Deutsches Kaiserreich Archive - Militär Wissen https://www.militaer-wissen.de/tag/deutsches-kaiserreich/ Alles Rund um das Thema Militär, Armeen und Waffentechnik Tue, 28 Aug 2018 05:25:40 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.5 68829123 Dienstgrade der Kaiserlichen Marine https://www.militaer-wissen.de/dienstgrade-der-kaiserlichen-marine/ Thu, 10 Apr 2014 03:37:47 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=69 Die Aufstellung der unten genannten Dienstgrade und Ausführungen bezieht sich auf den ca. Stand von 1914. Wie bei den Dienstgraden des kaiserlichen Heeres unterschieden sich die Dienstgrade der Marine ebenso an den unterschiedlichen Schulterstücken und Tressen an den Ärmeln. Dazu kamen weitere Unterschiede wie die Achselklappen der Deckoffiziere oder die Abzeichen der Unteroffiziere und Mannschaften auf dem linken Oberarm. Wie Weiter lesen

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Die Aufstellung der unten genannten Dienstgrade und Ausführungen bezieht sich auf den ca. Stand von 1914.

Wie bei den Dienstgraden des kaiserlichen Heeres unterschieden sich die Dienstgrade der Marine ebenso an den unterschiedlichen Schulterstücken und Tressen an den Ärmeln. Dazu kamen weitere Unterschiede wie die Achselklappen der Deckoffiziere oder die Abzeichen der Unteroffiziere und Mannschaften auf dem linken Oberarm. Wie in der heutigen Bundeswehr unterhielten einzelne Truppengattungen seperate Erkennungsmerkmale in Form von bestimmten Mützen, ein Portepee, Tressen oder ähnliches, wobei sich die Farben der Tressen (Metallgespinst) und Knöpfe an der jeweiligen organisatorischen Zugehörigkeit richtete wie z.B. Werftdivisionen, Bekleidungsämter oder Maschinen- und Feuermeisterpersonal der Torpedoabteilung.

 

Mannschaften (Matrosen)

- Matrose
- Einjährig-Freiwilliger: Oben offener Winkel aus doppelter Wollschnur in den Reichsfarben schwarz-silber (statt weiß)-rot
- Obermatrose: Oben offener Winkel aus Borte, in gelb (zur blauen Uniform) oder blau (weiße Uniform)

Wie im Heer was der Einjährig-Freiwillige kein Dienstgrad sondern eine Bezeichnung für Anwärter der Reserveoffizierslaufbahn.
Matrosen und Obermatrosen enthielten bei vorangestellter Laufbahnbezeichnung zudem den Begriff Gast (z. B. Malersgast, Signalobergast).

 

Unteroffiziere ohne Portepee (Maate)

- Maat: Blauer stehender Anker (weiße Uniform) mit aufgelegtem Laufbahnabzeichen. Auf blauem Matrosenhemd und Matrosenjacke war das Emblem in Metallausführung (gold oder silber). Ärmelaufschläge der Jacke mit Metalltresse eingefasst
- Obermaat: wie Maat, über dem Anker zusätzlich Kaiserkrone mit fliegenden Abzeichen

Die Maate und Obermaate wurden gemäß ihrer Laufbahn geführt, zum Beispiel als Bootsmannsmaat, Zimmermannsmaat oder Oberfeuerwerksmaat.

 

Unteroffiziere mit Portepee (Feldwebel)

- Vize-Feldwebel bzw. Vize-Wachtmeister: stehender, klarer Anker (Metall) unter Kaiserkrone mit fliegenden Bändern. Unter dem Emblem ein oben offener Winkel aus Metalltresse. Zur standardmäßig getragenen Matrosenjacke (Aufschlagtressen wie Maate) weißes Hemd mit hohem Eckkragen („Vatermörder“) und Querbinder. Schirmmütze der Deckoffiziere. Lange blaue Hosen und Halbschuhe. Offizierssäbel mit Portepee.
- Feldwebel bzw. Wachtmeister: wie Vize-Feldwebel bzw Vize-Wachtmeister, zusätzlich zweiter Tressenwinkel unter Laufbahnabzeichen; über den Ärmelaufschlägen umlaufendes Band aus Metalltresse („Kolbenring“)

Feldwebel war ein Dienstgrad der Werftdivisionen (Marinedienste zu Land), Wachtmeister war ein Dienstgrad des seemännischen Dienstes, der besonders die Abteilungen unter Deck beaufsichtigte.

Portepee-Unteroffiziere mit mehr als 25 Dienstjahren (ab 1913 mit 15 Dienstjahren) legten die Uniform der Deckoffiziere mit den Abzeichen der Portepee-Unteroffiziere an. Seit 1914 trugen alle Portepee-Unteroffiziere, unabhängig vom Dienstalter, Deckoffiziersuniform mit den Abzeichen der Portepee-Unteroffizieren.

 

Deckoffiziere

- Deckoffizier (Bootsmann, Steuermann etc.): Dienstanzug ähnlich dem der Offiziere, jedoch flacherer Mütze und Mannschaftsüberzieher (Ausnahme: Vize-Deckoffiziere!). Statt der Schulterstücke zu allen Anzugsarten blaue Achselklappen mit dem Laufbahnabzeichen (zum Beispiel unklarer Anker bei Bootsleuten, Zahnrad bei Maschinisten) in Metallausführung. Auf den Ärmelaufschlägen drei waagerecht angeordnete Ankerknöpfe. Schirmmütze ähnlich der Offizierskopfbedeckung, mit niedrigerem Deckel und ohne Eichenlaubkranz, über der Nationalkokarde (Schwarz, Weiß, Rot) die Kaiserkrone mit fliegenden Kronenbändern.
- Oberdeckoffizier (Oberbootsmann, Obersteuermann etc.): wie Deckoffizier, jedoch über den Laufbahnabzeichen auf den Achselklappen die Kaiserkrone mit fliegenden Bändern

Deckoffiziere als Offizierstellvertreter kennzeichneten Goldtressen an den beiden Seiten der spitz zulaufenden Achselklappen.
Von den Vize-Deckoffiziere unterscheidbar waren sie anhand von deren trapezförmig zulaufenden Achselklappen.

 

Offizieranwärter

- Seekadett (bis 17. April 1899 Kadett): Uniform ähnlich den Vize-Feldwebeln, jedoch ohne deren Tressen und Ärmelabzeichen, dazu die Ärmelaufschläge der Deckoffiziere (mit drei Ankerknöpfen). Auf den Schultern Spangen aus schwarz-rot durchzogener Silberlitze. Mütze ähnlich dem Seeoffiziersmodell, aber flacher und ohne Eichenlaubstickerei um die Kokarde. Marinedolch ohne Portepee.
-Fähnrich zur See (bis 17. April 1899 Seekadett): wie Seekadett, jedoch Marinedolch mit Portepee. Mütze mit Eichenlaubstickerei um die Kokarde. Nach bestandener Offiziersprüfung Offizierssäbel alternativ zum Marinedolch erlaubt.
- Vize-Deckoffizier (bis 1893: Vize-Seekadett): bis 1893 Uniform ähnlich der Vize-Feldwebel, jedoch Ärmelabzeichen ohne Krone, auf den Schultern Litzenspangen wie aktive Offizieranwärter. Offiziersmütze. Zur Uniform immer Offizierssäbel (unabhängig von bestandener Offiziersprüfung, im Unterschied zur Praxis bei den Anwärtern der aktiven Laufbahn, Seekadett und Fähnrich). Ab 1893 Uniform wie Deckoffiziere, jedoch Offiziersüberzieher und Offiziersschirmmütze. Blaue Achselklappen am Knopflochende trapezförmig, seitlich und oben mit Goldtresse eingefasst. Laufbahnabzeichen wie Deckoffizier. Offizierssäbel.

Seekadetten und Fähnriche zur See waren Seeoffizieranwärter der aktiven Laufbahn (Berufsoffizier). Seekadetten rangierten zwischen Maat und Obermaat. Fähnriche zur See standen im Rang zwischen Obermaat und Vizefeldwebel, nach bestandener Offiziersprüfung aber unmittelbar hinter den Feldwebeln.

Vize-Deckoffiziere waren Offizieranwärter der Reservelaufbahn. Sie rangierten vor den Vize-Feldwebeln/Vize-Wachtmeistern, jedoch hinter den Feldwebeln/Wachtmeistern und den Säbel-Fähnrichen (mit bestandener Offiziersprüfung). Ihnen standen kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges zunächst drei Reserveoffizier-Laufbahnen offen: der seemännische Dienst (Vize-Steuermann), die Marineartillerie (Vize-Feuerwerker) und die Ingenieur-Laufbahn (Vize-Maschinist). 1915 kam die Seeflieger-Laufbahn hinzu (Vize-Flugmeister). Da die Seeflieger über kein eigenes Offizierskorps verfügten, erfolgte die Weiterbeförderung über den seemännischen Dienst (Leutnant zur See d. R.) oder über die Artillerie-Laufbahn (Leutnant d. R. der Marineartillerie). Nach bestandener Offiziersprüfung wurden Vize-Deckoffiziere auch nach 1893 umgs. noch einige Zeit als Vize-Säbel-Kadetten bezeichnet.

 

Offiziere

- Deckoffizierleutnant (Deckoffizieringenieur; im Januar 1916 eingeführt): Seeoffizier- oder Marineingenieurmütze. Silberne, schwarz-rot durchwirkte Achselstücke mit dem Deckoffizier-Laufbahnabzeichen. Auf den Kragenseiten kleine vergoldete Kaiserkrone mit Bändern
- Leutnant zur See (bis 31. Dezember 1898 Unterleutnant zur See): über Ärmelaufschlägen umlaufende schmale Metalltresse; fransenlose Epauletten bzw. Schulterstücke aus vier zusammen genähten, schwarz-rot durchzogenen Silberplattschnüren
(wie beim Landheer) (ohne Rangstern)
- Oberleutnant zur See (bis 31. Dezember 1898: Leutnant zur See): mittelbreite Ärmeltresse; Epauletten mit dünnen Fransen,
Schulterstücke wie Leutnant (1 Stern)
- Kapitänleutnant: zwei mittelbreite Ärmeltressen; Epauletten mit dünnen Fransen, Schulterstücke wie Leutnant (2 Sterne)
- Korvettenkapitän: drei mittelbreite Ärmeltressen; Epauletten mit dichten Fransen bzw. geflochtene Schulterstücke aus
schwarz-rot durchzogener Silberschnur (ohne Stern)
- Fregattenkapitän (Bezeichnung eingeführt am 23. November 1898): vier mittelbreite Ärmeltressen; Epauletten mit dichten Fransen,
Schulterstücke wie Korvettenkapitän (1 Stern)
- Kapitän zur See: vier mittelbreite Ärmeltressen; Epauletten mit dichten Fransen, Schulterstücke wie Korvettenkapitän (2 Sterne)

Die Bezeichnung Fregattenkapitän ersetzte Korvettenkapitän mit Oberstleutnantsrang. Deckoffizierleutnants bzw. Deckoffizieringenieure waren Offiziere ohne Patent und gingen aus den Deckoffizieren hervor.

 

Fregattenkapitän der deutschen Kiserlichen Marine (wikipedia.de)

Fregattenkapitän der deutschen Kaiserlichen Marine

Kapitän zur See (wikipedia.de)

Kapitän zur See

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Admirale

- Konteradmiral (bis 31. Dezember 1898: Contreadmiral): eine breite Ärmeltresse, darüber eine mittelbreite Ärmeltresse; Epauletten mit dicken Fransen bzw. geflochtene Schulterstücke aus zwei Goldschnüren und einer mittig eingefassten schwarz-rot durchzogenen Silberschnur (ohne Stern)
- Vizeadmiral: eine breite Ärmeltresse, zwei mittelbreite Tressen; Epauletten mit dicken Fransen, Schulterstück wie Konteradmiral (1 Stern)
- Admiral: eine breite Ärmeltresse, drei mittelbreite Tressen; Epauletten mit dicken Fransen, Schulterstück wie Konteradmiral (2 Sterne)
- Großadmiral: eine breite Ärmeltresse, vier mittelbreite Tressen; Epauletten mit dicken Fransen, Schulterstück wie Konteradmiral (gekreuzte Kommandostäbe)

 

 

 


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Deutsche Kriegsschiffe: Die Kaiserliche Hochseeflotte 1914-1918
(Typenkompass)

Deutsche Kriegsschiffe: Die Kaiserliche Hochseeflotte 1914-1918 (Typenkompass) [Taschenbuch]

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Die kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg: Von Wilhelmshaven
nach Scapa Flow

Die kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg: Text-Bildband der kaiserlichen Flotte von Wilhelm II und ihrer Gegner mit exklusiven Schwarz-Weiß-Fotos. Von Wilhelmshaven nach Scapa Flow [Gebundene Ausgabe]

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Begünstigt durch die imperialen Bestrebungen von Wilhelm II. entwickelte sich die Kaiserliche Marine ab 1900 zu einer der modernsten Kriegsflotten weltweit. 1914 wähnte sie sich mit der britischen Royal Navy auf Augenhöhe. Dieser Text-Bildband analysiert Stärken und Schwächen der kaiserlichen Flotte und ihrer Gegner im Ersten Weltkrieg. Mit exklusiven Schwarz-Weiß-Fotos und farbigen Darstellungen ausgewählter Memorabilien.

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Als Deutschland Großmacht war: Ein Bericht über das Kaiserreich, seine Feinde und die Entfesselung des Ersten Weltkrieges

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Die Wahrheit über den Ersten Weltkrieg Dass der Erste Weltkrieg zur europäischen Urkatastrophe wurde, ist allgemein akzeptiert. Wenn es darum geht, wer verantwortlich war, scheiden sich die Geister. Historisch und politisch korrekt war es lange Zeit, dem Deutschen Reich und Kaiser Wilhelm II. einen Griff nach der Weltmacht zu unterstellen. Neuerdings beginnt sich eine andere Version durchzusetzen: dass alle europäischen Regierungen wie Schlafwandler in den Krieg geschlittert seien. Aber stimmt das wirklich? Dieses Buch stellt die Frage: Cui bono?, die Frage nach den Motiven der Kriegsparteien. Das Ergebnis: Ein ebenso spannender wie faktenreicher Bericht über das Kaiserreich, seine Feinde und die Entfesselung des Ersten Weltkriegs. Undogmatisch und unvoreingenommen führt der Autor seine Recherchen. Auf diese Weise sammelte er Fakten, die Sie in den Mainstream-Medien vergeblich suchen. Erfahren Sie unter anderem: -Ob Deutschland wirklich schuld war -vom phänomenalen wirtschaftlichen Aufstieg Deutschlands zwischen 1871 bis 1913 – der England ebenso wie Frankreich abhängte -was kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs hinter den Kulissen von Politik und Diplomatie in London, Paris, St. Petersburg und Berlin wirklich geschah -weshalb die Bank J.P. Morgan die USA in den Ersten Weltkrieg trieb -wie US-Konzerne am »Großen Krieg« Milliarden verdienten. Es fasziniert aber auch, sich in eine Zeit zu versetzen, als Deutschland Großmacht war und als Großmacht handelte – und zu entdecken, wie wenig sich im Grunde nach hundert Jahren geändert hat.

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Unter kaiserlicher Flagge (2 DVDs)

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Mit einer neuen gewaltigen Schlachtflotte provoziert am Anfang des 20. Jahrhunderts der deutsche Kaiser Wilhelm II. die angestammte Seemacht Großbritannien. Wer wird die Weltmeere beherrschen? Die Entscheidung soll im Ersten Weltkrieg fallen: Nach einer schockierenden Niederlage der Briten vor der chilenischen Küste, die 1.700 Seeleuten das Leben kostet, fordert der Erste Lord der Admiralität, Winston Churchill, erbarmungslose Revanche. Vor den Falkland-Inseln wird das gesamte deutsche Überseegeschwader mit 2.200 Mann Besatzung versenkt.
Nur zwei Kreuzer entgehen dem Untergang ihrer Flotte - die "Dresden" und die "Emden". Churchill setzt ein Kopfgeld auf sie aus und macht sie zu den meist gejagten Schiffen der sieben Weltmeere. In den eisigen Fjorden Patagoniens und in tropischer Südseehitze kämpfen die Mannschaften beider Schiffe ums nackte Überleben.
Nach dramatischer Jagd werden schließlich auch sie versenkt, aber den meisten Männern gelingt es, dem nassen Tod zu entrinnen und heil in die Heimat zurückzukehren. Wie es dazu kam und weshalb die Geschichte beider Schiffe bis heute als Lehrstoff internationaler Marine-Stäbe dient, erzählen die hochdramatischen Dokumentarfilme "Die Karawane der Matrosen" und "Hetzjagd vor Kap Horn".

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Dienstgrade des Deutschen Heeres (Deutsches Kaiserreich) https://www.militaer-wissen.de/dienstgrade-des-deutschen-heeres-deutsches-kaiserreich/ Thu, 10 Apr 2014 02:59:36 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=37 Bis zur Gründung des ersten deutschen Kaiserreichs gab es unter den souveränen süddeutschen Staaten, den Großherzogtümern und den einzelnen Königreichen keine einheitliche Streitmacht und damit auch keine einheitliche Dienstgradbenennung und Strukturieung. Bei den meisten kleineren Fürstentümern orientierte man sich jedoch weitestgehend an dem preußischem Muster. Erst mit der Reichsgründung ab 1871 wurden die Dienstgrade nach und nach vollständig dem preußischen Weiter lesen

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Bis zur Gründung des ersten deutschen Kaiserreichs gab es unter den souveränen süddeutschen Staaten, den Großherzogtümern und den einzelnen Königreichen keine einheitliche Streitmacht und damit auch keine einheitliche Dienstgradbenennung und Strukturieung. Bei den meisten kleineren Fürstentümern orientierte man sich jedoch weitestgehend an dem preußischem Muster. Erst mit der Reichsgründung ab 1871 wurden die Dienstgrade nach und nach vollständig dem preußischen angeglichen.

 

Aufteilung der Mannschaftsdienstgrade nach der Reichsgründung:

- Schütze, Füsilier, Grenadier, Musketier, Dragoner, Husar, Kürassier, Ulan, Kanonier

( Soldaten ind den Gardetruppenteilen hatten den Dienstgrad Garde-Füsilier, Garde-Grenadier usw. )

- Gefreiter: Wappen-Knopf (wie Sergeanten, jedoch in kleinerem Durchmesser) auf beiden Kragenseiten (seit 1853)

- Obergefreiter (nur im Dienst der Fußartillerie): Sergeantenknopf, Unteroffizierstroddel bzw. -faustriemen am Seitengewehr (Bajonett bzw. Reitersäbel)

Kragen mit großem Adlerknopf der Sergeanten und Feldwebel (wikipedia.de)
Kragen mit großem Adlerknopf der Sergeanten und Feldwebel (wikipedia.de)

 

Zusätzlich gab es neben den Mannschaftsdienstgraden noch sogenannte "Freiwillige" die einen 1 Jährigen Dienst im Heer geleistet haben. Diese wurden wie folgt gekennzeichnet:

- Einjährig-Freiwilliger: gedrehte Wollschnur in den Landesfarben entlang des Rands der Schulterklappen - Kapitulant: schmale Wollborte in den Landesfarben quer über den unteren Rand der Schulterklappen; Bajonett-Troddel bzw. Säbel-Faustriemen in Landesfarben (ähnlich dem Unteroffiziersabzeichen)

Die Bezeichnungen Einjähriger-Freiwilliger sowie Kapitulant waren keine militärischen Dienstgrade. Die Abzeichen wurden bei einer eventuellen Beförderung jedoch nicht abgelegt.

 

Aufteilung der Unteroffizieredienstgrade ohne und mit Portepee:

Unteroffiziere ohne Portepee

- Unteroffizier bzw. Oberjäger (Jägertruppe): Tresse (Silber- oder Goldmetall) um Kragenrand und Ärmelaufschläge, Bajonett-Troddel bzw. Reitersäbel-Faustriemen in Landesfarben (z.B. Preußen schwarz-weiß, Bayern weiß-blau), Schirmmütze (seit 1875) - Sergeant: wie Unteroffizier, Sergeantenknopf (mit aufgeprägten Landeswappen: preußischer Adler, bayerischer Löwe etc.) - Fähnrich, (seit 1. Januar 1899, vorher: Portepee-Fähnrich: wie Unteroffizier, Portepee am Seitengewehr, Offizierskokarde an der Kopfbedeckung

Anwärter zum Berufsoffizier (seit dem 1. Januar 1899 Fahnenjunker genannt) trug die Bezeichnung (Portepee-)Fähnrich. Vor der Beförderung zum (Portepee-)Fähnrich wurde die Mannschaftsuniform getragen. Die Beförderung zum (Portepee-)Fähnrich wurde durch eine bestandene Fähnrichsprüfung sowie mindestens sechs Dienstmonaten erreicht. Anschließend konnte die Unteroffiziersuniform mit oben genanntem zusätzlichen Abzeichen getragen werden. Nach dem Bestehen der Offiziersprüfung wurde die Berechtigung zum Tragen der Offiziersseitenwaffe in Form eines Degens, Säbels oder Pistole ausgestellt, ebenso wurde der Dienstgrad Untgeroffizier mit Portepee erteilt.

 

Unteroffiziere mit Portepee

- Vizefeldwebel bzw. Vizewachtmeister: wie Sergeant, Offiziersseitenwaffe (mit Portepee) am Mannschaftskoppel, Offiziersknöpfe, Offizierskokarde an der Kopfbedeckung - (Portepee-)Fähnrich: ähnlich Vizefeldwebel, jedoch Kragen ohne Tressen und Sergeantenknopf. Offiziersseitenwaffe. Offiziersüberrock mit Mannschaftsschulterklappen (dann Seitenwaffe bei Fußtruppen durch den linken Rockschoß gesteckt, bei berittenen Truppen untergeschnallt), Offizierskokarden an der Kopfbedeckung - Feldwebel bzw. Wachtmeister: wie Vizefeldwebel, seit 1889 trugen die Kompaniefeldwebel (Etatsmäßige Feldwebel) eine zweite (schmale) Tresse aus Metallgespinst über den Ärmelaufschlägen (der Ausdruck „Kolbenringe“ kam dafür jedoch erst in der Reichswehr auf) - Offizierstellvertreter: wie Vizefeldwebel, Metalltresse um Schulterklappen, Offizierskopfbedeckung,

Ab ca. 1893 kam es dann auch erstmals bei den Unteroffiziersdienstgraden zum Gebrauch, Winkeltressen aus Metall an der neu eingeführten blusenartigen Litewka zu tragen. So wurde auf dem linken Oberarm die nach oben offenen Winkel folgendermaßen getragen: Unteroffizier - ein Winkel; Sergeant - zwei Winkel; Vizefeldwebel - drei Winkel; Feldwebel - vier Winkel

Die Winkeltressen wurden auch von den Schutztruppen in den deutschen Kolonien angelegt.

 

Offiziere

Subalternoffiziere

- Feldwebelleutnant: wie Vizefeldwebel, Schulterstücke wie Leutnant - Leutnant (seit 1. Januar 1899, vorher: Second-Lieutenant): Schulterstücke aus acht nebeneinanderliegenden Plattschnüren (silber), Epaulette ohne Fransen und ohne Stern - Oberleutnant (vorher: Premier-Lieutenant): wie Leutnant, ein (quadratischer, auf die Spitze gestellter) goldener Stern, Epaulette ohne Fransen mit einem Stern

Hauptleute und Rittmeister

- Hauptmann bzw. (bei der Kavallerie und sonstigen berittenen Einheiten, z. B. Train) Rittmeister: wie Leutnant, zwei goldene Sterne auf Schulterstück und Epaulette ohne Fransen

Stabsoffiziere

Die Epauletten der Stabsoffiziere hatten am Rand schmale Fransen, die Schnüre der Schulterstücke lagen nicht nebeneinander, sondern waren aus silbernen Plattschnüren geflochten - Major: ohne Stern - Oberstleutnant: ein goldener Stern - Oberst: zwei goldene Sterne

Epauletten und Schulterstücke der Offiziere (wikipedia.de)
Epauletten und Schulterstücke der Offiziere (wikipedia.de)

 

Generale

Die Epauletten der Generaldienstgrade hatten breite Fransen (sogenannte Kantillen), die Schulterstücke waren aus goldenen und silbernen Plattschnüren geflochten.

- Generalmajor: kein Stern
- Generalleutnant: ein Stern
- General der Infanterie bzw. Kavallerie bzw. Artillerie: zwei Sterne (als charakterisierter
Generalfeldmarschall zusätzlich zwei gekreuzte Marschallstäbe)
- Generaloberst: wie Generalmajor, drei Sterne (zur Dreieckspyramide angeordnet; als charakterisierter
Generalfeldmarschall zusätzlich zwei gekreuzte Marschallstäbe)
- Generaloberst mit dem Rang eines Generalfeldmarschalls: vier Sterne (im Viereck angeordnet, Dienstgrad eingeführt zum 23. Januar 1911)
- Generalfeldmarschall: zwei gekreuzte Marschallstäbe

Generaloberst mit dem Rang eines Generalfeldmarschalls war ein persönlicher Ehrentitel. Ihm entsprach der bis dahin verliehene Ehrendienstgrad charakterisierter Generalfeldmarschall.

 

 

 

 


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Die graue Felduniform der Deutschen Armee

Die graue Felduniform der Deutschen Armee (Militaria, Kaiserreich, Uniformen, Abzeichen, Kaiserliche Armee, 1. Weltkrieg, History Edition) [Gebundene Ausgabe]

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Für Kaiser Wilhelm war klar: Das Auto wird nur eine vorübergehende Erscheinung sein, denn er glaubte mit Inbrunst an die Überlegenheit des Pferdes. Sein Militär jedoch sah das anders und begann schon um die Jahrhundertwende mit der Erforschung der Möglichkeiten dieser neuartigen Erfindungen. Auch wenn letztendlich im Großen Krieg der Pferdewagen dominierte: in Diensten des kaiserlichen Heeres waren viele Motorräder, Personen- und Lastwagen, Zugmaschinen und zuletzt auch Panzerwagen.

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