5. Krieg der Technik 1830 - 1914 Archive - Militär Wissen https://www.militaer-wissen.de/category/chronologie-der-kriege/5-krieg-der-technik-1830-1914/ Alles Rund um das Thema Militär, Armeen und Waffentechnik Thu, 11 Oct 2018 05:01:53 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.4 68829123 Die Balkankriege https://www.militaer-wissen.de/die-balkankriege/ Mon, 01 Aug 2016 21:34:44 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7597 Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Balkan getrieben von nationalistischen Strömungen, die die Unabhängigkeit ihrer Länder forderten zugleich aber auch von Machtansprüchen der europäischen Großstaaten, die versuchten ihren territorialen Einfluss auszudehnen und sich Gebiete einzuverleiben. Besonders Österreich-Ungarn dehnte sein Herrschaftsgebiet deutlich aus. Nur durch diplomatische Verhandlungen konnten zunächst Kriege verhindert werden. Erst später wurden auf dem Balkan Kriege zwischen den Weiter lesen

Der Beitrag Die Balkankriege erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Balkan getrieben von nationalistischen Strömungen, die die Unabhängigkeit ihrer Länder forderten zugleich aber auch von Machtansprüchen der europäischen Großstaaten, die versuchten ihren territorialen Einfluss auszudehnen und sich Gebiete einzuverleiben.

Besonders Österreich-Ungarn dehnte sein Herrschaftsgebiet deutlich aus. Nur durch diplomatische Verhandlungen konnten zunächst Kriege verhindert werden. Erst später wurden auf dem Balkan Kriege zwischen den neuen unabhängigen Staaten geführt, was nicht nur zu politischen Spannungen der Großmächte führte, sondern sich zu einem Flächenbrand ausdehnte, der 1914 ganz Europa erfasste und in dem 1. Weltkrieg mündete.

 

 

 

Vorgeschichte:

Jahrhunderte lang war der Balkan Teil des osmanischen Reiches. Doch immer wieder war das Reich Kriegen ausgesetzt, die seinen Einflussbereich auf dem europäischen Teil schwächten. Besonders durch die unzähligen Kriege mit Russland, musste das osmanische Reich große Gebiete abtreten.

Während des russisch-türkischen Krieges von 1877 bis 1878 und dem anschließenden Friedensvertrag von San Stefano musste das osmanische Reich bereits Teile seiner Gebiete abtreten. Mit dem Berliner Kongress vom 13. Juni 1878 bis 13. Juli 1878 wurden einige Gebiete des Balkans aufgeteilt, womit die unabhängigen Staaten Serbien und Montenegro entstanden. Das osmanische Reich konnte, zum Widerwillen Russlands, ebenfalls einige europäische Gebiete behalten. Bosnien und Herzegowina gehörten zu diesen Gebieten, jedoch wurden diese gemäß Art. 25 des Berliner Friedens vom 13. Juli 1878 unter die Verwaltung Österreich-Ungarns für 30 Jahre gestellt. Am 29. Juli 1878 begannen die k.u.k. Truppen mit der Besetzung der neuen Gebiete, was in einigen Teilen zu blutigen Aufständen führte. Mit dem Vertrag von Mürzsteg vom 3. Oktober 1903 einigten sich Österreich-Ungarn und Russland, gemeinsam für Ruhe und Stabilität auf dem Balkan zu sorgen.

1908 endeten die 30 Verwaltungsjahre für die Regionen Bosnien und Herzegowina. Österreich und Russland einigten sich jedoch darauf, dass Österreich die Regionen behalten könnten, wenn Russland die Durchfahrtsrechte durch den Bosporus und die Dardanellen erhielte. Da zu dieser Zeit im osmanischen Reich eine Revolution der Jungtürken statt fand, war das Reich politisch stark geschwächt. Dies nutzte Österreich für seine Zwecke aus. Auch andere Gebiete begannen zu handeln, so erklärte Kreta seinen Anschluss an Griechenland und Bulgarien erklärte seine Unabhängigkeit.

Die Jungtürken versuchten indes im Juli 1908 in das von ihnen wieder eingesetzte Parlament Abgeordnete zu schicken und so wieder die Kontrolle über Bosnien und Herzegowina zu erlangen. Am 4. Oktober verfügte der österreichische Kaiser Franz Joseph I. die Annexion der Gebiete.

Die Annexion führte im osmanischen Reich, in Serbien und in Russland zu Protesten, da die Bevölkerung die slawische Bevölkerung der annektierten Gebiete nicht unter österreichischer Führung haben wollte. Ein Krieg konnte nur dadurch verhindert werden, dass Russland nach dem Krieg mit Japan noch geschwächt war, das mit Russland verbündete Frankreich keinen Grund für einen Kriegseintritt sah und Österreich durch Deutschland unterstützt wurde.

1909 erfolgten Verhandlungen zwischen Österreich und dem osmanischen Reich, das nach einer Zahlung von 50 Millionen Kronen und anderen Vereinbarungen schließlich der Annexion zustimmten.

 

Zeitgenössische Karikatur von Leonard Raven-Hill (1912), welche die damalige Lage auf dem Balkan veranschaulicht

Zeitgenössische Karikatur von Leonard Raven-Hill (1912), welche die damalige Lage auf dem Balkan veranschaulicht

 

 

 

Der erste Balkankrieg:

Russland war mit der Annexion der Gebiete durch Österreich-Ungarn zunächst einverstanden, da sich das Land eigene Vorteile erhoffte. Als diese nicht zu trafen entgegnete Russland dem Ausbau des österreichischen Einflusses mit der Schaffung des Balkanbundes zwischen Serbien und Bulgarien. Durch eigene Initiative der beiden Länder traten dem Bündnis später Griechenland und Montenegro bei, womit sich die Ziele änderten und das Bündnis nicht mehr gegen Österreich-Ungarn greifen sollte sondern gegen das osmanische Reich.

Die europäischen Großmächte einigten sich darauf den derzeitigen Status auf dem Balkan anzuerkennen, jedoch war ihnen bewusst, dass sich die kleineren Balkanstaaten nicht kontrollieren ließen.

Am 8. Oktober 1912 erklärte Montenegro als erstes Land dem osmanischen Reich den Krieg. Am 16. Oktober erfolgte die Kriegserklärung des Reiches an Bulgarien, was dazu führte, dass am 17. Oktober Serbien, Bulgarien und Griechenland dem Reich den Krieg erklärten. Zu Beginn des Konflikts konnte das Bündnis auf rund 474.000 Soldaten zurückgreifen, die osmanischen Streitkräfte hingegen hatten nur eine Stärke von rund 290.000 Mann.

 

Bulgarische Soldaten

Bulgarische Soldaten

 

Die erste Schlacht erfolgte am 21. Oktober beim Sarantaporos Fluss, als griechische Truppen die osmanischen schlugen. Am 24. Oktober wurde Kozani eingenommen und bereits am 1. November fiel Giannitsa. Am 7. November erreichten die griechischen Truppen die Stadt Saloniki, die von 26.000 osmanischen Soldaten gehalten wurde. Nach Verhandlungen zogen die osmanischen Truppen ab und übergaben kampflos die Stadt. Am 21. Februar 1913 fiel Ioannina und am 6. März die Hafenstadt Valona.

 

Osmanische Soldaten

Osmanische Soldaten

 

Den serbischen Truppen gelang am 6. November 1912 die Einnahme von Üsküb und am 29. November Monastir. Mit den montenegrinischen Truppen wurde am 3. Mai 1913 die Stadt Shkodra erobert.

Mit den bulgarischen Siegen in den Schlachten von Kirk Kilisse und Lüleburgaz, gelang es den Truppen bis nach Konstantinopel vorzustoßen. eine Einnahme der Stadt gelang den bulgarischen Truppen allerdings nicht. Am 20. November 1912 schlossen daraufhin Bulgarien und das osmanische Reich einen separaten Friedensvertrag, der bereits am 2. Februar 1913 wieder gebrochen wurde, als bulgarische Truppen mit der Unterstützung von serbischen Truppen am 26. März 1913 die Einnahme der Stadt Adrianopel gelang.

Am 1. Mai 1913 erfolgte ein Waffenstillstandsvertrag zwischen dem osmanischen Reich und dem Bündnis. Mit dem Londoner Vertrag vom 30. Mai 1913 wurde der Krieg anschließend beendet und das osmanische Reich verzichtete auf alle europäischen Gebiete westlich der Linie zwischen Midia am Schwarzen Meer und Enez an der Ägäisküste, zudem schloss sich Kreta nun offiziell Griechenland an.

 

Griechische Artillerie

Griechische Artillerie

 

Während des Krieges erklärte zudem Albanien seine Unabhängigkeit. In den Londoner Verträgen wurde die offiziell anerkannt und Albanien einige von Serbien und Montenegro besetzte Gebiete zugesprochen. Besonders Serbien protestierte gegen die Entscheidung, da dem Land somit der Zugang zur Adria verweigert wurde.

 

 

 

Der zweite Balkankrieg:

Bereits kurz nach den Londoner Verträgen kam es zu Spannungen zwischen den Balkanländern über die Gebietsaufteilung. So war Bulgarien nicht mit der Grenzziehung durch Makedonien einverstanden und verlangte von Serbien dort einige Gebiete zurück. Serbien hingegen war in den Verträgen der Zugang zur Adria verwehrt worden mit der Unabhängigkeit von Albanien. Um sich Abzusichern, gingen Serbien und Griechenland am 19. Mai 1913 ein Bündnis ein. Auch das osmanische Reich wartete nur auf eine Gelegenheit, sich die verlorenen Gebiete wieder zurück zu holen. Damit war der nächste Krieg auf dem Balkan absehbar.

Am 29. Juni 1913 griffen bulgarische Truppen ohne Kriegserklärung die griechische und serbische Armee an. Doch die Verteidigung schlug die Angreifer zurück und die beiden Staaten erklärten Bulgarien am  8. Juli den Krieg. Am 10. Juli erklärte, das im ersten Balkankrieg neutral gebliebene Rumänien, Bulgarien den Krieg, am 11. Juli folgte das osmanische Reich mit der Kriegserklärung.

Von allen Seiten angegriffen, konnten die wenigen verbliebenen bulgarischen Verteidiger kaum Widerstand leisten, sodass bereits nach wenigen Tagen rumänische Truppen vor der Hauptstadt Sofia standen und die osmanischen Truppen am 21. Juli Adrianopel einnehmen konnten.

 

Gefangen genommene bulgarische Soldaten

Gefangen genommene bulgarische Soldaten

 

Die eigentliche bulgarische Streitkraft war fast den gesamten Krieg über in Gefechte mit den griechischen Truppen verwickelt, sodass diese gar nicht erst an anderen Fronten eingesetzt werden konnten.

In Folge der völligen Überlegenheit der Verbündeten gegen das auf sich allein gestellte Bulgarien, musste dieses einem Friedensvertrag zustimmen. Die Unterzeichnung fand am 10. August 1913 statt und das Land wurde gezwungen, fast alle Gebiete abzutreten welches es im ersten Balkankrieg erobern konnte.

 

Der Balkan im 10. und 11. Jahrhundert

Der Balkan im 10. und 11. Jahrhundert

 

Der Balkan im 14. und 15. Jahrhundert

Der Balkan im 14. und 15. Jahrhundert

 

Der Balkan im 19. Jahrhundert

Der Balkan im 19. Jahrhundert

 

Der Balkan bis 1915

Der Balkan bis 1915

 

 

 

Die Folgen der Balkankriege:

Die Balkankriege waren nicht nur Inbegriff der Autonomie Bestrebungen der Balkanländer gegenüber dem osmanischen Reich und Österreich-Ungarn, sondern diente in vieler Hinsicht auch einem Stellvertreterkrieg der europäischen Großmächte, die ihren Einfluss auf dem Balkan ausdehnen wollten.

Geprägt waren die Kriege besonders von dem brutalen Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung, die unter den jeweiligen Besatzern besonders zu leiden hatten. Ganze Landstriche wurden durch Vertreibung oder Massenmorde ethnisch gesäubert, was die Verhältnisse der Balkanländer bis in die heutige Zeit vergiftet hat.

Die entscheidende Folge der Balkankriege war der Entschluss einiger Länder, die nach dem zweiten Balkankrieg gezogenen Grenzen nicht zu akzeptieren und jede Gelegenheit nutzen zu wollen diese wieder zu revidieren. Dies führte schlussendlich dazu, dass ein serbischer Nationalist den österreichischen Thronfolger erschoss und aus einem Stellvertreterkrieg ein europaweiter Krieg wurde.

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert

Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert Taschenbuch – 17. November 2014

Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert Taschenbuch – 17. November 2014

Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert in 10 Bänden herausgegeben von Ulrich Herbert
Marie-Janine Calic schlägt in diesem Buch analytische Schneisen in die faszinierende Geschichte Jugoslawiens und legt die erste Gesamtdarstellung in deutscher Sprache seit der Auflösung des Vielvölkerstaates vor.

Warum ist Jugoslawien zerfallen? War der gewaltsame Untergang unvermeidlich? Warum hat der heterogene Staat dann überhaupt so lange überlebt? Dieses Buch analysiert, warum und unter welchen Umständen Jugoslawien entstand, was den Vielvölkerstaat über siebzig Jahre zusammenhielt und weshalb er sich schließlich gewaltsam auflöste. Im Mittelpunkt stehen die um die Wende zum 20. Jahrhundert einsetzenden fundamentalen Wandlungsprozesse, die die Ideologien, politischen Systeme, wirtschaftlich-sozialen Beziehungen sowie die Lebensweisen in ganz Europa nachhaltig prägten und auch Jugoslawien im Laufe des 20. Jahrhunderts von einer Agrar- in eine moderne Industriegesellschaft verwandelten. Dadurch wird die jugoslawische Geschichte in die europäische Geschichte mit all ihren wechselseitigen Verflechtungen eingebettet und das Klischeebild des rückständigen, mit unauflösbaren Nationalitätenkonflikten belasteten Balkans korrigiert.

Hier klicken!

 

 

Die Balkankriege 1912/13 (Trotzki-Bibliothek)

Die Balkankriege 1912/13 (Trotzki-Bibliothek) Taschenbuch – 1. Januar 1996

Die Balkankriege 1912/13 (Trotzki-Bibliothek) Taschenbuch – 1. Januar 1996

Die Kriege, die in den Jahren 1912 und 1913 auf dem Balkan tobten, warfen ihre Schatten auf das 20. Jahrhundert. Sie enthielten im Keim alle jene Spannungen und Gräuel, die den Ersten und Zweiten Weltkrieg und zahlreiche Konflikte in Asien und Afrika prägen sollten. Trotzki, der damals als 33jähriger Revolutionär im Wiener Exil lebte, bereiste den Balkan während dieser Zeit als Korrespondent einer sozialistischen Kiewer Zeitung. Seine Berichte, die in diesem Band gesammelt sind, verbinden eine hervorragende Beobachtungsgabe mit einem tiefen Einblick in die gesellschaftlichen und politischen Ursachen des Geschehens. Der jüngste Krieg in Bosnien verleiht ihnen eine ungeahnte Aktualität. Das russische Original des Werkes war ursprünglich im Jahr 1926 als Band 6 seiner Gesammelten Werke im sowjetischen Staatsverlag erschienen, fiel jedoch kurz danach der stalinistischen Zensur zum Opfer.
Direkt aus dem russischen Original übersetzt, liegt dieses Buch zum ersten Mal in deutscher Sprache vor.

Hier klicken!

 

 

Unzivilisierte Kriege im zivilisierten Europa?: Die Balkankriege und die öffentliche Meinung in Deutschland, England und Irland 1876-1913 (Krieg in der Geschichte)

Unzivilisierte Kriege im zivilisierten Europa?: Die Balkankriege und die öffentliche Meinung in Deutschland, England und Irland 1876-1913 (Krieg in der Geschichte) Gebundene Ausgabe – 17. September 2008

Unzivilisierte Kriege im zivilisierten Europa?: Die Balkankriege und die öffentliche Meinung in Deutschland, England und Irland 1876-1913 (Krieg in der Geschichte) Gebundene Ausgabe – 17. September 2008

Eine Studie zur medialen Wahrnehmung von Krieg und Gewalt auf dem Balkan, wo sich im Vorfeld des Ersten Weltkrieges die Kriegsrealität des 20. Jahrhunderts ankündigte.Ohne Krieg keine Nation und kein Nationalstaat das wurde im 19. Jahrhundert zu einer europäischen Erfahrung. Die Nation sprach vom Volkskrieg, doch die Staaten suchten ihn im Stil eines Kabinettskrieges zu führen. Der Krieg sollte möglichst nicht auf die Zivilbevölkerung übergreifen.

Hier klicken!

 

 

Die Verjagten: Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts

Die Verjagten: Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts Broschiert – 2. März 2015

Die Verjagten: Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts Broschiert – 2. März 2015

Das 20. Jahrhundert wird auch als Zeitalter der Vertreibungen bezeichnet. Schon bevor der Erste Weltkrieg ausbrach, wälzten sich über den Kontinent Ströme von Menschen, die vor ethnischen Verfolgungen flohen. Und noch im letzten Viertel des Jahrhunderts gab es Zwangsmigrationen, ausgelöst vor allem durch den Zusammenbruch des kommunistischen Systems. Jan M. Piskorski legt mit seinem preisgekrönten und auf breiter Quellen- und Literaturbasis geschriebenen Buch eine Geschichte dieser Vertreibungen vor. Ein leidenschaftliches, mahnendes, mitunter auch provokantes Buch, das man nicht unberührt aus der Hand legt.

Hier klicken!

 

 

Der Beitrag Die Balkankriege erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
7597
Der russisch-japanische Krieg https://www.militaer-wissen.de/der-russisch-japanische-krieg/ Tue, 12 Jul 2016 09:16:57 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7416 In den Jahrzehnten nach dem Bürgerkrieg in Japan (1863 bis 1868) modernisierte Japan seine Marine und Landstreitkräfte konsequent und betrieb eine äußerst aggressive Außenpolitik zur Ausdehnung seines Machtbereiches. In dem Krieg mit China von 1894 und 1895 konnte sich Japan Taiwan einverleiben. Zudem kontrollierte es die koreanische Halbinsel, die zwar offiziell unabhängig waren aber insgeheim ein Vasallenstaat Japans waren. Das Weiter lesen

Der Beitrag Der russisch-japanische Krieg erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
In den Jahrzehnten nach dem Bürgerkrieg in Japan (1863 bis 1868) modernisierte Japan seine Marine und Landstreitkräfte konsequent und betrieb eine äußerst aggressive Außenpolitik zur Ausdehnung seines Machtbereiches. In dem Krieg mit China von 1894 und 1895 konnte sich Japan Taiwan einverleiben. Zudem kontrollierte es die koreanische Halbinsel, die zwar offiziell unabhängig waren aber insgeheim ein Vasallenstaat Japans waren.

Das russische Zarenreich, besonders die militärischen Führer, blickten mit Sorge auf die Ausdehnungen Japans bis hin an die russischen Grenzen. Zu den ersten politischen Spannungen führte die Pachtung Russlands von der mandschurischen Halbinsel Liaodong und die dortige Errichtung einer Marinebasis. Als Russland im Jahre 1900 die gesamte Mandschurei im Norden Chinas besetzte und von ihrer neuen Marinebasis Port Arhur nach Sibirien eine Eisenbahnlinie anlegen wollte, eskalierten die Spannungen und führten zum Krieg.

 

Asien im 18. Jahrhundert

Asien im 18. Jahrhundert

 

 

 

Der Beginn des Krieges:

Nach dem Boxeraufstand in der Mandschurei um 1900 wurde politisch vereinbart, dass sich Russland aus den besetzten Gebieten wieder zurück ziehen sollte. Bis 1903 kam das Zarenreich der Vereinbarung jedoch nicht nach, da es weiterhin auf dem im Westen der Mandschurei gelegenen Hafen Port Arthur angewiesen war, um wenigstens eine eisfreie Marinebasis im Pazifik zu besitzen. Der ehemalige Hauptstützpunkt Wladiwostok frierte in den Wintermonaten zu und war somit für die Marine in dieser Zeit unbrauchbar.

Japan sah sich nun gezwungen, die politischen Spannungen mit Russland militärisch zu lösen um auch die russischen Ansprüche zu unterbinden sich in dem Gebiet weiter auszudehnen. Der japanische Admiral Togo Heihachiro wurde somit beauftragt, das in Port Arthur gelegene 1. pazifische Geschwader der Russen anzugreifen. Der Angriff erfolgte im Februar 1904 als 10 japanische Zerstörer in der Nacht einen Torpedoangriff durchführten. Getroffen werden konnte jedoch kein einziges russisches Schiff und als die Hafenabwehr mit ihren Scheinwerfer begann die Bucht abzusuchen, musste der Angriff abgebrochen werden. Ein weiterer Angriff fand in den Morgenstunden statt, doch durch die Küstenbatterien kamen die japanischen Kriegsschiffe nicht nah genug heran um das Feuer auf die russischen Schiffe zu eröffnen, somit blieb den Japanern nur noch die Blockade des Hafens.

 

Admiral Tōgō Heihachirō

Admiral Tōgō Heihachirō

 

 

 

Der Angriff vom Land:

Nachdem es der japanischen Marine nicht gelungen war die russischen Kriegsschiffe zu versenken, wurde von der Landseite aus mit einem Angriff begonnen. Im August 1904 begannen die Sturmangriffe der Japaner auf die russischen Stellungen, die einen ersten Eindruck auf die blutigen Kämpfe des ersten Weltkrieges machten. Hierbei feuerte die japanische Artillerie auf die russischen Stellungen, anschließend begannen die Infanteristen die mit Stacheldraht befestigten Anhöhen zu stürmen die mit Maschinengewehren die Angreifer zu tausenden niedermähten. Besonders heftig waren die Kämpfe um die Höhe 203, die nicht nur am stärksten befestigt war sondern auch den Hafen kontrollierte. Erst am 5. Dezember gelang es den Japanern die Stellungen in einem Mann gegen Mann Kampf zu erobern. Am 2. Januar 1905 kapitulierten die restlichen russischen Truppen.

 

Japanische Soldaten

Japanische Soldaten

 

 

 

Die Seegefechte:

Kurz nach dem Angriff über Land lief das 1. pazifische Geschwader der Russen am 10. August 1904 aus um sich mit der restlichen Flotte in Wladiwostok zu vereinen. Der japanische Admiral Togo war auf das Auslaufen völlig unvorbereitet und musste 4 Schlachtschiffe und 2 Kreuzer hinterherschicken. Da die russischen Schiffe deutlich langsamer waren als die japanischen, konnten diese sie einholen und zum Gefecht stellen. Bei diesem Gefecht wurde zwar Admiral Togos Flagschiff Mikasa, eines der modernsten Schlachtschiffe seiner Zeit, schwer beschädigt, die russischen Schiffe mussten jedoch schwerere Schäden hinnehmen. So wurde bei einem Treffer der Brücke des russischen Flagschiffes Zessarewitsch der Kapitän sowie alle höheren Offiziere getötet. Zum Ende des Tages hatten die Russen 1 Schlachtschiff und 2 Kreuzer verloren und mussten nach Port Arthur zurückkehren. Nach der Niederlage spielte das 1. pazifische Geschwader keine Rolle in dem Konflikt mehr.

 

Japanisches Schlachtschiff Mikasa

Japanisches Schlachtschiff Mikasa

 

 

 

Die Eroberung der Mandschurei:

Neben der Belagerung und dem Angriff auf Port Arthur marschierten japanische Truppen auch durch Korea um die russischen Truppen im Süden der Mandschurei anzugreifen. Im Mai 1904 marschierten die japanischen Soldaten in das Gebiet ein, drängten die russischen Truppen immer weiter zurück bis es im August bei Liaoyang zu einem Zusammentreffen zwischen rund 125.000 japanischen und 158.000 russischen Soldatebn kam.

Die Russen versuchten mit 2 Sturmangriffen durch die japanischen Stellungen zu brechen und diese wieder zurück zu drängen. Beide Angriffe konnten abgewehrt werden. Nachdem die Japaner rund 23.000 Mann und die Russen rund 18.000 verloren hatten, lies der russische General Kuropatkin seine Truppen in die mandschurische Hauptstadt Mukden zurückziehen.

 

Die russische Armee auf dem Rückzug nach der Schlacht von Mukden

Die russische Armee auf dem Rückzug nach der Schlacht von Mukden

 

Im Februar und März 1905 begannen 270.000 japanische Soldaten den Angriff auf die Stadt. Eine der japanischen Armeen griff diese auf der linken Flanke an während der Hauptteil das Zentrum und die rechte Flanke angriffen. Trotz der Befestigungen durch Maschinengewehre gelang es den Japanern unter hohen Verlusten die Verteidigung zu durchbrechen und die Russen in den Norden zu vertreiben. Damit war die Mandschurei vollständig in japanischer Hand.

 

 

 

Der entscheidende Sieg:

2 Monate nachdem die Mandschurei in japanische Hände fiel, kam es zu einem Aufeinandertreffen zwischen der russischen und der japanischen Flotte in der Straße von Tsushima zwischen Korea und Japan. Vom 27. bis 28. Mai 1905 tobte hier die größte Seeschlacht seit Trafalgar und die letzte in der noch Panzerschiffe eingesetzt wurden. Nachdem die russische Marine 17 ihrer 28 Schiffe verloren und 5 erbeutet wurden, mussten sie sich zurück ziehen.

Durch die Vermittlung der USA wurde im September 1905 der Frieden von Portsmouth geschlossen. In diesem Friedensvertrag wurde der Abzug der russischen und japanischen Streitkräfte aus der Mandschurei vereinbart. Zudem musste Russland die Halbinsel Liaodong und die südliche Hälfte der Insel Sachalin an Japan übergeben.

Damit waren die russische Ambitionen in dem pazifischen Raum beendet und Japan konnte seine Vormachtstellung in den Gebieten sichern. Zudem zeigte sich erstmals, die Unterlegenheit einer europäischen Großmacht gegenüber einem nicht europäischem Land.

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der russisch-japanische Krieg bis zum Falle Port Arthurs

 Der russisch-japanische Krieg bis zum Falle Port Arthurs Taschenbuch – Oktober 2011


Der russisch-japanische Krieg bis zum Falle Port Arthurs Taschenbuch – Oktober 2011

Hier klicken!

 

 

Meine Erlebnisse waehrend des russisch-japanischen Krieges 1904/1905

 Meine Erlebnisse waehrend des russisch-japanischen Krieges 1904/1905 Taschenbuch – 31. Mai 2014


Meine Erlebnisse waehrend des russisch-japanischen Krieges 1904/1905 Taschenbuch – 31. Mai 2014

Der russisch-japanische Krieg begann mit der Belagerung der russischen Flotte in Port Arthur (heute Dalian). Japan beabsichtigte, den Hegemonialansprüchen Russlands in Korea und der Mandschurei entgegen zu treten, da Japan diese Gebiete ebenfalls für sich beanspruchte. Versuche der russischen Seite, die eingeschlossene Flotte auf dem Seeweg nach Wladiwostok zu retten, scheiterten. Im Zuge der folgenden Belagerung und schließlich Einvernahme von Port Arthur durch die Japanische Armee - nach einigen der größten und blutigsten Feldschlachten überhaupt - wurde die russische Flotte vernichtend geschlagen. Carl Prinz von Hohenzollern nahm als abgeordneter Beobachter des Deutschen Kaisers im japanischen Hauptquartier an den Kampfhandlungen teil. Sein im Jahre 1911 erstmals veröffentliches Manuskript beschreibt detailliert die taktische Vorgehensweise der japanischen Führung, aber auch die grausamen Verhältnisse auf den Schlachtfeldern mit über 100.000 Toten.

Hier klicken!

 

 

Der russisch-japanische Krieg

 Der russisch-japanische Krieg Taschenbuch – 10. Januar 2013


Der russisch-japanische Krieg Taschenbuch – 10. Januar 2013

Hier klicken!

 

 

Der Russisch-Japanische Krieg 1904/05: Anbruch einer neuen Zeit

 Der Russisch-Japanische Krieg 1904/05: Anbruch einer neuen Zeit Taschenbuch – 1. April 2008


Der Russisch-Japanische Krieg 1904/05: Anbruch einer neuen Zeit Taschenbuch – 1. April 2008

Asien rückt uns in der gegenwärtigen Globalisierung näher, und mit ihm auch seine Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Wie in diesem Band gezeigt wird, war der Krieg von 1904/05 kein isoliertes Ereignis im „Fernen Osten“.
Als Japans Sieg über Russland vor gut hundert Jahren in der ganzen Welt Erstaunen hervorrief, mischte sich in die
Bewunderung für das aufstrebende Land auch Besorgnis: Wurden in diesem Krieg nicht die Auswirkungen der „Gelben Gefahr“ sichtbar? Auf der anderen Seite erkannte Präsident Theodore Roosevelt, der den Friedensschluss von Portsmouth/USA vermittelte, an, dass mit Japan erstmals ein nichtwestliches Land in den Kreis der „zivilisierten Nationen“ aufgestiegen war. Der Band versammelt Beiträge von Historikern und historisch arbeitenden Regionalwissenschaftlern der Universität Heidelberg, die anlässlich der hundertsten Wiederkehr des Ereignisses neueste Forschungsergebnisse vorstellen. Neben Analysen der innen- und außenpolitischen Situation der beiden Kriegsgegner Russland und Japan wird der Kontext des Krieges für die „Orientalische Frage“ in Europa, aber auch für die USA, China, Korea und Indien untersucht. Es zeigt sich, dass dieser Krieg kein fernes Ereignis war, sondern Teil der Weltgeschichte.

Hier klicken!

 

 

Merken

Der Beitrag Der russisch-japanische Krieg erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
7416
Der spanisch-amerikanische Krieg https://www.militaer-wissen.de/der-spanisch-amerikanische-krieg/ Tue, 12 Jul 2016 08:34:11 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7412 Nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges entwickelte sich die USA in der Karibik und dem Pazifik zu einer militärischen und wirtschaftlichen Großmacht. Auch territorial dehnte sich das Land weiter aus. 1867 kaufte es von Russland für 7,2 Millionen Dollar die Region Alaska. Im gleichen Jahr annektierte die USA die Midway Insel im Pazifik und erhielten das Recht, einen Marinestützpunkt in Weiter lesen

Der Beitrag Der spanisch-amerikanische Krieg erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
Nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges entwickelte sich die USA in der Karibik und dem Pazifik zu einer militärischen und wirtschaftlichen Großmacht. Auch territorial dehnte sich das Land weiter aus. 1867 kaufte es von Russland für 7,2 Millionen Dollar die Region Alaska. Im gleichen Jahr annektierte die USA die Midway Insel im Pazifik und erhielten das Recht, einen Marinestützpunkt in Pearl Harbor auf Hawaii zu errichten. 1898 annektierte die USA die gesamte Inselgruppe Hawaii.

Im Gegenzug zu der US Erweiterung verlor Spanien immer mehr seines ehemaligen Territoriums in Nordamerika und im Pazifik. Ende des 19. Jahrhunderts beschränkten sich dessen Besitztümer nur noch auf Kuba, Puerto Rico, den Philippinen und Guam. Doch nach und nach machten sich auch in den letzten Kolonien Unabhängigkeitsbewegungen bemerkbar. So herrschte von 1868 bis 1878 auf Kuba der erste Unabhängigkeitskrieg, der jedoch niedergeschlagen werden konnte. 1895 begann der zweite Unabhängigkeitskrieg der nicht nur die spätere Unabhängigkeit zur Folge hatte sondern auch das militärische Eingreifen der USA und einem damit Verbundenen Krieg mit Spanien.

 

 

 

Der kubanische Unabhängigkeitskrieg:

Die kubanische Unzufriedenheit mit der spanischen Herrschaft begründeten sich auf die Beschränkungen die dem Handel Kubas auferlegt waren und der Inkompetenz der spanischen Regierung. So kam es, dass ab 1895 unter der Führung von José Marti der zweite Unabhängigkeitskrieg gegen die spanische Besatzung geführt wurde. Diese begann zunächst im Osten der Insel, doch bereits 1 Jahr später erreichte die Revolte die Außenbezirke der Hauptstadt Havannas.

Der spanische Gouverneur General Valeriano Weyler versuchte die Revolte von Rest der Bevölkerung zu trennen, indem er einige Städte zu Festungen ausbaute und die Bevölkerung dort internierte. Zwar waren diese befestigten Städte eigentlich als Zufluchtsorte für Getreue Spaniens gedacht, tatsächlich ähnelten die Städte Konzentrationslager in denen die Versorgung der dort lebenden Menschen völlig unzureichend war und somit innerhalb eines Jahres rund 300.000 Zivilisten an Hunger starben.

Dieses Sterben löste Seitens der in den USA lebenden kubanischen Immigranten Entsetzen aus und die Regierung wurde aufgefordert einzugreifen. Der US Regierung kam diese Gelegenheit nicht ungelegen, dachten doch viele Abgeordnete daran, durch ein Eingreifen in Kuba den Handel mit dem Land zu verstärken, mit Spanien die letzte Kolonialmacht aus Nordamerika zu vertreiben und den politischen Einflussbereich der USA auszuweiten.

Den letzten und ausschlaggebenden Grund für ein militärisches Handeln der USA sorgte der Verlust der USS Maine, die entgegen des Protestes der spanischen Regierung in den Hafen von Havanna einlief um die dort lebenden US Bürger zu schützen. Am 15. Februar 1898 explodierte das Schiff und sank im Hafenbecken, 266 Seeleute fanden dabei den Tod. Zwar konnte Spanien die Schuld für die Explosion nicht eindeutig bewiesen werden, trotzdem erklärte die USA Spanien am 21. April 1898 den Krieg.

 

Die USS Maine im Hafen von Havanna

Die USS Maine im Hafen von Havanna

 

 

 

Der Krieg im Pazifik:

Die erste Auseinandersetzung zwischen den USA und Spanien fanden in einem Seegefecht in den Philippinen statt. Der US Commodore George Dewey, dem das US Asiengeschwader unterstellt war und zu der Zeit in China ankerte, erhielt den Auftrag, die spanischen Schiffe in einem Hafen in den Philippinen anzugreifen. Mit 6 Kriegsschiffen und 3 Unterstützungsschiffen machte er sich auf den Weg und traf in der Nacht zum 30. April vor der Bucht von Manila ein. Die US Kriegsschiffe eröffneten das Feuer auf die dort ankernen spanischen Schiffe und konnten trotz Gegenwehr der Küstenbatterien 6 Schiffe zerstören. Das 7. und letzte Schiff der Spanier wurde von seinem Kapitän selbst versenkt damit es nicht in feindliche Hände fiel.

Anschließend konnten eine Armee aus US und philippinischen Soldaten die Insel erobern. Als am 13. August die Hauptstadt Manila eingenommen wurde, verweigerten die US Truppen ihren Verbündeten jedoch den Zugang, was nicht nur zu diplomatischen Spannungen, sondern auch in einen philippinisch-amerikanischen Krieg von 1899 bis 1913 endete.

Im Westpazifik wurde dem Kapitän Henry Glass des US Kreuzers USS Charlston der Befehl erteilt, die Insel Guam anzusteuern und diese zu erobern. Am 20. Juni traf das Kriegsschiff bei der Insel ein und eröffnete das Feuer auf das spanische Fort Santa Cruz. Der spanische Kommandeur war zu dieser Zeit nicht über den aktuellen Stand zwischen Spanien und den USA informiert gewesen und begab sich auf das US Kriegsschiff. Dort fragte er nach etwas Pulver um den Salut zu erwidern. Der Kapitän Glass klärte ihn über den Kriegszustand auf, lies ihn festnehmen und mit einer Eskorte zurück auf die Insel schicken um die Übergabe vorzubereiten. Am 21. Juni wurde die Insel offiziell übergeben und die dort stationierten 54 spanischen Soldaten entwaffnet.

 

 

 

Der Krieg in der Karibik:

Um die spanischen Soldaten von Kuba zu vertreiben und die Insel einzunehmen begannen die USA am 1. Juli mit der Landung von rund 15.000 Soldaten. Diese sollten mit der Unterstützung von rund 4.000 kubanischen Guerilla Kämpfern die Stadt Santiago de Cuba im Südosten einnehmen. Der Weg zu der Stadt war jedoch im Norden durch die spanischen Stellungen bei El Caney und San Juan Hill versperrt. Als die Angriffe begannen, konnten die spanischen Verteidiger bei El Caney mit 500 Mann rund 8.000 US Soldaten binden, die an der Hauptschlacht um San Juan Hill fehlten. Trotzdem gelang es der US Armee zunächst den Kettle Hill einzunehmen bevor Infanteristen die Stacheldrahtsperren zum San Juan Hill überwinden und die dortigen Stellungen einnehmen konnten.

 

Angriff der Rough Riders am San-Juan-Hügel

Angriff der Rough Riders am San-Juan-Hügel

 

Auf See konnten US Marineinfanteristen deutlich einfacher die Bucht von Guantánamo einnehmen und anschließend als Stützpunkt für ihre Schiffe nutzen. So blockierte die US Navy kurz darauf den Hafen von Santiago de Cuba und verhinderte so das Auslaufen des spanischen Hauptverbandes. Am 3. Juli versuchten es trotz der Blockade 6 spanische Schiffe diese zu durchbrechen, wurden aber von den US Kriegsschiffen zerstört.

 

Der spanische Kreuzer Cristóbal Colón, der im Juli 1898 bei Santiago de Cuba versenkt wurde

Der spanische Kreuzer Cristóbal Colón, der im Juli 1898 bei Santiago de Cuba versenkt wurde

 

Um die kubanische Hauptstadt San Juan einzunehmen, begannen bereits am 12. Mai 12 US Kriegsschiffe den Beschuss des Hafens mit anschließender Blockade. Im Juli konnten 3.300 Marineinfanteristen eine Landeoperation durchführen, womit ohne großen Widerstand die Stadt eingenommen werden konnte.

 

Mit dem Friedensvertrag am 12. August endeten die Kriegshandlungen zwischen Spanien und den USA. Bis 1902 blieb Kuba dem US Militär unterstellt, erst danach wurde die Insel unabhängig. Der Marine Stützpunkt in Guantánamo wurde von der US Navy gepachtet und ist bis heute unter der US Verwaltung.

 

Der französische Botschafter in den USA Jules Cambon unterzeichnet im Namen Spaniens am 1. Mai 1899 die Ratifikationserklärung des Vertrags

Der französische Botschafter in den USA Jules Cambon unterzeichnet im Namen Spaniens am 1. Mai 1899 die Ratifikationserklärung des Vertrags

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der spanisch-amerikanische Krieg des Jahres 1898. Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen

 Der spanisch-amerikanische Krieg des Jahres 1898. Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen Taschenbuch – 30. Januar 2014


Der spanisch-amerikanische Krieg des Jahres 1898. Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen Taschenbuch – 30. Januar 2014

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,0, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Spanisch-Amerikanische Krieg (Splendid Little War) war eine militärische Auseinandersetzung zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Königreich Spanien von April bis August 1898. Er endete mit der Besetzung Kubas, Puerto Ricos, Guams und der Philippinen durch die USA und für Spanien mit dem Verlust seiner letzten bedeutsamen Kolonien. Dieser Krieg steht unter anderem für den Anfang einer Politik der Vereinigten Staaten von Amerika, ihre Interessensgebiete über das nordamerikanische Festland hinaus auszuweiten. Dieser sog. Splendid Little War besiegelte das Ende der spanischen Kolonialherrschaft, wobei sich die Kampfhandlungen nicht nur auf die Anlandung von US-Truppen in Kuba und Puerto Rico beschränkten, sondern auch Marineoperationen gegen spanische Flottenstützpunkte im Pazifik umfassten, wobei am 1. Mai 1898 die spanische Flotte in der Bucht von Manila, der Hauptstadt der Philippinen, versenkt wurde. Das Königreich Spanien musste im Pariser Frieden vom Dezember 1898 sowohl Puerto Rico (inklusive der Spanischen Jungferninseln), Guam als auch die Philippinen an die Vereinigten Staaten von Amerika abtreten und erhielt dafür von den USA eine Entschädigungssumme von 20 Millionen US-Dollar. Kuba wurde, wie im sog. Teller-Amendment festgelegt, im Jahre 1902 formal unabhängig, blieb aber zunächst unter US-Militärverwaltung. Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen kann als eine direkte Folge des Spanisch-Amerikanischen Krieges gesehen werden. Bereits seit dem Jahre 1896 war es durch die philippinische Unabhängigkeitsbewegung zur Erhebung gegen die spanischen Kolonialherrn gekommen, deren Gallionsfigur Emilio Aguinaldo war, der im Juni 1898 die Philippinen für unabhängig erklärte.

Hier klicken!

 

 

Die Hearst-Presse und der Spanisch-Amerikanische Krieg 1898

 Die Hearst-Presse und der Spanisch-Amerikanische Krieg 1898 Taschenbuch – 20. November 2013


Die Hearst-Presse und der Spanisch-Amerikanische Krieg 1898 Taschenbuch – 20. November 2013

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,0, Technische Universität Berlin (Fachbereich Medienwissenschaft), Veranstaltung: Medienpersoenlichkeiten im 20. Jh., 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zusammenhang mit dem massiven Einsatz von Propaganda von nicht-staatlich gelenkten Medien ist der Name des Medienmoguls William Randolph Hearst und sein New York Journal nicht wegzudenken. Dies wird besonders am Beispiel des Spanisch-Amerikanischen Krieges von 1898 deutlich. Diese Arbeit verfolgt zwei Ziele. Einerseits wird versucht darzustellen, wie Gräueltaten" der Spanier als Besatzungsmacht auf Kuba durch die Hearst-Presse in den Vereinigten Staaten von Amerika durch die Hearst-Presse an die Öffentlichkeit kamen. Dieser anfangs nicht wahrgenommenenwahrgenommene Konflikt wurde von der sich im Entwicklungs- und Experimentierstadium befindliche Boulevardpresse New York Citys zum Agenda-Setting im Auflagenkampf verwendet. Andererseits geht es um den Einfluss des Medienmoguls auf die Politik der Vereinigten Staaten, und damit auch um den Einfluss der Medien in der Frage von auf Krieg und Frieden. Im Jahr 2003 haben die USA wieder einen Krieg geführt. Entsprechende in den Krieg treibende Propaganda, - als seriöse Berichterstattung verkauft, - beeinflusst die Einstellungen der Amerikaneramerikanischen Öffentlichkeit, die der Politiker und damit die Politik der Vereinigten Staaten bis zum heutigen Tag.

Hier klicken!

 

 

Theodore Roosevelt und das Männlichkeitsbild im spanisch-amerikanischen Krieg von 1898: Rough Riders und die Schlacht am San Juan

 Theodore Roosevelt und das Männlichkeitsbild im spanisch-amerikanischen Krieg von 1898: Rough Riders und die Schlacht am San Juan Taschenbuch – 4. März 2014


Theodore Roosevelt und das Männlichkeitsbild im spanisch-amerikanischen Krieg von 1898: Rough Riders und die Schlacht am San Juan Taschenbuch – 4. März 2014

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Amerika, Note: 1,7, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät - Historisches Seminar), Veranstaltung: Auf dem Weg zu einer neuen Ordnung: Die USA um 1900, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit ergründet ausgehend von der Person Theodore Roosevelts, dem späteren Präsidenten der Vereinigten Staaten und seiner, Rough Riders genannten, First Volunteer Cavalry in ihrer legendär gefochtenen Schlacht am San Juan Hügel, die Auffassung von Männlichkeit in jener Zeit. Dazu wird in drei Schritten vorgegangen. Der erste Teil wird sich einer historischen Grundlegung widmen, die erstens den Ablauf und die Bedeutung des Spanisch-Amerikanischen Krieges von 1898 beleuchtet und anschließend einen kleinen Überblick über das Leben von Theodore Roosevelt geben wird, dessen Spitzname Teddy als Symbol für die künstliche Projektion eines natürlichen animalischen Männlichkeitsideal steht. Darauf aufbauend wird der zweite Teil unter Verwendung von Briefen TRs, welche seine Sicht auf die Schlacht am San Juan Hügel und die darin involvierten Personen widergeben; die Perspektive auf die Männlichkeitsvorstellung der Epoche situativ und lokal begrenzt analysiert werden. Der konkludierende dritte Abschnitt wird die Analyse insbesondere auf die Person Theodore Roosevelt zuspitzen und dessen Männlichkeitsvorstellung für die US-Gesellschaft generell näher betrachten.

Hier klicken!

 

 

Merken

Der Beitrag Der spanisch-amerikanische Krieg erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
7412
Die amerikanischen Indianerkriege https://www.militaer-wissen.de/die-amerikanischen-indianerkriege/ Tue, 12 Jul 2016 07:47:17 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7408 Bereits mit der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika aus den damaligen 13 Kolonien an der Ostküste Nordamerikas, war abzusehen, dass dessen Expansion weiter nach Westen führt und damit unweigerlich zu Konflikten mit den einheimischen Indianerstämmen. Mit dem Indian Removal Act von 1830 wurde die Vertreibung der Indianer offiziell von der amerikanischen Politik nicht nur gebilligt sondern auch gefördert. Mit Weiter lesen

Der Beitrag Die amerikanischen Indianerkriege erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
Bereits mit der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika aus den damaligen 13 Kolonien an der Ostküste Nordamerikas, war abzusehen, dass dessen Expansion weiter nach Westen führt und damit unweigerlich zu Konflikten mit den einheimischen Indianerstämmen.

Mit dem Indian Removal Act von 1830 wurde die Vertreibung der Indianer offiziell von der amerikanischen Politik nicht nur gebilligt sondern auch gefördert. Mit diesem Gesetz war nun möglich, die Indianer in die unbesiedelten Gebiete westlich des Mississippi zu vertreiben und das zurückgelassene Land den amerikanischen Siedlern zu überstellen. Daraufhin kam es immer wieder zu Aufständen, unter anderem der Sac und Fox in den  Bundesstaaten Illinois und Wisconsin um 1832, der Creek in Georgia und Alabama um 1836 sowie der Seminolen in Florida um 1837.

Doch auch nach der Vertreibung der Indianer wandten sich die Siedler immer weiter dem Westen zu.

 

Die Indianische Bevölkerung Nordamerikas um 1700

Die Indianische Bevölkerung Nordamerikas um 1700

 

 

 

Die ersten Auseinandersetzungen:

Die ersten richtigen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Indianern und den Siedlern fanden 1862 in Minnesota statt, als die US Regierung ihre eigenen Gesetze nicht schnell genug Ratifizieren konnten, was die Überstellung von Indianer Gebieten gegen Geld und Waren vorsah. So kam es zu Übergriffen der Dakota auf Siedler, was sich rund 3 Monate lang hinzog bis der Konflikt mit der Erhängung von 38 Indianern am 26. Dezember 1862 beendet wurde. Die restlichen Angehörigen des Stammes vertrieb man nach Nebraska und South Dakota, wobei ihr eigentliches Land an die USA abgetreten werden musste.

1864 kam es zu einem weiteren Konflikt in Colorado, als der dortige Stammeshäuptling der Cheynne und Arapaho um Frieden zwischen seinen militanten Kriegern und den eintreffenden Goldschürfer bat. Im Fort Lyon wurden die Gespräche geführt, wobei die Indianer später in ihrem Lager von rund 700 Soldaten der Colorado Miliz unter der Führung von Oberst John Chivington angegriffen wurden. Der Häuptling selbst überlebte den Angriff, jedoch starben rund 150 Indianer was zur Folge hatte, dass sich in diesem Gebiet ein 1 jähriger Konflikt zwischen den Indianern und der US Army abspielte. Überfälle, Guerillakrieg und Massaker prägten diesen Konflikt.

Ebenfalls nach dem Fund von Gold brach in der Region von Montana ein ähnlicher Konflikt zwischen Indianer des Sioux Stammes und Goldschürfern aus. Nachdem die Indianer mehrere Angriffe auf die Schürfer verübt hatten, entschloss sich das US Militär in dem Gebiet 3 Forts anzulegen. Diese wurden von den Indianern mehrfach angegriffen und Reisende als Geiseln genommen. Als der Hauptmann William Fetterman am 21. Dezember 1866 mit rund 80 Soldaten versuchte die Geiseln zu befreien, wurden sie in einen Hinterhalt gelockt und vollständig massakriert. Weitere 2 Jahre dauerte der Konflikt in dieser Region bis der Häuptling Red Cloud als erster Häuptling mit der USA einen Friedensvertrag schließen konnte, der die Aufgabe der Forts und den Rückzug der Goldschürfer beinhaltete. Für die Indianer wurde zudem in South Dakota (einschließlich der Black Hills) ein großes Reservat geschaffen.

 

Sioux-Anführer Red Cloud (rechts) und American Horse II (1891)

Sioux-Anführer Red Cloud (rechts) und American Horse II (1891)

 

 

 

Der Rückfall der US Regierung:

Der Friedensvertrag mit den Indianern hielt lediglich 6 Jahre. Nachdem in den Black Hills ebenfalls Gold gefunden wurde drängten auch in diese Region die Goldschürfer, was erneut zu Konflikten mit den dort lebenden Indianern führte. Die Häuptlinge der Sioux und Cheyenne Sitting Bull und Crazy Horse wehrten sich mit ihren Kriegern verbissen gegen die eindringenden Siedler. 1876 reagierte die US Regierung indem sie 3 Armeen der US Armee in das Gebiet entsendete um gegen die Indianer vorzugehen. Den größten Sieg konnten die Sioux Indianer während der Schlacht am Little Big Horn erringen, als sie die Kavallerie Einheit von Oberstleutnant George Custer einkreisten und anschließend 225 Soldaten massakrierten. Erst mit den zusätzlichen Soldaten die 1881 eingesetzt wurden, konnten die Indianer besiegt und zur Kapitulation gezwungen werden.

 

Sitting Bull ca.1885

Sitting Bull ca.1885

 

 

 

Das Ende der Indianerkriege:

Ende des 19. Jahrhunderts befanden sich die meisten der noch übrig gebliebenen Stämme in Reservaten. Nur noch selten gab es einige Ausbrüche, die von der US Armee jedoch schnell wieder zerschlagen wurden. Somit waren zwar die kriegerischen Konflikte überwiegend beigelegt, jedoch lebten die Indianer in ihren zugeteilten Gebieten unter teils erbärmlichen Verhältnissen. Zum einen waren die Gebiete in der Regel zu klein um die dort lebenden Bewohner ausreichend versorgen zu können, zum anderen waren den Indianern durch die fast vollständige Ausrottung der Büffel die Lebensgrundlage entzogen worden.

 

 

 

Interessant zu wissen:

Bei der Ankunft der ersten europäischen Siedler in Nordamerika lebten dort nach Schätzungen rund 10 Millionen Indianer. Im Jahre 1900 war deren Zahl durch Kriege, Krankheiten und Hungersnöte auf rund 250.000 geschrumpft.

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Red Clouds Krieg: Der indianische Sieg über die Vereinigten Staaten (Die Indianerkriege)

 Red Clouds Krieg: Der indianische Sieg über die Vereinigten Staaten (Die Indianerkriege) Gebundene Ausgabe – 1. April 2016


Red Clouds Krieg: Der indianische Sieg über die Vereinigten Staaten (Die Indianerkriege) Gebundene Ausgabe – 1. April 2016

Zwischen 1866 und 1868 tobten im Norden des heutigen US-Bundesstaates Wyoming erbitterte Indianerkämpfe. Der Sioux-Häuptling Red Cloud hatte den Vereinigten Staaten den Krieg erklärt. Vorausgegangen waren große Goldfunde in Montana, und sowohl Goldgräber als auch Frachtwagenfirmen, die einen kurzen Weg in die Goldfelder suchten, durchquerten unter Bruch alter Verträge das Indianerland.
Verhandlungen über Wegerechte verliefen im Sand. Noch bevor die Indianer zustimmen oder ablehnen konnten, schuf die Regierung vollendete Tatsachen. Sie ließ mehrere Forts entlang des sogenannten „Bozeman Trails“ errichten, um die Reisenden zu schützen.
Red Cloud brach daraufhin jegliche Verhandlungen ab und begann einen Kampf, der als „RED CLOUD’S KRIEG“ in die Geschichte eingegangen ist.
Zu den Höhepunkten gehörten das „Fetterman-Massaker“, bei dem sich ein junger Krieger namens Crazy Horse profilierte und ein 80 Mann starkes Armeekommando vollständig unterging, und die „Wagenkasten-Schlacht“.
Am Ende musste die US-Armee kapitulieren. Red Cloud zog 1868 als Sieger in Fort Laramie ein und unterschrieb einen Vertrag, dessen Bedingungen er diktiert hatte. Die Armee musste die Forts am Bozeman Trail räumen; sie gingen in Flammen auf.
Der Friede hielt zwar nur bis zur Entdeckung des Goldes in den Black Hills, aber Red Cloud hatte für sein Volk einen der größten indianischen Siege erstritten.
Er steht manchmal ein wenig im Schatten so charismatischer Gestalten wie Sitting Bull, Crazy Horse und Chief Joseph. Red Cloud hatte jedoch schon früh erkannt, daß man nicht nur als Kriegsführer Erfolg haben musste, sondern auch mit einer politischen Strategie. Er war nicht nur Kriegshäuptling, sondern auch ein geschickter Diplomat, der in Washington eine ebenso starke Rolle spielte wie in den Tipidörfern auf den Plains.
Eine sorgfältig fundierte Dokumentation aus der Feder eines kenntnisreichen amerikanischen Wissenschaftlers. Ins Deutsche übersetzt von dem Amerika-Fachmann Dietmar Kuegler.

Hier klicken!

 

 

Die Geschichte des Sitting Bull

 Die Geschichte des Sitting Bull. Gebundene Ausgabe – 21. März 2016


Die Geschichte des Sitting Bull. Gebundene Ausgabe – 21. März 2016

Der zehnjährige David vom Stamm der Sicangu Lakota kennt Tatanka Iyotake, besser bekannt als Sitting Bull, nur als eine mythische Gestalt seines Volkes. Als er seinen Großvater besucht, erfährt er von ihm die wahre Geschichte des berühmten Häuptlings und Medizinmanns der Lakota. Am Lagerfeuer des alten Mannes taucht er ein in eine längst vergangene Zeit, in die faszinierende Welt des amerikanischen Westens – die spannende Lebensgeschichte Sitting Bulls.
In dieser großartig illustrierten, auf historischen Tatsachen beruhenden Erzählung für Jung und Alt wird die wechselvolle Geschichte des Jägers, Sonnentänzers, Kriegers, Geheimnismanns, Kriegshäuptlings und Showmanns Sitting Bull zu neuem Leben erweckt.

Hier klicken!

 

 

Der blutige Ohio: Nordamerikas Indianerkämpfer im Kampf um das Ohiobecken 1763-1795

 Der blutige Ohio: Nordamerikas Indianerkämpfer im Kampf um das Ohiobecken 1763-1795 Broschiert – 23. Februar 2012


Der blutige Ohio: Nordamerikas Indianerkämpfer im Kampf um das Ohiobecken 1763-1795 Broschiert – 23. Februar 2012

Die Dark and Bloody Grounds, das dicht bewaldete Ohio-Tal, war im 18. Jh. die Grenze zwischen Zivilisation und Wildnis in Nordamerikas.
Jene Männer, die die Wege durch die Wildnis nach Westen bahnten, lange bevor die großen Planwagentrecks die weiten Prärien durchquerten und die Rocky Mountains überwanden,gehören zu den unsterblichen Legenden der amerikanischen Geschichte. Waldläufer wie Daniel Boone schufen das Bild vom Eroberer und Pfadfinder.
Unter den Grenzlandbewohnern ragte diese kleine Elite von Männern hervor, die als interkulturelle Akteure den Verlauf der Besiedelungsgeschichte Nordamerikas maßgeblich prägten.
Inhalt: Konflikte im Ohio-Grenzland - Indianerkämpfer - Daniel Boone - Simon Kenton -Simon Girty -Samuel Brady -Ludwig Wetzel
Dr. Stephan Maninger, Universitätsdozent und Konfliktforscher, hat in prägnanter Weise einen populären Aspekt der amerikanischen Besiedelungsgeschichte aufgegriffen und analysiert.

Hier klicken!

 

 

Deutsche und Schweizer in der Schlacht am Little Big Horn 1876

 Deutsche und Schweizer in der Schlacht am Little Big Horn 1876 Gebundene Ausgabe – 31. Mai 2013


Deutsche und Schweizer in der Schlacht am Little Big Horn 1876 Gebundene Ausgabe – 31. Mai 2013

Die Schlacht am Little Big Horn ist eines der kontroversesten Ereignisse der amerikanischen Besiedelungsgeschichte. Der Untergang von 5 Kompanien der 7. Kavallerie war ein Schock für die USA, der bis heute nachwirkt.
Untersuchungen des 7. Regiments lassen diese Einheit exemplarisch für die ganze amerikanische Armee in den Indianerkriegen erscheinen.
Als die 7. US-Kavallerie 1866 gegründet wurde, stammte über die Hälfte der Soldaten aus fremden Ländern. 1876, im Jahr der verhängnisvollen Schlacht, waren noch immer 43% der Soldaten fremdgeboren, meist aus Irland und Deutschland. Nicht weniger als 131 Deutsche gehörten diesem Regiment an.
Diese Tatsache ist noch nie gründlich untersucht worden. In den Regimentslisten fanden sich Namen wie Loeser, Knecht, Schlafer.
Da gab es Frank Geist aus Würzburg, William Teeman aus Schleswig-Holsteini, Frederick Meier aus Delmenhorst, Gustav Korn aus Schlesien.
Auch unter den zivilen Arbeitskräften der Einheit befanden sich Deutsche, wie der Tierarzt Charles Stein und der Packer John Frett. 17 Männer stammten aus Bayern, 15 aus Hannover, 15 aus Preußen, 8 aus Berlin, 13 aus Württemberg, 10 aus Baden und 5 aus Frankfurt am Main.
Einige Soldaten kamen aus der deutschsprachigen Schweiz, weshalb Prof. Winkler sie in seine Studie mit einbezogen hat.
Erstmals hat sich ein Wissenschaftler mit den deutschstämmigen und Schweizer Soldaten im vielleicht bekanntesten Kavallerieregiment der amerikanischen Geschichte beschäftigt und dabei erstaunliche Tatsachen zutage gefördert.
Der Feldzug von 1876, der zur Unterwerfung der freien Plainsstämme führen sollte und für die Armee in der Katastrophe vom Little Big Horn endete, ist noch nie zuvor unter diesem speziellen Aspekt dokumentiert worden. Peinlich genau hat Prof. Winkler die Akten der Armee untersucht und füllt damit eine Lücke der Geschichtsschreibung.

Hier klicken!

 

 

Merken

Der Beitrag Die amerikanischen Indianerkriege erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
7408
Die Kolonialisierung Afrikas https://www.militaer-wissen.de/die-kolonialisierung-afrikas/ Tue, 12 Jul 2016 07:14:19 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7404 Während des 15. Jahrhunderts begannen die Portugiesen mit der suche nach einem Seeweg nach Indien. Zu diesem Zwecke segelten die Schiffe südlich entlang der Westküste Afrikas, wo die Seeleute eine Reihe von Stützpunkten gründeten. Im 17. Jahrhundert folgten den Portugiesen die Franzosen, Niederländer und Engländer und immer mehr Stützpunkte und Handelsstationen wurden an den afrikanischen Küste gegründet. Bis zum Anfang Weiter lesen

Der Beitrag Die Kolonialisierung Afrikas erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
Während des 15. Jahrhunderts begannen die Portugiesen mit der suche nach einem Seeweg nach Indien. Zu diesem Zwecke segelten die Schiffe südlich entlang der Westküste Afrikas, wo die Seeleute eine Reihe von Stützpunkten gründeten.

Im 17. Jahrhundert folgten den Portugiesen die Franzosen, Niederländer und Engländer und immer mehr Stützpunkte und Handelsstationen wurden an den afrikanischen Küste gegründet.

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts beschränkten sich die europäischen Staaten auf die Küstenregionen. Erst ab 1830 begannen sie mit der Kolonialisierung des Landesinneren, was nicht selten zu blutigen Konflikten mit den Einheimischen führte.

 

Afrika von 1500 bis 1800

Afrika von 1500 bis 1800

 

 

 

Der Beginn der Eroberungen:

Die erste große Invasion die über die Küstenregionen hinaus ging wurde 1830 von den Franzosen durchgeführt. Diese landeten in der Hafenstadt Algier und verdrängten schnell die dort herrschenden Dey, ein Vasallenvolk des osmanischen Reiches. Erst im Landesinneren von Algerien trafen die französischen Truppen auf größeren Widerstand, der sich um den Führer Abd al-Qadir versammelte und den Franzosen den heiligen Krieg erklärte.

Durch das brutale Vorgehen der Franzosen, das auch mit der Taktik der "verbrannten Erde" geführt wurde, konnten diese schließlich bei Mascara das Hauptquartier von al-Qadir erobern. Zwar schickte der Sultan von Marokko ebenfalls Truppen zur Unterstützung der Widerstandsbewegung, diese wurden aber von den Franzosen schnell besiegt und wieder vertrieben.

1847 kapitulierte al-Qadir und Algerien wurde zur ersten europäischen Kolonie, wobei diese durch ihre Rohstoffe und den Nachschub an Soldaten Frankreich wichtigste Kolonie Afrikas wurde.

 

 

 

Die Eroberung Westafrikas:

Die britischen Truppen führten bereits zwischen 1823 und 1831 erbitterte Kriege entlang der Goldküste gegen die einheimischen Aschanti, die versuchten die von den Briten besetzten Küstenstreifen zurückzuerobern.

 

Westafrika 15. bis 19. Jahrhundert

Westafrika 15. bis 19. Jahrhundert

 

Gold und Sklavenküste 15. bis 19. Jahrhundert

Gold und Sklavenküste 15. bis 19. Jahrhundert

 

1873 entflammte der Konflikt erneut, doch dieses mal entschieden sich die Briten ein Expeditionskorps unter der Führung von Sir Garnet Wolseley ins Landesinnere zu schicken. Dieser konnte mit seinen Soldaten einen Vorstoß der Aschanti stoppen und sie zum Rückzug zwingen. Bei Amoafu brachte er den Einheimischen eine entscheidende Niederlage bei, sodass er kurz darauf die Hauptstadt Kumasi erobern konnte. Um die Aschanti zum Frieden zu zwingen, lies Wolseley die Stadt niederbrennen. Anschließend musste König Kofi Karikari dem Frieden zustimmen und die Region wurde 1897 zum ersten Protektorat der Briten.

Weitere Protektorate wurden von den Franzosen auf dem Gebiet Senegals im Jahre 1854, von den Briten auf dem Gebiet von Lagos 1861 gegründet. Diese brachten die europäischen Besatzer in Konflikte mit den einheimischen Stämmen unter anderem den Tukulor und den Sokoto.

 

 

 

Die Aufteilung Afrikas:

Ab dem Jahre 1879 begann auch Belgien unter der Leitung des Königs Leopold II. und dessen internationaler Kongo Gesellschaft sich Gebiete in Kongo zu sichern. 1881 erfolgte das nächste Protektorat der Franzosen auf dem Gebiet Tunesiens und ab 1884 begann auch das deutsche Reich seine ersten Kolonien in Afrika auf den Gebieten Nambia, Kamerun und Togo zu gründen. Die europäischen Staaten hatten es dabei immer mehr auf die Ressourcen, Absatzmärkte, Menschen und der politischen Macht abgesehen.

Auf der 1884 und 1885 in Berlin stattgefundenen Kongo Konferenz einigten sich die europäischen Großmächte auf eine Aufteilung Afrikas um militärischen Konflikten zwischen den europäischen Staaten zuvor zu kommen. De Facto wurde damit der afrikanische Kontinent unter den europäischen Staaten aufgeteilt ohne Mitspracherecht der einheimischen Bevölkerung.

 

Zeitgenössischer Stich der Konferenzteilnehmer der Kongokonferenz

Zeitgenössischer Stich der Konferenzteilnehmer der Kongokonferenz

 

 

 

Die britische Zurückdrängung des osmanischen Reiches:

Ägypten war Anfang des 19. Jahrhunderts zwar politisch gesehen noch ein Teil des osmanischen Reiches, doch seit 1807 wurde es als autonome Provinz geführt. Der herrschende Ismail Pascha bemühte sich während seiner Regierungszeit um eine Modernisierung seines Landes, hortete im Zuge dessen jedoch hohe Schulden an. Als es 1881 in der Hauptstadt Alexandria zu Aufständen der Gläubiger kam, wurden bei diesen zahlreiche Briten getötet. England sah sich gezwungen zu Intervenieren und lies im Juni 1882 den Hafen Alexandrias durch Kanonenboote beschießen.

Im September 1882 begann die britische Armee unter der Führung von Wolseley mit der Eroberung des ägyptischen Gebietes, wobei er bei Tel el-Kebir mit der Vernichtung der 38.000 Mann starken ägyptischen Armee den entscheidenden Sieg erringen konnte. Das Land wurde anschließend vollständig besetzt und in ein britisches Protektorat umgewandelt.

Da das südlich gelegene Land Sudan zuvor von Ägypten erobert wurde, fiel das Land nach der britischen Eroberung ebenfalls in britische Hände. 1881 begann die Bevölkerung jedoch unter der Führung von Muhammad Ahmad sich gegen die Besetzung aufzulehnen, wobei die Angriffe überwiegend auf die ägyptischen Truppen ausgelegt waren. 1883 gelang es Ahmad ein 10.000 Mann starkes Heer ägyptischer Soldaten zu vernichten. England musste daraufhin den General Charles Gordon entsenden, um britische Bürger aus der sudanesischen Hauptstadt Khartum zu evakuieren. Gordon entschied sich nach der Evakuierung jedoch in der Stadt zu bleiben und diese zu verteidigen. Am 26. Januar 1885 wurde die Stadt gestürmt und Gordon getötet.

Im Zuge des sudanesischen Aufstandes wurde General Kitchener damit beauftragt, ab 1898 den Sudan zurückzuerobern. Am 2. September konnte er bei Omdurman das sudanesische Heer stellen und trotz seiner 2 zu 1 Unterlegenheit einen entscheidenden Sieg erringen. Ausschlaggebend waren die deutlich modernere Bewaffnung der britischen Soldaten, die die anstürmenden Sudanesen mit ihrer Artillerie regelrecht in Stücke schossen bevor diese auch nur in die Nähe der Maschinengewehre kamen.

 

 

 

Die vollständige Besetzung:

Bis zum Beginn des ersten Weltkrieges 1914 wurde Afrika unter den europäischen Großmächten vollständig aufgeteilt. Einzelne Aufstände der einheimischen Bevölkerung wurden in der Regel mit äußerster Brutalität niedergeschlagen.

 

Die Kolonien Afrikas

Die Kolonien Afrikas

 

Nach dem Ende des ersten Weltkrieges und dem Abschluss des Versailler Vertrages wurden die deutschen Kolonien unter den Siegermächten aufgeteilt. Jedoch begannen immer mehr Unabhängigkeitsbewegungen die europäischen Besatzer in Bedrängnis zu bringen. Manche Unabhängigkeit wurde friedlich durchgeführt, andere mussten erkämpft werden.

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen (Beck'sche Reihe)

 Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 23. August 2012


Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 23. August 2012

Koloniale Herrschaft von Europäern - und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch von Nordamerikanern und Japanern - über große Teile der Erde war ein herausragendes Merkmal der Weltgeschichte zwischen etwa 1500 und 1960. Angesichts der extrem unterschiedlichen Entwicklung der früheren Kolonialgebiete in Amerika, Asien und Afrika stellt sich heute die Frage nach einer differenzierten Bewertung der Wirkungen des Kolonialismus. Das Buch unterscheidet Formen und Epochen des Kolonialismus. An Beispielen aus allen Imperien der Neuzeit schildert es Methoden der Eroberung, Herrschaftssicherung und wirtschaftlichen Ausbeutung, das Entstehen besonderer kolonialer Gesellschaften, Spielarten kultureller Kolonisierung, die Grundzüge kolonialistischen Denkens sowie die Ursachen der Dekolonisation.

Hier klicken!

 

 

Die deutschen Kolonien: Schauplätze und Schicksale 1888 - 1918

 Die deutschen Kolonien: Schauplätze und Schicksale 1888 - 1918 Gebundene Ausgabe – 19. September 2005


Die deutschen Kolonien: Schauplätze und Schicksale 1888 - 1918 Gebundene Ausgabe – 19. September 2005

Die mit über 300 teilweise bisher unveröffentlichten Fotos reich bebilderte Dokumentation legt Zeugnis ab vom relativ späten Kolonialfeldzug der Deutschen. Als man ab 1882 auch offiziell die Inbesitznahme von Landstrichen entlang der Pfeffer-, Gold- und Sklavenküsten forcierte, hatten die großen Seefahrernationen den Kuchen bereits weitgehend unter sich aufgeteilt. Der Text folgt nicht einfach der chronologischen Abfolge der Ereignisse, sondern variiert das Thema auf kurzweilige Art. Im Wechsel zwischen historischen Schauplätzen, politischen und wirtschaftlichen Hintergründen sowie Lebensbildern der berühmtesten Kolonialherren entsteht ein facettenreiches Bild der deutschen Kolonialherrschaft, die bereits 1920 ihr Ende fand.

Hier klicken!

 

 

SPIEGEL GESCHICHTE 1/2016: Die Kolonialzeit

 SPIEGEL GESCHICHTE 1/2016: Die Kolonialzeit Broschiert – 26. Januar 2016


SPIEGEL GESCHICHTE 1/2016: Die Kolonialzeit Broschiert – 26. Januar 2016

Fast fünfhundert Jahre lang haben europäische Mächte versucht, über fremde Menschen und Länder zu herrschen. Seefahrer und Händler aus Portugal, Spanien, England oder den Niederlanden gingen auf Beutezüge an fernen Küsten. Entdecker und Eroberer glaubten, im Auftrag Gottes zu handeln, um die Heiden zu bekehren, oder als Sendbote der Zivilisation, um eine überlegene Lebensweise zu verbreiten. Wie selbstherrlich sie jahrhundertelang rund um die Erde aufgetreten sind, zeigt dieses Heft. Die Texte zeichnen ein Bild mit vielen Schattierungen, aus dem Blickwinkel der Kolonialherren und auch der Kolonisierten. In einem Gespräch mit dem Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer geht es um die Frage, wie tief europäische Länder, darunter Deutschland, in das koloniale Erbe verstrickt sind. Zimmerer setzt sich kritisch mit der Schönfärbung deutscher Herrschaft in Afrika und in der Südsee auseinander. Die Autoren, Historiker und SPIEGEL-Redakteure, beschäftigen sich zum Teil bereits seit Jahrzehnten mit der Politik des Kolonialismus und dem antikolonialen Widerstand. Über dramatische Erlebnisse unter portugiesischer Herrschaft berichtet Alberto Correia Neto, Botschafter der Republik Angola in Deutschland, der mehrere Jahre in einem Lager gefangen war. Haft aus politischen Gründen hat auch SPIEGEL-Autor Erich Follath erfahren, und zwar bei einer Recherche im Kongo. Im April 1977 wurde er gemeinsam mit einem Fotografen im Reich des Alleinherrschers Mobutu ins Gefängnis geworfen. Nach zwei Wochen begnadigte der Diktator die Journalisten. In dieser Ausgabe schreibt Follath über den Beginn des Kolonialismus im Kongo, der auf der Berliner Afrika-Konferenz 1884/85 unter das brutale Regime des belgischen Königs Leopold II. geriet. Bereits als Abiturientin ist SPIEGEL-Redakteurin Annette Bruhns für ein halbes Jahr nach Brasilien gereist, ein faszinierendes Land, dessen Geschichte sie hier eingehend beschreibt. Südamerika-Korrespondent Jens Glüsing analysiert die inneren Widersprüche des revolutionären Kuba, das er mehrfach besucht hat. Und Redakteur Uwe Klußmann, der elf Jahre lang als Korrespondent in Moskau gelebt hat, beschreibt die Besonderheiten der imperialen Landnahme Russlands.

Hier klicken!

 

 

Die Geschichte der Deutschen in Afrika - Von 1600 bis in die Gegenwart

 Die Geschichte der Deutschen in Afrika - Von 1600 bis in die Gegenwart Gebundene Ausgabe – 19. September 2013


Die Geschichte der Deutschen in Afrika - Von 1600 bis in die Gegenwart Gebundene Ausgabe – 19. September 2013

• Erste umfassende Darstellung der Geschichte der Deutschen in Afrika
• Von Fort Jacob bis zur Safari-Lodge die Beziehungen der Deutschen zu Afrika von den ersten Handelsniederlassungen bis zum Afrika-Tourismus der Gegenwart
• Ausführliche Beschreibung der Geschichte der deutschen Kolonien in Afrika
• Mit zahlreichen historischen Abbildungen und faszinierenden Farbfotografien

Afrika kein anderer Erdteil steht so für die deutsche Sehnsucht nach Anerkennung, dem sprichwörtlichen Platz an der Sonne . Bereits seit Mitte des 17. Jahrhundert bereisten viele Deutsche als Händler oder Naturforscher den schwarzen Kontinent .
In diesem umfassenden Bildband präsentiert Alexander Emmerich die ganze Bandbreite deutschen Engagements in Afrika: Von den ersten Handelsbemühungen über die Entdeckungsreisen Heinrich Barths, Gustav Nachtigals und anderer berühmter Forscher, weiter über die verschiedenen Facetten der deutschen Kolonialzeit unter Kaiser Wilhelm II. bis zum Safari-Tourismus der Gegenwart und den Hilfsinitiativen von Bernhard Grzimek und Karlheinz Böhm spürt er den vielfältigen Beziehungen nach, die die Deutschen zu Afrika hatten und haben.
Aussagekräftige historische Abbildungen und faszinierende Farbfotografien begleiten die abwechslungsreiche Darstellung und lassen Geschichte lebendig werden jenseits von den bekannten Klischees und liebgewordenen Traumbildern von Afrika.

Hier klicken!

 

 

Merken

Der Beitrag Die Kolonialisierung Afrikas erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
7404
Der amerikanische Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) https://www.militaer-wissen.de/der-amerikanische-buergerkrieg-sezessionskrieg/ Tue, 17 May 2016 14:07:00 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7103 Der Grundstein für den amerikanischen Bürgerkrieg wurde bereits mit der Verfassung nach der Unabhängigkeitserklärung gelegt, als den Mitgliedsstaaten die Entscheidung zur Aufrechterhaltung der Sklaverei selbst überlassen wurde. So teilte sich das Land in einen ablehnenden Norden und einen praktizierenden Süden. Als mit Abraham Lincoln eine Person Präsident wurde, die die Sklaverei in den gesamten Vereinigten Staaten abschaffen wollte, entluden sich Weiter lesen

Der Beitrag Der amerikanische Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
Der Grundstein für den amerikanischen Bürgerkrieg wurde bereits mit der Verfassung nach der Unabhängigkeitserklärung gelegt, als den Mitgliedsstaaten die Entscheidung zur Aufrechterhaltung der Sklaverei selbst überlassen wurde. So teilte sich das Land in einen ablehnenden Norden und einen praktizierenden Süden. Als mit Abraham Lincoln eine Person Präsident wurde, die die Sklaverei in den gesamten Vereinigten Staaten abschaffen wollte, entluden sich die Spannungen und führten zu dem verlustreichsten Krieg auf amerikanischem Boden.

 

 

 

Hintergrund:

Als 1787 die Verfassung der neuen Vereinigten Staaten von Amerika verfasst wurden, wurde den Mitgliedsstaaten selbst überlassen, ob sie weiterhin die Sklaverei erlaubten oder abschafften. Die 7 nördlichen Staaten schafften daraufhin die Sklaverei ab, die 6 südlichen Staaten, die ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt auf die Baumwoll-, Tabak- und Zuckerrohrproduktion gelegt hatten und damit auf die Sklavenarbeit angewiesen waren, behielten die Sklaverei weiterhin.

Bei der Aufnahme weiterer Staaten wurden anschließend auch darauf geachtet, ob diese die Sklaverei behielten oder nicht. Die Südstaaten fürchteten mit der Zeit, das Gleichgewicht zwischen Befürwortern und Gegner würde sich zu ihren ungunsten auswirken. Besonders als das Oberste Gericht 1857 den Missouri Kompromiss von 1820, der den Ausgleich zwischen Befürwortern und Gegner regeln sollte, als verfassungswidrig erklärte und schließlich 1860 mit Abraham Lincoln ein Präsident gewählt wurde, der die Sklaverei ganz abschaffen wollte, begannen sich die Südstaaten vom Norden zu trennen. Ein Krieg schien nun die einzige Möglichkeit die Vereinigten Staaten noch zu einen.

 

Konföderierten Flagge

Konföderierten Flagge

 

Nordstaaten Flagge

Nordstaaten Flagge

 

 

 

Der Beginn des Krieges:

Mit dem Amtsantritt von Abraham Lincoln und dessen politischer Vorstellung die Sklaverei völlig abzuschaffen, begannen sich die Südstaaten vom Norden zu trennen. Das erste Land, dass die Vereinigung verließ war South Carolina am 20. Dezember 1860. Anfang 1861 folgten 10 weitere Staaten dem Austritt und schlossen sich zu der Konföderation mit Richmond, in Virginia, als Hauptstadt zusammen. Die Wahl zum Präsidenten der neuen Konföderation gewann Jefferson Davis.

 

Abraham Lincoln, der damalige Präsident der Vereinigten Staaten

Abraham Lincoln, der damalige Präsident der Vereinigten Staaten

 

Jefferson Davis, Präsident der Konföderierten Staaten

Jefferson Davis, Präsident der Konföderierten Staaten

 

Bereits vor dem Krieg waren die Verhältnisse unausgeglichen. Hatten die Nordstaaten zusammen eine Bevölkerung von rund 23 Millionen Menschen, bewohnten den Süden gerade einmal rund 9 Millionen Menschen, darunter fast 3 Millionen Sklaven. Auch wirtschaftlich und strukturell war der Süden dem Norden deutlich unterlegen. Da zu dem Zeitpunkt der Aufteilung die US Army lediglich 16.000 Mann stark war und sich diese Armee nun auch zwischen den beiden Staaten aufteilte, mussten beiden Seiten eine neue Streitkraft aus Freiwilligen und den jeweiligen Milizen der Mitgliedsstaaten aufbauen.

Die ersten Schüsse des Bürgerkriegs fielen am 12. April 1861 als konföderierte Einheiten das Unionsfort Sumter in South Carolina beschossen. Daraufhin begann die Union mit ihren Schiffen eine Blockade gegen die Hafenstädte der Konföderation durchzuführen.

Bereits zu Beginn des Krieges drängten die Oberbefehlshaber der Unionsarmee auf einen schnellen Vorstoß auf die Konföderierten Hauptstadt Richmond, die lediglich 160 Kilometer südlich von Washington D.C. lag. Die Führung für dieses Unternehmen erhielt General Irvin McDowell, der mit seinen unerfahrenen Soldaten nach Süden marschierte. Im Juli 1861 traf er zwischen dem Fluss Bull Run und dem Bahnstrecken Knoten Manassas zum ersten Mal auf eine eilig aufgebaute Armee der Konföderierten. Zwar hatten die Unionstruppen den Überraschungseffekt auf ihrer Seite, doch die Soldaten der Konföderierten organisierten unter der Führung von Oberst Thomas J. Jackson schnell die Verteidigung, sodass kein Durchbruch mehr möglich war. Der Gegenangriff drängte die Unionstruppen wieder zurück und Jackson wurde zum General befördert.

Bis ins Jahr 1862 zeigten weitere Schlachten der Militärführung der Union, dass dieser Krieg nicht so schnell wie erhofft zu gewinnen sei. Da der Vormarsch auf Richmond in den letzten Monaten zum erliegen kam, eröffnete die Union im Westen unter der Führung von Ulysses S. Grant einen zweiten Frontabschnitt. Durch seine Offensive gelang es ihm innerhalb kurzer Zeit einige Forts der Konföderierten zu erobern, zudem kapitulierte die Stadt Nashville. Als Grant mit seinen Soldaten bei Shiloh auf die anrückende Ohio Armee wartete um seine Armee zu verstärken, griff der Konföderierte General Albert S. Johnston am 6. April 1862 an. Zwar konnte Grant zuerst zurück gedrängt werden, doch als in der Nacht die Ohio Armee eintraf, konnte er eine Gegenoffensive starten und die konföderierte Armee vertreiben. Nach dem Sieg bei Shiloh fiel die Kontrolle über den wichtigen Mississippi an die Union.

Nachdem der Vormarsch der Unionstruppen an der Ostküste durch Virginia auf Richmond zum stehen gebracht wurde, kam in der zweiten Hälfte 1862 wieder Bewegung in die Front, als der Konföderierte General Robert E. Lee zunächst eine neue Offensive der Uniosarmee unter General George B. McClellan in der "Sieben-Tage-Schlacht" abwehren konnte und einen weiteren Sieg bei der zweiten Schlacht von Bull Run errang. Nach dem Sieg plante Lee mit seiner Armee in den Norden vorzustoßen. Zwar erfuhr McClellan von dem geplanten Einmarsch in den Norden, doch er reagierte zu langsam und ließ Lee damit genug Zeit, seine Truppen hinter dem Fluss Antietam in Maryland neu zu gruppieren. Als die beiden Armeen am 17. September 1862 aufeinander trafen, zögerte McClellan erneut und setzte nicht seine gesamten Soldaten ein, sondern hielt rund 20.000 als Reserve zurück. Er konnte zwar die Schlacht gewinnen, doch es war ihm nicht möglich die Armee der Konföderierten zu vernichten, zudem konnte Lee sich am nächsten Tag mit seiner restlichen Armee zurückziehen. McClellans Armee verlor alleine bei dieser Schlacht rund 12.000 Soldaten.

Nach seiner Niederlage musste General Lee seine Offensive in den Norden aufgeben, doch auch eine Offensive der Unionstruppen auf Richmond im Dezember wurde zurückgeschlagen. Damit gelang es keiner Seite in Virginia die Oberhand zu bekommen.

 

Kommandeure der Unionsarmee:

 

 

Kommandeure der Konföderierten Armee:

 

 

Politische Übersicht der Staaten im Bürgerkrieg

Politische Übersicht der Staaten im Bürgerkrieg

 

 

 

Das Erstarken der Nordstaaten:

Nach 2 Jahren Krieg hatte weder die Union noch die Konföderation einen entscheidenden Durchbruch erlangen können. Da den Kommandierenden langsam bewusst wurde, dass ein schneller Sieg nicht mehr in Sicht war, stellten sich beide Seiten auf einen langen Zermürbungskrieg ein.

Um seine Truppen mit frischen Soldaten aufzufüllen, erließ der Präsident der Nordstaaten Abraham Lincoln am 1. Januar 1863 die Emanzipation Erklärung, in der alle Sklaven, einschließlich der in den Südstaaten lebenden, für frei erklärt wurden. Durch diesen Erlass konnten seine Truppen um weitere 200.000 Freiwillige aufgestockt werden, obwohl die schwarzen Soldaten weniger Sold bekamen und nicht in den Offiziersrang erhoben werden konnten.

 

Schwarze Soldaten der Unionsarmee

Schwarze Soldaten der Unionsarmee

 

Den ersten Feldzug in der zweiten Hälfte des Bürgerkriegs startete der konföderierte General Lee, der den Krieg auf das Gebiet der Nordstaaten tragen wollte. Er marschierte mit seinen Truppen auf Pennsylvania vor und konnte auf dem Weg dorthin bei Chancellorsville einen großen Sieg über die Nordstaaten Armee erringen. Nach 2 Monaten allerdings wurde seine Offensive bei der 3-tätigen Schlacht von Gettysburg beendet. Zeitgleich konnte die Union nach langer Belagerung die Stadt Vicksburg am Mississippi einnehmen und so die Versorgung von Arkansas, Louisiana und Texas unterbrechen.

Im Laufe des Jahres 1863 zeigte sich auch langsam die personelle und wirtschaftliche Überlegenheit der Nordstaaten. Die Seeblockade der Unions Kriegsschiffe unterband den Im- und Export aus den Südstaaten, die ihre wirtschaftliche Schwerpunkte auf den Handel gelegt hatten.

 

Karte des amerikanischen Bürgerkrieg

Karte des amerikanischen Bürgerkrieg

 

Im März 1864 sollte endlich die Entscheidung fallen. Der Unionsgeneral Grant legte hierfür einen Plan vor, der die Ostarmee nach Virginia einmarschieren lassen sollte und die Südstaaten Armee von General Lee angreifen. Währenddessen sollte die Westarmee von Tennessee aus in südöstliche Richtung nach Georgia vorstoßen und so den Süden in einer Zangenbewegung einkesseln. Lincoln stimmte dem Plan zu und erließ zudem die Anweisungen, dass kein Gefangenenaustausch mehr ausgeführt werden soll um die Armee der Südstaaten personelle ausbluten zu lassen und das der Krieg mit aller notwendigen Härte geführt werden muss. Der Charakter der Schlachten änderte sich auf diese Weise zum Ende des Bürgerkriegs hin dramatisch, denn offene Schlachten zwischen den Armeen wurden weniger, dafür erhöhten sich die zivilen Opfer und ganze Städte wurden nach dem Prinzip der verbrannten Erde dem Erdboden gleichgemacht.

Im Mai 1864 begann die Offensive der Nordstaaten. Der Feldzug durch Virginia war auf beiden Seiten mit hohen Verlusten verbunden. Trotz der Siege der Unionsarmee bei Wilderness und Spotsyvania und im Juni bei Cold Harbor konnten die Linien der Südstaaten Armee nicht durchbrochen werden. General Grant ließ seine Truppen nun um die konföderierten Hauptstadt Richmond schwenken, überquerte den Fluss James und wollte die Stadt von Süden her angreifen. Ihm stellten sich jedoch konföderierte Truppen entgegen, die sich in Petersburg verschanzten. Es begann eine 9-monatige Belagerung.

Besser lief der Feldzug im Westen unter der Führung von General Sherman, der mit seinen Unionstruppen im August Atlanta einnehmen konnte. Nach dem Erlass von Lincoln vor der Offensive, ließ er seine Soldaten auf dem Durchmarsch von Georgia in Richtung Osten einen 80 Kilometer langen Streifen der Verwüstung zurück. Anschließend ließ er seine Truppen wieder nach Norden schwenken um die Armeen der Konföderierten einzukesseln.

Durch die Gefahr der Einkesselung ließ der konföderierte General Lee seine Truppen aus Petersburg abziehen, unterließ die Verteidigung von Richmond und wollte seine Soldaten mit den verbliebenen vereinen, die in North Carolina bereits gegen die Unionstruppen von Sherman kämpften. Doch er hatte sich mit seinem Rückzug zu lange Zeit gelassen, sodass die Unionstruppen bereits am 2. April 1865 Petersburg eroberten, 1 Tag später Richmond einnahmen und seinen Truppen nachsetzten.

Am 8. April 1865 stießen die Unions und konföderierten Truppen bei Appomattox Court House aufeinander. General Lee sah die Ausweglosigkeit des Kampfes und kapitulierte mit seinen Truppen. Damit war der Bürgerkrieg beendet.

 

Infografik Unabhängigkeitskrieg und Bürgerkrieg

Infografik Unabhängigkeitskrieg und Bürgerkrieg

 

 

 

Folgen des Krieges:

Die Folgen des Krieges waren für beide Seiten schwerwiegend. Die Nordstaaten hatten rund 360.000 gefallene Soldaten, die Südstaaten rund 258.000. Zudem war die sowieso schon schwache Wirtschaft der Südstaaten völlig zusammengebrochen, viele Städte und Betriebe waren zerstört worden.

Die Südstaaten wurden von Truppen der Union besetzt, öffentliche Ämter durften nicht mehr von führenden Konföderierten ausgeführt werden. Die Soldaten der Südstaaten Armee mussten zudem ihren Treueeid nun auf die Union schwören.

Die Erklärung der Emanzipation, die am 1. Januar 1863 von Abraham Lincoln erlassen wurde, wurde als 13. Zusatz der Verfassung aufgenommen. Der 14. Zusatz, der den ehemaligen Sklaven ab 1868 die amerikanische Staatsbürgerschaft erlaubte, wurde zudem ein Hauptkriterium für die Wiederaufnahme in die Union, die von den Südstaaten anerkannt werden mussten.

5 Tage nach der Kapitulation der Südstaaten, wurde Abraham Lincoln von einem fanatischen Anhänger der Konföderation am 15. April 1865 in einem Theater in Washington durch einen Kopfschuss getötet.

 

 

 

Interessant zu wissen:
Der amerikanische Bürgerkrieg war der erste Konflikt, der fast vollständig von der neuen Technologie der Fotografie und Filmtechnik begleitet wurde.

Nach dem Krieg entwickelte sich in den ehemaligen konföderierten Staaten der Geheimbund des KuKluxKlan. Dieser machte zunächst Jagd auf Unternehmer aus den Nordstaaten, denen sie vorwarfen, Profit aus der Niederlage des Südens schlagen zu wollen. Zudem gingen sie mit äußerster Brutalität gegen Schwarze, hauptsächlich in den Südstaaten vor. Der Bund existiert bis heute.

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges

 Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges Gebundene Ausgabe – 1. November 2008


Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges Gebundene Ausgabe – 1. November 2008

In den Jahren 1861 bis 1865 tobte in Amerika der verheerendste Krieg, der jemals das Staatsgebiet der USA heimgesucht hat. Hunderttausende ließen ihr Leben in dem Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten, zwischen Unionisten und Konföderierten. Der bekannte amerikanische Historiker James McPherson schildert mit analytischem Gespür und erzählerischem Geschick Gründe, Verlauf und Auswirkungen jenes Bürgerkriegs, der den Beginn des modernen Amerika markiert. 1989 wurde McPherson für sein Monumentalwerk »Für die Freiheit sterben« mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

Hier klicken!

 

 

GEO Epoche 60/2013 - Der Amerikanische Bürgerkrieg

 GEO Epoche 60/2013 - Der Amerikanische Bürgerkrieg Broschiert – 1. August 2013


GEO Epoche 60/2013 - Der Amerikanische Bürgerkrieg Broschiert – 1. August 2013

Hier klicken!

 

 

Der amerikanische Bürgerkrieg (Beck'sche Reihe)

 Der amerikanische Bürgerkrieg (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 25. Mai 2010


Der amerikanische Bürgerkrieg (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 25. Mai 2010

Der Amerikanische Bürgerkrieg (1861-1865) ist bis heute im kollektiven Gedächtnis der US-Amerikaner sehr präsent. Er entzündete sich an den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Gegensätzen zwischen den Nordstaaten und den Südstaaten der USA. Während im Norden die Industrialisierung voranschritt, blieb im Süden die Plantagenwirtschaft vorherrschend, die auf Sklaven angewiesen war. Michael Hochgeschwender schildert die Ursachen und den Verlauf dieses äußerst verlustreichen Krieges und zeigt, welche Mythen sich bis heute um ihn ranken.

Hier klicken!

 

 

Der Amerikanische Bürgerkrieg: 1861 - 1865

 Der Amerikanische Bürgerkrieg: 1861 - 1865 Gebundene Ausgabe – 18. April 2016


Der Amerikanische Bürgerkrieg: 1861 - 1865 Gebundene Ausgabe – 18. April 2016

Der Amerikanische Bürgerkrieg der einzige jemals auf dem Boden der USA ausgetragene Krieg hat im 19. Jahrhundert die Existenz der Vereinigten Staaten in Frage gestellt und wird allgemein als das zentrale Ereignis in der Entwicklung des Landes auf dem Weg zur heutigen Weltmacht betrachtet. Die Loslösung der elf Südstaaten von der amerikanischen Union endete nach vier Jahren erbitterter Kämpfe mit der Niederlage der Konföderierten und dem wirtschaftlichen Ruin des Südens, während der Norden durch den Krieg einen ungeheuren konjunkturellen Aufschwung erfahren hatte. Neueste militärische Erfindungen und Techniken wie Schützengräben, Minen, Schnellfeuergewehre und Kriegsschiffe hatten diesen Krieg zum ersten modernen Krieg in der Geschichte gemacht. Zugleich ist es der erste Krieg in der Geschichte, der mit dem neuen Medium der Fotografie auch bildlich festgehalten werden konnte.

Hier klicken!

 

 

Die Truppen des amerikanischen Bürgerkriegs: Konföderierte & Unionisten

 Die Truppen des amerikanischen Bürgerkriegs: Konföderierte & Unionisten Gebundene Ausgabe – Ungekürzte Ausgabe, 30. November 2004


Die Truppen des amerikanischen Bürgerkriegs: Konföderierte & Unionisten Gebundene Ausgabe – Ungekürzte Ausgabe, 30. November 2004

Mit der Sezession der Südstaaten, die eine eigene Regierung bilden wollten, begann 1861 der amerikanische Bürgerkrieg, der in seinem Verlauf Hunderttausende Tote auf beiden Seiten forderte. Eine der ersten Maßnahmen war auf beiden Seiten die Aushebung und Ausrüstung regulärer Truppen gewesen. Das vorliegende Buch schildert mit großem Detailreichtum und umfangreich bebildert die Historie der Uniformen von Konföderierten und Unionisten, und zwar jeweils der einzelnen Truppenteile Infanterie, Artillerie und Kavallerie. Dabei werden nicht nur optische Unterschiede deutlich, sondern auch die kaum vergleichbaren Ausrüstungsstandards der sich feindlich gegenüber stehenden Armeen.

Hier klicken!

 

 

Der Beitrag Der amerikanische Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
7103
Der mexikanisch-amerikanische Krieg https://www.militaer-wissen.de/der-mexikanisch-amerikanische-krieg/ Sun, 15 May 2016 18:17:13 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7088 Mexiko war seit dem 16. Jahrhundert Teil der spanischen Kolonien in Amerika. Erst mit der Unabhängigkeit der USA und der Französischen Revolution strebte auch in Mexiko die Bevölkerung nach der Unabhängigkeit von Spanien. Als Napoleon Spanien während seiner Kaiserzeit besetzte, nutzten die mexikanischen Liberalen die Gelegenheit und begannen ihren Aufstand. Unterstützt durch Indianer und die Nachfahren von weißen Einwanderern und Weiter lesen

Der Beitrag Der mexikanisch-amerikanische Krieg erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
Mexiko war seit dem 16. Jahrhundert Teil der spanischen Kolonien in Amerika. Erst mit der Unabhängigkeit der USA und der Französischen Revolution strebte auch in Mexiko die Bevölkerung nach der Unabhängigkeit von Spanien. Als Napoleon Spanien während seiner Kaiserzeit besetzte, nutzten die mexikanischen Liberalen die Gelegenheit und begannen ihren Aufstand. Unterstützt durch Indianer und die Nachfahren von weißen Einwanderern und Einheimischen dauerte der Krieg 10 Jahre, bis die spanischen Kolonialbehörden besiegt worden, in Spanien selbst die Liberalen an der Macht waren und Mexiko sich 1820 zur unabhängigen Republik erklärte.

Doch durch die unterschiedlichen Ausrichtungen der Kirche, der Bevölkerung und durch wirtschaftliche Probleme, war das Land kaum regierbar. Ab 1822 wurde daher ein Kaiserreich ausgerufen, 1823 wieder die Republik die jedoch auch nur von starken Persönlichkeiten aus dem Militär regiert wurden.

Das Staatsgebiet der damaligen mexikanischen Republik erstreckte sich nicht nur auf das heute bekannte Gebiet, auch die Westküste Nordamerikas war Teil des mexikanischen Staates. Als ab den 1820er immer mehr Siedler aus dem Osten der USA in den Westen siedelten, bauten sich dort zwischen den Siedlern und den Mexikanern Spannungen auf, die später in einem Krieg endeten.

 

 

 

Hintergrund:

1821 siedelten lediglich 300 Siedler aus dem Osten der USA in den Weiten Texas. Um 1830 herum waren es bereits über 30.000 Siedler, die in dem Gebiet als Farmer ihr Glück versuchten. Dem gegenüber standen nur noch rund 10.000 Mexikaner, die sich durch die neuen Siedler bedroht fühlten. So entsendete die mexikanische Regierung Truppen nach Texas um die Städte zu besetzen, die Grenze zu der USA zu kontrollieren und hohe Zölle auf den Im- und Export in und aus der USA zu erheben. 1832 wurden die mexikanischen Truppen wieder abgezogen, doch der Anführer der US texanischen Einwanderer Stephen Austin ersuchte 1833 in der mexikanischen Hauptstadt die Regierung, Texas zu einer autonomen Provinz zu machen. Die Regierung lehnte die Forderung ab und sperrte Austin für 18 Monate ins Gefängnis.

 

 

 

Der Weg in den Krieg:

Die Reaktion auf die Forderung nach der Autonomie war die erneute Entsendung mexikanischer Truppen nach Texas. Durch die erneute Besetzung begannen die amerikanischen Siedler sich zu bewaffnen. Als im September 1835 die mexikanische Armee in der Stadt Gonzales versuchte, Siedler zu entwaffnen, eskalierte die Situation und die Siedler drängten die mexikanischen Truppen aus Texas zurück.

Der ab 1833 regierende mexikanische General Antonio Lopez de Santa Anna ließ daraufhin seine Truppen mobilisieren und überschritt im Februar 1836 den Rio Grande mit dem Ziel die Stadt San Antonio einzunehmen. Auf dem Weg dorthin traf er auf texanische Siedler, die sich mit insgesamt 183 Mann in der alten Missionsstation Alamo verschanzten. Die Belagerung begann am 23. Februar. Während der Belagerung und die Bindung der mexikanischen Truppen, bereitete eine Versammlung der Siedler die Unabhängigkeitserklärung am 2. März vor. Am 6. März wurden die Männer von Alamo überwältigt, Santa Anna ließ keine der Überlebenden Männer am Leben.

 

Antonio López de Santa Anna

Antonio López de Santa Anna

 

Alamo Mission in San Antonio

Alamo Mission in San Antonio

 

Auch am 27. März, als die mexikanische Armee in Goliad siegte, ließen sie rund 300 männliche Siedler töten, die sich ergeben hatten. Sam Houston mobilisierte indes ein kleines Heer aus Siedler, um sich der mexikanischen Armee entgegen zu stellen. Zuerst lies er jedoch seine Truppen einen strategischen Rückzug beginnen, bevor er im April 1836 in die Offensive ging. So gelang es ihm, am 21. April bei San Jacinto die Mexikaner zu überraschen und sie innerhalb von 18 Minuten zu schlagen. Über 600 mexikanischen Soldaten fielen in der Schlacht, als am nächsten Tag von den Siedler eine Säuberungsaktion in dem Gebiet durchgeführt wurde, fielen ihnen der General Santa Anna in die Hände. Santa Anna war nun gezwungen im Mai die Verträge von Velasco zu unterzeichnen, doch die mexikanische Regierung sah Santa Anna nicht mehr in seinem Amt als Präsident und akzeptierte die Friedensverträge nicht.

 

 

 

Die Unabhängigkeit Texas:

Der ehemalige Heerführer Sam Houston wurde nach den gescheiterten Verträgen von Velasco zum neuen Präsident Texas ernannt. Er bemühte sich um eine Aufnahme seines Landes in die Vereinigten Staaten. Sein Ersuchen wurde zu Beginn jedoch durch die Mitgliedsstaaten verneint, in denen man sich bereits gegen die Sklavenhaltung aussprach, die in Texas jedoch noch erlaubt war. Somit blieb Texas 9 Jahre lang ein eigenständiger Staat, litt jedoch unter einer schwachen Wirtschaft und der damit verbundenen Armut der Bevölkerung. Zudem kosteten die aufgestellten Rangers, die plündernde mexikanische Truppen fernhalten sollten eine hohe Summe.

Erst mit der Wahl von James Polk zum Präsidenten der Vereinigten Staaten wurde Texas, neben Kalifornien, 1845 in die USA aufgenommen. Der neue Präsident schickte eine Delegation in die mexikanische Hauptstadt um nun endlich die endgültigen Streitpunkte über die Grenzen und den Ankauf der von Neu-Mexiko und Kalifornien zu verhandeln. Doch die mexikanische Regierung ging nicht auf das Angebot ein und brüskierte zudem die Delegation. Polk sah sich nun gezwungen, Truppen an die Mündung des Rio Grande zu verlegen. Der Angriff der Mexikaner erfolgte anschließend im April 1846 und der Krieg zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten begann.

 

James K. Polk, der 11. Präsident der Vereinigten Staaten

James K. Polk, der 11. Präsident der Vereinigten Staaten

 

 

 

Der Krieg mit den USA:

War der Konflikt von Mexiko zuerst nur auf und gegen Texas beschränkt, führte der Beitritt Texas zu den Vereinigten Staaten nun zu einem Krieg mit diesem weitaus größeren Gegner.

Im April 1846 nachdem der US Präsident seine Truppen an die mexikanische Grenze verlegt hatte, begannen die Offensiven in südliche Richtung auf mexikanischem Gebiet. Im Westen rückte eine 1.600 Mann starke Truppe unter der Führung von General Stephen Kearny nach Santa Fe in Neu-Mexiko vor. Nach der Einnahme der Stadt marschierte er nach Kalifornien, fand das Gebiet jedoch bereits von Anhängern des Entdeckers und Vermessers John Fremont besetzt. Die in Santa Fe gebliebenen Soldaten unter der Führung von Alexander Doniphan rückten währenddessen weiter in den Süden, nahmen El Paso ein und anschließend die Stadt Chihuahua.

In Texas selbst gelang es den US Truppen unter der Führung von Kommandeur Zachary Taylor die Mexikaner bei Palo Alto und Resaca de la Palma zu schlagen und Matamoros einzunehmen. Im September 1846 vereinigten sich die Truppen von Taylor und Doniphan und eroberten nach 5-tätiger Belagerung die Stadt Monterrey.

 

Zachary Taylor

Zachary Taylor

 

Die Schlacht von Monterrey. Vermutlich ist die Erstürmung des Obispado dargestellt. Lithografie von Tompkins Harrison Matteson, vor 1855

Die Schlacht von Monterrey. Vermutlich ist die Erstürmung des Obispado dargestellt. Lithografie von Tompkins Harrison Matteson, vor 1855

 

Der seit 1844 auf Kuba im Exil lebende ehemalige General Santa Anna sah nun seine Stunde gekommen und kehrte Ende 1846 nach Mexiko zurück um wieder die Regierungsgewalt über das Land zu übernehmen. Er begann umgehend eine neue Armee aufzustellen und mit dieser im Februar 1847 gegen die Truppen von Taylor zu marschieren.

Aufgeschreckt durch die neue mexikanische Armee ließ der US Präsident Polk unter der Führung von General Winfield Scott eine amphibische Landung mit rund 12.000 Mann planen. Diese wurde im März 1847 in der Hafenstadt Veracruz an der Karibikküste durchgeführt. 3 Tage lang wurde die Stadt von See aus beschossen, bevor sie gestürmt wurde und kapitulierte. Die US Truppen zogen umgehend weiter ins Landesinnere auf die Hauptstadt Mexiko Stadt zu.

 

Winfield Scott

Winfield Scott

 

Die Landung bei Veracruz. Gemälde von Nathaniel Currier, 1840er

Die Landung bei Veracruz. Gemälde von Nathaniel Currier, 1840er

 

Nachdem Santa Anna 3 weitere Niederlagen hinnehmen musste und die Ausweglosigkeit des Krieges erkannte, bat er im August 1847 um einen Waffenstillstand. Nachdem 2 Wochen Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen wurden, nahmen die Kämpfe wieder auf und eroberten im September die mexikanische Hauptstadt.

 

Der Fall von Mexiko-Stadt. Gemälde von Carl Nebel, 1851

Der Fall von Mexiko-Stadt. Gemälde von Carl Nebel, 1851

 

Die anschließenden Friedensverhandlungen endeten im Februar 1848 mit dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo.

 

Karte des Kriegsgebiets

Karte des Kriegsgebiets

 

 

 

Folgen des Krieges:

In dem geschlossenen Friedensvertrag musste Mexiko die Souveränität Texas anerkennen und auch den Beitritt zu den Vereinigten Staaten. Weiter musste die Regierung dem Verkauf der Gebiete Neu-Mexiko, Arizona, die Hälfte von Colorado, Utah, Nevada und Kalifornien für eine Summe von 15 Millionen Dollar zustimmen. Ebenfalls wurde die Grenzfrage geklärt, indem die neue Grenze zwischen den beiden Staaten vom Rio Grande an nach Westen bis zur Küste festgelegt wurde. Damit reichte das Staatsgebiet der Vereinigten Staaten erstmals von Küste zu Küste.

1853 wurden für weitere 10 Millionen Dollar weitere Gebiete von Neu-Mexiko und Arizona an die Vereinigten Staaten verkauft.

 

Die von Mexiko abgetretenen Gebiete Alta California, Nuevo Mexico, die umstrittenen Gebiete und der unabhängig gewordene Staat Texas

Die von Mexiko abgetretenen Gebiete Alta California, Nuevo Mexico, die umstrittenen Gebiete und der unabhängig gewordene Staat Texas

 

Durch diese Gebietsverkäufe schrumpfte das mexikanische Staatsgebiet um rund 50%. Zu der damaligen Zeit jedoch waren in den verkauften Gebieten kaum Bodenschätze bekannt, sowie die Wirtschaft nur in geringem Maße ausgebaut.

 

 

 

 

Bildquelle:
Von Mexican–American_War-en.svg: Kaidorderivative work: Furfur - Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet  Mexican–American War-en.svg

 

 

 

 

 

Der Beitrag Der mexikanisch-amerikanische Krieg erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
7088
Der Deutsch-Französische Krieg https://www.militaer-wissen.de/der-deutsch-franzoesische-krieg/ Fri, 06 May 2016 21:39:54 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7006 Der Deutsch-Französische Krieg ergab sich aus der Uneinigkeit eines Thronfolgers für Spanien, über die Veröffentlichung eines Telegramms was in beiden Staaten zu nationaler Empörung führte und schließlich im Krieg endete. Nach dessem Ende stand ein vereinigtes Deutsches Reich, eine neue französische Republik und mit dem Verlust von Elsass und Lothringen der nächste Grund für einen Krieg.       Hintergrund: Weiter lesen

Der Beitrag Der Deutsch-Französische Krieg erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
Der Deutsch-Französische Krieg ergab sich aus der Uneinigkeit eines Thronfolgers für Spanien, über die Veröffentlichung eines Telegramms was in beiden Staaten zu nationaler Empörung führte und schließlich im Krieg endete. Nach dessem Ende stand ein vereinigtes Deutsches Reich, eine neue französische Republik und mit dem Verlust von Elsass und Lothringen der nächste Grund für einen Krieg.

 

 

 

Hintergrund:

1868 wurde die spanische Isabella II. in einem Militärputsch abgesetzt. Anschließend wurde in den europäischen Adelsfamilien nach einem geeigneten Nachfolger gesucht, der auch den Vorstellungen des spanischen Parlaments entsprach und gewählt werden würde.

Der portugiesischen König Ferdinand II. selbst lehnte den spanischen Thron ab, verwies das spanische Parlament jedoch auf seinen Schwiegersohn Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen der aus der Linie der Hohenzollern kam und den Vorstellungen entsprechen sollte.

Zwar lehnte auch Prinz Leopold eine Anfrage im April 1870 zunächst ab, lies sich dann aber von Otto von Bismarck sowie dem preußischen König Wilhelm I. überreden, doch noch als Nachfolger zu kandidieren.

Politisch gesehen war die Kandidatur ein Schachzug Preußens um den französischen Kaiser Napoleon III. zu provozieren. Dieser sah bei einer Krönung Prinz Leopolds Frankreich von preußischen Interessen umzingelt, was ihn in seinem eigenen Land politisch unter Druck setzte. Auch der französische Außenminister Herzog von Gramont sah diese Gefahr und hielt sich in einer Rede im französischen Parlament nicht zurück, was auch Kriegsdrohungen an Preußen beinhaltete.

Um diesen Streitpunkt dann doch noch zu beenden zog Prinz Leopold auf Anraten König Wilhelms die Kandidatur zurück. Doch dieser Schritt ging dem französischen Außenminister nicht weit genug, er forderte zudem, dass sich Preußen ab sofort gänzlich aus der Thronfolge Spanien heraus zu halten hat. Diese Forderung wurde vom französischen Botschafter Vincent Graf Benedetti dem preußischen König persönlich auf der Kurpromenade von Bad Ems überreicht.

Der Inhalt dieses Treffens von Bad Ems wurde von einem Mitarbeiter Bismarcks an ihn per Telegramm geschickt. Bismarck kürzte den Inhalt so, dass man das Auftreten des Botschafters sowie die Reaktion des preußischen Königs als deutlich schroffer auffassen konnte. Der Artikel wurde anschließend am 13. Juli in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung veröffentlicht.

Der Artikel gab dann der französischen Regierung die Möglichkeit ihren Misserfolg zu vertuschen und das Treffen in Bad Ems als Provokation Seitens Preußens als Grund für einen Krieg zu nutzen.

Am 19. Juli 1870 erfolgte die Kriegserklärung Frankreichs an Preußen in dem Glauben, die Süddeutschen Länder würden sich aus dem Krieg heraus halten und die Öffentlichkeit der anderen europäischen Mächte auf die Seite Frankreichs stellen. Doch der Plan von Napoleon III. ging nicht auf, da sowohl die Süddeutschen Länder nach ihrem Schutz- und Trutzbündnis an der Seite Preußens standen und die europäischen Großmächte den Kriegsgrund von Frankreich als kleinlich und unnütz befanden. Damit stand Frankreich alleine gegen einen übermächtigen Gegner.

 

 

 

Der Kriegsverlauf:

Zu Beginn des Krieges wirkte sich die deutlich besser geplante Organisation der deutschen Armee auf die schnelle Mobilisierung aus. So wurden die einberufenen Soldaten in ihren Garnisonen ausgerüstet und bei Erreichen der Gesamtstärke mit dem gut ausgebauten Eisenbahnnetz zur Front verlagert. Die Mobilisierung der französischen Truppen verlief dabei deutlich ungeordneter. So waren die Truppen im regelmäßigem Wechsel über das ganze Land verstreut, ihre Ausrüstung lagerte jedoch immer in ihrer Heimatgarnison. So mussten die Truppen erst zur Garnison verlagert werden und anschließend zur Front, was viel Zeit beanspruchte. Im Gegensatz zu den deutschen Truppen waren jedoch die französischen Infanteristen mit dem besseren Chassepot Gewehr ausgerüstet und verfügten mit der Reffye Mitrailleuse über ein frühes Maschinengewehr. Frontalangriffe der deutschen Infanterie wären damit mit hohen Verlusten verbunden.

Trotz der schnelleren Mobilisierung der Deutschen gelang es den französischen Truppen am 2. August 1870 Saarbrücken einzunehmen, was durch seine isolierte Lage nur durch wenige Soldaten geschützt war. Doch nur kurze Zeit später wurde die Stadt wieder geräumt. Am 3. August standen bereits 320.000 deutsche Soldaten an der französischen Grenze, Napoleons Pläne für eine Großoffensive wurden damit zu Nichte gemacht.

Die deutschen Truppen wurden unter Karl Friedrich von Steinmetz, Prinz Friedrich Karl Nikolaus von Preußen und Kronprinz Friedrich Wilhelm in 3 Armeen aufgeteilt, über die Helmuth von Moltke den Oberbefehl erhielt. Durch die überlegende Beweglichkeit der Truppen gegenüber den Franzosen wurden schnell Weißenburg am 4. August 1870, Wörth und Spichern am 6. August eingenommen.

 

Sturm auf die Spicherer Höhen bei Saarbrücken

Sturm auf die Spicherer Höhen bei Saarbrücken

 

Die Berennung von Lichtenberg

Die Berennung von Lichtenberg

 

Die deutsche Südarmee drängte zudem weiter ins Elsass und das Rheintal, was von den Franzosen geräumt wurde und Belagerte die Festung Belfort.

Die von Moltke angewandte Taktik zielte auf die Schnelligkeit und Beweglichkeit der deutschen Truppen. So wurden die meisten französischen Einheiten in Zangenbewegungen eingekreist und entweder vernichtet, mussten kapitulieren oder zogen sich vor dem Schließen noch überhastet zurück. Diese Taktik brachte auch den Sieg bei der Schlacht Mars-la-Tour, die der französischen Rheinarmee den Rückzug nach Verdun verwehrte. Als auch noch die Schlacht bei Gravelotte in eine Niederlage der Franzosen endete, entschied sich ihr Kommandeur Marschall Bazaine seine Reste nach Metz in die dortigen Festungsanlagen zu verlagert. Dort wurde seine Armee ab dem 20. August von der 2. Armee unter Führung von Prinz Friedrich Karl (kommend vom linken Moselufer) und der 1. Armee unter Manteuffel (kommend vom rechten Moselufer) eingeschlossen.

 

Das preußische 7. Kürassier-Regiment greift die französischen Stellungen in der Schlacht bei Mars-la-Tour am 16. August 1870 an

Das preußische 7. Kürassier-Regiment greift die französischen Stellungen in der Schlacht bei Mars-la-Tour am 16. August 1870 an

 

Um die Belagerung von Metz aufzubrechen, entschied sich die französische Regierung die Truppen die zum Schutz von Paris eingeteilt waren unter das Kommando von Marschall Mac Mahon zu stellen und nach Metz zu versenden, der französische Kaiser Napoleon III. würde die Armee begleiten. Am 25. August erfolgte die Umfassung der französischen Truppen durch die Deutschen. Mac Mahon erwähnte den Rückzug, wurde von der französischen Regierung jedoch zum Weitermarschieren gedrängt.

Am 30. August wurde seine Armee bei der Schlacht bei Beaumont geschlagen und die französische Armee musste sich nach Sedan zurück ziehen, wo sie am 1. September eine vernichtende Niederlage erlitt und kapitulieren musste. Hierbei geriet nicht nur die Armee sondern auch der französische Kaiser Napoleon III. in Gefangenschaft.

 

Napoléon III. bei Sedan, Gemälde von Wilhelm Camphausen

Napoléon III. bei Sedan, Gemälde von Wilhelm Camphausen

 

Bismarck bei Sedan

Bismarck bei Sedan

 

Napoleon übergibt seinen Degen, Lithographie von Hartwich

Napoleon übergibt seinen Degen, Lithographie von Hartwich

 

Napoléon III. als preußischer Gefangener im Gespräch mit Bismarck nach der Schlacht bei Sedan vor dem Maison Tisserand

Napoléon III. als preußischer Gefangener im Gespräch mit Bismarck nach der Schlacht bei Sedan vor dem Maison Tisserand

 

Nach der Niederlage bei Sedan verfügte die französische Armee nur noch über rund 100.000 einsatzfähige Soldaten. Bismarck entschied den Krieg schnell zum Abschluss zu bringen und lies seine Truppen nach Paris marschieren.

 

 

 

Die Absetzung des französischen Kaiser und die Errichtung der dritten Republik:

Nach der Kapitulation der französischen Truppen bei Sedan und der Gefangennahme des Kaisers Napoleon III. wurde in Paris ein unblutiger Umsturz durch General Trochu durchgeführt. Er errichtete eine Übergangsregierung und wies an, neue Truppen auszuheben zur Weiterführung des Krieges.

Am 19. September 1870 erreichten die deutschen Truppen Paris und belagerten die Stadt. Im Gegenzug führten nun die französischen Kräfte einen Guerilla Krieg gegen die Preußen indem Sie deren Versorgungszüge und Besatzungkräfte angriffen. Daraufhin wurde Paris von der deutschen Artillerie beschossen.

Nachdem die letzten französischen Truppen von Metz am 27. Oktober kapitulierten, konnten die nun freigewordenen Truppen unter der Führung von Prinz Karl gegen die neu aufgestellten französischen Armeen in Flandern, an der Loire, im Lyonnais und in der Normandie eingesetzt werden, um diese nicht nach Paris marschieren zu lassen.

 

 

 

Das Ende des Krieges:

Entgegen der Ausrichtung zur Weiterführung des Krieges gefordert durch den französischen Innen- und Kriegsministers Léon Gambetta, handelte das Regierungsmitglied Jules Favre einen Waffenstillstand aus der am 31. Januar 1871 in Kraft trat. Hierfür sollten auch einige Stadtteile Paris von deutschen Truppen besetzt werden, doch da für den 8. Februar Wahlen für eine neue Nationalversammlung eingeräumt wurden, wollte Bismarck diese nicht mit seinen Truppen behindern.

Das Wahlergebnis brachte besonders für die Anhänger der Monarchie viele Stimmen, die den Krieg mit Preußen so schnell wie möglich beenden wollten um danach mit den Anhängern der Republik "abrechnen" zu können und die Monarchie wieder herzustellen.

Der zum provisorischem Staatsoberhaupt gewählte Adolphe Thiers unterzeichnete schließlich am 26. Februar einen Vorfrieden von Versailles mit Preußen.

Bereits während des Krieges lies Bismarck mit den Süddeutschen Staaten die Novemberverträge aushandeln, die damit dem Inhalt nach ebenfalls dem Norddeutschen Bund beitraten. Am 8. Dezember wurde hierfür die Bundesverfassung geändert und trat am 1. Januar 1871 in Kraft. Damit wurde die Bezeichnung Norddeutscher Bund in Deutsches Reich umbenannt und der Königstitel in Kaisertitel. Am 18. Januar wurde Wilhelm I. offiziell im Spiegelsaal von Versailles zum Kaiser ausgerufen.

 

Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871) im Spiegelsaal von Schloss Versailles, Historiengemälde von Anton von Werner aus den 1880er-Jahren

Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871) im Spiegelsaal von Schloss Versailles, Historiengemälde von Anton von Werner aus den 1880er-Jahren

 

Die Beendigung des Krieges wurde am 10. Mai mit den Friedensverträgen von Frankfurt beschlossen.

 

Preußische Truppen ziehen nach dem Krieg in Berlin ein, 1871

Preußische Truppen ziehen nach dem Krieg in Berlin ein, 1871

 

 

 

Folgen des Krieges:

Frankreich musste mit den Friedensverträgen seine Gebiete Elsass und Lothringen an Deutschland abtreten, was in Frankreich als Schmach angesehen wurde und bei den Verträgen nach dem ersten Weltkrieg wieder Rückgängig gemacht wurde. In der französischen Bevölkerung entwickelte sich mit dem Abtreten der Gebiete zudem eine große Ablehnung gegenüber Deutschland.

Weiter musste Frankreich eine Entschädigungssumme in Höhe von 5 Milliarden Francs an Deutschland zahlen. Mit diesem Geld wurden in Deutschland große Infrastrukturmaßnahmen und öffentliche Gebäude finanziert.

Während des Krieges schlossen sich die Süddeutschen Staaten dem Norddeutschen Bund an. Durch eine neue Verfassung entstand im Januar 1871 das erste deutsche Reich mit Wilhelm I. als deutschen Kaiser. Damit war die Einigung aller deutschen Staaten vollzogen.

 

Mitteleuropa von 1866 bis 1914

Mitteleuropa von 1866 bis 1914

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71: Vorgeschichte, Verlauf, Folgen

Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71: Vorgeschichte, Verlauf, Folgen Gebundene Ausgabe – 27. März 2013

Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71: Vorgeschichte, Verlauf, Folgen Gebundene Ausgabe – 27. März 2013

1870/71: Der Krieg, der Deutschland einigte

Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 als wichtiges historisches Datum wird in diesem Buch aus vielen Perspektiven betrachtet.

Er zählt ohne Zweifel zu den Ereignissen, die den Lauf der Geschichte wesentlich beeinflusst haben: der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Nach dem Krieg Preußens und seiner Verbündeten gegen Frankreich wurde das Deutsche Reich in Versailles gegründet und die dominierende Stellung Deutschlands in Europa eingeleitet, mit der die Person Otto von Bismarck untrennbar verbunden ist. Deutschland wurde in der folgenden Periode, die Mitteleuropa fast ein halbes Jahrhundert Frieden und einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung brachte, zu einem der wichtigsten Mitspieler in der Weltpolitik.

Im Buch „Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71“ versammelt der Historiker Olaf Haselhorst als Herausgeber eine Gruppe von Fachleuten, die dieses historische Ereignis aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchten. Die politischen und militärischen Ereignisse im und rund um den Deutsch-Französischen Krieg werden genauso analysiert wie die damalige Waffentechnik, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen der Kriegsparteien und der völkerrechtliche Aspekt.

Durch die Beiträge der ausgewiesenen Experten wird das Buch zur unentbehrlichen Lektüre historisch Interessierter, die Wert auf das Verständnis europäischer Zusammenhänge bis in die Gegenwart legen.

Hier klicken!

 

 

Die Gründung des Deutschen Reiches 1870/71 in Augenzeugenberichten (Augenzeugenbrichte)

Die Gründung des Deutschen Reiches 1870/71 in Augenzeugenberichten (Augenzeugenbrichte) Gebundene Ausgabe – 27. Juli 2011

Die Gründung des Deutschen Reiches 1870/71 in Augenzeugenberichten (Augenzeugenbrichte) Gebundene Ausgabe – 27. Juli 2011

Nichts, so heißt es in der Psychologie, interessiert den Menschen so sehr wie der Mensch. Diesem Grundgedanken folgend, wurde vor rund fünf Jahrzehnten die Reihe »...in Augenzeugenberichten« ins Leben gerufen. Eine Reihe, die durch authentische, zeitgenössische Dokumente große Ereignisse, Personen und Epochen der Weltgeschichte in die Gegenwart zurückholte. Hier berichten Augenzeugen von damals und machen in Briefen, Tagebüchern und Berichten Geschichte lebendig. Sachkundig kommentiert durch die Herausgeber, allesamt Historiker und Publizisten, entstehen so unmittelbare, fesselnde Darstellungen von Wegmarken der Geschichte. Die Berichte selbst haben bis heute nichts von ihrer Lebendigkeit eingebüßt und sind erfrischend authentisch - Geschichte aus erster Hand in wohlfeinen Bänden.

Hier klicken!

 

 

Schlacht von Sedan am 1. September 1870. [Deutsch-Französischer Krieg 1870/71] (Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 - Gesamtausgabe von Carl Bleibtreu (Reprint))

Schlacht von Sedan am 1. September 1870. [Deutsch-Französischer Krieg 1870/71] (Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 - Gesamtausgabe von Carl Bleibtreu (Reprint)) Taschenbuch – 13. Januar 2010

Schlacht von Sedan am 1. September 1870. [Deutsch-Französischer Krieg 1870/71] (Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 - Gesamtausgabe von Carl Bleibtreu (Reprint)) Taschenbuch – 13. Januar 2010

196 Seiten mit 25 Abbildungen, darunter 21 Zeichungen in schwarz/weiß und eine in Farbe, sowie drei Karten. (Altdeutsche Schrift). Band 10 der 19-bändigen Gesamtausgabe von Carl Bleibtreu zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 --- Die Schlacht von Sedan fand am 1. September 1870 statt und endete mit der Kapitulation der französischen Truppen sowie der Gefangennahme des französischen Kaisers Napoléon III. Auf deutscher Seite gab es etwa 3000 Tode und 5900 Verwundete und auf französischer Seite etwa 7.000 Tote und 14.000 Verwundete. Dazu kamen noch 86.000 französiche Gefangene.

Hier klicken!

 

 

"Potsdam ist geschlagen" Briefe aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71

"Potsdam ist geschlagen" Briefe aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 Gebundene Ausgabe – 30. Dezember 2015

"Potsdam ist geschlagen" Briefe aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 Gebundene Ausgabe – 30. Dezember 2015

In 172 Briefen an seine Eltern übermittelte der junge Leutnant Friedrich Clauson von Kaas seine Eindrücke aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Aufgrund seiner Verwendung - er diente als zweiter Adjutant im Stab des Gardekorps - war sein tägliches Wirken durch das Umfeld der "großen Männer" geprägt, einer von ihnen der Generalmajor Prinz Kraft zu Hohenlohe-Ingelfingen, dem Clauson von Kaas unterstellt war. Die Herausgeber ordnen das Erleben und Erinnern des jungen Offiziers kritisch in die bestehende Überlieferung zumeist prominenterer Zeitgenossen ein. Sie analysieren und kommentieren die militärische wie auch die persönliche Alltagsgeschichte. Ihre erinnerungsgeschichtliche Auseinandersetzung ermöglicht zudem Einblicke in die Entstehungszusammenhänge der einzelnen Schreiben. Friedrichs individueller Blick in seinen Briefen wiederum trägt dazu bei, die deutsche Seite dieses Krieges besser zu verstehen.

Hier klicken!

 

 

Der Beitrag Der Deutsch-Französische Krieg erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
7006
Der Aufstieg und die Vormachtstellung Preußens https://www.militaer-wissen.de/der-aufstieg-und-die-vormachtstellung-preussens/ Fri, 06 May 2016 13:03:38 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=6972 Nach der Niederlage Napoleons wurden aus den zerstückelten Kleinstaaten, die sich im Herzen Europas befanden, ein Bund aus 39 deutschen Staaten. Dominiert wurde der Bund von Österreich, Preußen erlangte in den Jahren zuvor zwar den Status einer Großmacht, konnte seine Interessen in dem Bund jedoch nicht durchsetzen. Dieser Zustand führte über den Umweg eines Krieges mit Dänemark zu einem Krieg Weiter lesen

Der Beitrag Der Aufstieg und die Vormachtstellung Preußens erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
Nach der Niederlage Napoleons wurden aus den zerstückelten Kleinstaaten, die sich im Herzen Europas befanden, ein Bund aus 39 deutschen Staaten. Dominiert wurde der Bund von Österreich, Preußen erlangte in den Jahren zuvor zwar den Status einer Großmacht, konnte seine Interessen in dem Bund jedoch nicht durchsetzen. Dieser Zustand führte über den Umweg eines Krieges mit Dänemark zu einem Krieg mit Österreich, an dessem Ende die Vorherrschaft Preußens über die deutschen Staaten stand und der Weg zu einem vereinigten Deutschland gelegt wurde.

 

Mitteleuropa von 1815 bis 1866

Mitteleuropa von 1815 bis 1866

 

 

 

Der deutsch-dänische Krieg:

Der Ursprung der Spannungen zwischen dem deutschen Bund und Dänemark lag in der Schleswig-Holsteinischen Erhebung, die von 1848 bis 1851 in einem 3-jährigen Krieg endete. Nach dem Londoner Protokoll wurde der dänischen Krone zwar die Hoheit über die Herzogtümer Schleswig (als dänisches Lehen) sowie Holstein und Lauenburg (als Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes) zugesprochen, allerdings unter der Bedingung, dass diese Staaten als selbstständige Einheiten zu behandeln sind.

Einige politische Strömungen in Dänemark forderten allerdings die weitere Integration von Schleswig zu Dänemark, was besonders der Verwaltung zu Gute kommen sollte. So wurde 1863 mit dem "Märzpatent" des dänischen Königs Friedrich VII. bereits der erste Schritt zu einer Integration vollzogen. Am 30. August folgte eine neue verfassungsrechtlichen Ordnung für Holstein, womit nur eine Personalunion zwischen Dänemark mitsamt Schleswigs auf der einen Seite und Holstein und Lauenburg auf der anderen Seite bestehe. Dieses Vertragswerk war damit ein klarer Bruch des Londoner Protokolls und führte zu erheblichen Protesten des deutschen Bundes sowie der Bevölkerung.

Eine vollständige Trennung von Schleswig und Holstein-Lauenburg wurde am 28. September 1863 mit dem Grundgesetz für die gemeinsamen Angelegenheiten des Königreichs Dänemarks und des Herzogtums Schleswigs vollzogen. Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck schloss daraufhin mit Österreich ein Bündnis und betrachtete bereits eine militärische Intervention gegen Dänemark.

Im November verstarb der dänische König Friedrich VII., seine Nachfolge trat Christian IX. an. Er unterzeichnete am 18. November 1863 eine neue Verfassung, die als Konsequenz die Besetzung Holsteins und Lauenburgs durch Truppen des deutschen Bundesheeres zur Folge hatte.

Am 16. Januar 1864 wurde von Preußen und Österreich ein 48 Stunden Ultimatum an Dänemark gestellt, dass die November Verfassung rückgängig machen sollte sowie Schleswig zu räumen hatte. Als Dänemark dem Ultimatum nicht nachkam, überschritten am Morgen des 1. Februar 1864 preußische und österreichische Truppen unter der Führung von Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel die Eider bei Rendsburg. Gleichzeitig versuchte eine preußische Einheit die Schlei bei Missunde zu überqueren, wurde jedoch zurück geschlagen. Die Österreicher waren bei der Überquerung der Sorge erfolgreicher und rückten bis auf 10 Kilometer an die Befestigungsanlage Danewerk heran. Der Plan, das Danewerk durch die Österreicher und Preußen in die Zange zu nehmen scheiterte zwar, doch der dänische Kommandant entzog sich der Gefahr und lies seine Truppen in die Düppeler Schanzen bei Flensburg verlegen.

 

Rückzug der dänischen Truppen aus dem Danewerke am 5. bis zum 6. Februar 1864

Rückzug der dänischen Truppen aus dem Danewerke am 5. bis zum 6. Februar 1864

 

Die Truppen der Österreicher und Preußen rückten weiter nach Norden vor, Pläne zur Stürmung der Düppeler Schanzen wurden zunächst nicht erarbeitet, da dies zu hohe Verluste bedeutet hätte. Doch als der Versuch die Insel Alsen zu besetzen um die dänischen Truppen abzuschneiden misslang, entschieden sich die Österreicher und Preußen nun doch noch, die Schanzen zu stürmen. Dazu wurden ab dem 7. April 1864 die dänischen Stellungen mit Artillerie beschossen. Nach rund einer Woche waren bereits die Hälfte der dänischen Geschütze zerstört und rund ein drittel der Soldaten Tod, Verwundet oder durch Krankheit geschwächt. Der Sturmangriff der Preußen stieß somit am 18. April auf kaum Gegenwehr und die ersten 6 Schanzen konnten innerhalb kurzer Zeit eingenommen werden. Ein Gegenangriff der Dänen scheiterte und so wurden auch die 4 letzten Schanzen geräumt.

 

Erstürmung der Düppeler Schanzen

Erstürmung der Düppeler Schanzen

 

Ab dem 12. Mai erfolgten die ersten Friedensverhandlungen unter der Vermittlung von England und Frankreich. Da sich die Kriegsparteien jedoch auf keinen Grenzverlauf einigen konnte, entflammte der Krieg Ende Juni erneut.

Preußen gelang es diesmal die Insel Alsen schnell zu besetzen. Am 11. Juli war bereits die gesamte Halbinsel Jütland in der Hand der Preußen und Österreicher. Da nun auch weitere dänische Insel in Gefahr waren, musste Dänemark erneut über einen Waffenstillstand verhandeln. Dieser trat am 20. Juli 1864 in Kraft.

14. August 1865 wurde in dem Vertrag von Gastein festgelegt, dass die Herzogtümer Sachsen-Lauenburg und Schleswig an Preußen fielen, Holstein an Österreich abgetreten wurde. Der Krieg zwischen Österreich, Preußen und Dänemark war damit zwar beendet, doch Österreich akzeptierte die Vorherrschaft Preußens für Norddeutschland nicht, somit bauten sich erneut Spannungen auf, die im deutschen Krieg endeten.

 

 

 

Der deutsche Krieg:

Ausgangspunkt für den Krieg Preußens und seiner Verbündeten gegen Österreich und seine Verbündeten, war die Kontrolle über Norddeutschland, die aus dem deutsch-dänischen Krieg hervorging.
In diesem wurden die Herzogtümer Schleswig und Holstein an Preußen und Österreich verteilt, doch im Gegensatz zu Preußen, akzeptierte Österreich die Nebenregierung des Herzogs Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein. Preußen sah dies als Bruch des Vertrages von Gastein, der nach dem deutsch-dänischen Krieg ausgehandelt wurde.

Da politisch keine Einigung erzielt werden konnte, marschierten preußische Truppen am 9. Juni 1866 in Holstein ein. Österreich hingegen drängte auf die Mobilmachung des Bundesheeres des deutschen Bundes auf Grundlage einer einer Bundesexekution wegen verbotener Selbsthilfe Preußens. Am 14. Juni erfolgte die Zustimmung und Karl von Bayern wurde zum Bundesfeldherrn ernannt. Preußen sah dies als Bruch der Bundesverfassung und erklärte den deutschen Bund für aufgelöst.

Den Oberbefehl über die preußischen Truppen hatte Helmuth Graf von Moltke, der bereits im deutsch-dänischen Krieg durch seine modernen und auf die jeweilige Situation angepassten Taktiken große Siege erzielte. Nun sah sich Moltke im Südosten 270.000 österreichischen und sächsischen Truppen und im Nordwesten 120.000 Truppen der Hannoveraner und süddeutschen Staaten entgegen. Insgesamt verfügte sein Heer über rund 64.000 Soldaten weniger. Er schickte somit zuerst 278.000 Mann in den Südosten, die restlichen 48.000 gegen die Hannoveraner. In der Schlacht bei Langensalza verloren seine Soldaten zwar gegen die Hannoveraner, doch aufgrund der hohen Verluste dieser, musste Hannover Ende Juni 1866 kapitulieren.

Moltke lies sein Heer gegen die Österreicher und Sachsen in 3 Heere aufteilen. Eine Armee konnte die Sachsen ins österreichische Böhmen zurückdrängen während der Oberbefehlshaber der Österreicher, Ludwig von Benedek, unentschlossen war, welche preußische Armee er nun angreifen soll. Dies nutzten die Preußen gestützt durch ihre besseren und schnelleren Waffen und drängten die Österreicher auf den Höhenzug vor der Festung Königgrätz zurück.

 

Schlacht bei Königgrätz - Prinz Friedrich Karl Nikolaus von Preußen befehligt preußische Truppen

Schlacht bei Königgrätz - Prinz Friedrich Karl Nikolaus von Preußen befehligt preußische Truppen

 

Moltke ersann den Plan mit 2 seiner Armeen die Österreicher  zu beschäftigen, während seine 3. Armee die Flanke angriff. Am 3. Juli 1866 erfolgte der Angriff, doch aufgrund des schlechten Wetters erreichte die Armee, die den Flankenangriff ausführen sollte, nicht der Befehl dafür. Die ersten beiden Armeen wurden zurückgedrängt, doch Ludwig von Benedek stieß ihnen nicht nach, was den Preußen die Möglichkeit zur Reorganisation gab. Am frühen Nachmittag der Schlacht, erreichte der Befehl zum Angriff doch noch die Flankenarmee. Dieser Angriff zwang die Österreicher zum Rückzug, Königgrätz konnte eingenommen werden und der österreichische Kaiser musste um Waffenstillstand bitten.

 

Szene aus der kriegsentscheidenden Schlacht bei Königgrätz

Szene aus der kriegsentscheidenden Schlacht bei Königgrätz

 

Mitteleuropa von 1866 bis 1914

Mitteleuropa von 1866 bis 1914

 

 

 

Folgen des deutschen Krieges:

Am 26. Juli 1866 wurde eine durch den französischen Kaiser Napoléon III. vermittelten Vorfrieden von Nikolsburg geschlossen, nachdem Österreich seinen Rückzug aus der Politik über die deutschen Staaten erklärte. Mit dem Frieden von Prag erfolgte der eigentliche Friedensvertrag.

Preußen setzte seinen Entschluss durch den deutschen Bund aufzulösen. An seine Stelle trat mit den Augustverträgen ein Militärbündnis mit den Norddeutschen Staaten, der im Norddeutschen Bund unter preußischer Vorherrschaft gipfelte. Die Süddeutschen Staaten Königreich Bayern, das Königreich Württemberg, das Großherzogtum Baden und das Großherzogtum Hessen unterzeichneten ein Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen und dem Norddeutschen Bund, sodass die jeweiligen Armeen dem Befehl Preußens unterstellt waren.

 

Flagge des Norddeutschen Bund

Flagge des Norddeutschen Bund

 

Österreich musste Venetien an Italien abgeben, dass mit Preußen im Krieg verbündet war. Zwar unterlagen die italienischen Armee die der Österreicher, doch mit Preußen wurde der Krieg gewonnen. Das Land gründete 1867 zusammen mit Ungarn die Doppelmonarchie, auch kaiserlich und königlich (k.u.k.) genannt.

Der französische Kaiser Napoléon III. konnte seine territorialen Wünsche für das Rheinufer nicht durchsetzen. Die politischen Beziehungen zwischen Frankreich und Preußen verschlechterten sich nach dem Friedensvertrag deutlich.

 

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

1866: Bismarcks Krieg gegen die Habsburger

1866: Bismarcks Krieg gegen die Habsburger Gebundene Ausgabe – 1. März 2016

1866: Bismarcks Krieg gegen die Habsburger Gebundene Ausgabe – 1. März 2016

Der Deutsch-Deutsche Krieg 1866 war die Entscheidung im Kampf um die Vorherrschaft zwischen Preußen und Österreich. Höhepunkt des Krieges war der Sieg bei Königgrätz am 3. Juli vor 150 Jahren. Die kühl kalkulierende Realpolitik Bismarcks und das überragende strategische Können Moltkes führten Preußen zum Sieg - so die gängige Sicht.
Tatsächlich war der Sieg in Böhmen nicht zwangsläufig. Preußens Triumph bedeutete faktisch die Aufgabe des Traums von der deutschen Einheit. Er ebnete zwar den Weg zum Deutschen Kaiserreich, doch in seiner kleindeutschen Lösung.
Klaus-Jürgen Bremm schildert alle Aspekte dieses Krieges: Er untersucht die Vorgeschichte ebenso wie den Weg in die Eskalation und den eigentlichen Schlachtenverlauf; die Kriegführung im Zeichen neuester waffentechnischer Errungenschaften wie auch die Kämpfe auf dem italienischen Kriegsschauplatz. Darüber hinaus zeigt er die Rezeption der Ereignisse in den verschiedenen beteiligten Staaten - Österreich, Deutschland, Italien. Es ist ein Krieg, der die weitere Entwicklung Europas entscheidend beeinflusste.

Hier klicken!

 

 

Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600 - 1947

Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600 - 1947 Broschiert – 13. Oktober 2008

Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600 - 1947 Broschiert – 13. Oktober 2008

Die Geschichte Preußens – ein brillant erzähltes Standardwerk

Christopher Clark schildert den Aufstieg Preußens vom kleinen, an Bodenschätzen armen Territorium um Berlin zur dominierenden Macht auf dem europäischen Kontinent. Seine brillante Darstellung von über 300 Jahren preußischer Historie ist ein Meisterwerk der Geschichtsschreibung.

Die Auflösung Preußens durch ein alliiertes Kontrollratsgesetz am 25. Februar 1947 setzte einen Schlusspunkt unter eine Jahrhunderte alte wechselvolle Geschichte. Der Name Preußen ist untrennbar verbunden mit Aufklärung und Toleranz, verkörpert etwa in Friedrich dem Großen, verbunden aber auch mit Militarismus, Maßlosigkeit und Selbstüberschätzung Wilhelms II. Das Nachdenken über Preußen stand in den letzten Jahrzehnten im Schatten der hitzigen Debatten über die deutsche Geschichte.

Doch die Zeit ist reif für einen distanzierten, sensibel wägenden Blick auf dieses große Kapitel der deutschen und europäischen Vergangenheit. Christopher Clark schildert den Aufstieg Preußens vom kleinen, an Bodenschätzen armen Territorium um Berlin zur dominierenden Macht auf dem europäischen Festland und schließlich die Auflösung nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches. Seine brillante Darstellung von über 300 Jahren preußischer Historie ist ein Meisterwerk angelsächsischer Geschichtsschreibung.

Hier klicken!

 

 

Preußen: Aufstieg und Fall einer Großmacht

Preußen: Aufstieg und Fall einer Großmacht Gebundene Ausgabe – 1. September 2011

Preußen: Aufstieg und Fall einer Großmacht Gebundene Ausgabe – 1. September 2011

Die Geschichte Preußens ist eine Geschichte voller Widerspruche. Militarismus und preußische Tugenden stehen im Gegensatz zu der kulturellen Hochburg, dem Liberalismus und Fortschrittsstreben. Die Autoren, Koryphäen der Preußenforschung, liefern einen sehr gut lesbaren Überblick über die preußische Geschichte vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis zum dramatischen Ende in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dabei hinterfragen sie die verbreiteten Klischees und Vorurteile, aber auch die vorbehaltlose Bewunderung für den preußischen Staat. Neben der chronologischen Darstellung der Ereignisse gibt es einen umfangreichen Teil zu Staat und Gesellschaft: u.a. über das Dreiklassenwahlrecht, Universitäten und Wissenschaft oder die Entwicklung vom Agrar- zum Industriestaat. Große Persönlichkeiten wie Bismarck, die Moltkes und Gräfin Dönhoff werden in eindrucksvollen Biogrammen portraitiert. Darüber hinaus schildern die Autoren die entscheidenden Schlachten wie z. B. Leuthen und Tannenberg.

Hier klicken!

 

 

Preußen: Die unbekannte Großmacht

Preußen: Die unbekannte Großmacht Taschenbuch – 13. Juli 2009

Preußen: Die unbekannte Großmacht Taschenbuch – 13. Juli 2009

Eine anschaulich und verständlich geschriebene Überblicksdarstellung

Preußen – ein Staat mit zwei Gesichtern. In den Beiträgen von SPIEGEL-Autoren und bekannten Historikern wird die ganze Spannweite der 350-jährigen Geschichte Preußens von der Gründung bis zum Niedergang deutlich: die explosive Mischung aus Aufklärung und Absolutismus, Fortschritt und Rückständigkeit, Zivilisation und Barbarei. Eine lebendige Darstellung von Faszination und Schrecken dieses widersprüchlichen Staates, der Deutschlands Schicksal entscheidend prägte.

Hier klicken!

 

 

Der Beitrag Der Aufstieg und die Vormachtstellung Preußens erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
6972
Die Einigungskriege Italiens https://www.militaer-wissen.de/die-einigungskriege-italiens/ Mon, 02 May 2016 14:49:05 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=6902 Nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reiches zerfiel auch das ehemalige römische Rumpfgebiet auf dem heutigen Italien in viele, oftmals rivalisierende Königreiche und Stadtstaaten. Nicht selten waren diese kleinen Gefilde unter der Herrschaft der größeren europäischen Mächte wie Österreich oder Spanien. Als Ende des 18. Jahrhunderts Napoleon mit seinen französischen Truppen einmarschierte um die Österreicher zu vertreiben, verleibte er dem französischen Weiter lesen

Der Beitrag Die Einigungskriege Italiens erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
Nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reiches zerfiel auch das ehemalige römische Rumpfgebiet auf dem heutigen Italien in viele, oftmals rivalisierende Königreiche und Stadtstaaten. Nicht selten waren diese kleinen Gefilde unter der Herrschaft der größeren europäischen Mächte wie Österreich oder Spanien.

Als Ende des 18. Jahrhunderts Napoleon mit seinen französischen Truppen einmarschierte um die Österreicher zu vertreiben, verleibte er dem französischen Staatsgebiet den Nordwesten und Mittelitalien ein. Ausserdem vereinigte er den Rest in ein nördliches und im Süden in ein sizilianisches Königreich. Nach dessen Niederlagen und Verbannung erfolgte die Zurücksetzung auf die alten Herrschaften und Grenzen, wobei sich Österreich jedoch die Herrschaft über das nördliche Gebiet Lombardei-Venetien und 3 kleinere Gebiete sicherte.

Die daraufhin aufflammenden Aufstände wurden niedergeschlagen, der Wille zur Einigung jedoch nicht gebrochen.

 

Italien Mitte des 19. Jahrhunderts

Italien Mitte des 19. Jahrhunderts

 

 

 

Der erste Krieg:

Die Französische Revolution, die im Februar 1848 ausbrach, verbreitete sich über weite Teile Europas. So auch im März die italienische Gebiete, die sich von der Herrschaft Österreichs lossagen wollten. In Mailand, der Lombardei und Venedig brachen Aufstände aus. Die Zurückhaltung der Österreicher nahm König Karl Albert von Sardinien-Piemont zum Anlass die Österreicher militärisch aus der Lombardei zu vertreiben und erklärte dem Land den Krieg. Kurz darauf erklärte Venedig seine Unabhängigkeit.

 

Ausrufung der Republik Venedig am 23. März

Ausrufung der Republik Venedig am 23. März

 

Die österreichischen Truppen unter der Führung von Marschall Josef Radetzky zogen sich aus Mailand zurück und warteten in den Festungsstädten Verona, Mantua, Peschiera und Legnano auf die vorrückenden Truppen von Karl Albert. Diese konnten die Stadt Peschiera schnell erobern und wandten sich anschließend der Bergstadt Custoza zu, wurden dort im Juli 1848 jedoch geschlagen. Nun rückten die Österreicher vor und eroberten Mailand zurück und vertrieben anschließend Karl Alberts Truppen aus der Lombardei, sodass dieser einen Waffenstillstand schließend musste.

Bereits im März 1849 brachen die Kämpfe erneut aus. Die Österreicher schlugen Karl Alberts Truppen bei Novara und Belagerten Venedig, dessen Unabhängigkeit im August für beendet erklärt wurde. Zwar brach nun auch in Florenz eine Revolte aus, diese wurde von den Österreichern jedoch schnell niedergeschlagen. König Karl Albert dankte ab um seinem Sohn Viktor Emanuel II. Platz zu machen.

 

Feldmarschall Radetzky am 23. März 1849 bei Novara

Feldmarschall Radetzky am 23. März 1849 bei Novara

 

Bereits im Februar 1849 wurde im Süden die Republik in Rom ausrufen. Italienische Nationalisten vertrieben Papst Pius IX. und verschanzten sich in der Stadt gegen die nun anrückenden Truppen aus Neapel und Frankreich. Am 30. Juni mussten die Verteidiger kapitulieren und auch im Süden Italiens zerbrach die Hoffnung auf Einigkeit.

 

 

 

Der zweite Krieg:

Das Resultat aus dem ersten Einigungskrieg war lediglich eine liberale Verfassung für das Gebiet Piemont. Doch 10 Jahre nach dem ersten Versuch konnte der Premierminister von Piemont Graf Cavour mit dem französischen Kaiser Napoleon III. ein geheimes Abkommen vereinbaren, was die Vertreibung der Österreicher zum Ziel hatte. Nach dem Abschluss provozierte Piemont eine Kriegserklärung Österreichs, Frankreich kam seinen Verpflichtungen bei und entsandte beim ersten militärischen Massentransport per Eisenbahn rund 130.000 Soldaten und ebenso viele Pferde in das Kampfgebiet.

Das erste Aufeinandertreffen der Truppen erfolgte am 4. Juni 1859 bei Magenta. Die französischen Truppen waren dabei auf zweigeteilt, wobei die eine Hälfte über einen Kanal die Österreicher von Westen her Angriff, die andere Hälfte von Norden. Die französischen Truppen im Westen konnten eine Zeitlang aufgehalten werden, da der Vorstoß der aus Norden kommenden Truppen langsamer als erwartet war. Doch am späten Nachmittag des Schlachttages erreichten die nördlichen Truppen schließlich die Stadt und konnten nach einem schweren Häuserkampf die Österreicher vertreiben.

Diese zogen sich anschließend nach Osten zurück während die Franzosen Mailand einnahmen. Am 24. Juni konnten die vorrückenden Franzosen unerwartet die Österreicher bei Solferino einholen. In der blutigen Schlacht konnten die Franzosen durch ihre besseren Geschütze und der Unterstützung ihrer Fremdenlegionäre die Schlacht gewinnen.

 

Napoleon III. in der Schlacht von Solferino

Napoleon III. in der Schlacht von Solferino

 

Ausgehend von der Heftigkeit der Schlacht von Solferino schlossen Frankreich und Österreich Frieden. Nach diesem musste Österreich die Lombardei an Piemont abtreten, die wiederum als Dank an die Franzosen Nizza und Savoyen im Westen an Frankreich abgaben. Weiter verlor Österreich auch seine 3 mittelitalienischen Gebiete an Piemont.

 

 

 

Der Krieg gegen Neapel:

Nach der teilweisen Vereinigung des italienischen Nordens begann der Revolutionsführer Giuseppe Garibaldi mit der Vereinigung des Südens. Hierfür landete er im Mai 1860 aus Genua mit rund 1.000 Soldaten in Sizilien. Dort schlossen sich ihm weitere Freiwillige an und die Truppe marschierte ins Landesinnere. Bei Calatafimi, im Westen Siziliens, konnte zum ersten Mal neapolitanische Truppen geschlagen werden, anschließend konnte Palermo eingenommen werden.

 

Giuseppe Garibaldi

Giuseppe Garibaldi

 

Unter zu Zuhilfenahme der Royal Navy setzten seine Truppen zum Festland über, und nahmen kurz darauf Neapel ein. Im Oktober 1860 erfolgte der nächste Sieg bei Volturno und bei Gaeta schloss er die feindliche Truppe mit der aus dem Norden heranrückenden Armee von Piemont ein. Diese musste im Februar 1861 kapitulieren und im März konnte Emanuel II. zum König von Italien gekrönt werden.

 

 

 

Venedig und das römische Gebiet:

Im März 1861 konnte fast das gesamte Gebiet von Italien zu einem Staat vereinigt werden. Doch noch immer waren Venetien um Venedig herum, sowie das Gebiet um Rom herum noch unabhängig bzw. gehörten zu Österreich.

Im Juni 1866 schloss sich Italien daraufhin Preußen im Krieg gegen Österreich an, um seine Ansprüche auf Venetien geltend zu machen. Zwar konnte Österreich die italienischen Truppen bei Custoza und Lissa schlagen, aber den Krieg gegen Preußen verlor das Land. Nach den Friedensverhandlungen musste Österreich also Venetien an Italien abtreten.

Bei dem deutsch-französischem Krieg von 1870 war Frankreich gezwungen, seine Legion abzuziehen, die das Land für den Schutz des Papstes in Rom stationiert hatte. Italien nutzte die Gelegenheit und eroberte das nun ungeschützte Gebiet und verleibte es dem italienischen Staat ein. Hierbei wurde Rom auch als Hauptstadt ausgerufen.

 

 

 

Weitere Annexion Italiens:

Die letzten Gebiete, die dem italienischen Staat zugesprochen wurden, kamen nach dem ersten Weltkrieg hinzu. Nach der Kapitulation des Kaiserreichs Österreich fielen an Italien Südtirol, Triest und Istrien.

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der lange Weg zur Nation: Das italienische Risorgimento

Der lange Weg zur Nation: Das italienische Risorgimento Taschenbuch – 20. Oktober 2011

Der lange Weg zur Nation: Das italienische Risorgimento Taschenbuch – 20. Oktober 2011

Italiens nationalstaatliche Einigung war nicht Ergebnis einer zielgerichteten Entwicklung, sondern stand am Ende eines langen Weges, den zahlreiche Protagonisten mit zum Teil ganz unterschiedlichen Ideen und Aktionen gestaltet haben. Diese Geschichte und ihre Auswirkungen auf die italienische Identität bis heute stellt das Buch überaus anschaulich dar.

Hier klicken!

 

 

Garibaldis Feldzug in beiden Sizilien

Garibaldis Feldzug in beiden Sizilien Taschenbuch – Januar 2012

Garibaldis Feldzug in beiden Sizilien Taschenbuch – Januar 2012

Garibaldi war eine bestimmende Person in den Italienischen Einigungskriegen. 1860 segelte er mit Tausend Mann nach Süden (Zug der Tausend), um Sizilien und Neapel zu befreien und dem Königreich Sardinien zuzuführen. Mit dem Krieg gegen Österreich 1866 wurde die italienische Einigung dann wenige Jahre später nahezu fertiggestellt. Nachdruck des Originals von 1861.

Hier klicken!

 

 

Garibaldi: Die Geschichte eines Abenteurers, der Italien zur Einheit verhalf (WAT)

Garibaldi: Die Geschichte eines Abenteurers, der Italien zur Einheit verhalf (WAT) Taschenbuch – 1. Februar 2007

Garibaldi: Die Geschichte eines Abenteurers, der Italien zur Einheit verhalf (WAT) Taschenbuch – 1. Februar 2007

Der Abenteurer, Freiheitskämpfer und Frauenheld Giuseppe Garibaldi (1807-1882) ist bis heute die faszinierendste Gestalt des Risorgimento, der Bewegung für die Einheit Italiens. Friederike Hausmann zeichnet die Biographie eines leidenschaftlichen Abenteurers nach, der es - anders als Politiker wie Mazzini und Cavour - verstand, das gemeine Volk zu begeistern. Garibaldis >Zug der Tausend< nach Sizilien versetzte ganz Europa in fassungsloses Erstaunen. Gegen Ende seines Lebens war Garibaldi offiziell gefeierter Volksheld und gefürchteter Gegner der neuen bürgerlichen Herren. Die Biographie ist durch literarische und dokumentarische Zeugnisse ergänzt und entwirft gleichzeitig ein noch heute vertrautes Bild Italiens: Ein Land, das zur Einheit fand, ohne seine Vielfalt zu verlieren.

Hier klicken!

 

 

Der Beitrag Die Einigungskriege Italiens erschien zuerst auf Militär Wissen.

]]>
6902