Der kleiner Kreuzer SMS Frankfurt gehörte zu der, aus nur 2 Einheiten bestehenden Wiesbaden-Klasse an. Die Frankfurt überstand den Krieg, wurde an die USA ausgeliefert und schließlich mit Fliegerbomben versenkt.
Stapellauf und Bauform:
Die Wiesbaden-Klasse orientierte sich an der bereits kurz zuvor eingeführten Graudenz-Klasse. Der einzige entscheidende Unterschied bestand darin, dass in der Wiesbaden-Klasse auf dem Vordeck 2 15-cm Kanonen verbaut wurden und nicht nur 1.
Die SMS Frankfurt war als Nachfolgebau für die SMS Hela auf Kiel gesetzt worden. Der Stapellauf erfolgte am 20. März 1915, die Indienststellung am 20. August 1915.
Einsatz im Krieg:
Am 12. Oktober 1915 wurde die Frankfurt, nach mehrmonatiger Erprobung, der II. Aufklärungsgruppe zugeteilt wo sie am Handelskrieg im Skagerrak und im Kattegat beteiligt war.
Vom 31. Mai 1916 bis zum 1. Juni 1916 nahm das Schiff an der Skagerrakschlacht teil, wo es nur leichte Beschädigungen davontrug. Das Schwesterschiff SMS Wiesbaden hingegen wurde versenkt. Nach den Reparationsarbeiten wurde die Frankfurt mit Vorposten- und Sicherungsdiensten in der Nordsee betraut.
An der Besetzung der Baltischen Inseln im Herbst 1917 beteiligte sich die Frankfurt ebenfalls, anschließend wurde sie wieder in die Nordsee verlegt wo es am 17. November 1917 zu der 2. Schlacht bei Helgoland kam. Durch mehrere Treffer hatte die Frankfurt 6 Gefallene sowie 18 Verwundete zu beklagen.
1918 wechselte das Schiff mehrmals zwischen der Nord- und der Ostsee und war dort überwiegend mit Sicherungsaufgaben betreut. Am 21. Oktober 1918 kam es auf der Ostsee zu einem Unfall, als die Frankfurt das U-Boot UB 89 rammte und dieses sank. 7 Besatzungsmitglieder des U-Bootes ertranken bei dem Unglück.
Verbleib:
Mit den Kapitulationsbedingungen im November 1918 musste die Frankfurt, ebenso wie der größte Teil der Hochseeflotte in Scapa Flow internieren. Auf Befehl von Konteradmiral Ludwig von Reuter hin, versenkte sich die Flotte am 21. Juni 1919 selbst, da eine Rückgabe der Schiffe an das deutsche Reich nicht mehr eintreten würde.
Den Briten jedoch gelang es die Frankfurt in seichtere Gewässer zu ziehen und dort auf Grund zu setzen. Nachdem das Schiff wieder fahrtüchtig gemacht wurde, wurde es im März 1920 als Reparationsleistung an die USA ausgeliefert. Diese gliederten das Schiff zunächst als USS Frankfurt in die US Navy ein, kurz darauf entschied sich die Marineführung jedoch, die Frankfurt als Zielschiff für den Abwurf von Fliegerbomben zu nutzen. Am 18. Juli 1921 wurde bei einer dieser Übungen die Frankfurt so schwer getroffen, dass diese sank.
Kommandanten:
August 1915 bis November 1916 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Thilo von Trotha | |
November 1916 bis September 1917 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Fritz Rebensburg | |
September 1917 bis August 1918 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Otto Seidensticker | |
August bis November 1918 | Fregattenkapitän Alfred Lassen | |
Internierungskommandant | Kapitänleutnant Hans Beesel |
Schiffsdaten:
Name: |
SMS Frankfurt |
Land: |
Deutsches Reich |
Schiffstyp: |
Kleiner Kreuzer |
Klasse: |
Wiesbaden-Klasse |
Bauwerft: |
Kaiserliche Werft, Kiel |
Baukosten: |
unbekannt |
Stapellauf: |
20. März 1915 |
Indienststellung: |
20. August 1915 |
Verbleib: |
1921 als Zielschiff für Fliegerbomben in den USA versenkt |
Länge: |
145,3 Meter |
Breite: |
13,9 Meter |
Tiefgang: |
Max. 6 Meter |
Verdrängung: |
Max. 6.601 Tonnen |
Besatzung: |
474 Mann |
Antrieb: |
10 kohlegefeuerte Dampfkessel 2 ölgefeuerte Doppelender-Dampfkessel 2 Satz Dampfturbinen |
Leistung: |
31.000 PSw |
Höchstgeschwindigkeit: |
27,5 kn (49 km/h) |
Bewaffnung: |
8 × 15-cm-L/45-Schnelladekanonen 2 × 8,8-cm-L/45-Flak 4 × 50-cm-Torpedorohre
|
Panzerung: |
Deck: 20 mm |
Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:
Die kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg: Von Wilhelmshaven nach Scapa Flow
Die kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg: Von Wilhelmshaven nach Scapa Flow Gebundenes Buch – 16. Oktober 2013
Begünstigt durch die imperialen Bestrebungen von Wilhelm II. entwickelte sich die Kaiserliche Marine ab 1900 zu einer der modernsten Kriegsflotten weltweit. 1914 wähnte sie sich mit der britischen Royal Navy auf Augenhöhe. Dieser Text-Bildband analysiert Stärken und Schwächen der kaiserlichen Flotte und ihrer Gegner im Ersten Weltkrieg. Mit exklusiven Schwarz-Weiß-Fotos und farbigen Darstellungen ausgewählter Memorabilien.
Deutsche Kriegsschiffe: Die Kaiserliche Hochseeflotte 1914-1918 (Typenkompass)
Deutsche Kriegsschiffe: Die Kaiserliche Hochseeflotte 1914-1918 (Typenkompass) Taschenbuch – 24. September 2015
In diesem Typenkompass wird die deutsche Kriegsmarine der Kaiserzeit hervorragend und systematisch vorgestellt. Deutsche Großkampfschiffe und Kreuzer während des Ersten Weltkriegs und Dickschiffe der kaiserlichen Marine porträtiert Robert Rosentreter mit Namen, Typen, Bewaffnungen, technischen Daten, Werdegang und Verbleib.
Deutsche Kriegsschiffe: Die Torpedoboote der kaiserlichen Marine (Typenkompass)
Deutsche Kriegsschiffe: Die Torpedoboote der kaiserlichen Marine (Typenkompass) Taschenbuch – 31. Mai 2018
Passend zu ihrer ursprünglichen Aufgabe des deutschen Küstenschutzes verfügte die kaiserliche Marine u. a. über Schnell- und Torpedoboote. Die Aufgabe der deutschen Schnellboote bestand vor allem darin, britische Monitore - das waren Kriegsschiffe in seichten Küstengewässern und auf Flüssen - anzugreifen. Torpedoboote wiederum galten dank ihrer Torpedobewaffnung auch als wirkungsvolle und verhältnismäßig preiswerte Methode gegen große Linienschiffe. Eckhard Klien stellt in diesem Typenkompass alle Schnell- und Torpedoboote vor, die zwischen 1872 und 1918 in der kaiserlichen deutschen Marine zum Einsatz kamen.
Deutsche Kriegsschiffe: Das kaiserliche Ostasiengeschwader (Typenkompass)
Deutsche Kriegsschiffe: Das kaiserliche Ostasiengeschwader (Typenkompass) Taschenbuch – 24. Januar 2019
Nach der von Großbritannien und den USA erzwungenen Öffnung der Häfen Chinas für den Handel mit ausländischen Mächten wollten auch deutsche Kaufleute sich ein Stück vom Kuchen abschneiden. Durchsetzen ließen sich solche Interessen nur mit einer starken Marine im Rücken. Deshalb entstand ab 1859 in mehreren Schüben das deutsche Ostasiengeschwader. Volker A. Behr skizziert alle wichtigen Kriegsschiffe, die im kaiserlichen Ostasiengeschwader von 1886 bis in den Ersten Weltkrieg hinein Dienst taten, mit ihrer Einsatzgeschichte, ihrer Ausrüstung und Bewaffnung sowie ihren technischen Besonderheiten.
Die Deutsche Marine in ihrer neuesten Uniformierung (Militaria, Kaiserreich, Uniformen, Abzeichen, Kaiserliche Marine, 1. Weltkrieg, History Edition)
Die Deutsche Marine in ihrer neuesten Uniformierung (Militaria, Kaiserreich, Uniformen, Abzeichen, Kaiserliche Marine, 1. Weltkrieg, History Edition) Gebundenes Buch – 3. August 2011
Das Original "Die Deutsche Marine in ihrer neuesten Uniformierung" erschien erstmals im Jahre 1910 im Verlag Moritz Ruhl. Dieser Band beinhaltet neben der detaillierten 70-seitigen Beschreibung, 18 farbige Uniformtafeln der Kaiserlichen Marine. Ein klassisches Nachschlagewerk für die Uniformkunde! Format A5, 92 Seiten gebunden, farbige Tafeln. History Edition Band 7.
This post is also available in: