Antike Archive - Militär Wissen https://www.militaer-wissen.de/category/spezialeinheiten-und-taktiken/antike/ Alles Rund um das Thema Militär, Armeen und Waffentechnik Tue, 08 May 2018 08:21:27 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.4 68829123 Römischer Legionär https://www.militaer-wissen.de/roemischer-legionaer/ Mon, 28 Apr 2014 14:27:09 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=574 Die Macht Roms gründete sich vor allem auf seine Soldaten. Durch das Aufstellen eines Berufsheeres und der Einführung von vielen Standarts wie der einheitlichen Kampfausrüstung, Waffen und Training setzte die römische Armee für viele Jahrhunderte das Maß einer modernen Armee. Kaiser Augustus (31 vor Christus – 14 nach Christus) war zu der Überzeugung gelangt, dass es für das römische Reich Weiter lesen

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Die Macht Roms gründete sich vor allem auf seine Soldaten. Durch das Aufstellen eines Berufsheeres und der Einführung von vielen Standarts wie der einheitlichen Kampfausrüstung, Waffen und Training setzte die römische Armee für viele Jahrhunderte das Maß einer modernen Armee.

Kaiser Augustus (31 vor Christus – 14 nach Christus) war zu der Überzeugung gelangt, dass es für das römische Reich erforderlich sei, über ein stehendes Heer zu verfügen.
Er war der Begründer der römischen Berufsarmee, deren Soldaten römische Bürger waren.
Das bedeutet, dass ein Mann, der als Soldat im römischen Heer dienen wollte, ein römischer Bürger sein musste. Seine Familie musste also das Bürgerrecht besitzen.

 

Römischer Legionär

Römischer Legionär

Legionär mit Kampfausrüstung am Ende des 1. Jhdts. n.Chr. Quelle: http://www.legioxv.org

 

Ausbildung:
Die Grundausbildung dauerte in der Regel vier Monate. Zu Beginn seines Dienstes trugen Soldaten noch die Bezeichnung Probatur, womit er ein Soldatenanwärter war aber noch kein Soldat im eigentlichen Sinne.
Wichtige grundlegende Kenntnisse für die Bereiche Lagerbau, Schwimmen, Reiten und Waffentraining wurden beigebracht, auch das häufige Marschieren von 30 Kilometern mit voller Ausstattung wurde geübt, da während der Feldzüge nicht selten weite Distanzen schnell erobert werden mussten oder sich die Soldaten auch ab und an schnell zurückziehen mussten.
Bestand der Probatur die für heutige Verhältnisse sehr harte Grundausbildung wurde er zu einem Signatus, einem vollwärtigen Soldaten und damit offiziell in die Liste seiner Einheit aufgenommen und konnte seinen in der Regel 25 jährigen Dienst antreten. Er konnte zudem nun den Fahneneid, auch Sacramentum genannt, ablegen, was dem heutigen Gelöbnis gleich kommt.

 

Ausstattung:
Zur Grundausstattung eines jeden Legionärs gehörten sein Helm, Schild, Kettenhemd oder Schuppenpanzer.
Bewaffnet waren sie mit einer langen Wurflanze sowie einem Schwert und Dolch.

 

Römische Legionäre Quelle: http://www.tonydomin.de

 

Brustpanzer eines römischen Legionärs

Brustpanzer eines römischen Legionärs

Der Brustpanzer sollte vor Angriffen mit Speeren und Schwertern schützen.

 

Römischer Offiziershelm

Römischer Offiziershelm

Der zusätzliche Schmuck auf dem Helm eines Offiziers soll es den Soldaten im Gefecht ermöglichen, den Offizier leicht zu erkennen.

 

Helm eines römischen Legionärs

Helm eines römischen Legionärs

 

Ausrüstung eines römischen Legionärs

Ausrüstung eines römischen Legionärs

1= Wolldecke  2= Lederbeutel mit Wasser oder Wein  3= Beutel für persönliche Gegenstände und 3 Tagesration  4= Spitzhacke  5= Torfstecher

 

 

Sofern sich der Legionär nicht im Kampf oder in seinem Kastell (damalige Bezeichnung für feste Stützpunkte) befand, musste er zudem seine persönliche Ausrüstung selbst tragen. Dazu gehörten neben Verpflegung und Reservebekleidung, Werkzeuge, Kochgeschirr und kleinere persönliche Utensilien wie Toilettenartikel, Besteck oder Spielsteine. Diese Ausrüstung wurde auf einer hölzernen Stange über der linken Schulter getragen und lag auf dem Oberrand des über den Rücken geschnallten Schildes auf um das Gewicht zu stützen. Damit betrug beim Marsch das Gesamtgewicht ca. 40Kg.

 

Ausrüstung eines römischen Legionärs Quelle: http://www.coh-ii-raet.de

 

Der Erfolg der römischen Armee bei ihren vielen Kriegszügen war nicht nur auf die gute Ausbildung und Ausrüstung der Legionäre zurückzuführen, sondern hatte auch ihren Grund in der durchdachten Kampfweise und Kriegstaktik.
Besonders bekannt ist die römische Armee für ihre Schildkrötenformation. Dabei rückten die römischen Legionäre so eng zusammen, dass sie mit ihren Schilden einen „Panzer“ formten.
Dadurch waren die einzelnen Soldaten vor Angreifern besonders gut geschützt.

 

Römische Formation Schildkröte Quelle: http://www.kinderzeitmaschine.de

Römische Schildkröten Formation im Kampf

Römische Schildkröten Formation im Kampf

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Legionär in der römischen Armee: Der ultimative Karriereführer

Legionär in der römischen Armee: Der ultimative Karriereführer Gebundene Ausgabe – 29. Januar 2018

Rom herrscht unangefochten vom Wüstensand Mesopotamiens bis in die Highlands von Kaledonien. Das Reich ruht auf den kräftigen Schultern von Legionären, die die Barbarenhorden im Zaum halten und die Grenzen weiter verschieben. Machen Sie mit und erobern Sie die Welt! Lernen Sie
wie man bei den Legionen angenommen wird und welche Legion die richtige für Sie ist
was Sie auf Feldzügen anziehen und was lieber nicht
wer in der römischen Armee das Sagen hat und wie Sie einen Berber von einem Pikten unterscheiden können
wie man ein Schwert schwingt und ein Katapult abfeuert
wie man eine Stadt erobert und es überlebt
wie Sie sich verhalten, wenn Rom Ihre Legion mit einem Triumphzug ehrt.

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Roms Hilfstruppen und Legionäre

Roms Hilfstruppen und Legionäre Gebundene Ausgabe – 1. April 2008

Spätestens seit der Kaiserzeit besetzten die Armeen Roms weite Landstriche der damals bekannten Welt. Da diese Territorien aus eigener Kraft nicht mehr in dauernder Abhängigkeit gehalten werden konnten, war Rom dazu gezwungen, nichtrömische Hilfstruppen zu rekrutieren. Dieser Band beschreibt sowohl die regulären als auch die so genannten Auxiliartruppen mit ihrer verschiedenartigen Bewaffnung. Er zeigt auch, an welchen Orten und in welchem historischen Kontext sie eingesetzt wurden. Dazu bietet dieser Band einen Überblick über die Militärgeschichte der römischen Kaiserzeit im Imperium Romanum.

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Die Legionen Roms

Die Legionen Roms Gebundene Ausgabe – Special Edition, 12. September 2016

Roms Legionen gehören zu den schlagkräftigsten Streitmächten der Geschichte. Mit ihrer Hilfe eroberte Rom nahezu die gesamte damals bekannte Welt. Für fast ein halbes Jahrtausend sicherte die Armee ein Reich von beispielloser Größe. In diesem Buch erfährt der Leser alles über die Geschichte der Legionen: von ihrer Entstehung in republikanischer Zeit bis zu ihrem Ende in den Wirren der Spätantike. Struktur und Organisation, Ausrüstung und Bewaffnung, Taktik und Belagerungstechnik werden behandelt, selbst der Alltag der Soldaten wird umfassend dargestellt.
Zudem werden all die Legionen vorgestellt, deren Bewegungen über einen längeren Zeitraum nachvollzogen werden können, darunter die 45 Einheiten, die in der Kaiserzeit die Grenzen an allen Enden des Reiches sicherten - von den Bergen Armeniens bis zu den Hügeln Schottlands. Einige errangen glorreiche Siege, andere erlangten traurige Berühmtheit, wie die XII, XIII und XIX, die 9 n. Chr. im Teutoburger Wald vernichtend geschlagen wurden.

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Der Legionär

Der Legionär Taschenbuch – 28. Juli 2015

Tiberius, ein 17jähriger Bauernjunge wird als Rekrut der ruhmreichen Legionen in die Auseindersetzung Caesars mit der römischen Aristokratie verwickelt. Er überlebt die Schlacht mit den Helvetiern, den Kampf mit den Germanen und lernt neben seiner großen Liebe den Zugang zur keltischen Götterwelt kennen, in der seit Jahrtausenden ein gnadenloser Krieg tobt.

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Kriegselefanten https://www.militaer-wissen.de/kriegselefanten/ Tue, 15 Apr 2014 07:41:06 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=488 Kriegselefanten waren eine starke, früh eingesetzte Waffe, die neben Pferden als Tiere in Streitkräften eingesetzt wurden. Die ersten Elefanten wurden in Südasien eingesetzt, dementsprechend oft wurden auch indische Elefanten eingesetzt, die afrikanischen wurden zwar von den Ägyptern und Kathargo eingesetzt, jedoch nicht in der Masse. Zudem wurden in der Regel nur männlichen Elefanten eingesetzt, diese waren größer, schneller und auch Weiter lesen

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Kriegselefanten waren eine starke, früh eingesetzte Waffe, die neben Pferden als Tiere in Streitkräften eingesetzt wurden. Die ersten Elefanten wurden in Südasien eingesetzt, dementsprechend oft wurden auch indische Elefanten eingesetzt, die afrikanischen wurden zwar von den Ägyptern und Kathargo eingesetzt, jedoch nicht in der Masse. Zudem wurden in der Regel nur männlichen Elefanten eingesetzt, diese waren größer, schneller und auch aggressiver als ihre weiblichen Mitstreiter.

 

Kriegselefant

Kriegselefant

 

Elefanten dienten zu Beginn hauptsächlich als erhöhte Kommandostände, später dienten sie auch als Plattform für Bogenschützen und Speerwerfer. Selbst das Tier an sich wurde teilweise als Waffe genutzt, denn neben dem Schockeffekt den seine Größe im Schlachtfeld ausstrahlt, konnte es feindliche Infanterie niedertrampeln oder schwer verletzen. Durch den Umstand, dass Elefanten jedoch selbst leicht in Panik zu versetzen sind und durch Ausbrechen in den eigenen Reihen schwere Verluste erwirken konnte, wurden diese nur selten in vorderster Reihe in einer Schlacht eingesetzt.
Erste Elefantenzähmungen fanden in der frühen Indus-Kultur vor etwa 4000 Jahren statt. Dabei wurden Elefanten bis auf wenige Ausnahmen nicht gezüchtet, sondern stets in freier Wildbahn eingefangen und gezähmt. Der erste Einsatz von Elefanten zu Kriegszwecken fand etwa um 1100 v. Chr. statt und wurde erstmals in alten Sanskrit-Hymnen erwähnt. Von Indien aus wurden die Elefanten ins Perserreich importiert und in mehreren Feldzügen eingesetzt so z.B. auch bei der Invasion Xerxes in Griechenland.

 

Bereits um 400 v. Chr. bauten die ägyptischen Pharaonen die Stadt Ptolemais Theron (Jagdplatz des Ptolemaios), dem Seehafen von Meroe an der Küste des Roten Meeres im heutigen Sudan, die ein Umschlagplatz für gefangene Elefanten wurde. Im Meroitischen Reich wurden Elefanten ebenfalls in Kriegen eingesetzt, vermutlich dienten sie auch als Reittier des Königs und für Zeremonien. An der Westwand des Löwentempels von Musawwarat sind in einem Relief ein Zug von Kriegselefanten und Gefangenen dargestellt.

Auch im späteren römischen Reich wurden Kriegselefanten eingesetzt.
Die erste Begegnung Roms mit Kriegselefanten fand in der Schlacht von Heraclea 280 v. Chr. gegen Pyrrhus statt. Der bekannteste Feldherr, der Kriegselefanten gegen Rom einsetzte, war der Karthager Hannibal. Berühmt geworden ist vor allem seine Überquerung der Alpen mit 37 hauptsächlich afrikanischen, aber auch mindestens einem indischen Elefanten im Jahre 218 v. Chr. Doch nach der verlustreichen Überquerung der Alpen und der Schlacht an der Trebia hatte er bei der Schlacht am Trasimenischen See nur noch einen einzigen Elefanten zur Verfügung. Er befehligte die Schlacht von diesem indischen Elefanten mit Namen Suru aus, von dem aber während seines weiteren Feldzugs in Italien keine Rede mehr sein sollte. Sein Bruder sollte noch einige Kriegselefanten von Spanien zur Verstärkung bringen, wurde jedoch in der Schlacht am Metaurus vernichtend geschlagen. In Hannibals letzter Schlacht, der Schlacht von Zama im Jahre 202 v. Chr., wieder auf afrikanischem Grund, wurde jedoch deutlich, dass die hier eingesetzten, noch nicht fertig trainierten Elefanten der Karthager vor den römischen Fanfaren scheuten. Zudem war ihr Einsatz ineffektiv, da die Römer Gassen für die Elefanten bildeten und somit nur wenige Soldaten niedergetrampelt wurden. 156 Jahre später, in der Schlacht bei Thapsus am 6. Februar 46 v. Chr., bewaffnete Julius Caesar seine Legio V Alaudae mit Äxten und gab Anweisung, auf die Beine der Tiere einzuschlagen. Die Legion war siegreich und wählte fortan den Kriegselefanten zu ihrem Wappentier. Die Schlacht bei Thapsus gilt als der letzte große Einsatz von Kriegselefanten im westlichen Kulturkreis.

 

In der Spätantike setzten, so berichten uns Ammianus Marcellinus, Prokopios von Caesarea und arabische Autoren, insbesondere die Sassaniden Kriegselefanten ein, unter anderem auch in den Kämpfen gegen die Römer. In der Schlacht von Avarayr (451 n. Chr.) wurden sie von den Sassaniden gegen die Armenier eingesetzt, in der Schlacht von Kadesia (636 n. Chr.) gegen die Araber.

Für das im Norden des heutigen Äthiopien gelegene Aksumitische Reich ist der Einsatz von Kriegselefanten bis zu seinem Untergang im 7. Jahrhundert belegt. Nonnosus kam als Gesandter Justinians Mitte des 6. Jahrhunderts von Konstantinopel nach Aksum und schätzte die Zahl der wilden Elefanten im äthiopischen Hochland auf etwa 5000. Sure 105 im Koran („Der Elefant“) begründet sich auf einem Feldzug des christlichen Königs von Aksum mit 13 Elefanten gegen Mekka im Jahr von Mohammeds Geburt um 570.

Im Mittelalter dann verschwanden Elefanten im Militär in europa völlig. Lediglich in Asien, besonders in Indien wurden weiterhin Elefanten für militärische Zwecke genutzt, was nach dem Aufkommen des Schießpulver jedoch auch dort eingestellt wurde.

 

 

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Griechische Phalanx https://www.militaer-wissen.de/griechische-phalanx/ Tue, 15 Apr 2014 06:13:52 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=480 Als Phalanx bezeichnet man eine dichtgeschlossene, lineare Kampfformation von  schwerbewaffneter Infanterie die in der Regel mit Schild und Speer ausgerüstet ist und in mehreren Reihe nebeneinander auf den Feind marschiert. Dieser Begriff wird besonders auf die häufig erwähnten Schlachtformationen im Griechisch - Persischen Krieg bezogen. Seit dem 18. Jahrhundert wird dieser Begriff jedoch auch zur allgemeinen Formulierung in sich geschlossener Weiter lesen

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Als Phalanx bezeichnet man eine dichtgeschlossene, lineare Kampfformation von  schwerbewaffneter Infanterie die in der Regel mit Schild und Speer ausgerüstet ist und in mehreren Reihe nebeneinander auf den Feind marschiert.

Dieser Begriff wird besonders auf die häufig erwähnten Schlachtformationen im Griechisch - Persischen Krieg bezogen. Seit dem 18. Jahrhundert wird dieser Begriff jedoch auch zur allgemeinen Formulierung in sich geschlossener Reihen und  Formationen benutzt.

 

Griechische Phalanx

Griechische Phalanx

 

Es wird heutzutage angenommen, dass der Ursprung der Formation im militärischen Sinne bereits vor den Griechen im sumerischem Reich angewendet wurde. Die auf das Jahr 2440 oder 2430 v. Chr. datierte Geierstele des Königs Enneatum aus Lagasch zeigt auf mehreren Bruchstücken dichtgeschlossene Kämpfer zu Fuß, die mit Schild und Lanze bewaffnet vorgehen.
Im griechischen Altertum leitete die Phalanx den Übergang von Einzel- zu Formationskämpfen ein. Sie wurde von den Spartanern wahrscheinlich im 7. Jahrhundert v. Chr. eingeführt und bestand aus gepanzerten Hopliten, die mit einer ursprünglich etwa zwei Meter langen, später immer längeren (bis zu 7 Meter) Lanze bewaffnet waren. Diese Lanze war oftmals auch noch mit einer Bronzespitze am unteren Ende des Schaftes versehen. Diese diente dazu, im Falle eines feindlichen Kavallerieangriffs die Lanze in den Boden zu rammen. Dadurch bot sie den Reitern größeren Widerstand, als wenn sie von einem Soldaten gehalten wurde, und schaffte so ein nahezu unüberwindbares Hindernis. Außerdem konnte die hintere Spitze als Sekundärwaffe benutzt werden, falls die Lanze brach, oder im Falle, dass die Lanze noch ganz war, dazu verwendet werden, auf gestürzte Gegner einzustechen, die man in der Vorwärtsbewegung überging. Die Phalanx war eine geschlossene lineare Formation, die sich aus mehreren Gliedern von Hopliten zusammensetzte.

 

Griechische Phalanx

Griechische Phalanx

 

Ursprünglich war die Phalanx vermutlich 8 Glieder in offener und 4 Glieder in geschlossener Ordnung tief. Später hatte die Aufstellung gewöhnlich eine Tiefe von 7 bis 12 Mann. Ein Problem der linearen Aufstellung mit phalanx-typischer Bewaffnung und Ausrüstung war das Bestreben jedes Phalangiten, seine ungeschützte rechte Seite in den Schutz des Schildes seines rechten Nebenmannes zu bringen. Dadurch hatte die Phalanx griechischer Prägung eine deutliche Tendenz, sich nach rechts zu ziehen. Die Gemeinsamkeit der griechischen Heere in diesen Gewohnheiten führte dazu, dass sich während der Schlacht beide Phalangen parallel gegen den Uhrzeigersinn drehten. Der wegen seiner elitären Besetzung kampfkräftigere rechte Flügel siegte gewöhnlich gegen den ihm gegenüberstehenden, entsprechend weniger kampfstarken linken Flügel des Gegners. Theoretisch war es also denkbar, dass jeweils beide rechten Flügel den ihnen gegenüberstehenden Flügel schlugen und dadurch für den Stoß in den Rücken oder die tiefe Flanke des Gegners frei wurden. Deshalb trug auch in der Schlacht die Armee den Sieg davon, der es als erster gelang, auf ihrem rechten Flügel zu siegen. Sobald dies geschehen war, räumte der Gegner üblicherweise freiwillig das Feld und ließ es nicht zum Äußersten kommen.

 

Griechische Phalanx

Griechische Phalanx

 

In klarer Erkenntnis dieser Zusammenhänge wandelte der thebanische Feldherr Pagondas in der Schlacht von Delion (424 v. Chr.) seine Phalanx so ab, dass er seinen rechten Flügel auf eine Rottentiefe von 25 Mann verstärkte. Dadurch sollte es möglich sein, rechts so rasch vorzustoßen und den linken Flügel des Feindes zu zerschmettern, dass diesem keine Möglichkeit gelassen wurde, in vergleichbar kurzer Zeit selbst zu einem Erfolg auf dem anderen Flügel zu kommen. Fünfzig Jahre später erweiterte Pagondas’ Landsmann Epaminondas diesen taktischen Ansatz zu einer völlig neuartigen Schlachtordnung, die als Schiefe Schlachtordnung in die Geschichte einging und zu den bedeutendsten taktischen Entwicklungen gezählt wird. In der Schlacht bei Leuktra drehte Epaminondas das klassische Konzept der Phalanx um und stellte seine besten Kämpfer auf den linken statt den rechten Flügel. Außerdem verstärkte er diesen Flügel auf eine Rottentiefe von 50 Mann. Infolgedessen stießen in der Schlacht von Leuktra erstmals die Eliten zweier Armeen direkt aufeinander. Die extreme Tiefe seines linken Flügels sollte einen sicheren und schnellen Sieg über den feindlichen Angriffsflügel gewährleisten. Gleichzeitig hielt er seinen ausnahmsweise weniger kampfstarken rechten Flügel zurück und ließ ihn nicht ins Gefecht eingreifen, woher die Schlachtordnung auch ihre Bezeichnung „schief“ erhielt (die Heere prallten nicht parallel, sondern im spitzen Winkel aufeinander).

Die nächste Weiterentwicklung der Phalanx geschah unter dem makedonischen König Philipp II. Die militärischen Erfolge der Makedonen im 4. Jahrhundert v. Chr. wurden unter anderem durch ihre Weiterentwicklung der Phalanx-Taktik begründet. Die makedonischen Phalangiten trugen lediglich leichte Rüstungen, wodurch sich das makedonische Heeresaufgebot stark vergrößerte. Ein Großteil der makedonischen Infanterie, die Gefährten zu Fuß, war mit einer über fünf Meter langen Lanze, der Sarissa ausgerüstet. Damit gestürzte Gegner sich nicht wieder aufrichten konnten, stachen die hinteren Reihen der Pezhetairen beim Vorrücken mit dem ebenfalls spitzen, unteren Ende ihrer Sarissa auf sie ein. Nach dem Tode Alexanders 323 v. Chr. entbrannten die Diadochenkriege, in denen Sarissen mit einer Länge von bis zu 7 Metern zum Einsatz kamen.

Für den Nahkampf waren die Phalangiten mit einem Kurzschwert bewaffnet. Da sie im Schwertkampf aber kaum ausgebildet waren und ihre Stärke im Kampf mit den Langwaffen lag, vermieden sie den Nahkampf möglichst. Besonders drastisch zeigte sich dies bei der Schlacht von Pydna, als die makedonische Phalanx im unebenen Gelände ihren Zusammenhalt nur unzureichend wahren konnte. In die entstehenden Lücken stießen die auf den Nahkampf spezialisierten römischen Soldaten und vernichteten die makedonische Phalanx. Die Flucht aus einer Phalanx war nahezu unmöglich.

 

Anwendung der Phalanx in der Römischen Armee

Ähnlich wie zunächst die Griechen kämpften die Römer in der Schlacht in zahlreichen Einzelkämpfen. Unter griechischem Einfluss ging man in der Römischen Armee im Zuge der Servianischen Heeresreform dazu über, in geschlossener Schlachtlinie zu kämpfen. Die Phalanx (siehe auch Classis) der römischen Infanterie war zunächst nach der Panzerung und Bewaffnung der Soldaten gestaffelt, mit den schwer gepanzerten Kämpfern in den ersten Reihen und den leicht gepanzerten in den letzten Reihen. Später ging man dazu über, die Legionäre nach Erfahrung zu staffeln, die Erfahrensten (Triarier) als Rückhalt nach hinten (Treffentaktik).

 

Römische Phalanx

Römische Phalanx

 

Neben dieser unbedeutenderen Änderung wurde ein Grundmangel der Phalanx durch die Römer beseitigt. Um das Jahr 400 v. Chr. führten sie die Manipular-Phalanx (Manipeltaktik) ein, die nicht mehr so starr und unbeweglich war wie ihr griechisches Vorbild. Zwar hatten auch schon die Griechen zwischen ihren Heeresabteilungen (Lochoi) kleine Zwischenräume gelassen, die im Falle drohender feindlicher Einbrüche rasch geschlossen werden konnten, die Römer nutzten die bislang lediglich administrative Einheit des Manipels nun aber auch taktisch. Die Manipel standen etwa schachbrettartig, jedoch so, dass die Lücken in der Front der vordersten Manipel für die dahinter stehenden zu schmal waren, aber breiter als in Griechenland. Dadurch wurde einerseits das Rechtsziehen der Gesamtphalanx verringert. Andererseits erhielten die Frontmanipel Bewegungsfreiheit, da sie keine Stöße in die Flanke mehr befürchten mussten. Sobald eine ausreichend große Lücke entstanden war, rückte ein Folgemanipel sofort in diese ein und schloss damit die Front wieder. Die Römer hatten die Phalanx dadurch von ihrer Starrheit befreit und – wie Delbrück es ausdrückte – mit Gelenken versehen.

200 Jahre später wurde das Konzept durch Einführung der Treffentaktik weiter verfeinert. Neben der Unbeweglichkeit waren weitere Hauptprobleme der griechischen Phalanx ihre Anfälligkeit gegen Angriffe aus der Flanke und ihre weitgehende Unfähigkeit zur Verfolgung des geschlagenen Gegners. Beide Probleme wurden durch die Treffentaktik gelöst. Vereinfacht dargestellt, standen mehrere Manipular-Phalangen hintereinander, die sich einerseits durch Schließen von Lücken unterstützen konnten, aber auch für den Kampf in den Flanken oder als Reserve zum Beispiel zur Verfolgung verfügbar waren.

Weitere 100 Jahre später erreichte die Phalanx mit der Kohortentaktik das Ende ihrer Entwicklung. In der Kohorte als taktischem Körper hatten die Römer unter Beibehaltung der vorangegangenen Entwicklungsschritte einen selbstständigen Verband, der sowohl mit anderen Kohorten die Phalanx bilden konnte, als auch alleine dazu fähig war und eingesetzt werden konnte. Darüber hinaus stand mit der Kohorte ein ausreichend großer militärischer Körper für eine Vielfalt militärischer Aufgaben zur Verfügung. Die Phalanx war damit zu einem komplexen Organismus geworden, der nach Bedarf erweitert oder aufgelöst werden konnte, ohne seinen taktischen Wert zu verlieren.

 

Nachfolgende verwandte Formationen

Von der Völkerwanderungszeit bis zum Spätmittelalter schwand die Infanterie, im Sinne geordneten Fußvolks, von den Schlachtfeldern. Erst die Schweizer griffen die Idee der Phalanx nach dem makedonischen Muster wieder auf. Es gibt jedoch einige gravierende Unterschiede zwischen Phalanx an sich oder auch speziell makedonischer Phalanx und schweizerischem Gewalthaufen. Der Gewalthaufen bestand aus einer Mischung verschiedener Waffenträger. Zwar hatten die außen marschierenden Kämpfer den Langspieß, der an die Sarisse erinnert, dazwischen standen aber Kämpfer mit Kurzwaffen. Später traten Fernwaffenträger (Armbrustschützen, Arkebusiere, Musketiere) unmittelbar in den Verband des Gewalthaufens. Diese Mischung von Bewaffnungen hatte es in klassischen Phalangen nicht gegeben, Bogenschützen und ähnliche waren nie Bestandteil der Phalanx. Ein weiterer Unterschied lag darin, dass die Gewalthaufen nicht beliebig breit gemacht wurden, sondern entweder ein ausgewogenes Verhältnis von Breite zu Tiefe hatten, oder mehr Tiefe als Breite besaßen. Dafür wurden mehrere Gewalthaufen (meist drei) hintereinander gestaffelt vorgeführt, die sich gegenseitig unterstützten und auch Flankenschutz gewährten, sofern diese Aufgabe nicht von Reiterei wahrgenommen werden konnte. Insofern ist es richtig, dass diese Formationen nicht als Phalanx bezeichnet werden.

Auch die noch später folgende Lineartaktik und Kolonnentaktik stellen grundlegend andere Konzepte dar als die Phalanx, selbst wenn die Kolonnen stellenweise an die römische Kohortentaktik erinnern.

 

 

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Ägyptischer Streitwagen https://www.militaer-wissen.de/aegyptischer-streitwagen/ Tue, 15 Apr 2014 04:14:58 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=475 Zu Beginn des Neuen Reiches um das Jahr 1550 vor Christus gab es im Militärwesen Ägyptens eine neue Umstrukturierung des Militärwesens. Nachdem die ehemaligen Besatzer, die Hyksos vertrieben wurden, übernahmen die Ägypter die Streitwagentechnik der Feinde, änderten diese jedoch auf ihre Verhältnisse ab. Die ägyptischen Streitwagen bestanden aus Holz und Leder und waren durch die Leichtbauweise auf Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit Weiter lesen

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Zu Beginn des Neuen Reiches um das Jahr 1550 vor Christus gab es im Militärwesen Ägyptens eine neue Umstrukturierung des Militärwesens. Nachdem die ehemaligen Besatzer, die Hyksos vertrieben wurden, übernahmen die Ägypter die Streitwagentechnik der Feinde, änderten diese jedoch auf ihre Verhältnisse ab.

Die ägyptischen Streitwagen bestanden aus Holz und Leder und waren durch die Leichtbauweise auf Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit ausgelegt. Er wurde von 2 Pferden gezogen und konnte durch seine weit hinten liegende Achse mit den weit auseinander liegenden Speicherrädern auf einen geringen Wenderadius zurück greifen.

 

Ägyptischer Streitwagen

Ägyptischer Streitwagen

 

Bemannt waren die Streitwagen in der Regel mit zwei Mann. Einer diente dem Gefährt als Lenker, der Zweite führte die Angriffe oder Verteidigung durch indem er mit Pfeil und Bogen oder Speeren die Feinde attakierte oder sich und den Fahrer mit einem Schild gegen Angriffe verteidigte. Es kam auch dazu, dass diese Streitwagen während der Feldzüge von gepanzerten Läufern begleitet wurden und sich so voll und ganz dem Angriff widmen konnten.

 

Ägyptischer Streitwagen

Ägyptischer Streitwagen

 

Auffällig war zu der Zeit jedoch, dass die Wagenkämpfer meistens wohlhabende Adlige waren, denn nicht nur die Anschaffung eines Streitwagens war mit hohen Kosten verbunden auch der Unterhalt und Reperatur verschlangen für damalige Verhältnisse viel Geld.

 

Eine weitere Verwendung des Streitwagens war diesen als Statussymbol oder gar als Staatskarosse zu nutzen wie an dem Beispiel des Wagens von Tutanchamun zu entnehmen ist.

Tutanchamun´s Streitwagen Quelle:http://www.wehnelt.ch

Tutanchamun´s Streitwagen
Quelle:www.wehnelt.ch

 

 

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