Spezialeinheiten und Taktiken Archive - Militär Wissen https://www.militaer-wissen.de/category/spezialeinheiten-und-taktiken/ Alles Rund um das Thema Militär, Armeen und Waffentechnik Sun, 23 Sep 2018 14:21:49 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.4 68829123 Bushnells Schildkröte (Turtle U-Boot) https://www.militaer-wissen.de/bushnells-schildkroete-turtle-u-boot/ Fri, 12 Feb 2016 02:46:09 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=6399 Die Turtle war nicht nur das erste richtige U-Boot der Welt, es war auch gleichzeitig das erste U-Boot welches militärisch für einen Einsatz genutzt wurde. Im Jahre 1776 wurde die Turtle von David Bushnell (daher auch die Bezeichnung "Bushnells Schildkröte) gebaut, der das Ziel verfolgte, ungesehen an feindliche Schiffe zu fahren und dort eine Sprengladung anzubringen. Hintergrund war der laufende amerikanische Weiter lesen

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Die Turtle war nicht nur das erste richtige U-Boot der Welt, es war auch gleichzeitig das erste U-Boot welches militärisch für einen Einsatz genutzt wurde.

Im Jahre 1776 wurde die Turtle von David Bushnell (daher auch die Bezeichnung "Bushnells Schildkröte) gebaut, der das Ziel verfolgte, ungesehen an feindliche Schiffe zu fahren und dort eine Sprengladung anzubringen. Hintergrund war der laufende amerikanische Unabhängigkeitskrieg gegen England und die fehlende Marine der amerikanischen Streitkräfte um überhaupt gegen die englische Royal Navy vorgehen zu können.

 

Bushnells Schildkröte

Bushnells Schildkröte

 

Das U-Boot hatte eine Länge von Rund 2,50 Meter, eine Höhe von 2 Meter und eine Breite von 1 Meter. Vom Aussehen her glich sie einem Schildkrötenpanzer was auch zu ihrer Namensgebung führte. Das Material der Außenhülle bestand aus Holz, angetrieben wurde das Boot mit 2 Schrauben die per Handkurbeln bedient wurden. Um das Boot wasserdicht zu machen, wurde die Außenhülle mit Pech abgedichtet. Die Besatzung bestand lediglich aus 1 Person.

Die erste Testfahrt fand im Connecticut River durch den Bruder des Entwicklers Ezra Bushnell statt. Nachdem diese erfolgreich verlaufen war, wurde entschieden das Boot militärisch gegen die englische Marine einzusetzen.

Der erste und einzige Einsatz fand am 7. September 1776 vor Liberty Island statt. Dort ankerte das britische Kriegsschiff Eagle. Die Mission wurde durch Sergeant Ezra Lee durchgeführt, der an das Schiff heran fuhr und versuchte, 2 mit Schießpulver gefüllte Zeitbombe an das Schiff anzubringen indem er Löcher in dessen Rumpf bohrte. Da die Eagle allerdings einen aus Eisen beschlagenden Rumpf besaß, brach Lee nach dem 2. Versuch die Mission ab. Weitere Einsätze wurden mit der Turtle nicht durchgeführt.

 

Nachbildung von Bushnells Schildkröte

Nachbildung von Bushnells Schildkröte

 

 

 

 

 

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Janitscharen https://www.militaer-wissen.de/janitscharen/ Mon, 05 Oct 2015 10:02:19 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=5253 Die Janitscharen waren im osmanischen Reich eine Elitetruppe der Streitkraft, die die Leibwache des Sultans stellten und in der Verwaltung des Reiches hohe Positionen einnahmen.   Die Gründung wird auf Ende des 14. , Anfang des 15. Jahrhunderts geschätzt. Genaue Quellen für die Gründung liegen nicht vor. Der Hintergrund für die Gründung des Janitscharen Korps war das Misstrauen der Sultane an Weiter lesen

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Die Janitscharen waren im osmanischen Reich eine Elitetruppe der Streitkraft, die die Leibwache des Sultans stellten und in der Verwaltung des Reiches hohe Positionen einnahmen.

 

Die Gründung wird auf Ende des 14. , Anfang des 15. Jahrhunderts geschätzt. Genaue Quellen für die Gründung liegen nicht vor.
Der Hintergrund für die Gründung des Janitscharen Korps war das Misstrauen der Sultane an der Treue und Loyalität seiner Bauernheere. Aus diesem Grund fingen die Heerführer an, Kinder von christlichen Eltern zu entführen oder Kriegsgefangene einzusetzen. Diese wurden zwangsislamisiert und nach den stregen Regeln aufgezogen. Damit schufen die Sultane das erste stehende Heer des osmanischen Reiches.

 

Ab dem Jahre 1438 wurden hauptsächlich nur noch christliche Kinder aus der Region des Balkan für die Janitscharen ausgewählt. Je nach Anforderung für die Truppe war es ungefähr jedes 40. Kind was ausgewählt wurde. In den acemi-oğlan-Schulen wurden sie dann mit strenger Disziplin und harter Arbeit ausgebildet und dem Islam zugeführt. Durch die fehlende Bindung zu ihren Familien verstärkte sich der Zusammenhalt der Einheit untereinander. Ähnlich wie der europäische Ritterorden oder der Malteserorden, übten sich die Janitscharen in Abgeschiedenheit und völliger Verbundenheit mit der Truppe. so ging z.B. das Erbe einer verstorbenen Mitgliedes komplett in den Bestand der Einheit.

 

Das Leben eines Janitscharen bestand nur aus dem Dienst für den Krieg. Es war ihnen untersagt zu heiraten oder Besitz zu erwerben. Da sie rechtlich als Sklaven gehalten wurden, stand ihnen zudem kein Anspruch auf Sold zu, lediglich die Unterkunft und Verpflegung wurde gestellt. Gab es mal Sold, hatten dies eher symbolischen Wert.

 

 

Abzeichen und Ausrüstung:

Aufgrund ihres Sklavenstatus und der damit verbundenen Bezahlung nur durch Essen und Unterkunft, waren die Rangabzeichen der Offiziere als gekreuzte Kochlöffel gekennzeichnet. So ergaben 4 gekreuzte Löffel den Rang des „Aschdschi-Baschi“ (‏aşcı-başı / „Oberkoch“). Auch im Feld wurde dieses Symbol benutzt. Statt Standarten wie es z.B. die römischen Legionen vor sich her trugen, waren es bei den Janitscharen große Suppenkessel.

 

Sitzender Janitschar, Zeichnung von Gentile Bellini um 1480

Sitzender Janitschar, Zeichnung von Gentile Bellini um 1480

 

Als Kopfbedeckung trugen sie eine auffällige, kegelförmige, von einem Turban umwundene Filzkappe der Bektaschi-Mönche und trugen hohe Schaftstiefel. Ihre Hauptbewaffnung bestand aus einem Kompositbogen, im Nahkampf benutzten sie aber auch Beile, Säbel und Jatagane. Später bestand ihre Hauptbewaffnung aus Feuerwaffen.

 

Türkische Waffen, ausgestellt im Heeresgeschichtliche Museum Wien

Türkische Waffen, ausgestellt im Heeresgeschichtliche Museum Wien

 

 

Struktur:

Die Hierarchie war bei den Janitscharen klar gegliedert:

 

Hierarchie der Janitscharen

Hierarchie der Janitscharen

Die Stärke der Streitmacht betrug auf ihrem Höhepunkt an die 200.000 Mann.

 

 

Revolten und Aufbegehren:

Ab Mitte des 15. Jahrhunderts wurden sich die Janitscharen ihrer Unverzichtbarkeit immer mehr bewusst und gaben sich nicht mehr mit hohen Positionen in der Reichsverwaltung zufrieden sondern forderten mehr Einfluss in die Politik und mehr Freiheiten, darunter mehr Sold und die Möglichkeit zur Heirat.

So mussten die Sultane nach einer Rebellion im Jahre 1449 mehr Sold bezahlen, das Recht zur Heirat erlangten sie durch Sultan Selim II. ab 1566.

Durch den Umstand, dass die Janitscharen unliebsame Sultane absetzen konnten, durch den Erwerb von Grundbesitz die Disziplin und Einsatzbereitschaft immer mehr nachließ, nahmen auch die militärischen Erfolge ab. So verschob sich die Nordgrenze des Reiches nach den Siegen der europäischen heiligen Liga immer weiter nach Süden.

Im Jahre 1808 bestieg Mahmud II. als Sultan den Thron. Als die Janitscharen 1810 in Galata 2000 Häuser in Brand setzten und im Frühjahr 1811 mit zwei Regimenter in ein Gefecht in Istanbul verwickelt waren, kam der Sultan zu dem Entschluss die Janitscharen aufzulösen und eine neue Armee unter der Bezeichnung Asâkir-i Mansure-i Muhammediye /  „Siegreiche Armee Mohammeds“ zu bilden.
Daraufhin rebellierten die Janitscharen am 14. und 15. Juni 1826 erneut, doch diesmal fehlte ihnen der Rückhalt in der Bevölkerung und der restlichen Armee. So wurden dutzende von ihnen erschossen, verbrannt oder hingerichtet.

 

 

 

 

 

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Schiltron Formation https://www.militaer-wissen.de/schiltron-formation/ Mon, 21 Sep 2015 11:50:32 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=1578 Die Schiltron Formation ist eine der griechischen Phalanx ähnliche Anordnung von Soldaten die Spieße tragen. Diese Formation wurde von den schottischen Heerführern während der schottischen Unabhängigkeitskriege eingesetzt um die Unterlegenheit der eigene Infanterie gegenüber den besser ausgebildeten und ausgerüsteten englischen Soldaten und Kavallerie auszugleichen.   Das Prinzip besteht wie bei der Phalanx aus einem dichten Wall aus Spießen, sodass gegnerische Weiter lesen

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Die Schiltron Formation ist eine der griechischen Phalanx ähnliche Anordnung von Soldaten die Spieße tragen. Diese Formation wurde von den schottischen Heerführern während der schottischen Unabhängigkeitskriege eingesetzt um die Unterlegenheit der eigene Infanterie gegenüber den besser ausgebildeten und ausgerüsteten englischen Soldaten und Kavallerie auszugleichen.

 

Das Prinzip besteht wie bei der Phalanx aus einem dichten Wall aus Spießen, sodass gegnerische Soldaten nicht auf Reichweite ihrer Waffen an die eigenen Soldaten herankommen sondern stets auf Abstand gehalten werden und mit den spießen selbst attackiert werden können.

 

 

Schottischer Krieger

Schottischer Krieger

 

 

Anders als bei der Phalanx bestand die Schiltron Formation nicht aus einer Linie sondern aus einem Viereck. Dies sollte gegnerische Flankenangriffe und Angriffe von Hinten ausschließen.

Die Schiltron Formation konnte sich außerhalb Schottlands militärisch jedoch nie durchsetzen. Die Hauptaspekte für dessen Scheitern waren zum einen der hohe Grad an Disziplin die nötig war um eine derartige Formation nicht im Gefecht auseinanderbrechen zu lassen, zum anderen waren die Rücken der Soldaten nicht gegen Angriffe von Bogenschützen gedeckt, so das diese leichte Ziele abgaben.

 

 

Einfacher Vergleich griechische Phalanx zur Schiltron Formation

Einfacher Vergleich griechische Phalanx zur Schiltron Formation

 

 

 

 

 

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Samurai https://www.militaer-wissen.de/samurai/ Thu, 27 Aug 2015 06:02:08 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=1262 Als Samurai (in Japan benutzt man das Wort Bushi) werden angehörige des Kriegerstandes bezeichnet, welches zur Mittelalter Zeit in Japan eine entscheidene Rolle spielte und dessen Kodex Ehre und Aufopferung bis zum Ende des zweiten Weltkrieges Verwendung fand.   Ursprünglich als samurau oder als saburai bezeichnet, fanden sich die "dienenden" oder "aufwartenden" sehr früh am Hof des Adels in Kyoto Weiter lesen

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Als Samurai (in Japan benutzt man das Wort Bushi) werden angehörige des Kriegerstandes bezeichnet, welches zur Mittelalter Zeit in Japan eine entscheidene Rolle spielte und dessen Kodex Ehre und Aufopferung bis zum Ende des zweiten Weltkrieges Verwendung fand.

 

Ursprünglich als samurau oder als saburai bezeichnet, fanden sich die "dienenden" oder "aufwartenden" sehr früh am Hof des Adels in Kyoto oder den Kriegerhäusern (buke) der Heian und der Kamakura Zeit (ca 8.-12. und 12.-14. Jh.).
Die Aufgaben der Samurai waren dementsprechend vielfältig. Zu ihnen gehörten Rituale, Verwaltung, Ordnungshüter, Soldat, Tor- und Nachtwächter...bis eben hin zum Krieger.

1180 schließlich weitet sich die Bedeutung auf eine Ebene aus, die letztlich der uns bekannten schon sehr Nahe kommt. Das Amt samurai dokoro zeichnet sich verantwortlich für die Angelegenheiten der Vasallen in Kamakura. Im 13. Jh dehnte sich dies aus auf polizeiliche Gewalt, Gewalt über die Militärgouverneure (shugo!) und Vögte (jitô).

Diesen gesamten Zeitraum und auch darüber hinaus wurde der Begriff bushi als Bezeichnung für den Krieger weiterhin bevorzugt und eine Differenzierung der Samurai zur reinen Klasse der Kämpfer wurde durch eine Vielzahl an Begriffen verdeutlicht.

Ihre Funktion als "Landbesitzer" und damit als Feudalherren erwerben die Samurai stückweise. Etwa im 10. Jh. rücken sie in Verwaltungspositionen der Provinzen ein und erarbeiten sich so nach und nach eigene Ländereien, erst zeitlich begrenzt, schließlich erblich.
Mit dieser Zunahme ihrer Macht spielten sie auch eine größer werdende Rolle in Kyôto. Dort wurden sie von den alteingesessenen Adligen als unkultivierte Schlächter angesehen.

In den anstehenden Kämpfen des 12. Jh. sind dann die Kaiser und die Adligen gezwungen, auf das militärische Vermögen der Samurai zurück zu greifen und so ihre Bedeutung weiter anzuheben.
Am Ende der Kämpfe zwischen dem Kaiser Go-Shirakawa und dem Hochadligen Kiyomori (aus dem Taira Clan) hatten die Samurai faktisch die Macht in Japan aus den Händen der Streithähne übernommen, während die Adligen einen guten Teil ihrer Privilegien eingebüßt hatten.
Yoritomo, Heerführer im Lager des Minamoto Clans schließlich war es, der mit dem Kaiser eine Vorherrschaft seiner Person im Norden zur Befriedung aushandelte und sich den milit. Oberbefehl sicherte. Dies kann man als Beginn des Kamakura Shôgunats sehen.

Von nun an gaben die Samurai einen maßgeblichen Teil zu den Geschicken Nippons und bereicherten in zunehmendem Maße die Kultur des Landes durch ihre Traditionen, Philosophie und ihre reine Präsenz.

Aber ihr Stern mußte eines Tages auch wieder sinken. Zwar kann man das Ende der Samurai eindeutig festlegen, aber wann dieses Ende begann ist weitaus komplexer anzugeben.
Im 18. Jh. begannen die Fürsten durch ökonomische Veränderungen und das System der "wechselnden Residenz" zu verarmen. Zuerst pendelten sie dies vermutlich durch stärkere Belastung ihrer Vasallen aus, in der Folge führte dies aber zu stärkeren Abgaben der Bevölkerung und der unteren Samurai.
Danach waren sie zu großen Anleihen gezwungen, aber diese stürtzten sie in Abhängigkeit und Besitzlosigkeit.
Da ihre Lehnsherren verarmten konnten sich die Samurai den bisherigen Müßigang oder die Verschwendung, die seit der Entstehung von "Städten ohne Nächte" (sog. Vergnügungsvierteln) aufgekommen war nicht mehr leisten. Naturkatastrophen, Geldentwertung, Verstädterung (befohlen oder in Folge der Reichseinigung) und Verminderung ihrer Gehälter taten ihr übriges, und so hatten viele ihres Standes bald keine Aussichten mehr.
Sie lagen Japan, dem Kaiser/Shogun/Daymio nur auf der Tasche. Zwar gab es diverse Reformversuche, aber allesamt retteten die Lage nicht mehr auf Dauer.
So kam es, wie es kommen mußte. Im Zuge der Meji Restauration 1868 wurden die Samurai rationalisiert und schließlich 1871 formell aufgelöst. Die Daymio mußten ihre provinzialherrschaftlichen Posten aufgeben.
Die weitaus meisten Samurai gingen im normalen Volk auf, einige wenige wurden auf andere Klassen verteilt.
Doch die sozialen Unruhen die sich daraus ergaben waren unvermeidlich.
1874 bis 1877 gab es eine Reihe kleinerer und größerer Aufstände, die jedoch alle Niedergeschlagen wurden, etwa der Satsuma Aufstand.

 

Ausbildung:

Die Ausbildung zu einem Samurai begann nicht selten bereits im Alter von 3 Jahren. Die Kinder mussten lernen ihre Körper perfekt zu beherrschen, ihre Schmerzen zu unterdrücken und sehr viel Drill über sich ergehen lassen. Später wurde ihnen in Klöstern das Lesen und Schreiben beigebracht und mit 5 bis 7 Jahren Begann die Ausbildung an Waffen und Verteidigung. Hierzu zählten das Bogenschießen, der Schwert und Fechtkampf sowie die Waffenlose Selbstverteidigung.

Üblich war zudem, dass ein älterer und erfahrener Samurai einen Lehrling bei sich aufnahm und diesem sein Wissen weitergab. Mit 15 Jahren endete die Ausbildung mit einer feierlichen Zeremonie des Gempuku. Bei dieser entledigte sich der Lehrling seines Kindnamens und nahm einen neuen an. Zudem erhielt er sein Lang- und Kurzschwert und seine eigene Rüstung.

 

Ausrüstung:

Waffen:
Ein markantes Zeichen der Samurais war das Tragen von 2 Schwertern, dem Daishō. Das Tragen dieses Schwertpaares war auschließlich Samurais vorenthalten. Dieses setzte sich aus dem langen Katana und dem kurzen Kotetsu zusammen. Im Gegensatz zu den europäischen Schwertern waren diese leicht gebogen und nicht zum Stechen oder Hieben sondern zum Schneiden gedacht.

 

 

Eine andere Bewaffnung stellte der Bogen, besonders der Langbogen Dai-kyū da, der wegen seiner großen Reichweite und Durchschlagskraft sehr gefürchtet war.

Weitere Waffen die ein Samurai bei sich hatte waren das Kampfmesser Tantō sowie zwei Lanzen.

 

Rüstung:
Die Samurai Rüstungen, oder auch Yoroi genannt, waren ähnlich aufgebaut wie die europäischen Gegenstücke. Sie bestanden aus einem Brustpanzer (aufgrund des hohen Einkommens der Samurai meisten aus gehärtetem Blech und Stahl im Gegensatz zu einfachen Soldaten), einem Helm (ebenfalls bei den Samurai meistens aus Metall), Arm- und Beinschienen sowie Handschutz. als Gesichtsschutz diente meistens eine aufwendige Maske die ein Fratzengesicht zeigte.

 

Teile der Samurai Rüstung

Teile der Samurai Rüstung

1 = Brustpanzer
2 = Schurzglieder
3 = Oberschenkelschutz
4 = tateage
5 = Beinschützer
6 = Fußrückenschutz
7 = Schulterplatten
8 = Kampfhandschuh
9 = Handrückenschutz
10 = Helm
11 = Nackenumschlag
12 = Blendschutz
13 = Schläfenplatte
14 = Nackenschutz
15 = Helmschmuck
16 = Helmschmuck
17 = Gesichtsmaske
18 = Wappen
19 = Gelenk vom Kragen

 

 

Der Rest der Rüstung bestand hauptsächlich aus Baumwolle, an weniger geschützten Bereichen wurden jedoch Metallplättchen eingearbeitet.

Da die Rüstungen teilweise recht bunt zusammengesetzt waren und Familienzeichen schlecht erkennbar sein würden, waren an den Samurai Rüstungen unterhalb des Helmes ein Metallring angebracht in den man eine Fahnenstange stecken konnte. So konnten die Soldaten in den Schlachten zwischen Freund und Feind unterscheiden.

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Die Samurai, Kommandeure und Krieger von 940 bis 1638

 Die Samurai, Kommandeure und Krieger von 940 bis 1638 Gebundene Ausgabe – 2. Februar 2009


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Die Kommandeure und Krieger der Samurai waren die militärische Elite im frühen Japan. Die beiden Bände untersuchendas Leben, die Ausrüstung, die Schlachten und die erweiterete Rolle der Kommandeure und Krieger der Samurai zwischen 940 und 1638, den Zeitraum vor der Entstehung der Samurai bis zum Triumph von Oda Nobunaga, der Japan auf den Weg zur Wiedervereinigung gebracht hat. Besonders talentierte und bekannte Kommandeure wie Oda Nabunaga und Toyotomi Hideyoshi - große Männer, die sich aufgrund ihrer aufwendigen Rüstungen und Helme und ihrer atemberaubenden Persönlichkeit von den anderen abheben, werden detailliertanhand von zahlreichen, zum Teil auch farbigen Bildern beschreiben.

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Die Schlachten der Samurai: Die Kriegsherren Japans in über 700 Jahren Krieg

 Die Schlachten der Samurai: Die Kriegsherren Japans in über 700 Jahren Krieg Gebundene Ausgabe – 31. März 2010


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Dieser einzigartige Band bereichert die Samurai-Literatur um eine ganz besonders interessante Facette. Standen bisher Ausrüstung, Philosophie und Kriegshandwerk im Mittelpunkt der Darstellungen, so geht es hier um deren Umsetzung im Kampf, nämlich um die berühmtesten Schlachten in der rund sieben Jahrhunderte währenden Ära dieser Künstler des Krieges. Beginnend mit den frühen Tagen der japanischen Geschichte, vollzieht dieser Band Aufstieg und Fall der Kriegerkaste nach, von der Geburtsstunde der Nation über die Jahrhunderte des Feudalismus bis hin zum letzten Aufflackern des Alten Japans und seiner Shogunatewährend der Satsuma-Revolte 1877 . Durch die zahlreichen Abbildungen und Karten ein Fest für jeden militärgeschichtlich Interessierten.

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Bushido. Der Ehrenkodex der Samurai

 Bushido. Der Ehrenkodex der Samurai Gebundene Ausgabe – 31. Januar 2007


Bushido. Der Ehrenkodex der Samurai Gebundene Ausgabe – 31. Januar 2007

'Bushido', wörtlich die 'Wege des Kriegers', ist der ungeschriebene Ehren- und Verhaltenskodex der alten japanischen Adelskrieger, der Samurai. Er bildet einen der Eckpfeiler der japanischen Kultur. Seine Wurzeln liegen im Buddhismus, Shintoismus und Konfuzianismus, aus denen er die ritterlichen Tugenden Redlichkeit, Mitgefühl, Höflichkeit, Loyalität, Ehre, Mut und Selbstbeherrschung ableitet. Nitobe hat diese Lehre zum ersten Mal erschlossen und mit Beispielen und Vergleichen aus der westlichen Kultur und Geschichte verständlich gemacht. Sein Buch avancierte zum Standardwerk und ist es bis heute geblieben.

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Die Krieger des alten Japan - Berühmte Samurai, Ronin und Ninja

 Die Krieger des alten Japan - Berühmte Samurai, Ronin und Ninja Gebundene Ausgabe – 22. November 2011


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Erzählungen aus 700 Jahren japanischer Geschichte Dem Kampfkunstexperten und Historiker Roland Habersetzer ist es gelungen, die Welt des alten Japan auf fesselnde Weise lebendig werden zu lassen. In authentischen Erzählungen, die auf historischen Quellen beruhen, werden u. a. Begebenheiten aus dem Leben Minamoto no Yoshitsunes, der „Schwertheiligen“ Tsukahara Bokuden und Miyamoto Musashi sowie des „letzten Samurai“, Saigô Takamori, dargestellt. Außerdem fi nden sich Berichte über den Aufstand der Christen von Shimabara, den Rachefeldzug der 47 Rônin aus Akô und zahlreiche andere berühmte wie auch nahezu in Vergessenheit geratene Ereignisse der japanischen Geschichte.

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Japanische Schwertschmiedekunst

 Japanische Schwertschmiedekunst Gebundene Ausgabe – 30. Juni 2009


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Die Schwertschmiedekunst hat in Japan eine mehr als tausendjährige Tradition. Die uralten, überlieferten Techniken werden bis heute bewahrt und gepflegt. Dieser Bildband führt den Leser in die Werkstätten von vier japanischen Handwerkern und zeigt jedes Stadium, jeden Arbeitsschritt der Schwertschmiedekunst. Ein einzigartiger, traditioneller Entstehungsprozess wird in diesem Buch sichtbar und lebendig - so außergewöhnlich wie das Sammelgebiet selbst.

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Ritter https://www.militaer-wissen.de/ritter/ Wed, 19 Aug 2015 07:37:08 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=1202 Ritter zählen neben Burgen und Schlössern zu den bekanntesten Merkmalen des Mittelalters in Europa. Die Bedeutung Ritter bezieht sich im Grunde auf die berittenen, schwer gepanzerten Reiter, die im Mittelalter als Eliteeinheiten eingesetzt wurden. Diese Ritter waren in der Regel bereits angesehene Personen des Adelsgeschlechts, alleine schon um sich die Ausrüstung leisten zu können, war eine gewisse finanzielle Stellung nötig. Weiter lesen

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Ritter zählen neben Burgen und Schlössern zu den bekanntesten Merkmalen des Mittelalters in Europa.

Die Bedeutung Ritter bezieht sich im Grunde auf die berittenen, schwer gepanzerten Reiter, die im Mittelalter als Eliteeinheiten eingesetzt wurden.
Diese Ritter waren in der Regel bereits angesehene Personen des Adelsgeschlechts, alleine schon um sich die Ausrüstung leisten zu können, war eine gewisse finanzielle Stellung nötig.
Für ihre Treue und Einsatz gegenüber ihrem König wurden im Gegenzug Ritter mit Land und Bauern belohnt.

 

Die Entstehung:

Gepanzerte Reiter gab es bereits lange vor dem Mittelalter. Bereits die Partherer und Sarmaten setzten solche Einheiten ein. Diese waren in Schlachten so erfolgreich, dass die Römer in der Spätantike ebenfalls Einheiten aus Kataphrakten (in Eisen gehüllte) einsetzten.

Weiter wurden sie bei den Ostgoten, Alanen, Franken und Alamannen eingesetzt, teils eigenständig, teils aber auch nur als Unterstützung der Fußsoldaten.

Die Anfänge der im Mittelalter bekannten Ritter geht auf die Invasion der Mauren auf der spanischen Halbinsel zurück, die zwar in der Abwehrschlacht bei den Pyrenäen durch das gepanzerte Fußvolk zurückgeschlagen werden konnten, jedoch zeigte sich, dass die berittenen arabischen Angreifer wesentlich schneller und beweglicher waren. So entschied sich der fränkische Hausmeister Karl Martell eine neue Truppengattung aufzubauen: die fränkischen Panzerreiter. Aus diesen sollten später, die uns bekannten, mittelalterlichen Ritter entstehen.
Eine nicht unwesentliche technische Entwicklung war zudem nicht unbeteiligt an dem Aufbau der Panzerreiter. Durch die Erfindung des Steigbügels konnte eine gewisse Standfestigkeit des Reiters hergestellt werden, was beim Angriff mit der Lanze oder dem Schwert überlebenswichtig war.

Die erste Bewährungsprobe für die Ritter kam mit den Überfällen der Wikinger im 9. Jahrhundert auf. Diese landeten an den Küstenabschnitten im gesamten Europa, richteten dort ihre Basis und überfielen die umliegenden Ortschaften. Durch die Schnelligkeit der Ritter konnten diese kleinen Invasionen schnell und effektiv bekämpft werden, zumal oft der Überraschungseffekt auf Seiten der Ritter stand.

Ende des 9. Jahrhundert stellten ungarische Reiterkrieger, die Angriffe auf Mittel und Westeuropa durchführten, eine weitere Bewährungsprobe für die neue Truppengattung der Ritter da. Das im ostfränkischem Reich eingesetzte Volksheer hatte den mit Bögen ausgestatteten Reitern nicht viel entgegen zu setzen, so dass neben dem Bau von großen Landesburgen zur Verteidigung, auch gepanzerte Reiter aufgestellt wurden. Im Jahre 955 kam es dann bei Werra, Unstrut und auf dem Lechfeld zu Gefechten aus denen die ostfränkischen Truppen als Sieger hervorgingen und die ungarischen Reiter vertrieben werden konnten.

Auch bei der Rückeroberung der spanischen Halbinsel fiel den gepanzerten Reitern eine wichtige, wenn nicht sogar entscheide Rolle zu.

 

Ausbildung zum Ritter:

Die Ausbildung zum Ritter konnte hauptsächlich nur unter Adelsfamilien oder denen, die genug Ansehen und finanzielle Mittel verfügten, geschehen.

So wurde der Anwärter mit 7 Jahre in die Obhut einer anderen Adelsfamilie gegeben um dort als Page in die Lehre zu gehen.
Mit 14 wurde der Anwärter dann als Knappe einem Ritter zugeteilt. So wurde der Anwärter nicht nur durch einen Zuchtmeister in den Bereichen:
- Schwert- und Lanzenkampf
- Jagen, Reiten, Schwimmen, Tauschen
- Fechten, Armbrust schießen
ausgebildet, der Knappe unterstützte zudem seinen Ritter in der Materialpflege sowie beim An- und Ablegen der Rüstung.

Mit 21 konnte der Knappe dann selbst zum Ritter ernannt werden, dies wurde durch den "Ritterschlag" offiziell bekundet.

 

Ausrüstung und Bewaffnung:

Zur Hauptbewaffnung eines Ritter gehörte die Lanze. Diese Waffe war dazu geeignet, im vollem Galopp eine immens Kraft beim Auftreffen auf ein Ziel zu entfalten und so großen Schaden anzurichten. Diese Kraft konnte mit der Einführung des Steigbügels um ein vielfaches gesteigert werden, da so die Lanze unter den Arm des Reiters geklemmt werden konnte um die Kraft des Pferdes besser in den Aufprall der Lanze fließen zu lassen. Ebenso konnten nun die Lanzen länger und schwerer hergestellt werden.

 

Ritter mit Lanze

 

Die zweite Hauptwaffe der Ritter war sein Schwert. Wurden zu Beginn noch Spatha Schwerter benutzt, ging man später über karolingische bis zum Ritterschwert über.
Weitere Waffen die eingesetzt wurden waren unter anderem der Morgenstern, die Streitaxt, der Kriegshammer oder der Streitkolben.

Die Schilde der Ritter passten sich im Laufe der Zeit immer mehr der Körperpanzerung des Reiters an. So wurden zum Beginn hin noch Rundschilde benutzt, als erkannbar wurde, dass die Beine des Reiters damit jedoch recht ungeschützt waren, ging man zu den recht großen und schweren Normannenschilden über. Als sich die Beinpanzerung durch Beinschienen erhöhte, wurden die Schilde zur Gewichtsreduzierung wieder kleiner und es wurden immer mehr Dreieckschilde eingesetzt. Diese waren den Normannenschildern sehr ähnlich, nur kleiner und leichter, da der Reiter durch die Mehrpanzerung schon genug Gewicht mit sich mit trug. Um sich auf dem Schlachtfeld noch unterscheiden zu können, wurden mit den Dreieckschilden auch die Wappen eingeführt, die auf den Schilden gemalt wurden. So hatten die Dreieckschilde auch den Beinamen "Wappenschilde".
Mit der Zunahme der Vollpanzerung der Reiter wurden zum Ende der Ritter hin fast ausschließlich runde Buckler (Faustschilde) eingesetzt.

 

 

Auch die Panzerung der Körpers änderte sich mit der Zeit. Für den Kopf waren zu Beginn noch Topfhelme weit verbreitet. Diese wurden nach und nach durch Spangenhelme, dann karolingische Kammhelme, Bandhelme und schließlich durch Nasalhelme ersetzt.

 

 

Wie der Kopf wurde auch der Oberkörper durch verschiedene Rüstungen, die sich im Laufe der Zeit änderten, gegen Angriffe geschützt. Trugen die Reiter zu Beginn karolingische Schuppenpanzer, wurde dies durch die späteren  Kettenhemden ersetzt. Durch das Aufkommen von Fernwaffen mit einer erheblichen Durchschlagskraft wie z.B. der Armbrust oder des Langbogens, musste die Panzerung den Bedingungen angepasst werden. Dies führte dazu, dass über dem Kettenhemd Brustpanzer, Arm- und Beinschienen getragen wurden bis mit Einführung der Plattenpanzer der Körper fast vollständig gepanzert war. Diese schweren Rüstungen wurden bis ins 17. Jahrhundert verwendet.

 

 

 

Das Ende der Ritter als militärische Gattung:

Zum Untergang der Ritter als militärische Truppengattung führten hauptsächlich 2 miteinander verbundene Entwicklungen der Fusstruppen / Infanterie.
Diese konnten durch die Entwicklung neuer Waffen, unter anderem Waffen mit Schießpulver, Spießen und Hellebarden, den gepanzerten Reitern deutlich effektiver entgegentreten. Zudem waren die Infanterie im Laufe der Zeit immer besser organisiert und diszipliniert, was neben dem günstigeren Kostenfaktor ein entscheidener Vorteil war. Die Entwicklung der Ritter hingegen konnte den neuen Waffen und Taktiken nichts mehr entgegen bringen, sodass die Verluste in Schlachten Anfang und Mitte des 14. Jahrhunderts derart gravierend waren,  dass die gepanzerten Reiter mehr und mehr ersetzt wurden. Zwar wurde die Panzerung nochmals verstärkt und auch das Pferd bekam nun eine Panzerung, doch ausser als Söldner konnten die Ritter bis ins 16. Jahrhundert ihren Untergang nicht mehr abwenden.

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Die Ritter

 Die Ritter Gebundene Ausgabe – 13. März 2013


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"Du nennst dich Ritter, was ist das?" Dieser Band beantwortet die verwunderte Frage des Parzival, der zum ersten Mal einen Mann in schimmernder Rüstung sieht. Die Autoren schöpfen aus dem wirklichen Leben: Der Leser zieht mit dem Heer Barbarossas in die Schlacht, lernt die Burgen des Cuno I. von Münzenberg kennen und kämpft mit Götz von Berlichingen vergeblich gegen den Niedergang des Rittertums im 15. und 16. Jahrhundert.
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Die Ritter

 Die Ritter Gebundene Ausgabe – 1. April 2011


Die Ritter Gebundene Ausgabe – 1. April 2011

Das weitaus populärste Relikt aus dem Mittelalter ist und bleibt der Ritter. Jeder Junge wollte mal Ritter werden und hat dann Ritter gespielt, jedes Mädchen hat sich gefragt, ob Ritterin zu sein nicht attraktiver wäre als Burgfräulein. Aber hat es die Ritter wirklich gegeben? War das Mittelalter so, wie wir es in Kindertagen träumten? Ritter zu werden, Ritter zu sein, das war immer, auch im hohen und späten Mittelalter, eine schöne Phantasie, ein Spiel. Gespielt haben es zuerst adelige Krieger, die es sich leisten konnten und die aus diesem Spiel die Demonstration ihres Anspruchs auf Selbstbestimmung, Macht und gesellschaftlichen Rang entwickelten: Pferde, Waffen, Burgen und all das als Statussymbole einer aufstrebenden Männergruppe. Das Spiel behielt seine unschönen Seiten in der rauhen Wirklichkeit, aber es entwickelte auch eine verfeinerte Kultur: Freiheit, Großzügigkeit, Vornehmheit, Maß und Eleganz kamen durch sie in Mode. Diesen phantastischen, fiktiven und manchmal ideologischen Charakter des mittelalterlichen Rittertums stellt Karl-Heinz Göttert in seiner farbenreichen und unterhaltsamen Gesamtdarstellung erstmals gebührend in den Fokus des historischen Blicks.

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Ritter und Rüstungen

 Ritter und Rüstungen Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 2014


Ritter und Rüstungen Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 2014

Die Zeit zwischen 1300 und 1500 war in Europa von beinahe ständigem Kriegstreiben beherrscht. Aus den Folgen dieser Kriege bildete sich das Fundament eines Großteils der modernen europäischen Staaten; nationale Heere wurden gegründet, die die Unabhängigkeit der jüngst eroberten Territorien zu verteidigen hatten, jedoch noch nach feudalem Vorbild gebildet wurden. In diesem Buch werden Aufbau, Waffen und Ausrüstung der Heere, die im mittelalterlichen Europa kämpften, ausführlich erläutert – vom Hundertjährigen Krieg über die Spanische Inquisition bis zu den Französischen Feldzügen in Italien.

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Ritter und Söldner im Mittelalter: Kleidung, Rüstung und Bewaffnung

 Ritter und Söldner im Mittelalter: Kleidung, Rüstung und Bewaffnung Broschiert – Mai 2007


Ritter und Söldner im Mittelalter: Kleidung, Rüstung und Bewaffnung Broschiert – Mai 2007

Hochmittelalterliches Militärwesen vom 11. bis zum frühen 16. Jahrhundert mit Einblicken in das tägliche Leben des einfachen Kriegsvolkes. Neben brillianten Farbfotos enthält dieser Band auch 11 eigens von Gerry Embleton angefertigte Farbtafeln zu Bekleidung und Ausrüstung.

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Ritter-Rüstungen. Der eiserne Gast - ein mittelalterliches Phänomen

 Ritter-Rüstungen. Der eiserne Gast - ein mittelalterliches Phänomen Gebundene Ausgabe – 2003


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Die Tempelritter https://www.militaer-wissen.de/die-tempelritter/ Sat, 15 Aug 2015 16:35:57 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=1153 Während des ersten Kreuzzuges Ende des 11. Jahrhunderts eroberte die christliche Streitmacht Teile des nahen Ostens. Nach dem Sieg teilten sich die Pilger die Gebiete und es entstanden kleinere Staaten wie z.B. die Grafschaft Edessa in Armenien, das Fürstentum Antiochien in Syren oder das Königreich Jerusalem. Kurz darauf entwickelte sich die Stadt Jerusalem als einer der wichtigsten Pilgerorte des christlichen Weiter lesen

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Während des ersten Kreuzzuges Ende des 11. Jahrhunderts eroberte die christliche Streitmacht Teile des nahen Ostens. Nach dem Sieg teilten sich die Pilger die Gebiete und es entstanden kleinere Staaten wie z.B. die Grafschaft Edessa in Armenien, das Fürstentum Antiochien in Syren oder das Königreich Jerusalem.

Kurz darauf entwickelte sich die Stadt Jerusalem als einer der wichtigsten Pilgerorte des christlichen Glaubens. Zwar stand der Seeweg offen, doch die Fahrt darüber war teuer, sodass den ärmeren Pilgern nur der Landweg zur Verfügung stand. Dies lockte natürlich viele Räuber und auch die Reiter der besiegten Seldschuken an, die die Pilger angriffen, ausraubten und töteten.

Aus diesem Grund und zum Schutz der eroberten Gebiete wurde Anfang des 12. Jahrhunderts, wahrscheinlich zwischen 1118 und 1121, durch die möglichen Gründungsväter Hugo von Payns, Gottfried von Saint-Omer und sieben weitere französische Ritter der Orden der Tempelritter gegründet.
Die erste Bezeichnung des Ordens lautete: Paupere Militie Christi (Arme Ritter Christi), erst als der neue König von Jerusalem Balduin II. 1119 dem Orden die Gebäude seines ehemaligen Palastes auf dem Tempelberg überlies, wurde der Orden in: Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis (Arme Ritter Christi und des Tempels von Salomon zu Jerusalem) umgenannt.
Durch die Unterbringung auf dem Tempelberg entstanden auch die geläufigen Namen Templer, Tempelritter, Tempelherren bzw. Templerorden.

Die Tempelritter waren zudem der erste Orden, der die sonst strikt getrennten Ideale des adligen Rittertums mit dem der Mönche verband. So unterstand der Orden auch direkt dem Papst bis zu seiner Zerschlagung im Jahre 1312.

 

Siegel und Motto:

Wie bei fast jeder Organisation, Vereinigung oder ähnlichem, hatten auch die Tempelritter ihre eigene Symbolik und Sprüche:

So lautete das Motto des Ordens:

„Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!“

„Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre.“

Psalm 115,1

Die ersten Siegel trugen die Inschrift:

„SIGILLUM MILITUM CHRISTI DE TEMPLO“

„Siegel der Soldaten Christi vom Tempel“

Das bekannteste Siegel, neben dem Tatzenkreuz (rotes Kreuz auf weißem Hintergrund) ist das des Meistersbulle mit 2 gerüsteten Rittern im Sattel. Dieses Siegel wurde für Besucher des Ordens in Europas verwendet, die Deutung des 2 Ritter ist allerdings bis heute Strittig. Es könnte so zum einen auf das Armutsgelübde beim Eintritt in den Orden hinweisen, der Brüderlichkeit der Ordensritter oder eben der 2 Ideale des Ordens, des Rittertums und der Mönche.
Bei der Zerschlagung des Ordens wurde dieses Siegel von Seitens der Anklage als Ausdruck der homosexuellen Ausrichtung des Ordens verstanden und den Beweisen hinzugefügt.

 

Tempelritter

 

 

 

Interne Struktur des Ordens:

Obwohl zum Gründungszeit als Organisation ausgelegt, in der jeder freie Mann eintreten konnte, bildete sich schon bald eine Hierarchie heraus, die sich an dem mittelalterlichen Ständeordnung orientierte.

  1. Die Kaplane waren die Ordensgeistlichen, die über den Tag verteilt die fünf für alle Ordensangehörigen obligatorischen Gottesdienste versahen und die Beichte abnahmen. Diese zahlenmäßig sehr kleine Gruppe nahm unterhalb der Würden- und Aufgabenträger des Ordens (z. B. den Gebiets- und Hauskomturen) die höchsten Positionen in der Hierarchie des Ordens ein und hatten gewisse Privilegien. Ein Kaplan trug ab dem Range eines Bischofs einen weißen Mantel, Kaplane unterhalb dieses Ranges trugen schwarze oder braune Mäntel.
  2. Die Ritterbrüder entstammten immer dem Adel und mussten den Ritterschlag bereits vor dem Eintritt in den Orden erhalten haben. Ihnen stand (neben den Kaplänen im Range eines Bischofs oder höher) als einzigen der weiße Mantel über dem schwarzen oder braunen Hausrock zu, außerdem verfügten sie über drei Pferde (ein Streitross, ein Reitpferd und ein Packpferd). Den Würden- und Amtsträgern standen aber vier Pferde ausgewählter Rasse zur Verfügung. Die Ritterbrüder mussten ihre vollständige und sehr teure Ausrüstung (vor allem das Kettenzeug und die Pferde) mit in den Orden einbringen. Sie verpflichteten sich auf Lebenszeit und legten nach einer Probezeit die Gelübde der Keuschheit, des Gehorsams, des Verzichtes auf persönlichen Besitzund des Schutzes der Pilger auf ihren Wegen ab.
  3. Die Sergeanten (sarjanz de mestier / servienten) oder dienende Brüder unterteilten sich in gewappnete Brüder, die als leichte Kavallerie kämpften, und Arbeitsbrüder, die die anfallenden Arbeiten (Schmiede, Sattler, Landwirtschaft) versahen. Sie trugen einen dunklen Mantel (schwarz, wenn regional verfügbar, ansonsten dunkelbraun) und verfügten über ein Pferd.
  4. Die Knappen unterstützten die Ritterbrüder im Kampf. Sie trugen einen dunklen Mantel (schwarz, wenn regional verfügbar, ansonsten dunkelbraun)

In den Besitzungen des Morgenlandes und Spaniens waren Kaplane und kämpfende Brüder zahlreich, in den Komtureien des Abendlandes eher selten.

Zusätzlich konnte man dem Orden in anderen Formen an- oder zugehören:

  1. milites ad terminum waren dem Orden als kämpfende Brüder auf Zeit beigeordnete Ritter
  2. Turkopolen dienten den Templern als Söldner. Es handelte sich dabei um Christen aus dem Heiligen Land, die nach Art der Sarazenen kämpften (d. h. als leichte Kavallerie mit Pfeil und Bogen oder als Infanterie)
  3. fratres ad succurendum waren Laien, die dem Orden erst auf dem Sterbebett beitraten, ihres Seelenheils wegen
  4. Donates verschenkten sich selbst (und einen Teil ihres Besitzes) an den Orden. Die Schenkung trat meist erst im Alter in Kraft, sodass sie als eine Art Vorsorge, auch für das Seelenheil, zu sehen ist
  5. Confratres waren materielle Förderer des Ordens, die vor allem vom Ansehen des Ordens profitierten. Dies konnten auch Frauen sein

 

Geführt wurde der Orden von Großmeistern, die von den Brüdern gewählt wurden:

  • der Großkomtur, der die Aufsicht über den Ordensschatz, die Verteidigung und Verwaltung einer Ordensniederlassung, der sogenannten Kommende (auch Komturei) hatte
  • der Großmarschall, der die Aufsicht über die Waffen und das Kriegswesen hatte
  • der Großspitter, dessen Aufgabenbereich die Ordensspitäler waren
  • der Firmariearzt, der für die Krankenpflege verantwortlich zeichnete
  • der Großtappir, der für die Kleider zuständig war
  • der Drapier, Leiter der Verwaltung
  • der Tressler für das Finanzwesen

 

Liste der Großmeister:

Nr. Name: Beginn der Amtszeit: Ende der Amtszeit: Anmerkung:
1 Hugues de Payns 1118/19 24. Mai 1136 Verstorben
2 Robert de Craon Juni 1136 13. Januar 1147 Verstorben
3 Everard des Barres Januar 1147 Herbst 1152 Rücktritt
4 Bernard de Tronelai 1152 16. August 1153 Verstorben
5 André de Montbard 14. August 1153 17. Januar 1156 Verstorben
6 Bertrand de Blanquefort Oktober 1156 2. Januar 1169 Verstorben
7 Philippe de Milly 27. Januar 1169 Anfang 1171 Rücktritt
8 Eudes de Saint-Amand April 1171 19. Oktober 1179 Verstorben
9 Arnaud de Toroge 1179 30. September 1184 Verstorben
10 Gérard de Ridefort Oktober 1184 1. Oktober 1189 Verstorben
11 Robert de Sablé Ende 1189 13. Januar 1193 Verstorben
12 Gilbert Hérail Februar 1193 20. Dezember 1200 Verstorben
13 Philippe du Plessiez Anfang 1201 12. November 1209 Verstorben
14 Guillaume de Chartres 1210 26. August 1218 Verstorben
15 Pedro de Montaigu 1219 1232 Verstorben
16 Armand de Périgord 1232 20. Oktober 1244 Gefangenschaft
17 Richard de Bures 1244 1247 Verstorben
18 Guillaume de Sonnac 1247 April 1250 Verstorben
19 Renaud de Vichiers Juli 1250 1256 Verstorben
20 Thomas Bérard 1256 25. März 1273 Verstorben
21 Guillaume de Beaujeu 13. März 1273 18. Mai 1291 Verstorben
22 Thibaud Gaudin August 1291 16. April 1292 Verstorben
23 Jacques de Molay Mai 1292 18. März 1314 Hingerichtet

 

 

 

Ordensregeln und Verhaltenskodex:

Die ersten 72 Regeln basieren auf einer Niederschrift des Benedikt von Nursia aus dem 6. Jahrhundert. Diese wurden früh aus dem Lateinischen ins Französische übersetzt, da längst nicht alle Tempelritter des lateinischen Sprache mächtig waren.
Bis 1260 wurde das Regelwerk auf insgesamt 686 Regeln erweitert, die jedoch hauptsächlich den militärischen Bereich betrafen.

Die 72 Ordensregeln sind hier in Kurzform aufgelistet:

  1. Wie die Brüder am Gottesdienst teilnehmen sollen
  2. Wie viele Vater unser die Brüder beten sollen, wenn sie am Gottesdienst nicht teilnehmen können
  3. Was nach dem Tod eines Ordensbruders zu tun ist
  4. Kapläne und Kleriker erhalten nichts außer Unterhalt und Kleidung
  5. Was nach dem Tod eines auf Zeit Dienenden getan werden soll
  6. Ordensbrüder sollen keine Gelübde machen
  7. Wann man beim Gottesdienst stehen oder sitzen soll
  8. Vom gemeinsamen Mahl
  9. Beim Mittags- und Abendessen soll eine heilige Lesung vorgetragen werden
  10. Dreimal in der Woche soll es Fleisch für die Gesunden geben
  11. Über die Ordnung bei den Mahlzeiten
  12. An den restlichen Tagen sollen 2 oder 3 Gemüse- oder andere Gerichte genügen
  13. Welche Speisen am Freitag gereicht werden sollen
  14. Nach der Mahlzeit sollen sie immer ein Dankgebet zu Gott sprechen
  15. Der Zehnte eines jeden Brotes soll immer dem Almosenpfleger gegeben werden
  16. Es ist in das Belieben des Meisters gestellt, den Brüdern vor der Komplet ein Glas Wein oder Wasser ausschenken zu lassen
  17. Nach der Komplet soll Schweigen gehalten werden. Nur bei zwingender Notwendigkeit darf es gebrochen werden
  18. Erschöpfte brauchen nicht zur Matutin aufstehen, sondern dürfen mit Erlaubnis des Meisters liegen bleiben
  19. Ritter und die anderen Brüder erhalten das gleiche Essen
  20. Wie und auf welche Weise die Ritter und die anderen zum Kloster Gehörenden gekleidet sein soll.
  21. Dienende Brüder sollen keine weißen Mäntel tragen
  22. Nur den Ordensrittern steht der weiße Mantel zu
  23. Wie die alte Kleidung an die Knappen, die dienenden Brüder und an die Armen verteilt werden soll
  24. Sie sollen nur Schaffelle haben
  25. Wer Besseres begehrt, soll Einfacheres erhalten
  26. Wie Kleidung und Schuhe beschaffen sein sollen und welche Anzahl man haben soll
  27. Der Kleiderverwalter soll auf die Gleichheit der Bekleidung achten
  28. Von der Überflüssigkeit der Haare, des Backenbarts und des Schnurrbartes
  29. Von Schnabelschuhen und Schuhschleifen und der Länge der Gewänder bei den nicht auf Dauer Dienenden
  30. Von der Zahl der Pferde und Knappen
  31. Keiner soll sich anmaßen, seinen Knappen, der aus Liebe dient, zu schlagen
  32. Wie die auf Zeit dienenden Brüder aufgenommen werden
  33. Keiner soll nach seinem eigenen Willen, vielmehr (nur) auf Befehl des Meisters ausgehen
  34. Keiner soll für sich persönlich ein Pferd oder Waffen fordern
  35. Von den Zügeln, Steigbügeln und den Sporen
  36. Überzüge über Lanzen, Spießen und Schilden sind nicht zugelassen
  37. Wie die Futtersäcke der Pferde sein sollen
  38. Von der Vollmacht des Meisters, des einen Sachen einem anderen zu geben
  39. Es ist keinem Bruder erlaubt, ohne Befehl des Meisters seine Sachen zu tauschen
  40. Einer soll vom anderen nichts verlangen, außer unbedeutende Dinge und nur der Bruder vom Bruder
  41. Vom Verschluss am Reitsack und Koffer ohne Erlaubnis des Meisters
  42. Ob ein Ordensbruder ohne Erlaubnis Briefe schreiben oder empfangen darf
  43. Es ist nicht erlaubt, mit einem anderen über seine Fehler oder die anderer zu schwatzen
  44. Keiner soll mit dem Vogel einen anderen Vogel fangen
  45. Sie sollen sich vor jeder Gelegenheit zur Jagd hüten
  46. Hinsichtlich des Löwen gibt es keine Vorschriften
  47. Hört über jede von euch abverlangte Sache das Urteil (erg. des Gerichts)
  48. Ähnlich soll über alle euch genommenen Sachen verfahren werden
  49. Es ist allen Profeßrittern erlaubt, Land und Leute zu haben
  50. Von den kranken Rittern und anderen Brüdern
  51. Wie deren Pfleger sein sollen
  52. Keiner soll den anderen zum Zorn reizen
  53. In welcher Form man mit Verheirateten verfahren soll
  54. Es ist nicht erlaubt, weiterhin Schwestern zu haben
  55. Es ist nicht gut, mit Exkommunizierten Umgang zu pflegen
  56. Wie die Brüder, die neu zum Eintritt kommen, aufzunehmen sind
  57. Wann alle Brüder zum Rat zu rufen sind
  58. Wie gebetet wird
  59. Ob es von Übel ist, den Eid eines Dienenden anzunehmen
  60. Wie Knaben aufgenommen werden sollen
  61. Wie die Greise geehrt werden sollen
  62. Ob es nützlich ist, allen gleichermaßen Verpflegung und Kleidung zu geben
  63. Von Brüdern, die durch verschiedene Provinzen reisen
  64. Von zu erhebenden Zehnten
  65. Von leichten und schweren Vergehen
  66. Durch welche Schuld ein Bruder nicht mehr angenommen (d.h. ausgestoßen) wird
  67. Vom Osterfest bis zum Fest Allerheiligen soll ein Bruder, wenn er will, nur ein leinenes Hemd haben
  68. Wie viele und welche Leintücher in den Betten nötig sind
  69. Von zu meidenden Murren
  70. Sie sollen ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Angesicht von Frauen richten
  71. Keiner soll Pate sein
  72. Von den Vorschriften

 

Die drei Hauptzweige des Ordens:

1. Schutz der Pilger

Da die ärmeren Pilger sich keine Seeanreise leisten konnten, waren sie auf den Landweg angewiesen. Durch die ständigen Überfälle von Räubern und Seldschuken war der eigentliche Grund zur Gründung des Ordens der Begleitschutz der anreisenden Pilger.

 

2. Militärischer Bereich

Der zweite Bereich des Ordens befasste sich mit der militärischen Sicherung der eroberten Gebiete, Abwehr von Feinden sowie an einigen Angriffen. Der erste wirkliche militärische Einsatz des Ordens 1148 bei der Belagerung von Damaskus endete jedoch in einem Desaster als die meisten Templer fielen. Nach Auffrischung der Truppen beteiligten sich die Templer an allen weiteren militärischen Aktionen. Nachdem die letzte christliche Hauptstadt der Outremer am 18. Mai 1291 fiel, konnten sich die Templer in ihrer Zitadelle noch weitere 10 Tage halten bis die Streitmacht des Mameluken Sultans unterminiert und so zu Fall gebracht hat.

Die letzten beiden Stützpunkte im nahen Osten Tortosa und Athlit wurden im August und die damalige Insel Ruad am 28. September 1302 aufgrund der hoffnungslosen Lage geräumt und der Orden zog sich nach Zypern zurück.

 

 

 

3. Wirtschaftlicher Bereich

Neben dem Begleitschutz der Pilger und den militärischen Operationen im nahen Osten war der dritte wichtige Bereich des Tempelordens der Finanzaktivitäten gewidmet. So sollte zu Beginn lediglich die Einnahmen der Komtureien (Kirchen- oder Klostervermögen) von Europa zu den kleinen Staaten und Länderein im nahen Osten transportiert werden. So efüllten die Templerstandorte neben der militärischen Nutzung auch den Zweck als Tresore und Schatzkammern. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurden Geldanleihen ein offizieller Zweig der Templertätigkeiten, bei denen sich der Orden einen äußerst guten Ruf verdiente. Nebenbei wurde so auch eine eigene Art des Kreditbriefes, dem Vorläufer der heutigen Reiseschecks, sowie eine fortschrittliche Technik der Buchführung entwickelt.

Zum Ende des Ordens verwalteten an die 15.000 Mitglieder die auf fast 9.000 angehäuften Besitztümer des Ordens, dessen Aufgabe es war, die finanziellen Mittel für den Erhalt und Ausbau des Ordens sowie deren Feldzüge aufzubringen. Die beiden Hauptquartiere Temple in Paris und die Temple Church in London zählen wohl zu den bekanntesten. Doch auch Überreste im heutigen Deutschland sind wie z.B. in Berlin Tempelhof zu finden, wo die einstige Ordens Siedlung Tempelhoffe stand.

 

 

Von den ehemaligen, unzähligen Ordens Liegenschaften sind heute nur noch die Wehr-Klosteranlage Convento de Cristo im portugiesischem Tomar sowie die Burg von Ponferrada in Spanien übrig.

 

 

 

Die Liegenschaften des Templerordens in Europa um 1300

Die Liegenschaften des Templerordens in Europa um 1300

 

Die Zerschlagung des Ordens:

Eine Schlüsselrolle in der Zerschlagung des Ordens 1307 spielte der damalige französische König Philipp IV. (Philipp der Schöne). Zum einen wuchs zu der Zeit das Argwohnen der Könige gegenüber dem Orden, da dieser das größte und im Kampf erfahrenste Heer hatte, zum anderen wurdem Philipp nach dem Fall der christlichen Kleinstaaten im nahen Osten geraten einen neuen Kreuzzug ins heilige Land zu führen. Die finanziellen Mittel hierfür sollten in der Beschlagnahmung der Ordensgüter bereitgestellt werden und gleichzeitig die hohen Schulden von Philipp tilgen. Philipp war von der Idee mehr als angetan, an einen neuen Kreuzzug jedoch, dachte dieser nicht.

So kam es, dass im Jahre 1307 der Orden wegen Ketzerei und Sodomie (homosexuelle Handlungen) angeklagt wurde. Freie Hand bildete die Tatsache, dass der damalige Papst Clemens V. zu sehr vom französischen König abhängig war und so kein Einschreiten Seitens der Kirche zu befürchten war.
Am 14. September 1307, das Datum der Templer wichtiges Kreuzerhöhungsfestes, wurde der Haftbefehl ohne Ausnahme für alle Templer geltend ausgefertigt.
Der Ablauf sollte die Verhaftung, Gefangenhaltung und dem Urteil der Kirche Zuzuführend sein. All Ihre Besitztümer und Güter sollten beschlagnahmt und unter königstreue Verwaltung gestellt werden.

Dieser königliche Befehl wurde versiegelt an alle Dienststellen in Frankreich versendet mit der ausdrücklichen Anweisung, das Schriftstück erst am 13. Oktober 1307 zu öffnen und den darin stehenden Befehl umgehend auszuführen.
So sollte verhindert werden, dass die Templer sich gegenseitig warnen und untertauchen konnten. Es war das erstmals in der Geschichte durchgeführte, landesweite Kommandounternehmen der Polizei.
Alleine in Paris wurden so 138 Templer festgenommen, bis ins Jahr 1309 stieg die Zahl noch auf 546.
Am 8. August 1309 begannen die päpstlichen Untersuchungen und dauerten bis zum 5. Juni 1311. 54 Templer wurden daraufhin den Anklagepunkten schuldig gesprochen und am 12. Mai 1310 bei Paris verbrannt.

Am 16. Oktober 1311 eröffnete Papst Clemens V. das Konzil von Vienne, nach dessen Abschluss am 22. März 1311 der Orden aufgelöst wurde und der Größtteil des Besitzes den Johannitern zugeteilt wurde.
Die letzte Verbrennung fand am 18. März 1314 in Paris statt, wo der letzte Großmeister Jacques de Molay und der Ordensritter Geoffroy de Charnay verbrannt wurden. Im restlichen Teil Frankreichs wurden so gut wie keine Todesurteile gegen die Templer ausgeführt. In anderen Ländern wie Spanien blieben die Templer völlig unbehelligt.

 

 

Die letzten Tempelritter:

Von dem Haftbefehl verschont, durch die Auflösung des Ordens jedoch betroffen, gründeten die verbliebenen Templer 1319 in Portugal, geschützt durch den portugiesischen König als Nachfolger des Tempelordens den Christusorden.
Die ehemaligen Besitztümer und Güter des Tempelordens gingen, nicht wie eigentlich von Papst Clemens gefordert, an die Johanniter, sondern wurden dem neuen Orden zur Verfügung gestellt. Zudem übergab der portugiesische König auf unbestimmte Zeit seine in der Algarve gelegenen Burg von Castro Marum als Sitz dem Christusorden.

Die liberale Revolution von 1834 in Portugal, ausgelöst durch Maria I., löste wie alle anderen Orden auch den Christusorden auf.

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Die Templer: Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels

 Die Templer: Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels Gebundene Ausgabe – 5. Juni 2011


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Der Tempelorden war eine militärisch-religiöse Organisation, die für den Schutz von Pilgern und Siedlern im Heiligen Land sorgen sollte. Die Templer verstanden sich als Gottes Kämpfer, die zu seinen Gunsten Krieg führten und sich durch furchteinflößende Kämpfe einen eher düsteren Namen machten. Dieses Buch präsentiert Männer auf ihrem Entscheidungsweg zum Orden. Das Buch basiert auf zeitgenössischen Quellen und bietet einen detaillierten Einblick in das Alltagsleben der Krieger, von ihrer Aufnahmezeremonie und ihrem Training bis zum anschließenden Kampf in der Schlacht.

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Die Kreuzritter - Die Kreuzzüge & Die Tempelritter

Die Kreuzritter - Die Kreuzzüge & Die Tempelritter

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2010. Vor genau 914 Jahren begann ein barbarischer Krieg gegen die heidnische Welt, der als die Kreuzzüge (1096-1396) in die Annalen eingegangen ist. Der römische Papst Urban II (1035-1099) rief 1095 zum Ersten Kreuzzug auf und Zehntausende folgten. Ziel war es, die heilige Stadt Jerusalem von den Moslems zurückzuerobern. Angeführt wurde das Unternehmen von einem neu gegründeten Orden von Rittern, die zu diesem Zwecke gelobt hatten, den Kampf bis zur endgültigen Rückeroberung durchzustehen – auch unter Einsatz ihres Lebens: Die Tempelritter.

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Saladin: Sarazenen und Kreuzritter

 Saladin: Sarazenen und Kreuzritter Broschiert – 3. November 2008


Saladin: Sarazenen und Kreuzritter Broschiert – 3. November 2008

Salah al Din ibn Ayyub, in Europa besser bekannt als Saladin, ist die bekannteste und bedeutenste Einzelperson in der Geschichte der Kreuzzüge. Seine Kämpfer und Kämpfe zeigen de Geschichte der Kreuzzüge in einer völlig anderen Perspektive.

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Der Templer Code: Gottes geheime Elite

 Der Templer Code: Gottes geheime Elite Taschenbuch – 6. August 2013


Der Templer Code: Gottes geheime Elite Taschenbuch – 6. August 2013

Gral? ... Bundeslade? ... Grabtuch von Turin? ... Templer-Schatz? ... Geheime Wiedergeburt? ... Mysterien von Rosslyn Chapel? ... Esoterische Gotik? ...Fabian Jaspers, junger Praktikant einer Pariser Zeitung, und ein Journalisten-Trio fordern die Rehabilitation der Templer und beginnen mit Hilfe des eingeweihten Klosterbruders Anselm vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte die Geheimnisse der Templer aufzudecken und damit ihre Unschuld zu beweisen.

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Die Templer in Deutschland: Eine Untersuchung zum historisch überkommenen Erbe des Templerordens in Deutschland

 Die Templer in Deutschland: Eine Untersuchung zum historisch überkommenen Erbe des Templerordens in Deutschland Gebundene Ausgabe – 10. August 2010


Die Templer in Deutschland: Eine Untersuchung zum historisch überkommenen Erbe des Templerordens in Deutschland Gebundene Ausgabe – 10. August 2010

Heutzutage ist der „Orden der Armen Ritter Christi und des Tempels von Salomon zu Jerusalem“ kurz unter dem Namen „Templer“ oder „Orden der Tempelritter“ bekannt – was nicht zuletzt an den zahlreichen Legenden liegen dürfte, die sich um die Templer ranken. Viele der Legenden sind Gegenstand zahlreicher, sehr populärer und bekannter, Filme, Computerspiele oder belletristischer Werke. Es dürften also vielmehr Menschen über die zahlreichen Legenden zum Templerorden bescheid wissen, als über die Absichten seiner Gründer oder die Orte seines Wirkens. Joe Labonde hingegen wirft in „Die Templer in Deutschland“ ein wohltuend legendefreies Schlaglicht auf die 264 Orte und Niederlassungen der Tempelritter innerhalb der Grenzen des heutigen Deutschlands. Detailliert analysierte er historische Urkunden und lokalhistorisch überlieferte Erzählungen, und gelangt so zu einer umfassenden Bestandsaufnahme der Templerorte in Deutschland – übersichtlich dargestellt in einer Karte. Da die Urkunden die Quelle zu den Orten der Templer in Deutschland darstellen, sind alle 156 verwendeten Urkunden, nebst Quellenangaben, als Belege ebenfalls im Buch veröffentlicht. Abgerundet wird die Darstellung mit einer umfangreichen Bibliographie. Diese ausführliche Bibliographie ist somit für alle historisch Interessierte eine umfangreiche Fundgrube.

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Römischer Legionär https://www.militaer-wissen.de/roemischer-legionaer/ Mon, 28 Apr 2014 14:27:09 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=574 Die Macht Roms gründete sich vor allem auf seine Soldaten. Durch das Aufstellen eines Berufsheeres und der Einführung von vielen Standarts wie der einheitlichen Kampfausrüstung, Waffen und Training setzte die römische Armee für viele Jahrhunderte das Maß einer modernen Armee. Kaiser Augustus (31 vor Christus – 14 nach Christus) war zu der Überzeugung gelangt, dass es für das römische Reich Weiter lesen

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Die Macht Roms gründete sich vor allem auf seine Soldaten. Durch das Aufstellen eines Berufsheeres und der Einführung von vielen Standarts wie der einheitlichen Kampfausrüstung, Waffen und Training setzte die römische Armee für viele Jahrhunderte das Maß einer modernen Armee.

Kaiser Augustus (31 vor Christus – 14 nach Christus) war zu der Überzeugung gelangt, dass es für das römische Reich erforderlich sei, über ein stehendes Heer zu verfügen.
Er war der Begründer der römischen Berufsarmee, deren Soldaten römische Bürger waren.
Das bedeutet, dass ein Mann, der als Soldat im römischen Heer dienen wollte, ein römischer Bürger sein musste. Seine Familie musste also das Bürgerrecht besitzen.

 

Römischer Legionär

Römischer Legionär

Legionär mit Kampfausrüstung am Ende des 1. Jhdts. n.Chr. Quelle: http://www.legioxv.org

 

Ausbildung:
Die Grundausbildung dauerte in der Regel vier Monate. Zu Beginn seines Dienstes trugen Soldaten noch die Bezeichnung Probatur, womit er ein Soldatenanwärter war aber noch kein Soldat im eigentlichen Sinne.
Wichtige grundlegende Kenntnisse für die Bereiche Lagerbau, Schwimmen, Reiten und Waffentraining wurden beigebracht, auch das häufige Marschieren von 30 Kilometern mit voller Ausstattung wurde geübt, da während der Feldzüge nicht selten weite Distanzen schnell erobert werden mussten oder sich die Soldaten auch ab und an schnell zurückziehen mussten.
Bestand der Probatur die für heutige Verhältnisse sehr harte Grundausbildung wurde er zu einem Signatus, einem vollwärtigen Soldaten und damit offiziell in die Liste seiner Einheit aufgenommen und konnte seinen in der Regel 25 jährigen Dienst antreten. Er konnte zudem nun den Fahneneid, auch Sacramentum genannt, ablegen, was dem heutigen Gelöbnis gleich kommt.

 

Ausstattung:
Zur Grundausstattung eines jeden Legionärs gehörten sein Helm, Schild, Kettenhemd oder Schuppenpanzer.
Bewaffnet waren sie mit einer langen Wurflanze sowie einem Schwert und Dolch.

 

Römische Legionäre Quelle: http://www.tonydomin.de

 

Brustpanzer eines römischen Legionärs

Brustpanzer eines römischen Legionärs

Der Brustpanzer sollte vor Angriffen mit Speeren und Schwertern schützen.

 

Römischer Offiziershelm

Römischer Offiziershelm

Der zusätzliche Schmuck auf dem Helm eines Offiziers soll es den Soldaten im Gefecht ermöglichen, den Offizier leicht zu erkennen.

 

Helm eines römischen Legionärs

Helm eines römischen Legionärs

 

Ausrüstung eines römischen Legionärs

Ausrüstung eines römischen Legionärs

1= Wolldecke  2= Lederbeutel mit Wasser oder Wein  3= Beutel für persönliche Gegenstände und 3 Tagesration  4= Spitzhacke  5= Torfstecher

 

 

Sofern sich der Legionär nicht im Kampf oder in seinem Kastell (damalige Bezeichnung für feste Stützpunkte) befand, musste er zudem seine persönliche Ausrüstung selbst tragen. Dazu gehörten neben Verpflegung und Reservebekleidung, Werkzeuge, Kochgeschirr und kleinere persönliche Utensilien wie Toilettenartikel, Besteck oder Spielsteine. Diese Ausrüstung wurde auf einer hölzernen Stange über der linken Schulter getragen und lag auf dem Oberrand des über den Rücken geschnallten Schildes auf um das Gewicht zu stützen. Damit betrug beim Marsch das Gesamtgewicht ca. 40Kg.

 

Ausrüstung eines römischen Legionärs Quelle: http://www.coh-ii-raet.de

 

Der Erfolg der römischen Armee bei ihren vielen Kriegszügen war nicht nur auf die gute Ausbildung und Ausrüstung der Legionäre zurückzuführen, sondern hatte auch ihren Grund in der durchdachten Kampfweise und Kriegstaktik.
Besonders bekannt ist die römische Armee für ihre Schildkrötenformation. Dabei rückten die römischen Legionäre so eng zusammen, dass sie mit ihren Schilden einen „Panzer“ formten.
Dadurch waren die einzelnen Soldaten vor Angreifern besonders gut geschützt.

 

Römische Formation Schildkröte Quelle: http://www.kinderzeitmaschine.de

Römische Schildkröten Formation im Kampf

Römische Schildkröten Formation im Kampf

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Legionär in der römischen Armee: Der ultimative Karriereführer

Legionär in der römischen Armee: Der ultimative Karriereführer Gebundene Ausgabe – 29. Januar 2018

Rom herrscht unangefochten vom Wüstensand Mesopotamiens bis in die Highlands von Kaledonien. Das Reich ruht auf den kräftigen Schultern von Legionären, die die Barbarenhorden im Zaum halten und die Grenzen weiter verschieben. Machen Sie mit und erobern Sie die Welt! Lernen Sie
wie man bei den Legionen angenommen wird und welche Legion die richtige für Sie ist
was Sie auf Feldzügen anziehen und was lieber nicht
wer in der römischen Armee das Sagen hat und wie Sie einen Berber von einem Pikten unterscheiden können
wie man ein Schwert schwingt und ein Katapult abfeuert
wie man eine Stadt erobert und es überlebt
wie Sie sich verhalten, wenn Rom Ihre Legion mit einem Triumphzug ehrt.

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Roms Hilfstruppen und Legionäre

Roms Hilfstruppen und Legionäre Gebundene Ausgabe – 1. April 2008

Spätestens seit der Kaiserzeit besetzten die Armeen Roms weite Landstriche der damals bekannten Welt. Da diese Territorien aus eigener Kraft nicht mehr in dauernder Abhängigkeit gehalten werden konnten, war Rom dazu gezwungen, nichtrömische Hilfstruppen zu rekrutieren. Dieser Band beschreibt sowohl die regulären als auch die so genannten Auxiliartruppen mit ihrer verschiedenartigen Bewaffnung. Er zeigt auch, an welchen Orten und in welchem historischen Kontext sie eingesetzt wurden. Dazu bietet dieser Band einen Überblick über die Militärgeschichte der römischen Kaiserzeit im Imperium Romanum.

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Die Legionen Roms

Die Legionen Roms Gebundene Ausgabe – Special Edition, 12. September 2016

Roms Legionen gehören zu den schlagkräftigsten Streitmächten der Geschichte. Mit ihrer Hilfe eroberte Rom nahezu die gesamte damals bekannte Welt. Für fast ein halbes Jahrtausend sicherte die Armee ein Reich von beispielloser Größe. In diesem Buch erfährt der Leser alles über die Geschichte der Legionen: von ihrer Entstehung in republikanischer Zeit bis zu ihrem Ende in den Wirren der Spätantike. Struktur und Organisation, Ausrüstung und Bewaffnung, Taktik und Belagerungstechnik werden behandelt, selbst der Alltag der Soldaten wird umfassend dargestellt.
Zudem werden all die Legionen vorgestellt, deren Bewegungen über einen längeren Zeitraum nachvollzogen werden können, darunter die 45 Einheiten, die in der Kaiserzeit die Grenzen an allen Enden des Reiches sicherten - von den Bergen Armeniens bis zu den Hügeln Schottlands. Einige errangen glorreiche Siege, andere erlangten traurige Berühmtheit, wie die XII, XIII und XIX, die 9 n. Chr. im Teutoburger Wald vernichtend geschlagen wurden.

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Der Legionär

Der Legionär Taschenbuch – 28. Juli 2015

Tiberius, ein 17jähriger Bauernjunge wird als Rekrut der ruhmreichen Legionen in die Auseindersetzung Caesars mit der römischen Aristokratie verwickelt. Er überlebt die Schlacht mit den Helvetiern, den Kampf mit den Germanen und lernt neben seiner großen Liebe den Zugang zur keltischen Götterwelt kennen, in der seit Jahrtausenden ein gnadenloser Krieg tobt.

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Kriegselefanten https://www.militaer-wissen.de/kriegselefanten/ Tue, 15 Apr 2014 07:41:06 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=488 Kriegselefanten waren eine starke, früh eingesetzte Waffe, die neben Pferden als Tiere in Streitkräften eingesetzt wurden. Die ersten Elefanten wurden in Südasien eingesetzt, dementsprechend oft wurden auch indische Elefanten eingesetzt, die afrikanischen wurden zwar von den Ägyptern und Kathargo eingesetzt, jedoch nicht in der Masse. Zudem wurden in der Regel nur männlichen Elefanten eingesetzt, diese waren größer, schneller und auch Weiter lesen

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Kriegselefanten waren eine starke, früh eingesetzte Waffe, die neben Pferden als Tiere in Streitkräften eingesetzt wurden. Die ersten Elefanten wurden in Südasien eingesetzt, dementsprechend oft wurden auch indische Elefanten eingesetzt, die afrikanischen wurden zwar von den Ägyptern und Kathargo eingesetzt, jedoch nicht in der Masse. Zudem wurden in der Regel nur männlichen Elefanten eingesetzt, diese waren größer, schneller und auch aggressiver als ihre weiblichen Mitstreiter.

 

Kriegselefant

Kriegselefant

 

Elefanten dienten zu Beginn hauptsächlich als erhöhte Kommandostände, später dienten sie auch als Plattform für Bogenschützen und Speerwerfer. Selbst das Tier an sich wurde teilweise als Waffe genutzt, denn neben dem Schockeffekt den seine Größe im Schlachtfeld ausstrahlt, konnte es feindliche Infanterie niedertrampeln oder schwer verletzen. Durch den Umstand, dass Elefanten jedoch selbst leicht in Panik zu versetzen sind und durch Ausbrechen in den eigenen Reihen schwere Verluste erwirken konnte, wurden diese nur selten in vorderster Reihe in einer Schlacht eingesetzt.
Erste Elefantenzähmungen fanden in der frühen Indus-Kultur vor etwa 4000 Jahren statt. Dabei wurden Elefanten bis auf wenige Ausnahmen nicht gezüchtet, sondern stets in freier Wildbahn eingefangen und gezähmt. Der erste Einsatz von Elefanten zu Kriegszwecken fand etwa um 1100 v. Chr. statt und wurde erstmals in alten Sanskrit-Hymnen erwähnt. Von Indien aus wurden die Elefanten ins Perserreich importiert und in mehreren Feldzügen eingesetzt so z.B. auch bei der Invasion Xerxes in Griechenland.

 

Bereits um 400 v. Chr. bauten die ägyptischen Pharaonen die Stadt Ptolemais Theron (Jagdplatz des Ptolemaios), dem Seehafen von Meroe an der Küste des Roten Meeres im heutigen Sudan, die ein Umschlagplatz für gefangene Elefanten wurde. Im Meroitischen Reich wurden Elefanten ebenfalls in Kriegen eingesetzt, vermutlich dienten sie auch als Reittier des Königs und für Zeremonien. An der Westwand des Löwentempels von Musawwarat sind in einem Relief ein Zug von Kriegselefanten und Gefangenen dargestellt.

Auch im späteren römischen Reich wurden Kriegselefanten eingesetzt.
Die erste Begegnung Roms mit Kriegselefanten fand in der Schlacht von Heraclea 280 v. Chr. gegen Pyrrhus statt. Der bekannteste Feldherr, der Kriegselefanten gegen Rom einsetzte, war der Karthager Hannibal. Berühmt geworden ist vor allem seine Überquerung der Alpen mit 37 hauptsächlich afrikanischen, aber auch mindestens einem indischen Elefanten im Jahre 218 v. Chr. Doch nach der verlustreichen Überquerung der Alpen und der Schlacht an der Trebia hatte er bei der Schlacht am Trasimenischen See nur noch einen einzigen Elefanten zur Verfügung. Er befehligte die Schlacht von diesem indischen Elefanten mit Namen Suru aus, von dem aber während seines weiteren Feldzugs in Italien keine Rede mehr sein sollte. Sein Bruder sollte noch einige Kriegselefanten von Spanien zur Verstärkung bringen, wurde jedoch in der Schlacht am Metaurus vernichtend geschlagen. In Hannibals letzter Schlacht, der Schlacht von Zama im Jahre 202 v. Chr., wieder auf afrikanischem Grund, wurde jedoch deutlich, dass die hier eingesetzten, noch nicht fertig trainierten Elefanten der Karthager vor den römischen Fanfaren scheuten. Zudem war ihr Einsatz ineffektiv, da die Römer Gassen für die Elefanten bildeten und somit nur wenige Soldaten niedergetrampelt wurden. 156 Jahre später, in der Schlacht bei Thapsus am 6. Februar 46 v. Chr., bewaffnete Julius Caesar seine Legio V Alaudae mit Äxten und gab Anweisung, auf die Beine der Tiere einzuschlagen. Die Legion war siegreich und wählte fortan den Kriegselefanten zu ihrem Wappentier. Die Schlacht bei Thapsus gilt als der letzte große Einsatz von Kriegselefanten im westlichen Kulturkreis.

 

In der Spätantike setzten, so berichten uns Ammianus Marcellinus, Prokopios von Caesarea und arabische Autoren, insbesondere die Sassaniden Kriegselefanten ein, unter anderem auch in den Kämpfen gegen die Römer. In der Schlacht von Avarayr (451 n. Chr.) wurden sie von den Sassaniden gegen die Armenier eingesetzt, in der Schlacht von Kadesia (636 n. Chr.) gegen die Araber.

Für das im Norden des heutigen Äthiopien gelegene Aksumitische Reich ist der Einsatz von Kriegselefanten bis zu seinem Untergang im 7. Jahrhundert belegt. Nonnosus kam als Gesandter Justinians Mitte des 6. Jahrhunderts von Konstantinopel nach Aksum und schätzte die Zahl der wilden Elefanten im äthiopischen Hochland auf etwa 5000. Sure 105 im Koran („Der Elefant“) begründet sich auf einem Feldzug des christlichen Königs von Aksum mit 13 Elefanten gegen Mekka im Jahr von Mohammeds Geburt um 570.

Im Mittelalter dann verschwanden Elefanten im Militär in europa völlig. Lediglich in Asien, besonders in Indien wurden weiterhin Elefanten für militärische Zwecke genutzt, was nach dem Aufkommen des Schießpulver jedoch auch dort eingestellt wurde.

 

 

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Griechische Phalanx https://www.militaer-wissen.de/griechische-phalanx/ Tue, 15 Apr 2014 06:13:52 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=480 Als Phalanx bezeichnet man eine dichtgeschlossene, lineare Kampfformation von  schwerbewaffneter Infanterie die in der Regel mit Schild und Speer ausgerüstet ist und in mehreren Reihe nebeneinander auf den Feind marschiert. Dieser Begriff wird besonders auf die häufig erwähnten Schlachtformationen im Griechisch - Persischen Krieg bezogen. Seit dem 18. Jahrhundert wird dieser Begriff jedoch auch zur allgemeinen Formulierung in sich geschlossener Weiter lesen

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Als Phalanx bezeichnet man eine dichtgeschlossene, lineare Kampfformation von  schwerbewaffneter Infanterie die in der Regel mit Schild und Speer ausgerüstet ist und in mehreren Reihe nebeneinander auf den Feind marschiert.

Dieser Begriff wird besonders auf die häufig erwähnten Schlachtformationen im Griechisch - Persischen Krieg bezogen. Seit dem 18. Jahrhundert wird dieser Begriff jedoch auch zur allgemeinen Formulierung in sich geschlossener Reihen und  Formationen benutzt.

 

Griechische Phalanx

Griechische Phalanx

 

Es wird heutzutage angenommen, dass der Ursprung der Formation im militärischen Sinne bereits vor den Griechen im sumerischem Reich angewendet wurde. Die auf das Jahr 2440 oder 2430 v. Chr. datierte Geierstele des Königs Enneatum aus Lagasch zeigt auf mehreren Bruchstücken dichtgeschlossene Kämpfer zu Fuß, die mit Schild und Lanze bewaffnet vorgehen.
Im griechischen Altertum leitete die Phalanx den Übergang von Einzel- zu Formationskämpfen ein. Sie wurde von den Spartanern wahrscheinlich im 7. Jahrhundert v. Chr. eingeführt und bestand aus gepanzerten Hopliten, die mit einer ursprünglich etwa zwei Meter langen, später immer längeren (bis zu 7 Meter) Lanze bewaffnet waren. Diese Lanze war oftmals auch noch mit einer Bronzespitze am unteren Ende des Schaftes versehen. Diese diente dazu, im Falle eines feindlichen Kavallerieangriffs die Lanze in den Boden zu rammen. Dadurch bot sie den Reitern größeren Widerstand, als wenn sie von einem Soldaten gehalten wurde, und schaffte so ein nahezu unüberwindbares Hindernis. Außerdem konnte die hintere Spitze als Sekundärwaffe benutzt werden, falls die Lanze brach, oder im Falle, dass die Lanze noch ganz war, dazu verwendet werden, auf gestürzte Gegner einzustechen, die man in der Vorwärtsbewegung überging. Die Phalanx war eine geschlossene lineare Formation, die sich aus mehreren Gliedern von Hopliten zusammensetzte.

 

Griechische Phalanx

Griechische Phalanx

 

Ursprünglich war die Phalanx vermutlich 8 Glieder in offener und 4 Glieder in geschlossener Ordnung tief. Später hatte die Aufstellung gewöhnlich eine Tiefe von 7 bis 12 Mann. Ein Problem der linearen Aufstellung mit phalanx-typischer Bewaffnung und Ausrüstung war das Bestreben jedes Phalangiten, seine ungeschützte rechte Seite in den Schutz des Schildes seines rechten Nebenmannes zu bringen. Dadurch hatte die Phalanx griechischer Prägung eine deutliche Tendenz, sich nach rechts zu ziehen. Die Gemeinsamkeit der griechischen Heere in diesen Gewohnheiten führte dazu, dass sich während der Schlacht beide Phalangen parallel gegen den Uhrzeigersinn drehten. Der wegen seiner elitären Besetzung kampfkräftigere rechte Flügel siegte gewöhnlich gegen den ihm gegenüberstehenden, entsprechend weniger kampfstarken linken Flügel des Gegners. Theoretisch war es also denkbar, dass jeweils beide rechten Flügel den ihnen gegenüberstehenden Flügel schlugen und dadurch für den Stoß in den Rücken oder die tiefe Flanke des Gegners frei wurden. Deshalb trug auch in der Schlacht die Armee den Sieg davon, der es als erster gelang, auf ihrem rechten Flügel zu siegen. Sobald dies geschehen war, räumte der Gegner üblicherweise freiwillig das Feld und ließ es nicht zum Äußersten kommen.

 

Griechische Phalanx

Griechische Phalanx

 

In klarer Erkenntnis dieser Zusammenhänge wandelte der thebanische Feldherr Pagondas in der Schlacht von Delion (424 v. Chr.) seine Phalanx so ab, dass er seinen rechten Flügel auf eine Rottentiefe von 25 Mann verstärkte. Dadurch sollte es möglich sein, rechts so rasch vorzustoßen und den linken Flügel des Feindes zu zerschmettern, dass diesem keine Möglichkeit gelassen wurde, in vergleichbar kurzer Zeit selbst zu einem Erfolg auf dem anderen Flügel zu kommen. Fünfzig Jahre später erweiterte Pagondas’ Landsmann Epaminondas diesen taktischen Ansatz zu einer völlig neuartigen Schlachtordnung, die als Schiefe Schlachtordnung in die Geschichte einging und zu den bedeutendsten taktischen Entwicklungen gezählt wird. In der Schlacht bei Leuktra drehte Epaminondas das klassische Konzept der Phalanx um und stellte seine besten Kämpfer auf den linken statt den rechten Flügel. Außerdem verstärkte er diesen Flügel auf eine Rottentiefe von 50 Mann. Infolgedessen stießen in der Schlacht von Leuktra erstmals die Eliten zweier Armeen direkt aufeinander. Die extreme Tiefe seines linken Flügels sollte einen sicheren und schnellen Sieg über den feindlichen Angriffsflügel gewährleisten. Gleichzeitig hielt er seinen ausnahmsweise weniger kampfstarken rechten Flügel zurück und ließ ihn nicht ins Gefecht eingreifen, woher die Schlachtordnung auch ihre Bezeichnung „schief“ erhielt (die Heere prallten nicht parallel, sondern im spitzen Winkel aufeinander).

Die nächste Weiterentwicklung der Phalanx geschah unter dem makedonischen König Philipp II. Die militärischen Erfolge der Makedonen im 4. Jahrhundert v. Chr. wurden unter anderem durch ihre Weiterentwicklung der Phalanx-Taktik begründet. Die makedonischen Phalangiten trugen lediglich leichte Rüstungen, wodurch sich das makedonische Heeresaufgebot stark vergrößerte. Ein Großteil der makedonischen Infanterie, die Gefährten zu Fuß, war mit einer über fünf Meter langen Lanze, der Sarissa ausgerüstet. Damit gestürzte Gegner sich nicht wieder aufrichten konnten, stachen die hinteren Reihen der Pezhetairen beim Vorrücken mit dem ebenfalls spitzen, unteren Ende ihrer Sarissa auf sie ein. Nach dem Tode Alexanders 323 v. Chr. entbrannten die Diadochenkriege, in denen Sarissen mit einer Länge von bis zu 7 Metern zum Einsatz kamen.

Für den Nahkampf waren die Phalangiten mit einem Kurzschwert bewaffnet. Da sie im Schwertkampf aber kaum ausgebildet waren und ihre Stärke im Kampf mit den Langwaffen lag, vermieden sie den Nahkampf möglichst. Besonders drastisch zeigte sich dies bei der Schlacht von Pydna, als die makedonische Phalanx im unebenen Gelände ihren Zusammenhalt nur unzureichend wahren konnte. In die entstehenden Lücken stießen die auf den Nahkampf spezialisierten römischen Soldaten und vernichteten die makedonische Phalanx. Die Flucht aus einer Phalanx war nahezu unmöglich.

 

Anwendung der Phalanx in der Römischen Armee

Ähnlich wie zunächst die Griechen kämpften die Römer in der Schlacht in zahlreichen Einzelkämpfen. Unter griechischem Einfluss ging man in der Römischen Armee im Zuge der Servianischen Heeresreform dazu über, in geschlossener Schlachtlinie zu kämpfen. Die Phalanx (siehe auch Classis) der römischen Infanterie war zunächst nach der Panzerung und Bewaffnung der Soldaten gestaffelt, mit den schwer gepanzerten Kämpfern in den ersten Reihen und den leicht gepanzerten in den letzten Reihen. Später ging man dazu über, die Legionäre nach Erfahrung zu staffeln, die Erfahrensten (Triarier) als Rückhalt nach hinten (Treffentaktik).

 

Römische Phalanx

Römische Phalanx

 

Neben dieser unbedeutenderen Änderung wurde ein Grundmangel der Phalanx durch die Römer beseitigt. Um das Jahr 400 v. Chr. führten sie die Manipular-Phalanx (Manipeltaktik) ein, die nicht mehr so starr und unbeweglich war wie ihr griechisches Vorbild. Zwar hatten auch schon die Griechen zwischen ihren Heeresabteilungen (Lochoi) kleine Zwischenräume gelassen, die im Falle drohender feindlicher Einbrüche rasch geschlossen werden konnten, die Römer nutzten die bislang lediglich administrative Einheit des Manipels nun aber auch taktisch. Die Manipel standen etwa schachbrettartig, jedoch so, dass die Lücken in der Front der vordersten Manipel für die dahinter stehenden zu schmal waren, aber breiter als in Griechenland. Dadurch wurde einerseits das Rechtsziehen der Gesamtphalanx verringert. Andererseits erhielten die Frontmanipel Bewegungsfreiheit, da sie keine Stöße in die Flanke mehr befürchten mussten. Sobald eine ausreichend große Lücke entstanden war, rückte ein Folgemanipel sofort in diese ein und schloss damit die Front wieder. Die Römer hatten die Phalanx dadurch von ihrer Starrheit befreit und – wie Delbrück es ausdrückte – mit Gelenken versehen.

200 Jahre später wurde das Konzept durch Einführung der Treffentaktik weiter verfeinert. Neben der Unbeweglichkeit waren weitere Hauptprobleme der griechischen Phalanx ihre Anfälligkeit gegen Angriffe aus der Flanke und ihre weitgehende Unfähigkeit zur Verfolgung des geschlagenen Gegners. Beide Probleme wurden durch die Treffentaktik gelöst. Vereinfacht dargestellt, standen mehrere Manipular-Phalangen hintereinander, die sich einerseits durch Schließen von Lücken unterstützen konnten, aber auch für den Kampf in den Flanken oder als Reserve zum Beispiel zur Verfolgung verfügbar waren.

Weitere 100 Jahre später erreichte die Phalanx mit der Kohortentaktik das Ende ihrer Entwicklung. In der Kohorte als taktischem Körper hatten die Römer unter Beibehaltung der vorangegangenen Entwicklungsschritte einen selbstständigen Verband, der sowohl mit anderen Kohorten die Phalanx bilden konnte, als auch alleine dazu fähig war und eingesetzt werden konnte. Darüber hinaus stand mit der Kohorte ein ausreichend großer militärischer Körper für eine Vielfalt militärischer Aufgaben zur Verfügung. Die Phalanx war damit zu einem komplexen Organismus geworden, der nach Bedarf erweitert oder aufgelöst werden konnte, ohne seinen taktischen Wert zu verlieren.

 

Nachfolgende verwandte Formationen

Von der Völkerwanderungszeit bis zum Spätmittelalter schwand die Infanterie, im Sinne geordneten Fußvolks, von den Schlachtfeldern. Erst die Schweizer griffen die Idee der Phalanx nach dem makedonischen Muster wieder auf. Es gibt jedoch einige gravierende Unterschiede zwischen Phalanx an sich oder auch speziell makedonischer Phalanx und schweizerischem Gewalthaufen. Der Gewalthaufen bestand aus einer Mischung verschiedener Waffenträger. Zwar hatten die außen marschierenden Kämpfer den Langspieß, der an die Sarisse erinnert, dazwischen standen aber Kämpfer mit Kurzwaffen. Später traten Fernwaffenträger (Armbrustschützen, Arkebusiere, Musketiere) unmittelbar in den Verband des Gewalthaufens. Diese Mischung von Bewaffnungen hatte es in klassischen Phalangen nicht gegeben, Bogenschützen und ähnliche waren nie Bestandteil der Phalanx. Ein weiterer Unterschied lag darin, dass die Gewalthaufen nicht beliebig breit gemacht wurden, sondern entweder ein ausgewogenes Verhältnis von Breite zu Tiefe hatten, oder mehr Tiefe als Breite besaßen. Dafür wurden mehrere Gewalthaufen (meist drei) hintereinander gestaffelt vorgeführt, die sich gegenseitig unterstützten und auch Flankenschutz gewährten, sofern diese Aufgabe nicht von Reiterei wahrgenommen werden konnte. Insofern ist es richtig, dass diese Formationen nicht als Phalanx bezeichnet werden.

Auch die noch später folgende Lineartaktik und Kolonnentaktik stellen grundlegend andere Konzepte dar als die Phalanx, selbst wenn die Kolonnen stellenweise an die römische Kohortentaktik erinnern.

 

 

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Ägyptischer Streitwagen https://www.militaer-wissen.de/aegyptischer-streitwagen/ Tue, 15 Apr 2014 04:14:58 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=475 Zu Beginn des Neuen Reiches um das Jahr 1550 vor Christus gab es im Militärwesen Ägyptens eine neue Umstrukturierung des Militärwesens. Nachdem die ehemaligen Besatzer, die Hyksos vertrieben wurden, übernahmen die Ägypter die Streitwagentechnik der Feinde, änderten diese jedoch auf ihre Verhältnisse ab. Die ägyptischen Streitwagen bestanden aus Holz und Leder und waren durch die Leichtbauweise auf Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit Weiter lesen

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Zu Beginn des Neuen Reiches um das Jahr 1550 vor Christus gab es im Militärwesen Ägyptens eine neue Umstrukturierung des Militärwesens. Nachdem die ehemaligen Besatzer, die Hyksos vertrieben wurden, übernahmen die Ägypter die Streitwagentechnik der Feinde, änderten diese jedoch auf ihre Verhältnisse ab.

Die ägyptischen Streitwagen bestanden aus Holz und Leder und waren durch die Leichtbauweise auf Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit ausgelegt. Er wurde von 2 Pferden gezogen und konnte durch seine weit hinten liegende Achse mit den weit auseinander liegenden Speicherrädern auf einen geringen Wenderadius zurück greifen.

 

Ägyptischer Streitwagen

Ägyptischer Streitwagen

 

Bemannt waren die Streitwagen in der Regel mit zwei Mann. Einer diente dem Gefährt als Lenker, der Zweite führte die Angriffe oder Verteidigung durch indem er mit Pfeil und Bogen oder Speeren die Feinde attakierte oder sich und den Fahrer mit einem Schild gegen Angriffe verteidigte. Es kam auch dazu, dass diese Streitwagen während der Feldzüge von gepanzerten Läufern begleitet wurden und sich so voll und ganz dem Angriff widmen konnten.

 

Ägyptischer Streitwagen

Ägyptischer Streitwagen

 

Auffällig war zu der Zeit jedoch, dass die Wagenkämpfer meistens wohlhabende Adlige waren, denn nicht nur die Anschaffung eines Streitwagens war mit hohen Kosten verbunden auch der Unterhalt und Reperatur verschlangen für damalige Verhältnisse viel Geld.

 

Eine weitere Verwendung des Streitwagens war diesen als Statussymbol oder gar als Staatskarosse zu nutzen wie an dem Beispiel des Wagens von Tutanchamun zu entnehmen ist.

Tutanchamun´s Streitwagen Quelle:http://www.wehnelt.ch

Tutanchamun´s Streitwagen
Quelle:www.wehnelt.ch

 

 

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