Chronologie der Kriege Archive - Militär Wissen https://www.militaer-wissen.de/category/chronologie-der-kriege/ Alles Rund um das Thema Militär, Armeen und Waffentechnik Sat, 08 Dec 2018 10:51:38 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.4 68829123 Die Frage der Kriegsschuld am 1. Weltkrieg https://www.militaer-wissen.de/die-frage-der-kriegsschuld-am-1-weltkrieg/ Sat, 24 Mar 2018 13:25:55 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=18301 Bis heute gilt im größten Teil der Bevölkerung immer noch der Glaube, dass das deutsche Reich die alleinige Schuld an dem 1. Weltkrieg trägt. Doch in den letzten Jahren beschäftigte sich die Geschichtswissenschaft immer mehr mit diesem Thema und immer öfters kamen die Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass Deutschland keinesfalls die alleinige Schuld trägt. Zwar gilt das Attentat vom 28. Juni Weiter lesen

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Bis heute gilt im größten Teil der Bevölkerung immer noch der Glaube, dass das deutsche Reich die alleinige Schuld an dem 1. Weltkrieg trägt. Doch in den letzten Jahren beschäftigte sich die Geschichtswissenschaft immer mehr mit diesem Thema und immer öfters kamen die Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass Deutschland keinesfalls die alleinige Schuld trägt.

Zwar gilt das Attentat vom 28. Juni 1914 auf den Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo als Ausgangspunkt für den Krieg, doch stellt dieses Ereignis nur einen Teil dessen da, was sich in der Politik, dem Militär und der Wirtschaft bereits Jahre zuvor abspielte und was den tatsächlichen Hintergrund für einen Krieg stellt, der früher oder später unausweichlich geworden wäre.

Um diese Hintergründe zu verstehen, ist es erforderlich sich die großen Mächte in Europa anzuschauen und aufzulisten, wer welche Interessen an einem Krieg hatte und welche Beweggründe es dafür gab:

 

 

 

Großbritannien:
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gelang es Großbritannien zur alleinige Weltmacht aufzusteigen. Kriege in der Vergangenheit gegen Spanien, die Niederlande und Frankreich konnten gewonnen werden. Zwar verlor das Land seine Kolonien in den USA, doch diese neue Nation stand wirtschaftlich und militärisch erst am Beginn und stellte zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr für Großbritannien da.

Auf Grundlage der rasant wachsenden Industrialisierung, besonders in den Bereichen der Stoff und Textilverarbeitung, Eisenbahnbau und dem Schiffsbau und den weltumspannenden Kolonien, gelang es dem Land sich eine Monopolstellung im Welthandel zu sichern und diese zu festigen. Dieser Aufschwung führte jedoch dazu, dass die Bevölkerung des Landes zunehmend in die Städte zog und die Produktion von Lebensmitteln nicht mehr den Bedarf decken konnte. Somit war das Land in den kommenden Jahren immer mehr auf den Import von Lebensmitteln und Maschinen angewiesen, was zu einem hohen Außenhandelsdefizit führte. Lediglich die Sektoren der Dienstleistungen und der Versicherungen bewahrten das Land vor einer Verschuldung.

Ab den sechziger und siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts drängten die USA und die deutschen Einzelstaaten immer mehr auf den Weltmarkt mit den gleichen Produkten wie Großbritannien und standen damit in direkter Konkurrenz mit deren Wirtschaft. Das führte dazu, dass Großbritannien am 23. August 1887 zum Schutz der eigenen Produkte eine Herkunftsbezeichnungspflicht einführte. Ziel war es, ausländische Produkte zu kennzeichnen und Käufer somit vor einem Kauf abzuschrecken. Da sich zu diesem Zeitpunkt die Produkte aus dem deutschen Reich jedoch schon als den britischen als ebenbürtig, wenn nicht besser erwiesen wurde das Siegel "Made in Germany" ungewollt zu einem Markenzeichen von Qualität.

Einen weiteren Rückschlag gegenüber dem deutschen Reich musste Großbritannien am 5. März 1903 bei der Ausschreibung für den Bau der osmanischen Bagdadbahn erleben. Der Zuschlag wurde an deutsche Firmen erteilt und somit auch die Schürfrechte auf Gas und Öl. Zudem war es dem deutschen Reich erlaub, Militärstützpunkte in dem Gebiet anzulegen. Die Hoffnung Großbritanniens den nahen Osten unter ihre Kontrolle zu bringen wurde damit zerschlagen.

Somit ist erkennbar, dass um die Jahrhundertwende das deutsche Reich in der Wirtschaftsleistung der Großbritanniens gleichziehen, wenn nicht teilweise überholen konnte. Das Land sah somit seine Dominanz auf dem Welthandel in Gefahr, doch anstatt seine Produkte oder Industrie zu verbessern, stütze sich sowohl die britische Wirtschaft als auch die Politik auf die Schlagkraft seiner Kriegsschiffe um die Konkurrenz auf dem Weltmarkt wenn nötig auch militärisch auszuschalten. Diese Denkweise führte zu der britischen Selbstverpflichtung, dass die eigene Marine mindestens so groß sein muss, wie die zweit und drittgrößte zusammen. Mit dieser Maßnahme sollte es Großbritannien ermöglicht werden, den zu dieser Zeit fast ausschließlich über die Seewege geführte Handel zu unterbinden, zu stören oder durch das Monopol zu diktieren. Der Flottenaufbau erhielt somit keinen defensiven Character sondern einen sehr aggressiven. Gleichzeitig wurde damit begonnen in der Öffentlichkeit das Feindbild des deutschen Reiches aufzubauen, was an Zeitungsartikel wie dem der Saturday Review vom 11. September 1897  anzumerken ist:

„Auf die Länge beginnen auch in England die Leute einzusehen, daß es in Europa zwei große unversöhnliche, entgegengesetzte Mächte gibt, zwei große Nationen, welche die ganze Welt zu ihrer Domäne machen und von ihr den Handelstribut erheben möchten. England, mit seiner langen Geschichte erfolgreicher Aggression und der wunderbaren Überzeugung, daß es beim Verfolg seiner eigenen Interessen Licht unter den im Dunkeln wohnenden Völkern verbreite, und Deutschland, Fleisch vom selben Fleisch und Blut vom selben Blut, mit geringerer Willenskraft, aber vielleicht lebhafterer Intelligenz, wetteifern in jedem Winkel des Erdballs. … Überall, wo die Flagge der Bibel und der Handel der Flagge gefolgt ist, liegt ein deutscher Handlungsreisender mit dem englischen Hausierer im Streit.“

 

Fazit:
Großbritannien hatte sich um die Jahrhundertwende wirtschaftlich in eine schwierige Situation gebracht und Marktanteile sowohl an die USA als auch an das deutsche Reich verloren. Auch sah das Land seine Dominanz auf dem Welthandel in Gefahr.

Die Interessen Großbritanniens an einem Krieg lagen eindeutig an der wirtschaftlichen Zerschlagung des deutschen Reiches und somit an der Beibehaltung seiner Dominanz des Welthandels.

 

 

 

Frankreich:
Frankreich durchlebte im 19. Jahrhundert eine Phase der politischen Unsicherheit, geprägt durch Umstürze, Revolution und Krieg.

Von der Zeit Napoleon I . über die französische Republik bis zu Kaiser Napoleon III. konnte keine politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Stabilität das Land beruhigen.

Besonders schwerwiegend in dem französischem Bewusstsein war der verlorene Krieg gegen Preußen im deutsch-französischen Krieg 1870 / 1871. Die Kriegserklärung kam zwar durch Frankreich, durch die Niederlage, die deutsche Einigung und das Abtreten von Elsass Lothringen an das deutsche Reich, verdrängten die Franzosen jedoch ihre eigene Schuld an dem Krieg und sahen in Deutschland ab diesem Zeitpunkt einen Erbfeind.

Zwar konnte sich Frankreich nach dem Krieg wirtschaftlich erholen, doch konnte es nicht an die Stärke Deutschlands, Großbritanniens oder den USA anknüpfen. Auch hierfür wurde die Schuld an dem verlorenen Krieg Deutschland zugespielt. Zudem bestand in dem Großteil der Bevölkerung und der Politik der Anspruch, sowohl Elsass Lothringen als auch weite Teile des deutschen Gebietes westlich des Rheins seien Teil Frankreichs und müssten zurück geholt werden. Somit wurde über Jahre hinweg die eigene Schuld und Unfähigkeit mit der Zuweisung aller Schuld an Deutschland überdeckt.

Da Frankreich zur Jahrhundertwende jedoch nicht in der Lage war, sich mit der Wirtschaftskraft Deutschlands zu messen, wurde sowohl mit Großbritannien als auch mit Russland ein Bündnissystem eingeleitet um gemeinsam dem deutschen Reich entgegen treten zu können. Auch militärisch rüstete Frankreich deutlich stärker auf, als es Deutschland tat.

 

Fazit:
Seit dem verlorenen Krieg strebte Frankreich immer aggressiver auf einen Ausgleich und das Zurückholen von verlorenen Gebieten ein. Diplomatisch wurde durch das Bündnissystem mit Großbritannien und Russland bereits die Grundlage für das Handeln gegen Deutschland gelegt, militärisch rüstete das Land stark auf um sich auf einen Krieg vorzubereiten.

Durch den verletzten Nationalstolz und dem jahrelangen Aufbau des Erbfeindes Deutschland, konnten so von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen abgelenkt werden.

 

 

 

Das Deutsche Reich:
Nach dem deutsch-französischem Krieg und der Einigung der deutschen Kleinstaaten 1871 zu einem deutschen Reich, konnte sich das Land in den folgenden Jahrzehnten als europäische Großmacht auf dem Kontinent etablieren.

Das starke Wachstum des Landes beruhte im Großen und Ganzen auf dem schnellen Bevölkerungswachstum, der Entwicklung neuer und innovativer Technologien und der starken Wirtschaft in den Bereichen Stahl, Chemie und Elektrotechnik.

Besonders nach der Einführung der Sozialversicherung in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts, der Einführung von Richtlinien zum Schutz der Arbeiter und den steigenden Reallöhnen begann sich die Bevölkerung schlagartig zu vergrößern. In dem Zeitraum von 1875 bis 1913 wuchs diese von 43 auf 67 Millionen.

Wirtschaftlich gelang es dem deutschen Reich sich hinter den USA als zweitgrößter Hersteller von Stahlerzeugnissen, Chemieprodukten und Elektronikbauteilen zu etablieren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten das Land Großbritannien sowohl in der Menge als auch in der Qualität überholen.

Territorial hingegen strebte das deutsche Reich keine Ausdehnung auf dem europäischen Kontinent an. Auch der Erwerb weiterer Kolonien war nicht geplant, ausgenommen waren Handelsstationen zur Lagerung von Kohle.

Der in der Geschichtsschreibung oft beschriebene Aus und Aufbau der Hochseeflotte diente ebenfalls zu keinem Zeitpunkt einer aggressiven Politik gegenüber Großbritannien. Bis zur Jahrhundertwende waren die deutschen Kriegsschiffe fast ausschließlich auf den Schutz der Küsten ausgelegt, die deutsche Marine hatte nur wenige Kriegsschiffe, die hochseetauglich waren und es mit vergleichbaren britischen Kriegsschiffen aufnehmen konnten. Erst mit der britischen Selbstverpflichtung, dass ihre Flotte mindestens so stark wie die zweit und drittgrößte zusammen sein sollte, veranlasste Deutschland mit dem Aufbau einer Hochseeflotte. Diese sollte jedoch nur und ausschließlich dem Schutz und der Sicherheit der deutschen Seewege und der Handelsflotte dienen und durch ihre Größe eine abschreckende Wirkung erzielen. Im Gegensatz zu der britischen Flotte hatte die Deutsche damit einen defensiven Character und keinen aggressiven wie es, besonders in der britischen Presse angeprangert wurde.

Die Pläne Frankreichs und dessen Bündnissystem blieben natürlich dem deutschen Reich nicht verborgen, sodass sich sowohl die politische als auch die militärische Führung zur Aufrechterhaltung der Bündnisse mit Österreich-Ungarn und Italien sah und auch die militärische Aufrüstung entsprechend der Befürchtung eines Krieges vorangetrieben wurde. Die Unruhen auf dem Balkan wurden zudem von deutscher Seite aus kritisch beobachtet. Zum einen stand dabei die Einmischung Russlands in die Innerpolitischen Belange Österreich-Ungarn, zum anderen war der Führung bewusst, dass Unabhängigkeitsbestrebungen auf dem Balkan zum Zusammenbruch der Donau Monarchie geführt hätte. Dementsprechend forderte Deutschland auch während der Julikrise 1914 ein hartes Vorgehen gegen die Serben, jedoch wurde versucht diesen Konflikt auf die Region zu beschränken und sich nicht auszuweiten.

 

Fazit:
Das deutsche Reich hegte keine Ausdehnungsabsichten auf dem Kontinent noch in den Kolonien.

Die Aufrüstung der Streitkräfte waren eine Reaktion auf die britische Vergrößerung der Marine und die französische Aufrüstung des Heeres und sollte lediglich zur Verteidigung des Reiches dienen.

Während der Julikrise wurde ein hartes Vorgehen gegen die Serben gefordert, ein Krieg mit Russland oder den anderen Großmächten wurde von Deutschland jedoch nicht angestrebt aber auch nicht ausgeschlossen.

 

 

 

Italien:
Ähnlich wie die deutsche Einigung, verlief auch die italienische Einigung durch einen Krieg und das Bewusstsein einer Gemeinschaft. Im Gegensatz zu dem deutschen Reich, welches keine weiteren Gebietsansprüche auf dem Kontinent stellte, waren es in Italien die extremen politischen Kreise die besonders von Österreich-Ungarn die Abtretung von Südtirol, Istrien und dem Mittelmeerhafen Triest forderten. Nicht wenige stellten sogar die Forderung, das alte römische Reich mit seinen Besitzungen im Mittelmeer sollte wieder eingefordert werden.

So kam es zum Ende des 19. Jahrhundert, das Italien Äthiopien, Eritrea und den Norden Somalias zu Italienisch-Ostafrika erklärte und sowohl die Ägäis Inseln der Dodekanes sowie Tripolitanien durch einen Krieg dem osmanischen Reich besetzte. Versuche auch in Asien Stützpunkte zu errichten, scheiterte allerdings an dem Widerstand Großbritanniens und der USA.

Trotz der Gebietsansprüche gegenüber Österreich-Ungarn entschloss sich Italien dem Bündnis zwischen diesem Land und dem deutschen Reich beizutreten.

 

Fazit:
Die politische und militärische Führung Italiens träumte von der Auferstehung des römischen Reiches und begann mit der Annektierung von Gebieten rund um das Mittelmeer und stellte Forderungen an Österreich-Ungarn.

 

 

 

Österreich-Ungarn:
Die Doppelmonarchie gehörte zu den ältesten Dynastien in Europa, was sich sowohl politisch, militärisch als auch gesellschaftlich wiederspiegelte, denn in keinem anderen europäischem Land wurde so fest an den Glanzzeiten der Vergangenheit festgehalten wie in diesem.

Das betraf besonders die Bestrebungen nach mehr Demokratie, Reformen und Autonomie einzelner Gebiete, weswegen das Land in diesen Bereich deutlich hinten denen der anderen Länder zurück lag.

Auch wurde der Balkan als Einflussbereich Österreich-Ungarn angesehen, nachdem das osmanische Reich von dort verdrängt wurde, Autonomie Bestrebungen wurden weder toleriert oder beachtet. Jedoch stellte die russische Einflussnahme, besonders auf Serbien einen Konflikt Punkt zwischen diesen beiden Ländern. Sowohl das Militär als auch die Monarchie befürchteten, dass bei mehr Unabhängigkeit die Doppelmonarchie früher oder später auseinander brechen würde.

 

Fazit:
Österreich-Ungarn war bestrebt in der Aufrechterhaltung der Monarchie und der Unterdrückung von Demokratie und Unabhängigkeit.

Weiter war das Land Gebietsansprüchen Seitens Italiens und der Einflussnahme Russlands auf dem Balkan ausgesetzt.

 

 

 

Russland:
Die russischen Interessen lagen besonders in der Ausdehnung Richtung Westen um Zugang zum Mittelmeer sowie zum Atlantik zu erhalten. In den letzten Jahrhunderten verleibte sich das Land Finnland, die baltischen Staaten und Ostpolen ein. Durch mehrere Kriege gegen das osmanische Reich gelang es auch sich Richtung Mittelmeer auszudehnen.

In den Serben wurde von der Zarenfamilien eine Art Brudervolk gesehen, dessen Interessen die der Russen seien. Aus diesem Grund sah sich Russland auch als Schutzmacht von Serbien an und versuchte so den Einfluss Österreich-Ungarns zu verringern. Während der Julikrise war es dementsprechend auch Russland die an der Seite der Serben standen und jegliche militärische Schritte gegen das Land als Krieg gegen Russland sahen.

 

Fazit:
Russland strebte weitere Ausdehnungen Richtung Westen und Süden, was zwangsläufig wieder zu einem Krieg mit dem osmanischen Reich oder Österreich-Ungarn gekommen wären.

Weiter sah sich das Land als Schutzmacht von Serbien an und versuchte so, den eigenen Einfluss auf dem Balkan auszudehnen.

 

 

 

Das osmanische Reich:
Das osmanische Reich, was auf dem Gebiet und dem Niedergang des byzantinischen Reiches entstanden war, überdauerte bereits seit Jahrhunderten, hatte seine Hochphase bereits seit Jahrzehnten überschritten und befand sich bereits im Niedergang.

Mehrere Kriege gegen die europäischen Staaten hatten dazu geführt, dass das Reich seite europäischen Gebiete nahezu alle abgeben musste und Russland noch weitere Forderungen stellte. Zudem waren sowohl die Wirtschaft als auch das Militär im Gegensatz zu den anderen Staaten deutlich im Rückstand und konnten keinen Anschluss mehr finden.

Zwar wurden bereits einige Reformen im Land durchgeführt um die Bevölkerung zu beruhigen, trotzdem gab es noch genug Kreise die das Reich zu seiner alten Stärke bringen und auch die verlorenen Gebiete im nahen Osten, Afrika und Europa zurück erobern wollten.

 

Fazit:
Trotz des andauernden Niederganges des Reiches waren politische und militärische Kreise bestrebt das Reich wieder Auszudehnen und besonders die verlorenen Gebiete an Russland wieder zurück zu erobern.

 

 

 

Zusammenfassung:
- Großbritannien: Wirtschaftliche Gründe
- Frankreich: Rache, verletzter Nationalstolz
- Das deutsche Reich: Abschreckung, Präventivschlag gegen Einkreisung
- Italien: Territoriale Ausdehnung, Wiederaufbau des römischen Reiches
- Österreich-Ungarn: Aufrechterhaltung der Monarchie
- Russland: Territoriale Ausdehnung, Einfluss auf dem Balkan
- Das osmanische Reich: Territoriale Ausdehnung, Rückeroberung verlorener Gebiete

Es ist damit Abzulesen, dass jede Großmacht ihre eigenen Hintergründe für einen Krieg hatte und im Endeffekt nur auf eine passende Gelegenheit gewartet werden musste, damit es auch zu einem Krieg kam.

Eine solche Gelegenheit ergab sich am 28. Juni 1914, als der Österreich-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand ermordet wurde und anschließende Spirale zu dem ersten Weltkrieg führte. Doch war das deutsche Reich hier tatsächlich die treibende Kraft? Dazu müssen die Entscheidung nach dem Attentat berücksichtigt werden:

  • Das Attentat am 28. Juni 1914 wurde von dem serbischen Nationalisten Gavrilo Princip verübt
  • Österreich-Ungarische Militärs fordern daraufhin sofortige Schritte militärischer Gewalt. Das deutsche Außenministerium bittet den britischen und russischen Botschafter "Komplikationen" zu verhindern und die Tat nicht dem serbischen Staat anzuhängen (es ist zu erkennen, dass die Politik eine diplomatische Lösung sucht, einige Militärkreise sowohl in Österreich-Ungarn wie auch im deutschen Reich eine militärische Lösung beschränkt auf Serbien vorschlagen)
  • Das deutsche Reich sicherte Österreich-Ungarn seine Unterstützung im Sinne der Bündnis Verpflichtung zu und eine freie, selbstständige Handhabe in Bezug auf Serbien (von deutscher Seite aus wurde damit kein Krieg gegen Russland, Frankreich oder Großbritannien angestrebt)
  • Österreich-Ungarn stellte am 23. Juli 1914 Serbien ein Ultimatum, was nicht zu erfüllen war
  • Am 24. Juli 1914 erfolgte die Mobilmachung Serbiens
  • 25. Juli 1914 Russland erklärt seine Schutz Garantie an Serbien
  • 27. und 28. Juli 1914 erklären Deutschland, Frankreich und Großbritannien in einer diplomatischen Note, Österreich-Ungarn möchte das von Serbien fast vollständig erfüllte Ultimatum annehmen
  • 28. Juli 1914 erklärt Österreich-Ungarn Serbien den Krieg
  • 29. Juli 1914 russische Teilmobilmachung
  • 29. Juli 1914 nach gegenseitigen Drohungen zwischen dem deutschen Reich und Großbritannien, weist der deutsche Reichskanzler Österreich-Ungarn an die Verhandlungen mit Russland wieder aufzunehmen
  • 31. Juli 1914 russische Generalmobilmachung
  • 1. August 1914 französische Generalmobilmachung (16:00 Uhr)
  • 1. August 1914 deutsche Generalmobilmachung (17:00 Uhr) und Kriegserklärung an Russland, da diese ihre Mobilmachung nach Ultimatum nicht zurück genommen hatten

Der erste Weltkrieg hatte damit begonnen.

Auch hier ist zu erkennen, dass das Deutsche Reich keine treibende Kraft für den Krieg war. Bedingt durch den Aufruf der Militärkreise Österreich-Ungarns nach einem harten Vorgehen gegen Serbien, der Mobilmachung Russlands und der Bündnis Verpflichtung Deutschlands, war die eigene Mobilmachung lediglich eine Reaktion auf den bevorstehenden Krieg.

 

Bis heute halten sich jedoch immer noch hartnäckig einige Thesen, die dem deutschen Reich die alleinige Kriegsschuld zuweisen:

  1. Der Aufbau der Hochseeflotte
    Die deutsche Hochseeflotte wird als eines der Hauptargumente einer aggressiven Rüstung des Deutschen Reiches hervorgehoben und oftmals genannt.

    Tatsache:
    Die deutsche Hochseeflotte war eine Reaktion auf die bereits Jahre zuvor in Großbritannien herausgebrachte Selbstverpflichtung, dass die eigene Marine mindestens so groß sein muss, wie die zweit und drittgrößte zusammen. Großbritannien wäre damit in der Lage den Welthandel auf den Seewegen komplett zu blockieren, zu stören oder zu diktieren. Die deutsche Hochseeflotte hatte einzig und alleine den Zweck der Sicherung der eigenen Handelswege und sollte als Abschreckung dienen, damit kein anderes Land dem deutschen Reich den Krieg erklärte. Diese hatte damit einen defensiven Character und keinen aggressiven. Zudem lag das Kräfteverhältnis der Flotten zwischen den Alliierten und den Mittelmächten 4,5 zu 1, womit die deutsche Flotte gar nicht in der Lage gewesen wäre, als Angriffs Flotte zu fungieren. 

     

    2. Der Schlieffen-Plan
    Die Ausarbeitung des Schlieffen-Plans soll als Argument dienen, dass das Deutsche Reich bereits vor dem ersten Weltkrieg plante, Frankreich anzugreifen.

    Tatsache:
    Bereits nach dem deutsch-französischen Krieg war der militärischen Führung im Deutschen Reich bewusst, dass Frankreich früher oder später erneut einen Krieg führen wird um sich die verlorenen Gebiete zurück zu holen. Dieser Wunsch nach einer Revanche festigte sich auf französischer Seite in den folgenden Jahrzehnten immer mehr. Um nicht selbst angegriffen zu werden, begann Frankreich zudem mit dem Bau schwerer Befestigungen an der Grenze zu Deutschland und schmiedete ein Bündnissystem mit Großbritannien und Russland um Deutschland zu isolieren und einzukreisen.Aufgrund dieser Tatsachen entwickelte die deutsche Militärführung den Operationsplan für einen eventuellen Krieg gegen Frankreich. Dieser Schlieffen-Plan war also eine Reaktion auf die französische Aggression gegenüber Deutschland und sollte nur im Verteidigungsfall zum Einsatz kommen.

     

     

    3. Die Aufrüstung des Heeres
    Ein ebenfalls auch oft benutztes Argument ist die Aufrüstung des Heeres, das als Zeichen der deutschen Aggression dienen soll.

    Tatsache:
    Im Vergleich zu den Rüstungsausgaben der anderen europäischen Großmächte waren die des Deutschen Reiches eher gering.
    Vergleicht man z.B. die Ausgaben für die Marine, so wird ersichtlich, dass Großbritannien 1910 / 1911 823 Millionen Mark für ihre Marine ausgab. Deutschland hingegen nur 434 Millionen Mark.
    Auch die Stärke des Heeres vor dem Krieg im Vergleich zu den anderen Staaten war nicht viel größer:
    Deutschland: 880.000 Soldaten
    Großbritannien: 800.000 Soldaten
    Russland: 1.423.000 Soldaten
    Frankreich: 736.000 Soldaten
    Wenn man hierbei die Anzahl der Soldaten zu der Gesamtbevölkerung des jeweiligen Landes rechnet, hätten sowohl Frankreich auch als Großbritannien mehr Soldaten in Prozenten zu Zivilisten als dies im Deutschen Reich der Fall gewesen wäre.

 

 

 

Woher kommt die Behauptung, Deutschland trägt die alleine Schuld am Krieg?

Die bis heute überwiegende Behauptung, das Deutsche Reich trägt die alleine Schuld für den ersten Weltkrieg, kommt von dem Friedensvertrag von Versailles aus dem von Artikel 231 folgender Inhalt kommt:

„Die alliierten und assoziierten Regierungen erklären, und Deutschland erkennt an, dass Deutschland und seine Verbündeten als Urheber für alle Verluste und Schäden verantwortlich sind, die die alliierten und assoziierten Regierungen und ihre Staatsangehörigen infolge des Krieges, der ihnen durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten aufgezwungen wurde, erlitten haben.“

Dieser Artikel sollte jedoch in erster Linie nicht die Frage der Kriegsschuld beschreiben, sondern die besonders von Großbritannien und Frankreich völlig überzogenen Forderungen juristisch und moralisch in der Weltöffentlichkeit legitimieren, die dem Deutschen Reich auferlegt wurden.

Somit wurde nach dem Krieg in der Gesellschaft das Bild eines Deutschen Reiches aufgebaut, welches durch seinen angeblichen Militarismus Europa von sich aus mit dem Krieg überzogen hat.

Diese Behauptung sollte nicht nur von dem eigenen Anteil an dem Ausbruch des Krieges in den alliierten Ländern ablenken, sondern ermächtigte diese mehr oder weniger zur Ausbeutung Deutschlands.

 

 

 

Welche Kriegsziele konnten erreicht werden?

  • Großbritannien:
    Das Deutsche Reich musste alle seine Kolonien abtreten, überwiegend an Frankreich und Großbritannien.
    Weiter musste die deutsche Hochseeflotte an Großbritannien ausgeliefert werden (diese versenkte sich jedoch selbst).
    Deutschland musste zudem den größten Teil seiner Handelsschiffe abtreten.Damit entledigte sich Großbritannien zum einen der Gefahr, die angeblich von der deutschen Hochseeflotte ausging, zum anderen schaltete es einen wirtschaftlichen Konkurrenten aus und behielt seine Vormachtstellung im Welthandel.
  • Frankreich:
    Elsass und Lothringen mussten an Frankreich abgetreten werden. Zudem besetzten französische Truppen das Saarland und das Ruhrgebiet und plünderten dieses wirtschaftlich. Auch das ostdeutsche Industriezentrum von Oberschlesien musste auf Druck von Frankreich an Polen abgegeben werden, obwohl die Volksabstimmung mit 59,4 % für den Verbleib zu Deutschland stimmte.Wenn man die Schleifung der Festungen in Westdeutschland und die Beschränkungen des Militärs dazu zählt, konnte Frankreich seine gesetzten Kriegsziele alle durchsetzen. Weiter musste Deutschland große Summen und Material als Reparationsleistung an Frankreich abtreten.
  • Italien:
    Italien war zwar vor dem Krieg mit Deutschland und Österreich-Ungarn verbündet, doch nach dem Ausbruch des Krieges proklamierte es seine Neutralität nur um etwas später an der Seite der Alliierten seinen ehemaligen Verbündeten in den Rücken zu fallen und ihnen den Krieg zu erklären.Nach dem Krieg erhielt Italien einige Gebiete von Österreich-Ungarn, die dem Land von Seiten der Alliierten als Kriegsbeute zugesagt wurden.

 

 

 

Wer trägt die Schuld am ersten Weltkrieg?

Aus heutiger Sicht und nach den neusten Untersuchungen der Geschichtswissenschaft kann die alleinige Schuld Deutschlands an dem Krieg ausgeschlossen werden.

Jede europäische Großmacht hatte bereits vor dem Krieg ihre eigenen Ziele und Hintergründe, die für sie einen Krieg rechtfertigten oder erstrebenswert machten.

Das Attentat 1914 und die Juli Krise waren lediglich der ersehnte Ausgangspunkt auf dem sich durch das jeweilige Bündnissystem und dem Einfluss der jeweiligen Militärs, eine Situation ergeben hatte, wo ein Krieg zwar vermeidbar gewesen wäre, aber doch von allen Staaten gewollt war. Somit trugen sowohl Österreich-Ungarn, Deutschland, Russland, Frankreich und Großbritannien jeweils ihren Teil dazu bei, dass aus einem Regional Konflikt ein Weltkrieg entstand.

 

 

 

 

 

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Der 1. Weltkrieg in der Luft https://www.militaer-wissen.de/der-1-weltkrieg-in-der-luft/ Fri, 26 May 2017 10:11:27 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7871 1903 erhob sich das erste Flugzeug mit Motorantrieb für wenige Sekunden in die Lüfte, nur 11 Jahre später mit Beginn des 1. Weltkrieges standen sich die ersten Luftstreitkräfte der Geschichte gegenüber, dessen technologische Entwicklung und gewonnenen Erfahrungen den Luftkrieg entscheidend prägen sollte.   Beginn der Luftfahrt: Am 17. Dezember 1903 um 10:35 Uhr erhob sich das weltweit erste Motorflugzeug der Weiter lesen

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1903 erhob sich das erste Flugzeug mit Motorantrieb für wenige Sekunden in die Lüfte, nur 11 Jahre später mit Beginn des 1. Weltkrieges standen sich die ersten Luftstreitkräfte der Geschichte gegenüber, dessen technologische Entwicklung und gewonnenen Erfahrungen den Luftkrieg entscheidend prägen sollte.

 

Beginn der Luftfahrt:

Am 17. Dezember 1903 um 10:35 Uhr erhob sich das weltweit erste Motorflugzeug der Geschichte in Kitty Hawk, im US Bundesstaat North Carolina. Das Doppeldeckerflugzeug wurde von den Luftfahrt Pionieren Wilbur und Orville Wright (auch bekannt als die Wright Brüder) entwickelt und an dem Tag insgesamt 4 mal geflogen. Damit läuteten die Brüder eine neue Ära der Luftfahrt ein. Die technische Entwicklung bis zum Beginn des 1. Weltkrieges 1914 hielt sich jedoch in Grenzen. Zwar wurden die Flugzeuge etwas stabiler gebaut und die Motoren verbessert, große technische Sprünge gelangen jedoch nicht.

 

Doppeldecker Druckpropeller Flugzeug der Gebrüder Wright

 

Auch das Interesse des Militärs der großen europäischen Staaten an dem Aufbau einer Luftwaffe war eher gering. Die militärischen Führungen waren in ihren Konzepten zur Kriegsführung bis zum großen Krieg noch fast durchgehend rückständig, nicht nur was das Heer angeht sondern auch in der Einbringung neuer Technologien. Diese Denkweise sollte sich auf Kosten von Hunderttausend toten Soldaten an den Fronten schnell rächen und zu großen Sprüngen in der Entwicklung neuer Waffen und der Verbesserung vorhandener Waffen führen.

 

 

 

Der Beginn des 1. Weltkrieges:

Die erste Nutzung des Luftraumes für militärische Zwecke fand bereits 1793 während der französischen Revolution statt, bei dem ein Heißluftballon für Aufklärungszwecke genutzt wurde. Mit Beginn des 1. Weltkrieges lag auch der Schwerpunkt der motorisierten Flugzeuge überwiegend in der Aufklärung der feindlichen Stellungen für die eigene Artillerie.

 

Bestand der Luftfahrtzeuge zu Beginn des Krieges:

Flugzeuge Luftschiffe
England 155 7
Deutsches Reich 246 7
Frankreich 132 15
Russland 24 12
Österreich-Ungarn 36 1

 

Die eingesetzten Flugzeuge waren von ihrer Bauart her noch ziemlich primitiv. So gab es noch keine verschlossenen Cockpits, kaum Instrumente und die Navigation erfolgte noch über Kompass und Karte. Es kam nicht selten vor, dass sich die Piloten verflogen und sich an Ortsschildern oder Bahnhofsnamen orientieren mussten. Auch waren die Flugzeuge nicht gepanzert, sodass sie bereits im Tiefflug von der feindlichen Infanterie mit deren Waffen abgeschossen werden konnten.

Auch die Ausstattung mit Waffen war zu Beginn des Krieges eher Improvisiert. So schossen die Piloten, oder in den frühen 2-sitzigen Maschinen der 2. Mann, mit ihren Handfeuerwaffen während des Fluges aus dem Cockpit heraus oder warfen einfach Bomben und Handgranaten per Hand. Einige Flugzeuge besaßen etwas später zwar ein montiertes Maschinengewehr welches vom 2. Mann bedient wurde und nach hinten ausgerichtet war, nicht selten jedoch schossen die Schützen im Kampf ihr eigenes Seitenruder kaputt und mussten Notlanden oder den Kampf abbrechen. Erst mit der Einführung des nach vorne gerichteten festen Maschinengewehres durch den französischen Piloten Roland Garros und die Weiterentwicklung durch Fokker mit dem Unterbrechergetriebe für die luftschraubensynchrone Auslösung der Maschinenwaffen, konnten Waffen mit Flugzeugen entscheidend eingesetzt werden.

 

Hoheitsabzeichen:

 

Zu Beginn des Krieges waren die Luftstreitkräfte keine eigenständige Teilstreitkraft sondern dem Heer unterstellt. Ausnahme bilden hier die englischen Marineflieger, die neben den Fliegern des Heeres separat aufgestellt waren. Auch eine Einteilung in verschiedene Flugzeugklassen fehlte zu Beginn. Erst die Franzosen begannen Ihre Flugzeuge in Aufklärungsflugzeuge, Jagdflieger, Bomber usw. einzuteilen. Die Luftstreitkräfte der anderen Länder übernahmen kurz darauf diese Einteilung ebenfalls.

 

 

 

Während des Krieges:

Die Hauptaufgabe der Flugzeuge blieb während des gesamten Krieges die Aufklärung. Daher bestand der größte Teil der eingesetzten Flugzeuge auch aus Aufklärungsflugzeugen. Mit der Entwicklung von Luftbildkameras wurden die Aufnahmen der Bilder immer besser, sodass diese für die militärische Führung zur Durchführung von Plänen immer mehr eingesetzt werden konnte. Auch für die Artillerie waren die Aufklärungsflüge von entscheidendem Vorteil, da somit die feindlichen Stellung genauer unter Beschuss genommen werden konnten.

 

Deutsche „Maschinengewehrkamera“ aus dem Ersten Weltkrieg im Einsatz

Deutsche „Maschinengewehrkamera“ aus dem Ersten Weltkrieg im Einsatz

 

Durch die Entwicklung leistungsstärkerer Motoren stieg die Einsatzfähigkeit der Aufklärungsflugzeuge beträchtlich. Da die militärische Führung beider Parteien frühzeitig den Nutzen der Aufklärung erkannten, jedoch auch die Gefahr der feindlichen Aufklärung, begannen die Luftstreitkräfte mit dem Aufbau erster Jagdflugzeuge, deren Hauptaufgabe der Abschuss von Aufklärungsflugzeugen war. So gingen z.B. über die Hälfte der Abschüsse des bekanntesten deutschen Flieger Manfred von Richthofen auf Kosten von Aufklärungsflugzeugen.

 

 

Der Einsatz von Flugzeugen für Bombardierungen erfolgte in der ersten Hälfte des Krieges eher provisorisch. So wurden aus den Flugzeugen Bomben und Handgranaten per Hand heraus geworfen, wobei die Zielgenauigkeit mehr als zu Wünschen übrig lies. Für strategische Bombardierungen setzte das deutsche Reich zunächst auf Zeppeline. Die Vorteile gegenüber Flugzeugen waren zu Beginn des Krieges in der größeren Reichweite, der höheren Bombenlast und der längeren Zeit in denen die Luftschiffe am Himmel bleiben konnten. So wurden am 6. und 24. August 1914 die beiden Städte Lüttich und Antwerpen von deutschen Zeppelinen angegriffen. Am 24. Dezember 1914 wurde erstmals eine englische Stadt bombardiert. Wie sich im Laufe des Krieges herausstellte, war der große Nachteil der Zeppeline deren große Verwundbarkeit gegenüber Angriffen von aufkommenden Jagdflugzeugen. Somit wurden Zeppeline immer seltener eingesetzt und es begann die Entwicklung von Groß-Flugzeugen die als Bomber eingesetzt wurden.

 

 

 

Flugzeugproduktion während des Krieges:

1914 1915 1916 1917 1918 Gesamt
England 245 1.933 6.099 14.748 32.036 55.061
Deutsches Reich 1.348 4.532 8.182 19.746 14.123 47.931
Frankreich 541 4.489 7.549 14.915 24.652 52.146
Russland 535 1.305 1.870 1.897 0 5.607
Österreich-Ungarn 70 238 931 1.714 2.438 5.391
Italien 0 382 1.255 3.871 6.532 12.031
USA 0 0 83 1.807 11.950 13.840

 

 

 

Fliegerass und Ritter der Lüfte:

Das Bild der Piloten im 1. Weltkrieg wurde bereits zu Beginn des Krieges durch französische Zeitungen dahingehend geprägt, als das sich die Piloten in ihren Kämpfen noch ritterlich verhalten würden. Auch wurde, nachdem der französische Pilot Adolphe Pégoud 6 feindliche Maschinen abgeschossen hatte, der Begriff Fliegerass umgänglich. Als Ass wurden demnach Flieger bezeichnet, die mehr als 5 feindliche Flugzeuge abgeschossen haben, dabei spielte es keine Rolle ob es sich dabei um Aufklärer, Bomber oder Jagdflugzeuge handelte. Auch von der heimischen Propaganda wurden solche Piloten vereinnahmt um diese in ihren Ländern als Helden anzupreisen.

 

Zu den Fliegerassen gehörten:

Deutsches Reich:
- Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen 80 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Ernst Udet 62 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Erich Loewenhardt 54 Abschüssen
- Leutnant d. R. Josef Jacobs 48 Abschüsse
- Leutnant d. R. Werner Voß 48 Abschüsse
- Leutnant d. R. Fritz Rumey 45 Abschüsse
- Hauptmann Bruno Loerzer 45 Abschüsse
- Hauptmann Rudolf Berthold 44 Abschüsse
- Leutnant d. R. Paul Bäumer 43 Abschüsse
- Hauptmann Oswald Boelcke 40 Abschüsse
- Leutnant d. R. Franz Büchner 40 Abschüsse
- Oberleutnant Lothar Freiherr von Richthofen 40 Abschüsse
- Leutnant d. R. Heinrich Gontermann 39 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Carl Menckhoff 39 Abschüsse
- Leutnant Carl Bolle 37 Abschüsse
- Leutnant d. R. Emil Thuy 36 Abschüsse
- Leutnant Max Ritter von Müller 36 Abschüsse
- Hauptmann Eduard Ritter von Schleich 35 Abschüsse
- Leutnant d. R. Julius Buckler 35 Abschüsse
- Leutnant d. R. Gustav Dörr 35 Abschüsse
- Leutnant d. R. Josef Veltjens 35 Abschüssen
- Leutnant d. R. Heinrich Bongartz 33 Abschüsse
- Leutnant d. R. Otto Könnecke 33 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Heinrich Kroll 33 Abschüsse
- Oberleutnant Kurt Wolff 33 Abschüsse
- Leutnant d. R.d.M.A. Theodor Osterkamp 32 Abschüsse
- Leutnant d. R. Paul Billik 31 Abschüsse
- Leutnant z. S. Gotthard Sachsenberg 31 Abschüsse
- Leutnant Karl Allmenröder 30 Abschüsse
- Leutnant d. R. Carl Degelow 30 Abschüsse
- Leutnant d. R. Ulrich Neckel 30 Abschüsse
- Leutnant Karl Emil Schäfer 30 Abschüsse
- Leutnant d. R. Hermann Frommherz 29 Abschüsse
- Leutnant d. R. Walter Blume 28 Abschüsse
- Leutnant Walter von Bülow-Bothkamp 28 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Friedrich Ritter von Röth 28 Abschüsse
- Oberleutnant Otto Bernert 27 Abschüsse
- Offizierstellvertreter Otto Fruhner 27 Abschüsse
- Leutnant Hans Kirschstein 27 Abschüsse
- Leutnant d. R. Karl Thom 27 Abschüsse
- Hauptmann Adolf Ritter von Tutschek 27 Abschüsse
- Leutnant d. R. Kurt Wüsthoff 27 Abschüsse
- Leutnant d. R. Arthur Laumann 26 Abschüsse
- Hauptmann Oskar von Boenigk 26 Abschüsse
- Oberleutnant Eduard Ritter von Dostler 26 Abschüsse
- Leutnant Oliver Freiherr von Beaulieu-Marconnay 25 Abschüsse
- Oberleutnant Robert Ritter von Greim 25 Abschüsse
- Leutnant Georg von Hantelmann 25 Abschüsse
- Leutnant d. R. Max Näther 25 Abschüsse
- Leutnant d. R. Fritz Pütter 25 Abschüsse
- Leutnant d. R. Erwin Böhme 24 Abschüsse
- Leutnant d. R. Herrmann Becker 23 Abschüsse
- Leutnant d. R. Georg Meyer 23 Abschüsse
- Hauptmann Hermann Göring 22 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Hans Klein 22 Abschüsse
- Leutnant d.L. Hans-Martin Pippart 22 Abschüsse
- Leutnant d. R. Werner Preuß 22 Abschüsse
- Vizefeldwebel Karl Schlegel 22 Abschüsse
- Leutnantd. R. Rudolf Windisch 22 Abschüsse
- Leutnant d.L. Hans Ritter von Adam 21 Abschüsse
- Vizefeldwebel Friedrich Altemeier 21 Abschüsse
- Kapitänleutnant d. R.d.M.A. Friedrich Christiansen 21 Abschüsse
- Leutnant d. R. Fritz Höhn 21 Abschüsse
- Oberleutnant Hans Bethge 20 Abschüsse
- Leutnant Rudolf von Eschwege 20 Abschüsse
- Leutnant d. R. Walter Göttsch 20 Abschüsse
- Hauptmann Wilhelm Reinhardt 20 Abschüsse
- Leutnant d. R. Wilhelm Frankl 19 Abschüsse
- Offizierstellvertreter Gerhard Fieseler 19 Abschüsse
- Oberleutnant Max Immelmann 15 Abschüsse
- Hauptmann Hans-Joachim Buddecke 13 Abschüsse
- Oberleutnant Ernst von Althaus 9 Abschüsse
- Leutnant Maximilian Ritter von Mulzer 9 Abschüsse
- Leutnant d. R. Willy Rosenstein 9 Abschüsse
- Hauptmann Franz Josef Walz 7 Abschüsse

 

 

 

England:
- Major Edward Mannock 61 Abschüsse
- Major James McCudden 57 Abschüsse
- Captain George McElroy 47 Abschüsse
- Captain Albert Ball 44 Abschüsse
- Major Tom F. Hazell 43 Abschüsse
- Air Commodore Philip F. Fullard 40 Abschüsse
- Squadron Leader Charles George Gass 39 Abschüsse
- Major John Inglis Gilmour 39 Abschüsse
- Captain James Ira Thomas Jones 37 Abschüsse
- Squadron Leader Henry Winslow Woollett 35 Abschüsse
- Captain Geoffrey Hilton Bowman 32 Abschüsse
- Captain Samuel Frederick Henry Thompson 30 Abschüsse
- Major Charles Dawson Booker 29 Abschüsse
- Flight Lieutenant Percy Jack Clayson 29 Abschüsse
- Leonard Henry Rochford 29 Abschüsse
- John Everard Gurdon 28 Abschüsse
- Dennis Latimer 28 Abschüsse
- Captain Thomas Percy Middleton 27 Abschüsse
- Second Lieutenant Ronald Malcolm Fletcher 26 Abschüsse
- Captain William Frederick James Harvey 26 Abschüsse
- Gerald J. C. Maxwell 26 Abschüsse
- Air Vice Marshal William Ernest Staton 26 Abschüsse
- Major Robert J. O. Compston 25 Abschüsse
- Lieutenant Arthur Rhys-Davids 25 Abschüsse

 

 

 

Frankreich:
- Colonel René Fonck 75 Abschüsse
- Capitaine Georges Guynemer 52 Abschüsse
- Lieutenant Charles Nungesser 43 Abschüsse
- Capitaine Georges Madon 41 Abschüsse
- Lieutenant Maurice Boyau 35 Abschüsse
- Lieutenant Michel Coiffard 34 Abschüsse
- Lieutenant Léon Bourjade 28 Abschüsse
- Capitaine Armand Pinsard 27 Abschüsse
- Sous-Lieutenant René Dorme 27 Abschüsse
- Sous-Lieutenant Gabriel Guerin 23 Abschüsse
- Sous-Lieutenant Marcel Haegelen 22 Abschüsse
- Capitaine Alfred Heurtaux 21 Abschüsse
- Lieutenant Petar Marinovich 21 Abschüsse
- Capitaine Albert Deullin 20 Abschüsse

 

 

 

USA:
- Captain Edward Rickenbacker 26 Abschüsse
- Captain Frederick W. Gillet 20 Abschüsse
- Captain Wilfred Beaver 19 Abschüsse
- Captain Howard A. Kullberg 19 Abschüsse
- Captain William C. Lambert 18 Abschüsse
- 2nd Lieutenant Frank Luke 18 Abschüsse
- Captain August T. Iaccaci 17 Abschüsse
- Lieutenant Paul T. Iaccaci 17 Abschüsse
- Lieutenant Eugene S. Coler 16 Abschüsse
- Major G. Raoul Lufbery 16 Abschüsse
- Captain Oren J. Rose 16 Abschüsse
- Captain Elliot W. Springs 16 Abschüsse

 

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der Tod fliegt mit: Schicksale der Flieger-Asse im Ersten Weltkrieg

Der Tod fliegt mit: Schicksale der Flieger-Asse im Ersten Weltkrieg Gebundene Ausgabe – 29. September 2014

Dieser Band stellt die Fliege-Asse der im Ersten Weltkrieg kämpfenden Nationen vor. Neben dem heute noch bekanntesten Piloten unter ihnen, dem 'Roten Baron' Manfred von Richthofen, erzählt der Autor auch die fesselnden Biografien zahlreicher anderer, berichtet von unglaublichen Taten und traurigen Unglücksfällen. Die immer besser werdenden Maschinen und die Entwicklung der Luftkampftechnik werden ebenso gezeigt wie die historischen Hintergründe.

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Deutsche Jagdflugzeuge des Ersten Weltkriegs: 1914-1918 (Typenkompass)

Deutsche Jagdflugzeuge des Ersten Weltkriegs: 1914-1918 (Typenkompass) Taschenbuch – 27. August 2014

In der Zeit von 1914 bis 1918 verzeichnete die Flugzeugentwicklung enorme Fortschritte und rund 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird dieser spannenden Ära mit diesem Band in bewährter und kompakter Form Rechnung getragen. Sämtliche Flugzeuge und Entwicklungen von deutscher Seite werden in diesem Typenkompass vorgestellt und beschrieben – wie immer mit Leistungstabellen und zeitgenössischen Aufnahmen.

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Bombenkrieg 1914 - 1918: London und Paris im Visier

Bombenkrieg 1914 - 1918: London und Paris im Visier Gebundene Ausgabe – 19. Mai 2016

Nach dem ersten Erscheinen deutscher Flugzeuge über Paris am 30. August 1914 gehören weite, bombenbeladene Angriffe ins gegnerische Hinterland zum selbst gewählten Programm einiger Feldfliegerabteilungen. Meistens verfolgen die Abwürfe taktische Ziele. Im Rahmen der Reorganisation der Fliegertruppe 1915/16 ist dem offensiv geführten Luftkrieg eine größere Rolle zugedacht. Dem tragen Neuaufstellungen von Kampfgeschwadern der Obersten Heeresleitung (KAGOHL), später Bombengeschwader der OHL (BOGOHL) sowie ihre Ausrüstung mit zweimotorigen Großflugzeugen Rechnung. Im April 1917 vollzieht sich ein nachhaltiger Wandel in der deutschen Luftkriegsführung, der Übergang von taktischen zu strategischen Bombenangriffen mit Flugzeugen. Die Hauptstädte der Entente - Paris und London - rücken ins Visier der Obersten Heeresleitung. Mehr noch als Paris gilt London mit seinem Wirtschafts- und Finanzvolumen als zentrales Angriffsziel. Der unbefriedigenden Wirkung der zersplitterten Luftschiffangriffe auf diese Stadt sollen endlich komprimierte Luftschläge am Tage und später in der Nacht mit einer mehrfachen Bombenlast folgen. Zivile Opfer sind nicht beabsichtigt, werden aber in Kauf genommen. So findet der Begriff „ Gotha „als eine Art Unwort Eingang in den englischen Wortschatz, da es überwiegend Zivilpersonen sind, die den Bomben dieses Flugzeugtyps (Gotha G IV und G V) zum Opfer fallen. In der englischen Presse werden die deutschen Flieger deshalb auch als „Baby Killers“ diffamiert. Aber auch auf deutscher Seite verlieren viele Flieger durch Feindeinwirkung und Havarien ihr Leben oder geraten wie Wilhelm von Winterfeld und Hermann Köhl in Gefangenschaft. Nicht zuletzt geht es der Luftkriegführung darum, gegnerische Verteidigungsmittel wie Flak, Jagdstaffeln und Aufklärungssysteme im Heimatgebiet zu binden und damit der Front zu entziehen. Der Erste Weltkrieg gibt für künftige Kriege das Muster vor, die Infrastruktur und die Moral des Gegners durch strategische Bombenangriffe so zu schädigen, dass er den Kampf aufgibt.

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Der rote Kampfflieger: Die persönlichen Aufzeichnungen des Roten Barons

Der rote Kampfflieger: Die persönlichen Aufzeichnungen des Roten Barons Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1990

Manfred von Richthofen, der "Rote Baron", ist auch mehr als 70 Jahre nach seinem Tod der bekannteste Flieger überhaupt. Bei uns, in den Vereinigten Staaten, in England, in Frankreich und darüber hinaus gilt er als Vorbild für Tugenden, wie Ritterlichkeit, Ehrlichkeit, Mut und Fairness. Er ist eine Legende. In diesem Buch werden seine beiden wichtigsten persönlichen Aufzeichnungen "Der rote Kampfflieger" und das "Reglement für Kampfflieger" zusammen abgedruckt. Vierzig - zu Teil bisher unveröffentlichte - historische Fotos ergänzen den Text.

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Deutsche Flugzeuge im Ersten Weltkrieg

Deutsche Flugzeuge im Ersten Weltkrieg Gebundene Ausgabe – 13. Dezember 2013

Rund 100 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges liefert dieser Band zum ersten Mal eine aus moderner Sicht verfasste und längst überfällige Gesamtdarstellung der Formations-, Einsatz- und Technikgeschichte der deutschen Luftstreitkräfte und Marineflieger von 1914 bis 1919. Innerhalb weniger Jahre wurden die »fliegenden Kisten« und ihre Männner zu einer der wichtigsten Teilstreitkräfte. Trotz zunehmender Material- und Personalengpässe und zahlenmäßigen Unterlegenheit hielten die Fliegertruppe und die Marineflieger bis zum Ende des Krieges den Kampf in der Luft aufrecht.

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Der 1. Weltkrieg zur See https://www.militaer-wissen.de/der-1-weltkrieg-zur-see/ Sat, 13 May 2017 21:21:21 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7657 Mit der Entstehung des deutschen Kaiserreiches 1872 entstand auch die kaiserliche Marine, deren Aufbau zur zweitstärksten Marine hinter der britischen Royal Navy bis 1914 kontinuierlich vorangetrieben wurde. Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges standen sich die bis dahin größten Seestreitkräfte gegenüber, ein Aufeinandertreffen fand jedoch bis auf die Skagerrakschlacht 1916 nicht statt, stattdessen wurden erstmal großflächig U-Boote eingesetzt, die die Seekriegsführung entscheidend Weiter lesen

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Mit der Entstehung des deutschen Kaiserreiches 1872 entstand auch die kaiserliche Marine, deren Aufbau zur zweitstärksten Marine hinter der britischen Royal Navy bis 1914 kontinuierlich vorangetrieben wurde.

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges standen sich die bis dahin größten Seestreitkräfte gegenüber, ein Aufeinandertreffen fand jedoch bis auf die Skagerrakschlacht 1916 nicht statt, stattdessen wurden erstmal großflächig U-Boote eingesetzt, die die Seekriegsführung entscheidend ändern sollten.

 

 

 

Vorgeschichte:

Mit Gründung des deutschen Reiches entstand aus der ehemaligen Marine des Norddeutschen Bundes die neue kaiserliche Marine, die zu dieser Zeit bereits auf dem sechsten Platz der stärksten Marinestreitkräfte lag. In den folgenden Jahren wurde die Marine ausgebaut, wobei der Fokus zunächst auf der Küstenverteidigung und der Sicherung der Seehandelswege lag und damit eher defensiv eingestellt war.

Erst um die Jahrhundertwende und dem Bestreben des deutschen Reiches nach Kolonien, wurde die Marine auch auf Drängen von Kaiser Wilhelm II. offensiv aufgebaut und die Hochseeflotte entstand. In England, das seit Jahrzehnten die Weltmeere mit ihrer Royal Navy beherrscht, wurde die deutsche Aufrüstung mit Besorgnis beobachtet, da eine Auseinandersetzung zwischen der englischen und deutschen Marine befürchtet wurde. Dies führte zu dem englisch-deutschen Wettrüsten, wobei die deutsche Marine zu keiner Zeit, Zahlenmäßig und von der Ausstattung an die englische Marine heran kam.

 

Kräfteverhältnis zu Beginn des Krieges:

Schiffstyp: Großbritannien Deutsches Reich Frankreich Österreich-Ungarn Russland USA Italien Japan
Schlachtschiffe 20 15 4 0 0 10 4 2
Schlachtkreuzer 9 4 0 3 0 0 4 2
Linienschiffe 40 22 20 12 12 25 12 14
Panzerkreuzer 34 9 22 3 6 17 10 13
Panzerdeckkreuzer 73 41 12 9 8 17 11 18
Zerstörer 256 149 84 33 103 61 63 49
U-Boote 78 28 55 6 28 38 20 15

 

Das deutsche Konzept der Seekriegsführung basierte überwiegend auf Einbringung von dem Großadmiral Alfred von Tirpitz, der den Aufbau einer starken Schlachtflotte vorantrieb und den Hauptfeind England in einer einzigen, entscheidenden Schlacht vernichten wollte. Alternativen wie den Kreuzerkrieg, Seeblockaden oder die autonome Einsetzung der U-Boote wurden zu Beginn des Krieges nicht in Erwägung gezogen. Erst als der deutsche Kaiser als Oberbefehlshaber der Marine die großen Kriegsschiffe nicht einsetzen wollte, um diese eben nicht zu verlieren,  verstärkte sich der Fokus auf den Einsatz von U-Booten.

Die englische Royal Navy war zu Beginn des Krieges der deutschen Marine deutlich überlegen, trotzdem setzte die englische Kriegsführung auf eine Blockade der Nordsee um das deutsche Reich von seinen Importen abzuschneiden, anstatt unnötige Verluste in einem Seegefecht zu riskieren.

 

 

 

 

Chronologie des Seekrieges:

1914
- 02. August: Deutsche Kriegsschiffe verlegen Minen vor Libau im heutigen Lettland. Die Kreuzer SMS Augsburg und SMS Magdeburg beschießen russische Munitionslager im Küstenbereich
- 04. August: Der Schlachtkreuzer Goeben und der Kleine Kreuzer Breslau der deutschen Mittelmeerdivision beschießen an der algerischen Küste Hafenanlagen sowie Transportschiffe
- 05. August: Der deutsche Hilfsminenleger Königin Luise verlegt an der Themsemündung Seeminen. Das Schiff wird dort vom englischen Kreuzer HMS Amphion versenkt
- 06. August: Der englische Kreuzer HMS Amphion läuft auf eine vom deutschen Hilfsminenleger Königin Luise verlegte Seemine und sinkt
Dänemark verschließt durch Seeminen den großen und kleinen Beltes sowie des dänischen Teils des Öresundes
- 09. August: Das deutsche U-Boot U-13 sank
- 12. August: Das deutsche U-Boot U-15 sank
- 26. August: Der deutsche kleine Kreuzer Magdeburg strandet vor Odensholm. Die Signalbücher fielen dabei Russland in die Hände, die eine Kopie an die Engländer weitergaben und somit einen entscheidenden Vorteil und Wissen besaßen
- 28. August: Seegefecht bei Helgoland. Die Verluste bei der deutschen Marine betrugen 3 kleine Kreuzer und 1 Torpedoboot. Als Reaktion auf die Verluste untersagte Kaiser Wilhelm II. weitere Aktionen, bei denen größere Verluste zu erwarten sind
- 05. September: Das deutsche U-Boot U-21 versenkt den englischen Kreuzer HMS Pathfinder
- 13. September: Das englische U-Boot E-9 versenkt den deutschen Kreuzer SMS Hela
- 22. September: Das deutsche U-Boot U-9 versenkt die englischen Panzerkreuzer HMS Aboukir, HMS Hogue und HMS Cressy
- 15. Oktober: Das deutsche U-Boot U-9 versenkt den englischen Kreuzer HMS Hawke
- 27. Oktober: Das englische Schlachtschiff HMS Audacious lief auf eine deutsche Seemine und sank
- 28. Oktober: Der deutsche kleine Kreuzer Emden versenkt den russischen Kreuzer Schemtschug und den französischen Zerstörer Mousquet
- 01. November: Das deutsche Ostasiengeschwader versenkt während des Seegefechtes bei Coronel die englischen Kreuzer HMS Monmouth und HMS Good Hope
- 03. November: Deutsche Schlachtkreuzer beschießen bei Yarmouth und Lowestoft die englische Küste
- 04. November: Der kleine deutsche Kreuzer SMS Karlsruhe sink aus unbekannten Gründen
- 09. November: Der deutsche Kreuzer SMS Emden wird von dem australischen Leichten Kreuzer Sydney versenkt
- 08. Dezember: Im Seegefecht bei den Falklandinseln wurde bis auf den Kreuzer SMS Dresden, das gesamte Ostasiengeschwader mit den Panzerkreuzern SMS Scharnhorst, SMS Gneisenau, den kleinen Kreuzern SMS Nürnberg, SMS Leipzig und den Trossschiffen Baden und Santa Isabel vernichtet
- 16. Dezember: Deutsche Schlachtkreuzer beschießen die englischen Städte Hartlepool, Scarborough und Whitby

 

 

 

1915
- 01. Januar: Das deutsche U-Boot U-24 versenkt das englische Schlachtschiff Formidable im Ärmelkanal
- 24. Januar: Durch Entzifferung von Funknachrichten der deutschen Marine kam es zur Seeschlacht auf der Doggerbank. Der schwere Kreuzer SMS Blücher wurde dabei versenkt
- 30. Januar: Das deutsche U-Boot U-20 versenkt zwei Handelsschiffe ohne Vorwarnung nach dem Prisenrecht im Ärmelkanal
- 18. Februar: Als Gegenmaßnahme zur englischen Seeblockade erlässt die deutsche Marineführung den uneingeschränkten U-Boot Handelskrieg und erklärt die Gewässer um England und Irland zur Kriegszone. Dieses Vorgehen löst in neutralen Staaten starke Entrüstung aus
- 19. Februar bis 18. März: Schlacht um Gallipoli endet für die englischen und französischen Truppen in einem Desaster
- 14. März: Der deutsche Kreuzer SMS Dresden wird in den neutralen chilenischen Hoheitsgewässern der Robinson-Crusoe-Insel von der Besatzung selbst versenkt, nachdem englische Kriegsschiffe das Schiff aufgespürt haben
- 07. Mai: Das deutsche U-Boot U-20 versenkt das Passagierschiff RMS Lusitania wobei 1198 Menschen starben. Warnungen der deutschen Botschaft vor dem Auslaufen von New York wurden ignoriert. Entgegen der offiziellen neutralen Haltung der USA hatte das Schiff Munition für die englischen Streitkräfte geladen und verlor somit den kriegsneutralen Zustand
- 23. Mai: Italien erklärte den Mittelmächten den Krieg. Am gleichen Tag wurden die Städte Ancona, Rimini, Senigallia, und die Potenzamündung von österreich-ungarischen Kriegsschiffen beschossen
- 02. Juli: Bei Gotland treffen deutsche und russische Kriegsschiffe aufeinander. Der deutsche Minenkreuzer Albatross strandet
- 11. Juli: Der deutsche kleine Kreuzer SMS Königsberg wird nach schwerem Beschuss von der Mannschaft selbst versenkt
- 13. August: Das deutsche U-Boot U-14 versenkt in der östlichen Ägäis den britischen Truppentransporter Royal Edward
- 19. August: Das deutsche U-Boot U-24 versenkt den britischen Passagierdampfer Arabic. Daraufhin ergeht die Anweisung, dass Passagierdampfer nicht mehr angegriffen werden dürfen.
Am gleichen Tag wurde in irischen Gewässern das deutsche U-Boot U-27 durch die englische U-Boot Falle (getarntes, bewaffnetes Handelsschiff unter US Flagge) Baralong versenkt und die Überlebenden durch die englische Besatzung erschossen
- 23. Oktober: Der große Kreuzer SMS Prinz Adalbert wurde durch das englische U-Boot E-8 versenkt
- 05. November: Im Golf von Sollum in Ägypten versenkte das deutsche U-Boot U-35 den englischen Hilfskreuzer HMS Tara sowie das Kanonenboot Abbas
- 08. November: Das deutsche U-Boot U-38 versenkt südlich von Sardinien das italienische Passagierschiff Ancona

 

 

 

1916
- 2. Januar: 50% der Handelsflotte des osmanischen Reiches wurden durch englische U-Boote versenkt
- 01. Februar: Erstmal versenkte ein deutscher Zeppelin ein englisches Handelsschiff im Ärmelkanal
- 22. März: Das englische U-Boot Fallenschiff HMS Farnborough setzte erstmals Wasserbomben ein und versenkte das deutsche U-Boot U-68
- 24. März: Das deutsche U-Boot U-29 torpedierte die Kanalfähre Sussex, die schwer beschädigt nach Frankreich geschleppt werden konnte
- 31. Mai und 01. Juni: In den Gewässern vor Jütland kam es mit der Skagerrakschlacht zur größten Auseinandersetzung zwischen der kaiserlichen Marine und der Royal Navy. Das eigentliche Ziel der deutschen Marineführung war es, dass bei Rosyth stationierte englische Schlachtkreuzergeschwader anzugreifen und empfindlich zu schwächen, bevor englische Verstärkung auslaufen konnte. Da die Engländer jedoch den deutschen  Funkverkehr überwachten und bereits entschlüsseln konnten, waren diese vorbereitet. Die Royal Navy nahm mit
-- 28 Schlachtschiffe
-- 9 Schlachtkreuzer
-- 8 Panzerkreuzer
-- 26 leichte Kreuzer
-- 78 Zerstörer
-- 1 Flugzeugmutterschiff an der Schlacht teil.
Die kaiserliche Marine hatte
-- 16 Schlachtschiffe
-- 5 Schlachtkreuzer
-- 6 alte Linienschiffe
-- 11 Kleine Kreuzer
-- 61 Torpedoboote zur Verfügung.
Im Gegensatz zu bisherigen Schlachten, musste diesmal die Royal Navy größere Verluste als die kaiserliche Marine hinnehmen. Die englische Marine verlor
-- 3 Schlachtkreuzer HMS Queen Mary, HMS Indefatigable und HMS Invincible
-- 3 Panzerkreuzer HMS Defence, HMS Warrior und HMS Black Prince
-- 8 Zerstörer HMS Tipperary, HMS Ardent, HMS Fortune, HMS Nestor, HMS Nomad, HMS Shark, HMS Sparrowhawk und HMS Turbulent
Die kaiserliche Marine verlor
-- 1 großer Kreuzer SMS Lützow
-- 4 kleine Kreuzer SMS Wiesbaden, SMS Frauenlob, SMS Elbing, SMS Rostock
-- 1 älteres Linienschiff SMS Pommern
-- 5 Torpedoboote V4, V27, V29, V48 und S35
Trotz der größeren Verluste auf englischer Seite blieb das Kräfteverhältnis auf Seiten der Royal Navy
- 05. Juni: Der englische Panzerkreuzers HMS Hampshire läuft auf eine deutsche Seemine und sinkt. Unter den Toten ist auch der englische Kriegsminister Kitchener
- 02. Juli: Agenten aus Österreich-Ungarn versenken mit einer Sprengladung das italienische Schlachtschiff Leonardo da Vinci
- 26. und 27. Oktober: 23 deutsche Torpedoboote versenken im Ärmelkanal 1 englischen Zerstörer und 14 Hilfsschiffe
- 10. November: Durch ein Minenfeld im Baltikum werden 10 deutsche Zerstörer versenkt
- 21. November: In der Ägäis lief das Lazarettschiff HMHS Britannic auf eine deutsche Seemine und sank
- 25. November: Das deutsche U-Boot U-52 versenkt vor Portugal das französische Linienschiff Suffren

 

 

Die Skagerrakschlacht vom 31. Mai 1916

 

1917
- 09. Januar: Das deutsche U-Boot U-32 versenkt im Mittelmeer das englische Linienschiff Cornwallis
- 01. Februar: Deutschland beginnt erneut den uneingeschränkten U-Boot Krieg
- 17. März: Im Ärmelkanal werden 2 englische Zerstörer versenkt
- 06. April: Die USA erklären dem deutschen Kaiserreich den Krieg
- 10. Mai: Die Alliierten führen zum Schutz ihrer Schiffe das Konvoi System ein
- 19. Juli: Auf den deutschen Großlinienschiffen SMS Prinzregent Luitpold und SMS Friedrich der Große kamen die ersten Fälle von Befehlsverweigerung und Meuterei auf
- 12. Oktober: Besetzung der baltischen Inseln Saaremaa (Ösel), Hiiumaa (Dagö) und Muhu (Moon)
- 17. Oktober: Schlacht im Moon-Sund zwischen der kaiserlichen und russischen Marine. Dabei wurden das russische Linienschiff Slawa, 1 russischer Zerstörer und 1 russisches U-Boot versenkt
- 26. Oktober: Nach der Versenkung von brasilianischen Schiffen, erklärt das Land dem Kaiserreich den Krieg

 

 

 

1918
- 01. Februar: Im Österreich-Ungarischem Marinestützpunkt Kotor begangen rund 6.000 Matrosen einen Aufstand. Nachdem darauf keine Reaktion kam, wurde dieser am 03. Februar beendet
- 23. April: Der letzte Vorstoß in die Nordsee der kaiserlichen Hochseeflotte endet mit einer Maschinenhavarie des Schlachtkreuzers SMS Moltke
- 27. Juni: Das deutsche U-Boot U-86 versenkt das Lazarettschiff Llandovery Castle. Die meisten der Überlebenden wurden anschließend im Wasser und in den Rettungsbooten erschossen
- 10. Oktober: Das deutsche U-Boot U-123 versenkt das englische Passagierschiff RMS Leinster
- 24. Oktober: Nach Anweisung des Flottenbefehls des deutschen Kaisers, sollte die Hochseeflotte einen Angriff im Bereich der flandrische Küste und der Themsemündung auf die geschwächte englische Royal Navy durchführen. Vom 29. auf den 30. Oktober verweigerten die ersten Matrosen die Befehlsausführung, woraufhin der Angriff abgesagt wurde. Trotz dessen entwickelte sich aus der Befehlsverweigerung der Kieler Matrosenaufstand woraus die Novemberrevolution entstand
- 09. November: Das deutsche U-Boot U-50 versenkt westlich von Gibraltar das englische Linienschiff HMS Britannia. Es war die letzte Versenkung eines Kriegsschiffes im ersten Weltkrieg
- 11. November: Nach den Bestimmungen des Waffenstillstandes musste die kaiserliche Hochseeflotte ausgeliefert werden und wurde bei Scapa Flow interniert. Der erste Weltkrieg endete damit auch für die kaiserliche Kriegsmarine

 

 

 

 

Die Selbstversenkung der kaiserlichen Hochseeflotte:
Am 18. November 1918 fuhren 20 deutsche U-Boote Richtung England, am 19. November folgten 9 Linienschiffe, 5 große Kreuzer, 7 kleine Kreuzer und 50 Torpedoboote. Die fahruntüchtigen Schiffe SMS König Albert und die SMS Dresden folgten später.

Die Flotte in Scapa Flow war unter den Bestimmungen entwaffnet worden und zum Betrieb blieben lediglich 4.500 Matrosen vor Ort unter der Führung von Konteradmiral Ludwig von Reuter. Im Juni 1919 verringerte Reuter die Personalstärke um rund 2.200 Matrosen, sodass der Kern der verbliebenen Matrosen ihm gegenüber loyal eingestellt waren. Hintergrund war die Annahme Reuters, dass die Friedensverhandlungen scheitern würden, der Kriegszustand wieder ausgerufen werden würde und damit die deutsche Hochseeflotte den Engländern direkt in die Hände fallen würde. Basierend darauf entschied sich Reuters in einem günstigen Moment den Befehl zur vollständigen Selbstversenkung der Kriegsschiffe zu geben.

Am 21. Juni 1919 verließ der größte Teil der Royal Navy die bei Scapa Flow stationiert war den Stützpunkt für ein Manöver in der Nordsee. Reuters erkannte den passenden Moment und gab um 11:00 Uhr den Befehl zur Öffnung der Seeventile. Die verbliebenen englischen Schiffe erkannten zu spät was Vorgefallen ist, eröffneten zwar noch das Feuer auf die deutschen Matrosen konnten die Katastrophe jedoch nicht mehr verhindern. Bis auf 1 Linienschiffe SMS Baden, 3 kleine Kreuzer SMS Emden, SMS Frankfurt und SMS Nürnberg und 11 Torpedoboote versanken alle deutschen Schiffe:
-- Großlinienschiff SMS Bayern
-- Großlinienschiff SMS Friedrich der Große
-- Großlinienschiff SMS Großer Kurfürst
-- Großlinienschiff SMS Kaiser
-- Großlinienschiff SMS Kaiserin
-- Großlinienschiff SMS König Albert
-- Großlinienschiff SMS König
-- Großlinienschiff SMS Kronprinz Wilhelm
-- Großlinienschiff SMS Markgraf
-- Großlinienschiff SMS Prinzregent Luitpold
-- Großlinienschiff SMS Baden
-- Schlachtkreuzer SMS Derfflinger
-- Schlachtkreuzer SMS Hindenburg
-- Schlachtkreuzer SMS Moltke
-- Schlachtkreuzer SMS Seydlitz
-- Schlachtkreuzer SMS von der Tann
-- kleiner Kreuzer SMS Cöln
-- kleiner Kreuzer SMS Karlsruhe
-- kleiner Kreuzer SMS Dresden
-- kleiner Kreuzer SMS Brummer
-- kleiner Kreuzer SMS Bremse
-- kleiner Kreuzer SMS Nürnberg
-- kleiner Kreuzer SMS Frankfurt
-- kleiner Kreuzer SMS Emden
-- Torpedoboote der Erste Flottille (S 32, G 38, G 39, G 40, G 86, V 129)
-- Torpedoboote der Zweite Flottille (G 101, G 103, G 104, B 109, B 110, B 111, B 112)
-- Torpedoboote der Dritte Flottille (S 53, S 54, S 55, V 70, G 91)
-- Torpedoboote der Sechste Flottille (V 45, S 49, S 50, S 131)
-- Torpedoboote der Siebente Flottille (S 56, S 65, V 78, V 83, G 89, S 136, S 138, H 145)
-- Torpedoboote der Siebzehnte Halbflottille (S 36, S 52)

 

 

Als Konsequenz für den Bruch des Waffenstillstand Vertrages musste anschließend die deutsche Regierung andere Kriegsschiffe ausliefern, die eigentlich für die zugesprochene Reichsmarine hätte verwendet werden dürfen. Zudem mussten dutzende Schiffe der Handelsflotte ausgeliefert werden.

Konteradmiral Ludwig von Reuter sowie 1773 Offiziere und Mannschaften wurden in Kriegsgefangenschaft genommen und kehrten erst am 31. Januar 1920 nach Deutschland zurück.

 

 

 

Verluste im ersten Weltkrieg:

 

Großbritannien Deutsches Reich Frankreich Österreich-Ungarn Russland USA Osmanisches Reich
Schlachtschiffe 2 0 0 2 2 0 0
Schlachtkreuzer 3 1 0 0 2 0 0
Linienschiffe 11 2 4 1 2 0 2
Panzerkreuzer 13 6 5 0 0 2 0
Panzerdeckkreuzer 12 18 0 4 1 1 1
U-Boote 55 199 15 9 28 3 0
Sonstige Kriegsschiffe 257 239 51 12 197 15 36
Hilfsschiffe 765 319 90 13 110 42 57
Gesamt 1188 784 165 41 232 63 69
Tonnage ohne Hilfsschiffe 652.000 362.000 172.000 58.000 127.000 41.000 31.000
Tote 34.654 34.836 11.500 unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der erste Weltkrieg zur See

Der erste Weltkrieg zur See Taschenbuch – 27. Dezember 2013

Der erste Weltkrieg zur See Taschenbuch – 27. Dezember 2013

Das Werk bietet einen detaillierten, chronologisch geordneten Überblick über die Aktiviäten der deutschen Marine in der ersten Hälfte des Ersten Weltkriegs. Dabei wird der Konkurrenzkampf um die Vormacht zur See zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien in den Mittelpunkt gerückt, besondere Beachtung finden der sog. Kreuzerkrieg und der U-Boot-Krieg. Daneben werden die Entwicklungen nach geografischen Gesichtspunkten geordnet geschildert, so beispielsweise der U-Boot-Krieg vor der amerikanischen Küste oder die Flottenbewegungen im Mittelmeer.

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Und wir verrosten im Hafen

»Und wir verrosten im Hafen«: Deutschland, Großbritannien und der Krieg zur See 1914 - 1918 Mit zahlreichen s/w-Abbildungen Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 2013

»Und wir verrosten im Hafen«: Deutschland, Großbritannien und der Krieg zur See 1914 - 1918 Mit zahlreichen s/w-Abbildungen Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 2013

»Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser«, verkündete Wilhelm II. 1898. Unter der Ägide des Admirals Alfred von Tirpitz wurde eine Flotte aufgebaut, die der Stolz des Kaiserreiches war. Durch sie sollte aus der Kontinentalmacht Deutschland eine See- und Weltmacht werden. Im Ersten Weltkrieg wurde diese Hoffnung zerstört. Wegen der britischen Blockade-Strategie kamen die gigantischen Großkampfschiffe kaum zum Einsatz. Vor allem die Offiziere waren tief enttäuscht darüber. Zur Rettung der vermeintlich verlorenen Ehre entstand 1918 der Plan einer letzten großen Entscheidungsschlacht gegen die Royal Navy. Die Befehlsverweigerung der Mannschaften markierte den Beginn der Revolution in Deutschland. Die Flotte wurde im englischen Kriegshafen Scapa Flow interniert. Dort hat sie sich im Juni 1919 selbst versenkt.

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Der Seekrieg 1914-1918: Die Kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg

Der Seekrieg 1914-1918: Die Kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg Gebundene Ausgabe – 1. März 2016

Der Seekrieg 1914-1918: Die Kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg Gebundene Ausgabe – 1. März 2016

Den Seekrieg von 1914 bis 1918 schildern die renommierten Marinehistoriker Jann M. Witt und Christian Jentzsch in diesem Titel auf Basis aktueller Forschungsergebnisse. Denn der Erste Weltkrieg wurde nicht nur an Land geführt. Es war ebenso ein Krieg zur See; von der Ostsee bis Ostasien kämpften deutsche Kriegsschiffe. Die Autoren spannen den Bogen von den anfänglichen Erfolgen der Kaiserlichen Marine - wie der Versenkung eines britischen Geschwaders bei Coronel vor der Küste Chiles 1914 - über die in Deutschland als Sieg gefeierte Skagerrakschlacht 1916 bis zu der durch meuternde Matrosen ausgelösten Novemberrevolution 1918. Am Ende steht die Selbstversenkung der deutschen Flotte in Scapa Flow 1919. Zahlreiche, teilweise bislang unveröffentlichte Bilder und Karten runden diesen Band ab.

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Der Weltkrieg zur See

Der Weltkrieg zur See Taschenbuch – November 2011

Der Weltkrieg zur See Taschenbuch – November 2011

Das Werk bietet einen detaillierten, chronologisch geordneten Überblick über die Aktiviäten der deutschen Marine in der ersten Hälfte des Ersten Weltkriegs. Dabei wird der Konkurrenzkampf um die Vormacht zur See zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien in den Mittelpunkt gerückt, besondere Beachtung finden der sog. Kreuzerkrieg und der U-Boot-Krieg. Daneben werden die Entwicklungen nach geografischen Gesichtspunkten geordnet geschildert, so beispielsweise der U-Boot-Krieg vor der amerikanischen Küste oder die Flottenbewegungen im Mittelmeer. Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1916.

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Die kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg: Von Wilhelmshaven nach Scapa Flow

Die kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg: Von Wilhelmshaven nach Scapa Flow Gebundene Ausgabe – 16. Oktober 2013

Die kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg: Von Wilhelmshaven nach Scapa Flow Gebundene Ausgabe – 16. Oktober 2013

Ab etwa 1900 entwickelte sich die Kaiserliche Marine zu einer der größten Kriegsflotten der Welt – begünstigt durch die imperialen Bestrebungen von Kaiser Wilhelm II. 1914 wähnte sie sich mit der britischen Royal Navy auf Augenhöhe. Dieser Text-Bildband analysiert Stärken und Schwächen der kaiserlichen Flotte und ihrer Gegner im Ersten Weltkrieg. Mit exklusiven Schwarz-Weiß-Fotos und farbigen Abbildungen ausgewählter Memorabilien.

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Der 1. Weltkrieg https://www.militaer-wissen.de/der-1-weltkrieg/ Sat, 13 May 2017 21:20:19 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7618 Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in Europa, Afrika, dem Nahen Osten und Asien geführt. Er war der bis dahin umfassendste Krieg der Geschichte, der alle Bereiche von Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur umfasste. Insgesamt standen annähernd 70 Millionen Soldaten unter Waffen. Etwa 17 Millionen Menschen ließen ihr Leben in den blutigen Stellungskriegen, der als Urkatastrophe für das 20. Weiter lesen

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Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in Europa, Afrika, dem Nahen Osten und Asien geführt. Er war der bis dahin umfassendste Krieg der Geschichte, der alle Bereiche von Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur umfasste. Insgesamt standen annähernd 70 Millionen Soldaten unter Waffen. Etwa 17 Millionen Menschen ließen ihr Leben in den blutigen Stellungskriegen, der als Urkatastrophe für das 20. Jahrhundert galt.

 

 

 

Der Weg in den Krieg:

Der Ursprung der Krise, die 1914 in einem Weltkrieg mündet, liegen auf den vorangegangenen Balkankriegen und den damit verbundenen Nationalbestrebungen der einzelnen Staaten und der Einmischung der europäischen Großmächte Österreich-Ungarn, die ein Großserbisches Reich mit allen Mitteln verhindern wollten und Russland, die ihre slawischen "Brüder" unterstützen.

 

Grenzverschiebungen auf dem Balkan 1878 - 1913

 

Dieser nationale Extremismus, besonders in Serbien die ihr bis dato erobertes Gebiet ausweiten und über den gesamten Balkan ausdehnen wollten, führte zu der Gründung der Mlada Bosna. Diese war eine Vereinigung von serbischen Schülern und Studenten, die im von Österreich-Ungarn annektierten Bosnien-Herzegowina aktiv waren und deren Bestreben die Einverleibung dieses Gebietes zu Serbien war. Ausgehend von dieser Gruppe gab es bereits in der Zeit vor 1914 einige Anschläge, deren Höhepunkt allerdings die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand sein sollte.

Franz Ferdinand besuchte im Juli 1914 mit seiner Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg die Hauptstadt Sarajevo. Dort war unter anderem auch eine Fahrt im Autokorso durch die Stadt geplant, was die Mitglieder der Mlada Bosna nutzen wollten, um einen tödlichen Anschlag durchzuführen. Gegen 10 Uhr Vormittags fuhr die Gruppe an dem Attentäter Mehmedbašić vorbei, der die Aufgabe hatte, eine Bombe in das Fahrzeug von Franz Ferdinand zu werfen und ihn damit zu töten. Da Mehmedbašić nicht erkennen konnte, in welchem Fahrzeug genau Franz Ferdinand sitzt, brach er seinen Versuch ab.

Etwas später erkundigte sich der zweite Attentäter Čabrinović bei einem Polizisten, in welchem Fahrzeug genau der Thronfolger sitzt. als er eine Antwort bekam, entsicherte er seine Bombe und warf sie Richtung Fahrzeug. Der Fahrer bemerkte den Wurf, Beschleunigte und Franz Ferdinand hob zum Schutz seinen Arm über seine Frau. An diesem prallte die Bombe auch ab und rollte über das offene Verdeck vom Fahrzeug, anschließend explodierte die Bombe vor dem nächsten Wagen. Čabrinović versuchte sich daraufhin mit Zyankali umzubringen, das Gift war jedoch zu alt und verlor seine Wirkung. Er wurde anschließend festgenommen.

Ein weiterer Attentäter, Gavrilo Princip, tauchte während der Hektik in einem Kaffee unter und wartete ab.

Die Fahrt des Thronfolgers endete zunächst im Rathaus. Entgegen einigen Ratschlägen entschied sich Franz Ferdinand ins Krankenhaus zu fahren um dort bei dem ersten Anschlag verletzten Oberstleutnant Merizzi zu besuchen. Auf dem Weg dorthin musste das Fahrzeug für kurze Zeit anhalten, direkt vor dem Kaffee in dem Gavrilo Princip gerade saß. Er nutzte die Gelegenheit und marschierte direkt auf das Fahrzeug zu. Während des Gehens zog er seine Waffe und feuerte zwei Schüsse ab. Der erste Schuss traf Sophie Chotek im Unterleib, der zweite traf Franz Ferdinand im Hals, der kurz darauf auch das Bewusstsein verlor.

Princip versuchte sich anschließend ebenfalls mit Zyankali umzubringen, doch wie bei Čabrinović war das Gift bereits zu alt gewesen und wirkte nicht mehr. Princip wurde verhaftet. Der Thronfolger und seine Frau verstarben später an den schweren Verletzungen. Mit dem Tod begann die sogenannte "Julikrise".

 

Das Attentat in Sarajevo

 

 

 

Die Julikrise:

Mit dem Tod des österreichischen Thronfolger, begannen bereits einige militärische Führer Österreichs auf einen sofortigen Militärschlag gegen Serbien zu drängen. Zwar waren die Attentäter Einwohner von Bosnien-Herzegowina, doch die österreichische Führung sah die serbische Führung als Drahtzieher hinter den Anschlägen.

Nach einigem Zögern des österreichischem Außenministeriums wurde zunächst mit dem deutschen Reich Rücksprache über das weitere Vorgehen gehalten, da ein Militärschlag gegen Serbien unweigerlich einen Krieg mit Russland zur Folge hätte. Nachdem die deutsche Regierung der österreichischen Führung freie Hand im Umgang mit Serbien zugesagt hatte (was fälschlicherweise heute als sogenannter Blankoscheck für einen Militärschlag gehalten wird) stellte man der serbischen Regierung am 23. Juli 1914 ein Ultimatum, welches innerhalb von 48 Stunden zu erfüllen sei. In diesem Ultimatum ging es vorrangig um das Verbot von extremistischen Vereinen, dem Verbot von Pressemitteilungen die gegen Österreich-Ungarn gerichtet waren und die Entlassung von Beamten, die eine Anti Österreichische Hetze betrieben. Am dringlichsten und auch als unerfüllbar galten die Paragraphen 5 und 6:
"5. einzuwilligen, daß in Serbien Organe der k. u. k. Regierung bei der Unterdrückung der gegen die territoriale Integrität der Monarchie gerichteten subversiven Bewegung mitwirken; 6. eine gerichtliche Untersuchung gegen jene Teilnehmer des Komplottes vom 28. Juni einzuleiten, die sich auf serbischem Territorium befinden; von der k. u. k. Regierung hierzu delegierte Organe werden an den diesbezüglichen Erhebungen teilnehmen".

Die russische Schutzmacht wurde von der serbischen Führung über das Ultimatum informiert. Unter höchster Geheimhaltung begann damit bereits am 25. Juli in Russland die Mobilmachung der Streitkräfte, da die russische Führung einen Konflikt mit Österreich und seinem Verbündeten Deutschland als unausweichlich sah.

Das mit Russland verbündete Frankreich wurde ebenfalls über das Ultimatum informiert. Bereits seit Jahrzehnten drängte die französische Militärführung auf einen Krieg gegen Deutschland, um das im deutsch-französischen Krieg verlorene Elsass-Lothringen wieder zurückzuholen. Am 26. Juli war sich die französische Militärführung soweit einig, eine Mobilmachung anzutreiben, die Truppen jedoch in einem Abstand von 10 Kilometern zu der Grenze zu Deutschland aufzustellen, um nicht für eventuelle Grenzübergriffe verantwortlich zu sein.

Am 25. Juli um 17.55 Uhr wurde die serbische Antwort auf das Ultimatum an Österreich-Ungarn gereicht, zugleich aber auch im Land die Generalmobilmachung angeordnet. In der Antwort wurde den meisten Forderungen Österreichs zugesagt, lediglich die Einreise von österreichischen Beamten zur Untersuchung ins Land zurück.

Während die Antwort von den meisten europäischen Großmächten als ausreichend angesehen wurde, beharrte Österreich-Ungarn auf die vollständige Umsetzung. In den folgenden 3 Tagen wurden noch Verhandlungen geführt, die eine diplomatische Lösung finden sollten, als Österreich auf Drängen einiger Politiker und Militärs Serbien am 28. Juli 1914 den Krieg erklärte.

Am 29. Juli erfolgte die offizielle Teilmobilmachung Russlands, wobei das Außenministerium den deutschen Botschafter darüber informierte, dass diese Mobilmachung nur gegen Österreich-Ungarn und nicht gegen Deutschland gerichtet sei.

 

Die deutsche Regierung sah sich nun seinen Bündnisverpflichtungen mit Österreich ausgesetzt und ließ die russische Führung darüber informieren, dass eine weitere Mobilmachung der russischen Streitkräfte eine deutsche Mobilmachung nach sich ziehen würde. Russland ignorierte diese Drohung und erließ am 30. Juli die Generalmobilmachung. Auf Drängen des deutschen Generalstabschef Helmuth von Moltke erfolgte in Österreich am 31. Juli die Generalmobilmachung und an Russland wurde ein Ultimatum geschickt, seine Mobilmachung innerhalb von 12 Stunden aufzuheben. Ein Ultimatum von 18 Stunden erreichte zeitgleich Frankreich, dass dessen neutrale Haltung in einem deutsch-russischen Konflikt forderte.

 

Kaiser Wilhelm II. verordnete am 31. Juli 1914 den Kriegszustand (bekanntgegeben als Zustand der drohenden Kriegsgefahr) nach Art. 68 der Reichsverfassung

 

Nachdem die 12 Stunden für das Ultimatum an Russland ohne Antwort verstrichen waren, Mobilisierte Deutschland am 1. August seine Streitkräfte und erklärte am Abend Russland den Krieg. Da die französische Antwort auf das an sie gestellte Ultimatum unzureichend war, folgte die Kriegserklärung von Deutschland am 3. August 1914.  Als die deutschen Truppen nach dem Schlieffenplan handelten und durch das neutrale Belgien marschierten, griff die britische Garantie für Belgien und es erfolgte die Kriegserklärung an Deutschland am 4. August 1914.

Chronologie:

  • 28. Juni: Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajewo
  • 5./6. Juli: „Mission Hoyos“ und der deutsche „Blankoscheck“
  • 23. Juli: Österreichisches Ultimatum an Serbien
  • 25. Juli: Serbische Antwort auf das Ultimatum
  • 28. Juli: Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien
  • 29. Juli: Beschießung Belgrads
  • 29. Juli: Russische Teilmobilmachung
  • 31. Juli: Russische Generalmobilmachung
  • 31. Juli: Deutsche Ultimaten an Frankreich und Russland
  • 1. August: Deutsche Generalmobilmachung und Kriegserklärung an Russland
  • 2. August: Deutsches Ultimatum an Belgien und Besetzung Luxemburgs
  • 3. August: Deutsche Kriegserklärung an Frankreich
  • 4. August: Deutscher Einmarsch in Belgien
  • 4. August: Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland
  • 6. August: Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Russland
  • 8. August: Kriegserklärung Großbritanniens an Österreich-Ungarn

 

Bündnisse im ersten Weltkrieg

 

 

 

1914 ( das erste Kriegsjahr):

Westfront:

Die Strategie und Taktiken für den Feldzug gegen Frankreich beruhten auf den Schlieffenplan der bereits 1905 von Alfred Graf von Schlieffen ausgearbeitet wurde. Der Plan sah vor, im Falle eines Zweifrontenkrieges mit Russland und Frankreich, im Osten die Truppen defensiv zu halten und im Westen durch eine Zangenbewegung die durch Belgien führt, die französischen Befestigungen zu umgehen und der französischen Armee in den Rücken zu fallen und so einen schnellen sieg zu erringen. anschließend sollten die Truppen in den Osten gesendet werden um dort gegen Russland zu kämpfen.

 

Der deutsche Schlieffen Plan

 

Der französische Plan XVII

 

Die Grundstruktur dieses Schlieffenplanes wurden im August 1914 von der obersten Heeresleitung umgesetzt. So begannen deutsche Truppen in einem blitzartigen Überfall in Belgien einzumarschieren um die belgische Festung Lüttich einzunehmen. Die Stadt konnte bereits am 7. August eingenommen werden, die 12 Festungen des Befestigungsgürtels konnten erst nach Beschuss durch schwere Artillerie nach und nach eingenommen oder vollständig zerstört werden.

Im Gegensatz zu der deutschen Strategie sah der französische Plan einen Einmarsch in das von Deutschland 1871 annektierte Elsass und Lothringen vor. Den französischen Truppen gelang es zwar daraufhin am 7. August die wichtige Industriestadt Mülhausen einzunehmen, doch bis zum 24. August fiel diese wieder in deutsche Hände und der französische Vorstoß wurde abgewehrt.

Im Norden begannen nach der Eroberung von Lüttich die umfangreichen Umfassungsbewegungen der deutschen Truppen. Diese zielten zunächst auf Brüssel und das befestigte Namur, wobei die belgische Armee sich zeitgleich in der Festung von Antwerpen zurück zog und zwei Monate lang belagert werden musste. Bis Ende des Monats begannen an der gesamten Grenze zwischen Frankreich und Deutschland mehrere Offensiven beider Seiten. Besonders die französischen Truppen hatten hierbei enorme Verluste zu beklagen, als die Soldaten blind auf die deutschen Maschinengewehr Stellungen liefen und zu tausenden niedergemäht wurden. Doch auch den deutschen Truppen gelang nicht der erwartete Durchbruch durch die französischen Linien.

Die im Norden eingesetzten 5 deutschen Armeen (1 bis 5. Armee) stießen währenddessen immer weiter Richtung Westen vor. Nach der Einnahme von Brüssel schwenke die am nördlichsten eingesetzte 1. Armee unter der Führung von Alexander von Kluck jedoch von ihrer eigentlichen Route ab und verfolgte die französischen Truppen und das Britische Expeditionskorps in südlicher Richtung. Der Plan für die 1. Armee war ursprünglich die Umgehung von Paris vom Norden her und dann die Einkesselung. Durch diesen Schwenk wurde die Frontlinie der deutschen völlig überdehnt und die eigentlich geplante Einkreisung von Paris musste Ende August aufgegeben werden.

Anfang September erfolgte die französische Gegenoffensive. Dafür stießen am 6. September die französischen Truppen in die Flanke der deutschen Truppen, bei der Schlacht an der Marne konnte somit der deutsche Vorstoß aufgehalten werden. Die zu weit vorgerückte 1. Armee musste kehrtmachen womit sie eine rund 40 Kilometer lange Lücke zwischen den Armeen auftat, in die gleich französische und britische Truppen eindrangen. Erst als Oberstleutnant Richard Hentsch, der das Oberkommando über die 1. und 2. deutsche Armee hatte, den Rückzugsbefehl gab, konnte die Lücke geschlossen werden und der Vorstoß der Franzosen und Briten gestoppt werden.

Mitte September kam sowohl die deutsche als auch die französisch-britische Offensive ins Stocken und vom 13. bis 19. September begann der sogenannte "Wettlauf zum Meer", wobei beide Seiten versuchten den Feind nördlich noch umgehen zu können. Die Frontlinie durchzog sich damit nun von der Schweiz bis an die Nordsee.

 

Westfront August - September 1914

 

Wettlauf zum Meer bis Ende 1914

 

Im Oktober versuchten die deutschen Truppen erneut in die Offensive zu gehen und konnten die Städte Lille, Gent, Brügge und Ostende trotz hoher Verluste einnehmen. Durch in aller Eile aufgestellte Reservekorps versuchte die deutsche Führung zuletzt noch bei Ypern wieder Bewegung in den Krieg zu bringen. In der ersten Flandernschlacht vom 20. Oktober bis 18. November 1914 verloren zehntausende ihr Leben ohne irgendwelche Gebietsgewinne. Damit endete der Bewegungskrieg und die Soldaten auf beiden Seiten begannen sich in Schützengräben einzugraben, der Grabenkrieg hatte damit begonnen.

 

 

Ostfront:

Entgegen der Berechnung und Auffassung der obersten Heeresleitung konnten die russischen Truppen schneller Mobilisiert werden als gedacht. Das führte dazu, dass bereits 2 Wochen nach der Kriegserklärung russische Truppen eine Offensive in Ostpreußen durchführten. Die 8. Armee, die Ostpreußen verteidigen sollte, musste sich zurückziehen. Als Folge der russischen Offensive wurde die Armee personell verstärkt und die Leitung übernahmen Generalmajor Erich Ludendorff und Generaloberst Paul von Hindenburg.

Vom 26. bis 31. August erfolgte die deutsche Gegenoffensive, der es gelang die russischen Truppen aufzuhalten und zurückzudrängen. Nachdem die 1. und 2. russische Armee kapitulieren musste, zogen sich die restlichen russischen Truppen aus den meisten Gebieten Ostpreußen zurück.

 

Schlacht bei Tannenberg 1914

 

Auch auf das Gebiet Österreich-Ungarns drangen russische Truppen und konnten Galizien (Gebiet in der Westukraine) einnehmen und die k.u.k. Truppen zu den Karpaten zurückdrängen, wobei die stark befestigte Stadt Przemyśl von den Russen belagert wurde.

Vom 29. September bis 31. Oktober 1914 wurde der Versuch unternommen, mit der deutschen 9. Armee vom Süden Polens her bis an die Weichsel vorzustoßen. Dieser Versuch schlug fehl und am 1. November wurde Generaloberst von Hindenburg zum Oberbefehlshaber Ost des deutschen Heeres ernannt.

Am 9. November begannen die russischen Truppen mit der zweiten Belagerung der wichtigen Stadt Przemyśl. Die Belagerung endete erst am 22. März 1915, als sich die 110.000 Mann starken Reste der k.u.k. Armee ergaben.

Das eigentliche Kriegsziel Österreichs in der Eroberung von Serbien, scheiterte am massiven Widerstand der serbischen Truppen, den den k.u.k. Truppen schwere Verluste beibrachten und zum Rückzug zwangen.

Den ersten Sieg errangen die k.u.k. Truppen im Dezember, als diese die russische Offensive auf Krakau zurückschlugen. Doch auch hier zeichnete sich der Übergang zum Grabenkrieg an.

 

Nebenschauplätze:

Neben den Kämpfen auf dem europäischem Kontinent, fanden auch überall dort Kämpfe statt, wo sich die Kolonien der Heimatländer befanden. So hatten die Briten bereits am 5. August 1914 entschieden, mit Unterstützung der Länder des Commonwealth die deutschen Kolonien anzugreifen.

Die deutsche Kolonie Togo, die von feindlichen Kolonien umringt war, wurde bereits kurz nach Ausbruch des Krieges vollständig erobert.

In Kamerun konnten die dort vorhandenen deutschen Schutztruppen zunächst noch Widerstand leisten, mussten sich aufgrund der Überlegenheit der alliierten Truppen Ende 1914 jedoch ins Hinterland zurück ziehen und führten einen Guerillakrieg fort, der erst 1916 endete.

Deutsch-Südwestafrika konnte 1914 von den deutschen Truppen gehalten werden. Hierbei spielte der Aufstand der burischen Bevölkerung gegen die Briten eine entscheidende Rolle. Als dieser jedoch im Februar 1915 niedergeschlagen wurde, fiel auch die deutsche Kolonie im Anschluss.

Deutsch-Ostafrika war die einzige deutsche Kolonie die unter der Führung von Paul von Lettow-Vorbeck den feindlichen Truppen bis zum Kriegsende 1918 Widerstand leisten konnte.

Die deutschen Kolonien im Pazifik waren fast vollständig ohne Schutztruppen den Feinden ausgeliefert. So wurden diese überwiegend kampflos an Japan, Australien und Neuseeland übergeben.

 

Kriegsjahre 1914 bis 1916

 

 

 

1915 ( das zweite Kriegsjahr):

Westfront:

Mit Beginn des zweiten Kriegsjahres versuchten die Alliierten Truppen die deutschen Flanken im Norden bei Lille und im Süden bei Verdun einzudrückem um so die deutschen Truppen von ihrem Nachschub abzuschneiden. Mit den Vorbereitungen wurde bereits Ende 1914 in der Champagne begonnen, wo die Alliierten erstmals die Taktik der, für den Rest des Krieges bestimmenden, Materialschlacht einsetzten. Hierbei wurden die deutschen Stellungen durch den massiven Einsatz der Artillerie beschossen um anschließend durch die Infanterie erstürmt zu werden. Da die deutschen Truppen jedoch auf den Beschuss vorbereitet waren und ihre Stellungen dementsprechend tief und stark ausgebaut hatten, endete der Versuch der Erstürmung im Fiasko.

Im Gegenzug versuchten nun die deutschen Truppen wieder eine Offensive zu starten. Hierfür wurde erstmals Chlorgas in der zweiten Flandernschlacht am 22. April 1915 eingesetzt. Zwar gelang es durch diesen Einsatz die im Frontabschnitt eingesetzten französischen und algerischen Truppen in Panik zu versetzen und so in die Flucht zu schlagen, allerdings fehlten den Deutschen ausreichend Reservesoldaten um die entstandene Lücke zu erobern. Kurz darauf konnten neu eingetroffende britische und kanadische Truppen die entstandene Lücke füllen.

Am 9. Mai versuchten britische und französische Truppen die deutschen Stellungen bei Artois zu durchbrechen. Aufgrund der hohen Verluste (auf alliierter Seite rund 110.000, auf deutscher Seite rund 75.000 Tote) musste die Offensive bereits Mitte Juni wieder abgebrochen werden.

Im September und Oktober starteten die Alliierten erneut Offensiven im Gebiet um Artois und in der Champagne. Nach Verlusten von über 250.000 Soldaten und keinen Geländegewinnen, wurden auch diese Offensiven abgebrochen.

 

Ostfront:

Durch die Befürchtung, Italien für im laufenden Jahr an der Seite der Alliierten in den Krieg eintreten und somit eine dritte Front für Österreich-Ungarn eröffnen, drangen Paul von Hindenburg und Erich von Ludendorff, die das Oberkommando über die Truppen an der Ostfront hatten, auf einen schnellen Sieg gegen Russland. Hierfür wurden frische Truppen an die Front gebracht, mit denen es den Deutschen gelang bis Ende Februar die russischen Truppen vollständig aus Ostpreußen zu verdrängen.

Da Galizien noch besetzt war, starteten die deutschen und österreichischen Truppen im Mai mit einer Offensive gegen die russischen Truppen. Bis Mitte Mai gelang es den Truppen, die russischen Stellungen zu durchbrechen und bis an den San, was an der Ostfront die entscheidende Wendung brachte. Doch trotz dieser Erfolge hatte Österreich-Ungarn bis März 1915 bereits rund 2 Millionen Mann verloren und war nun vollständig auf die Truppen des deutschen Kaiserreichs angewiesen.

Im Juni wurde die deutsche Offensive fortgeführt und nach der Rückeroberung von Przemyśl am 4. Juni und Lemberg am 22. Juni, drohte den russischen Truppen die Einkesselung. Das Oberkommando der Ostfront drängte auf frische Truppen, um die feindlichen Truppen einzukesseln, doch aufgrund des hohen Risikos wurde die Bitte abgelehnt.

Die folgenden Offensiven brachten zwar nicht die gewünschte Einkesselung der russischen Truppen, doch durch die großen Geländegewinne war Russland gezwungen seine Front zu verkürzen und lies Polen, Litauen und große Teile des Kurlandes räumen. Ende September scheiterten 2 weitere Offensiven der Mittelmächte. Zwar hatten die Russen deutlich höhere Verluste zu beklagen, die Front konnten sie dennoch halten und somit Truppen binden, die Deutschland dringender an der Westfront gebraucht hätte.

 

Ostfront 1915

 

Südfront:

Mit dem Kriegseintritt des osmanischen Reiches 1914 an der Seite der Mittelmächte, eröffnete sich auch im Gebiet des nahen Ostens ein weiterer Kriegsschauplatz. Im Februar 1915 starteten die alliierten Truppen die Operation "Dardanellen" um mit gezielten Angriffen das osmanische Reich schnell zum Austritt aus dem Krieg zu zwingen. Hierfür wurde mit dem Beschuss der Küstenbefestigungen durch britische und französische Kriegsschiffe entlang der Dardanellen begonnen. Zudem sollten die Minensperren entfernt werden um zu der Hauptstadt Konstantinopel durchbrechen zu können. Am 18. März wurden mit dem Durchbruch begonnen, doch nach einigen Verlusten von Kriegsschiffen musste der Versuch abgebrochen werden. Die Alliierten begannen nun mit der Vorbereitung zur Landung von Truppen um über den Landweg die Hauptstadt anzugreifen.

Am 25. April wurden rund 78.000 britische und 17.000 französische Soldaten auf der Halbinsel Gallipol und der Küste bei Kum Kale abgesetzt. Entgegen der Einschätzung des alliierten Oberkommandos war der Widerstand der osmanischen Truppen deutlich stärker als angenommen und die Landung musste unter schweren Verlusten Anfang 1916 wieder abgebrochen werden.

 

Angriff bei Gallipoli

 

Am 23. Mai 1915 erfolgte die Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn und die Eröffnung einer dritten Front. Zuvor hatten Deutschland und Österreich noch versucht, durch unterbreitete Gebietsabtretungen Italien zur Neutralität zu bewegen, doch durch Verhandlungen mit den Alliierten wurden Italien größere Zusprüche erteilt als durch die Mittelmächte. Damit verlief nun die dritte Front für Österreich entlang der Dolomiten, der karnischen Alpen bis zur Küste der Adria.

Die italienischen Truppen eröffneten bereits kurz nach der Kriegserklärung Offensiven am Isonzo und den Dolomiten. Die Verteidigung der Österreicher bestand zu dem Zeitpunkt überwiegend nur aus Milizen, Landwehren und dem Landsturm. Das brachte den italienischen Truppen zwar einige Erfolge, einen entscheidenden Durchbruch konnten sie jedoch nicht erzielen und somit begann der langwierige Alpenkrieg.

 

Am 14. Oktober 1915 trat Bulgarien an der Seite der Mittelmächte in den Krieg ein. Nach dem verlorenen zweiten Balkankrieg und den Gebietsverlusten, drängte das bulgarische Militär auf eine Revidierung des Friedensvertrages und der erneuten Ausdehnung Bulgariens. Die Offensive gegen Serbien erfolgte bereits am 6. Oktober, die Kriegserklärung wurde jedoch erst am 14. Oktober erteilt.

Die serbischen Truppen, bereits deutlich geschwächt durch die vorrangeganene österreichische Offensive, hatten den bulgarischen Truppen nicht mehr viel entgegen zu setzen. Bereits am 9. Oktober fiel die Hauptstadt Belgrad und die restlichen serbischen Truppen mussten sich in die albanischen und montenegrinischen Berge zurück ziehen. Das besetzte Serbien wurde anschließend zwischen Bulgarien und Österreich aufgeteilt.

 

 

Kriegsverlauf im nahen Osten

 

 

 

1916 ( das dritte Kriegsjahr):

Westfront:

Am 21. Februar begannen deutsche Truppen mit dem Angriff auf die Befestigungsanlagen rund um die Stadt Verdun. Ziel des Angriffes war die Begradigung der Frontlinie um einen Angriff auf die geschwächten deutschen Flanken zu verhindern, wieder aus dem Stellungskrieg in einen Bewegungskrieg überzugehen und um die französische Militärführung dazu zu bewegen, ungeachtet der Verluste Verdun aus Gründen des Nationalstolzes unbedingt halten zu wollen.

Der Angriff war in vier Phasen unterteilt. Die erste Phase begann am 21. Februar, wobei die deutsche Artillerie zunächst ein achtstündiges Dauerfeuer auf die französischen Stellungen einleitete, bevor die Infanterie einen Sturmangriff durchführte. Da die französischen Truppen mehr Widerstand leisteten als angenommen, konnten die Deutschen nur geringe Geländegewinne erzielen. Einzig die Festung Fort Douaumont konnte am 25. Februar eingenommen werden, hatte jedoch taktisch einen sehr geringen Wert. Bei den Franzosen war durch den Angriff und den Verlust des Forts der Kampfeswille dafür umso mehr geweckt worden und es sollte die Festung Verdun mit allen Mitteln gehalten werden. Als Sinnbild für die Verteidigung ging die Versorgungsstraße von Bar-le-Duc nach Verdun ein, über die die gesamte Versorgung ablief und die nicht von den Deutschen unterbrochen werden konnte. Die erste Phase endete am 4. März, als der deutsche Angriff im Angesicht der französischen Artillerie zum erliegen kam.

In der zweiten Phase wurden Angriffe auf die Höhenzüge unternommen. Besonders die Höhen Le-Mort-Homme und Höhe 304 forderten viele Tote und trugen zum Bild der "Hölle von Verdun" bei. Ein entscheidender Sieg gelang den deutschen Truppen auch diesmal nicht.

In der dritten Phase wurde das Angriffsziel nicht mehr auf die Befestigungen sondern auf die Stadt Verdun selbst gelegt um den französischen Nachschub abzuschneiden. Am 2. Juni konnte das Fort Vaux eingenommen werden, ein Durchbruch durch die Frontlinie bei dem Dorf Fleury-devant-Douaumont schlug jedoch fehl.

In der vierten Phase wurde nochmals versucht die feindlichen Linien zu durchbrechen, am Fort de Souville blieb jedoch auch dieser Angriff stecken. Da die Alliierten ihrerseits nun eine Offensive an der Somme gestartet hatten, musste die Heeresleistung Truppen von Verdun abziehen und zur Verteidigung einsetzen.

 

Karte der Schlacht um Verdun am 21. Februar 1916

 

Die Schlacht von Verdun 1916

 

 

Am 1. Juli 1916 begannen die Alliierten mit einer großangelegten Offensive an der Somme. Nach acht Tagen Dauerfeuer durch rund 1.500 Geschütze stürmten die überwiegend britischen Soldaten auf die deutschen Stellungen zu. Entgegen der Überzeugung des britischen Kommandeurs Douglas Haig waren die deutschen Stellungen jedoch kaum beschädigt und so konnten die Soldaten nach dem Artilleriefeuer wieder ihre Stellungen besetzen und deckten die heranstürmenden britischen Soldaten mit schwerem Maschinengewehrfeuer ein. Alleine in der ersten halben Stunde des Angriffes starben rund 8.000 Soldaten bei dem Angriff.

Trotz dieser Verluste wurden die Angriffe bis Ende November weitergeführt, wobei im September erstmals auch britische Tanks eingesetzt wurden. Ende November hatten die Angriffe den Alliierten 8 bis 10 Kilometer Geländegewinn eingebracht, dafür mussten rund 624.000 Soldaten sterben.

 

Karte Schlacht an der Somme

 

 

Im Oktober starteten auch die Franzosen bei Verdun ihre Gegenoffensive. Nachdem die Forts Douaumont und Thiaumont eingenommen werden konnten, mussten die Deutschen am 2. Dezember auch Fort Vaux räumen. Bis Ende des Jahres konnten die Franzosen fast alle Gebiete um Verdun zurückerobern, die im Frühjahr von den Deutschen eingenommen wurden.

 

 

Ostfront:

Im März 1916 übernahm Alexei Brussilow das Oberkommando über die russische Südarmee. Mit dieser begann er ab dem 4. Juni mit einer Großoffensive und konnte östlich von Kowel (in der heutigen Westukraine) die 4. k.u.k. Armee fast vollständig aufreiben. Weiter südlich wurde die 7. k.u.k. Armee ebenfalls fast vollständig aufgerieben. Alleine in den ersten Wochen der Offensive beliefen sich die Verluste der k.u.k. Armee auf rund 624.000 Soldaten.

Da die russischen Armeen große Geländegewinne verbuchen konnten und sich der rumänischen Grenze näherten, trat Rumänien schließlich den Alliierten dem Krieg bei.

Da jedoch die Versorgung der vordringenden russischen Armee ins Stocken geriet und auch die Angriffe der Flankenarmeen abgewehrt wurden, blieb die Offensive bis Ende des Jahres hängen und konnte nicht mehr weitergeführt werden.

 

Aufgrund der anrückenden russischen Armeen und dem augenscheinlichen Sieg der Alliierten, entschied sich Rumänien am 27. August den Alliierten beizutreten und Deutschland sowie Österreich-Ungarn den Krieg zu erklären. Anfang September gelang es den rumänischen Truppen zunächst in Siebenbürgen einige Geländegewinne zu erzielen, bevor die Armee in der Schlacht von Hermannstadt vom 22. bis 29. September zurückgedrängt wurde. Die 9. deutsche Armee rückte nun, am dem 23. November in Verbindung mit bulgarischen und türkischen Truppen, nach Rumänien selbst vor. Am 6. Dezember fiel die rumänische Hauptstadt Bukarest und die Mittelmächte hatten nun Zugriff auf die Erdölfelder von Ploiești und die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die im eigenen Land dringend gebraucht wurden. Lediglich der Nordosten konnte von rumänischen Truppen mit Hilfe russischer Truppen bis Kriegsende gehalten werden.

 

Südfront:

Am 4. Januar 1916 starteten österreichische Truppen ihre Offensive gegen das Königreich Montenegro, welches bereits am 23. Januar kapitulieren musste. Albanien wurde in einer weiteren Offensive ebenfalls zum größten Teil von österreichischen Truppen besetzt, wobei sich die dorthin zurück gezogenen restlichen Truppen Serbiens mit Hilfe der Italiener ausschiffen ließen. Nur die Hafenstadt Vlora konnte von den italienischen Truppen gehalten werden.

 

An der Alpenfront starteten die österreichischen Truppen von Mai an eine Offensive um die italienischen Truppen zurückzudrängen. Nach den schweren Verlusten der k.u.k. Truppen während der russischen Offensive mussten jedoch Truppen abgezogen und die Offensive eingestellt werden. Im Gegenzug versuchten die Italiener von März bis November am Isonzo durchzubrechen. Ihnen gelang es die Städte Görz und die Hochebene Doberdo einzunehmen, weitere Siege blieben jedoch aus. Am 28. August 1916 erfolgte die Kriegserklärung Italiens an das Deutsche Reich. Diese waren bereits vorbereitet und hatten ein Alpenkorps zur Sicherung der Grenze zu Italien verlegt.

 

 

 

1917 ( das vierte Kriegsjahr):

Westfront:

Nach den verlustreichen Kämpfen 1916 in Verdun war das deutsche Heer stark angeschlagen und führte den strategisch wichtigen Rückzug in die stark ausgebaute Siegfriedstellung durch. Vom 16. bis 19. März wurde der Frontbogen an der Somme geräumt und die dortigen Truppen rückverlegt um die Frontlinie zu verkürzen und damit zu stabilisieren.

 

Siegfriedstellung

 

Die Alliierten hingegen begannen ihre Frühjahrsoffensiven. So griffen britische Truppen am 9. April bei Arras an, französische Truppen kämpften an der Aisne und in der Champagne. Bei Arras waren die deutschen Truppen von dem Angriff völlig überrascht worden. Den Briten gelang es den Höhenzug bei Vimy einzunehmen, danach blieb der Vormarsch jedoch stecken. Die französischen Truppen konnten ihr Ziel den Höhenzug Chemin des Dames einzunehmen ebenfalls nicht erfüllen. Bereits im Mai mussten beide Offensiven nach schweren Verlusten gestoppt werden.

Nachdem General Pétain am 29. April auf französischer Seite den Oberbefehl erhielt, konnten die Meuterein in den französischen Divisionen, die nach den gescheiterten Offensiven aufflammten, eingedämmt werden und die Truppe wieder einsatzfähig gemacht werden. Im August und Oktober wurden noch zwei kleinere Offensiven bei Verdun und an der Aisne durchgeführt, die die deutschen Truppen einige Kilometer zurückdrängten.

Südlich von Ypern gelang es hingegen den britischen Truppen, die deutsche Verteidigung zu durchbrechen und acht Kilometer Geländegewinn zu erzielen. Hierfür gruben Mineure eineinhalb Jahre lang Tunnel unter die deutschen Stellungen und versahen diese mit Minen. Am 21. Mai wurden diese gezündet und lösten damit die größte nichtnukleare Explosion der Kriegsgeschichte aus. Rund 10.000 deutsche Soldaten verloren dabei ihr Leben und die britischen Truppen konnten in die Offensive gehen um den wichtigen deutschen U-Boot Stützpunkt Ostende und Zeebrügge einzunehmen. Doch bereits bei Langemark-Poelkapelle kam der Vorstoß zum erliegen und Anfang November musste das Ziel den U-Boot Stützpunkt einzunehmen aufgegeben werden.

Vom 20. November bis 6. Dezember gelang es den britischen Truppen in dem Gebiet von Havrincourt durch den Einsatz von Panzerverbänden die Siegfriedstellung der Deutschen zu durchbrechen und rund sieben Kilometer zurückzudrängen. Der Einsatz der neuen Panzerwaffe war zwar von hohen Verlusten (rund 30% der 320 eingesetzten Panzer wurden zerstört) begleitet und stellte keine kriegsentscheidende Wendung da, doch sollte diese Technik den Grundstein für alle Streitkräfte weltweit bilden. In der am 30. November gestarteten Gegenoffensive der deutschen mussten allerdings fast alle Gebietseroberungen wieder an die Deutschen abgetreten werden.

 

Anfang des Jahres konnte sich die oberste Heeresleitung beim deutschen Kaiser mit der Forderung zur Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Boot Krieges durchsetzen. Dieser wurde zwar bereits zu Beginn der britischen Nordseeblockade durchgeführt, durch den Protest neutraler Staaten jedoch wieder eingeschränkt. Nachdem die Mittelmächte nach dem Sieg über Rumänien den Alliierten ein Friedensangebot unterbreitet hatten, dies jedoch abgelehnt wurde und stattdessen der amerikanische Präsident Woodrow Wilson einen Gegenvorschlag unterbreitet hatte, der ebenfalls nicht anzunehmen war, reichten die Argument beim Kaiser für die Fortführung. Durch die Wiedereröffnung brachen die USA am 3. Februar die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab, die Kriegserklärung folgte am 6. April. Damit sahen sich die Mittelmächte einem weiteren starken Gegner ausgesetzt.

 

Ostfront:

Anfang 1917 steigerten sich die Auswirkungen der Seeblockade der Ostsee und der Dardanellen auf die russische Wirtschaft und die Gesellschaft. Hohe Inflation und Nahrungsmittelknappheit führten im Februar zum Aufstand der Arbeiter- Soldaten- und Bauernfrauen. Politisch vertreten wurden diese Massendemonstrationen durch die Sowjets, die mit der in der Regierung vertretenen bürgerlichen Partein eine Doppelherrschaft aufbauten und den Zaren zum Abdanken überreden konnten. Eine Weiterführung des Krieges wurden dennoch beschlossen.

Unter deutscher Führung wurden hochrangige Anführer der Bolschewiki, darunter auch Lenin, mit dem Zug aus dem schweizer Exil nach Russland gebracht. In Russland angekommen begann Lenin umgehend seine politischen Ziele durchzusetzen und forderte umgehend die Beendigung des Krieges. Diese Forderungen wurden von der kriegsmüden Bevölkerung in großen Teilen unterstützt.

Trotz der anhaltenden Unruhen im Land begann der Kriegsminister Alexander Kerenski am 29. Juni seine Doktrin "Fortführung des Krieges, kein Sonderfrieden" umzusetzen und eine Offensive bei Stanislau (Westukraine) zu starten. Den russischen Truppen gelang es zwar bis nach Kalusz vorzudringen, danach lief sich der Vormarsch am Widerstand der Truppen der Mittelmächte fest. Als viele Soldaten begann zu Desertieren und die russische Armee von Auflösungserscheinungen betroffen war, wurde die Offensive abgebrochen.

Daraufhin begannen die Mittelmächte mit ihrer Offensive und konnten bis nach Tarnopol und Czernowitz vorstoßen. Während deutsche Truppen im September Riga und im Oktober einige baltische Inseln erobern konnte, wurde in Russland ein Putschversuch der Bolschewiki niedergeschlagen und Lenin musste nach Finnland fliehen.

Ende September kam es zu einem erneuten Putsch, diesmal von General Kornilow. Zur Sicherung seiner Macht musste der Kriegsminister Alexander Kerenski auf die Bolschewiki und damit auf Lenin zurückgreifen. Dieser lies die Situation im November eskalieren und stürzte mit seinen Bolschewiki die Regierung. Am 5. Dezember wurde zwischen Russland und den Mittelmächten ein Waffenstillstand vereinbart, der bis zu dem Beginn der Friedensverhandlungen aufrecht gehalten wurde. Ab dem 22. Dezember begannen dann die Gespräche in Brest-Litowsk und endeten erst am 3. März mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages.

 

Ausdehnung an der Ostfront 1917 - 1918

 

Südfront:

Im Süden des osmanischen Reiches begannen die britischen Truppen Anfang des Jahres mit ihrer Offensive und konnten bereits am 1. März 1917 Bagdad einnehmen. Mit dieser Einnahme gerieten die militärischen Planungen der Mittelmächte ins Wanken und das Deutsche Reich schickte  den früheren Generalstabschef Falkenhayn in den nahen Osten um die Stadt zurück zu erobern.

Eine weitere Offensive der Briten wurde in dem Gebiet Palästinas durchgeführt. In dem letzten großen Kavallerieangriff in der militärischen Geschichte gelang es den Briten unter der Führung von General Edmund Allenby die Stadt Be’er Scheva einzunehmen und die osmanischen und deutschen Truppen nach Jerusalem zurück zu drängen. Falkenhayn wollte die Stadt unter allen Umständen gegen die Briten verteidigen, bekam jedoch aus Deutschland den Befehl die Stadt zu räumen, da das Deutsche Kaiserreich keine Schuld an der Zerstörung der Geschichtsträchtigen Stadt haben wollte und damit sein Ansehen in der Öffentlichkeit weiter zu beschädigen. Am 9. Dezember zogen die britischen Truppen kampflos in die Stadt ein.

 

In der Alpenfront versuchten die italienischen Truppen zum 11. mal bei Isonzo einen Durchbruch zu erzielen. Die Truppen der k.u.k. Armee waren daraufhin so geschwächt, dass der österreichische Kaiser den deutschen Kaiser um Unterstützung beten musste um die Front weiterhin halten zu können. Die Deutschen schickten daraufhin die 14. Armee in das Gebiet und kamen der italienischen Offensive zuvor, indem sie bei Isonzo selbst einen Angriff durchführten. Bei diesem Angriff wurde eine neue, unter anderem von Erwin Rommel (dem späteren Generalfeldmarschall und Wüstenfuchs) ausgearbeitete Taktik angewandt, die schnelle Vorstöße ohne Berücksichtigung des Flankenschutzes vorsahen. Somit gelang es den deutschen Truppen die italienische Verteidigung zu durchbrechen, 130 Kilometer vorzudringen und bis auf 30 Kilometer an Venedig heranzukommen. Hier kam die Offensive zum stehen und die Front musste sich wieder stabilisieren.

 

Kriegsjahre 1917 bis 1918

 

 

 

1918 ( das fünfte Kriegsjahr):

Westfront:

Mit dem Waffenstillstand an der Ostfront Ende 1917 wurden deutsche Truppen frei, die die Heeresleitung umgehend an die Westfront schickte um dort 1918 2 neue Offensiven durchzuführen, bevor die amerikanischen Truppen in Frankreich landen und damit die Truppenstärke zu Gunsten der Alliierten entscheidend geändert hätten.

Am 21. März begann entlang der Somme die erste Offensive. Die ursprüngliche Taktik die Truppen massiv an einer Stelle einzusetzen und somit den Durchbruch zu erzielen wurde in den kommenden Tagen mehrfach geändert bis schließlich 3 Spitzen entstanden, die alle zu schwach für eine Entscheidung waren. Auf einer Länge von rund 80 Kilometern gelang es den deutschen Truppen trotz anhaltender logistischer Probleme bis zu 60 Kilometer weit vorzurücken. Doch ein strategisches Ziel konnte nicht erreicht werden, zudem waren die Verluste auf deutscher Seite so hoch, dass diese nicht mehr ausgeglichen werden konnten. Als australische Truppen von Amiens aus eine Gegenoffensive starteten musste die deutsche abgebrochen werden.

 

Die zweite deutsche Offensive wurde in in Flandern entlang des Flusses Leie durch Ludendorff durchgeführt. Ziel war der Angriff auf einer Länge von rund 30 Kilometern um zur Kanalküste westlich von Ypern vorzustoßen. Da die meisten Soldaten jedoch südlich für die Offensive eingesetzt wurden, blieb Ludendorff nur ein geringer Teil übrig. Nach der Einnahme des wichtigen Kemmelbergs fuhr sich die Offensive jedoch bereits fest. Zudem wurden immer mehr Befehle von den unterversorgten und völlig demoralisierten deutschen Truppen verweigert. Um die Moral wieder zu stärken, eröffnete die deutsche Heeresleitung am 27. Mai eine neue Offensive in der es gelang bis zum 29. Mai an der Marne, am 3. Juni kurz vor Villers-Cotterêts zu stehen. Durch die Gegenangriffe der frisch eingetroffenen amerikanischen Soldaten und die fehlende Logistik, musste die Offensive jedoch am 6. Juni abgebrochen werden.

 

Die letzte deutsche Offensive startete am 15. Juli an der Marne mit den letzten zur Verfügung stehenden Mitteln. Nach anfänglichen Erfolgen, mussten sich die Deutschen aufgrund der französischen und amerikanischen Gegenangriffe und dem massiven Einsatz der französischen Panzer vom Typ Renault FT-17 wieder zurückziehen. Danach befand sich die deutsche Armee nur noch in der Defensive.

 

Die letzten deutschen Offensiven 1918

 

Die Alliierte Gegenoffensive startete am 8. August bei Amiens. Östlich von Villers-Bretonneux fuhren alleine 530 britische und 70 französische Tanks auf die 2. deutsche Armee zu, die sich zu diesem Zeitpunkt in einem völlig demoralisierten Zustand befand. Auffallend an dieser Schlacht ist die hohe Zahl der deutschen Gefangenen, die einen Eindruck in der Auflösungserscheinung der deutschen Armee zeigt. Am Ende der Schlacht waren 50.000 Deutsche in Gefangenschaft bei nur 25.000 Toten. Den alliierten Truppen gelang es zunächst zwar nur 20 Kilometer Geländegewinn zu machen, der Schock und die Auflösungserscheinungen in der deutschen Armee nahmen jedoch schlagartig zu.

Durch die fortschreitenden Geländegewinne der Alliierten sah sich die Oberste Heeresleitung gezwungen, seine Truppen Anfang September auf die Siegfriedstellung zurück zu ziehen. Am 29. September gelang es den amerikanischen Truppen jedoch erstmals durch die starke deutsche Verteidigungslinie zu stoßen. Bis zum Waffenstillstand vom 11. November konnten die deutschen Stellungen zum größten Teil gehalten werden, womit bei Kriegsende noch ein kleiner Teil Nordostfrankreichs und gut die Hälfte Belgiens sowie Luxemburg von Deutschland besetzt war.

 

Die Situation der k.u.k. Streitkräfte war im Jahre 1918 deutlich schlechter als in der Armee Deutschlands. Unterernährung, Desertation und Selbstmorde waren an der Tagesordnung zudem drohte die Rüstungsindustrie völlig zusammenzubrechen. Ab dem 6. Oktober begannen die Staaten Slowenien, Kroatien und Serbien Nationalräte zu gründen. Ungarn folgte am 25. Oktober. Zeitgleich starteten die Alliierten eine Großoffensive bei Vittorio, als die k.u.k. Soldaten den Befehl zum Gegenangriff verweigerten, deutete sich auch der Zusammenbruch des Heeres ab.

Am 28. Oktober gründete sich die Tschechoslowakei, einen Tag später folgte die Unabhängigkeit des Staates der Slowenen, Kroaten und Serben. Am 31. Oktober kündigte Ungarn die Union mit Österreich, damit zerfiel die Doppelmonarchie und übrig blieb nur noch der österreichische Rumpfstaat. Die Unterzeichnung des Waffenstillstand von Villa Giusti wurde von General Weber am 3. November durchgeführt, der Krieg und die Existenz von Österreich-Ungarn gingen damit zu Ende.

 

Ostfront:

Bereits Ende 1917 wurde zwischen Russland und Deutschland ein Waffenstillstand geschlossen. Die Verhandlungen über einen Friedensvertrag der in Brest-Litowsk ausgehandelt wurden, wurde von russischer Seite jedoch ständig verschoben in der Hoffnung, in Westeuropa würden sich bald ebenfalls die Arbeiter- und Soldatenräte erheben.

Am 25. Januar 1918 erklärte sich zudem die Ukraine für unabhängig und verhandelte mit den Mittelmächten am 9. Februar einen seperaten Frieden aus, in dem als Gegenleistung für zugesprochende Gebiete im Westen große Mengen an Getreide abgegeben werden mussten.

Als der russische Verhandlungsfüher Leo Trotzki nach dem seperaten Frieden der Ukraine eine Teildemobilisierung der Armee veranlasste aber den Friedensvertrag immer noch nicht unterschreiben wollte, begannen die Mittelmächte innerhalb kurzer Zeit Teile der westlichen Grenzgebiete im Baltikum, auf der Krim, auf dem Industriegebiet am Donez und in Weißrussland zu besetzen um Druck auszuüben. Russland war nun gezwungen, zu deutlich schärferen Bedingungen, am 3. März den Friedensvertrag zu unterzeichnen.

Aus dem Vertrag ging hervor, dass die Mittelmächte die meisten besetzten Gebiete wieder räumten, Russland allerdings große Gebiete abtreten musste. So entstanden die baltischen Staaten und nach 150 Jahren entstand wieder ein unabhängiges Polen.

 

Südfront:

Die militärische Lage für das osmanische Reich war im Sommer 1918 katastrophal. In den südlichen Gebieten des Reichen erhoben sich die arabischen Stämme, die mit britischer Unterstützung für ein unabhängiges Land kämpften. Zusammen mit den britischen Truppen hatten sie bis Mitte 1918 die wichtigen Städte Bagdad, Jerusalem und Damaskus erobert und die Frontlinien bei Mesopotamien und Palästina überrannt.

Am 3. Juli verstarb zudem der Sultan Mehmed V. , seine Nachfolge trat sein Bruder Mehmed VI. an. Um für das osmanische Reich noch günstige Friedensbedingungen aushandeln zu können, trat der neue Sultan umgehend in Verhandlungen mit den Alliierten. Am 30. Oktober wurde der Waffenstillstand von Moudros unterzeichnet, wobei der Sultan auf alle Forderungen der Alliierten zum Zeichen des guten Willens einging. Zu diesen Forderungen gehörten unter anderem auch die komplette Räumung der Gebiete ausserhalb Anatoliens und die Einrichtung einer alliierten Militärverwaltung für Istanbul und der Meerenge. Das osmanische Reich schied somit ebenfalls aus dem Krieg aus und wurde in Folge der Friedensverhandlungen in den kommenden Jahren aufgelöst.

 

 

 

Der politische Umsturz in Deutschland und der Waffenstillstand:

Am 29. September 1918 sprach sich der oberste Chef der Heeresleitung General Erich Ludendorff nach dem Durchbruch der Alliierten durch die Siegfriedstellung, beim deutschen Kaiser für einen Waffenstillstand aus. Am 30. September allerdings begann Admiral Reinhard Scheer, der Leiter der neu gebildeten Seekriegsleitung, die deutsche Hochseeflotte in Wilhelmshaven zusammen zu ziehen. Hintergrund waren Andeutungen an das Flottenkommando, dass bei einem Waffenstillstand die deutsche Flotte an die Alliierten ausgeliefert werden soll. Um dieser Aufforderung nicht nachkommen zu müssen, erarbeitete Konteradmiral Adolf von Trotha einen Angriffsplan um gegen die doppelt so große britische Grand Fleet zu ziehen. Der Ablauf dieses Angriffes sollte ein Auslaufen Ende Oktober mit dem Ziel eines Angriffes auf die flandrische Küste und die Themsemündung sein. Der Befehl wurde am 24. Oktober an die Flotte erteilt, doch am 27. Oktober begannen die Besatzungen einiger der größten Kriegsschiffe diesen zu verweigern.

Am 29. Oktober wurde der Auslaufbefehl von Admiral Franz von Hipper wieder widerrufen und die Geschwader an ihre jeweiligen Standorte zurückgerufen. In Kiel lief daraufhin am 1. November das 3. Flottengeschwader ein, wobei sich dort die Anführer der Befehlsverweigerung in den Mannschaften befanden. Beim Einlaufen wurden daraufhin auch gleich 47 Matrosen festgenommen, woraufhin es zu massiven Protestaktionen kam. Am 3. November eskalierte die Situation als 7 Demonstranten erschossen wurden. In Kiel kam es daraufhin zum Kieler Matrosenaufstand, dessen Proteste sich innerhalb kurzer Zeit über das gesamte Land verbreiteten und am 6. sowie 7. November bereits in Hamburg und München zu einem Machtwechseln in den Städten kam. Auf eine Anfrage des deutschen Kaiser an seine Kommandeure nach einer gewaltsamen Niederschlagung der Aufstände, wurde ihm als Antwort mitgeteilt, dass sich die mehrzahl der Soldaten diesem Befehl verweigern würden.

Am 7. November erfolgte die Aufforderung der Mehrheitssozialdemokratischen Partei Deutschlands (MSPD) beim Reichskanzler, den Kaiser zur Abdankung zu bewegen. Als die Forderung ohne Ergebnis blieb, begannen die Arbeiter in den Berliner Großbetrieben am 9. November mit einem Generalstreik und die MSPD trat aus der Regierung aus. Daraufhin teilte der Reichskanzler Max von Baden eigenmächtig die Abdankung des Kaisers und den Verzicht auf den Thron durch den Kronprinzen mit und übergab das Amt des Reichskanzlers an Friedrich Ebert. Um 14 Uhr des gleichen Tages wurde die Ausrufung der deutschen Republik durch Philipp Scheidemann ohne Rücksprache mit dem Reichskanzler durchgeführt.

Kaiser Wilhelm II., der die Ermordung der russischen Zarenfamilie nach dessen Absetzung mitbekommen hatte und das gleiche Schicksal fürchtete, floh am 10. November von seinem Hauptquartier in die Niederlande ins Exil, wo er am 28. November bekannt gab, auf die Krone Preußens und die deutsche Kaiserkrone für alle Zukunft zu verzichten.

 

Flucht Wilhelms II. (Bildmitte bzw. vierter von links) am 10. November 1918: auf dem Bahnsteig des belgisch-niederländischen Grenzübergangs Eysden kurz vor der Abreise ins niederländische Exil

 

Vom 29. Oktober bis 4. November verhandelten die Alliierten über die Bedingungen an Deutschland für einen Waffenstillstand. Am 6. November wurden diese nach Deutschland geschickt, worauf hin sich der Staatssekretär Matthias Erzberger mit 1 Diplomaten und 2 Offizieren am 8. November in den Wald von Compiègne begaben und dort unter der Führung des französischen Marschalls Ferdinand Foch die Verhandlungen über den Waffenstillstand begannen. Am 11. November wurde der Vertrag von der deutschen und der französischen  Delegation unterzeichnet und hatte zunächst eine Laufzeit von 36 Tagen. Zu den Forderungen gehörten unter anderem die Räumung der von den Deutschen besetzten Gebieten innerhalb von 14 Tagen, die Räumung des linken Rheinufers sowie der Städte Mainz, Koblenz und Köln von jeglichen militärischen Einheiten innerhalb von 25 Tagen. Zudem wurde der Friedensvertrag von Brest-Litowsk zwischen Deutschland und Russland sowie der separate Friedensvertrag mit der Ukraine widerrufen. Der Krieg war damit auch an der Westfront beendet.

 

Delegation der Entente vor dem Salonwagen in Compiègne, in dem am 11. November 1918 der Waffenstillstand unterzeichnet wurde, zweiter von rechts der französische Delegationsleiter Marschall FochMarschall [Ferdinand] Foch vor seinem Salonwagen im Walde von Compiégne, wo er die erste schwere Demütigung dem deutschen Volke zufügte, in dem er ihm die schmachtvollsten Waffenstillstandsbedingungen auferlegte, die die Welt jemals gekannt hat. Der zweite von links ist [Maxime] Weygand, der heutige Generalissimus der Franzosen, der sich heute an diese Stunde wahnwitzigen Siegerübermuts besonders nachdrücklich erinnern wird.

 

 

Die Kriegsfolgen und die Friedensverträge:

Der erste Weltkrieg war bis dahin, in jeglicher Hinsicht, die größte und weitreichenste militärische Auseinandersetzung in der Geschichte. In keinem anderen Krieg waren soviele Länder beteiligt, Millionen von Soldaten eingesetzt sowie die Wirtschaft, technologische Entwicklung und zuletzt auch die Zivilbevölkerung betroffen.

Die Verluste beliefen sich bei den Soldaten auf rund 9,56 Millionen, unter der Zivilbevölkerung gab es rund 7 Millionen Todesopfer.

 

Land: Eingesetzte Soldaten gesamt: Gefallene Soldaten: Tote in Prozent:
Deutsches Reich 13,25 Millionen 2 Millionen 15%
Österreich-Ungarn 7,8 Millionen 1,5 Millionen 19%
Osmanisches Reich 3 Millionen 0,6 Millionen 20%
England 7 Millionen 0,85 Millionen 12%
Frankreich 8,1 Millionen 1,3 Millionen 16%
Russland 12 Millionen 1,85 Millionen 15%
Bulgarien 1,2 Millionen 0,1 Millionen 8%
Italien 5 Millionen 0,68 Millionen 14%
Rumänien 1,2 Millionen 0,34 Millionen 28%
Serbien 0,7 Millionen 0,13 Millionen 19%
USA 4,74 Millionen 0,21 Millionen 4%
Gesamt: 63,99 Millionen 9,56 Millionen 15%

 

 

Die Zahl der verwundeten Soldaten belief sich insgesamt auf rund 20 Millionen.
Durch den massiven Einsatz von Artillerie und den damit verbundenen Granaten, Splittergranaten, Minen usw. waren viele der verwundeten Soldaten mit schweren Verletzungen gezeichnet, teilweise auch mit Amputationen. In Folge dessen, entwickelte sich nach dem Krieg im Gesundheitswesen erstmal der Bereich der plastischen Chirurgie und der Herstellung von Prothesen. Weiter erfolgte erstmals auch die Anerkennung von posttraumatischen Belastungsstörungen, die bei den Soldaten häufig vorkamen und sich in unkontrolliertem Zittern am häufigsten bemerkbar machten. Dies war auf den Umstand zurück zu führen, dass die Belastung der Soldaten die sich in den Schützengräben und Bunkern aufhielten während diese von der feindlichen Artillerie beschossen wurden, zu einer psychischen Überbelastung führte.

Nach dem Krieg verstarben weiter unzählige der verletzten Soldaten. Diese erlagen oftmals den schweren Verletzungen, verstarben durch Krankheiten die die geschwächten Körper nicht kurieren konnten oder verhungerten, da es zu dieser Zeit keinen sozialen Auffangmechanismus im gesellschaftlichen Leben gab wozu z.B. eine Versehrten Rente zählte.

Zu den weiteren Opfern gehören sowohl Soldaten und Zivilisten, die durch die ab 1918 sich ausbreitende spanische Grippe verstarben. Insgesamt starben weltweit zwischen 25 und 40 Millionen Menschen. Die Todesopfer werden jedoch nur indirekt den Todesopfern des Krieges hinzugezählt.

 

Die gesamten Ausgaben für den Krieg beliefen sich weltweit auf rund 956 Milliarden Goldmark.

 

Land: Ausgaben:
England 208 Milliarden
Deutsches Reich 194 Milliarden
Frankreich 134 Milliarden
USA 129 Milliarden
Russland 106 Milliarden
Österreich-Ungarn 99 Milliarden
Italien 63 Milliarden

 

 

 

Friedensverträge:

Die Erstellung der Friedensverträge zwischen den Alliierten und den jeweiligen Kriegsgegner begannen ab dem 18. Januar 1919 in Form der Pariser Friedenskonferenz. An dieser beteiligten sich insgesamt 32 Staaten, wobei zum einen die Siegermächte England, Frankreich, Italien und die USA federführend waren, zum anderen waren die Mittelmächte aus den Gesprächen ausgeschlossen. Diese wurden erst nach Ausarbeitung der Verträge jeweils einberufen.

Insgesamt gab es 5 Friedensverträge:
- Mit Deutschland den Vertrag von Versailles
- Mit Österreich den Vertrag von Saint-Germain
- Mit Ungarn den Vertrag von Trianon
- Mit Bulgarien den Vertrag von Neuilly-sur-Seine
- Mit der Türkei (als Rechtsnachfolger des osmanischen Reiches) den Vertrag von Sèvres

 

Der Vertrag von Versailles:

Der Vertrag wurde von Deutschland (unter massivem Protest) am 28. Juni 1919 nach Androhung einer militärischen Intervention durch den Außenminister Hermann Müller (SPD) und Verkehrsminister Johannes Bell (Zentrum) unterzeichnet und trat am 10. Januar 1920 in Kraft.
Unterzeichner waren:
- Deutschland
- USA (die den Vertrag jedoch nicht Ratifizierten und am 25. August 1921 einen seperaten Frieden mit Deutschland in den Berliner Verträgen schlossen)
- England
- Frankreich
-  Italien
- Japan
- Belgien
- Bolivien
- Brasilien
- Kuba
- Ecuador
- Griechenland
- Guatemala
- Haiti
- Hedschas
- Honduras
- Liberia
- Nicaragua
- Panama
- Peru
- Polen
- Portugal
- Rumänien
- Königreich Serbien
- Kroatien
- Slowenien
- Siam
- Tschechoslowakei
- Uruguay
- China (seit 1917 im Krieg gegen das Deutsche Reich) unterzeichnete den Vertrag nicht

 

Gebietsverluste:

sofort abzutretende Gebiete:
- Elsaß-Lothringen an Frankreich
- fast ganz Westpreußen an Polen
- Posen an Polen
- die südliche Hälfte des ostpreußischen Kreises Neidenburg an Polen
- das Reichthaler Ländchen an Polen
- kleine Grenzstreifen Niederschlesiens an Polen
- das Hultschiner Ländchen an die Tschechoslowakei
- Neukamerun an Frankreich
- das Pachtgebiet Kiautschou an Japan
- die Inselgruppen der Marianen und der Karolinen an Japan

Abtretung nach Volksabstimmung:
- Nordschleswig an Dänemark
- Oberschlesien an Polen
- Eupen-Malmedy sowie das bisherige Neutral-Moresnet an Belgien

dem Völkerbund unterstellt:
- das Saargebiet
- Danzig mit Umgebung
- das Memelland, am 10. Januar 1923 von Litauen besetzt. 1924 als autonomes Gebiet unter litauische Staatshoheit gestellt
- die restlichen deutschen Kolonien

zeitlich von Frankreich besetzt:
- Rheinland

Das Deutsche Reich musste damit eine Fläche von rund 70.570 km² abtreten und verlor rund 7,3 Millionen Einwohner.

 

Reparationszahlungen:

Durch den Artikel 231 wurde dem Deutschen Reich die alleinige Kriegsschuld zugewiesen. Aufgrund dieses Artikels wurden an die nachfolgende Regierung hohe Wiedergutmachungsleistungen gestellt. Die ersten Ansprüche für den Zeitraum von 1919 bis 1921 beliefen sich auf 20 Milliarden Goldmark. Im Januar 1921 wurde die Höhe der Gesamtforderung auf 226 Milliarden Goldmark festgelegt, Einsprüche und Gegenangebote von deutscher Seite aus wurden abgelehnt.

Durch die einsetzende Inflation in den 20er Jahren, wurde auch die Forderung an die Deutschen mit dem Dawesplan angepasst. Dieser wurde 1929 durch den Youngplan abgelöst, der die Zahlung auf 34,5 Milliarden Reichsmark in 59 Jahresraten vorsah. Am 3. Oktober 2010 wurde die letzte Rate von der Bundesrepublik Deutschland beglichen.

Weiter musste Deutschland als Wiedergutmachung den größten Teil seiner Handelsflotte an die Allierten abtreten, was zu schweren Beeinträchtigungen der Im- und Exporte und damit zur Schwächung der Wirtschaft führte. Zudem verlor Deutschland durch die Gebietsabtretungen 80 % seiner Eisenerzvorkommen, 63 % der Zinkerzlager, 28 % seiner Steinkohleförderung und 40 % seiner Hochöfen. Der Verlust Posens und Westpreußens verringerte die landwirtschaftliche Nutzfläche um 15 %, die Getreideernte um 17 % und den Viehbestand um 12 %.

 

Militärische Auflagen und Einschränkungen:

Um ein erneutes Erstarken des deutschen Militärs zu unterbinden und damit weitere Kriege zu verhindern, wurden im Vertrag dem deutschen Militär hohe Einschränkungen auferlegt.
- Die deutsche Armee darf höchstens 100.000 Mann einschließlich von höchstens 4.000 Offizieren in einer Berufsarmee halten
- Abschaffung der allgemeine Wehrpflicht
- Auflösung des Großen Generalstabs
- Beschränkung auf eine einmalige Dienstzeit von zwölf Jahren ohne Wiederverpflichtungsmöglichkeit, maximal 5 % der Mannschaften dürften vorzeitig jährlich ausscheiden (so sollte einer heimlichen Wehrpflicht vorgebeugt werden)
- Verbot von militärischen Vereinen, Militärmissionen und Mobilmachungsmaßnahmen
- Die Marine darf höchstens 15.000 Mann stark sein und nur noch über sechs gepanzerte Schiffe, sechs Kreuzer, 12 Zerstörer und 12 Torpedoboote verfügen die eine bestimmte Größe und Verdrängung nicht überschritten
- Auslieferung der deutschen Hochseeflotte (diese versenkte sich am 21 Juni 1919 vor dem englischen Flottenstützpunkt Scapa Flow selbst)
- keine schweren Waffen wie U-Boote, Panzer und Schlachtschiffe
- Verbot chemischer Kampfstoffe
- Beschränkung der Waffenvorräte (102.000 Gewehre, 40,8 Mio. Gewehrpatronen)
- Verbot von Luftstreitkräften
- Entmilitarisierung des Rheinlands und eines 50 Kilometer breiten Streifens östlich des Rheins
- Verbot des Festungsbaus entlang der deutschen Grenze und Schleifung der vorhandenen Bauten
- Verbot von Befestigung und Artillerie zwischen Ost- und Nordsee
- Im Weiteren wurden jegliche Maßnahmen verboten, die als zur Vorbereitung eines Krieges geeignet betrachtet wurden. Dies hatte unter anderem Auswirkungen auf das Deutsche Rote Kreuz, das in der Folge seine Ursprungsaufgabe in den Hintergrund stellen musste
- keine Bewaffnung von Zivilisten

 

Der Vertrag von Versailles wurde in Deutschland sowohl von den Soldaten als auch von der Zivilbevölkerung größtenteils mit Unverständnis und als "Diktat" aufgenommen. Für die meisten war das deutsche Heer militärisch nicht geschlagen worden (stand es doch noch in Feindesland) und die Kapitulation und der Friedensvertrag durch linke Politiker und Kommunisten / Juden herbeigeführt. Bereits kurz nach dem Krieg entwickelte sich hierdurch die sogenannte "Dolchstoßlegende" die besonders durch politisch rechte Kreise und Parteien verbreitet wurden.

 

Vertragsunterzeichnung in der Spiegelgalerie des Schlosses von Versailles

 

Deutsche Gebietsverluste durch den Versailler Vertrag in Europa  -  Von Matthias Küch - Eigenes Werk, Based upon dtv-Atlas zur Weltgeschichte, Illustrierte Deutsche Geschichte, Leisering Historischer Weltatlas, Blank_map_of_Europe_1914

 

Der Vertrag von Saint-Germain:

Der Vertrag von Saint-Germain war an den Vertrag von Versailles angelehnt und bedachte Österreich mit Gebietsabtretungen sowie Reparationszahlungen. Bereits zuvor zerfiel die Monarchie Österreich-Ungarn mit der Abspaltung und Unabhängigkeit einiger Staaten. Der Vertrag wurde am 10. September 1919 unterzeichnet und trat am 16. Juli 1920 in Kraft.
Unterzeichner waren:
- Österreich
- USA
- Großbritannien
- Frankreich
- Italien
- Japan
- Belgien
- China
- Kuba
- Griechenland
- Nicaragua
- Panama
- Polen
- Portugal
- Rumänien
- der serbisch-kroatisch-slowenische Staat
- Siam
- Tschechoslowakei

 

Gebietsverluste:

- Böhmen, Mähren, Österreichisch-Schlesien und einige Gemeinden Niederösterreichs (u.a. Feldsberg, der Bahnhof Gmünd und andere Gemeinden) an die neu gegründete Tschechoslowakei
- Galizien an Polen
- Südtirol, Welschtirol und das Kanaltal an Italien.
- Istrien an Italien
- Bukowina an Rumänien
- Dalmatien, Krain, Teile der Untersteiermark sowie das Kärntner Mießtal und das Seeland an das neue Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen
- Deutsch-Westungarn an Österreich und erhält den Namen Burgenland

Weitere Auflagen:

- Die Verwendung von „Deutschösterreich“ als Staatsname wurde verboten
- Der Anschluss an das Deutsche Reich wurde untersagt
- Österreich und die Tschechoslowakei werden zu Reparationszahlungen verpflichtet
- Die allgemeine Wehrpflicht wurde verboten
- Das Berufsheer darf eine maximale Stärke von 30.000 Mann haben
- Rüstungsfabriken und Waffen müssen zerstört werden

 

 

Der Vertrag von Trianon:

Der Vertrag von Trianon konnte erst am 4. Juni 1920 durch die ungarischen Abgesandten Ágoston Benárd, Minister für Wohlfahrt, und Alfréd Drasche-Lázár, Botschafter unterzeichnet werden, nachdem 1918 die Monarchie Österreich-Ungarn zerbrach, einige Länder ihre Unabhängigkeit erklärten und aufgrund von Grenzstreitigkeiten vom 15. bis 16. April 1919 der Ungarisch-Rumänische Krieg ausbrach.
Unterzeichner waren:
- Ungarn
- England
- Frankreich
- Italien
- Japan
- Belgien
- Siam
- Griechenland
- Nicaragua
- Panama
- Polen
- Portugal
- Rumänien
- das neu gebildete serbisch-kroatisch-slowenische Königreich
- Tschechoslowakei
- die USA schlossen einen separaten Friedensvertrag mit Ungarn ab

 

Gebietsverluste:
- die heutige Slowakei und die Karpatoukraine an die Tschechoslowakei
- das heutige Burgenland an Österreich
- Kroatien, Slawonien, Prekmurje, die Regionen Batschka und Süd-Baranya (Drávaköz) und Teile des Banats an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen
- Siebenbürgen mit dem Rest des Banats und mit Partium an Rumänien
- ein kleines Gebiet mit 14 Dörfern im äußersten Norden wurde Polen zugesprochen
- die Freie Stadt Fiume (St. Veit am Flaum bzw. Fiume bzw. Rijeka) wurde Italien zugesprochen

Weitere Auflagen:
- Wiedergutmachung (eine Summe wurde jedoch nicht genannt)
- Das Berufsheer darf eine maximale Stärke von 35.000 Mann haben
- Verbot von schwerer Artillerie, Panzern und Flugzeugen

 

 

Der Vertrag von Neuilly-sur-Seine:

Der Vertrag von Neuilly-sur-Seine wurde am 27. November 1919 unterzeichnet.
Unterzeichner waren:
- Bulgarien
- England
- Frankreich
- Italien
- Japan
- die mit den Alliierten verbündeten Staaten

Gebietsverluste:
- Westthrakien kam unter die Administration der Alliierten, mit ihm auch die wichtige Hafenstadt Dedeagatsch womit Bulgarien den Zugang zur Ägäis an Griechenland verlor
- Zaribrod , ein paar Ortschaften entlang des Timok-Flusses und Strumiza (sogenannte Bulgarische Westgebiete) kamen an das neu gegründete Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Zudem musste Bulgarien das neue Königreich auch anerkennen
- Süddobrudscha an Rumänien

Weitere Auflagen:
- Wiedergutmachung von 400 Millionen Dollar
- Das Berufsheer darf eine maximale Stärke von 20.000 Mann haben
- Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und Bulgarien

 

 

Der Vertrag von Sèvres:

Der Vertrag von Sèvres wurde am 10. August 1920 unterzeichnet, wobei dieser nicht mehr Ratifiziert werden konnte, da das Osmanische Reich anschließend auseinander brach.

durchgeführte Auflagen:
- Mesopotamien (Königreich Irak), Palästina, Syrien und der Libanon wurden unter Völkerbundmandat gestellt

angestrebte Auflagen:
- Unabhängigkeit von Hedschas, Armenien und Mesopotamien
- Autonomie von Kurdistan mit Aussicht auf die Unabhängigkeit
- Ostthrakien (mit Ausnahme von Istanbul und seiner unmittelbaren Umgebung) an Griechenland
- Die Protektorate von England über Zypern und Ägypten, von Frankreich über Marokko und Tunesien mussten anerkannt werden

 

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 Taschenbuch – 30. Mai 2015

Der Krieg, der 
alles veränderte

Er fegte die alte Welt hinweg und zeichnete das Antlitz des 20. Jahrhunderts: Der Erste Weltkrieg ließ Imperien zerbrechen, er löste Revolutionen aus und läutete die Ära der Ideologien und Diktaturen ein. Herfried Münkler stellt den Krieg in seiner Gesamtheit dar – seine Ursachen und Folgen, seine politischen wie menschlichen Dimensionen. Er porträtiert Generäle und Soldaten im Bewegungs- wie im Stellungskrieg, erzählt vom Leben, Leiden und Hoffen an der Heimatfront. Das Zeitpanorama eines epochalen Konflikts, das zahlreiche Neubewertungen vornimmt und die tiefgreifenden Erschütterungen durch den Großen Krieg vor Augen führt.

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Die Büchse der Pandora: Geschichte des Ersten Weltkriegs

Die Büchse der Pandora: Geschichte des Ersten Weltkriegs Gebundene Ausgabe – 14. November 2014

Diese Gesamtgeschichte des Ersten Weltkriegs ist konkurrenzlos. Noch nie wurde die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts so vielschichtig erzählt: europäisch vergleichend, global in der Perspektive, souverän in der Darstellung.

Jörn Leonhards grandiose Synthese entfaltet ein beeindruckendes Panorama. Sie zeigt, wie die Welt in den Krieg hineinging und wie sie aus ihm als eine völlig andere wieder herauskam. Sie nimmt nicht nur die Staaten und Nationen in den Blick, sondern auch die Imperien in Europa und weit darüber hinaus. Sie beschreibt die dynamische Veränderung der Handlungsspielräume, die rasanten militärischen Entwicklungen und die immer rascheren Wandlungen der Kriegsgesellschaften. Und sie lässt die Erfahrungen ganz unterschiedlicher Zeitgenossen wieder lebendig werden: von Militärs, Politikern und Schriftstellern, Männern und Frauen, Soldaten und Arbeitern. Doch die Gewalterfahrungen des Weltkrieges endeten nicht mit den Friedensverträgen nach 1918, sondern setzten sich in Europa und der ganzen Welt im Namen neuer Ordnungsvorstellungen und radikaler Ideologien fort - so als wäre damals die Büchse der Pandora geöffnet worden, jenes Schreckensgefäß der antiken Mythologie, aus dem alle Übel der Welt entwichen, als man gegen den Rat der Götter seinen Deckel hob.

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Der Erste Weltkrieg: Die visuelle Geschichte

Der Erste Weltkrieg: Die visuelle Geschichte Gebundene Ausgabe – 21. Januar 2014

Hintergründe, Kriegsgeschehen, politische und soziale Folgen - der Erste Weltkrieg ist ein komplexes Thema, das in diesem großformatigen Band durch über 700 Fotografien, Illustrationen und detaillierte Karten extrem anschaulich dargestellt wird. Eine Fülle von Karten, Zeittafeln, Zitaten und fundierten Texten trägt dazu bei, die bis dahin unbekannten Ausmaße und das Zerstörungspotenzial begreifbar zu machen. Alle Schauplätze vom zermürbenden Stellungskrieg im Westen bis zu den Kämpfen im Nahen Osten, in Afrika und Ostasien werden behandelt. Außerdem werden das Leben an der Heimatfront und die sozialen Folgen des ersten "modernen" Kriegs geschildert.

Zeitzeugenberichte zu entscheidenden Kriegsmomenten, Biografien der wichtigsten Protagonisten sowie Sonderseiten zu Waffen und Technologien runden das Gesamtbild ab. Ein ideales Nachschlagewerk für alle, die es genau wissen wollen!

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Militärtechnik des Ersten Weltkriegs: Entwicklung, Einsatz, Konsequenzen

Militärtechnik des Ersten Weltkriegs: Entwicklung, Einsatz, Konsequenzen Gebundene Ausgabe – 27. August 2014

Wie jeder Krieg wartete auch der Erste Weltkrieg mit einer Fülle an technischen Erfindungen auf, die nur ein Ziel kannten: Dem Gegner möglichst viel Schaden zuzufügen. Nie zuvor forderte der Einsatz neuer Technologien einen dermaßen hohen Blutzoll, niemals zuvor war die physische Vernichtung der Gegenseite so im Bereich des Möglichen. Wolfgang Fleischer dokumentiert in dieser Dokumentation akribisch die gesamte Waffentechnik, die von den Mittelmächten und ihren Gegnern eingesetzt wurde, egal ob Maschinengewehre, Artilleriegeschütze, Giftgas, erste gepanzerte Kampfwagen, Flugzeuge oder U-Boote.

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Der Erste Weltkrieg im Bild: Deutschland und Österreich an den Fronten 1914-1918

Der Erste Weltkrieg im Bild: Deutschland und Österreich an den Fronten 1914-1918 Gebundene Ausgabe – 30. Januar 2014

Aus der Vielzahl der Publikationen zum Ersten Weltkrieg ragt dieser Bildband hervor, der anhand zahlreicher unbekannter und kaum je gezeigter Aufnahmen den Ersten Weltkrieg in allen seinen Aspekten beleuchtet:

Nicht nur die Materialschlachten im Westen, die einen ungeheuerlichen Blutzoll forderten und zerpflückte Mondlandschaften hinterließen, treten ins Bild. Auch der völlig anders geartete Krieg im Osten, wo noch Reiterattacken eine nicht unbeträchtliche Rolle spielten, Österreich-Ungarns Kampf im Südtiroler Hochgebirge und an den Karstfronten des Isonzo gegen Italien, der Krieg am Balkan und der Feldzug gegen Rumänien, die Kämpfe in den Kolonien, im Nahen Osten sowie auf See und auch der Luftkrieg werden ausführlich behandelt. Kapitel zur Auswirkung des Krieges auf das Alltagsleben in Deutschland und Österreich und schließlich über den Zusammenbruch in Revolten und Revolutionen beschließen diesen umfassenden Text-Bildband im Großformat.

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Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts Gebundene Ausgabe – 21. Juli 2014

"So furchtbar kann nicht einmal die Hölle sein", entsetzte sich ein Augenzeuge. Nie wieder starben mehr Soldaten auf so engem Raum wie in Verdun 1916. Olaf Jessen zeichnet auf der Grundlage vergessener Dokumente ein neues Bild der Schlüsselschlacht des Ersten Weltkrieges. Glänzend erzählt und unter die Haut gehend: für alle, die den Großen Krieg aus Sicht der Frontsoldaten und Heerführer beider Seiten neu kennenlernen wollen.

Warum Verdun? Um den Sinn der "Blutmühle" strategisch zu erklären, verweisen Historiker gewöhnlich auf Erich von Falkenhayn. Die französische Armee, so hatte der Generalstabschef behauptet, sollte bei Verdun "verbluten". Doch vergessene Quellen belegen: "Operation Gericht" zielte auf den Durchbruch und die Rückkehr zum Bewegungskrieg. 300 Tage und 300 Nächte tobte die Urschlacht des Jahrhunderts. Sie durchkreuzte die alliierten Pläne an der Somme, beschleunigte den Kriegseintritt der USA, verschärfte den Niedergang des deutschen Heeres, befeuerte die Dolchstoßlegende und stieß die Entwicklung moderner Luftwaffen an. Und sie legte den Keim für Frankreichs Katastrophe 1940 im "Blitzkrieg" der Wehrmacht. Es ist kein Zufall, dass gerade Verdun später zum Erinnerungsort der deutsch-französischen Freundschaft wurde.

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Die Balkankriege https://www.militaer-wissen.de/die-balkankriege/ Mon, 01 Aug 2016 21:34:44 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7597 Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Balkan getrieben von nationalistischen Strömungen, die die Unabhängigkeit ihrer Länder forderten zugleich aber auch von Machtansprüchen der europäischen Großstaaten, die versuchten ihren territorialen Einfluss auszudehnen und sich Gebiete einzuverleiben. Besonders Österreich-Ungarn dehnte sein Herrschaftsgebiet deutlich aus. Nur durch diplomatische Verhandlungen konnten zunächst Kriege verhindert werden. Erst später wurden auf dem Balkan Kriege zwischen den Weiter lesen

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Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Balkan getrieben von nationalistischen Strömungen, die die Unabhängigkeit ihrer Länder forderten zugleich aber auch von Machtansprüchen der europäischen Großstaaten, die versuchten ihren territorialen Einfluss auszudehnen und sich Gebiete einzuverleiben.

Besonders Österreich-Ungarn dehnte sein Herrschaftsgebiet deutlich aus. Nur durch diplomatische Verhandlungen konnten zunächst Kriege verhindert werden. Erst später wurden auf dem Balkan Kriege zwischen den neuen unabhängigen Staaten geführt, was nicht nur zu politischen Spannungen der Großmächte führte, sondern sich zu einem Flächenbrand ausdehnte, der 1914 ganz Europa erfasste und in dem 1. Weltkrieg mündete.

 

 

 

Vorgeschichte:

Jahrhunderte lang war der Balkan Teil des osmanischen Reiches. Doch immer wieder war das Reich Kriegen ausgesetzt, die seinen Einflussbereich auf dem europäischen Teil schwächten. Besonders durch die unzähligen Kriege mit Russland, musste das osmanische Reich große Gebiete abtreten.

Während des russisch-türkischen Krieges von 1877 bis 1878 und dem anschließenden Friedensvertrag von San Stefano musste das osmanische Reich bereits Teile seiner Gebiete abtreten. Mit dem Berliner Kongress vom 13. Juni 1878 bis 13. Juli 1878 wurden einige Gebiete des Balkans aufgeteilt, womit die unabhängigen Staaten Serbien und Montenegro entstanden. Das osmanische Reich konnte, zum Widerwillen Russlands, ebenfalls einige europäische Gebiete behalten. Bosnien und Herzegowina gehörten zu diesen Gebieten, jedoch wurden diese gemäß Art. 25 des Berliner Friedens vom 13. Juli 1878 unter die Verwaltung Österreich-Ungarns für 30 Jahre gestellt. Am 29. Juli 1878 begannen die k.u.k. Truppen mit der Besetzung der neuen Gebiete, was in einigen Teilen zu blutigen Aufständen führte. Mit dem Vertrag von Mürzsteg vom 3. Oktober 1903 einigten sich Österreich-Ungarn und Russland, gemeinsam für Ruhe und Stabilität auf dem Balkan zu sorgen.

1908 endeten die 30 Verwaltungsjahre für die Regionen Bosnien und Herzegowina. Österreich und Russland einigten sich jedoch darauf, dass Österreich die Regionen behalten könnten, wenn Russland die Durchfahrtsrechte durch den Bosporus und die Dardanellen erhielte. Da zu dieser Zeit im osmanischen Reich eine Revolution der Jungtürken statt fand, war das Reich politisch stark geschwächt. Dies nutzte Österreich für seine Zwecke aus. Auch andere Gebiete begannen zu handeln, so erklärte Kreta seinen Anschluss an Griechenland und Bulgarien erklärte seine Unabhängigkeit.

Die Jungtürken versuchten indes im Juli 1908 in das von ihnen wieder eingesetzte Parlament Abgeordnete zu schicken und so wieder die Kontrolle über Bosnien und Herzegowina zu erlangen. Am 4. Oktober verfügte der österreichische Kaiser Franz Joseph I. die Annexion der Gebiete.

Die Annexion führte im osmanischen Reich, in Serbien und in Russland zu Protesten, da die Bevölkerung die slawische Bevölkerung der annektierten Gebiete nicht unter österreichischer Führung haben wollte. Ein Krieg konnte nur dadurch verhindert werden, dass Russland nach dem Krieg mit Japan noch geschwächt war, das mit Russland verbündete Frankreich keinen Grund für einen Kriegseintritt sah und Österreich durch Deutschland unterstützt wurde.

1909 erfolgten Verhandlungen zwischen Österreich und dem osmanischen Reich, das nach einer Zahlung von 50 Millionen Kronen und anderen Vereinbarungen schließlich der Annexion zustimmten.

 

Zeitgenössische Karikatur von Leonard Raven-Hill (1912), welche die damalige Lage auf dem Balkan veranschaulicht

Zeitgenössische Karikatur von Leonard Raven-Hill (1912), welche die damalige Lage auf dem Balkan veranschaulicht

 

 

 

Der erste Balkankrieg:

Russland war mit der Annexion der Gebiete durch Österreich-Ungarn zunächst einverstanden, da sich das Land eigene Vorteile erhoffte. Als diese nicht zu trafen entgegnete Russland dem Ausbau des österreichischen Einflusses mit der Schaffung des Balkanbundes zwischen Serbien und Bulgarien. Durch eigene Initiative der beiden Länder traten dem Bündnis später Griechenland und Montenegro bei, womit sich die Ziele änderten und das Bündnis nicht mehr gegen Österreich-Ungarn greifen sollte sondern gegen das osmanische Reich.

Die europäischen Großmächte einigten sich darauf den derzeitigen Status auf dem Balkan anzuerkennen, jedoch war ihnen bewusst, dass sich die kleineren Balkanstaaten nicht kontrollieren ließen.

Am 8. Oktober 1912 erklärte Montenegro als erstes Land dem osmanischen Reich den Krieg. Am 16. Oktober erfolgte die Kriegserklärung des Reiches an Bulgarien, was dazu führte, dass am 17. Oktober Serbien, Bulgarien und Griechenland dem Reich den Krieg erklärten. Zu Beginn des Konflikts konnte das Bündnis auf rund 474.000 Soldaten zurückgreifen, die osmanischen Streitkräfte hingegen hatten nur eine Stärke von rund 290.000 Mann.

 

Bulgarische Soldaten

Bulgarische Soldaten

 

Die erste Schlacht erfolgte am 21. Oktober beim Sarantaporos Fluss, als griechische Truppen die osmanischen schlugen. Am 24. Oktober wurde Kozani eingenommen und bereits am 1. November fiel Giannitsa. Am 7. November erreichten die griechischen Truppen die Stadt Saloniki, die von 26.000 osmanischen Soldaten gehalten wurde. Nach Verhandlungen zogen die osmanischen Truppen ab und übergaben kampflos die Stadt. Am 21. Februar 1913 fiel Ioannina und am 6. März die Hafenstadt Valona.

 

Osmanische Soldaten

Osmanische Soldaten

 

Den serbischen Truppen gelang am 6. November 1912 die Einnahme von Üsküb und am 29. November Monastir. Mit den montenegrinischen Truppen wurde am 3. Mai 1913 die Stadt Shkodra erobert.

Mit den bulgarischen Siegen in den Schlachten von Kirk Kilisse und Lüleburgaz, gelang es den Truppen bis nach Konstantinopel vorzustoßen. eine Einnahme der Stadt gelang den bulgarischen Truppen allerdings nicht. Am 20. November 1912 schlossen daraufhin Bulgarien und das osmanische Reich einen separaten Friedensvertrag, der bereits am 2. Februar 1913 wieder gebrochen wurde, als bulgarische Truppen mit der Unterstützung von serbischen Truppen am 26. März 1913 die Einnahme der Stadt Adrianopel gelang.

Am 1. Mai 1913 erfolgte ein Waffenstillstandsvertrag zwischen dem osmanischen Reich und dem Bündnis. Mit dem Londoner Vertrag vom 30. Mai 1913 wurde der Krieg anschließend beendet und das osmanische Reich verzichtete auf alle europäischen Gebiete westlich der Linie zwischen Midia am Schwarzen Meer und Enez an der Ägäisküste, zudem schloss sich Kreta nun offiziell Griechenland an.

 

Griechische Artillerie

Griechische Artillerie

 

Während des Krieges erklärte zudem Albanien seine Unabhängigkeit. In den Londoner Verträgen wurde die offiziell anerkannt und Albanien einige von Serbien und Montenegro besetzte Gebiete zugesprochen. Besonders Serbien protestierte gegen die Entscheidung, da dem Land somit der Zugang zur Adria verweigert wurde.

 

 

 

Der zweite Balkankrieg:

Bereits kurz nach den Londoner Verträgen kam es zu Spannungen zwischen den Balkanländern über die Gebietsaufteilung. So war Bulgarien nicht mit der Grenzziehung durch Makedonien einverstanden und verlangte von Serbien dort einige Gebiete zurück. Serbien hingegen war in den Verträgen der Zugang zur Adria verwehrt worden mit der Unabhängigkeit von Albanien. Um sich Abzusichern, gingen Serbien und Griechenland am 19. Mai 1913 ein Bündnis ein. Auch das osmanische Reich wartete nur auf eine Gelegenheit, sich die verlorenen Gebiete wieder zurück zu holen. Damit war der nächste Krieg auf dem Balkan absehbar.

Am 29. Juni 1913 griffen bulgarische Truppen ohne Kriegserklärung die griechische und serbische Armee an. Doch die Verteidigung schlug die Angreifer zurück und die beiden Staaten erklärten Bulgarien am  8. Juli den Krieg. Am 10. Juli erklärte, das im ersten Balkankrieg neutral gebliebene Rumänien, Bulgarien den Krieg, am 11. Juli folgte das osmanische Reich mit der Kriegserklärung.

Von allen Seiten angegriffen, konnten die wenigen verbliebenen bulgarischen Verteidiger kaum Widerstand leisten, sodass bereits nach wenigen Tagen rumänische Truppen vor der Hauptstadt Sofia standen und die osmanischen Truppen am 21. Juli Adrianopel einnehmen konnten.

 

Gefangen genommene bulgarische Soldaten

Gefangen genommene bulgarische Soldaten

 

Die eigentliche bulgarische Streitkraft war fast den gesamten Krieg über in Gefechte mit den griechischen Truppen verwickelt, sodass diese gar nicht erst an anderen Fronten eingesetzt werden konnten.

In Folge der völligen Überlegenheit der Verbündeten gegen das auf sich allein gestellte Bulgarien, musste dieses einem Friedensvertrag zustimmen. Die Unterzeichnung fand am 10. August 1913 statt und das Land wurde gezwungen, fast alle Gebiete abzutreten welches es im ersten Balkankrieg erobern konnte.

 

Der Balkan im 10. und 11. Jahrhundert

Der Balkan im 10. und 11. Jahrhundert

 

Der Balkan im 14. und 15. Jahrhundert

Der Balkan im 14. und 15. Jahrhundert

 

Der Balkan im 19. Jahrhundert

Der Balkan im 19. Jahrhundert

 

Der Balkan bis 1915

Der Balkan bis 1915

 

 

 

Die Folgen der Balkankriege:

Die Balkankriege waren nicht nur Inbegriff der Autonomie Bestrebungen der Balkanländer gegenüber dem osmanischen Reich und Österreich-Ungarn, sondern diente in vieler Hinsicht auch einem Stellvertreterkrieg der europäischen Großmächte, die ihren Einfluss auf dem Balkan ausdehnen wollten.

Geprägt waren die Kriege besonders von dem brutalen Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung, die unter den jeweiligen Besatzern besonders zu leiden hatten. Ganze Landstriche wurden durch Vertreibung oder Massenmorde ethnisch gesäubert, was die Verhältnisse der Balkanländer bis in die heutige Zeit vergiftet hat.

Die entscheidende Folge der Balkankriege war der Entschluss einiger Länder, die nach dem zweiten Balkankrieg gezogenen Grenzen nicht zu akzeptieren und jede Gelegenheit nutzen zu wollen diese wieder zu revidieren. Dies führte schlussendlich dazu, dass ein serbischer Nationalist den österreichischen Thronfolger erschoss und aus einem Stellvertreterkrieg ein europaweiter Krieg wurde.

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert

Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert Taschenbuch – 17. November 2014

Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert Taschenbuch – 17. November 2014

Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert in 10 Bänden herausgegeben von Ulrich Herbert
Marie-Janine Calic schlägt in diesem Buch analytische Schneisen in die faszinierende Geschichte Jugoslawiens und legt die erste Gesamtdarstellung in deutscher Sprache seit der Auflösung des Vielvölkerstaates vor.

Warum ist Jugoslawien zerfallen? War der gewaltsame Untergang unvermeidlich? Warum hat der heterogene Staat dann überhaupt so lange überlebt? Dieses Buch analysiert, warum und unter welchen Umständen Jugoslawien entstand, was den Vielvölkerstaat über siebzig Jahre zusammenhielt und weshalb er sich schließlich gewaltsam auflöste. Im Mittelpunkt stehen die um die Wende zum 20. Jahrhundert einsetzenden fundamentalen Wandlungsprozesse, die die Ideologien, politischen Systeme, wirtschaftlich-sozialen Beziehungen sowie die Lebensweisen in ganz Europa nachhaltig prägten und auch Jugoslawien im Laufe des 20. Jahrhunderts von einer Agrar- in eine moderne Industriegesellschaft verwandelten. Dadurch wird die jugoslawische Geschichte in die europäische Geschichte mit all ihren wechselseitigen Verflechtungen eingebettet und das Klischeebild des rückständigen, mit unauflösbaren Nationalitätenkonflikten belasteten Balkans korrigiert.

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Die Balkankriege 1912/13 (Trotzki-Bibliothek)

Die Balkankriege 1912/13 (Trotzki-Bibliothek) Taschenbuch – 1. Januar 1996

Die Balkankriege 1912/13 (Trotzki-Bibliothek) Taschenbuch – 1. Januar 1996

Die Kriege, die in den Jahren 1912 und 1913 auf dem Balkan tobten, warfen ihre Schatten auf das 20. Jahrhundert. Sie enthielten im Keim alle jene Spannungen und Gräuel, die den Ersten und Zweiten Weltkrieg und zahlreiche Konflikte in Asien und Afrika prägen sollten. Trotzki, der damals als 33jähriger Revolutionär im Wiener Exil lebte, bereiste den Balkan während dieser Zeit als Korrespondent einer sozialistischen Kiewer Zeitung. Seine Berichte, die in diesem Band gesammelt sind, verbinden eine hervorragende Beobachtungsgabe mit einem tiefen Einblick in die gesellschaftlichen und politischen Ursachen des Geschehens. Der jüngste Krieg in Bosnien verleiht ihnen eine ungeahnte Aktualität. Das russische Original des Werkes war ursprünglich im Jahr 1926 als Band 6 seiner Gesammelten Werke im sowjetischen Staatsverlag erschienen, fiel jedoch kurz danach der stalinistischen Zensur zum Opfer.
Direkt aus dem russischen Original übersetzt, liegt dieses Buch zum ersten Mal in deutscher Sprache vor.

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Unzivilisierte Kriege im zivilisierten Europa?: Die Balkankriege und die öffentliche Meinung in Deutschland, England und Irland 1876-1913 (Krieg in der Geschichte)

Unzivilisierte Kriege im zivilisierten Europa?: Die Balkankriege und die öffentliche Meinung in Deutschland, England und Irland 1876-1913 (Krieg in der Geschichte) Gebundene Ausgabe – 17. September 2008

Unzivilisierte Kriege im zivilisierten Europa?: Die Balkankriege und die öffentliche Meinung in Deutschland, England und Irland 1876-1913 (Krieg in der Geschichte) Gebundene Ausgabe – 17. September 2008

Eine Studie zur medialen Wahrnehmung von Krieg und Gewalt auf dem Balkan, wo sich im Vorfeld des Ersten Weltkrieges die Kriegsrealität des 20. Jahrhunderts ankündigte.Ohne Krieg keine Nation und kein Nationalstaat das wurde im 19. Jahrhundert zu einer europäischen Erfahrung. Die Nation sprach vom Volkskrieg, doch die Staaten suchten ihn im Stil eines Kabinettskrieges zu führen. Der Krieg sollte möglichst nicht auf die Zivilbevölkerung übergreifen.

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Die Verjagten: Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts

Die Verjagten: Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts Broschiert – 2. März 2015

Die Verjagten: Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts Broschiert – 2. März 2015

Das 20. Jahrhundert wird auch als Zeitalter der Vertreibungen bezeichnet. Schon bevor der Erste Weltkrieg ausbrach, wälzten sich über den Kontinent Ströme von Menschen, die vor ethnischen Verfolgungen flohen. Und noch im letzten Viertel des Jahrhunderts gab es Zwangsmigrationen, ausgelöst vor allem durch den Zusammenbruch des kommunistischen Systems. Jan M. Piskorski legt mit seinem preisgekrönten und auf breiter Quellen- und Literaturbasis geschriebenen Buch eine Geschichte dieser Vertreibungen vor. Ein leidenschaftliches, mahnendes, mitunter auch provokantes Buch, das man nicht unberührt aus der Hand legt.

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Der russisch-japanische Krieg https://www.militaer-wissen.de/der-russisch-japanische-krieg/ Tue, 12 Jul 2016 09:16:57 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7416 In den Jahrzehnten nach dem Bürgerkrieg in Japan (1863 bis 1868) modernisierte Japan seine Marine und Landstreitkräfte konsequent und betrieb eine äußerst aggressive Außenpolitik zur Ausdehnung seines Machtbereiches. In dem Krieg mit China von 1894 und 1895 konnte sich Japan Taiwan einverleiben. Zudem kontrollierte es die koreanische Halbinsel, die zwar offiziell unabhängig waren aber insgeheim ein Vasallenstaat Japans waren. Das Weiter lesen

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In den Jahrzehnten nach dem Bürgerkrieg in Japan (1863 bis 1868) modernisierte Japan seine Marine und Landstreitkräfte konsequent und betrieb eine äußerst aggressive Außenpolitik zur Ausdehnung seines Machtbereiches. In dem Krieg mit China von 1894 und 1895 konnte sich Japan Taiwan einverleiben. Zudem kontrollierte es die koreanische Halbinsel, die zwar offiziell unabhängig waren aber insgeheim ein Vasallenstaat Japans waren.

Das russische Zarenreich, besonders die militärischen Führer, blickten mit Sorge auf die Ausdehnungen Japans bis hin an die russischen Grenzen. Zu den ersten politischen Spannungen führte die Pachtung Russlands von der mandschurischen Halbinsel Liaodong und die dortige Errichtung einer Marinebasis. Als Russland im Jahre 1900 die gesamte Mandschurei im Norden Chinas besetzte und von ihrer neuen Marinebasis Port Arhur nach Sibirien eine Eisenbahnlinie anlegen wollte, eskalierten die Spannungen und führten zum Krieg.

 

Asien im 18. Jahrhundert

Asien im 18. Jahrhundert

 

 

 

Der Beginn des Krieges:

Nach dem Boxeraufstand in der Mandschurei um 1900 wurde politisch vereinbart, dass sich Russland aus den besetzten Gebieten wieder zurück ziehen sollte. Bis 1903 kam das Zarenreich der Vereinbarung jedoch nicht nach, da es weiterhin auf dem im Westen der Mandschurei gelegenen Hafen Port Arthur angewiesen war, um wenigstens eine eisfreie Marinebasis im Pazifik zu besitzen. Der ehemalige Hauptstützpunkt Wladiwostok frierte in den Wintermonaten zu und war somit für die Marine in dieser Zeit unbrauchbar.

Japan sah sich nun gezwungen, die politischen Spannungen mit Russland militärisch zu lösen um auch die russischen Ansprüche zu unterbinden sich in dem Gebiet weiter auszudehnen. Der japanische Admiral Togo Heihachiro wurde somit beauftragt, das in Port Arthur gelegene 1. pazifische Geschwader der Russen anzugreifen. Der Angriff erfolgte im Februar 1904 als 10 japanische Zerstörer in der Nacht einen Torpedoangriff durchführten. Getroffen werden konnte jedoch kein einziges russisches Schiff und als die Hafenabwehr mit ihren Scheinwerfer begann die Bucht abzusuchen, musste der Angriff abgebrochen werden. Ein weiterer Angriff fand in den Morgenstunden statt, doch durch die Küstenbatterien kamen die japanischen Kriegsschiffe nicht nah genug heran um das Feuer auf die russischen Schiffe zu eröffnen, somit blieb den Japanern nur noch die Blockade des Hafens.

 

Admiral Tōgō Heihachirō

Admiral Tōgō Heihachirō

 

 

 

Der Angriff vom Land:

Nachdem es der japanischen Marine nicht gelungen war die russischen Kriegsschiffe zu versenken, wurde von der Landseite aus mit einem Angriff begonnen. Im August 1904 begannen die Sturmangriffe der Japaner auf die russischen Stellungen, die einen ersten Eindruck auf die blutigen Kämpfe des ersten Weltkrieges machten. Hierbei feuerte die japanische Artillerie auf die russischen Stellungen, anschließend begannen die Infanteristen die mit Stacheldraht befestigten Anhöhen zu stürmen die mit Maschinengewehren die Angreifer zu tausenden niedermähten. Besonders heftig waren die Kämpfe um die Höhe 203, die nicht nur am stärksten befestigt war sondern auch den Hafen kontrollierte. Erst am 5. Dezember gelang es den Japanern die Stellungen in einem Mann gegen Mann Kampf zu erobern. Am 2. Januar 1905 kapitulierten die restlichen russischen Truppen.

 

Japanische Soldaten

Japanische Soldaten

 

 

 

Die Seegefechte:

Kurz nach dem Angriff über Land lief das 1. pazifische Geschwader der Russen am 10. August 1904 aus um sich mit der restlichen Flotte in Wladiwostok zu vereinen. Der japanische Admiral Togo war auf das Auslaufen völlig unvorbereitet und musste 4 Schlachtschiffe und 2 Kreuzer hinterherschicken. Da die russischen Schiffe deutlich langsamer waren als die japanischen, konnten diese sie einholen und zum Gefecht stellen. Bei diesem Gefecht wurde zwar Admiral Togos Flagschiff Mikasa, eines der modernsten Schlachtschiffe seiner Zeit, schwer beschädigt, die russischen Schiffe mussten jedoch schwerere Schäden hinnehmen. So wurde bei einem Treffer der Brücke des russischen Flagschiffes Zessarewitsch der Kapitän sowie alle höheren Offiziere getötet. Zum Ende des Tages hatten die Russen 1 Schlachtschiff und 2 Kreuzer verloren und mussten nach Port Arthur zurückkehren. Nach der Niederlage spielte das 1. pazifische Geschwader keine Rolle in dem Konflikt mehr.

 

Japanisches Schlachtschiff Mikasa

Japanisches Schlachtschiff Mikasa

 

 

 

Die Eroberung der Mandschurei:

Neben der Belagerung und dem Angriff auf Port Arthur marschierten japanische Truppen auch durch Korea um die russischen Truppen im Süden der Mandschurei anzugreifen. Im Mai 1904 marschierten die japanischen Soldaten in das Gebiet ein, drängten die russischen Truppen immer weiter zurück bis es im August bei Liaoyang zu einem Zusammentreffen zwischen rund 125.000 japanischen und 158.000 russischen Soldatebn kam.

Die Russen versuchten mit 2 Sturmangriffen durch die japanischen Stellungen zu brechen und diese wieder zurück zu drängen. Beide Angriffe konnten abgewehrt werden. Nachdem die Japaner rund 23.000 Mann und die Russen rund 18.000 verloren hatten, lies der russische General Kuropatkin seine Truppen in die mandschurische Hauptstadt Mukden zurückziehen.

 

Die russische Armee auf dem Rückzug nach der Schlacht von Mukden

Die russische Armee auf dem Rückzug nach der Schlacht von Mukden

 

Im Februar und März 1905 begannen 270.000 japanische Soldaten den Angriff auf die Stadt. Eine der japanischen Armeen griff diese auf der linken Flanke an während der Hauptteil das Zentrum und die rechte Flanke angriffen. Trotz der Befestigungen durch Maschinengewehre gelang es den Japanern unter hohen Verlusten die Verteidigung zu durchbrechen und die Russen in den Norden zu vertreiben. Damit war die Mandschurei vollständig in japanischer Hand.

 

 

 

Der entscheidende Sieg:

2 Monate nachdem die Mandschurei in japanische Hände fiel, kam es zu einem Aufeinandertreffen zwischen der russischen und der japanischen Flotte in der Straße von Tsushima zwischen Korea und Japan. Vom 27. bis 28. Mai 1905 tobte hier die größte Seeschlacht seit Trafalgar und die letzte in der noch Panzerschiffe eingesetzt wurden. Nachdem die russische Marine 17 ihrer 28 Schiffe verloren und 5 erbeutet wurden, mussten sie sich zurück ziehen.

Durch die Vermittlung der USA wurde im September 1905 der Frieden von Portsmouth geschlossen. In diesem Friedensvertrag wurde der Abzug der russischen und japanischen Streitkräfte aus der Mandschurei vereinbart. Zudem musste Russland die Halbinsel Liaodong und die südliche Hälfte der Insel Sachalin an Japan übergeben.

Damit waren die russische Ambitionen in dem pazifischen Raum beendet und Japan konnte seine Vormachtstellung in den Gebieten sichern. Zudem zeigte sich erstmals, die Unterlegenheit einer europäischen Großmacht gegenüber einem nicht europäischem Land.

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der russisch-japanische Krieg bis zum Falle Port Arthurs

 Der russisch-japanische Krieg bis zum Falle Port Arthurs Taschenbuch – Oktober 2011


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Meine Erlebnisse waehrend des russisch-japanischen Krieges 1904/1905

 Meine Erlebnisse waehrend des russisch-japanischen Krieges 1904/1905 Taschenbuch – 31. Mai 2014


Meine Erlebnisse waehrend des russisch-japanischen Krieges 1904/1905 Taschenbuch – 31. Mai 2014

Der russisch-japanische Krieg begann mit der Belagerung der russischen Flotte in Port Arthur (heute Dalian). Japan beabsichtigte, den Hegemonialansprüchen Russlands in Korea und der Mandschurei entgegen zu treten, da Japan diese Gebiete ebenfalls für sich beanspruchte. Versuche der russischen Seite, die eingeschlossene Flotte auf dem Seeweg nach Wladiwostok zu retten, scheiterten. Im Zuge der folgenden Belagerung und schließlich Einvernahme von Port Arthur durch die Japanische Armee - nach einigen der größten und blutigsten Feldschlachten überhaupt - wurde die russische Flotte vernichtend geschlagen. Carl Prinz von Hohenzollern nahm als abgeordneter Beobachter des Deutschen Kaisers im japanischen Hauptquartier an den Kampfhandlungen teil. Sein im Jahre 1911 erstmals veröffentliches Manuskript beschreibt detailliert die taktische Vorgehensweise der japanischen Führung, aber auch die grausamen Verhältnisse auf den Schlachtfeldern mit über 100.000 Toten.

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Der russisch-japanische Krieg

 Der russisch-japanische Krieg Taschenbuch – 10. Januar 2013


Der russisch-japanische Krieg Taschenbuch – 10. Januar 2013

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Der Russisch-Japanische Krieg 1904/05: Anbruch einer neuen Zeit

 Der Russisch-Japanische Krieg 1904/05: Anbruch einer neuen Zeit Taschenbuch – 1. April 2008


Der Russisch-Japanische Krieg 1904/05: Anbruch einer neuen Zeit Taschenbuch – 1. April 2008

Asien rückt uns in der gegenwärtigen Globalisierung näher, und mit ihm auch seine Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Wie in diesem Band gezeigt wird, war der Krieg von 1904/05 kein isoliertes Ereignis im „Fernen Osten“.
Als Japans Sieg über Russland vor gut hundert Jahren in der ganzen Welt Erstaunen hervorrief, mischte sich in die
Bewunderung für das aufstrebende Land auch Besorgnis: Wurden in diesem Krieg nicht die Auswirkungen der „Gelben Gefahr“ sichtbar? Auf der anderen Seite erkannte Präsident Theodore Roosevelt, der den Friedensschluss von Portsmouth/USA vermittelte, an, dass mit Japan erstmals ein nichtwestliches Land in den Kreis der „zivilisierten Nationen“ aufgestiegen war. Der Band versammelt Beiträge von Historikern und historisch arbeitenden Regionalwissenschaftlern der Universität Heidelberg, die anlässlich der hundertsten Wiederkehr des Ereignisses neueste Forschungsergebnisse vorstellen. Neben Analysen der innen- und außenpolitischen Situation der beiden Kriegsgegner Russland und Japan wird der Kontext des Krieges für die „Orientalische Frage“ in Europa, aber auch für die USA, China, Korea und Indien untersucht. Es zeigt sich, dass dieser Krieg kein fernes Ereignis war, sondern Teil der Weltgeschichte.

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Der spanisch-amerikanische Krieg https://www.militaer-wissen.de/der-spanisch-amerikanische-krieg/ Tue, 12 Jul 2016 08:34:11 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7412 Nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges entwickelte sich die USA in der Karibik und dem Pazifik zu einer militärischen und wirtschaftlichen Großmacht. Auch territorial dehnte sich das Land weiter aus. 1867 kaufte es von Russland für 7,2 Millionen Dollar die Region Alaska. Im gleichen Jahr annektierte die USA die Midway Insel im Pazifik und erhielten das Recht, einen Marinestützpunkt in Weiter lesen

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Nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges entwickelte sich die USA in der Karibik und dem Pazifik zu einer militärischen und wirtschaftlichen Großmacht. Auch territorial dehnte sich das Land weiter aus. 1867 kaufte es von Russland für 7,2 Millionen Dollar die Region Alaska. Im gleichen Jahr annektierte die USA die Midway Insel im Pazifik und erhielten das Recht, einen Marinestützpunkt in Pearl Harbor auf Hawaii zu errichten. 1898 annektierte die USA die gesamte Inselgruppe Hawaii.

Im Gegenzug zu der US Erweiterung verlor Spanien immer mehr seines ehemaligen Territoriums in Nordamerika und im Pazifik. Ende des 19. Jahrhunderts beschränkten sich dessen Besitztümer nur noch auf Kuba, Puerto Rico, den Philippinen und Guam. Doch nach und nach machten sich auch in den letzten Kolonien Unabhängigkeitsbewegungen bemerkbar. So herrschte von 1868 bis 1878 auf Kuba der erste Unabhängigkeitskrieg, der jedoch niedergeschlagen werden konnte. 1895 begann der zweite Unabhängigkeitskrieg der nicht nur die spätere Unabhängigkeit zur Folge hatte sondern auch das militärische Eingreifen der USA und einem damit Verbundenen Krieg mit Spanien.

 

 

 

Der kubanische Unabhängigkeitskrieg:

Die kubanische Unzufriedenheit mit der spanischen Herrschaft begründeten sich auf die Beschränkungen die dem Handel Kubas auferlegt waren und der Inkompetenz der spanischen Regierung. So kam es, dass ab 1895 unter der Führung von José Marti der zweite Unabhängigkeitskrieg gegen die spanische Besatzung geführt wurde. Diese begann zunächst im Osten der Insel, doch bereits 1 Jahr später erreichte die Revolte die Außenbezirke der Hauptstadt Havannas.

Der spanische Gouverneur General Valeriano Weyler versuchte die Revolte von Rest der Bevölkerung zu trennen, indem er einige Städte zu Festungen ausbaute und die Bevölkerung dort internierte. Zwar waren diese befestigten Städte eigentlich als Zufluchtsorte für Getreue Spaniens gedacht, tatsächlich ähnelten die Städte Konzentrationslager in denen die Versorgung der dort lebenden Menschen völlig unzureichend war und somit innerhalb eines Jahres rund 300.000 Zivilisten an Hunger starben.

Dieses Sterben löste Seitens der in den USA lebenden kubanischen Immigranten Entsetzen aus und die Regierung wurde aufgefordert einzugreifen. Der US Regierung kam diese Gelegenheit nicht ungelegen, dachten doch viele Abgeordnete daran, durch ein Eingreifen in Kuba den Handel mit dem Land zu verstärken, mit Spanien die letzte Kolonialmacht aus Nordamerika zu vertreiben und den politischen Einflussbereich der USA auszuweiten.

Den letzten und ausschlaggebenden Grund für ein militärisches Handeln der USA sorgte der Verlust der USS Maine, die entgegen des Protestes der spanischen Regierung in den Hafen von Havanna einlief um die dort lebenden US Bürger zu schützen. Am 15. Februar 1898 explodierte das Schiff und sank im Hafenbecken, 266 Seeleute fanden dabei den Tod. Zwar konnte Spanien die Schuld für die Explosion nicht eindeutig bewiesen werden, trotzdem erklärte die USA Spanien am 21. April 1898 den Krieg.

 

Die USS Maine im Hafen von Havanna

Die USS Maine im Hafen von Havanna

 

 

 

Der Krieg im Pazifik:

Die erste Auseinandersetzung zwischen den USA und Spanien fanden in einem Seegefecht in den Philippinen statt. Der US Commodore George Dewey, dem das US Asiengeschwader unterstellt war und zu der Zeit in China ankerte, erhielt den Auftrag, die spanischen Schiffe in einem Hafen in den Philippinen anzugreifen. Mit 6 Kriegsschiffen und 3 Unterstützungsschiffen machte er sich auf den Weg und traf in der Nacht zum 30. April vor der Bucht von Manila ein. Die US Kriegsschiffe eröffneten das Feuer auf die dort ankernen spanischen Schiffe und konnten trotz Gegenwehr der Küstenbatterien 6 Schiffe zerstören. Das 7. und letzte Schiff der Spanier wurde von seinem Kapitän selbst versenkt damit es nicht in feindliche Hände fiel.

Anschließend konnten eine Armee aus US und philippinischen Soldaten die Insel erobern. Als am 13. August die Hauptstadt Manila eingenommen wurde, verweigerten die US Truppen ihren Verbündeten jedoch den Zugang, was nicht nur zu diplomatischen Spannungen, sondern auch in einen philippinisch-amerikanischen Krieg von 1899 bis 1913 endete.

Im Westpazifik wurde dem Kapitän Henry Glass des US Kreuzers USS Charlston der Befehl erteilt, die Insel Guam anzusteuern und diese zu erobern. Am 20. Juni traf das Kriegsschiff bei der Insel ein und eröffnete das Feuer auf das spanische Fort Santa Cruz. Der spanische Kommandeur war zu dieser Zeit nicht über den aktuellen Stand zwischen Spanien und den USA informiert gewesen und begab sich auf das US Kriegsschiff. Dort fragte er nach etwas Pulver um den Salut zu erwidern. Der Kapitän Glass klärte ihn über den Kriegszustand auf, lies ihn festnehmen und mit einer Eskorte zurück auf die Insel schicken um die Übergabe vorzubereiten. Am 21. Juni wurde die Insel offiziell übergeben und die dort stationierten 54 spanischen Soldaten entwaffnet.

 

 

 

Der Krieg in der Karibik:

Um die spanischen Soldaten von Kuba zu vertreiben und die Insel einzunehmen begannen die USA am 1. Juli mit der Landung von rund 15.000 Soldaten. Diese sollten mit der Unterstützung von rund 4.000 kubanischen Guerilla Kämpfern die Stadt Santiago de Cuba im Südosten einnehmen. Der Weg zu der Stadt war jedoch im Norden durch die spanischen Stellungen bei El Caney und San Juan Hill versperrt. Als die Angriffe begannen, konnten die spanischen Verteidiger bei El Caney mit 500 Mann rund 8.000 US Soldaten binden, die an der Hauptschlacht um San Juan Hill fehlten. Trotzdem gelang es der US Armee zunächst den Kettle Hill einzunehmen bevor Infanteristen die Stacheldrahtsperren zum San Juan Hill überwinden und die dortigen Stellungen einnehmen konnten.

 

Angriff der Rough Riders am San-Juan-Hügel

Angriff der Rough Riders am San-Juan-Hügel

 

Auf See konnten US Marineinfanteristen deutlich einfacher die Bucht von Guantánamo einnehmen und anschließend als Stützpunkt für ihre Schiffe nutzen. So blockierte die US Navy kurz darauf den Hafen von Santiago de Cuba und verhinderte so das Auslaufen des spanischen Hauptverbandes. Am 3. Juli versuchten es trotz der Blockade 6 spanische Schiffe diese zu durchbrechen, wurden aber von den US Kriegsschiffen zerstört.

 

Der spanische Kreuzer Cristóbal Colón, der im Juli 1898 bei Santiago de Cuba versenkt wurde

Der spanische Kreuzer Cristóbal Colón, der im Juli 1898 bei Santiago de Cuba versenkt wurde

 

Um die kubanische Hauptstadt San Juan einzunehmen, begannen bereits am 12. Mai 12 US Kriegsschiffe den Beschuss des Hafens mit anschließender Blockade. Im Juli konnten 3.300 Marineinfanteristen eine Landeoperation durchführen, womit ohne großen Widerstand die Stadt eingenommen werden konnte.

 

Mit dem Friedensvertrag am 12. August endeten die Kriegshandlungen zwischen Spanien und den USA. Bis 1902 blieb Kuba dem US Militär unterstellt, erst danach wurde die Insel unabhängig. Der Marine Stützpunkt in Guantánamo wurde von der US Navy gepachtet und ist bis heute unter der US Verwaltung.

 

Der französische Botschafter in den USA Jules Cambon unterzeichnet im Namen Spaniens am 1. Mai 1899 die Ratifikationserklärung des Vertrags

Der französische Botschafter in den USA Jules Cambon unterzeichnet im Namen Spaniens am 1. Mai 1899 die Ratifikationserklärung des Vertrags

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Der spanisch-amerikanische Krieg des Jahres 1898. Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen

 Der spanisch-amerikanische Krieg des Jahres 1898. Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen Taschenbuch – 30. Januar 2014


Der spanisch-amerikanische Krieg des Jahres 1898. Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen Taschenbuch – 30. Januar 2014

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,0, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Spanisch-Amerikanische Krieg (Splendid Little War) war eine militärische Auseinandersetzung zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Königreich Spanien von April bis August 1898. Er endete mit der Besetzung Kubas, Puerto Ricos, Guams und der Philippinen durch die USA und für Spanien mit dem Verlust seiner letzten bedeutsamen Kolonien. Dieser Krieg steht unter anderem für den Anfang einer Politik der Vereinigten Staaten von Amerika, ihre Interessensgebiete über das nordamerikanische Festland hinaus auszuweiten. Dieser sog. Splendid Little War besiegelte das Ende der spanischen Kolonialherrschaft, wobei sich die Kampfhandlungen nicht nur auf die Anlandung von US-Truppen in Kuba und Puerto Rico beschränkten, sondern auch Marineoperationen gegen spanische Flottenstützpunkte im Pazifik umfassten, wobei am 1. Mai 1898 die spanische Flotte in der Bucht von Manila, der Hauptstadt der Philippinen, versenkt wurde. Das Königreich Spanien musste im Pariser Frieden vom Dezember 1898 sowohl Puerto Rico (inklusive der Spanischen Jungferninseln), Guam als auch die Philippinen an die Vereinigten Staaten von Amerika abtreten und erhielt dafür von den USA eine Entschädigungssumme von 20 Millionen US-Dollar. Kuba wurde, wie im sog. Teller-Amendment festgelegt, im Jahre 1902 formal unabhängig, blieb aber zunächst unter US-Militärverwaltung. Der Kolonialkrieg der USA auf den Philippinen kann als eine direkte Folge des Spanisch-Amerikanischen Krieges gesehen werden. Bereits seit dem Jahre 1896 war es durch die philippinische Unabhängigkeitsbewegung zur Erhebung gegen die spanischen Kolonialherrn gekommen, deren Gallionsfigur Emilio Aguinaldo war, der im Juni 1898 die Philippinen für unabhängig erklärte.

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Die Hearst-Presse und der Spanisch-Amerikanische Krieg 1898

 Die Hearst-Presse und der Spanisch-Amerikanische Krieg 1898 Taschenbuch – 20. November 2013


Die Hearst-Presse und der Spanisch-Amerikanische Krieg 1898 Taschenbuch – 20. November 2013

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,0, Technische Universität Berlin (Fachbereich Medienwissenschaft), Veranstaltung: Medienpersoenlichkeiten im 20. Jh., 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zusammenhang mit dem massiven Einsatz von Propaganda von nicht-staatlich gelenkten Medien ist der Name des Medienmoguls William Randolph Hearst und sein New York Journal nicht wegzudenken. Dies wird besonders am Beispiel des Spanisch-Amerikanischen Krieges von 1898 deutlich. Diese Arbeit verfolgt zwei Ziele. Einerseits wird versucht darzustellen, wie Gräueltaten" der Spanier als Besatzungsmacht auf Kuba durch die Hearst-Presse in den Vereinigten Staaten von Amerika durch die Hearst-Presse an die Öffentlichkeit kamen. Dieser anfangs nicht wahrgenommenenwahrgenommene Konflikt wurde von der sich im Entwicklungs- und Experimentierstadium befindliche Boulevardpresse New York Citys zum Agenda-Setting im Auflagenkampf verwendet. Andererseits geht es um den Einfluss des Medienmoguls auf die Politik der Vereinigten Staaten, und damit auch um den Einfluss der Medien in der Frage von auf Krieg und Frieden. Im Jahr 2003 haben die USA wieder einen Krieg geführt. Entsprechende in den Krieg treibende Propaganda, - als seriöse Berichterstattung verkauft, - beeinflusst die Einstellungen der Amerikaneramerikanischen Öffentlichkeit, die der Politiker und damit die Politik der Vereinigten Staaten bis zum heutigen Tag.

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Theodore Roosevelt und das Männlichkeitsbild im spanisch-amerikanischen Krieg von 1898: Rough Riders und die Schlacht am San Juan

 Theodore Roosevelt und das Männlichkeitsbild im spanisch-amerikanischen Krieg von 1898: Rough Riders und die Schlacht am San Juan Taschenbuch – 4. März 2014


Theodore Roosevelt und das Männlichkeitsbild im spanisch-amerikanischen Krieg von 1898: Rough Riders und die Schlacht am San Juan Taschenbuch – 4. März 2014

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Amerika, Note: 1,7, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät - Historisches Seminar), Veranstaltung: Auf dem Weg zu einer neuen Ordnung: Die USA um 1900, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit ergründet ausgehend von der Person Theodore Roosevelts, dem späteren Präsidenten der Vereinigten Staaten und seiner, Rough Riders genannten, First Volunteer Cavalry in ihrer legendär gefochtenen Schlacht am San Juan Hügel, die Auffassung von Männlichkeit in jener Zeit. Dazu wird in drei Schritten vorgegangen. Der erste Teil wird sich einer historischen Grundlegung widmen, die erstens den Ablauf und die Bedeutung des Spanisch-Amerikanischen Krieges von 1898 beleuchtet und anschließend einen kleinen Überblick über das Leben von Theodore Roosevelt geben wird, dessen Spitzname Teddy als Symbol für die künstliche Projektion eines natürlichen animalischen Männlichkeitsideal steht. Darauf aufbauend wird der zweite Teil unter Verwendung von Briefen TRs, welche seine Sicht auf die Schlacht am San Juan Hügel und die darin involvierten Personen widergeben; die Perspektive auf die Männlichkeitsvorstellung der Epoche situativ und lokal begrenzt analysiert werden. Der konkludierende dritte Abschnitt wird die Analyse insbesondere auf die Person Theodore Roosevelt zuspitzen und dessen Männlichkeitsvorstellung für die US-Gesellschaft generell näher betrachten.

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Die amerikanischen Indianerkriege https://www.militaer-wissen.de/die-amerikanischen-indianerkriege/ Tue, 12 Jul 2016 07:47:17 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7408 Bereits mit der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika aus den damaligen 13 Kolonien an der Ostküste Nordamerikas, war abzusehen, dass dessen Expansion weiter nach Westen führt und damit unweigerlich zu Konflikten mit den einheimischen Indianerstämmen. Mit dem Indian Removal Act von 1830 wurde die Vertreibung der Indianer offiziell von der amerikanischen Politik nicht nur gebilligt sondern auch gefördert. Mit Weiter lesen

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Bereits mit der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika aus den damaligen 13 Kolonien an der Ostküste Nordamerikas, war abzusehen, dass dessen Expansion weiter nach Westen führt und damit unweigerlich zu Konflikten mit den einheimischen Indianerstämmen.

Mit dem Indian Removal Act von 1830 wurde die Vertreibung der Indianer offiziell von der amerikanischen Politik nicht nur gebilligt sondern auch gefördert. Mit diesem Gesetz war nun möglich, die Indianer in die unbesiedelten Gebiete westlich des Mississippi zu vertreiben und das zurückgelassene Land den amerikanischen Siedlern zu überstellen. Daraufhin kam es immer wieder zu Aufständen, unter anderem der Sac und Fox in den  Bundesstaaten Illinois und Wisconsin um 1832, der Creek in Georgia und Alabama um 1836 sowie der Seminolen in Florida um 1837.

Doch auch nach der Vertreibung der Indianer wandten sich die Siedler immer weiter dem Westen zu.

 

Die Indianische Bevölkerung Nordamerikas um 1700

Die Indianische Bevölkerung Nordamerikas um 1700

 

 

 

Die ersten Auseinandersetzungen:

Die ersten richtigen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Indianern und den Siedlern fanden 1862 in Minnesota statt, als die US Regierung ihre eigenen Gesetze nicht schnell genug Ratifizieren konnten, was die Überstellung von Indianer Gebieten gegen Geld und Waren vorsah. So kam es zu Übergriffen der Dakota auf Siedler, was sich rund 3 Monate lang hinzog bis der Konflikt mit der Erhängung von 38 Indianern am 26. Dezember 1862 beendet wurde. Die restlichen Angehörigen des Stammes vertrieb man nach Nebraska und South Dakota, wobei ihr eigentliches Land an die USA abgetreten werden musste.

1864 kam es zu einem weiteren Konflikt in Colorado, als der dortige Stammeshäuptling der Cheynne und Arapaho um Frieden zwischen seinen militanten Kriegern und den eintreffenden Goldschürfer bat. Im Fort Lyon wurden die Gespräche geführt, wobei die Indianer später in ihrem Lager von rund 700 Soldaten der Colorado Miliz unter der Führung von Oberst John Chivington angegriffen wurden. Der Häuptling selbst überlebte den Angriff, jedoch starben rund 150 Indianer was zur Folge hatte, dass sich in diesem Gebiet ein 1 jähriger Konflikt zwischen den Indianern und der US Army abspielte. Überfälle, Guerillakrieg und Massaker prägten diesen Konflikt.

Ebenfalls nach dem Fund von Gold brach in der Region von Montana ein ähnlicher Konflikt zwischen Indianer des Sioux Stammes und Goldschürfern aus. Nachdem die Indianer mehrere Angriffe auf die Schürfer verübt hatten, entschloss sich das US Militär in dem Gebiet 3 Forts anzulegen. Diese wurden von den Indianern mehrfach angegriffen und Reisende als Geiseln genommen. Als der Hauptmann William Fetterman am 21. Dezember 1866 mit rund 80 Soldaten versuchte die Geiseln zu befreien, wurden sie in einen Hinterhalt gelockt und vollständig massakriert. Weitere 2 Jahre dauerte der Konflikt in dieser Region bis der Häuptling Red Cloud als erster Häuptling mit der USA einen Friedensvertrag schließen konnte, der die Aufgabe der Forts und den Rückzug der Goldschürfer beinhaltete. Für die Indianer wurde zudem in South Dakota (einschließlich der Black Hills) ein großes Reservat geschaffen.

 

Sioux-Anführer Red Cloud (rechts) und American Horse II (1891)

Sioux-Anführer Red Cloud (rechts) und American Horse II (1891)

 

 

 

Der Rückfall der US Regierung:

Der Friedensvertrag mit den Indianern hielt lediglich 6 Jahre. Nachdem in den Black Hills ebenfalls Gold gefunden wurde drängten auch in diese Region die Goldschürfer, was erneut zu Konflikten mit den dort lebenden Indianern führte. Die Häuptlinge der Sioux und Cheyenne Sitting Bull und Crazy Horse wehrten sich mit ihren Kriegern verbissen gegen die eindringenden Siedler. 1876 reagierte die US Regierung indem sie 3 Armeen der US Armee in das Gebiet entsendete um gegen die Indianer vorzugehen. Den größten Sieg konnten die Sioux Indianer während der Schlacht am Little Big Horn erringen, als sie die Kavallerie Einheit von Oberstleutnant George Custer einkreisten und anschließend 225 Soldaten massakrierten. Erst mit den zusätzlichen Soldaten die 1881 eingesetzt wurden, konnten die Indianer besiegt und zur Kapitulation gezwungen werden.

 

Sitting Bull ca.1885

Sitting Bull ca.1885

 

 

 

Das Ende der Indianerkriege:

Ende des 19. Jahrhunderts befanden sich die meisten der noch übrig gebliebenen Stämme in Reservaten. Nur noch selten gab es einige Ausbrüche, die von der US Armee jedoch schnell wieder zerschlagen wurden. Somit waren zwar die kriegerischen Konflikte überwiegend beigelegt, jedoch lebten die Indianer in ihren zugeteilten Gebieten unter teils erbärmlichen Verhältnissen. Zum einen waren die Gebiete in der Regel zu klein um die dort lebenden Bewohner ausreichend versorgen zu können, zum anderen waren den Indianern durch die fast vollständige Ausrottung der Büffel die Lebensgrundlage entzogen worden.

 

 

 

Interessant zu wissen:

Bei der Ankunft der ersten europäischen Siedler in Nordamerika lebten dort nach Schätzungen rund 10 Millionen Indianer. Im Jahre 1900 war deren Zahl durch Kriege, Krankheiten und Hungersnöte auf rund 250.000 geschrumpft.

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Red Clouds Krieg: Der indianische Sieg über die Vereinigten Staaten (Die Indianerkriege)

 Red Clouds Krieg: Der indianische Sieg über die Vereinigten Staaten (Die Indianerkriege) Gebundene Ausgabe – 1. April 2016


Red Clouds Krieg: Der indianische Sieg über die Vereinigten Staaten (Die Indianerkriege) Gebundene Ausgabe – 1. April 2016

Zwischen 1866 und 1868 tobten im Norden des heutigen US-Bundesstaates Wyoming erbitterte Indianerkämpfe. Der Sioux-Häuptling Red Cloud hatte den Vereinigten Staaten den Krieg erklärt. Vorausgegangen waren große Goldfunde in Montana, und sowohl Goldgräber als auch Frachtwagenfirmen, die einen kurzen Weg in die Goldfelder suchten, durchquerten unter Bruch alter Verträge das Indianerland.
Verhandlungen über Wegerechte verliefen im Sand. Noch bevor die Indianer zustimmen oder ablehnen konnten, schuf die Regierung vollendete Tatsachen. Sie ließ mehrere Forts entlang des sogenannten „Bozeman Trails“ errichten, um die Reisenden zu schützen.
Red Cloud brach daraufhin jegliche Verhandlungen ab und begann einen Kampf, der als „RED CLOUD’S KRIEG“ in die Geschichte eingegangen ist.
Zu den Höhepunkten gehörten das „Fetterman-Massaker“, bei dem sich ein junger Krieger namens Crazy Horse profilierte und ein 80 Mann starkes Armeekommando vollständig unterging, und die „Wagenkasten-Schlacht“.
Am Ende musste die US-Armee kapitulieren. Red Cloud zog 1868 als Sieger in Fort Laramie ein und unterschrieb einen Vertrag, dessen Bedingungen er diktiert hatte. Die Armee musste die Forts am Bozeman Trail räumen; sie gingen in Flammen auf.
Der Friede hielt zwar nur bis zur Entdeckung des Goldes in den Black Hills, aber Red Cloud hatte für sein Volk einen der größten indianischen Siege erstritten.
Er steht manchmal ein wenig im Schatten so charismatischer Gestalten wie Sitting Bull, Crazy Horse und Chief Joseph. Red Cloud hatte jedoch schon früh erkannt, daß man nicht nur als Kriegsführer Erfolg haben musste, sondern auch mit einer politischen Strategie. Er war nicht nur Kriegshäuptling, sondern auch ein geschickter Diplomat, der in Washington eine ebenso starke Rolle spielte wie in den Tipidörfern auf den Plains.
Eine sorgfältig fundierte Dokumentation aus der Feder eines kenntnisreichen amerikanischen Wissenschaftlers. Ins Deutsche übersetzt von dem Amerika-Fachmann Dietmar Kuegler.

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Die Geschichte des Sitting Bull

 Die Geschichte des Sitting Bull. Gebundene Ausgabe – 21. März 2016


Die Geschichte des Sitting Bull. Gebundene Ausgabe – 21. März 2016

Der zehnjährige David vom Stamm der Sicangu Lakota kennt Tatanka Iyotake, besser bekannt als Sitting Bull, nur als eine mythische Gestalt seines Volkes. Als er seinen Großvater besucht, erfährt er von ihm die wahre Geschichte des berühmten Häuptlings und Medizinmanns der Lakota. Am Lagerfeuer des alten Mannes taucht er ein in eine längst vergangene Zeit, in die faszinierende Welt des amerikanischen Westens – die spannende Lebensgeschichte Sitting Bulls.
In dieser großartig illustrierten, auf historischen Tatsachen beruhenden Erzählung für Jung und Alt wird die wechselvolle Geschichte des Jägers, Sonnentänzers, Kriegers, Geheimnismanns, Kriegshäuptlings und Showmanns Sitting Bull zu neuem Leben erweckt.

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Der blutige Ohio: Nordamerikas Indianerkämpfer im Kampf um das Ohiobecken 1763-1795

 Der blutige Ohio: Nordamerikas Indianerkämpfer im Kampf um das Ohiobecken 1763-1795 Broschiert – 23. Februar 2012


Der blutige Ohio: Nordamerikas Indianerkämpfer im Kampf um das Ohiobecken 1763-1795 Broschiert – 23. Februar 2012

Die Dark and Bloody Grounds, das dicht bewaldete Ohio-Tal, war im 18. Jh. die Grenze zwischen Zivilisation und Wildnis in Nordamerikas.
Jene Männer, die die Wege durch die Wildnis nach Westen bahnten, lange bevor die großen Planwagentrecks die weiten Prärien durchquerten und die Rocky Mountains überwanden,gehören zu den unsterblichen Legenden der amerikanischen Geschichte. Waldläufer wie Daniel Boone schufen das Bild vom Eroberer und Pfadfinder.
Unter den Grenzlandbewohnern ragte diese kleine Elite von Männern hervor, die als interkulturelle Akteure den Verlauf der Besiedelungsgeschichte Nordamerikas maßgeblich prägten.
Inhalt: Konflikte im Ohio-Grenzland - Indianerkämpfer - Daniel Boone - Simon Kenton -Simon Girty -Samuel Brady -Ludwig Wetzel
Dr. Stephan Maninger, Universitätsdozent und Konfliktforscher, hat in prägnanter Weise einen populären Aspekt der amerikanischen Besiedelungsgeschichte aufgegriffen und analysiert.

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Deutsche und Schweizer in der Schlacht am Little Big Horn 1876

 Deutsche und Schweizer in der Schlacht am Little Big Horn 1876 Gebundene Ausgabe – 31. Mai 2013


Deutsche und Schweizer in der Schlacht am Little Big Horn 1876 Gebundene Ausgabe – 31. Mai 2013

Die Schlacht am Little Big Horn ist eines der kontroversesten Ereignisse der amerikanischen Besiedelungsgeschichte. Der Untergang von 5 Kompanien der 7. Kavallerie war ein Schock für die USA, der bis heute nachwirkt.
Untersuchungen des 7. Regiments lassen diese Einheit exemplarisch für die ganze amerikanische Armee in den Indianerkriegen erscheinen.
Als die 7. US-Kavallerie 1866 gegründet wurde, stammte über die Hälfte der Soldaten aus fremden Ländern. 1876, im Jahr der verhängnisvollen Schlacht, waren noch immer 43% der Soldaten fremdgeboren, meist aus Irland und Deutschland. Nicht weniger als 131 Deutsche gehörten diesem Regiment an.
Diese Tatsache ist noch nie gründlich untersucht worden. In den Regimentslisten fanden sich Namen wie Loeser, Knecht, Schlafer.
Da gab es Frank Geist aus Würzburg, William Teeman aus Schleswig-Holsteini, Frederick Meier aus Delmenhorst, Gustav Korn aus Schlesien.
Auch unter den zivilen Arbeitskräften der Einheit befanden sich Deutsche, wie der Tierarzt Charles Stein und der Packer John Frett. 17 Männer stammten aus Bayern, 15 aus Hannover, 15 aus Preußen, 8 aus Berlin, 13 aus Württemberg, 10 aus Baden und 5 aus Frankfurt am Main.
Einige Soldaten kamen aus der deutschsprachigen Schweiz, weshalb Prof. Winkler sie in seine Studie mit einbezogen hat.
Erstmals hat sich ein Wissenschaftler mit den deutschstämmigen und Schweizer Soldaten im vielleicht bekanntesten Kavallerieregiment der amerikanischen Geschichte beschäftigt und dabei erstaunliche Tatsachen zutage gefördert.
Der Feldzug von 1876, der zur Unterwerfung der freien Plainsstämme führen sollte und für die Armee in der Katastrophe vom Little Big Horn endete, ist noch nie zuvor unter diesem speziellen Aspekt dokumentiert worden. Peinlich genau hat Prof. Winkler die Akten der Armee untersucht und füllt damit eine Lücke der Geschichtsschreibung.

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Die Kolonialisierung Afrikas https://www.militaer-wissen.de/die-kolonialisierung-afrikas/ Tue, 12 Jul 2016 07:14:19 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7404 Während des 15. Jahrhunderts begannen die Portugiesen mit der suche nach einem Seeweg nach Indien. Zu diesem Zwecke segelten die Schiffe südlich entlang der Westküste Afrikas, wo die Seeleute eine Reihe von Stützpunkten gründeten. Im 17. Jahrhundert folgten den Portugiesen die Franzosen, Niederländer und Engländer und immer mehr Stützpunkte und Handelsstationen wurden an den afrikanischen Küste gegründet. Bis zum Anfang Weiter lesen

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Während des 15. Jahrhunderts begannen die Portugiesen mit der suche nach einem Seeweg nach Indien. Zu diesem Zwecke segelten die Schiffe südlich entlang der Westküste Afrikas, wo die Seeleute eine Reihe von Stützpunkten gründeten.

Im 17. Jahrhundert folgten den Portugiesen die Franzosen, Niederländer und Engländer und immer mehr Stützpunkte und Handelsstationen wurden an den afrikanischen Küste gegründet.

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts beschränkten sich die europäischen Staaten auf die Küstenregionen. Erst ab 1830 begannen sie mit der Kolonialisierung des Landesinneren, was nicht selten zu blutigen Konflikten mit den Einheimischen führte.

 

Afrika von 1500 bis 1800

Afrika von 1500 bis 1800

 

 

 

Der Beginn der Eroberungen:

Die erste große Invasion die über die Küstenregionen hinaus ging wurde 1830 von den Franzosen durchgeführt. Diese landeten in der Hafenstadt Algier und verdrängten schnell die dort herrschenden Dey, ein Vasallenvolk des osmanischen Reiches. Erst im Landesinneren von Algerien trafen die französischen Truppen auf größeren Widerstand, der sich um den Führer Abd al-Qadir versammelte und den Franzosen den heiligen Krieg erklärte.

Durch das brutale Vorgehen der Franzosen, das auch mit der Taktik der "verbrannten Erde" geführt wurde, konnten diese schließlich bei Mascara das Hauptquartier von al-Qadir erobern. Zwar schickte der Sultan von Marokko ebenfalls Truppen zur Unterstützung der Widerstandsbewegung, diese wurden aber von den Franzosen schnell besiegt und wieder vertrieben.

1847 kapitulierte al-Qadir und Algerien wurde zur ersten europäischen Kolonie, wobei diese durch ihre Rohstoffe und den Nachschub an Soldaten Frankreich wichtigste Kolonie Afrikas wurde.

 

 

 

Die Eroberung Westafrikas:

Die britischen Truppen führten bereits zwischen 1823 und 1831 erbitterte Kriege entlang der Goldküste gegen die einheimischen Aschanti, die versuchten die von den Briten besetzten Küstenstreifen zurückzuerobern.

 

Westafrika 15. bis 19. Jahrhundert

Westafrika 15. bis 19. Jahrhundert

 

Gold und Sklavenküste 15. bis 19. Jahrhundert

Gold und Sklavenküste 15. bis 19. Jahrhundert

 

1873 entflammte der Konflikt erneut, doch dieses mal entschieden sich die Briten ein Expeditionskorps unter der Führung von Sir Garnet Wolseley ins Landesinnere zu schicken. Dieser konnte mit seinen Soldaten einen Vorstoß der Aschanti stoppen und sie zum Rückzug zwingen. Bei Amoafu brachte er den Einheimischen eine entscheidende Niederlage bei, sodass er kurz darauf die Hauptstadt Kumasi erobern konnte. Um die Aschanti zum Frieden zu zwingen, lies Wolseley die Stadt niederbrennen. Anschließend musste König Kofi Karikari dem Frieden zustimmen und die Region wurde 1897 zum ersten Protektorat der Briten.

Weitere Protektorate wurden von den Franzosen auf dem Gebiet Senegals im Jahre 1854, von den Briten auf dem Gebiet von Lagos 1861 gegründet. Diese brachten die europäischen Besatzer in Konflikte mit den einheimischen Stämmen unter anderem den Tukulor und den Sokoto.

 

 

 

Die Aufteilung Afrikas:

Ab dem Jahre 1879 begann auch Belgien unter der Leitung des Königs Leopold II. und dessen internationaler Kongo Gesellschaft sich Gebiete in Kongo zu sichern. 1881 erfolgte das nächste Protektorat der Franzosen auf dem Gebiet Tunesiens und ab 1884 begann auch das deutsche Reich seine ersten Kolonien in Afrika auf den Gebieten Nambia, Kamerun und Togo zu gründen. Die europäischen Staaten hatten es dabei immer mehr auf die Ressourcen, Absatzmärkte, Menschen und der politischen Macht abgesehen.

Auf der 1884 und 1885 in Berlin stattgefundenen Kongo Konferenz einigten sich die europäischen Großmächte auf eine Aufteilung Afrikas um militärischen Konflikten zwischen den europäischen Staaten zuvor zu kommen. De Facto wurde damit der afrikanische Kontinent unter den europäischen Staaten aufgeteilt ohne Mitspracherecht der einheimischen Bevölkerung.

 

Zeitgenössischer Stich der Konferenzteilnehmer der Kongokonferenz

Zeitgenössischer Stich der Konferenzteilnehmer der Kongokonferenz

 

 

 

Die britische Zurückdrängung des osmanischen Reiches:

Ägypten war Anfang des 19. Jahrhunderts zwar politisch gesehen noch ein Teil des osmanischen Reiches, doch seit 1807 wurde es als autonome Provinz geführt. Der herrschende Ismail Pascha bemühte sich während seiner Regierungszeit um eine Modernisierung seines Landes, hortete im Zuge dessen jedoch hohe Schulden an. Als es 1881 in der Hauptstadt Alexandria zu Aufständen der Gläubiger kam, wurden bei diesen zahlreiche Briten getötet. England sah sich gezwungen zu Intervenieren und lies im Juni 1882 den Hafen Alexandrias durch Kanonenboote beschießen.

Im September 1882 begann die britische Armee unter der Führung von Wolseley mit der Eroberung des ägyptischen Gebietes, wobei er bei Tel el-Kebir mit der Vernichtung der 38.000 Mann starken ägyptischen Armee den entscheidenden Sieg erringen konnte. Das Land wurde anschließend vollständig besetzt und in ein britisches Protektorat umgewandelt.

Da das südlich gelegene Land Sudan zuvor von Ägypten erobert wurde, fiel das Land nach der britischen Eroberung ebenfalls in britische Hände. 1881 begann die Bevölkerung jedoch unter der Führung von Muhammad Ahmad sich gegen die Besetzung aufzulehnen, wobei die Angriffe überwiegend auf die ägyptischen Truppen ausgelegt waren. 1883 gelang es Ahmad ein 10.000 Mann starkes Heer ägyptischer Soldaten zu vernichten. England musste daraufhin den General Charles Gordon entsenden, um britische Bürger aus der sudanesischen Hauptstadt Khartum zu evakuieren. Gordon entschied sich nach der Evakuierung jedoch in der Stadt zu bleiben und diese zu verteidigen. Am 26. Januar 1885 wurde die Stadt gestürmt und Gordon getötet.

Im Zuge des sudanesischen Aufstandes wurde General Kitchener damit beauftragt, ab 1898 den Sudan zurückzuerobern. Am 2. September konnte er bei Omdurman das sudanesische Heer stellen und trotz seiner 2 zu 1 Unterlegenheit einen entscheidenden Sieg erringen. Ausschlaggebend waren die deutlich modernere Bewaffnung der britischen Soldaten, die die anstürmenden Sudanesen mit ihrer Artillerie regelrecht in Stücke schossen bevor diese auch nur in die Nähe der Maschinengewehre kamen.

 

 

 

Die vollständige Besetzung:

Bis zum Beginn des ersten Weltkrieges 1914 wurde Afrika unter den europäischen Großmächten vollständig aufgeteilt. Einzelne Aufstände der einheimischen Bevölkerung wurden in der Regel mit äußerster Brutalität niedergeschlagen.

 

Die Kolonien Afrikas

Die Kolonien Afrikas

 

Nach dem Ende des ersten Weltkrieges und dem Abschluss des Versailler Vertrages wurden die deutschen Kolonien unter den Siegermächten aufgeteilt. Jedoch begannen immer mehr Unabhängigkeitsbewegungen die europäischen Besatzer in Bedrängnis zu bringen. Manche Unabhängigkeit wurde friedlich durchgeführt, andere mussten erkämpft werden.

 

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen (Beck'sche Reihe)

 Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 23. August 2012


Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 23. August 2012

Koloniale Herrschaft von Europäern - und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch von Nordamerikanern und Japanern - über große Teile der Erde war ein herausragendes Merkmal der Weltgeschichte zwischen etwa 1500 und 1960. Angesichts der extrem unterschiedlichen Entwicklung der früheren Kolonialgebiete in Amerika, Asien und Afrika stellt sich heute die Frage nach einer differenzierten Bewertung der Wirkungen des Kolonialismus. Das Buch unterscheidet Formen und Epochen des Kolonialismus. An Beispielen aus allen Imperien der Neuzeit schildert es Methoden der Eroberung, Herrschaftssicherung und wirtschaftlichen Ausbeutung, das Entstehen besonderer kolonialer Gesellschaften, Spielarten kultureller Kolonisierung, die Grundzüge kolonialistischen Denkens sowie die Ursachen der Dekolonisation.

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Die deutschen Kolonien: Schauplätze und Schicksale 1888 - 1918

 Die deutschen Kolonien: Schauplätze und Schicksale 1888 - 1918 Gebundene Ausgabe – 19. September 2005


Die deutschen Kolonien: Schauplätze und Schicksale 1888 - 1918 Gebundene Ausgabe – 19. September 2005

Die mit über 300 teilweise bisher unveröffentlichten Fotos reich bebilderte Dokumentation legt Zeugnis ab vom relativ späten Kolonialfeldzug der Deutschen. Als man ab 1882 auch offiziell die Inbesitznahme von Landstrichen entlang der Pfeffer-, Gold- und Sklavenküsten forcierte, hatten die großen Seefahrernationen den Kuchen bereits weitgehend unter sich aufgeteilt. Der Text folgt nicht einfach der chronologischen Abfolge der Ereignisse, sondern variiert das Thema auf kurzweilige Art. Im Wechsel zwischen historischen Schauplätzen, politischen und wirtschaftlichen Hintergründen sowie Lebensbildern der berühmtesten Kolonialherren entsteht ein facettenreiches Bild der deutschen Kolonialherrschaft, die bereits 1920 ihr Ende fand.

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SPIEGEL GESCHICHTE 1/2016: Die Kolonialzeit

 SPIEGEL GESCHICHTE 1/2016: Die Kolonialzeit Broschiert – 26. Januar 2016


SPIEGEL GESCHICHTE 1/2016: Die Kolonialzeit Broschiert – 26. Januar 2016

Fast fünfhundert Jahre lang haben europäische Mächte versucht, über fremde Menschen und Länder zu herrschen. Seefahrer und Händler aus Portugal, Spanien, England oder den Niederlanden gingen auf Beutezüge an fernen Küsten. Entdecker und Eroberer glaubten, im Auftrag Gottes zu handeln, um die Heiden zu bekehren, oder als Sendbote der Zivilisation, um eine überlegene Lebensweise zu verbreiten. Wie selbstherrlich sie jahrhundertelang rund um die Erde aufgetreten sind, zeigt dieses Heft. Die Texte zeichnen ein Bild mit vielen Schattierungen, aus dem Blickwinkel der Kolonialherren und auch der Kolonisierten. In einem Gespräch mit dem Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer geht es um die Frage, wie tief europäische Länder, darunter Deutschland, in das koloniale Erbe verstrickt sind. Zimmerer setzt sich kritisch mit der Schönfärbung deutscher Herrschaft in Afrika und in der Südsee auseinander. Die Autoren, Historiker und SPIEGEL-Redakteure, beschäftigen sich zum Teil bereits seit Jahrzehnten mit der Politik des Kolonialismus und dem antikolonialen Widerstand. Über dramatische Erlebnisse unter portugiesischer Herrschaft berichtet Alberto Correia Neto, Botschafter der Republik Angola in Deutschland, der mehrere Jahre in einem Lager gefangen war. Haft aus politischen Gründen hat auch SPIEGEL-Autor Erich Follath erfahren, und zwar bei einer Recherche im Kongo. Im April 1977 wurde er gemeinsam mit einem Fotografen im Reich des Alleinherrschers Mobutu ins Gefängnis geworfen. Nach zwei Wochen begnadigte der Diktator die Journalisten. In dieser Ausgabe schreibt Follath über den Beginn des Kolonialismus im Kongo, der auf der Berliner Afrika-Konferenz 1884/85 unter das brutale Regime des belgischen Königs Leopold II. geriet. Bereits als Abiturientin ist SPIEGEL-Redakteurin Annette Bruhns für ein halbes Jahr nach Brasilien gereist, ein faszinierendes Land, dessen Geschichte sie hier eingehend beschreibt. Südamerika-Korrespondent Jens Glüsing analysiert die inneren Widersprüche des revolutionären Kuba, das er mehrfach besucht hat. Und Redakteur Uwe Klußmann, der elf Jahre lang als Korrespondent in Moskau gelebt hat, beschreibt die Besonderheiten der imperialen Landnahme Russlands.

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Die Geschichte der Deutschen in Afrika - Von 1600 bis in die Gegenwart

 Die Geschichte der Deutschen in Afrika - Von 1600 bis in die Gegenwart Gebundene Ausgabe – 19. September 2013


Die Geschichte der Deutschen in Afrika - Von 1600 bis in die Gegenwart Gebundene Ausgabe – 19. September 2013

• Erste umfassende Darstellung der Geschichte der Deutschen in Afrika
• Von Fort Jacob bis zur Safari-Lodge die Beziehungen der Deutschen zu Afrika von den ersten Handelsniederlassungen bis zum Afrika-Tourismus der Gegenwart
• Ausführliche Beschreibung der Geschichte der deutschen Kolonien in Afrika
• Mit zahlreichen historischen Abbildungen und faszinierenden Farbfotografien

Afrika kein anderer Erdteil steht so für die deutsche Sehnsucht nach Anerkennung, dem sprichwörtlichen Platz an der Sonne . Bereits seit Mitte des 17. Jahrhundert bereisten viele Deutsche als Händler oder Naturforscher den schwarzen Kontinent .
In diesem umfassenden Bildband präsentiert Alexander Emmerich die ganze Bandbreite deutschen Engagements in Afrika: Von den ersten Handelsbemühungen über die Entdeckungsreisen Heinrich Barths, Gustav Nachtigals und anderer berühmter Forscher, weiter über die verschiedenen Facetten der deutschen Kolonialzeit unter Kaiser Wilhelm II. bis zum Safari-Tourismus der Gegenwart und den Hilfsinitiativen von Bernhard Grzimek und Karlheinz Böhm spürt er den vielfältigen Beziehungen nach, die die Deutschen zu Afrika hatten und haben.
Aussagekräftige historische Abbildungen und faszinierende Farbfotografien begleiten die abwechslungsreiche Darstellung und lassen Geschichte lebendig werden jenseits von den bekannten Klischees und liebgewordenen Traumbildern von Afrika.

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Der amerikanische Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) https://www.militaer-wissen.de/der-amerikanische-buergerkrieg-sezessionskrieg/ Tue, 17 May 2016 14:07:00 +0000 http://www.militaer-wissen.de/?p=7103 Der Grundstein für den amerikanischen Bürgerkrieg wurde bereits mit der Verfassung nach der Unabhängigkeitserklärung gelegt, als den Mitgliedsstaaten die Entscheidung zur Aufrechterhaltung der Sklaverei selbst überlassen wurde. So teilte sich das Land in einen ablehnenden Norden und einen praktizierenden Süden. Als mit Abraham Lincoln eine Person Präsident wurde, die die Sklaverei in den gesamten Vereinigten Staaten abschaffen wollte, entluden sich Weiter lesen

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Der Grundstein für den amerikanischen Bürgerkrieg wurde bereits mit der Verfassung nach der Unabhängigkeitserklärung gelegt, als den Mitgliedsstaaten die Entscheidung zur Aufrechterhaltung der Sklaverei selbst überlassen wurde. So teilte sich das Land in einen ablehnenden Norden und einen praktizierenden Süden. Als mit Abraham Lincoln eine Person Präsident wurde, die die Sklaverei in den gesamten Vereinigten Staaten abschaffen wollte, entluden sich die Spannungen und führten zu dem verlustreichsten Krieg auf amerikanischem Boden.

 

 

 

Hintergrund:

Als 1787 die Verfassung der neuen Vereinigten Staaten von Amerika verfasst wurden, wurde den Mitgliedsstaaten selbst überlassen, ob sie weiterhin die Sklaverei erlaubten oder abschafften. Die 7 nördlichen Staaten schafften daraufhin die Sklaverei ab, die 6 südlichen Staaten, die ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt auf die Baumwoll-, Tabak- und Zuckerrohrproduktion gelegt hatten und damit auf die Sklavenarbeit angewiesen waren, behielten die Sklaverei weiterhin.

Bei der Aufnahme weiterer Staaten wurden anschließend auch darauf geachtet, ob diese die Sklaverei behielten oder nicht. Die Südstaaten fürchteten mit der Zeit, das Gleichgewicht zwischen Befürwortern und Gegner würde sich zu ihren ungunsten auswirken. Besonders als das Oberste Gericht 1857 den Missouri Kompromiss von 1820, der den Ausgleich zwischen Befürwortern und Gegner regeln sollte, als verfassungswidrig erklärte und schließlich 1860 mit Abraham Lincoln ein Präsident gewählt wurde, der die Sklaverei ganz abschaffen wollte, begannen sich die Südstaaten vom Norden zu trennen. Ein Krieg schien nun die einzige Möglichkeit die Vereinigten Staaten noch zu einen.

 

Konföderierten Flagge

Konföderierten Flagge

 

Nordstaaten Flagge

Nordstaaten Flagge

 

 

 

Der Beginn des Krieges:

Mit dem Amtsantritt von Abraham Lincoln und dessen politischer Vorstellung die Sklaverei völlig abzuschaffen, begannen sich die Südstaaten vom Norden zu trennen. Das erste Land, dass die Vereinigung verließ war South Carolina am 20. Dezember 1860. Anfang 1861 folgten 10 weitere Staaten dem Austritt und schlossen sich zu der Konföderation mit Richmond, in Virginia, als Hauptstadt zusammen. Die Wahl zum Präsidenten der neuen Konföderation gewann Jefferson Davis.

 

Abraham Lincoln, der damalige Präsident der Vereinigten Staaten

Abraham Lincoln, der damalige Präsident der Vereinigten Staaten

 

Jefferson Davis, Präsident der Konföderierten Staaten

Jefferson Davis, Präsident der Konföderierten Staaten

 

Bereits vor dem Krieg waren die Verhältnisse unausgeglichen. Hatten die Nordstaaten zusammen eine Bevölkerung von rund 23 Millionen Menschen, bewohnten den Süden gerade einmal rund 9 Millionen Menschen, darunter fast 3 Millionen Sklaven. Auch wirtschaftlich und strukturell war der Süden dem Norden deutlich unterlegen. Da zu dem Zeitpunkt der Aufteilung die US Army lediglich 16.000 Mann stark war und sich diese Armee nun auch zwischen den beiden Staaten aufteilte, mussten beiden Seiten eine neue Streitkraft aus Freiwilligen und den jeweiligen Milizen der Mitgliedsstaaten aufbauen.

Die ersten Schüsse des Bürgerkriegs fielen am 12. April 1861 als konföderierte Einheiten das Unionsfort Sumter in South Carolina beschossen. Daraufhin begann die Union mit ihren Schiffen eine Blockade gegen die Hafenstädte der Konföderation durchzuführen.

Bereits zu Beginn des Krieges drängten die Oberbefehlshaber der Unionsarmee auf einen schnellen Vorstoß auf die Konföderierten Hauptstadt Richmond, die lediglich 160 Kilometer südlich von Washington D.C. lag. Die Führung für dieses Unternehmen erhielt General Irvin McDowell, der mit seinen unerfahrenen Soldaten nach Süden marschierte. Im Juli 1861 traf er zwischen dem Fluss Bull Run und dem Bahnstrecken Knoten Manassas zum ersten Mal auf eine eilig aufgebaute Armee der Konföderierten. Zwar hatten die Unionstruppen den Überraschungseffekt auf ihrer Seite, doch die Soldaten der Konföderierten organisierten unter der Führung von Oberst Thomas J. Jackson schnell die Verteidigung, sodass kein Durchbruch mehr möglich war. Der Gegenangriff drängte die Unionstruppen wieder zurück und Jackson wurde zum General befördert.

Bis ins Jahr 1862 zeigten weitere Schlachten der Militärführung der Union, dass dieser Krieg nicht so schnell wie erhofft zu gewinnen sei. Da der Vormarsch auf Richmond in den letzten Monaten zum erliegen kam, eröffnete die Union im Westen unter der Führung von Ulysses S. Grant einen zweiten Frontabschnitt. Durch seine Offensive gelang es ihm innerhalb kurzer Zeit einige Forts der Konföderierten zu erobern, zudem kapitulierte die Stadt Nashville. Als Grant mit seinen Soldaten bei Shiloh auf die anrückende Ohio Armee wartete um seine Armee zu verstärken, griff der Konföderierte General Albert S. Johnston am 6. April 1862 an. Zwar konnte Grant zuerst zurück gedrängt werden, doch als in der Nacht die Ohio Armee eintraf, konnte er eine Gegenoffensive starten und die konföderierte Armee vertreiben. Nach dem Sieg bei Shiloh fiel die Kontrolle über den wichtigen Mississippi an die Union.

Nachdem der Vormarsch der Unionstruppen an der Ostküste durch Virginia auf Richmond zum stehen gebracht wurde, kam in der zweiten Hälfte 1862 wieder Bewegung in die Front, als der Konföderierte General Robert E. Lee zunächst eine neue Offensive der Uniosarmee unter General George B. McClellan in der "Sieben-Tage-Schlacht" abwehren konnte und einen weiteren Sieg bei der zweiten Schlacht von Bull Run errang. Nach dem Sieg plante Lee mit seiner Armee in den Norden vorzustoßen. Zwar erfuhr McClellan von dem geplanten Einmarsch in den Norden, doch er reagierte zu langsam und ließ Lee damit genug Zeit, seine Truppen hinter dem Fluss Antietam in Maryland neu zu gruppieren. Als die beiden Armeen am 17. September 1862 aufeinander trafen, zögerte McClellan erneut und setzte nicht seine gesamten Soldaten ein, sondern hielt rund 20.000 als Reserve zurück. Er konnte zwar die Schlacht gewinnen, doch es war ihm nicht möglich die Armee der Konföderierten zu vernichten, zudem konnte Lee sich am nächsten Tag mit seiner restlichen Armee zurückziehen. McClellans Armee verlor alleine bei dieser Schlacht rund 12.000 Soldaten.

Nach seiner Niederlage musste General Lee seine Offensive in den Norden aufgeben, doch auch eine Offensive der Unionstruppen auf Richmond im Dezember wurde zurückgeschlagen. Damit gelang es keiner Seite in Virginia die Oberhand zu bekommen.

 

Kommandeure der Unionsarmee:

 

 

Kommandeure der Konföderierten Armee:

 

 

Politische Übersicht der Staaten im Bürgerkrieg

Politische Übersicht der Staaten im Bürgerkrieg

 

 

 

Das Erstarken der Nordstaaten:

Nach 2 Jahren Krieg hatte weder die Union noch die Konföderation einen entscheidenden Durchbruch erlangen können. Da den Kommandierenden langsam bewusst wurde, dass ein schneller Sieg nicht mehr in Sicht war, stellten sich beide Seiten auf einen langen Zermürbungskrieg ein.

Um seine Truppen mit frischen Soldaten aufzufüllen, erließ der Präsident der Nordstaaten Abraham Lincoln am 1. Januar 1863 die Emanzipation Erklärung, in der alle Sklaven, einschließlich der in den Südstaaten lebenden, für frei erklärt wurden. Durch diesen Erlass konnten seine Truppen um weitere 200.000 Freiwillige aufgestockt werden, obwohl die schwarzen Soldaten weniger Sold bekamen und nicht in den Offiziersrang erhoben werden konnten.

 

Schwarze Soldaten der Unionsarmee

Schwarze Soldaten der Unionsarmee

 

Den ersten Feldzug in der zweiten Hälfte des Bürgerkriegs startete der konföderierte General Lee, der den Krieg auf das Gebiet der Nordstaaten tragen wollte. Er marschierte mit seinen Truppen auf Pennsylvania vor und konnte auf dem Weg dorthin bei Chancellorsville einen großen Sieg über die Nordstaaten Armee erringen. Nach 2 Monaten allerdings wurde seine Offensive bei der 3-tätigen Schlacht von Gettysburg beendet. Zeitgleich konnte die Union nach langer Belagerung die Stadt Vicksburg am Mississippi einnehmen und so die Versorgung von Arkansas, Louisiana und Texas unterbrechen.

Im Laufe des Jahres 1863 zeigte sich auch langsam die personelle und wirtschaftliche Überlegenheit der Nordstaaten. Die Seeblockade der Unions Kriegsschiffe unterband den Im- und Export aus den Südstaaten, die ihre wirtschaftliche Schwerpunkte auf den Handel gelegt hatten.

 

Karte des amerikanischen Bürgerkrieg

Karte des amerikanischen Bürgerkrieg

 

Im März 1864 sollte endlich die Entscheidung fallen. Der Unionsgeneral Grant legte hierfür einen Plan vor, der die Ostarmee nach Virginia einmarschieren lassen sollte und die Südstaaten Armee von General Lee angreifen. Währenddessen sollte die Westarmee von Tennessee aus in südöstliche Richtung nach Georgia vorstoßen und so den Süden in einer Zangenbewegung einkesseln. Lincoln stimmte dem Plan zu und erließ zudem die Anweisungen, dass kein Gefangenenaustausch mehr ausgeführt werden soll um die Armee der Südstaaten personelle ausbluten zu lassen und das der Krieg mit aller notwendigen Härte geführt werden muss. Der Charakter der Schlachten änderte sich auf diese Weise zum Ende des Bürgerkriegs hin dramatisch, denn offene Schlachten zwischen den Armeen wurden weniger, dafür erhöhten sich die zivilen Opfer und ganze Städte wurden nach dem Prinzip der verbrannten Erde dem Erdboden gleichgemacht.

Im Mai 1864 begann die Offensive der Nordstaaten. Der Feldzug durch Virginia war auf beiden Seiten mit hohen Verlusten verbunden. Trotz der Siege der Unionsarmee bei Wilderness und Spotsyvania und im Juni bei Cold Harbor konnten die Linien der Südstaaten Armee nicht durchbrochen werden. General Grant ließ seine Truppen nun um die konföderierten Hauptstadt Richmond schwenken, überquerte den Fluss James und wollte die Stadt von Süden her angreifen. Ihm stellten sich jedoch konföderierte Truppen entgegen, die sich in Petersburg verschanzten. Es begann eine 9-monatige Belagerung.

Besser lief der Feldzug im Westen unter der Führung von General Sherman, der mit seinen Unionstruppen im August Atlanta einnehmen konnte. Nach dem Erlass von Lincoln vor der Offensive, ließ er seine Soldaten auf dem Durchmarsch von Georgia in Richtung Osten einen 80 Kilometer langen Streifen der Verwüstung zurück. Anschließend ließ er seine Truppen wieder nach Norden schwenken um die Armeen der Konföderierten einzukesseln.

Durch die Gefahr der Einkesselung ließ der konföderierte General Lee seine Truppen aus Petersburg abziehen, unterließ die Verteidigung von Richmond und wollte seine Soldaten mit den verbliebenen vereinen, die in North Carolina bereits gegen die Unionstruppen von Sherman kämpften. Doch er hatte sich mit seinem Rückzug zu lange Zeit gelassen, sodass die Unionstruppen bereits am 2. April 1865 Petersburg eroberten, 1 Tag später Richmond einnahmen und seinen Truppen nachsetzten.

Am 8. April 1865 stießen die Unions und konföderierten Truppen bei Appomattox Court House aufeinander. General Lee sah die Ausweglosigkeit des Kampfes und kapitulierte mit seinen Truppen. Damit war der Bürgerkrieg beendet.

 

Infografik Unabhängigkeitskrieg und Bürgerkrieg

Infografik Unabhängigkeitskrieg und Bürgerkrieg

 

 

 

Folgen des Krieges:

Die Folgen des Krieges waren für beide Seiten schwerwiegend. Die Nordstaaten hatten rund 360.000 gefallene Soldaten, die Südstaaten rund 258.000. Zudem war die sowieso schon schwache Wirtschaft der Südstaaten völlig zusammengebrochen, viele Städte und Betriebe waren zerstört worden.

Die Südstaaten wurden von Truppen der Union besetzt, öffentliche Ämter durften nicht mehr von führenden Konföderierten ausgeführt werden. Die Soldaten der Südstaaten Armee mussten zudem ihren Treueeid nun auf die Union schwören.

Die Erklärung der Emanzipation, die am 1. Januar 1863 von Abraham Lincoln erlassen wurde, wurde als 13. Zusatz der Verfassung aufgenommen. Der 14. Zusatz, der den ehemaligen Sklaven ab 1868 die amerikanische Staatsbürgerschaft erlaubte, wurde zudem ein Hauptkriterium für die Wiederaufnahme in die Union, die von den Südstaaten anerkannt werden mussten.

5 Tage nach der Kapitulation der Südstaaten, wurde Abraham Lincoln von einem fanatischen Anhänger der Konföderation am 15. April 1865 in einem Theater in Washington durch einen Kopfschuss getötet.

 

 

 

Interessant zu wissen:
Der amerikanische Bürgerkrieg war der erste Konflikt, der fast vollständig von der neuen Technologie der Fotografie und Filmtechnik begleitet wurde.

Nach dem Krieg entwickelte sich in den ehemaligen konföderierten Staaten der Geheimbund des KuKluxKlan. Dieser machte zunächst Jagd auf Unternehmer aus den Nordstaaten, denen sie vorwarfen, Profit aus der Niederlage des Südens schlagen zu wollen. Zudem gingen sie mit äußerster Brutalität gegen Schwarze, hauptsächlich in den Südstaaten vor. Der Bund existiert bis heute.

 

 

 


Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges

 Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges Gebundene Ausgabe – 1. November 2008


Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges Gebundene Ausgabe – 1. November 2008

In den Jahren 1861 bis 1865 tobte in Amerika der verheerendste Krieg, der jemals das Staatsgebiet der USA heimgesucht hat. Hunderttausende ließen ihr Leben in dem Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten, zwischen Unionisten und Konföderierten. Der bekannte amerikanische Historiker James McPherson schildert mit analytischem Gespür und erzählerischem Geschick Gründe, Verlauf und Auswirkungen jenes Bürgerkriegs, der den Beginn des modernen Amerika markiert. 1989 wurde McPherson für sein Monumentalwerk »Für die Freiheit sterben« mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

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GEO Epoche 60/2013 - Der Amerikanische Bürgerkrieg

 GEO Epoche 60/2013 - Der Amerikanische Bürgerkrieg Broschiert – 1. August 2013


GEO Epoche 60/2013 - Der Amerikanische Bürgerkrieg Broschiert – 1. August 2013

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Der amerikanische Bürgerkrieg (Beck'sche Reihe)

 Der amerikanische Bürgerkrieg (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 25. Mai 2010


Der amerikanische Bürgerkrieg (Beck'sche Reihe) Taschenbuch – 25. Mai 2010

Der Amerikanische Bürgerkrieg (1861-1865) ist bis heute im kollektiven Gedächtnis der US-Amerikaner sehr präsent. Er entzündete sich an den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Gegensätzen zwischen den Nordstaaten und den Südstaaten der USA. Während im Norden die Industrialisierung voranschritt, blieb im Süden die Plantagenwirtschaft vorherrschend, die auf Sklaven angewiesen war. Michael Hochgeschwender schildert die Ursachen und den Verlauf dieses äußerst verlustreichen Krieges und zeigt, welche Mythen sich bis heute um ihn ranken.

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Der Amerikanische Bürgerkrieg: 1861 - 1865

 Der Amerikanische Bürgerkrieg: 1861 - 1865 Gebundene Ausgabe – 18. April 2016


Der Amerikanische Bürgerkrieg: 1861 - 1865 Gebundene Ausgabe – 18. April 2016

Der Amerikanische Bürgerkrieg der einzige jemals auf dem Boden der USA ausgetragene Krieg hat im 19. Jahrhundert die Existenz der Vereinigten Staaten in Frage gestellt und wird allgemein als das zentrale Ereignis in der Entwicklung des Landes auf dem Weg zur heutigen Weltmacht betrachtet. Die Loslösung der elf Südstaaten von der amerikanischen Union endete nach vier Jahren erbitterter Kämpfe mit der Niederlage der Konföderierten und dem wirtschaftlichen Ruin des Südens, während der Norden durch den Krieg einen ungeheuren konjunkturellen Aufschwung erfahren hatte. Neueste militärische Erfindungen und Techniken wie Schützengräben, Minen, Schnellfeuergewehre und Kriegsschiffe hatten diesen Krieg zum ersten modernen Krieg in der Geschichte gemacht. Zugleich ist es der erste Krieg in der Geschichte, der mit dem neuen Medium der Fotografie auch bildlich festgehalten werden konnte.

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Die Truppen des amerikanischen Bürgerkriegs: Konföderierte & Unionisten

 Die Truppen des amerikanischen Bürgerkriegs: Konföderierte & Unionisten Gebundene Ausgabe – Ungekürzte Ausgabe, 30. November 2004


Die Truppen des amerikanischen Bürgerkriegs: Konföderierte & Unionisten Gebundene Ausgabe – Ungekürzte Ausgabe, 30. November 2004

Mit der Sezession der Südstaaten, die eine eigene Regierung bilden wollten, begann 1861 der amerikanische Bürgerkrieg, der in seinem Verlauf Hunderttausende Tote auf beiden Seiten forderte. Eine der ersten Maßnahmen war auf beiden Seiten die Aushebung und Ausrüstung regulärer Truppen gewesen. Das vorliegende Buch schildert mit großem Detailreichtum und umfangreich bebildert die Historie der Uniformen von Konföderierten und Unionisten, und zwar jeweils der einzelnen Truppenteile Infanterie, Artillerie und Kavallerie. Dabei werden nicht nur optische Unterschiede deutlich, sondern auch die kaum vergleichbaren Ausrüstungsstandards der sich feindlich gegenüber stehenden Armeen.

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