3. Krieg in der frühen Neuzeit 1500 - 1750 Archive - Militär Wissen https://www.militaer-wissen.de/category/chronologie-der-kriege/3-krieg-in-der-fruehen-neuzeit-1500-1750/ Alles Rund um das Thema Militär, Armeen und Waffentechnik Fri, 21 Sep 2018 07:27:30 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.4 68829123 Der österreichische Erbfolgekrieg https://www.militaer-wissen.de/der-oesterreichische-erbfolgekrieg/ Mon, 11 Jan 2016 15:29:48 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=6012 Der österreichische Erbfolgekrieg war die Folge des Todes von Kaiser Karls VI. und der damit endenden Herrschaftslinie des Hauses Habsburg im Mannesstamm. Zwar bestieg seine Tochter Maria Theresia den Thron, doch einige andere europäische Herrscher stellten Erbansprüche was letztendlich zum Krieg führte.   Hintergrund: Die Folgen des spanischen Erbfolgekrieges veranlassten den österreichischen Kaiser Leopold I. für sein Herrschergeschlecht eine Erbreihenfolge festzulegen. Diese wurden mit seinen Weiter lesen

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Der österreichische Erbfolgekrieg war die Folge des Todes von Kaiser Karls VI. und der damit endenden Herrschaftslinie des Hauses Habsburg im Mannesstamm. Zwar bestieg seine Tochter Maria Theresia den Thron, doch einige andere europäische Herrscher stellten Erbansprüche was letztendlich zum Krieg führte.

 

Hintergrund:

Die Folgen des spanischen Erbfolgekrieges veranlassten den österreichischen Kaiser Leopold I. für sein Herrschergeschlecht eine Erbreihenfolge festzulegen. Diese wurden mit seinen beiden Söhnen Joseph und Karl im geheimen aufgesetzt und regelte die Vererbung an weibliche Familienmitglieder nur unter dem Aspekt, wenn alle männlichen Linie ausgestorben sind. 1705 verstarb Leopold und sein Sohn Joseph trat die Nachfolge an. Als dieser 1711 ebenfalls verstarb und lediglich zwei unverheiratete Töchter hinterließ, fiel das Erbe an seinen Bruder Karl. Nach seiner Krönung ergänzte er die Erbreihenfolge um die Pragmatische Sanktion. Dieser Zusatz beinhaltete die Vererbung an die Tochter des letzten amtierenden Kaisers, sodass bei seinem Tod das Erbe an seine Tochter ging und nicht an die Töchter seines Bruders.

Die Pragmatische Sanktion wurde von einigen europäischen Ländern wie Brandenburg-Preußen und Großbritannien anerkannt. Als Karl jedoch am 20. Oktober 1740 verstarb, forderten die Ehemänner von Josephs Töchtern Karl Albrecht Kurfürst von Bayern und Friedrich August Kurfürst von Sachsen, dass das Erbe an ihre Ehefrauen ging und erklärten die Pragmatische Sanktion für nichtig. Auch Preußen unter der Führung von Friedrich II. wollte die Sanktion, die sein Vater zur damaligen Zeit anerkannte, nur unter der Bedingung anerkennen, dass Schlesien an Preußen abgetreten wird.

 

 

 

Der Erbfolgekrieg:

Nachdem Friedrich II. von Preußen Karls Tochter Maria Theresia am 11. Dezember 1740 ein Ultimatum gestellt hatte, dass er ihren Ehemann Franz von Lothringen nur nach Abtretung von Schlesien als Kaiser anerkennen würde, lies er seine Truppen am 16. Dezember in Schlesien einmarschieren, in der Hoffnung, dass das Gebiet sowieso an Preußen gehen würde. Durch die Heeresreform seines Vaters, die das preußische Heer zu einer der modernsten Armeen Europas gemacht hatte, konnte der Feldzug ohne große Gegenwehr durchgeführt werden. Friedrich spielte zudem der Umstand in die Hände, dass Österreich über kein stehendes Heer verfügte, sondern nur unter der Mobilmachung eine Streitkraft aufstellen konnte und das würde Zeit brauchen. So zogen sich die Österreicher nach Böhmen und Mähren zurück und bis auf die Festungen Glogau, Brieg und Neisse fiel das Gebiet in preußische Hände.

 

Erzherzogin Maria Theresia

Erzherzogin Maria Theresia

 

Nach dem Winter konnten die Preußen am 9. März 1741 die Festung Glogau erobern, die Österreicher versuchten zwar mit ihren Truppen Neisse und Brieg aus der Belagerung zu befreien, doch nach der verlorenen Schlacht bei Mollwitz am 10. April bewegten sie sich nur noch in der Defensive um ihr einziges Heer nicht zu verlieren.

 

Friedrich II. von Brandenburg-Preußen

Friedrich II. von Brandenburg-Preußen

 

Bereits im Februar schlossen sich Großbritannien, Russland, Sachsen und die Niederlande einem Bündnis gegen Preußen an. Im Sommer 1741 kamen an die preußische Seite Frankreich, Bayern und Spanien. Etwas später wechselte Sachsen auf die preußische Seite, da mit Bayern ein Abkommen zur Aufteilung österreichischer Gebiete geschlossen wurde. Ausserdem erklärte England seine Neutralität, da das Land keinen Krieg mit Frankreich und Spanien wollte.

Zum Ende des Jahres gab es zwischen den Kriegsparteien erste Verhandlungen. So schloss Preußen am 9. Oktober mit Österreich einen Waffenstillstand und erhielt die Festung Neisse sowie Niederschlesien. Karl Albrecht Kurfürst von Bayern hingegen eroberte bis zum November Teile von Oberösterreich. Als Prag am 26. November lies sich Karl am 9. Dezember zum König krönen.

 

Am 24. Januar 1742 wurde Karl in Frankfurt zudem zum Kaiser Karl VII. gewählt und am 12. Februar von seinem Bruder Clemens August, dem Erzbischof von Köln, auch gekrönt. Während der Zeit der Krönung konnten die Österreicher ihre Truppen aus Italien und Ungarn zusammenziehen und Linz sowie München erobern. Karl musste daraufhin Friedrich von Preußen um Hilfe bitten, der wieder in den Krieg eingriff, Brünn eroberte und auf Wien zumarschierte. Als Friedrichs Heer von der Versorgung abzuschneiden drohte, lies er es wieder nach Böhmen marschieren und besiegte das österreichische Heer in der Schlacht bei Chotusitz. Am 11. Juni 1742 verhandelte Friedrich erneut mit Maria Theresia den Präliminarfrieden von Breslau aus, der mit dem Frieden von Berlin 28. Juli 1742 ergänzt wurde und die Gebiete Schlesien und die Grafschaft Glatz an Preußen abgab.

Die nun frei werdenden Truppen nutzten die Österreicher um gegen die Truppen der Franzosen und Bayern vorzugehen. So wurde Prag belagert und die dortigen französischen Truppen mussten sich im Dezember nach Eger zurückziehen.

Währenddessen versuchte Spanien auf dem Gebiet Italiens österreichisches Gebiet zu erobern. Mit den Truppen aus Neapel begann der Feldzug, konnte jedoch schnell zurückgeschlagen werden und Neapel erklärte mit dem Auftauchen einer englischen Flotte seine Neutralität, nachdem England zusammen mit den Niederlanden im Mai auf die österreichische Seite gewechselt sind, um ein Erstarken Frankreichs und Spaniens in Europa zu verhindern.

Bis zum Ende des Jahres konnte die französisch-bayrische Armee noch Bayern zurückerobern, Böhmen und Mähren blieb in österreichischer Hand.

 

1743 versuchten die Spanier erneut in Oberitalien 2 Feldzüge gegen Österreich zu führen, mussten aber erneut Niederlagen einstecken und sich zurück ziehen.
Am 27. Juni wurden die Franzosen bei der Schlacht bei Dettingen von einem britisch-hannoverschen Heer geschlagen und zogen sich, zusammen mit der bayrischen Armee die aus Bayern verdrängt wurden, hinter den Rhein zurück.

 

Zu Beginn des Jahres 1744 stellten die Franzosen ein großes Heer mit rund 80.000 auf und begannen einen Angriff auf die vereinigten Niederlanden. In diesem Feldzug konnten sie Menin, Ypern, Furnes und Knock erobern, mussten ihre Truppen jedoch aufteilen, als Karl von Lothringen mit seinen österreichischen Truppen den Rhein überquerte und ins Elsass einfiel.
Währenddessen befürchtete Friedrich von Preußen, dass Österreich Frankreich schlagen könnte und dann aufgrund der militärischen Macht Schlesien von Preußen zurück fordern würde. Aus diesem Grund erneuerte er das Bündnis mit Frankreich und setzte seine Truppen erneut wieder von Schlesien aus Richtung Böhmen in Marsch. Im September konnte er so nach einer Belagerung Prag einnehmen, musste sich jedoch selbst wieder nach Schlesien zurück ziehen, als die Truppen von Karl von Lothringen und die österreichischen Husaren sein Heer zusehr bedrohten.
Mit dem Abzug seiner Truppen aus dem Elsass konnte Karl von Lothringen nicht zeitgleich gegen die Preußen und die Franzosen kämpfen, die nun wiederum Bayern besetzten.

 

Das Jahr 1745 begann mit dem Zusammenschluss von Großbritannien, Österreich, den Niederlande und Sachsen-Polen zu der Warschauer Quadrupel-Allianz, um gemeinsam gegen Preußen vorzugehen. Als am 20. Januar 1745 Kaiser Karl VII. verstarb und sein Sohn Maximilian III. von Bayern mehrere Niederlagen einstecken musste, schlossen Bayern und Österreich den Frieden von Füssen, was die bayrische Anerkennung von Maria Theresias Ehemann Franz als neuen Kaiser beinhaltete. Nach dem Ausscheiden von Bayern aus den Kampfhandlungen, blieben nur noch Frankreich und Preußen als Gegner übrig, wobei sich die Kämpfe hauptsächlich gegen Preußen richteten.
Diese verhielten sich zunächst defensiv und verteidigen das schlesische Gebiete gegen Angriffe des österreichisch-sächsisches Heeres.
Am 16. August konnte ein Frieden mit Großbritannien-Hannover ausgehandelt werden und unter der Führung von Leopold von Anhalt-Dessau wurde nun das preußische Heer gegen die Hauptstreitmacht der Österreicher und Sachsen auf dem sächsischen Gebiet geführt. Bei der Schlacht bei Kesselsdorf vom 15. Dezember errang Leopold einen entscheidenden Sieg und Dresden fiel in preußische Hände. Dort wurde am 25. Dezember auch der Frieden von Dresden mit Österreich und Sachsen ausgehandelt.

Frankreich konzentrierte sich das Jahr über auf seinen Feldzug in Flandern, wo die Städte Gent, Brügge, Tournai, Nieuport, Dendermonde, Ath und Ostende eingenommen wurden. Auf dem italienischem Gebiet konnte die französisch-spanische Streitmacht bis Jahresende fast die gesamte Lombardei besetzen.

 

Im Jahre 1746 gelang es den Franzosen die österreichischen Niederlande und Luxemburg fast ungehindert zu erobern. Auch 1747 konnten die Franzosen unter der Führung des Marschall von Sachsen weitere Gebiete des Holländisch-Flandern erobern. Am 30. November jedoch schloss Österreich mit Russland ein Abkommen, dass im Jahr 1748 die Entsendung von 37.000 russischen Soldaten an den Rhein zur Unterstützung und zum Kampf gegen Frankreich zusicherte. So kam es, dass 1748 lediglich die Stadt Maastricht von den Franzosen belagert und am 7. Mai eingenommen wurde. Anschließend wurde ein Waffenstillstand ausgehandelt, da die Briten, Holländer und Österreicher auf die russischen Soldaten warteten und die Franzosen diese fürchteten. Somit begannen die Friedensverhandlungen die am 18. Oktober mit dem Frieden von Aachen abgeschlossen wurden.

 

 

 

Der Frieden von Aachen:

Mit dem Abschluss des Friedensvertrages wurde die Pragmatische Sanktion von allen bestätigt und die britische Thronfolge für Hannover geregelt. Preußen wurden zudem Schlesien und die Grafschaft Glatz zugesprochen, während Österreich einige Gebiete in Italien bekam. Alle anderen Eroberungen mussten wieder an die jeweiligen Länder zurückgegeben werden.

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Friedrich der Große und Maria Theresia: In Augenzeugenberichten (Augenzeugenbrichte)

 Friedrich der Große und Maria Theresia: In Augenzeugenberichten (Augenzeugenbrichte) Gebundene Ausgabe – 27. Juni 2012


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Eine Reihe, die durch authentische, zeitgenössische Dokumente große Ereignisse, Personen und Epochen der Weltgeschichte in die Gegenwart zurückholt.

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Friedrich der Große und seine Armee (Epochen der Weltgeschichte)

 Friedrich der Große und seine Armee (Epochen der Weltgeschichte) Gebundene Ausgabe – 30. November 2009


Friedrich der Große und seine Armee (Epochen der Weltgeschichte) Gebundene Ausgabe – 30. November 2009

In diesem Band der Reihe zu militärhistorischen Themen wird eine wesentliche Epoche der europäischen Geschichte durch ihre Feldherren und deren Armeen skizziert und von Experten der Militärgeschichte analysiert. Über den »Alten Fritz« ist Vieles geschrieben worden. Dieser Band bietet deutlich mehr: Er ist der Abriss der Epoche im Spiegel seiner Armeen. Der Band stellt - historisch fundiert - die damalige politische Lage, das Zeitalter und seine führenden Köpfe vor, um dann den Fokus auf die jeweilige Armee zu richten. Der Autor analysiert Stärken und Schwächen unterschiedlichster Führungskonzepte und Strategien und präsentiert, auch in eingängigen Abbildungen, Offizierkorps, Soldaten, Waffengattungen und technische Einheiten. In zahlreichen zeitgenössischen Erinnerungen und Tagebuchaufzeichnungen, die ausgesprochen unterhaltsam zu lesen sind, sind Geschichtsbilder über politische Auswirkungen entstanden, die in herkömmlichen Geschichtsbüchern kaum zu finden sind und die bis in unsere Tage reichen.

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Preußen und seine Armee: Von Valmy bis Waterloo (Epochen der Weltgeschichte)

 Preußen und seine Armee: Von Valmy bis Waterloo (Epochen der Weltgeschichte) Gebundene Ausgabe – April 2011


Preußen und seine Armee: Von Valmy bis Waterloo (Epochen der Weltgeschichte) Gebundene Ausgabe – April 2011

Als in Frankreich die Revolution noch jung war, zeigte sich Preußen in Lethargie erstarrt. Zu lange hatte man sich auf den Lorbeeren des Alten Fritz ausgeruht. Die Niederlagen gegen Napoleon 1806 markierten dabei den Tiefpunkt. »Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung« titelte ein Traktat aus jener Zeit und traf damit den Nagel auf den Kopf. Die Stein-Hardenberg´schen Reformen, Gneisenau und der »Turnvater« Jahn – sie alle trugen dazu bei, dass die danach reformierte preußische Armee der napoleonischen Vorherrschaft ein Ende bereiten konnte. Dieses Buch, eine Originalausgabe, ist eine der wenigen Dokumentationen über die Armee jener Zeit.

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Maria Theresia. Regentin zwischen Barock und Aufklärung

 Maria Theresia. Regentin zwischen Barock und Aufklärung Broschiert – Oktober 2007


Maria Theresia. Regentin zwischen Barock und Aufklärung Broschiert – Oktober 2007

Eine Frau auf dem Thron: Im Habsburger Reich wird das Undenkbare 1740 Realität. Kaiser Karl VI. hat schon Jahrzehnte zuvor mangels lebender Söhne mit Pragmatischer Sanktion seine älteste Tochter zur Nachfolgerin bestimmt. Erzherzogin Maria Theresia von Österreich besteigt den Thron, doch Europas Großmächte intervenieren. Zur Kaiserin wird sie nie gekrönt. Dennoch führt sie Habsburgs Geschicke über vier Jahrzehnte mit fester Hand. Maria Theresia verliert zwar in den drei Aggressionskriegen des Preußenkönigs Friedrich II. die von ihr besonders geliebte Provinz Schlesien. Den Bestand ihres Habsburger Reiches kann sie jedoch trotz ständiger, teilweise höchster Gefährdungen erhalten. Staatsreformen fördert sie maßgeblich, führt die Schulpflicht ein, gründet eine Militärakademie und ein Höchstgericht. Im Denken der Barockzeit fest verwurzelt, widersetzt Maria Theresia sich dennoch allen Einflüssen der Aufklärung. Deren Siegeszug kann die Herrscherin nicht aufhalten. Bei ihrem Tod 1780 steht sie bereits sinnbildlich für eine verblassende Epoche.

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Kanoniere Bombardiere Pontoniere: Die Artillerie Friedrichs des Großen

 Kanoniere Bombardiere Pontoniere: Die Artillerie Friedrichs des Großen Gebundene Ausgabe – 29. Juni 2011


Kanoniere Bombardiere Pontoniere: Die Artillerie Friedrichs des Großen Gebundene Ausgabe – 29. Juni 2011

Ohne ihre Hilfe wäre so manches Gefecht ganz anders ausgegangen, dennoch hat sie in der Literatur wenig Beachtung gefunden: die Preußische Artillerie. Martin Guddat berichtet im vorliegenden Buch über das Leben der Artilleristen, ihren Umgang mit der komplizierten Technik und wie sie im Krieg versorgt wurden. Auch über die Produktion der Geschütze, wie sie bedient wurden, welche Reichweiten und Wirkung sie hatten und wie die gewichtigen Waffen bewegt wurden, liefert der Autor wertvolle Informationen. Das Buch soll für den historisch Interessierten das Bild gerade rücken, dem Kenner Kenntnis von dem einen oder anderen Detail vermitteln und insgesamt dazu beitragen, der Königin der Waffen in der friderizianischen Militärgeschichte den Stellenwert zu geben, den sie verdient.

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Der große nordische Krieg https://www.militaer-wissen.de/der-grosse-nordische-krieg/ Mon, 11 Jan 2016 15:09:54 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=6009 Der große nordische Krieg entwickelte sich aus der Expansionspolitik Schwedens, die das Land unter der Herrschaft Karls XI. zu einer Großmacht im Ostseeraum wachsen lies. Nach dessem Tod im Jahre 1697 folgte sein Sohn Karl XII. und eine Anti Schweden Allianz sah seine Chance gekommen, gegen Schweden vorzugehen.   Hintergrund: Als 1697 Karl XII. den schwedischen Thron bestieg war er Weiter lesen

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Der große nordische Krieg entwickelte sich aus der Expansionspolitik Schwedens, die das Land unter der Herrschaft Karls XI. zu einer Großmacht im Ostseeraum wachsen lies. Nach dessem Tod im Jahre 1697 folgte sein Sohn Karl XII. und eine Anti Schweden Allianz sah seine Chance gekommen, gegen Schweden vorzugehen.

 

Hintergrund:

Als 1697 Karl XII. den schwedischen Thron bestieg war er gerade einmal 15 Jahre alt und herrschte über ein Land, was neben dem heutigen Finnland noch Teile des angrenzenden Russlands, das Baltikum sowie Gebiete in Norddeutschland umfasste. Unter seinem Vater Karl XI. dehnte sich Schweden unter einer aggressiven Politik aus, was den Anrainerstaaten im Ostseeraum Furcht einflößte. So kam es, dass nach dessem Tod sich Polen, Dänemark und Russland verbündeten um gegen Schweden Krieg zu führen.

 

Entwicklung des schwedischen Imperiums im frühmodernen Europa (1560–1815)

Entwicklung des schwedischen Imperiums im frühmodernen Europa (1560–1815)

 

 

Der Krieg:

Am 12. Februar 1697 fiel der sächsische Kurfürst Friedrich August I. , der zeitgleich auch König von Polen war (August II., der Starke), ohne Kriegserklärung an Schweden in dessen Gebiet Livland ein. Die mit ihm verbündeten Dänen unter Friedrich IV. erklärten Schweden am 11. März den Krieg. Ein gemeinsamer Angriff gegen die schwedischen Truppen scheiterte, Karl holte zum Gegenschlag aus und eroberte im Juli Kopenhagen. Dänemark war gezwungen mit Schweden am 8. August 1700 in Traventhal einen Friedensvertrag zu schließen.

August belagerte währenddessen die Stadt Riga in der Hoffnung, die Adeligen würden sich erheben, ihm anschließend und gegen die Schweden revoltieren. Doch der erhoffte Aufstand blieb aus und er musste sich zurückziehen.

Russland, das ab 1696 von Peter I. regiert wurde, griff ebenfalls in den Konflikt ein. Peter wollte durch einen Feldzug die Schweden aus dem baltischen Raum vertreiben und einen eigenen Zugang zur Ostsee seinem Land einverleiben. Hierfür belagerte er Narwa, südöstlich vom 1702 gegründeten St. Petersburg gelegen. Doch das Heer von Karl konnte die russische Streitmacht schlagen und zurückdrängen.

Zu dieser Zeit war keine Armee der Allianz den schwedischen Truppen gewachsen, doch Karl wollte sein Reich weiter ausdehnen und hegte zudem eine persönliche Abneigung gegen August, der zum katholischen Glauben konvertiert war um König von Polen zu werden. So führte Karl seine Truppen immer weiter gegen das Heer von August und konnte den endgültigen Sieg im Juli 1702 bei Klissow, östlich von Krakau, erringen. Durch diesen Sieg war es Karl möglich, eine Minderheit des polnischen Adels dazu zu bewegen am 12. Juli 1704 Stanislaus Leszczynski als Marionette zu krönen. Im Frieden von Altranstädt am 24. September 1706 zwang Karl zudem August auf die Krone zu verzichten und sich aus dem Krieg zurückzuziehen.

Nach seiner Niederlage 1702 bei Narwa, nutzte Peter die gesammelten Erfahrungen und Reformierte seine Streitkräfte um seine Armee der der Schweden ebenbürtig zu machen.

In dem neuen Feldzug von Karl gegen Russland, sollte sich diese Reform als kriegsentscheidend auswirken. Karl marschierte mit seiner Armee, nach dem Frieden mit Polen, 1708 weiter in Russland ein. Zu Beginn konnte er noch einige Erfolge erzielen, doch der harte Winter und die immer länger werdende Versorgung forderte ihren Tribut. Als er 1709 begann die Festung Poltawa (südöstlich von Kiew) zu belagern, war seine Armee von 40.000 auf nur noch 14.000 geschrumpft. Die russischen Soldaten führten Ausfallangriffe und zwangen das schwedische Heer zum Rückzug.

Karl konnte sich nach der Niederlage in das Gebiet der Osmanen retten, die ihm Zuflucht gewährten und die Auslieferung an Russland verweigerten. Dies führte kurzzeitig zu einem russisch-osmanischen Krieg, der durch den schnellen Sieg der Osmanen genauso schnell auch wieder beendet wurde. Nachdem sich die Osmanen auf Bitten von Karl weigerten, an der schwedischen Seite gegen Russland Krieg zu führen, kehrte er nach 5 jährigem Exil wieder nach Schweden zurück.

In der Zwischenzeit kehrte August nach Polen zurück, revidierte den Frieden von Altranstädt und lies sich am 16. April 1710 erneut als polnischer König bejubeln.

Ungeachtet des militärischen Vorteils den die Allianz nun gegenüber Schweden besaß, überfiel Karl am 1. Mai 1715 bei Usedom preußische Truppen und zwang Brandenburg-Preußen und Hannover an der Seite Russlands in den Krieg einzutreten.

In Schweden stellte Karl eine neue Armee auf und marschierte in das zur damaligen Zeit zu Dänemark gehörende Norwegen ein. Bei der Belagerung von Fredriksten fiel Karl am 11. Dezember 1718. Seine Nachfolge trat sein Schwager Prinz Friedrich von Hessen-Kassel an, der auch gleich begann Friedensverhandlungen zu führen. Mit Hannover wurde am 20. November 1719 mit der Abtretung von Bremen-Verden Frieden geschlossen werden. Am 21. Januar 1720 folgte Preußen, denen Vorpommern und Stettin zugesprochen wurde. Mit Russland wurde erst am 10. September 1720 Frieden geschlossen. Schweden bekam das von Russland besetzte Finnland wieder, musste jedoch das Baltikum abtreten.

Nach dem Friedensschluss verlor Schweden seine Großmachtstellung im Ostseeraum und Russland konnte seine Macht deutlich steigern. Zudem musste Schweden große Gebiete abtreten.

 

 

Bildquelle:
„Ortus-imperii-suecorum“ von Memnon335bc - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Das Ringen um die Ostseeherrschaft.: Schwedens Könige der Großmachtzeit

 Das Ringen um die Ostseeherrschaft.: Schwedens Könige der Großmachtzeit. Sondereinband – 1992


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Geschichte Skandinaviens (Beck'sche Reihe)

 Geschichte Skandinaviens (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 21. September 2015


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Die schwedische Monarchie - Von den Vikingerherrschern zu den modernen Monarchen, Band 2: Band 2, 1612 bis heute

 Die schwedische Monarchie - Von den Vikingerherrschern zu den modernen Monarchen, Band 2: Band 2, 1612 bis heute Broschiert – 16. August 2010


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Schweden ist bekannt für seinen lebendigen Royalismus und moderne Königsfamilie. Die beiden Bände schildern die Geschichte Schwedens anhand der Geschichte seiner Könige - erstmals vollständig von der Frühzeit bis heute. Der Leser verfolgt so den spannenden Werdegang von den Vikingerherrschern bis zu den heutigen Demokraten auf Schwedens Thron. Reich bebildert und lebendig geschrieben, wendet sich das Buch nicht nur an historisch Interessierte, sondern auch an alle Monarchie- und Schweden-Liebhaber. Schwedische Geschichte - packend, umfassend und fundiert. Band 2 umfasst den Zeitraum von 1612 n. Chr. bis heute. 19.6.2010: Hochzeit der Kronprinzessin Victoria

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Schweden: Von den Anfängen bis zur Gegenwart (Geschichte der Länder Skandinaviens)

 Schweden: Von den Anfängen bis zur Gegenwart (Geschichte der Länder Skandinaviens) Broschiert – 1. Januar 2008


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Dass Schweden zu den landschaftlich reizvollsten Ländern im Norden Europas gehört und eine Fülle zahlreicher kulturgeschichtlicher Sehenswürdigkeiten besitzt, ist allen Skandinavienliebhabern wohlbekannt. Dass die Geschichte Schwedens nicht minder interessant ist, beweist der Historiker und Skandinavienexperte Jörg-Peter Findeisen im vorliegenden Buch. Anschaulich schildert er die politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Schwedens von den Vikingerzügen im 9. Jahrhundert bis in die jüngste Gegenwart. Der gut lesbare Text wird ergänzt durch zahlreiche Abbildungen, Themenkästen zu wichtigen Ereignissen, Sehenswürdigkeiten und Persönlichkeiten und eine Zeittafel.

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Die französischen Kriege unter Ludwig XIV. https://www.militaer-wissen.de/die-franzoesischen-kriege-unter-ludwig-xiv/ Thu, 07 Jan 2016 12:45:53 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=5985 Als Ludwig XIV. 1643 den französischen Thron bestieg war er gerade einmal 5 Jahre alt. Die Amtsgeschäfte übernahm währenddessen Kardinal Mazarin, der Ludwig einen hohen Grad an Bildung zukommen lies und ihn über Jahre auf sein zukünftiges Amt vorbereitete. Nach dem Tod des Kardinals 1661 übernahm Ludwig selbst die Herrschaft über Frankreich, was zu dieser Zeit noch an den Folgen Weiter lesen

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Als Ludwig XIV. 1643 den französischen Thron bestieg war er gerade einmal 5 Jahre alt. Die Amtsgeschäfte übernahm währenddessen Kardinal Mazarin, der Ludwig einen hohen Grad an Bildung zukommen lies und ihn über Jahre auf sein zukünftiges Amt vorbereitete.

Nach dem Tod des Kardinals 1661 übernahm Ludwig selbst die Herrschaft über Frankreich, was zu dieser Zeit noch an den Folgen des 30-jährigen Krieges zu leiden hatte. Die Staatskasse war leer und in der Bevölkerung wuchs der Unmut. Seinem Finanzminister Jean-Baptiste Colbert gelang es jedoch, die wirtschaftliche Leistung deutlich zu steigern und so wieder erhebliche Steuereinnahmen zu erwirtschaften, sodass sich Ludwig ab dem Jahre 1665 bereit sah, seine Träume und Visionen zur Ausdehnung seines Reiches militärisch durchzusetzen.

 

Ludwig XIV. 1667 auf einem Gemälde von Henri Testelin

Ludwig XIV. 1667 auf einem Gemälde von Henri Testelin

 

 

Der Devolutionskrieg:

Vor der Machtübernahme Ludwigs befand sich Frankreich in einem Konflikt mit Spanien. 1659 wurde der sogenannte Pyrenäenfrieden zwischen den beiden Ländern geschlossen, um den 24 Jahre andauernden Konflikt zu beenden. Laut des Vertrages wurde der spanische König Philipp IV. gezwungen einige Gebiete an Frankreich abzutreten und zudem der Vermählung seiner Tochter Maria Theresia mit Ludwig zuzustimmen. Im Gegenzug zu der Heirat sollte Maria auf jegliche Erbansprüche unter der Zahlung von 500.000 Goldécus verzichten. Dieses Geld wurde allerdings nie an Frankreich gezahlt.

Nach dem Tod von Philipp stellte Ludwig Gebietsansprüche an Spanien mit der Begründung des Erbes seiner Frau. Weiter begründete er den Anspruch auf der Grundlage des brabantische Erbrecht, worin die sogenannte Devolution, sprich der Erbanspruch der Kinder einer ersten Ehe stehen über dem Anspruch von Kinder von Ehen danach, geregelt sei, was diesem Krieg auch den Namen gab.
Damit sollten Teile der spanischen Niederlande an Frankreich abgetreten werden. Die spanische Regentin Maria Anna, die die Herrschaft ihres Minderjährigen Thronfolgers leitete, wies die Ansprüche zurück, woraufhin Frankreich zum Krieg rüstete.

Die politischen Vorbereitungen für einen Krieg wurden ab 1667 getätigt. Da sich Spanien bereits in einem Krieg mit Portugal befand, schloss Frankreich mit ihnen ein Bündnis gegen Spanien und unterstütze offen das portugiesische Militär. Weiter wurden Verhandlungen mit den Vereinigten Niederlanden geführt, die bereits einen Krieg mit Spanien für deren Unabhängigkeit geführt hatten und sich zu diesem Zeitpunkt in einem Krieg mit England befanden. Es wurde zwar zwischen den beiden Ländern ein Defensiv Bündnis geschlossen, die Frage über die spanischen Niederlanden konnte jedoch nicht geklärt werden. Trotzdem sah sich Ludwig dem Wohlwollen der Niederländer, besonders da er England ebenfalls den Krieg erklärte, auch wenn er sich militärisch nicht in den Konflikt einmischte. Um sich zum Schluss noch gegen eine Intervention des Heiligen Römischen Reiches abzusichern, schloss Ludwig mit den an die spanische Niederlande angrenzenden Grafschaften und Herzogtümern separate Verträge, die den Durchmarsch von Truppen des Heiligen Römischen Reiches untersagten. Somit konnten sich diese zumindest aus der östlichen Richtung nicht den französischen Truppen entgegenstellen.

Am 24. Mai 1667 begann der französische Feldzug gegen die spanischen Niederlanden. Aufgrund der schlechten Vorbereitung und der unzureichenden Organisation der spanischen Streitkraft, konnten die Verteidiger keine Armee aufstellen um dem Feind entgegen zu treten. So zogen sich die Verteidiger in ihre Festungen zurück und warteten auf die französischen Truppen. Bis zum Winter konnten die Truppen von Ludwig einige Festungen und Städte erobern ohne auf großen Widerstand zu treffen. Als die Armee ihr Winterquartier einrichtete begannen politische Verhandlungen.

 

Karte des Kriegverlaufs im Devolutionskrieg

Karte des Kriegverlaufs im Devolutionskrieg

 

Während der Winterpause verhandelten spanische Abgesandte mit den vereinigten Niederlanden über ein Bündnis gegen Frankreich. Seitens der Niederländer wurde dies allerdings abgelehnt um keinen Krieg gegen Frankreich zu provozieren. Stattdessen konnte Spanien mit Portugal einen Friedensvertrag schließen, wodurch die Armee ab 1668 für den Konflikt mit Frankreich zur Verfügung stehen würde.
Frankreich hingegen verhandelte mit dem Wiener Hof und lockte mit der Abgabe des gesamten spanischen Territoriums bis auf die spanischen Niederlanden und auf die Franche-Comté (dem heutigen Elsass Gebiet). Zwar willigte der Kaiser ein, der Vertrag wurde aber nicht ratifiziert um das Verhältnis mit Spanien nicht zu verschlechtern.
Die vereinigten Niederlande gelang es England auf ihre Seite zu ziehen. Zwar waren die Niederländer seit Jahren eng mit Frankreich befreundet und diplomatisch verbündet, doch der Einmarsch der französischen Truppen und das Erstarken beunruhigte die Niederländer zusehends. Diesem Bündnis schloss sich auch Schweden an.

Um seine Verhandlungsposition für eventuelle Friedensgespräche zu stärken, entschied sich Ludwig noch während des Winters einen Feldzug in das Franche-Comté durchzuführen. Mit dem Feldzug wurde General de Condé beauftragt, der bereits am 4. Februar 1668 in das Gebiet einmarschierte. Durch die völlige militärische Schutzlosigkeit des Gebietes konnten die französischen Truppen ohne nennenswerten Widerstand das Gebiet vollständig innerhalb von nur 17 Tagen erobern.

Nach der Eroberung der Franche-Comté bereitete Ludwig weitere Feldzüge gegen die spanischen Niederlanden und Katalonien vor. Doch nach eingehenden Gesprächen mit seinem Außenminister Hugues de Lionne und Finanzminister Jean-Baptiste Colbert, die ihm beide von einer Weiterführung abrieten, sah Ludwig selbst ein, dass er der Allianz der Spanier, Engländer, Niederländer und Schweden militärisch noch nicht gewachsen ist. Ende März 1668 verkündete er deswegen einen Waffenstillstand und bereitete Verhandlungen vor die am 2. Mai 1668 mit dem Frieden von Aachen beendet wurden. Hierbei konnten sich die Forderungen der Allianz durchsetzen und Frankreich musste das Franche-Comté sowie den größten Teil der spanischen Niederlande räumen. Lediglich 12 Städte (Lille, Tournai, Oudenarde, Courtrai, Furnes, Bergues, Douai mit dem Fort de Scarpe, Binche, Charleroi, Ath und Armentiers) blieben in französischem Besitz.

 

 

 

Der Holländischer Krieg:

1667 und 1668 führte Ludwig einen Feldzug gegen die spanischen Niederlande. Im Zuge dieses Feldzuges fürchteten die sonst mit Frankreich verbündeten vereinigten Niederlande ein zu starkes Frankreich und wollten die spanischen Niederlande deswegen weiterhin als Pufferzone beibehalten. Aus diesem Grund bildeten sie eine Allianz mit England und Schweden und drohten Frankreich mit einem Krieg, sofern diese ihren Feldzug nicht stoppten und ihre Truppen zurückzogen. Durch die jahrelange freundschaftliche Beziehung zwischen Frankreich und den vereinigten Niederlanden sah Ludwig das Verhalten ihm gegenüber als Verrat an und er schwor den Niederländern Rache für ihr Verhalten. So kam es, dass Ludwig mit England, einem Erzfeind der Niederländer, im geheimen ein Bündnis anstrebte. Dieser sogenannte geheime Vertrag von Dover wurde am 1. Juni 1670 abgeschlossen zudem sich auch Schweden kurze Zeit später anschloss.
Weitere Bündnispartner waren zudem Brandenburg und Bayern. Damit hatte Ludwig die Niederlande politisch isoliert und konnte einen Krieg gegen das Land beginnen.

 

König Ludwig XIV. von Frankreich, Porträt von 1672

König Ludwig XIV. von Frankreich, Porträt von 1672

 

Die Kriegserklärung von Frankreich, England, dem Fürstbischof von Münster und dem Erzbischof von Köln erreichte die Niederlande im März 1672. Durch diesen Überraschungsangriff konnten die französischen Truppen fast ungehindert weite Gebiete erobern. Erst als Wilhelm III. von Oranien mehrere Schleusen und Dämme öffnen lies um weite Landstriche unter Wasser zu setzen, konnte der Vormarsch gestoppt werden. In Groningen konnten zudem die Truppen des Fürstbischof von Münster zurückgeschlagen werden, die von Osten her in das Land eindrangen.

Nachdem die Truppen von Ludwig nicht über die unter Wasser gesetzten Gebiete weiter ziehen konnten, wendete sie sich 1673 der Belagerung der Festung Maastricht zu. Da dadurch ein Vorstoß auf die spanischen Niederlande befürchtet wurde, schlossen sich Spanien und Österreich zu einem Bündnis mit den Niederlanden an. Ludwig war so gezwungen einen Teil seiner Truppen an den Mittelrhein und in das Elsass zu entsenden, um einen Einmarsch der Österreicher zu verhindern.

Anfang 1674 musste England nach mehreren Niederlagen gegen die Niederlande einen Friedensvertrag abschließen und schied so aus dem Krieg aus. Auch Brandenburg wechselte die Seiten und schloss sich der Allianz um die Niederlande an.

Die ersten Friedensverhandlungen zwischen den Kriegsparteien wurden zwar schon seit Mitte 1673 geführt, doch bereits Anfang 1674 abgebrochen. Erst 1678 kam mit dem Friedensvertrag von Nimwegen die Beendigung des Konflikts, nachdem die Allianz bemerkte, dass sie den französischen Truppen unterlegen ist. Hierbei musste sich Frankreich aus dem nördlichen Gebiet der spanischen Niederlande wieder zurückziehen und gab den Niederlanden die eroberten Gebiete zurück, nachdem diese ihre zukünftige Neutralität versicherten.

 

 

 

Der Reunionskrieg:

Nachdem Ludwig zwar militärisch einige Erfolge erzielen konnte, aber kaum große Gebiete einverleibte, betrieb er ab 1679 die sogenannte Reunionspolitik. Diese Politik sollte unter zu Zuhilfenahme alter Verträge, die hauptsächlich noch auf die mittelalterlichen Lebensverhältnisse abgestimmt waren, die Zugehörigkeit von Gebieten gerichtlich feststellen. Zur Durchsetzung wurde die Reunionsklage eingereicht, womit Gebiete die unter die Aufteilung bei Erben fielen, wieder eingefordert werden und dem französischen Gebiet eingegliedert werden sollten. Die dafür von Ludwig geschaffene Reunionskammer urteilte ausschließlich zu seinen Gunsten. Mit diesen Urteilen setzte er den betroffenen Fürsten oder Städten Ultimaten ihre Besitzungen an Frankreich abzutreten, welche nicht selten anschließend militärisch besetzt wurden. Diese Gebiete gehörten zwar zum Heiligen Römischen Reich, dieses war jedoch zeitgleich mit den Türkenkriegen militärisch soweit ausgelastet, dass es Frankreich nicht entgegen treten konnte.

In der Zwischenzeit jedoch schmiedete das Reich 1683 ein Bündnis mit den Niederlanden, Schweden und Spanien um Notfalls doch noch militärisch gegen Frankreich vorzugehen, sollten die Verhandlungen zur Rückgabe der einverleibten Gebiete scheitern. Aufgrund dieser Allianz sah sich Ludwig gezwungen Druck auf den nach seiner Meinung schwächsten des Bündnisses auszuüben und so drohte er erneut mit dem Einmarsch in die spanischen Niederlanden um Spanien einzuschüchtern. Am 26. Oktober 1683 erklärte Spanien Frankreich den Krieg.

Ludwig ließ seine Truppen unter der Führung von Louis de Crévant, Herzog von Humières nach Flandern einmarschieren und ordnete an, die Zivilbevölkerung zu terrorisieren um so Spanien weiter unter Druck zu setzen. Der Krieg wurde mit einer dementsprechenden Härte und Opfern geführt. So wurde im Dezember Luxemburg bombardiert und durch Vauban vergeblich belagert. Die Gegen um Brügge wurde geplündert und eine Vorstadt von Brüssel in Brand gesteckt.

1684 marschierten die französischen Truppen ins nördliche Spanien ein, konnten allerdings keine großen Erfolge erzielen. Am 3. Juni 1684 konnte endlich Luxemburg nach einer einmonatigen Belagerung erobert werden. Weiter wurde Genua, auf dem Gebiet des heutigen Italiens, geplündert, da die Stadt Schiffe für Spanien baute.

 

Einnahme Luxemburgs im Juni 1684

Einnahme Luxemburgs im Juni 1684

 

Nachdem Ludwig Luxemburg erobert und sein wichtigstes Kriegsziel erreicht hatte, bemühte er sich um Frieden mit den anderen Staaten. Am 23. Juni 1684 konnte ein zwanzig Jahre geltender Frieden mit den Niederlanden ausgehandelt werden. Am 15. August 1684 wurde mit dem Frieden von Regensburg endgültig der Konflikt beigelegt. In dem Vertrag musste Spanien auf Luxemburg, Bovines, Chimay und Beaumont verzichten, die dem französischem Gebiet einverleibt wurden. Zudem konnte Ludwig alle bis 1681 durch die Reunionsklage einverleibte Gebiete für die nächsten zwanzig Jahre behalten.

 

 

 

Der Pfälzische Erbfolgekrieg:

Für den Pfälzischen Erbfolgekrieg kamen zwei ausschlaggebende Gründe zum Tragen. Zum einen versuchte der Kurfürst Karl I. von der Pfalz seine Tochter Elisabeth Charlotte mit dem Herzog Philipp von Orléans (Ludwigs Bruder) zu vermählen und sich so politisch an Frankreich zu binden und einen Schutz für sein Gebiet gegen die französische Expansion zu bilden. Ludwig stimmte der Vermählung unter der pfälzischen Bedingung zu, dass Elisabeth Charlotte jegliche erbliche Ansprüche auf die Pfalz ablehnte. Nach dem Tod Karl I. 1680 herrschte sein Sohn Karl II., dieser verstarb jedoch bereits 1685 und Ludwig stellte entgegen der Absprache einen Erbanspruch auf das pfälzische Gebiet. Die legitime Thronnachfolge fiel nun an die pfalzgräfliche Seitenlinien Pfalz-Neuburg, die um ihre antifranzösische Haltung keinen Hehl machte und jegliche Forderungen von Ludwig ablehnten.

 

Elisabeth Charlotte von der Pfalz

Elisabeth Charlotte von der Pfalz

 

Ein weiterer Auslösegrund kam im Jahre 1688 in Köln hinzu, als bei der Bischofswahl der von Frankreich unterstütze Kandidat ausgeschlossen wurde.

Ludwig war zu dem Zeitpunkt der Ansicht, die einzelnen Reichsstädte und Gebiete könnten keinen nennenswerten militärischen Widerstand aufstellen und das Heilige Römische Reich sei zeitgleich mit dem Türkenkrieg ausgelastet. So kam es, dass Ludwig, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, 1688 mit seinen Truppen den Rhein überschritt und in die Kurpfalz und das Rheinland einmarschierte. Ludwig rechnete mit einem schnellen Feldzug, entsprechend war das französische Heer mit knappen 40.000 Mann auch relativ klein und unterstanden den Befehlen des Dauphins Louis de Bourbon und des Marschalls Durfort. Das erste Ziel war die Festung Philippsburg, die nach 32 tätiger Belagerung am 30. Oktober 1688 kapitulierte. In den nächsten Wochen fielen zudem die Städte Mannheim, die Festung Frankenthal, Mainz und Heidelberg. Sogar bis nach Ulm und Mergentheim gelangten die Truppen um die dortigen Gebiete zu plündern. Unter der Verwüstung litten zudem auch Heidelberg, Mannheim, Speyer und Worms.

 

Das brennende Durlach 1689 (zeitgenössische Darstellung)

Das brennende Durlach 1689 (zeitgenössische Darstellung)

 

Anfang des Jahres 1689 gingen die Zerstörungen durch die französischen Truppen weiter. Quer durch die eroberten Gebiete wurden Dörfer, Städte und Festungen zerstört und niedergebrannt um den feindlichen Truppen das Aufmarschgebiet und die Versorgung zu entziehen. Durch diese Maßnahmen hetzte Ludwig nur noch mehr die betroffene Bevölkerung gegen sich auf und am 3. April 1689 erklärte das Reich Frankreich den Krieg.
Am 12. Mai 1689 wurde vom Reich ausgehend eine Allianz bestehend aus den Niederlanden, England, Spanien und den italienischen Savoyen gebildet um gegen Frankreich vorzugehen.

Der Beitritt Englands zu dem Bündnis war durch den Umstand begünstigt, dass während des Krieges in England eine Revolution stattfand, die den amtierenden König Jakob II. absetzen und seinen Schwiegersohn, den niederländischen Wilhelm III. von Oranien, krönen wollte. Nachdem sich Wilhelm den Segen des österreichischen Kaisers Leopold I. und der deutschen Fürsten eingeholt hatte, kam er der Bitte einflussreicher Angehöriger des Ober- und Unterhauses in England nach und setzte mit einem Heer nach Südengland über. Dort konnte er das Heer von Jakob schlagen, der anschließend mit seiner Frau und Kind nach Frankreich floh, und wurde am 11. April 1689 in London zum König gekrönt.

 

Wilhelm von Oranien

Wilhelm von Oranien

 

In den nächsten Jahren konnten die französischen Truppen immer weiter aus den eroberten Gebieten zurückgedrängt werden, die jedoch ihrem Befehl der "verbrannten Erde" treu blieben und beim Rückzug viele Dörfer, Städte und Festungen zerstörten. Ebenso verlief der Feldzug im heutigen nördlichen Italien zu Beginn erfolgreich für Frankreich, mit dem Ausrufen der großen Allianz und dem Aufstellen eines Heeres, gelang es jedoch, die Franzosen auch dort wieder zurückzudrängen. Lediglich in Nordspanien konnten die französischen Truppen einige Gebiete erobern und bis nach Barcelona vordringen.

Durch den unverhofft langen Kriegsverlauf wurden bereits seit 1693 von Ludwig Verhandlungen geführt um einen Frieden zu schließen. Doch erst nachdem Frankreich durch eine große Hungersnot von 1693 / 1694 und der hohen Staatsverschuldung in große Schwierigkeiten geriet, stufte Ludwig seine Forderungen für einen Frieden immer weiter zurück. Zuerst konnte 1696 mit Savoyen ein Frieden geschlossen werden. Am 20. September 1697 folgte dann mit dem Frieden von Rijswijk England, die Niederlande und Spanien und am 30. Oktober der deutsche Kaiser und die beteiligten Fürsten und Herren. In dem Vertrag wurde geregelt, dass Frankreich auf seine Ansprüche auf die Pfalz aufgab und die besetzten niederländischen und rechtsrheinischen Gebiete sowie Lothringen zurückgab. Zudem erkannte Ludwig Wilhelm III. als König von England an.

 

Friedensverhandlungen von Rijswijk 1697 (zeitgenössischer Kupferstich)

Friedensverhandlungen von Rijswijk 1697 (zeitgenössischer Kupferstich)

 

 

Bildquelle:
„Map Devolution“ von Memnon335bc - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Das Zeitalter Ludwigs XIV.

 Das Zeitalter Ludwigs XIV. (Französisch) Gebundene Ausgabe – 16. Juli 2015


Das Zeitalter Ludwigs XIV. (Französisch) Gebundene Ausgabe – 16. Juli 2015

Voltaire (eigentlicher Name: François Marie Arouet, 1694-1778) veröffentlichte 'Das Zeitalter Ludwigs XIV.' im Jahr 1751. Voltaire war einer der prominentesten Vertreter der französischen Aufklärung und wurde bereits zu Lebzeiten infolge seines kosmopolitischen Aftretens und intellektuellen Scharfsinns international bewundert, nicht zuletzt vom preußischen König Friedrich II. Das vorliegende Werk gehört zu den wichtigsten Texten der Geschichtsschreibung seiner Epoche. In einer Mischung aus Sittengemälde und politisch-militärischer Entwicklungsgeschichte erscheint das europäische 17. Jahrhundert vor unseren Augen als eine überaus farbige, wenn auch von militärischer Gewalt getränkte Erzählung des Fortschritts von Kultur und Zivilisation. Voltaire prägte damit den Europabegriff des 18. Jahrhunderts, indem er Politik vor allem als das Wirken und die Händel einzelner Personen, also als Ausdruck ihrer persönlichen Leidenschaften, Stärken und Schwächen darstellt. ‘Das Volk’ erscheint, wenn überhaupt, nur als Verfügungsmasse der Machtinteressen der herrschenden Eliten, auch wenn der gute Herrscher letztlich nur jener ist, der von ‘seinem’ Volk geliebt wird. Bei Erscheinen des Buches lag die Französische Revolution noch 38 Jahre weit in der Zukunft. Auch wenn Voltaire das Bild Ludwigs XIV. teilweise schönt, so ist seine Schilderung von dessen Gesamtpersönlichkeit bis hin zum späten politischen Fall doch bemerkenswert offen und bis ins Detail um Objektivität bemüht. Voltaires Liebe gilt denn auch im Kern nicht der einzelnen Person, auch nicht jener des Sonnenkönigs, sondern der kulturellen Leistungskraft seiner französischen und der anderen europäischen Nationen.

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Ludwig XIV.: Der Kriegsherr aus Versailles

 Ludwig XIV.: Der Kriegsherr aus Versailles Gebundene Ausgabe – 1. August 2015


Ludwig XIV.: Der Kriegsherr aus Versailles Gebundene Ausgabe – 1. August 2015

Ludwig XIV., der Sonnenkönig, prägte seine Epoche. Er ist der Inbegriff des absolutistischen, frühneuzeitlichen Königs. Unter seiner Herrschaft - zwischen 1643 und 1715 - wurde Frankreich zur kulturellen Vormacht Europas. Jeder europäische Fürst versuchte, dem Glanz und der Prachtentfaltung Ludwigs nachzueifern; der europäische Adel sprach Französisch. Die politische Vormacht aber entglitt ihm. In mehreren Kriegen dehnte er die Grenzen Frankreichs aus, schuf damit aber zugleich eine europäische Allianz, die auch ihm seine Grenzen aufzeigte. Ludwigs Größe stand für seine Zeitgenossen außer Zweifel. Doch seine eigentliche Regierungsleistung ist schwer zu bestimmen. Weder war er Feldherr noch Gesetzgeber. Doch er verkörperte die Macht und Autorität des Staates. Ohne ihn wäre die europäische Geschichte anders verlaufen. - Martin Wrede versucht eine Bilanz seiner Regierung und seines Einflusses auf die Gestalt Frankreichs.

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GEO Epoche 42/2010: Der Sonnenkönig Ludwig XIV. Frankreichs Aufstieg zur Weltmacht 1638-1715

 GEO Epoche 42/2010: Der Sonnenkönig Ludwig XIV. Frankreichs Aufstieg zur Weltmacht 1638-1715 Broschiert – 14. April 2010


GEO Epoche 42/2010: Der Sonnenkönig Ludwig XIV. Frankreichs Aufstieg zur Weltmacht 1638-1715 Broschiert – 14. April 2010

Themen dieses Heftes u.a.:

1638-1715: DER SONNENKÖNIG. Er ist der mächtigste Monarch Europas, seine Armeen überziehen die Nachbarn mit Krieg, sein Prunk wird zum Vorbild für das Zeitalter des Barock. 72 Jahre lang amtiert Ludwig XIV. - und wie Planeten die Sonne umkreisen, dreht sich ein ganzer Kontinent um den französischen König.

1648-1652: FRONDE-AUFSTÄNDE. Mit nicht einmal fünf Jahren wird Ludwig XIV. 1643 König von Frankreich. Die Amtsgeschäfte aber führen andere: seine Mutter und ihr Erster Minister Kardinal Mazarin. Die Zeiten sind schwer. Der Krieg gegen Spanien hat die Staatskasse geleert, das Volk leidet unter der Steuerlast. Erst erheben sich die Pariser gegen die Politik Mazarins, dann der Hochadel. Und Ludwig erlebt eine Demütigung, die er nie vergessen wird.

1654-1672: ABSOLUTISMUS. Alle Welt hält den jungen Ludwig XIV. für einen Lebemann, der bald das Aktenstudium satt haben werde. Doch der König meint es ernst: 1661 übernimmt er die Alleinregierung - und degradiert seine Minister zu Befehlsempfängern.

DER GLANZ VON VERSAILLES. Die Residenz Ludwigs XIV. wird zur Bühne der Höflinge und Mätressen, die rauschende Feste feiern - und eisige Intrigen spinnen.

DER MANN MIT DER EISERNEN MASKE. Mehr als 30 Jahre lang hält Ludwig XIV. einen mysteriösen Häftling gefangen, dessen Gesicht stets eine Maske verdeckt.

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Ludwig XIV.: Das Leben des Sonnenkönigs (Beck'sche Reihe)

 Ludwig XIV.: Das Leben des Sonnenkönigs (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 6. Mai 2015


Ludwig XIV.: Das Leben des Sonnenkönigs (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 6. Mai 2015

Ludwig XIV. war 72 Jahre lang König von Frankreich und ist in dieser Zeit zum Inbegriff absolutistischer Herrschaft und Hofkultur geworden. Mark Hengerer erzählt das Leben des Königs von der Regentschaft der mächtigen Kardinäle Mazarin und Richelieu während seiner Kindheit über die Durchsetzung einer autokratischen Herrschaft bis zum Krieg um das spanische Weltreich. Er beschreibt das glanzvolle Leben am Hof von Versailles, die politische Bedeutung von Kunst und Kultur sowie die Macht der Ehefrauen und Mätressen.

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Die englisch-niederländischen Seekriege https://www.militaer-wissen.de/die-englisch-niederlaendischen-seekriege/ Tue, 05 Jan 2016 06:31:35 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=5961 Die militärische Auseinandersetzung zwischen England und den Niederlanden bestand aus mehreren Kriegen im 17. und 18. Jahrhundert, die hauptsächlich zwischen den Marinestreitkräften beider Länder ausgefochten wurden. Hauptgrund für die Konflikte waren zum einen das Aufstreben beider Nationen zur vorherrschenden Seemacht in Europa zum anderen drehte es sich um wirtschaftliche Interessen. Insgesamt gab es 4 Kriege die sich auf den Zeitraum Weiter lesen

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Die militärische Auseinandersetzung zwischen England und den Niederlanden bestand aus mehreren Kriegen im 17. und 18. Jahrhundert, die hauptsächlich zwischen den Marinestreitkräften beider Länder ausgefochten wurden. Hauptgrund für die Konflikte waren zum einen das Aufstreben beider Nationen zur vorherrschenden Seemacht in Europa zum anderen drehte es sich um wirtschaftliche Interessen.

Insgesamt gab es 4 Kriege die sich auf den Zeitraum von 1581 bis 1795 hinzogen.

 

Hintergrund:

Nach dem dreißigjährigen Krieg und dem damit schwindenden Einfluss der spanischen und portugiesischen Marine auf das Weltgeschehen, entstand ein militärisches Vakuum, welches die englische und die niederländische Marine ausnutzte und so ihre Machtpositionen ausbauen konnten.

So konnte die Niederlande mit Beginn des 17. Jahrhunderts zur führenden Handelsnation und Weltmacht aufsteigen. Das Land verfügte zu dieser Zeit über die größte Handelsflotte und durch seine neuen Kolonien wuchs der Wohlstand des Heimatlandes stetig an.
Auch England konnte nach der Vernichtung der spanischen Armada seine Machtposition ausbauen, konnte aufgrund des englischen Bürgerkrieges Mitte des 17. Jahrhunderts dies jedoch nicht zu seinem Vorteil nutzen. Zwar verfügte das Land über eine deutlich stärkere Marine als die Niederlande, konnte es wirtschaftlich jedoch nicht konkurieren. Zudem begannen die Niederlande während des englischen Bürgerkrieges Einfluss auf die englischen Kolonien in Nordamerika auszuüben, um dort ebenfalls Fuß fassen zu können.

Nach dem Bürgerkrieg sah sich England gezwungen, dem niederländischen Handel entgegen zu treten. Dies sollte durch die sogenannten Navigationsakten (auch Navigation Acts‚ Navigationsgesetze oder Schifffahrtsgesetze genannt) erfolgen. Durch diese Gesetze durften Waren nur noch auf englischen Schiffen oder unter der Flagge der Ursprungsländer nach England importiert werden. Auch der Küstenhandel und die Fischerei unterstanden den neuen Gesetzen. Damit sollte der lukrative Handel und der damit verbundene Gewinn den Niederländern entzogen und englischen Reedereien übertragen werden, was im Endeffekt zu mehr Steuern für den Staat führte. Diese Gesetze traten im Dezember 1651 in Kraft.

 

 

 

Der erste Seekrieg:

Verärgert über die neuen Gesetze und die damit verbundene Schwächung der eigenen Wirtschaftsleistung, begannen die Niederländer Anfang März 1652 mit der Umrüstung von 150 Handelsschiffen zu Kriegsschiffen um sich für einen Krieg gegen England zu rüsten. Mitte März erreichte das englische Parlament die Nachricht über die Aufrüstung der Niederländer und sie begannen ebenfalls ihre Marine auszubauen.

 

König Charles II. von England

König Charles II. von England

 

Beide Länder waren auf einen Krieg noch lange nicht vorbereitet gewesen, als ihre beiden Seestreitkräfte überraschend am 29. Mai 1652 im englischen Kanal bei Dover aufeinander trafen. Die Niederländer wurden von Admiralleutnant Maarten Tromp angeführt, die Engländer standen unter der Führung von General zur See Robert Blake. Eine Anweisung besagte, dass ausländische Schiffe zum Gruß ihre Flaggen zu senken haben, als die niederländischen Schiffe diesem nicht nach kamen eröffnete Blake das Feuer und konnte 2 niederländische Schiffe versenken, bevor sich die anderen in Sicherheit bringen konnten.

 

Admiral Maarten Tromp

Admiral Maarten Tromp

 

Die nächsten Monate bestanden überwiegend aus Überfällen der Engländer auf niederländische Geleitzüge um den Handel zu schwächen. Erst am 26. August 1652 kam es zu einem Gefecht, als der englische Marine Offizier Ayscue einen auslaufenden niederländischen Geleitzug Angriff. Bei dieser Seeschlacht bei Plymouth wurde Ayscue jedoch zurückgeschlagen und anschließend seinem Kommando enthoben. auch im Mittelmeer konnten bei der Seeschlacht bei Elba am 8. September 1652 die Niederländer einen Sieg erringen.

Nach dem Scheitern bei den Shetland Inseln wurde der niederländische Admiralleutnant Maarten Tromp ebenfalls abgelöst und durch Vizeadmiral Witte de With ersetzt. Dieser sah nach den letzten Siegen gegen die Engländer die Zeit gekommen, um seine Schiffe zu sammeln und endgültig die Kontrolle über die See zu erlangen. So setzte er mit seinen Schiffen die Segel und traf am 8. Oktober 1652 in der Nähe der Themsemündung auf die englische Flotte. Bei dieser Seeschlacht bei Kentish Knock konnten der niederländischen Flotte hohe Verluste zugefügt werden und musste sich zurück ziehen. Das englische Parlament war anschließend in dem Glauben, die Niederländer endgültig geschlagen zu haben und teilte seine Flotte auf um seine Mittelmeer Flotte wieder aufzustocken. General zur See Robert Blake blieben damit zur Verteidigung des englischen Kanals nur noch 42 Schiffe.

Im Dezember 1652 sollte sich die Aufteilung der englischen Flotte rächen, als die verstärkte niederländische Flotte erneut auslief und den Engländern bei der Seeschlacht bei Dungeness und im März 1653 bei der Seeschlacht bei Livorno hohe Verluste zufügte und die Schiffe in die Häfen zurück drängte.

 

Seeschlacht bei Livorno am 14. März 1653

Seeschlacht bei Livorno am 14. März 1653

 

Als die englischen Schiffe den Winter über in den Häfen zu Reparatur lagen, verfasste Robert Blake eine neue Ausrichtung der maritimen Kriegsführung. Er schrieb die Abhandlung über die neue Taktik der  Anweisungen zum Segeln und zum Kampf nieder, die auch die Linienschifftaktik beinhaltete. Damit sollten Kriegsschiffe hintereinander in Kiellinie fahren und dem Gegner die Breitseite der Geschütze entgegen feuern. Nach der Seeschlacht bei Livorno im März 1653 sahen sich die Engländer ebenfalls wieder genug gerüstet, den Niederländern entgegen zu treten.

Im März bei der Seeschlacht bei Portland konnten die Engländer gleich ihren ersten Erfolg mit der neuen Seekriegstaktik erringen. Im Juni konnten sie in der Seeschlacht bei Gabbard ebenfalls einen Sieg erringen und zwangen nun die niederländischen Schiffe in ihre Häfen.

Im August versuchten die Niederländer die Blockade ihrer Häfen zu durchbrechen, es kam zu der Seeschlacht bei Scheveningen bei der Admiralleutnant Maarten Tromp getötet wurde. Nachdem beide Seiten schwere Verluste zu verzeichnen hatten, zogen sich die Niederländer zurück in ihre Häfen und die Engländer mussten ihre Blockade abbrechen. In beiden Ländern begannen sich daraufhin Stimmen zu erheben, die einen Frieden forderten.

 

Seeschlacht bei Scheveningen am 10. August 1653

Seeschlacht bei Scheveningen am 10. August 1653

 

Am 8. Mai 1654 konnte dieser auch mit der Unterzeichnung des Vertrags von Westminster durchgesetzt werden. Die Niederlande musste in diesem Vertrag die Navigationsgesetze der Engländer anerkennen. Durch den Friedensvertrag waren zwar nun die Kriegshandlungen der Heimatländer vorerst niedergelegt, zwischen den Kolonien schwelte der Konflikt jedoch weiter, da jede Kolonie ihre eigene Armee und Seestreitmacht besaß. Zudem begannen die Niederländer gleich nach der Unterzeichnung mit einem neuen Flottenbau Programm um ihre Nachteile in der englischen Linienschiffs Kriegsführung auszugleichen.

 

 

 

Der zweite Seekrieg:

Die Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Seekrieg war geprägt von Auseinandersetzungen zwischen den englischen und niederländischen Kolonien und Überfällen auf die Handelsschiffe des jeweiligen anderen. Diese Überfälle waren, besonders auf englischer Seite, nicht selten von Privatleuten oder sogar Firmen finanziert. So unterhielt z.B. die Royal African Company ein Geschwader unter der Führung von Captain Robert Holmes, der in Westafrika einige niederländische Kolonien plünderte oder eroberte.

 

Die Prince Royal, Gemälde von Willem van de Velde dem Jüngeren

Die Prince Royal, Gemälde von Willem van de Velde dem Jüngeren

 

Unter Michiel de Ruyter wiederum eroberten die Niederländer ab 1664 die meisten ihrer Stützpunkte in Westafrika zurück, doch dieser Schritt zwang das englische Parlament dazu, ihre eigene Marine für den Handelskrieg im Ärmelkanal freizugeben. Nachdem der englische Admiral Thomas Allin in der Straße von Gibraltar im Dezember einen niederländischen Geleitzug angriff, sah sich wiederum die Niederlande dazu verpflichtet, ab Januar 1665 ihren Schiffen für die Selbstverteidigung das Feuer auf englische Schiffe freizugeben. Am 4. März 1665 erfolgte anschließend die Kriegserklärung Englands und der zweite Seekrieg begann.

 

Die Gouden Leeuw, Gemälde von Willem van de Velde dem Jüngeren

Die Gouden Leeuw, Gemälde von Willem van de Velde dem Jüngeren

 

Bereits zu Beginn des Krieges konnten die Engländer unter der Führung des Herzogs von York ab dem Mai 1665 die niederländischen Häfen blockieren. Aufgrund der wenigen Handelsschiffe, der schlechten Versorgung und der Unmöglichkeit die niederländischen Häfen anzugreifen, wurde die Blockade jedoch bald darauf wieder abgebrochen.

Die Niederländer wiederum hatten Probleme ihre eigene Flotte auszurüsten. Der einzige intakte Verband befand sich zu der Zeit unter der Führung von de Ruyters noch im Atlantik. Trotz dieser Schwächung befahl man den niederländischen Schiffen unter dem Kommando von Admiral Jacob van Wassenaer Obdam das Auslaufen und den Angriff auf die englische Flotte bevor diese erneut die Häfen der Niederlande blockieren konnte. Am 13. Juni 1665 trafen die beiden Flotten bei der Seeschlacht bei Lowestoft aufeinander, wobei die Niederländer das Gefecht unter hohen Verlusten abbrechen mussten.

Nach der Niederlage begannen die Niederländer erneut ihre Flotte auszubessern und neue Schiffe zu bauen. Mit dem Eintreffen der Flotte von de Ruyters standen auch wieder genügend Schiffe zur Verfügung. Die Engländer konnten den Sieg allerdings nicht nutzen. Kurz darauf brach die Pest aus und forderte unter den Matrosen viele Todesopfer. Erst im August 1665 konnte wieder eine größere militärische Operation gestartet werden, als die englische Flotte versuchte im norwegischen Bergen die niederländische Gewürzflotte zu kapern. Der Angriff konnte jedoch zurückgeschlagen werden und auch weitere, kleinere Operationen misslangen, was durch die schlechte Versorgung und der Pest ausgelöst wurde.

Da auf dem Meer kein eindeutiger Erfolg verzeichnet werden konnte, begann England auf dem Festland Verbündete für einen Feldzug gegen die Niederlande zu suchen. So versuchte der englische König Spanien, die nach dem achtzigjährigen Krieg den Norden der Niederlande als selbstständigen Staat abtreten mussten jedoch noch den Süden der Niederlande kontrollierten, auf seine Seite zu ziehen. Spanien jedoch befand sich seit 1640 im Restaurationskrieg gegen Portugal und wollte keinen Krieg gegen das mit den Niederlanden verbündete Frankreich riskieren. Erst der Fürstbischof von Münster, der Anspruch auf einige niederländische Gebiete erhob, folgte dem englischen Aufruf und sandte 1665 seine Truppen nach Twente wo er die niederländischen Truppen zurückdrängen konnte. Dieser Einmarsch rief jedoch Ludwig XIV. von Frankreich auf den Plan, der seinem Verbündeten zu Hilfe kam und die Truppen des Fürstbischofs zerschlug.

Im Mai 1666 verlagerte sich das Kriegsgeschehen erneut wieder auf die See, wo die niederländische Flotte unter Admiral De Ruyter vor der Küste Flanders vor Anker ging um sich mit der französischen Flotte zu vereinigen und gegen die englische Flotte vorzugehen. Die Engländer hingegen teilten ihre Flotte auf Admiral Monck und Prince Rupert auf. Rupert sollte mit seinen Schiffen zum westlichen Ärmelkanal und Monck gegen die Niederländer segeln. Vom 11. bis zum 14. Juni 1666 trafen die beiden Flotten in der südlichen Nordsee aufeinander. In dieser 4 Tage Schlacht, zu der sich auch die Schiffe von Rupert etwas später einfanden, endete in einer Niederlage der Engländer.

 

Viertageschlacht vom 11. bis zum 14. Juni 1666

Viertageschlacht vom 11. bis zum 14. Juni 1666

 

Doch bereits im August gingen die Engländer wieder in die Offensive und schickten ihre Flotte gegen die Niederländer. Am 4. August 1666 trafen die beiden Flotten bei North Foreland (nördlich von Dover) und diesmal ging der Sieg an die Engländer. Die niederländischen Schiffe zogen sich in ihre Häfen zurück, die Häfen wurden von den Engländern blockiert und niederländische Städte wurden überfallen und geplündert.

Da die Vorteile nun wieder auf englischer Seite lagen, begann der englische König Charles II. erneut mit Friedensverhandlungen, die von den Niederländern jedoch abgelehnt wurden. Erst als am 2. September 1666 in London das große Feuer ausbrach und innerhalb von 4 Tagen den Großteil der Stadt zerstörten, änderte sich die Lage. Durch die fehlenden Gewinne des Krieges, den hohen Kosten und der Verschwendung von Steuergeldern, musste Charles II. seine Friedensforderungen an die Niederländer herabsenken und die Verhandlungen wurden ab Oktober im niederländischen Breda aufgenommen.

 

Das große Feuer in London vom 2. September 1666

Das große Feuer in London vom 2. September 1666

 

Während der Friedensverhandlungen, die sich recht lange hinzogen, verlagerten sich die Kampfhandlungen erneut auf die Kolonien, wo niederländisch-französische Verbände englische Liegenschaften eroberten.

Aufgrund der angespannten finanziellen Situation in England war der König gezwungen, viele seiner Kriegsschiffe in den Häfen liege zu lassen und damit die Seeherrschaft an die Niederlande abzugeben. Trotzdem zogen sich die Friedensverhandlungen in die Länge. Erst als im Mai 1667 der französische König Ludwig XIV. seinen Feldzug gegen die spanischen Niederlande durchführte, drängte die Niederlande für einen Abschluss. Um den Druck auf England weiter zu erhöhen, wurde Admiral de Ruyter angewiesen, englische Städte direkt anzugreifen. So drängen am 9. Juni 1667 niederländische Schiffe in die Themsemündung ein und griff dort Befestigungen und Depots an. Auch segelten sie in den Nebenfluss Medway und zerstörten dort die vor Anker liegenden englischen Kriegsschiffe. Als der englische König weiterhin die Unterzeichnung des Friedensvertrages verweigerte, wiederholte de Ruyter sein Vorgehen im Juli.

Am 31. Juli 1667 in Breda konnten anschließend der Friedensvertrag unterzeichnet werden, was eine geringfügige Lockerung der Navigationsgesetze zur Folge hatte sowie der Rückgabe der eroberten englischen Stützpunkte in Übersee.

 

 

 

Der dritte Seekrieg:

Der dritte Konflikt war nur ein Teilkonflikt eines größeren Krieges bzw. mehrerer Kriege. Hierzu gehören unter anderem der englisch-niederländische Krieg und der niederländisch-französische Krieg.

Durch den Einmarsch des französischen Königs Ludwig XIV. in die spanischen Niederlande, verbündeten sich die Niederlande, England und Schweden in der Tripelallianz um Ludwig zu einem Rückzug zu zwingen. Der Krieg endete am 2. Mai 1668 im Frieden von Aachen. Durch das Bündnis mit England sah sich Ludwig von seinen ehemaligen Verbündeten den Niederlanden verraten und bereitete unterdessen einen Krieg gegen dieses Land vor. 1670 schloss er deßhalb mit dem englischen König den geheimen Vertrag von Dover, welcher den gemeinsamen Krieg von England und Frankreich gegen die Niederlande vorsah. Im Frühjahr 1672 griffen die beiden Länder die Niederlande an.

 

Ludwig XIV. von Frankreich erobert 1673 die niederländische Stadt Maastricht

Ludwig XIV. von Frankreich erobert 1673 die niederländische Stadt Maastricht

 

Die Engländer konzentrierten sich wie zuvor auf einen Seekrieg mit den Niederlanden. Doch nach den Niederlagen 1672 bei der Seeschlacht von Solebay und 1673 in der ersten und zweiten Seeschlacht von Schooneveld und in der Seeschlacht vor Texel zwang das englische Parlament den König zu einem Frieden. Mit dem Frieden von Westminster schied England am 19. Februar 1674 aus dem Krieg aus.

 

Die Seeschlacht von Texel

Die Seeschlacht von Texel

 

 

 

Der vierte Seekrieg:

Der vierte Seekrieg zwischen England und den Niederlanden erfolgte erst mit den Unabhängigkeitsbestrebungen der englischen Kolonien in Nordamerika ab dem Jahre 1775. Die Niederlande begrüßten die geforderte Unabhängigkeit der Siedler und unterstützten diese wirtschaftlich. Besonders aus den westindischen Kolonien wurden Waffen an die Siedler verkauft.

Im Februar 1777 bereits sandte England eine Denkschrift an die Niederlande, in der die sofortige Einstellung der Waffenverkäufe sowie die Absetzung des Statthalters der betroffenen indischen Kolonie gefordert wird. Unterschwellig wurde das Schreiben mit einem Einschreiten der englischen Royal Navy untermauert. Nachdem die englischen Forderungen nicht erfüllt wurden, griffen im Herbst 1779 erstmals englische Schiffe einen niederländischen Westindien Konvoi im Ärmelkanal an.

Im Dezember 1780 erfolgte dann der offizielle Kriegsausbruch. Zu dieser Zeit hatte die niederländische Marine der Royal Navy jedoch nichts wirksames mehr entgegen zu setzen. So wurden bereits im Januar 1781 200 Handelsschiffe aufgebracht und im Februar eroberte Admiral George Rodney die Insel St. Eustatius. Am 5. August 1781 kam es zu der einzigen, größeren Schlacht auf der Doggerbank, die jedoch unentschieden ausging. In den folgenden Monaten eroberten die Engländer immer mehr niederländische Stützpunkte in Westafrika und in Indien.

 

Die Seeschlacht bei der Doggerbank

Die Seeschlacht bei der Doggerbank

 

Erst mit dem aktiven Einschreiten der französischen Marine, welche sich ebenfalls seit 1779 im Krieg mit England befand, brachte die Wende. So konnten einige der verlorenen Kolonien zurück erobert werden bis am 30. Mai 1784 mit dem Pariser Frieden die Kampfhandlungen eingestellt wurden.

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Die Englisch-Niederländischen Seekriege

 Die Englisch-Niederländischen Seekriege Gebundene Ausgabe – 16. Dezember 2013


Die Englisch-Niederländischen Seekriege Gebundene Ausgabe – 16. Dezember 2013

Die Englisch-Niederländischen Seekriege waren Konfrontationen zwischen der aufstrebenden Seemacht England und der etablierten Seemacht der Niederlande. Die großen Schlachten ereigneten sich im Ärmelkanal und in der Nordsee, die Nebenschauplätze des Krieges sind im Mittelmeer, an der Westküste Afrikas, in der Karibik und in Südostasien zu finden. Diese Seekriege wurden in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft bisher kaum behandelt. Es gibt keine moderne deutschsprachige Monographie zu dieser Thematik und sie finden in Handbüchern zur europäischen Geschichte des 17. Jahrhunderts kaum Erwähnung. Es ist das Ziel des vorliegenden Werkes die Kontrahenten der Kriege vorzustellen, die politischen, ökonomischen sowie konfessionell-ideologischen Rahmenbedingungen darzulegen, die einzelnen Ursachen und Motive für die Kriege aufzuzeigen, militärische Kapazitäten sowie Strategie und Taktik der Seekriegsführung zu erläutern, den Verlauf der Kriege zu beschreiben und ebenso auf die Auswirkungen und Konsequenzen der bewaffneten Konflikte einzugehen.

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Geschichte der Niederlande: Von der Seemacht zum Trendland (Kulturgeschichte)

 Geschichte der Niederlande: Von der Seemacht zum Trendland (Kulturgeschichte) Gebundene Ausgabe – 1. März 2009


Geschichte der Niederlande: Von der Seemacht zum Trendland (Kulturgeschichte) Gebundene Ausgabe – 1. März 2009

Hätten Sie gedacht, dass die Oranje-Trikots der niederländischen Fußballfans auf einen deutschen Prinzen zurückgehen? Und dass ihre Schlachtgesänge mehr als 400 Jahre alt sind? Die Geschichte der Niederlande steckt voller Überraschungen. Wissenschaftlich fundiert, doch zugleich packend und amüsant beschreibt der Historiker und Journalist das Land von Rembrandt und Mata Hari, Anne Frank und Königin Beatrix. Er nimmt den Leser mit auf die Schiffe der Ostindischen Compagnie und in den Untergrund der Nazizeit. Viele Illustrationen, Kurzporträts und Stichwörter lockern die Darstellung auf. Egal ob Holland-Freund und Geschichtsinteressierter - diese Zeitreise nimmt jeden gefangen!

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Geschichte der Seekriege

 Geschichte der Seekriege Gebundene Ausgabe – 1. Januar 2010


Geschichte der Seekriege Gebundene Ausgabe – 1. Januar 2010

Vom Sieg der Ägypter über die Seevölker 1190 v. Chr. bis zur Waffentechnik moderner Flugzeugträger in der Schlacht um Midway – 3.000 Jahre Seekriege in einem hervorragend illustrierten Überblick. Fachkundig erläutern die Autoren, wie in der Geschichte der Seekriege technische Innovation in Schiffbau und Bewaffnung Hand in Hand gingen mit immer neuen Kriegstaktiken und Strategien. Sie untersuchen die Erfolgsrezepte siegreicher Admirale ebenso wie die Bauweise und Ausrüstung der Schiffe, die Ausbildung der Mannschaft oder die politischen und wirtschaftlichen Hintergründe von Seekriegen und ihre Bedeutung für den Lauf der Geschichte. Großformatige strategische Karten zu Aufstellung und Bewegung der verfeindeten Flottenverbände veranschaulichen den Ablauf der bedeutendsten Schlachten, detaillierte Zeichnungen und Fotografien zeigen die verschiedenen Schiffstypen und Waffensysteme: von den antiken Galeeren, über die mittelalterlichen Koggen bis zu den atomgetriebenen Raketenkreuzern im Zweiten Weltkrieg. Salamis, 480 v. Chr.; Lepanto, 1571; Trafalgar, 1805; Skagerragschlacht, 1916; Midway, 1942

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Große Seeschlachten: Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak

 Große Seeschlachten: Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak Gebundene Ausgabe – 26. August 2013


Große Seeschlachten: Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak Gebundene Ausgabe – 26. August 2013

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Der englische Bürgerkrieg https://www.militaer-wissen.de/der-englische-buergerkrieg/ Mon, 04 Jan 2016 09:02:02 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=5944 Während auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches langsam der dreißigjährige Krieg sich seinem Ende neigte, schwelte in England bereits die nächste religiöse Auseinandersetzung im Zusammenspiel zwischen dem Konflikt von König und seinem Parlament. Wollte der König seine Macht uneingeschränkt ausüben, versuchte das Parlament weiter seine eigene Macht zu stärken. Die Spannungen endeten schließlich im Bürgerkrieg auf englischen Boden.   Weiter lesen

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Während auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches langsam der dreißigjährige Krieg sich seinem Ende neigte, schwelte in England bereits die nächste religiöse Auseinandersetzung im Zusammenspiel zwischen dem Konflikt von König und seinem Parlament. Wollte der König seine Macht uneingeschränkt ausüben, versuchte das Parlament weiter seine eigene Macht zu stärken. Die Spannungen endeten schließlich im Bürgerkrieg auf englischen Boden.

 

Ursache:

Das englische Königreich mit seinen besetzten Gebieten Schottland und Irland war im 17. Jahrhundert in 4 unterschiedliche religiöse Ausrichtungen unterteilt. Dazu gehörten die Anglikanern, Puritanern, Presbyterianern und Katholiken.

Bereits im Jahre 1534 hatte sich unter König Heinrich VIII. die Anglikanischen Staatskirche in England etabliert. Unter Elisabeth I. konnte diese sich weiter Festigen, da sich die Lehren jedoch kaum vom Katholizismus unterschieden, bekamen die radikal-calvinistischen Puritaner enormen Zulauf. Nach dem Tod von Elisabeth folgte ihr Jakob VI. von Schottland, der als Jakob I. 1603 erstmals Schottland und England als König vereinigte. Jakob war überzeugter Protestant, im Gegensatz zu seinen Vorgänger legte er allerdings mehr Wert auf seine politische Macht als auf seinen Glauben. Er vertrat die Ansicht, dass seine Herrschaft einzig der Gnade Gottes zu verdanken sei und das er auch nur ihm Rechenschaft abzulegen hätte. Damit geriet er in einen direkten Interessenkonflikt mit dem englischen Parlament, dass bereits sei 300 Jahren in England integriert war. Die Befugnisse dieses reichten zwar bei weitem noch nicht an die heutigen heran, für damalige Verhältnisse war England jedoch bereits in der Demokratisierung deutlich weiter als das restliche Europa.

Für seine Machtbasis näherte sich Jakob der anglikanische Staatskirche, da dessen religiöse Anführer ebenfalls die These vom Gottesgnadentum der Könige überzeugt waren. Auf der anglikanische Bischofskonferenz von 1604 wurde sowohl der puritanische als auch der katholische Glaube verbannt, damit verschärften sich die Spannungen in England erheblich, die 1605 Pulververschwörung vorerst ihren Höhepunkt erreichen sollten. Bei dieser Verschwörung wollten katholische Edelleute unter der Führung von Guy Fawkes Jakob und sämtliche Parlamentarier ermorden. Der Anschlag konnte jedoch im Vorfeld vereitelt werden. Seine autoritäre Führung behielt Jakob indes weiter bei.

Nach dem Tod von Jakob I. 1625 folgte sein Sohn Karl I. auf den Thron. Karl heiratete die katholische Henrietta Maria de Bourbon, Tochter König Heinrichs IV. von Frankreich und hetzte damit besonders die Puritanern gegen sich auf, zumal er die königliche Gottesgnade in einem größeren Maße vertrat wie sein Vater und eine Aussöhnung mit der katholischen Kirche vorantrieb. So begann das, vor allem aus Puritanern bestehende Parlament, dem König die finanziellen Mittel zu verweigern, die er zum Herrschen benötigte. Karl berief daraufhin ab 1628 kein Parlament mehr ein und herrschte bis 1640 uneingeschränkt über sein Reich. Weiter lies er seine politischen Gegner verfolgen, was besonders die Puritaner betraf und scharrte Berater wie William Laud, den Erzbischof von Canterbury um sich. Laud begann eine einheitliche, anglikanische Kirchenverfassung durchzusetzen, was auch das presbyterianische betraf woraufhin die Schotten einen Aufstand begannen.

 

König Karl I.

König Karl I.

 

 

Der Bürgerkrieg:

1638 schlossen sich die presbyterianischen geprägten Schotten zum Covenant with God (Bund mit Gott) zusammen um gegen die Pläne von William Laud, dem Erzbischof von Canterbury zur einheitlichen, anglikanische Kirchenverfassung vorzugehen. 1639 beorderte Karl seinen Berater Thomas Wentworth aus Irland zurück, ernannte ihn zum Earl of Strafford und beauftragte ihn, den Aufstand der Schotten militärisch niederzuschlagen.

Straffords Feldzüge scheiterten allerdings und die hohen Kosten des Krieges zwangen Karl dazu, 1640 nach 11 Jahren wieder das Parlament einzuberufen um neue Gelder bewilligt zu bekommen. Die Parlamentarier zeigten sich jedoch den militärischen Feldzügen in Schottland und dem Herrscherstil von Karl sehr kritisch gegenüber, womit Karl das Parlament nach kurzer Zeit wieder auflöste. Durch anhaltende militärische Misserfolge berief Karl dieses im selben Jahr wieder ein. Um eine erneute Ignorierung der Bedingungen für die Gelder auszuschließen, musste sich Karl einigen, neuen Bedingungen beugen. So wurde verlangt, dass er seinen Berater den Earl of Strafford wegen Hochverrat anklagen sollte. Dem stimmte Karl zu, Thomas Wentworth wurde daraufhin 1641 hingerichtet.

Nun befürchteten die irischen Katholiken, durch den Verlust des für sie wohlgesinnten Earl of Strafford, eine aggressive und gewaltsame Anglikanisierung des Landes. Daraufhin kam es 1641 in Irland ebenfalls zu einer Rebellion, in der dem aufgebrachtem Mob dutzende angesiedelter englischer und schottischer Siedler protestantischem Glaubens zum Opfer fielen.

Durch die offene Auflehnung der Iren bewilligte das Parlament die benötigten Gelder, versuchten aber, das damit finanzierte Heer nicht unter dem Kommando des Königs zu belassen, sondern es unabhängig führen zu lassen. Damit versuchten sie zu verhindern, dass der König anstatt den Aufstand niederzuschlagen, seine eigene Macht in England festigen wollte, zur Not auch mit militärischer Gewalt.

Der damit verbundene Streit über die Unterstellung des Heeres spaltete das Parlament nun endgültig in das königstreue Lager, die an der Gottesgnade für den König festhielten und den Parlamentariern, die die Macht des Königs einschränken wollten. Angestachelt durch die ihm treu ergebenen Parlamentarier, ging König Karl soweit, 1642 einen Putsch gegen die Opposition des Parlaments durchzuführen. Er marschierte mit 400 Soldaten zum Unterhaus um 5 Parlamentarier verhaften zu lassen. Diese konnten vor dem Eintreffen jedoch fliehen. Karl hingegen hatte mit seiner Aktion die Rechte des Parlamentes verletzt und einen deutlichen Verfassungsbruch begangen. Dies führte zu einer lautstarken Empörung der Bevölkerung Londons, sodass Karl sich nach Oxford begab und seine treuen Anhänger um sich versammelte. Im Gegenzug befasste sich das Unterhaus mit der Aufstellung einer eigenen Armee um gegen Karl und seinen Beratern, den sogenannten Royalisten vorzugehen.

 

Nachdem sich die militärische Auseinandersetzung zwischen den Royalisten und den Parlamentariern (die aufgrund ihres runden Haarschnitts auch Roundheads genannt wurden) schlossen sich dem König die Gebiete Wales, in Cornwall und der Nordosten Englands an. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Heere war bei der Belagerung von Kingston upon Hull durch den royalistischen Earl of Newcastle, der die Belagerung jedoch am 11. Oktober 1642 abbrach. Am 23. Oktober kam es bei Edgehill zur ersten offenen Feldschlacht, die jedoch ohne Sieger ausging. Auf ihrem Weg nach London nahmen die Royalisten unterwegs Oxford ein. General Skippon wurde mit der Verteidigung Londons beauftragt. Dieser befestigte mit seinen 20.000 Mann die Stadt, zu einem Gefecht kam es jedoch nicht.

 

Machtverhältnisse in England nach Ausbruch des Bürgerkrieges 1643

Machtverhältnisse in England nach Ausbruch des Bürgerkrieges 1643

 

1643 begannen die Schotten Partei für die Parlamentarier zu ergreifen, nachdem die Royalisten unter der Führung von Sir Ralph Hopton die Städte Devon, Dorset und Somerset einnehmen konnten. Im Juli stieß das Heer von Hopton zu dem Heer von Ruprecht von der Pfalz, in dessem weiteren Verlauf das vereinigte Heer die Stadt Bristol Angriff und unter hohen Verlusten einnehmen konnte. Mit Gloucester wurde eine weitere Stadt von den Royalisten belagert, als sich jedoch das Entsatzheer der Parlamentarier unter der Führung von Robert Devereux, 3. Earl of Essex am 5. September 1643 eintraf, zogen sich die Royalisten zurück. Eine Schlacht zwischen den beiden Heeren fand später, am 20. September bei Newbury statt, doch auch hier gab es keinen klaren Sieger.

Das Jahr 1644 begann für die Royalisten mit einigen Niederlagen. So mussten sie am 25. Januar die Belagerung der Stadt Nantwich aufgeben, als parlamentarische Truppen unter Sir Thomas Fairfax der Stadt zu Hilfe kam. Am 2. Juli trafen bei York ebenfalls beide Heere aufeinander, als die Parlamentarier die Stadt belagerten und von dem royalistischen Heerführer Ruprecht von der Pfalz zu einer offenen Feldschlacht bei Marston Moor herausgefordert wurden. Bei dieser erlitten die Royalisten ebenfalls schwere Verluste. Damit verloren die königstreuen die Kontrolle über Nordengland.

Im Südwesten Englands konnten die Royalisten ihren letzten, großen Sieg erringen, als sie das Heer vom Earl of Essex am 1. September bei Lostwithiel in Cornwall in einen Hinterhalt lockten und ihm schwere Verluste zufügte. Anschließend zog König Karl sein Heer wieder nach Oxford zurück.

Den entscheidenden Vorteil der parlamentarischen Armee gegenüber der royalistischen Armee kam ab 1645 zum Vorschein, als der Aufbau der sogenannten New Model Army abgeschlossen war und diese im Krieg eingesetzt werden konnte. Diese Armee war aufgebaut aus Berufssoldaten, die hervorragend ausgebildet, ausgerüstet und besoldet waren. Zudem konnten sich Soldaten durch ihre Leistungen in höhere Dienstgrade hocharbeiten, was sonst nur den Adeligen vorbehalten war. Der erste Erfolg wurde am 14. Juni 1645 in der Schlacht von Naseby errungen, als Karls Truppen geschlagen wurden. Auch am 10. Juli bei der Schlacht bei Langport musste Karl eine Niederlage einstecken. Bis zum Herbst 1645 konnten die Parlamentarier so große Gebiete erobern.

 

Machtverhältnisse in England Ende 1645

Machtverhältnisse in England Ende 1645

 

1646 waren die royalistischen Truppen gänzlich in der Defensive. Nachdem die parlamentarischen Truppen am 8. Mai Newark-on-Trent einnahmen und die damit letzte Stadt in Nordengland fiel, wurde kurz darauf Oxford belagert, wohin sich Karl nach seinen Niederlagen 1645 zurückzog. Karl selbst konnte noch aus dem Belagerungsring fliehen und flüchtete nach Newcastle um Schutz bei den schottischen Truppen zu suchen. Nachdem er die ausweglose Lage seines Heeres erkannte, befahl er am 16. Juni 1646 allen seinen Soldaten die Kriegshandlungen einzustellen.

 

 

 

Das Aufleben des Bürgerkrieges:

1647 wurde Karl von den Schotten an die Parlamentarier ausgeliefert. Diese waren während der Gefangenschaft von Karl in innere Streitigkeiten mit der Armee verwickelt, dessen Umstand sich Karl zunutze machte, die Schotten auf seine Seite ziehen konnte und einen neuen Bürgerkrieg begann. Mit den Aufständen ab Juli 1648 der königstreuen Royalisten und dem Einfall schottischer Truppen entflammte der eigentlich beigelegte Krieg wieder auf, konnte durch die Zerschlagung des schottischen Heeres durch Oliver Cromwell und der Befriedung aufständischer Städte schnell beendet werden. Lediglich in Irland dauerte der Aufstand noch an.

 

 

 

Das Ende des Bürgerkrieges:

Oliver Cromwell hatte sich während des Bürgerkrieges durch seine militärischen Erfolge ein hohes Ansehen erarbeitet. Zudem verfügte er über die Unterstützung gut ausgestatteter Bürger, welche seine Macht und Einfluss deutlich stärkten. So konnte er nach dem Bürgerkrieg mit Hilfe der Armee dutzende presbyterianischer und königstreuer Abgeordneter festnehmen lassen und auch einigen anderen den Zutritt zum Parlament verwehren. Durch diese Maßnahmen verringerte sich das Parlament auf ein sogenanntes "Rumpfparlament", welches auf Drängen von Cromwell einen Prozess gegen Karl eröffnete in Folge dessem er für schuldig befunden wurde seine Macht missbraucht zu haben und am 30. Januar 1649 hingerichtet wurde.

 

 

 

Folgen des Bürgerkrieges für England:

Durch die Hinrichtung von Karl I. wurde England anschließend durch das Rumpfparlament in Form einer Republik, bestehend aus England, Schottland und Irland im Commonwealth regiert. Damit endete für kurze Zeit die Monarchie in England. Doch bereits 1653 wurde die neue Republik durch eine Militärdiktatur unter Cromwell als Lordprotektor ersetzt. Bis 1658 hielt er die Macht inne, bevor er starb und sein Sohn Richard seine Nachfolge antrat. Doch auch er konnte sich nur bis zum Jahre 1660 im Amt halten, bevor das Parlament seine Abdankung forderte und Karls Sohn, Karl II. von Frankreich nach England holte und diesen wieder als König einsetzte.

Damit war die Monarchie in England zwar wieder hergestellt, doch musste diese viel ihrer ehemaligen politischen Macht einbüßen. Dafür trat das Parlament deutlich gestärkt aus dem Bürgerkrieg hervor.

 

 

 

 

 

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Dreißigjähriger Krieg (30 jähriger Krieg) https://www.militaer-wissen.de/dreissigjaehriger-krieg-30-jaehriger-krieg/ Fri, 11 Dec 2015 14:14:51 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=5923 Die Zeit im 16. und 17. Jahrhundert war geprägt von Konflikten motiviert durch politische Machtansprüche der Herrscherhäuser oder durch den immer wieder aufkeimenden Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten. Besonders der sogenannte "Religionskrieg" zwischen den beiden Glaubensrichtungen forderte viele Opfer und erreichte seinen Höhepunkt im dreißigjährigen Krieg, bei dem auf dem Gebiet des damaligen Heiligen Römischen Reiches (dem heutigen Deutschland) dutzende Weiter lesen

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Die Zeit im 16. und 17. Jahrhundert war geprägt von Konflikten motiviert durch politische Machtansprüche der Herrscherhäuser oder durch den immer wieder aufkeimenden Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten. Besonders der sogenannte "Religionskrieg" zwischen den beiden Glaubensrichtungen forderte viele Opfer und erreichte seinen Höhepunkt im dreißigjährigen Krieg, bei dem auf dem Gebiet des damaligen Heiligen Römischen Reiches (dem heutigen Deutschland) dutzende europäische Staaten eine Art Stellvertreterkrieg für ihre jeweilige Glaubensausrichtung ausfochten. Aus diesem Grund wird der dreißigjährige Krieg auch in die jeweiligen Hauptakteure des Krieges unterteilt:
- Böhmisch-Pfälzischer Krieg
- Dänisch-Niedersächsischer Krieg
- Schwedischer Krieg
- Schwedisch-Französischer Krieg

 

Auslösegrund:

Anfang des 17. Jahrhunderts war Europa neben den Ländern und Herrschern auch auf die 2 unterschiedlichen Glaubensrichtungen der Katholiken und Protestanten unterteilt. Immer wieder versuchten die Seiten ihren Einfluss zu vergrößern, Gegner auszuschalten oder durch militärische Konflikte zu vernichten. Als Auslösegrund für den dreißigjährigen Krieg kann man den Ständeaufstand in Böhmen von 1618 und den damit verbundenen zweiten Prager Fenstersturz bezeichnen.

Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Rudolf II. sicherte in seinem Majestätsbrief von 1609 den böhmischen Ständen Religionsfreiheit zu, damit beide Glaubensrichtungen ausgelebt werden konnten. Rudolf starb jedoch 1612 und seine Nachfolge trat sein Bruder Matthias an, der zwar den Majestätsbrief offiziell anerkannte, die Zugeständnisse jedoch als überzeugter Katholik wieder rückgängig machen wollte. Als er anfing evangelische Kirchen zu schließen, den Glauben zu verbieten und im März 1618 einen Protest der böhmischen Stände gegen diese Maßnahmen mit einem Versammlungsverbot des böhmischen Landtages zu unterdrücken, kam es zwangsläufig am 23. Mai 1618 zum Sturm von bewaffneten Adeligen der Prager Burg und dessen böhmischer Kanzlei.  Dort trafen sie auf die kaiserlichen Vertreter Jaroslav Borsita von Martinic, Wilhelm Slavata und den Kanzleisekretär Philipp Fabricius. Nach einer hitzigen Diskussion, die ohne Ergebnis blieb, wurden die drei anschließend aus dem Fenster geworfen. Die drei überlebten den Sturz, der Angriff auf die Stellvertreter des Kaisers wurde jedoch politisch einem Angriff auf den Kaiser selbst und somit die Aktion einer Kriegserklärung gleichgesetzt.

 

Karte dreißigjähriger Krieg

Karte dreißigjähriger Krieg

 

 

Böhmisch-pfälzischer Krieg (1618–1623)

Nach der öffentlichen Ausrufung der Rebellion wurde in Prag dreißigköpfiges Direktorium aus Adeligen gebildet, dessen Aufgabe die Ausarbeitung einer Verfassung, Wahl eines neuen Königs sowie die militärische Verteidigung Böhmens war.

Bereits im Sommer 1618 kam es zu ersten Gefechten in Südböhmen zwischen dem Heer der Protestanten und den kaiserlichen Soldaten. Währenddessen waren beide Seiten bemüht, Verbündete für ihre Sache zu gewinnen. So konnte man auf protestantischer Seite Friedrich V. von der Pfalz und den Herzog von Savoyen Karl Emanuel I. bewegen, sich Böhmen anzuschließen. Auf der kaiserlichen Seite wurde Grafen von Bucquoy mit dem Feldzug nach Böhmen beauftragt. Dieser setzte auch schnell sein Heer in Bewegung, konnte jedoch von den Soldaten Böhmens unter der Führung von Peter Ernst II. von Mansfeld aufgehalten werden. Im Gegenzug eroberte Mansfeld Pilsen und drängte die kaiserlichen Truppen nach Budweis zurück.

 

Deutsche Soldaten im dreißigjährigen Krieg

Deutsche Soldaten im dreißigjährigen Krieg

 

Unter dem Befehl von Heinrich Matthias von Thurn konnten die mährischen Stände Böhmen angeschlossen werden und sein Feldzug auf das Gebiet der kaiserlichen Habsburger in Österreich reichte bis vor Wien, wo er am 6. Juni 1619 aufschlug. In der Schlacht von Sablat konnte von Thurn geschlagen werden und er wurde nach Prag zurückbeordert. Im Sommer 1619 wurde Seitens der Protestanten die Böhmische Konföderation gegründet und am 24. August 1619 Friedrich V. von der Pfalz zum neuen König gekröhnt. Auf der Seite der Katholiken wurde am 28. August 1619 der in Böhmen abgesetzte Ferdinand zum römisch-deutschen Kaiser gekröhnt und nannte sich fortan Kaiser Ferdinant II.

Am 8. Oktober 1619 konnte Ferdinant II. den bayrischen Herzog Maximilian I. im Vertrag von München unter großen Zugeständnissen zum Kriegseintritt bewegen. Doch bereits im gleichen Monat wurde Wien erneut von dem böhmischen Feldherren Fürst von Siebenbürgen Gabriel Bethlen belagert, der sich jedoch schon bald darauf zurückzog um nicht von einer Söldnerarmee des Kaisers aus Polen angegriffen zu werden.

Die erste Hälfe des Jahres 1620 war geprägt von politischen Entscheidungen. So wurde am 3. Juli 1620 mit dem Ulmer Vertrag ein Nichtangriffpakt zwischen der Katholischen Liga und der kaisertreuen Protestantischen Union geschlossen werden, was eine Unterstützung der Union für Böhmen ausschloss. Somit hatte der böhmische König Friedrich V. von der Pfalz nicht nur mit der Versorgung seiner Armee sondern auch mit fehlender politischer Unterstützung zu kämpfen. Dies zeigte sich besonders deutlich, als im September 1620 das Heer der Katholischen Liga von Süden her in Böhmen einmarschierten und die sächsischen Truppen die Lausitz einnahmen. In der Schlacht am Weißen Berg am 8. November 1620 bei Prag musste das böhmische Heer eine schwere Niederlage einstecken und König Friedrich sah sich gezwungen Prag zu verlassen und nach Den Haag zu fliehen, wo er in Norddeutschland weitere Verbündete suchte.

Währenddessen verlies Schlesien die Böhmische Konföderation und Kaiser Ferdinant verhängte über König Friedrich die Reichsacht (eine Fried- und Rechtloserklärung bzw. Ächtung). Nach der Eroberung von Böhmen durch die Katholiken wurden an die 30.000 Familen protestantischem Glauben vertrieben und dutzende Güter der Adeligen als Reperationszahlung eingezogen.

Einen weiteren Kriegsschauplatz neben Böhmen lag in der Kurpfalz. Dort eroberte im Sommer 1620 der spanische Heerführer Ambrosio Spinola Seitens der Katholiken die linksrheinische Pfalz, wobei er mit seinem Heer aus Flandern kommend dort einfiel. Im Frühjahr 1621 zog er sich jedoch wieder nach flandern zurück, zurück lies er ein 11.000 Mann starkes Besatzungsheer. Die protestantischen Heerführer Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, Ernst von Mansfeld und der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach holten 1 Jahr später zum Gegenschlag aus und marschierten in die Pfalz ein. Am 27. April 1622 konnten sie in der Schlacht bei Mingolsheim zwar einen Sieg erringen, mussten in den nächsten Monaten jedoch viele Niederlagen einstecken. So wurden die badischen Truppen am 6. Mai 1622 in der Schlacht bei Wimpfen vernichtend geschlagen und auch Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel unterlag dem kaiserlichen Heer bei der Schlacht bei Höchst.

 

Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel

Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel

 

Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel und Ernst von Mansfeld unterstellten sich nach den Niederlagen den Niederlanden. Auf dem Rückzug dorthin trafen sie noch am 29. August 1622 auf das spanische Heer, dem sie bei der Schlacht bei Fleurus eine Niederlage beibrachten.

Ab dem Sommer 1622 war damit die rechtsrheinische Pfalz von kaisertreuen Truppen besetzt. Zudem fiel die Oberpfalz an Bayern, die anschließend begannen, dass Gebiet zu katholisieren. Nachdem das Heer von Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel und Ernst von Mansfeld schwere Verluste wegstecken musste, erachtete man dieses auch nicht mehr als ernste Gefahr.

 

 

 

Dänisch-niedersächsischer Krieg (1623–1629)

Nach der Niederlage der protestantischen Rebellion auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches, begann Frankreich ab 1624 eine neue Rebellion anzufachen. Dafür brachte Frankreich nicht nur Savoyen und Venedig in Italien auf seine Seite, sondern warb auch bei Nordeuropäischen Staaten um ein Bündnis. So kam es, dass 1625 die Haager Allianz bestehend aus England, den Niederlanden und Dänemark gegründet wurde mit dem Ziel, den Machtansprüchen des Habsburger Kaiser auf das norddeutsche Gebiet entgegen zu treten.

Christian IV. von Dänemark erhielt den Oberbefehl über die neue Armee und wollte diese hauptsächlich durch den niedersächsischen Reichskreis, bei dem er als Herzog von Holstein stimmberechtigtes Mitglied war, finanzieren lassen. Der eigentliche Ansporn für den Kriegseintritt Christian IV. war der, die Städte Verden, Osnabrück und Halberstadt für seinen Sohn zu gewinnen.

Kurz darauf unterhielt Christian bereits 14.000 Mann unter sich. In Lüneburg im März 1625 wollte er die Kreisstände dazu bewegen, weitere 14.000 Man zu finanzieren. Diese waren einem Krieg jedoch abgeneigt und stellten die Finanzierung an die Bedingung, dass das Heer rein einen defensiven Character haben soll und nicht die Landesgrenzen für einen Angriff überqueren darf. Christian willigte ein um seine Soldaten zu bekommen, setzte sich aber über die Bedingung hinweg und besetzte die Städte Verden und Nienburg, die sich allerdings bereits im niederrheinisch-westfälischen Reichskreis befanden.

Aufgeschreckt durch die militärischen Operationen von Christian bot der böhmische Adelige Albrecht von Wallenstein dem Kaiser an, ein eigenes Heer aufzustellen und Christian entgegen zu treten. Nachdem der kaiserliche Rat den Vorschlag im Juni 1625 gebilligt hatte, wurde Wallenstein zum Herzog ernannt mit der Möglichkeit, ein 24.000 Mann starkes Heer aufzubauen. Ab Juli begannen Wallensteins Vorbereitungen und bereits zum ende des Jahres konnte er mit seinem Heer in Magdeburg und Halberstadt sein Winterquartier beziehen während das kaiserliche Heer unter der Führung von Tilly im östlichen Westfalen und in Hessen Stellung bezog.

 

Albrecht von Wallenstein

Albrecht von Wallenstein

 

Am 25. April 1626 konnte Wallenstein bereits seinen ersten großen Sieg gegen das Heer von Ernst von Mansfelds bei der Schlacht an der Dessauer Elbbrücke erringen. Mansfeld konnte anschließend noch einmal ein Heer aufstellen, doch Wallenstein verfolgte Mansfeld bis dieser auf seiner Flucht in der Nähe von Sarajewo verstarb. Am 27. August 1626 in der Schlacht bei Lutter am Barenberge erlitt auch Christian gegen Tilly eine Niederlage und Wallenstein konnte ab dem Sommer 1627 innerhalb weniger Wochen Norddeutschland bis hin nach Jütland vorstoßen und das Gebiet besetzen. Lediglich die dänischen Insel konnten aufgrund einer fehlenden Marine nicht besetzt werden. Mit dem Frieden von Lübeck 1629 war der Krieg gegen Dänemark beendet.

 

Zeitgenössische Darstellung der Schlacht bei Lutter

Zeitgenössische Darstellung der Schlacht bei Lutter

 

 

 

Schwedischer Krieg (1630–1635)

Nachdem Dänemark militärisch geschlagen war, sah Gustav Adolf von Schweden endlich seine Chance die Machtposition seines Landes im Ostseeraum massiv auszubauen. So mobilisierte er seine Soldaten und landete am 6. Juli 1630 auf Usedom und zwang anschließend Pommern, Mecklenburg, Brandenburg und Sachsen ein Bündnis mit Schweden einzugehen und gegen den Habsburger Kaiser vorzugehen. Am 17. September 1631 kam es bei Breitenfeld zu einem Aufeinandertreffen der beiden Heere. Gustav konnte den kaiserlichen Tilly schlagen und bis zur Schlacht bei Rain am Lech am 14. und 15. April 1632 ungehindert nach Süden marschieren. Bei der Schlacht wurde Tilly zudem schwer verwundet und musste sich nach Ingolstadt wo er am 30. April an seinen Verwundungen verstarb. Die Schweden versuchten zwar Ingolstadt einzunehmen, die Belagerung schlug allerdings fehl. In der Zwischenzeit konnte Kurfürst Maximilian Regensburg zurückerobern, was die Schweden veranlasste die Belagerung aufzugeben und weiter nach München zu ziehen.

 

Schwedische Infanterie aus dem 17. Jahrhundert

Schwedische Infanterie aus dem 17. Jahrhundert

 

 

Nach dem Tod von Tilly ernannte der Habsburger Kaiser Albrecht von Wallenstein erneut zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen, nachdem dieser 1630 erst aus dem Amt entlassen wurde. Wallenstein begann sofort mit der Gegenoffensive und fügte den Schweden am 3. September 1632 in der Schlacht an der Alten Veste bei Nürnberg sowie am 16. November 1632 in der Schlacht bei Lützen schwere Verluste zu. Zudem wurde Gustav Adolf von Schweden bei Lützen getötet. Seine Nachfolge trat seine unmündige Tochter Christina von Schweden an, die Vormundschaft trat Axel Oxenstierna an. Dieser konnte mit den Protestanten des fränkischen, schwäbischen und rheinischen Reichskreises ein Bündnis (Heilbronner Bund) eingehen und den Kampf fortsetzen.

 

Gustav II. Adolf von Schweden

Gustav II. Adolf von Schweden

 

Am 25. Februar 1634 verloren die kaiserlichen Truppen ihren Oberbefehlshaber Wallenstein, als dieser in Eger ermordet wurde. Dessen Nachfolger wurde Bernhard von Sachsen-Weimar, der im gleichen Jahr noch einen großen Sieg gegen die Schweden bei der Schlacht bei Nördlingen erringen konnte.

Doch bereits ab 1635 fiel das protestantische Bündnis auseinander, als die Reichsstände nach und nach, mit Kursachsen beginnend, austraten und im Prager Frieden den Krieg mit dem Habsburger Kaiser Ferdinand II. unterzeichneten. Zudem gab es die Übereinkunft gemeinsam gegen die Feinde des kaiserlichen Reiches in den Krieg zu ziehen. Das protestantische Schweden hingegen ging 1635 in dem Vertrag von Wismar ein Bündnis mit dem katholischen Frankreich ein um die Machtausdehnung des Habsburger Kaiser einzuschränken. Damit entwickelte sich der dreißigjährige Krieg nicht mehr nur zu einem Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Protestanten, sondern auch wieder zu einem Machtpolitischen Krieg.

 

 

 

Schwedisch-Französischer Krieg (1635–1648)

In Folge der Austritte der Reichsstände aus dem Krieg und einem drohenden Frieden, der die Machtposition des Habsburger Kaisers stärken würde, entschloss sich Frankreich aktiv in den Krieg einzugreifen und Angriffe auf das Reichsgebiet durchzuführen. die nächsten Jahre waren anschließend nur noch durch kleinere Auseinandersetzungen geprägt, größere Schlachten oder Feldzüge blieben aus. Ab dem Jahre 1643 begannen zudem die ersten Friedensgespräche zwischen den Kriegspartein Frankreich, Schweden und dem Heiligen Römischen Reich. 1645 mit dem Waffenstillstand von Kötzschenbroda beendeten doch zunächst Sachsen und Schweden den Krieg miteinander, erst 1648 im sogenannten Westfälische Frieden wurde der dreißigjährige Krieg endgültig beendet.

 

Bevölkerungsverluste im dreißigjährigen Krieg

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Konfessionen in Europa nach 1648

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Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Verwüstung: Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges

 Verwüstung: Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges Taschenbuch – 2. April 2013


Verwüstung: Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges Taschenbuch – 2. April 2013

Die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges sind über Jahrhunderte im kollektiven Gedächtnis präsent geblieben. Millionen von Menschen kamen ums Leben, manche Gegenden im heutigen Deutschland und seinen Nachbarstaaten wurden regelrecht entvölkert. Ausgehend vom Schicksal eines schwedischen Zeitgenossen schildert Peter Englund, wie der Krieg die Kultur, die Gesellschaft und die Geschichte in Europa geprägt hat und wie er die Menschen formte, die in seinen Mahlstrom hineingezogen wurden. «Englund vollbringt das Kunststück, die Ereignisse dieses ersten europäischen Krieges von den Staubwolken zu befreien, um sie dem Leser fast greifbar nahezubringen.» Deutschlandfunk

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Der Dreißigjährigen Krieg (Geo Epoche, Band 29)

 Der Dreißigjährigen Krieg (Geo Epoche, Band 29) Gebundene Ausgabe – Illustriert, 13. Februar 2008


Der Dreißigjährigen Krieg (Geo Epoche, Band 29) Gebundene Ausgabe – Illustriert, 13. Februar 2008

1618 entzündet sich in Böhmen ein Konflikt, der schnell weite Teile Europas in Brand setzt und drei Jahrzehnte andauert: Protestantische Herrscher kämpfen auf deutschem Boden um Religionsfreiheit und gegen die drohende Übermacht des Kaisers aus dem Geschlecht der Habsburger.

Der Dreißigjährige Krieg ist die Summe aller Krisen seiner Zeit. Er ist ein deutscher Krieg, ein europäischer Krieg, ein Krieg um Macht und um Religion. In ihm kulminieren Streitigkeiten, die seit Jahrzehnten gären im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und im restlichen Europa. Eine Generation lang währt das Morden - erst dann gelingt es Diplomaten, das Abendland wieder zu ordnen.

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Der Dreißigjährige Krieg

 Der Dreißigjährige Krieg Gebundene Ausgabe – 1. Juli 2011


Der Dreißigjährige Krieg Gebundene Ausgabe – 1. Juli 2011

Der Dreißigjährige Krieg besitzt in der Geschichte des Abendlandes mehr als andere Epochen immerwährende Aktualität. C.V. Wedgwoods Standardwerk spricht Fachleute und interessierte Laien gleichermaßen an: Diese gründliche und umfassende Studie vereint wissenschaftliche Akribie mit Kraft und Elan der Darstellung. Man wird diese Chronik des Chaos und der Verwüstung nicht lesen, ohne sich von dem starken persönlichen Engagement der Autorin mitreißen zu lassen, und man wird gleichzeitig die Fairneß und Sachlichkeit ihres Urteils bewundern.

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Der 30 jährige Krieg - 1618 bis 1648 vom Prager Fenstersturz bis zum Westfälischen Frieden

Der 30 jährige Krieg - 1618 bis 1648 vom Prager Fenstersturz bis zum Westfälischen Frieden (DVD)

Der 30 jährige Krieg - 1618 bis 1648 vom Prager Fenstersturz bis zum Westfälischen Frieden (DVD)

Vor 400 Jahren entbrannte der erste paneuropäische Krieg, der jedoch hauptsächlich auf deutschen Boden ausgetragen wurde.
Blühende Landschaften wurden vernichtet und ca. 4 Millionen Menschen ließen ihr Leben durch Hunger, Pest, Mord sowie auf den zahlreichen Schlachtfeldern.
Dabei ging es nicht nur um den "rechten" Glauben, den jede Seite für sich beanspruchte, sondern auch um die Vormachtstellung in Deutschland und Europa.

Mit dem Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 begann dieser verheerende Krieg, der 30 Jahre lang wüten sollte.
Feldherren wie Tilly, Gustav II. Adolf, Wallenstein und Machthaber wie Friedrich V. und Ferdinand II. bestimmten den Verlauf des Krieges, der wie kein anderes Ereignis Europa zwischen Reformation und Französischer Revolution prägte.

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Der englisch-spanische Krieg https://www.militaer-wissen.de/der-englisch-spanische-krieg/ Tue, 06 Oct 2015 06:55:11 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=5267 England war unter der Königin Maria I. ein Land, dass von einer Katholikin regiert wurde. Ihre Ehe mit dem spanischen König Philipp II. sollte eine enge Verbindung beider Länder aufbauen. Doch nach dem Tod Marias im Jahre 1558 folgte ihre protestantische Halbschwester Elisabeth I. was nicht nur zu diplomatischen Spannungen, sondern nach Bündnissen mit katholischen bzw. protestantischen Bewegungen zu einem Weiter lesen

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England war unter der Königin Maria I. ein Land, dass von einer Katholikin regiert wurde. Ihre Ehe mit dem spanischen König Philipp II. sollte eine enge Verbindung beider Länder aufbauen. Doch nach dem Tod Marias im Jahre 1558 folgte ihre protestantische Halbschwester Elisabeth I. was nicht nur zu diplomatischen Spannungen, sondern nach Bündnissen mit katholischen bzw. protestantischen Bewegungen zu einem offenen Krieg zwischen den Ländern führte.

 

König Philipp II. von Spanien (unbekannter Maler um 1580)

König Philipp II. von Spanien (unbekannter Maler um 1580)

 

Königin Elisabeth I. von England um 1580

Königin Elisabeth I. von England um 1580

 

Inoffiziell führte England bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts unter dem Segen der Königin Elisabeth I. einen Handelskrieg gegen Spanien. So wurde dem Kapitän Francis Drake ein Kaperbrief ausgestellt, der es ihm ermöglichte, spanische Schiffe die Gold und Silber aus den südamerikanischen Kolonien nach Spanien bringen sollten, anzugreifen und zu plündern. Auch andere Kapitäne wie Martin Frobisher oder John Hawkins agierten mit einem derartigen Kaperbrief ausgestattet gegen spanische Schiffe.

 

Francis Drake (Miniatur von Nicholas Hilliard, 1581)

Francis Drake (Miniatur von Nicholas Hilliard, 1581)

 

Als es zu den protestantischen Aufständen in den Niederlanden kam, gab es aus England zuerst nur geheime finanzielle Unterstützung. Erst nach und nach bekannte sich Elisabth zu dem Widerstand und unterstütze diesen auch offiziell, sehr zum Ärger des katholischen Königs von Spanien. So sandten die Engländer 1585 ein Expeditionsheer in die Niederlande unter der Führung des Earl of Leicester. Dies führte zwar militärisch gesehen zu keiner Wendung im Konflikt, die offenen Feindseligkeiten zwischen England und Spanien verstärken sich jedoch.

 

So verstärkte Francis Drake seine Überfälle in der Karibik. Zusammen mit Martin Frobisher überfiel er im Januar 1586 Santo Domingo, wenige Wochen später Cartagena de las Indias. Nachdem Gerüchte Drake erreichten, dass Spanien eine große Kriegsflotte gegen England ausrüsten würden, entschied er sich, direkt gegen Spanien vorzugehen und überfiel 1587 die Stadt Cádiz, die im Süden Spaniens liegt. Dabei plünderte er Lagerhäuser und versenkte duzende spanische Schiffe, was die Aufstellung der Armada einige Zeit hinauszögerte.

 

1588 konnte die Armada mit 24 Kriegsschiffen, 47 bewaffneten Handelsschiffen sowie Transportschiffe mit rund 20.000 Soldaten mit Verzögerung doch noch aufgestellt werden und setzte Segel in den Ärmelkanal. Aus Flandern kommend, sollten auf kleineren Schiffen rund 30.000 zusätzliche Soldaten unter dem Kommando von Herzog von Parma, sich mit der Armada vereinigen und eine Invasion in England durchführen. Auf dem Weg wurde die Flotte von Parma jedoch von den niederländischen Watergeuzen aufgehalten, sodass die Armada in Calais verblieb. Durch das ungeschützte ankern, nutzten die Engländer die Gelegenheit und trieben Brander (in Brand gesteckte Schiffe) auf die Armada zu. In Panik kappten die Kapitäne die Taue der Schiffe, sodass die Verteidigungslinie auseinander brach. Unter Lord Howard of Effingham eröffneten die englischen Schiffe das Feuer und konnten 4 spanische Schiffe versenken und weitere teils schwer beschädigen. Die geplante Invasion in England konnte so vereitelt werden und die Armada in die Nordsee verdrängt werden. Auf der Heimreise kam es dann zur Katastrophe, als rund 60 Schiffe und tausende von Soldaten in dem stürmischen Gewässer verloren gingen.

 

Schiffe der spanischen Armada laufen auf Riffe an der Küste von Cornwall auf

Schiffe der spanischen Armada laufen auf Riffe an der Küste von Cornwall auf

 

In den folgenden Jahren versuchten die Engländer immer wieder bei den Azoren die Silber Lieferungen nach Spanien abzufangen, was selten gelang. Trotz dessen brachte der Krieg Spanien an den Rand des Staatsbankrotts. Im Gegenzug versuchte Spanien durch die Unterstützung von Hugh O´Neill, dem Earl of Tyrone, in Irland den Aufstand gegen die Engländer voranzutreiben. So landeten 1601 spanische Soldaten an der Küste von Cork, wurden aber von den Engländern eingekesselt und mussten sich in Kinsale ergeben.

 

1598 verstarb der spanische König Philipp II. und sein Sohn und Nachfolger Philipp III. führte erste Verhandlungen für einen Frieden, der jedoch zunächst von den überhöhten Forderungen der Engländer abgebrochen wurde. Nach dem Tod Königin Elisabeth I. im Jahre 1603 bestieg Jakob I. den englischen Thron. Auch er war bemüht, den Krieg zu beenden und erließ im gleichen Jahr Antipirateriegesetze. Vom Mai bis August 1604 wurden dann im Somerset House on the Strand in London die Friedensverhandlungen durchgeführt. Am 28. August 1604 wurden der Vertrag dann unterzeichnet. Er beinhaltete unter anderem die Rückgabe geplünderter Güter mit einer Entschädigungszahlung, den Verzicht der Spanier zur Unterstützung der Gegenreformation in England sowie der Beendigung der Unterstützung der Engländer bei der Rebellion in den Niederlanden.

 

Unterzeichnung des Friedensvertrages 1604. Auf englischer Seite: Thomas Sackville, Charles Howard, Charles Blount, Henry Howard und Robert Cecil; auf spanischer Seite: Juan de Velasco, Juan de Tassis, Alessandro Robido, Charles de Ligne, Jean Richardot und Louis Verekyn.

Unterzeichnung des Friedensvertrages 1604. Auf englischer Seite: Thomas Sackville, Charles Howard, Charles Blount, Henry Howard und Robert Cecil; auf spanischer Seite: Juan de Velasco, Juan de Tassis, Alessandro Robido, Charles de Ligne, Jean Richardot und Louis Verekyn.

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Elisabeth I.

 Elisabeth I. Sondereinband – 2. Dezember 1982


Elisabeth I. Sondereinband – 2. Dezember 1982

Am 7. September 1533 wurde Anna im Lustschloß zu Greenwich zur maßlosen Enttäuschung des Königs Heinrich VIII. von einem Mädchen entbunden. An dem feierlichen Gottesdienst zur Taufe seiner Tochter, die nach seiner Mutter Elisabeth genannt wurde, nahm er nicht teil. In Spanien und im Reich sprach man von ihr, die eine der großen Herrscherinnen der Geschichte werden sollte, nur als von dem «Hurenbastard». Das Kind wurde seiner Mutter bald weggenommen und aus der ungesunden Luft Londons in den Palast von Hatfield gebracht. Dort und in den benachbarten Landhäusern von Hertfordshire verlebte Elisabeth den größten Teil ihrer ersten zehn Jahre. Sie war ein lebhaftes Geschöpf mit rotblonden Haaren, braunen Augen und sehr weißer Haut. Früh zeigte sie sich lernbegierig und nicht selten eigensinnig.

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Krone und Schafott: Maria Stuart und Elisabeth I. - Eine Doppelbiografie

 Krone und Schafott: Maria Stuart und Elisabeth I. - Eine Doppelbiografie Gebundene Ausgabe – 19. September 2008


Krone und Schafott: Maria Stuart und Elisabeth I. - Eine Doppelbiografie Gebundene Ausgabe – 19. September 2008

2008 jähren sich zwei bedeutende Ereignisse der europäischen Geschichte zum 450. Mal: 1558 heiratet Marie Stuart (15), gekrönte Königin der Schotten, in Paris den französischen Kronprinzen. In London besteigt Elizabeth Tudor (25) Englands Thron - den Frankreichs König für seine Schwiegertochter reklamiert. Elizabeth, als Kind zeitweise in Gefangenschaft und in ihrem Leben bedroht, ist für die katholische Welt Bastard und Ketzerin, für die Protestanten aber Hoffnungsträgerin, und das sichert ihre Herrschaft in England. Maries Legitimität und Rechtgläubigkeit stehen außer Frage, doch Frankreichs Krone verliert sie durch den frühen Tod ihres kindlichen Gemahls und die Schotten zu regieren ist ein mörderisches Vabanquespiel zwischen archaischen Clans, Alter Allianz und neuer Religion. Die miteinander verwobenen Lebensgeschichten der beiden Königinnen sind voller Dramatik und daher auch immer wieder Grundlage für Romane, Schauspiele und Filme gewesen. Die Rivalität zwischen den Cousinen Marie und Elizabeth entsteht dabei nicht aus persönlichen Gegensätzen, sondern ist durch überkommene familiäre Verstrickungen ererbt. Die eine Lebensgeschichte bedingt die andere, jede Änderung im Leben der einen Königin zwingt die andere zu einer Reaktion. Keine von beiden ist bereit, auch nur einen Jota von ihren angestammten Rechten aufzugeben. Die äußeren Verhältnisse zwingen sie als Königinnen in ein Duell, das nur durch den Tod einer der beiden enden kann.

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Die Reformatoren

 Die Reformatoren Taschenbuch – 1. Oktober 2002


Die Reformatoren Taschenbuch – 1. Oktober 2002

Jeder Reformator steht für eine Phase der rasanten Entwicklung zur Neuzeit. Martin Luther war der fulminante Auftakt der Reformation, Thomas Müntzer radikalisierte ihre soziale Botschaft, Huldrych Zwingli verankerte sie im städtischen Bürgertum, Philipp Melanchthon modernisierte die Bildung und Johannes Calvin schuf ihre individuelle Ethik. Ihre Lehren waren Ausdruck einer Endzeit, ihr Wirken legte das Fundament einer neuen Epoche. Was Martin Luther von sich behauptete, gilt auch für seine Mitstreiter: Sie warfen ein Feuer in die Welt, das sich rasend schnell verbreitete und schier den Tiber entbrannte.

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Francis Drake

 Francis Drake Gebundene Ausgabe – 1. Juli 2008


Francis Drake Gebundene Ausgabe – 1. Juli 2008

"Nichts ist verloren", fuhr Drake ihn an. "Wir schießen die Spanier direkt in die Hölle, wo sie hingehören. Feuert, bis die Rohre glühen!" Ungerührt stand er im Kugelhagel. Zufrieden sah er die Einschläge seiner Kanonenkugeln in die spanischen Schiffe, die Treffer auf der "Judith" nahm der Kapitän weitgehend unbeeindruckt zur Kenntnis. Bisher hatten sie nicht allzu viel Schaden angerichtet … Ein spannender Roman um den legendären Sir Francis Drake, von Tavistock 1549 bis Puerte Bello 1596.

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Der spanisch-niederländische Krieg (Achtzigjähriger Krieg) https://www.militaer-wissen.de/der-spanisch-niederlaendische-krieg-achtzigjaehriger-krieg/ Tue, 06 Oct 2015 06:38:20 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=5265 Im 16. Jahrhundert umfasste das Gebiet der Niederlande nicht nur die Niederlande selbst, auch Belgien, Luxemburg und einen Teil Nordfrankreichs. Dieses Gebiet war zudem Teil des Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation welches vom spanischen Zweig der Habsburger regiert wurde. Ähnlich wie in Frankreich entwickelte sich auch in der Niederlande der Gedanke der reformierten Kirche, des Calvinismus. Diese Lehren gingen auf den französischen Reformators Weiter lesen

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Im 16. Jahrhundert umfasste das Gebiet der Niederlande nicht nur die Niederlande selbst, auch Belgien, Luxemburg und einen Teil Nordfrankreichs. Dieses Gebiet war zudem Teil des Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation welches vom spanischen Zweig der Habsburger regiert wurde. Ähnlich wie in Frankreich entwickelte sich auch in der Niederlande der Gedanke der reformierten Kirche, des Calvinismus. Diese Lehren gingen auf den französischen Reformators Johannes Calvin Mitte des 16. Jahrhunderts zurück.

 

Kurz vor dem dritten Hugenotten Krieg von 1568 bis 1570 fingen auch die Niederländer an sich gegen die spanische Herrschaft aufzulehnen. Der spanische König Philipp II. schickte daraufhin 1567 den spanischen Herzog von Alba mit einem Heer nach Brüssel um die Rebellion zu zerschlagen. Diese hatten sich um Wilhelm von Oranien versammelt, wurden jedoch von den Spaniern bald darauf zu Hunderten hingerichtet. Im April 1568 kam es zur ersten Schlacht zwischen dem Rebellenheer und dem spanischen Heer bei Rheindahlen, wo die Rebellen sich jedoch geschlagen zurück ziehen mussten. Die Unruhen im Land gingen jedoch weiter und zogen Gräueltaten des von Alba geführten Heeres nach sich. So wurden in Zutphen, Naarden und Haarlem Massaker an der Bevölkerung durchgeführt. Der Widerstand lies sich doch auch damit nicht brechen.

 

Mit dem Auftauschen der sogenannten "Watergeuzen" (Wasserbettler), die zuvor in England religiöses Asyl gesucht von Königin Elisabeth I. 1568 aber wieder vertrieben wurden, mussten die Spanier weitere Niederlagen auf See einstecken, als diese Geuzen mit ihren Schiffen die der Spanier Angriffen und schwere Verluste zufügten wie 1607 beim Angriff bei Gibraltar.

1573 wurde Herzog von Alba nach Spanien zurückbeordert, seine Nachfolge trat Luis de Requesens an. Bis zu seinem Tod 1576 kam es zu keinen nennenswerten militärischen Zügen, als jedoch der Sold der spanischen Soldaten ausblieb, wüteten diese 3 Tage lang in Antwerpen und töteten dabei an die 8.000 Menschen.

 

Im November 1576 schlossen sich die nördlichen und südlichen Provinzen der Niederlande zu der Genter Pazifikation zusammen, was von Spanien 1577 abgesegnet wurde. Als die Silberminen der Spanier aus den Südamerikanischen Kolonien genug Silber ins Land brachten, wurden unter der Führung des zum Statthalter ernannten Herzog von Parma aus den südlichen Provinzen die Union von Arras gebildet, die loyal zu Spanien und feindselig zu den calvinistischen nördlichen Provinzen stand, die sich selbst in der Union von Utrecht zusammenfanden. Zwar führte Parma sein Heer in einem neuen Feldzug Richtung Norden, Spanien musste während des Krieges mit England 1588 einen schweren Rückschlag einstecken, als seine Armada (Kriegsflotte) im Ärmelkanal gegen die englische Marine verlor und somit auch keine Verstärkung in die Niederlande schicken konnte.

 

Die Rebellen mussten 1584 den Verlust ihres Anführers Wilhelm von Oranien nach einem Mord verkraften. Dessen Nachfolge trat sein Sohn Moritz an. Dieser begann zuerst mit der Umstrukturierung und Reformierung seines Rebellenheeres in eine schlagkräftige Armee und machte durch seine Guerillataktik es den spanischem Heer recht schwer. Bis zum Jahrhundertwechsel musste er sich in nur 2 offenen Schlachten dem Feind stellen. Im Jahre 1600 überzeugte er in der Schlacht bei Nieuwpoort in der Nähe von Dünkirchen indem er den Spaniern eine empfindliche Niederlage beibrachte. 1609 wurden dann ein 12 jähriger Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien ausgehandelt.

 

 

Die Schlacht bei Gibraltar in einer Darstellung von Hendrick Cornelisz. Vroom

Die Schlacht bei Gibraltar in einer Darstellung von Hendrick Cornelisz. Vroom

 

 

1621 flammte der Konflikt erneut wieder auf und der italienische General Ambrogio Spinola, der auf der Seite Spaniens kämpfte, führte weitere Feldzüge gegen die nördlichen Provinzen. Während der Belagerung der Stadt Brade verstarb zudem der Rebellenanführer Moritz, sein Halbbruder Friedrich Heinrich musste nun den Aufstand weiterführen.

Aufgrund der sich abzeichnenden Siege auf See und der durch den Krieg mit England geschwächten spanischen Flotte, konnte auf Dauer die Versorgung des spanischen Heeres in den Niederlanden nicht mehr sichergestellt werden. Als 1639 die spanische Flotte mit der Verstärkung versenkt wurde, war abzusehen, dass Spanien den Konflikt nicht mehr gewinnen konnte. 1647 verstarb Friedrich Heinrich und gegen den Willen seines Sohnes Wilhelm II. wurden Verhandlungen für einen Frieden geführt. Diese endeten 1648 im Westfälischen Frieden, der nicht nur den 80 jährigen sondern auch den 30 jährigen Krieg beendete und die internationale Anerkennung der Republik der Vereinigten Niederlande brachte. 

 

 

 

 

 

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Die Hugenottenkriege https://www.militaer-wissen.de/die-hugenottenkriege/ Mon, 05 Oct 2015 10:40:40 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=5260 In Frankreich kam es im 16. Jahrhundert durch die Reformation zum Zerfall der Gesellschaft in 2 religiöse Lager: den Katholiken und den Protestanten (auch Hugenotten bezeichnet. Diese Gegenseitige Intoleranz führte zu einem französischen Bürgerkrieg der sich in der Zeit zwischen 1562 bis 1598 auf 8 Kriege ausweitete.   Der erste Krieg (1562-1563) Am 1. März 1562 versammelten sich die Hugenotten in Weiter lesen

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In Frankreich kam es im 16. Jahrhundert durch die Reformation zum Zerfall der Gesellschaft in 2 religiöse Lager: den Katholiken und den Protestanten (auch Hugenotten bezeichnet. Diese Gegenseitige Intoleranz führte zu einem französischen Bürgerkrieg der sich in der Zeit zwischen 1562 bis 1598 auf 8 Kriege ausweitete.

 

Der erste Krieg (1562-1563)

Am 1. März 1562 versammelten sich die Hugenotten in Wassy (Champagne) in einer Scheune zu einem Gottesdienst. Der anrückende Herzog François de Guise richtete unter den versammelten Menschen ein regelrechtes Blutbad an, bei dem rund 80 Männer und Frauen getötet wurden. Auf dieses Massaker hin rief der Fürst von Condé die Hugenotten zu den Waffen und besetzte am 2. April 1562 Orléans. Der Vorfall in Wassy wurde somit der Auslösegrund für den Bürgerkrieg.

Der Ruf zu den Waffen breitete sich schnell in ganz Frankreich aus. Am 19. Dezember 1562 trafen bei Dreux die beiden Heere unter der Führung von Louis de Condé für die Hugenotten und Anne de Montmorency für die Katholiken aufeinander.
Montmorency konnte den Sieg erringen, was Herzog François de Guise dazu bewog am 5. Februar 1563, das von den Protestanten besetzte Orléans zu belagern. De Guise fiel bei dieser Belagerung einem Mord zum Opfer, der von dem Protestanten Poltrot de Méré durchgeführt wurde.

Die Regentin des jungen Königs Karl IX. Katharina von Medici vermittelte anschließend den Waffenstillstand der als Friedensedikt von Amboise am 19. März 1563 den ersten Krieg beendete.

 

Die religiösen Bekenntnisse in Europa um 1580

Die religiösen Bekenntnisse in Europa um 1580

 

 

Der zweite Krieg (1567-1568)

Durch den wachsenden Einfluss des Kardinals von Lothringen auf den König Karl IX. befürchteten die Protestanten Repressalien ihnen gegenüber und bereiteten die Entführung des Königs vor. Diese Operation mit dem Namen "Handstreich von Meaux" , die vom 26. bis 28. September 1567 durchgeführt wurde, erwies sich jedoch als Fehlschlag, da der König gewarnt wurde und mit Hilfe der Schweizergarde nach Paris flüchten konnte.

Fast gleichzeitig nahmen die Protestanten im Süden Frankreichs mehrere Städte ein, wobei es von beiden Seiten zu schrecklichen Gräueltaten kam. Louis de Condé führte seine protestantische Streitmacht weiter, nahm die Stadt Saint-Denis ein und blieb dem katholischen Heer weiter auf den Fersen. Am 10. November 1567 kam es dann bei Saint-Denis zu Schlacht, die mit einem Unentschieden endete und Anne de Montmorency tödlich verletzt wurde.

Am 23. März 1567 wurde nach langen Verhandlungen das Friedenedikt von Longjumeau vereibart, welches lediglich wieder das Friedensedikt von Amboise in Kraft treten lies.

 

 

Der dritte Krieg (1568-1570)

Der dritte Krieg war hauptsächlich durch die Einmischung und Verbindung beider Konfliktparteien mit dem Ausland geprägt. So kam es in den von Spanien besetzten Niederlanden zu einem Aufstand der "Geusen" gegen die spanische Herrschaft, die mit einer fürchterlichen Vergeltung des spanischen Königs Philipp II. gegen die protestantischen Wallonen und Flamen bestraft wurden. In Frankreich sorgte dieses Vorgehen für Empörung und Mitgefühl der Protestanten für ihre niederländischen Glaubensbrüder aus, sodass zwischen ihnen ein Beistandspakt geschlossen wurde dem sich auch England mit finanzieller Hilfe anschloss.

Auf der Seite der Katholiken hingegen kam es zu Bündnissen zwischen den katholischen Franzosen, Spanien, dem Papst und dem Herzog der Toscana.

Besonders der Süden Frankreich war nun durch heftige Schlachten gezeichnet, so z.B. in Poitou, Saintonge und Guyenne. In der Schlacht von Jarnac wurde der protestantische Heerführer Louis de Condé am 13. März 1569 getötet. Die katholische Streitmacht unter der Führung von Anjou, dem späteren König Heinrich III., gelang indes einige Siege wie in der Schlacht von Moncontour am 3. Oktober 1569.

Die Heerführung der Protestanten übernahm nun Coligny, der sein Heer Richtung Norden bis nach La Charité-sur-Loire führte und im Juni 1570 einen wichtigen Sieg bei Arnay-le-Duc errang.

Der neu geschlossene Friedensvertrag sicherte diesmal den Protestanten einige Zugeständnisse zu. So erließ König Karl IX. im Edikt von Saint-Germain am 8. August 1570 die religiöse Toleranz und sicherte den Protestanten für 2 Jahre 4 Sicherheitsplätze in La Rochelle, Cognac, La Charité-sur-Loire und Montauban.

 

Für die nächsten 2 Jahre konnte der Frieden eingehalten werden, bis zu der Eheschließung von Heinrich von Navarra und Marguerite von Valois, der Schwester Karls IX., die am 18. August 1572 stattfand. Zu den Feierlichkeiten waren neben dem Adel der Katholiken auch fast die gesamte protestantische Führungsspitze eingeladen. Unter ihnen befand sich auch der Admiral Coligny, auf den am 22. August ein Attentatsversuch durchgeführt wurde, welchen er schwer verletzt überlebte. Der Vorfall verstärkte erneut die Spannungen zwischen den beiden Parteien, sodass in der Nacht vom 23. auf den 24. August der Kronrat zusammentrat um die Auslöschung der Anführer der sich vor Ort befindlichen Protestanten einzuleiten. Daraufhin wurde Admiral Coligny im Krankenbett ermordet und in ganz Paris wurden protestantische Adlige getötet. Die Tötungen gerieten jedoch schnell ausser Kontrolle, sodass in der sogenannten "Bartholomäusnacht", die mehrere Nächte bis zum 29. August anhielt, rund 4.000 Protestanten alleine in Paris den Tod fanden. Bis in den Oktober hin, weiteten sich die Tötungen um Paris herum aus, in dessen Folge an die 10.000 Protestanten getötet wurden. Heinrich von Navarra und sein Cousin Henri de Condé, beides ebenfalls Protestanten, blieben aufgrund ihres Geblüt verschont, mussten sich jedoch zum Katholizsmus bekehren.

 

Die blutige Bartholomäusnacht des Jahres 1572, gemalt von François Dubois (1529–1584)

Die blutige Bartholomäusnacht des Jahres 1572, gemalt von François Dubois (1529–1584)

 

 

Der vierte Krieg (1572-1573)

Durch die anhaltende Gewalt sahen sich viele Protestanten gezwungen Frankreich zu verlassen und wanderten in die Schweiz, die Niederlande oder nach England aus. Lediglich im Westen und Süden Frankreichs blieben sie und führten weiter einen erbitterten Krieg gegen die Katholiken.

In Nîmes und in Montauban konnten sie die königlichen Garnisonen vertreiben, ihre Hochburg La Rochelle selbst wurde jedoch im Gegenzug ab Oktober 1572 von königlichen Truppen belagert. Die Stadt musste am 21. Juni 1573 kapitulieren, woraufhin König Karl IX. ein neues Friedensedikt erließ. Das Edikt von Boulogne trat am 11. Juli 1573 in Kraft, beschnitt die Rechte der Protestanten nach dem früheren Edikt von Saint-Germain wieder und erließ ihnen nur noch 3 Sicherheitsplätze wo sie ihren Gottesdienst abhalten durften. Diese Städte waren La Rochelle, Nîmes und Montauban.

 

 

Der fünfte Krieg (1574-1576)

Der fünfte Krieg war überwiegend von politischen Kämpfen als von richtigen Kämpfen gekennzeichnet. Zwar lieferten sich die Katholiken und die Protestanten noch militärische Auseinandersetzungen wie die Schlacht von Dormans vom 10. Oktober 1575, jedoch konnte sich keine Seite durchsetzen. Zudem verstarb am 30. Mai 1574 der König Karl IX. an einer Lungentuberkulose. Sein Nachfolger war sein Bruder Heinrich III.. Dieser musste sich als König mit der neugegründeten Bewegung der "Unzufriedenen" auseinandersetzen. Diese Bewegung, dessen Anführer Herzog François d’Alençon der jüngste Sohn des regierenden Königshauses der Valois, war ein Zusammenschluss von Mitgliedern beider Parteien, die eine Lösung des Konflikts nicht im militärischen sondern im politischen Bereich suchten.

König Heinrich III. stimmte deßhalb dem Vorschlag seines Bruders François zu und erließ am 6. Mai 1576 das Edikt von Beaulieu, welches den Protestanten grundsätzliche Kulturfreiheit zugestand (bis auf Ausnahme von Paris), die Anzahl der Sicherheitsplätze auf 8 erhöhte und in jedem der 8 Obersten Provinzialgerichte (Parlements) einen Sondergerichtshof, der zu gleichen Teilen mit protestantischen und katholischen Richtern besetzt war (« halbgeteilte Kammern ») und für alle Prozesse zuständig war, einräumte.

 

 

Der sechste Krieg (1576-1577)

Das von Heinrich III. erlassende Edikt von Beaulieu stieß besonders bei den Katholiken auf heftige Gegenwehr bis zur völligen Ablehnung. Auch die Generalversammlung, die im Dezember 1576 nach Blois einberufen wurde, sprach sich Einstimmig gegen das Edikt aus und forderten dessen Annullierung.  Diese Gegenwehr ließ den Konflikt erneut aufflammen. Doch aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten beider Seiten musste bereits am 14. September 1577 ein erneuter Friedensvertrag ausgehandelt werden, welcher als Edikt von Poitiers am 17. Oktober 1577 erlassen wurde.

 

 

Der siebte Krieg (1579-1580)

Ab dem November 1579 kam es erneut zu örtlichen Auseinandersetzung zwischen den Katholiken und den Protestanten. So zog Henri de Condé die Stadt La Fère auf die Seite der Katholiken. Im Gegenzug nahm Heinrich von Navarra die Stadt Cahors für die Protestanten ein. Vom November bis Dezember 1580 wurden Friedensverhandlungen durchgeführt, die von König Heinrich III. am 24. Dezember 1580 als Frieden von Fleix erlassen wurde. Dieser Erlass bestätigte das Edikt von Poitiers, jedoch mussten die Protestanten 6 ihrer 8 Sicherheitsplätze wieder abgegeben.

 

 

Der achte Krieg (1585-1598)

Der Tod von François d’Alençon am 10. Juni 1584, des jüngsten und letzten Bruders des amtierenden Königs Heinrich III., ließ die Thronfolge des kinderlosen Königs auf Heinrich von Navarra als Erster Prinz von Geblüt übergehen. Der Gedanke unter Umständen demnächst einen protestantischen König zu haben, ließ die katholische Liga zu verzweifelten Mitteln greifen. So zwang ihr Anführer Henri de Guise den König einen Erlass zu unterzeichnen, dass als Vertrag von Nemours vom 7. Juli 1585 die Protestanten vor die Wahl stellte, ihrem Glauben abzuschwören oder das Land innerhalb von 6 Monaten zu verlassen. Die meisten Protestanten wanderten anschließend aus.

Heinrich von Navarra mobilisierte daraufhin seine Truppen und lies sie erneut gegen die Katholiken ziehen. So gewann er am 20. Oktober 1587 die Schlacht von Coutras und beherrschte damit den Süden Frankreichs, der Norden war hingegen fest in der Hand der katholischen Liga.

In Paris entwickelte sich nebenbei eine bürgerliche katholische Liga die am 12. Mai 1588 gegen König Heinrich III. rebellierte. Dieser konnte sich am "Tag der Barrikaden" nach Blois flüchten, von wo aus er Verhandlungen mit der katholischen Liga aufnahm.
Von der wachsenden Macht des Familienclans der Guises bedroht und einen Staatsstreich fürchtend, lies Heinrich jedoch in den Weihnachtstagen Henri de Guise und seinen Bruder Louis, der Kardinal von Lothringen umbringen. Anschließend wechselte Heinrich die Seiten und zog gemeinsam mit dem protestantischen Heinrich von Navarra und dessen Truppen nach Paris um die dortige bürgerliche Liga aus Paris zu vertreiben.

Am 2. August 1589 wurde Heinrich III. Opfer eines Attentats, dass der Mönch Jacques Clément, Mitglied der bürgerlichen Liga in Paris, auf ihn verübte. Somit ging der Thron doch noch an Heinrich von Navarra, der als Heinrich IV. König von Frankreich wurde.

Im Mai 1593 lies sich Heinrich IV.v zum Katholizismus bekehren und entsprechend unterweisen. Eine Annäherung an die bürgerliche Liga unterließ er jedoch. Trotzdem zog er nach seiner Königsweihe am 22. März 1594 als König in Paris ein. Nun galt es die katholische Liga auszumerzen. Hierfür hatte er bereits 1594 Spanien den Krieg erklärt, da die Truppen Philipps II. in Frankreich die Liga unterstützten.

Mit dem Edikt von Nates, welches der König am 30. April 1598 erließ, beendete er den französischen Bürgerkrieg und ordnete die religiöse Toleranz an. Der reformierte Gottesdienst wurde überall dort erlaubt, wo er 1597 begangen worden war, und die Protestanten erhielten Zugang zu allen Ämtern und Würden.

Am 2. Mai 1598 wurde auch der Krieg mit spanien durch den Frieden von Vervins beendet und mit dem Herzog von Mercœur, der als Militärgouverneur der Bretagne mit den Spaniern paktiert hatte, unterwarf sich auch der letzte Ligist seinem König Heinrich IV.

 

 

 

Interessant zu wissen:
Der Ursprung des Wortes Hugenotten ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Die Forscher gehen aber davon aus, dass es sich hierbei zunächst um ein Schimpfwort gegenüber den Protestanten handelte.

 

 

 

 

 

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Der Aufstieg des osmanischen Reiches https://www.militaer-wissen.de/der-aufstieg-des-osmanischen-reiches/ Mon, 05 Oct 2015 09:52:54 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=5241 Im 15. Jahrhundert beherrschten die türkischen Osmanen bereits weite Teile der heutigen Türkei, des Balkans und des Nordens von Griechenland. Am 29. Mai 1453 konnten sie Konstantinopel erobern und damit das byzantinische Reich auslöschen. Anfang des 16. Jahrhunderts begann das osmanische Reich mit einer unglaublichen Schnelligkeit und Effizienz sein Gebiet innerhalb eines Jahrhunderts mehr als zu verdoppeln und sogar bis Weiter lesen

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Im 15. Jahrhundert beherrschten die türkischen Osmanen bereits weite Teile der heutigen Türkei, des Balkans und des Nordens von Griechenland. Am 29. Mai 1453 konnten sie Konstantinopel erobern und damit das byzantinische Reich auslöschen. Anfang des 16. Jahrhunderts begann das osmanische Reich mit einer unglaublichen Schnelligkeit und Effizienz sein Gebiet innerhalb eines Jahrhunderts mehr als zu verdoppeln und sogar bis vor Wien zu gelangen.

 

Die Schlagkraft der osmanischen Streitmacht lag vor allem an seiner großen Anzahl von Soldaten, Kanonen und seiner ausgeklügelten Logistik. So konnte die Armee nach dem Fall von Konstantinopels im Jahre 1453 sich auffrischen und neu formieren bevor sie Anfang des 16. Jahrhunderts weiter nach Norden auf das Gebiet der Ungarn marschierte. Dort kam es am 29. August 1526 bei Mohács zum Aufeinandertreffen mit der Streitmacht des ungarischen Jagellone Ludwig II. dessen Armee mit knappen 35.000 Mann nur halb so groß wie die von Süleiman I. war. Zudem hatten die Ungarn mit 80 Kanonen weniger als die Hälfte als ihr Gegenüber aufzubieten. Die fehlende Disziplin und der zahlenmäßige Überlegenheit sicherten Sülaiman den Sieg und er konnte seinen Weg Richtung Norden fortsetzen wo er 1529 vor den Toren Wiens stand und anfing, die Stadt zu belagern. Hier jedoch zeigte die sonst so effektive Logistik ihr Grenzen und der Heerführer musste die Belagerung nach einigen Monaten aufgeben und sich zurück ziehen.

 

Zeitgleich setzten das osmanische Reich seine Ausdehnung nicht nur in nördlicher Richtung fort sondern auch nach Osten und in den Süden hin. So konnten weite Gebiete des nahen Ostens und der arabischen Halbinsel eingenommen werden. Zum Ende des 16. Jahrhunderts weitete sich das Gebiet auch über Nordafrika aus, wobei die Invasionen der Mittelmeer Insel zum Größtenteil abgewehrt werden konnten. So mussten die Osmanen 1565 eine Niederlage bei der Invasion von Malta einstecken, 1571 ebenso auf Lepanto. Erst 1669 konnten sie mit der Eroberung von Kreta eine Insel erobern.

 

 

Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

 

 

Ende des 17. Jahrhunderts wurden auch wieder Versuche unternommen weiter nördlich auf Mitteleuropa vorzudringen. So wurde Wien 1683 ein zweites Mal belagert. Nach 59 Tagen Belagerung jedoch konnte diesmal eine Allianz der europäischen Mächte vereint in der heiligen Liga einen Sieg erringen und den Osmanen bei Kahlenberg eine schwere Niederlage zufügen. Angestachelt von diesem Erfolg stieß das Heer der Europäer den Osmanen nach, konnte weitere Siege in Ungarn für sich erlangen und die Osmanen 1697 bei Senta die entscheidende Niederlage zufügen. Der Ansturm auf Europa war damit abgewendet.

 

Trotz der Niederlage bei dem Versuch zur Eroberung Mitteleuropas blieb das osmanische Reich auf dem Gebiet des östlichen Mittelmeer Raumes die stärkste Kraft. Doch langsam fing auch dieses Reich an zu Zerfallen. Waren es zuerst noch der Verlust der Handelszentren im indischen Ozean und im persischen Golf an die Portugiesen, strebten in Nordafrika die Länder Ägypten und Algerien nach mehr Autonomie. Auch die osmanische Elitetruppe der Janitscharen strebte nach mehr politischer Macht. Dieses Streben ging soweit, dass sich der Sultan Anfang des 19. Jahrhunderts in seiner Position bedroht fühlte und die Einheit gewaltsam im Jahre 1826 auflösen lies. Damit entledigte er sich zwar seiner Konkurrenz, entzog dem Militär jedoch die erfolgreichste und gefährlichste Einheit.
Dies sollte sich in den kommenden Kriegen als verheerend erweisen, als das osmanische Reich Ende des 18. Jahrhunderts im Krieg gegen Russland unter Katharina II. eine schwere Niederlage einstecken musste und anschließend gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen der Griechen nichts mehr entgegen zu setzen hatte.

 

 

Das osmanische Reich um 1900

Das osmanische Reich um 1900

 

 

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges und der damit hergehenden Niederlage an der Seite Deutschlands und Österreich-Ungarns, zerfiel das osmanische Reich endgültig und entwickelte sich zur heutigen Türkei.

 

 

 

Bildquellen:
- „Ottoman empire de“ von Ottoman_empire.svg: André Koehnederivative work: Furfur - Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet  Ottoman empire.svg:. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

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 Das Osmanische Reich für Einsteiger Broschiert – 19. Mai 2014


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