringen. Die Zurückschlagung der Briten war jedoch nur von kurzer Dauer. Mit den Siegen der Schlacht von White Plains und der Schlacht von Fort Washington konnten die Briten im Oktober Manhattan besetzen. Washington zog sich mit seinen Soldaten nach Valley Forge in Pennsylvania zurück um nicht eingeschlossen zu werden.

Am 26. Dezember 1776 überraschte Washington die hessischen Söldnertruppen der Briten indem er den Delaware River überquerte und die feindlichen Truppen bei Trenton, New Jersey angriff. Er lies seine Stellungen befestigen, konnte diese gegen einen britischen Angriff im Januar 1777 behaupten und durch einen Überraschungsangriff bei Princeton diese auch gleich aus New Jersey vertreiben. Mit der verlorenen Schlacht von Brandywine vom 11. September 1777 fiel die zu dieser Zeit als Hauptstadt genutzte Stadt Philadelphia in britische Hände und der Kontinentalkongress musste sich nach York (Pennsylvania) zurückziehen. Eine weitere Niederlage erlitt Washington bei Germantown am 4. Oktober 1777 bei dem Versuch, Philadelphia zurückzuerobern. In dem kommenden Winter erlitt seine Armee zudem unter den Krankheiten Typhus, Dysenterie und Lungenentzündung hohe Verluste und schrumpfte auf rund 5.000 Mann zusammen. Im Februar 1778 verstärkte ihn in der Führung der von Preußen gesandte Friedrich Wilhelm von Steuben, dessen Auftrag die Unterstützung in dem Aufbau und Ausbildung der Kontinentalarmee war.

 

Die Überquerung des Delaware, von Emanuel Leutze, 1851

Die Überquerung des Delaware, von Emanuel Leutze, 1851

 

Bereits am 28. Juni 1778 konnte die nun besser disziplinierte und ausgebildete Armee ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, als sie die britische Nachhut der aus Philadelphia nach New York beorderten Armee angriff. Im Sommer 1779 lag der Schwerpunkt Washingtons in der Bekämpfung der britischen Loyalisten und einigen Stämmen der Irokesen.

Das ab 1778 mit den Vereinigten Staaten verbündete Frankreich schickte 1780 ein Expeditionskorps von 6.000 Mann unter der Führung von Generalleutnant Jean-Baptiste-Donatien de Vimeur, comte de Rochambeau zur Unterstützung nach Rhode Island. Im August 1781 vereinigten sich die französische und die Kontinentalarmee und marschierten gemeinsam Richtung Yorktown, wo sich britische Truppen festgesetzt hatten. Kurz darauf kapitulierten die britischen Streitkräfte und mit dem Frieden von Paris im September 1783 endete der amerikanische Unabhängigkeitskrieg.

 

 

 

Amtsantritt als erster Präsident:

Am 4. Februar 1789 wurde George Washington von den Vertretern der 13 Gründungsstaaten einstimmig zum ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Am 30. April 1789 erfolgte seine Vereidigung auf dem Balkon der Federal Hall von New York.

 

George Washington, Lansdowne Portrait von Gilbert Stuart, 1796

George Washington, Lansdowne Portrait von Gilbert Stuart, 1796

 

 

 

Ausscheiden als Präsident und sein Tod:

1797 zog sich Washington aufgrund zunehmender gesundheitlicher Verschlechterung aus dem Präsidentenamt zurück. Bereits seit seinem 17. Lebensjahr litt er an Malaria. Weiter kamen noch seine, aufgrund des hohen Zuckergenusses, ausgefallenen Zähne, später Diphtherie, Tuberkulose und Pocken hinzu.

Ende 1799 erkrankte er an einer Kehlkopfentzündung und verstarb am 14. Dezember 1799 auf seinem Gut Mount Vernon in Virginia. 4 Tage später erfolgte die Beisetzung in der Familiengruft. 1831 erfolgte die Umsetzung in die zu dieser Zeit fertiggestellte neue Familiengruft.

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Seine Exzellenz George Washington: Eine Biographie

 Seine Exzellenz George Washington: Eine Biographie Gebundene Ausgabe – 22. August 2005


Seine Exzellenz George Washington: Eine Biographie Gebundene Ausgabe – 22. August 2005

Sein Konterfei ziert bis heute jeden Dollarschein, er steht mit seinem Namen Pate für einen Staat und für die Hauptstadt der USA, wo unzählige Büsten und Gemälde an ihn erinnern: George Washington, erster Präsident der Vereinigten Staaten und Inbegriff der Einheit der amerikanischen Nation. Ihm hat Joseph J. Ellis, der für seine Sammelbiografie über die amerikanischen Gründerväter Sie schufen Amerika mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, nun eine eigene biografische Arbeit gewidmet. Nach deren Lektüre muss man Washington zwar nicht mögen, aber seine strikt an der historischen und sozialen Realität seiner Zeit und den Gesetzen der Macht orientierte Politik lehrt sie uns ebenso besser verstehen, wie die Bewunderung, die die Amerikaner ihm bis heute entgegenbringen.

Die Zwiespältigkeiten im Charakter des Mannes, der in seinen beiden Amtszeiten den amerikanischen Präsidentialismus so maßgebend und nachhaltig prägte, lassen sich freilich nicht ohne weiteres auflösen! So tut man sich schwer zu verstehen, dass ausgerechnet er, der die Sklaverei als moralisch verwerflich erkannte, seine Sklaven wieder an die Arbeit in den Plantagen schickte, nachdem sie auf den Schlachtfeldern die amerikanische Unabhängigkeit mit erstritten hatten. Sein offen zur Schau gestellter Standesdünkel und seine schier unstillbare Gier auf Grundbesitz machen ihn auch nicht unbedingt sympathischer. Und seine legendäre stoische Ruhe und "statuengleiche Unerschütterlichkeit" stehen bei näherem Hinsehen in einem bemerkenswerten Kontrast zu den in ihm in Wirklichkeit brodelnden Leidenschaften, die, wie Robert Morris einmal bemerkte, "fast zu gewaltig waren für einen Menschen", die er aber um der Macht willen doch zu zügeln verstand.

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Sie schufen Amerika: Die Gründergeneration von John Adams bis George Washington (Beck'sche Reihe)

 Sie schufen Amerika: Die Gründergeneration von John Adams bis George Washington (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 23. September 2005


Sie schufen Amerika: Die Gründergeneration von John Adams bis George Washington (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 23. September 2005

Patriotische Ekstase und nationalistischer Stolz gehören zu den Kennzeichen fast aller postrevolutionärer Staaten. Und in kaum einem anderen werden sie mit Fähnchen und Hymnen so voller Inbrunst kultiviert wie in den USA. Nicht zu vergessen der Personenkult, einmal mehr augenfällig geworden in dem ungeheuren Anklang, den Joseph J. Ellis mit seinem Bestseller Founding Brothers. The Revolutionary Generation fand, der zwei Jahre nach Erscheinen unter dem Titel Sie schufen Amerika. Die Gründergeneration von John Adams bis George Washington nun auch auf Deutsch vorliegt.

Nichts weniger als den begehrten Pulitzer-Preis konnte der am Mount Holyoke College in Massachusetts lehrende Professor, der in seinem Heimatland mit biografischen Werken über den einen oder anderen US-Gründervater bereits zu einem der angeblich einflussreichsten Historiker avancierte, für sein Werk einheimsen. Doch während die Lektüre des Buches für manchen seiner Landsleute offenbar einem Erweckungserlebnis gleichkam -- "Mit Ausnahme der Bibel war dies das interessanteste Buch, das ich jemals gelesen habe", heißt es etwa in einer amerikanischen Leserrezension --, könnte sich bei uneingeweihteren Ausländern leicht Langeweile einstellen.

Zu Recht wird zwar die unkonventionelle literarische Art der Geschichtsschreibung gelobt, die von angloamerikanischen Historikern gepflegt wird. Doch das episodenhafte Herumhüpfen in der amerikanischen Frühgeschichte, wie es Ellis hier betreibt, erscheint über weite Strecken reichlich bemüht. Zumal sich bei einigen Ereignissen, die der Autor in seinen Essays in den Blick nimmt, die Frage nach der historischen Relevanz oder zumindest nach der Originalität stellt.

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Die amerikanischen Präsidenten: Von George Washington bis Barack Obama (marixwissen)

 Die amerikanischen Präsidenten: Von George Washington bis Barack Obama (marixwissen) Gebundene Ausgabe – 20. März 2014


Die amerikanischen Präsidenten: Von George Washington bis Barack Obama (marixwissen) Gebundene Ausgabe – 20. März 2014

Der jeweilige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gilt in der heutigen Zeit als einer der bekanntesten, aber auch mächtigsten Menschen der Welt. Er hat dabei sowohl die Funktion des Staatsoberhauptes als auch des Regierungschefs des Landes inne und ist Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte. Zwar übten nicht alle Präsidenten ihre Funktion mit gleichem Erfolg aus, doch sie alle prägten die Geschicke der eigenen Nation und spätestens ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts auch jene der ganzen Welt maßgeblich mit. Bis heute wurden die USA von 43 Präsidenten regiert. Doch wer saß schon alles im Weißen Haus? In diesem Buch werden alle Präsidenten der Vereinigten Staaten von George Washington bis Barack Obama in kurzen Porträts vorgestellt, ihre Amtszeiten und ihre Person beleuchtet.

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Friedrich II. von Preußen (Friedrich der Große) https://www.militaer-wissen.de/friedrich-ii-von-preussen-friedrich-der-grosse/ Mon, 25 Jan 2016 07:26:06 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=6255 Eine der schillerndsten und berühmtesten Persönlichkeiten in der Ahnenreihe der Preußenkönige aus dem Hause Hohenzollern ist sicherlich Friedrich II. Seine Untertanen nannten den Herrscher fast liebevoll den "Alten Fritz", während ihm die Geschichtsschreibung den Titel "der Große" verlieh. Geprägt von der sehr strengen Erziehung seines Vaters, Friedrich I. "der Soldatenkönig", führte er Preußen durch kriegerische Zeiten und hinterließ das Land als Weiter lesen

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Eine der schillerndsten und berühmtesten Persönlichkeiten in der Ahnenreihe der Preußenkönige aus dem Hause Hohenzollern ist sicherlich Friedrich II.
Seine Untertanen nannten den Herrscher fast liebevoll den "Alten Fritz", während ihm die Geschichtsschreibung den Titel "der Große" verlieh.

Geprägt von der sehr strengen Erziehung seines Vaters, Friedrich I. "der Soldatenkönig", führte er Preußen durch kriegerische Zeiten und hinterließ das Land als eine der fünf Großmächte Europas.

 

 

 

Herkunft und Jugendjahre:

Geboren wurde Friedrich am 24. Januar 1712 in Berlin als ältester Sohn von König Friedrich Wilhelms I. und dessen Gattin Sophie Dorothea von Hannover.

Seine Kindheit war von der strengen Erziehung seines Vaters geprägt, der seinen Sohn als militärisch und religiös versierten Menschen aufziehen wollte. So war der tägliche Ablauf Friedrichs auf die Minute genau verplant. Für die philosophische und musikalische Ausprägung seines Sohnes hatte der Vater nichts übrig und wurden durch körperliche Züchtigungen bestraft.

So musste Friedrich im Geheimen ab 1729 mit dem acht Jahre älteren Leutnant Hans Hermann von Katte treffen, der seine Vorliebe für Flötenmusik teilte. Von Katte wurde auch in die Pläne zur Flucht Friedrichs nach Frankreich eingeweiht, die er vom 4. auf den 5. August 1730 in die Tat umsetzte. Bei diesem Fluchtversuch wurde Friedrich jedoch geschnappt und in der Festung Küstrin unter Arrest gestellt, während Katte durch einen kompromittierenden Brief als Mitwisser aufgedeckt und verhaftet wurde. Am 6. November 1730 wurde das Todesurteil von Kattes , angetrieben durch Friedrich I., vor den Augen seines Sohnes vollstreckt.

Seinen Sohn wollte Friedrich ebenfalls zum Tode verurteilen, ließ von dem Urteil jedoch auf Drängen Leopolds von Anhalt-Dessau, Kaiser Karl VI. als auch Prinz Eugen schließlich ab und stellte seinen Sohn in Küstrin unter Festungshaft stellen und den Status des Kronprinzen aberkennen.

Ab 1731 konnte sich Friedrich wieder frei bewegen und begann seine militärische Laufbahn ab 1732 in dem Regiment zu Fuß von der Goltz. Zudem stimmte er, wenn auch widerwillig, der Heirat von Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern, Tochter von Herzog Ferdinand Albrechts II. von Braunschweig, zu, was das Verhältnis zu seinem Vater deutlich entspannte und ihm wieder den Status des Kronprinzen einbrachte.

 

Kronprinz Friedrich um 1739 Gemälde von Antoine Pesne

Kronprinz Friedrich um 1739 Gemälde von Antoine Pesne

 

 

 

Die Zeit als König von Preußen:

Friedrich bestieg am 31. Mai 1740 als Friedrich II. den Thron von Preußen, nachdem sein Vater verstorben war. Seine ersten Handlungen waren Reformen zur Abschaffung der Folter, die Ansiedlung von Wirtschaftszweigen zur ausgedehnten Unabhängigkeit wichtiger Importe sowie der eingeschränkten Pressefreiheit.

 

Friedrich II. von Preußen

Friedrich II. von Preußen

 

 

 

Die Kriege unter Friedrich II.:

Bereits sechs Monate nach seiner Thronbesteigung wurde Preußen aufgrund des österreichischen Erbfolgekrieges im Oktober 1740 in den ersten der drei schlesischen Kriege gezogen, in denen Friedrich seinen Anspruch auf Schlesien geltend machen wollte.

Mit dem Berliner Frieden vom 11. Juni 1742 endet der erste schlesische Krieg und Preußen bekommt einen Großteil Schlesiens und die Grafschaft Glatz zugesprochen.

Im August 1744 entbrennt erneut der Konflikt zwischen Preußen und Österreich um Schlesien und erst mit dem Frieden von Dresden am 24.12.1745 kann auch dieser beigelegt und die schlesischen Besitzungen zu Preußen bestätigt werden. Nach der Rückkehr Friedrichs II. nach Berlin wird ihm erstmals der Beiname "der Große" zugeteilt.

Am 29.8.1756 beginnt der dritte schlesische Kriege, oder auch siebenjähriger Krieg genannt, in dem sich Preußen einer Allianz von Österreich, Russland, Schweden und Frankreich gegenüber sieht. Durch Glück, militärische Erfolge und den Tod der russischen Zarin Elisabeth konnte der Krieg ohne die Vernichtung Preußens beendet und die preußischen Besitztümer in Schlesien endgültig bestätigt werden. Durch die vielen Schlachten und die entsprechende Alterung von Friedrich II. bekam er in seinem dritten Krieg auch den Namen "alter Fritz" zugeteilt. Nach dem Krieg konnte sich Preußen als fünfte Großmacht in Europa etablieren.

Nachdem die bayrische Linie des Adelsgeschlecht der Wittelsbacher im Jahre 1777 ausgestorben war und Österreich Anspruch auf Niederbayern und die Oberpfalz erhob, kam es erneut zu einem Krieg mit Preußen, der jedoch aufgrund der schlechten Versorgung und des schlechten Wetters ohne Kriegshandlungen verlief und mit dem Frieden von Teschen am 13. Mai 1779 bereits beendet wurde.

 

 

 

Friedrich und die Kartoffel:

Ein bis heute entscheidendes Ereignis unter Friedrich II. war die Kartoffel als Nahrungsmittel. Eingeführt wurde die Kartoffel mit der Kolonisierung Südamerikas, galt sie zunächst als Mittel des Teufels, da sie als Nahrung nicht in der Bibel erwähnt wurde und als Futter für die Schweine. Erst nachdem man entdeckt hatte wie man die Kartoffel richtig zubereitet und Essen konnte, kam die Erkenntnis, wie wichtig diese für die Nahrungsmittelversorgung sein konnte.

 

Friedrich II. inspiziert auf einer seiner Inspektionsreisen den Kartoffelanbau

Friedrich II. inspiziert auf einer seiner Inspektionsreisen den Kartoffelanbau

 

So kam es, dass Friedrich 1756 den sogenannten "Kartoffelbefehl" ausgab. Dieser sollte die Beamten anhalten, der Bevölkerung die Wichtigkeit der Kartoffel beizubringen und diese dazu zu bringen, sie auch anzubauen. Auch lies er Kartoffelfelder von seinen Soldaten zum Schein bewachen, damit Bürger heimlich die Kartoffeln klauten und aßen, denn verbotene Früchte schmecken bekanntlich am Besten. Es dauerte zwar noch viele Jahre bis sich die Kartoffel als Nahrungsmittel durchsetzte, doch durch diese Maßnahmen setzte sich die Kartoffel bis heute als Grundnahrungsmittel durch.

 

 

 

Friedrichs Tod:

Am 17. August 1786 verstarb Friedrich II. in seinem Sessel im Schloss Sanssouci.
Bereits während seiner Lebzeit lies Friedrich für sich eine Gruft im Schloss errichten und wollte dort nach seinem Tod neben seinen Hunden beigesetzt werden. Doch sein Neffe und Nachfolger Friedrich Wilhelm II. lies ihn in der Gruft in der Potsdamer Garnisonkirche an der Seite seines Vater Friedrich I. beisetzen.

Während des zweiten Weltkrieges und den damit eingehenden Bombardierungen durch alliierte Bomberverbände wurden die Särge Friedrichs I. und Friedrichs II. 1943 vorsorglich aus der Garnisonkirche in den Luftwaffenbunker in Eiche gebracht. Im März 1945 ging es von dort wegen der anrückenden sowjetischen Armee in ein Bergwerk bei Bernterode, dann ins Marburger Schloss und 1947 in die dortige Elisabethkirche.

1952 wurden die Särge angeregt durch Louis Ferdinand von Preußen in die Kapelle der Burg Hohenzollern verlagert. Erst 1991 wurde dem eigentlichen Wunsch Friedrichs II. Folge geleistet und sein Leichnam in der Gruft im Schloss Sanssouci beigesetzt.

 

Reiterstandbild Friedrichs des Großen

Reiterstandbild Friedrichs des Großen

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Friedrich der Große und seine Armee (Epochen der Weltgeschichte)

 Friedrich der Große und seine Armee (Epochen der Weltgeschichte) Gebundene Ausgabe – 30. November 2009


Friedrich der Große und seine Armee (Epochen der Weltgeschichte) Gebundene Ausgabe – 30. November 2009

In diesem Band der Reihe zu militärhistorischen Themen wird eine wesentliche Epoche der europäischen Geschichte durch ihre Feldherren und deren Armeen skizziert und von Experten der Militärgeschichte analysiert. Über den »Alten Fritz« ist Vieles geschrieben worden. Dieser Band bietet deutlich mehr: Er ist der Abriss der Epoche im Spiegel seiner Armeen. Der Band stellt - historisch fundiert - die damalige politische Lage, das Zeitalter und seine führenden Köpfe vor, um dann den Fokus auf die jeweilige Armee zu richten. Der Autor analysiert Stärken und Schwächen unterschiedlichster Führungskonzepte und Strategien und präsentiert, auch in eingängigen Abbildungen, Offizierkorps, Soldaten, Waffengattungen und technische Einheiten. In zahlreichen zeitgenössischen Erinnerungen und Tagebuchaufzeichnungen, die ausgesprochen unterhaltsam zu lesen sind, sind Geschichtsbilder über politische Auswirkungen entstanden, die in herkömmlichen Geschichtsbüchern kaum zu finden sind und die bis in unsere Tage reichen.

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Friedrich der Grosse: Der König und seine Zeit

 Friedrich der Grosse: Der König und seine Zeit Gebundene Ausgabe – Illustriert, 7. Februar 2012


Friedrich der Grosse: Der König und seine Zeit Gebundene Ausgabe – Illustriert, 7. Februar 2012

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Friedrich: Ein deutscher König

 Friedrich: Ein deutscher König Broschiert – 10. Oktober 2011


Friedrich: Ein deutscher König Broschiert – 10. Oktober 2011

Der preußische König Friedrich der Große zählt zu den herausragenden Herrschern der deutschen und europäischen Geschichte. Zu seinem 300. Geburtstag im Januar 2012 beleuchten ARD und ARTE in einem großen Dokudrama seine widersprüchliche Persönlichkeit und seine historische Rolle. Johannes Unger, Verantwortlicher des TV-Projekts, wirft in seinem Buch Schlaglichter auf die Leistungen und Ruhmestaten, aber auch auf die Schattenseiten des großen Königs. Wer war Friedrich ? Hochbegabter Visionär oder gefürchteter Tyrann ? Schöngeistiger Philosoph oder kalt berechnender Feldherr ? Zweifellos war er ein König der Widersprüche, der mit der französischen Aufklärung sympathisierte, Preußen reformierte und zur Toleranz aufrief, aber auch Friedensverträge brach, verlustreiche Kriege führte und umfangreiche Gebiete annektierte. Johannes Unger holt ihn vom Sockel der Heroenverehrung herunter auf den Boden der historischen Tatsachen und lässt mit frischem, unbefangenem Blick sein turbulentes Leben Revue passieren.

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Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600 - 1947

 Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600 - 1947 Broschiert – 13. Oktober 2008


Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600 - 1947 Broschiert – 13. Oktober 2008

Die Geschichte Preußens – ein brillant erzähltes Standardwerk

Christopher Clark schildert den Aufstieg Preußens vom kleinen, an Bodenschätzen armen Territorium um Berlin zur dominierenden Macht auf dem europäischen Kontinent. Seine brillante Darstellung von über 300 Jahren preußischer Historie ist ein Meisterwerk der Geschichtsschreibung.

Die Auflösung Preußens durch ein alliiertes Kontrollratsgesetz am 25. Februar 1947 setzte einen Schlusspunkt unter eine Jahrhunderte alte wechselvolle Geschichte. Der Name Preußen ist untrennbar verbunden mit Aufklärung und Toleranz, verkörpert etwa in Friedrich dem Großen, verbunden aber auch mit Militarismus, Maßlosigkeit und Selbstüberschätzung Wilhelms II. Das Nachdenken über Preußen stand in den letzten Jahrzehnten im Schatten der hitzigen Debatten über die deutsche Geschichte.

Doch die Zeit ist reif für einen distanzierten, sensibel wägenden Blick auf dieses große Kapitel der deutschen und europäischen Vergangenheit. Christopher Clark schildert den Aufstieg Preußens vom kleinen, an Bodenschätzen armen Territorium um Berlin zur dominierenden Macht auf dem europäischen Festland und schließlich die Auflösung nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches. Seine brillante Darstellung von über 300 Jahren preußischer Historie ist ein Meisterwerk angelsächsischer Geschichtsschreibung.

• Ausgezeichnet von DAMALS als bestes historisches Buch 2007
• Unabhängiger, britischer Blick auf die ambivalente preußisch-deutsche Geschichte

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