Der Panzerkreuzer HMS Natal gehörte der Warrior-Klasse an, die aus insgesamt vier Schiffen bestand und eine verbesserte Version der Duke-of-Edinburgh-Klasse sein sollte.
Stapellauf und Bauform:
Mit dem britischen Flotten Bauprogramm von 1903 und 1904 wurden vier Schiffe bestellt, die von der Duke-of-Edinburgh-Klasse abgeleitet sein sollten, jedoch über Yarrow-Kessel verfügen sollte und nicht die von der Firma Babcock&Wilcock.
Die Hauptbewaffnung bestand weiterhin aus sechs 23,4-cm Geschützen, wobei jeweils ein Geschütz vorne und hinten auf der Mittschiffslinie stand, jeweils zwei standen vorne und hinten etwas weiter nach hinten versetzt. Als Mittelartillerie wurden nun vier 19,1-cm Geschütze anstatt der zuvor genutzten zehn 15,2-cm Geschütze der Vorgänger-Klasse.
Der Stapellauf der HMS Natal erfolgte am 30. September 1905, die Indienststellung am 5. März 1907.
Werdegang der HMS Natal:
Nach der Indienststellung und den Erprobungsfahrten wurde die HMS Natal zusammen mit den drei anderen Schiffen der Warrior-Klasse dem 5th Cruiser Squadron der Home Fleet zugeteilt.
Im Dezember 1909 wechselte das Schiff in das 2nd Cruiser Squadron, wo es bis zum ersten Weltkrieg verblieb.
Einsatz im Krieg:
Als der erste Weltkrieg in Europa ausbrach wurde die HMS Natal zusammen mit den beiden Schwesterschiffen HMS Cochrane und HMS Achilles dem 2. Kreuzergeschwader der Grand Fleet zugeteilt und übernahm Sicherungsaufgaben an der britischen Küste.
Verbleib:
Am 30. Dezembers 1915 ereigneten sich gegen 15:20 Uhr bei Cromarty vor Schottland auf dem Schiff mehrere starke Explosionen, die das Schiff innerhalb weniger Minuten zum Sinken brachten.
Spätere Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass sich der an Bord befindliche Explosionsstoff Kordit selbst entzündete und im Anschluss ein Munitionsmagazin zur Explosion gebracht hatte.
Der Unfall kostete zwischen 390 und 421 Besatzungsmitgliedern das Leben.
Schiffsdaten:
Name: |
HMS Natal |
Land: |
Großbritannien |
Schiffstyp: |
Panzerkreuzer |
Klasse: |
Warrior-Klasse |
Bauwerft: |
Vickers Ltd., Barrow-in-Furness |
Baukosten: |
250.000 Pfund Sterling |
Stapellauf: |
30. September 1905 |
Indienststellung: |
5. März 1907 |
Verbleib: |
Am 30. Dezember 1915 nach einer Explosion der Munition gesunken |
Länge: |
154,03 Meter |
Breite: |
22,4 Meter |
Tiefgang: |
Max. 8,4 Meter |
Verdrängung: |
Max. 13.550 Tonnen |
Besatzung: |
743 Mann |
Antrieb: |
19 Yarrow-Dampfkessel und 2 vierzylindrige Dampfmaschinen |
Leistung: |
23.500 PSi |
Höchstgeschwindigkeit: |
22,9 kn |
Bewaffnung: |
6 x 234 mm L/47 Mk X Geschütze 4 x 191 mm L/50 Mk II Geschütze 26 x 47 mm QF Geschütze 3 x 457 mm Torpedorohre |
Panzerung: |
Gürtel 152 mm Seiten 76–102 mm Deck 19–38 mm Türme 152–203 mm Barbetten 178 mm |
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