Der 1. Weltkrieg in der Luft

1903 erhob sich das erste Flugzeug mit Motorantrieb für wenige Sekunden in die Lüfte, nur 11 Jahre später mit Beginn des 1. Weltkrieges standen sich die ersten Luftstreitkräfte der Geschichte gegenüber, dessen technologische Entwicklung und gewonnenen Erfahrungen den Luftkrieg entscheidend prägen sollte.

 

Beginn der Luftfahrt:

Am 17. Dezember 1903 um 10:35 Uhr erhob sich das weltweit erste Motorflugzeug der Geschichte in Kitty Hawk, im US Bundesstaat North Carolina. Das Doppeldeckerflugzeug wurde von den Luftfahrt Pionieren Wilbur und Orville Wright (auch bekannt als die Wright Brüder) entwickelt und an dem Tag insgesamt 4 mal geflogen. Damit läuteten die Brüder eine neue Ära der Luftfahrt ein. Die technische Entwicklung bis zum Beginn des 1. Weltkrieges 1914 hielt sich jedoch in Grenzen. Zwar wurden die Flugzeuge etwas stabiler gebaut und die Motoren verbessert, große technische Sprünge gelangen jedoch nicht.

 

Doppeldecker Druckpropeller Flugzeug der Gebrüder Wright

 

Auch das Interesse des Militärs der großen europäischen Staaten an dem Aufbau einer Luftwaffe war eher gering. Die militärischen Führungen waren in ihren Konzepten zur Kriegsführung bis zum großen Krieg noch fast durchgehend rückständig, nicht nur was das Heer angeht sondern auch in der Einbringung neuer Technologien. Diese Denkweise sollte sich auf Kosten von Hunderttausend toten Soldaten an den Fronten schnell rächen und zu großen Sprüngen in der Entwicklung neuer Waffen und der Verbesserung vorhandener Waffen führen.

 

 

 

Der Beginn des 1. Weltkrieges:

Die erste Nutzung des Luftraumes für militärische Zwecke fand bereits 1793 während der französischen Revolution statt, bei dem ein Heißluftballon für Aufklärungszwecke genutzt wurde. Mit Beginn des 1. Weltkrieges lag auch der Schwerpunkt der motorisierten Flugzeuge überwiegend in der Aufklärung der feindlichen Stellungen für die eigene Artillerie.

 

Bestand der Luftfahrtzeuge zu Beginn des Krieges:

Flugzeuge Luftschiffe
England 155 7
Deutsches Reich 246 7
Frankreich 132 15
Russland 24 12
Österreich-Ungarn 36 1

 

Die eingesetzten Flugzeuge waren von ihrer Bauart her noch ziemlich primitiv. So gab es noch keine verschlossenen Cockpits, kaum Instrumente und die Navigation erfolgte noch über Kompass und Karte. Es kam nicht selten vor, dass sich die Piloten verflogen und sich an Ortsschildern oder Bahnhofsnamen orientieren mussten. Auch waren die Flugzeuge nicht gepanzert, sodass sie bereits im Tiefflug von der feindlichen Infanterie mit deren Waffen abgeschossen werden konnten.

Auch die Ausstattung mit Waffen war zu Beginn des Krieges eher Improvisiert. So schossen die Piloten, oder in den frühen 2-sitzigen Maschinen der 2. Mann, mit ihren Handfeuerwaffen während des Fluges aus dem Cockpit heraus oder warfen einfach Bomben und Handgranaten per Hand. Einige Flugzeuge besaßen etwas später zwar ein montiertes Maschinengewehr welches vom 2. Mann bedient wurde und nach hinten ausgerichtet war, nicht selten jedoch schossen die Schützen im Kampf ihr eigenes Seitenruder kaputt und mussten Notlanden oder den Kampf abbrechen. Erst mit der Einführung des nach vorne gerichteten festen Maschinengewehres durch den französischen Piloten Roland Garros und die Weiterentwicklung durch Fokker mit dem Unterbrechergetriebe für die luftschraubensynchrone Auslösung der Maschinenwaffen, konnten Waffen mit Flugzeugen entscheidend eingesetzt werden.

 

Hoheitsabzeichen:

 

Zu Beginn des Krieges waren die Luftstreitkräfte keine eigenständige Teilstreitkraft sondern dem Heer unterstellt. Ausnahme bilden hier die englischen Marineflieger, die neben den Fliegern des Heeres separat aufgestellt waren. Auch eine Einteilung in verschiedene Flugzeugklassen fehlte zu Beginn. Erst die Franzosen begannen Ihre Flugzeuge in Aufklärungsflugzeuge, Jagdflieger, Bomber usw. einzuteilen. Die Luftstreitkräfte der anderen Länder übernahmen kurz darauf diese Einteilung ebenfalls.

 

 

 

Während des Krieges:

Die Hauptaufgabe der Flugzeuge blieb während des gesamten Krieges die Aufklärung. Daher bestand der größte Teil der eingesetzten Flugzeuge auch aus Aufklärungsflugzeugen. Mit der Entwicklung von Luftbildkameras wurden die Aufnahmen der Bilder immer besser, sodass diese für die militärische Führung zur Durchführung von Plänen immer mehr eingesetzt werden konnte. Auch für die Artillerie waren die Aufklärungsflüge von entscheidendem Vorteil, da somit die feindlichen Stellung genauer unter Beschuss genommen werden konnten.

 

Deutsche „Maschinengewehrkamera“ aus dem Ersten Weltkrieg im Einsatz

Deutsche „Maschinengewehrkamera“ aus dem Ersten Weltkrieg im Einsatz

 

Durch die Entwicklung leistungsstärkerer Motoren stieg die Einsatzfähigkeit der Aufklärungsflugzeuge beträchtlich. Da die militärische Führung beider Parteien frühzeitig den Nutzen der Aufklärung erkannten, jedoch auch die Gefahr der feindlichen Aufklärung, begannen die Luftstreitkräfte mit dem Aufbau erster Jagdflugzeuge, deren Hauptaufgabe der Abschuss von Aufklärungsflugzeugen war. So gingen z.B. über die Hälfte der Abschüsse des bekanntesten deutschen Flieger Manfred von Richthofen auf Kosten von Aufklärungsflugzeugen.

 

 

Der Einsatz von Flugzeugen für Bombardierungen erfolgte in der ersten Hälfte des Krieges eher provisorisch. So wurden aus den Flugzeugen Bomben und Handgranaten per Hand heraus geworfen, wobei die Zielgenauigkeit mehr als zu Wünschen übrig lies. Für strategische Bombardierungen setzte das deutsche Reich zunächst auf Zeppeline. Die Vorteile gegenüber Flugzeugen waren zu Beginn des Krieges in der größeren Reichweite, der höheren Bombenlast und der längeren Zeit in denen die Luftschiffe am Himmel bleiben konnten. So wurden am 6. und 24. August 1914 die beiden Städte Lüttich und Antwerpen von deutschen Zeppelinen angegriffen. Am 24. Dezember 1914 wurde erstmals eine englische Stadt bombardiert. Wie sich im Laufe des Krieges herausstellte, war der große Nachteil der Zeppeline deren große Verwundbarkeit gegenüber Angriffen von aufkommenden Jagdflugzeugen. Somit wurden Zeppeline immer seltener eingesetzt und es begann die Entwicklung von Groß-Flugzeugen die als Bomber eingesetzt wurden.

 

 

 

Flugzeugproduktion während des Krieges:

1914 1915 1916 1917 1918 Gesamt
England 245 1.933 6.099 14.748 32.036 55.061
Deutsches Reich 1.348 4.532 8.182 19.746 14.123 47.931
Frankreich 541 4.489 7.549 14.915 24.652 52.146
Russland 535 1.305 1.870 1.897 0 5.607
Österreich-Ungarn 70 238 931 1.714 2.438 5.391
Italien 0 382 1.255 3.871 6.532 12.031
USA 0 0 83 1.807 11.950 13.840

 

 

 

Fliegerass und Ritter der Lüfte:

Das Bild der Piloten im 1. Weltkrieg wurde bereits zu Beginn des Krieges durch französische Zeitungen dahingehend geprägt, als das sich die Piloten in ihren Kämpfen noch ritterlich verhalten würden. Auch wurde, nachdem der französische Pilot Adolphe Pégoud 6 feindliche Maschinen abgeschossen hatte, der Begriff Fliegerass umgänglich. Als Ass wurden demnach Flieger bezeichnet, die mehr als 5 feindliche Flugzeuge abgeschossen haben, dabei spielte es keine Rolle ob es sich dabei um Aufklärer, Bomber oder Jagdflugzeuge handelte. Auch von der heimischen Propaganda wurden solche Piloten vereinnahmt um diese in ihren Ländern als Helden anzupreisen.

 

Zu den Fliegerassen gehörten:

Deutsches Reich:
- Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen 80 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Ernst Udet 62 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Erich Loewenhardt 54 Abschüssen
- Leutnant d. R. Josef Jacobs 48 Abschüsse
- Leutnant d. R. Werner Voß 48 Abschüsse
- Leutnant d. R. Fritz Rumey 45 Abschüsse
- Hauptmann Bruno Loerzer 45 Abschüsse
- Hauptmann Rudolf Berthold 44 Abschüsse
- Leutnant d. R. Paul Bäumer 43 Abschüsse
- Hauptmann Oswald Boelcke 40 Abschüsse
- Leutnant d. R. Franz Büchner 40 Abschüsse
- Oberleutnant Lothar Freiherr von Richthofen 40 Abschüsse
- Leutnant d. R. Heinrich Gontermann 39 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Carl Menckhoff 39 Abschüsse
- Leutnant Carl Bolle 37 Abschüsse
- Leutnant d. R. Emil Thuy 36 Abschüsse
- Leutnant Max Ritter von Müller 36 Abschüsse
- Hauptmann Eduard Ritter von Schleich 35 Abschüsse
- Leutnant d. R. Julius Buckler 35 Abschüsse
- Leutnant d. R. Gustav Dörr 35 Abschüsse
- Leutnant d. R. Josef Veltjens 35 Abschüssen
- Leutnant d. R. Heinrich Bongartz 33 Abschüsse
- Leutnant d. R. Otto Könnecke 33 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Heinrich Kroll 33 Abschüsse
- Oberleutnant Kurt Wolff 33 Abschüsse
- Leutnant d. R.d.M.A. Theodor Osterkamp 32 Abschüsse
- Leutnant d. R. Paul Billik 31 Abschüsse
- Leutnant z. S. Gotthard Sachsenberg 31 Abschüsse
- Leutnant Karl Allmenröder 30 Abschüsse
- Leutnant d. R. Carl Degelow 30 Abschüsse
- Leutnant d. R. Ulrich Neckel 30 Abschüsse
- Leutnant Karl Emil Schäfer 30 Abschüsse
- Leutnant d. R. Hermann Frommherz 29 Abschüsse
- Leutnant d. R. Walter Blume 28 Abschüsse
- Leutnant Walter von Bülow-Bothkamp 28 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Friedrich Ritter von Röth 28 Abschüsse
- Oberleutnant Otto Bernert 27 Abschüsse
- Offizierstellvertreter Otto Fruhner 27 Abschüsse
- Leutnant Hans Kirschstein 27 Abschüsse
- Leutnant d. R. Karl Thom 27 Abschüsse
- Hauptmann Adolf Ritter von Tutschek 27 Abschüsse
- Leutnant d. R. Kurt Wüsthoff 27 Abschüsse
- Leutnant d. R. Arthur Laumann 26 Abschüsse
- Hauptmann Oskar von Boenigk 26 Abschüsse
- Oberleutnant Eduard Ritter von Dostler 26 Abschüsse
- Leutnant Oliver Freiherr von Beaulieu-Marconnay 25 Abschüsse
- Oberleutnant Robert Ritter von Greim 25 Abschüsse
- Leutnant Georg von Hantelmann 25 Abschüsse
- Leutnant d. R. Max Näther 25 Abschüsse
- Leutnant d. R. Fritz Pütter 25 Abschüsse
- Leutnant d. R. Erwin Böhme 24 Abschüsse
- Leutnant d. R. Herrmann Becker 23 Abschüsse
- Leutnant d. R. Georg Meyer 23 Abschüsse
- Hauptmann Hermann Göring 22 Abschüsse
- Oberleutnant d. R. Hans Klein 22 Abschüsse
- Leutnant d.L. Hans-Martin Pippart 22 Abschüsse
- Leutnant d. R. Werner Preuß 22 Abschüsse
- Vizefeldwebel Karl Schlegel 22 Abschüsse
- Leutnantd. R. Rudolf Windisch 22 Abschüsse
- Leutnant d.L. Hans Ritter von Adam 21 Abschüsse
- Vizefeldwebel Friedrich Altemeier 21 Abschüsse
- Kapitänleutnant d. R.d.M.A. Friedrich Christiansen 21 Abschüsse
- Leutnant d. R. Fritz Höhn 21 Abschüsse
- Oberleutnant Hans Bethge 20 Abschüsse
- Leutnant Rudolf von Eschwege 20 Abschüsse
- Leutnant d. R. Walter Göttsch 20 Abschüsse
- Hauptmann Wilhelm Reinhardt 20 Abschüsse
- Leutnant d. R. Wilhelm Frankl 19 Abschüsse
- Offizierstellvertreter Gerhard Fieseler 19 Abschüsse
- Oberleutnant Max Immelmann 15 Abschüsse
- Hauptmann Hans-Joachim Buddecke 13 Abschüsse
- Oberleutnant Ernst von Althaus 9 Abschüsse
- Leutnant Maximilian Ritter von Mulzer 9 Abschüsse
- Leutnant d. R. Willy Rosenstein 9 Abschüsse
- Hauptmann Franz Josef Walz 7 Abschüsse

 

 

 

England:
- Major Edward Mannock 61 Abschüsse
- Major James McCudden 57 Abschüsse
- Captain George McElroy 47 Abschüsse
- Captain Albert Ball 44 Abschüsse
- Major Tom F. Hazell 43 Abschüsse
- Air Commodore Philip F. Fullard 40 Abschüsse
- Squadron Leader Charles George Gass 39 Abschüsse
- Major John Inglis Gilmour 39 Abschüsse
- Captain James Ira Thomas Jones 37 Abschüsse
- Squadron Leader Henry Winslow Woollett 35 Abschüsse
- Captain Geoffrey Hilton Bowman 32 Abschüsse
- Captain Samuel Frederick Henry Thompson 30 Abschüsse
- Major Charles Dawson Booker 29 Abschüsse
- Flight Lieutenant Percy Jack Clayson 29 Abschüsse
- Leonard Henry Rochford 29 Abschüsse
- John Everard Gurdon 28 Abschüsse
- Dennis Latimer 28 Abschüsse
- Captain Thomas Percy Middleton 27 Abschüsse
- Second Lieutenant Ronald Malcolm Fletcher 26 Abschüsse
- Captain William Frederick James Harvey 26 Abschüsse
- Gerald J. C. Maxwell 26 Abschüsse
- Air Vice Marshal William Ernest Staton 26 Abschüsse
- Major Robert J. O. Compston 25 Abschüsse
- Lieutenant Arthur Rhys-Davids 25 Abschüsse

 

 

 

Frankreich:
- Colonel René Fonck 75 Abschüsse
- Capitaine Georges Guynemer 52 Abschüsse
- Lieutenant Charles Nungesser 43 Abschüsse
- Capitaine Georges Madon 41 Abschüsse
- Lieutenant Maurice Boyau 35 Abschüsse
- Lieutenant Michel Coiffard 34 Abschüsse
- Lieutenant Léon Bourjade 28 Abschüsse
- Capitaine Armand Pinsard 27 Abschüsse
- Sous-Lieutenant René Dorme 27 Abschüsse
- Sous-Lieutenant Gabriel Guerin 23 Abschüsse
- Sous-Lieutenant Marcel Haegelen 22 Abschüsse
- Capitaine Alfred Heurtaux 21 Abschüsse
- Lieutenant Petar Marinovich 21 Abschüsse
- Capitaine Albert Deullin 20 Abschüsse

 

 

 

USA:
- Captain Edward Rickenbacker 26 Abschüsse
- Captain Frederick W. Gillet 20 Abschüsse
- Captain Wilfred Beaver 19 Abschüsse
- Captain Howard A. Kullberg 19 Abschüsse
- Captain William C. Lambert 18 Abschüsse
- 2nd Lieutenant Frank Luke 18 Abschüsse
- Captain August T. Iaccaci 17 Abschüsse
- Lieutenant Paul T. Iaccaci 17 Abschüsse
- Lieutenant Eugene S. Coler 16 Abschüsse
- Major G. Raoul Lufbery 16 Abschüsse
- Captain Oren J. Rose 16 Abschüsse
- Captain Elliot W. Springs 16 Abschüsse

 

 

 

 

 

 

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Der rote Kampfflieger: Die persönlichen Aufzeichnungen des Roten Barons

Der rote Kampfflieger: Die persönlichen Aufzeichnungen des Roten Barons Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1990

Manfred von Richthofen, der "Rote Baron", ist auch mehr als 70 Jahre nach seinem Tod der bekannteste Flieger überhaupt. Bei uns, in den Vereinigten Staaten, in England, in Frankreich und darüber hinaus gilt er als Vorbild für Tugenden, wie Ritterlichkeit, Ehrlichkeit, Mut und Fairness. Er ist eine Legende. In diesem Buch werden seine beiden wichtigsten persönlichen Aufzeichnungen "Der rote Kampfflieger" und das "Reglement für Kampfflieger" zusammen abgedruckt. Vierzig - zu Teil bisher unveröffentlichte - historische Fotos ergänzen den Text.

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Deutsche Flugzeuge im Ersten Weltkrieg Gebundene Ausgabe – 13. Dezember 2013

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