Die Canon de 274 modèle 93/96 Berceau entstand aus der Verwendung der Schiffsgeschütze von zwei französischen Kriegsschiffen, dessen Waffen ausgebaut und als Eisenbahngeschütze eingesetzt wurden.
Ursprünglich waren die 4 Canon de 274 modèle 93/96 Berceau die Hauptbewaffnung der französischen Küstenschutz Schiffe der Terrible-Klasse namens Caïman und Indomptable. Als die Schiffe nicht mehr von der französischen Marine aufgrund ihres Alters eingesetzt wurden, wurde die Bewaffnung ausgebaut, darunter auch die Hauptbewaffnung der beiden Schiffe. Die nun freigewordenen 4 Geschütze sollten nach Aufforderung des Oberkommandos in Eisenbahngeschütze umgewandelt werden und an der Westfront eingesetzt werden.
1915 begann die Firma Schneider mit der Entwicklung einer passenden Plattform. Hierfür wurden 2 vierachsige Eisenbahnwaggons verstärkt und mit Drehplatten ausgestattet. Darauf wurde ein Stahlrahmen gesetzt auf dem die Geschütze montiert wurden. Um sowohl die mitgeführte Munition als auch die Bedienmannschaft vor feindlichem Beschuss zu schützen wurden die Geschütze fast vollständig mit Stahl ummantelt. Da sorgte zwar für eine ausreichende Panzerung, jedoch schränkte dies sowohl den Schusswinkel als auch die Reichweite ein.
Um die Geschütze zu laden wurde der Lauf abgesenkt und die Soldaten konnte über eine erhöhte Plattform im Inneren der Ummantelung den Ladevorgang durchführen. Zum Zielen wurden die Eisenbahngeschütze auf bereits positionierte Gleise gefahren oder durch das Drehgestell kleinere Anpassungen durchgeführt.
Die Eisenbahngeschütze konnten nach den ersten Tests das Oberkommando überzeugen und dienten für weitere Umbauten als Grundkonstruktion, wobei die Firma Schneider bei anderen Eisenbahngeschützen die vollständige Panzerung aus Zeit und Kostengründen nicht mehr durchführte.
Ende 1915 wurden die 4 umgebauten Eisenbahngeschütze an die französische Armee ausgeliefert und bis zum Kriegsende an der Westfront dort eingesetzt.
Datenblatt:
Bezeichnung: | Canon de 274 modèle 93/96 Berceau |
Herstellerland: | Frankreich |
Einführungsjahr: | 1893 1915 Umbau zum Eisenbahngeschütz |
Stückzahl: | 4 Stück |
Kaliber: | 274 mm Im Laufe des Krieges bis auf 288 mm aufgebohrt |
Rohrlänge: | 11,5 Meter |
Reichweite: | Max. 22.000 Meter |
Gewicht: | unbekannt |
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