Nieuport 11

Die Nieuport 11 gehörte zu den erfolgreichsten französischen Jagdflugzeugen und hatte großen Anteil an der Luftüberlegenheit an der Westfront ab 1916.

 

Entwicklung und Konstruktion:

Die Nieuport 11 war eine Weiterentwicklung der Nieuport 10 bei der Elemente eines früheren Rennflugzeuges aus dem Jahr 1914, kurz vor Ausbruch des Krieges einflossen. So war die untere Tragfläche des Doppeldeckers erneut etwas kleiner als die obere sowie etwas nach hinten versetzt. Verbunden waren diese wieder durch V-Stielen.

Im Juli 1915 wurde der Prototyp vorgestellt und sollte in der französischen Luftwaffe die veralteten Morane-Saulnier L und LA Aufklärungsflugzeuge ersetzen. Als jedoch die deutsche Luftwaffe ab August 1915 durch den Einsatz der neuen Fokker Eindecker mit synchronisiertem Maschinengewehr die Luftüberlegenheit an der Westfront erringen konnten, benötigte die französische Luftwaffe dringend geeignete eigene Flugzeuge um diese Vorherrschaft wieder zu unterbinden.

Da die Alliierten zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht über die Technik des synchronisiertem Maschinengewehrs verfügen, wurden die Waffen an den Nieuport 11 Flugzeugen auf der oberen Tragfläche angebracht. Zwar war die Effektivität ähnlich der der deutschen Flugzeuge, jedoch war das Magazin mit lediglich 47 Schuss sehr minimal und auch der Nachladevorgang war umständlich und zeitintensiv. Dieser Mangel konnte jedoch durch die bessere Steigfähigkeit, Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit ausgeglichen werden.

 

Eine Nieuport 11 während des Fluges

 

Eine Nieuport 11 der italienischen Luftwaffe

 

Eine Nieuport 11 der italienischen Luftwaffe

 

Ansicht auf die Produktionsstätte der Nieuport 11

 

Neben Frankreich wurde die Nieuport 11 Flugzeuge auch unter Lizenz in Russland, Italien, Spanien und den Niederlanden hergestellt, sodass sich die Stückzahl bis zum Kriegsende auf ca. 7.200 Stück belief und die Nieuport 11 damit zu den am meisten gebauten Flugzeugen während des Krieges zählt.

 

 

 

Einsatz im ersten Weltkrieg:

Zu Beginn des Jahres 1916 wurden die ersten Nieuport 11 Flugzeuge an der Westfront eingesetzt. Durch die hohe Anzahl an Flugzeugen, den überlegenen Eigenschaften gegenüber den deutschen Flugzeugen sowie dem Zusammenspiel mit anderen Flugzeugtypen gelang es den Alliierten, zumindest an der Westfront die deutsche Luftüberlegenheit zu brechen.

Besonders an den hart umkämpften Frontabschnitten von Verdun und an der Somme machte sich das Zurückdrängen der deutschen Flugzeuge in der Entlastung der Bodentruppen bemerkbar.

Ab dem Sommer 1916 wurden die Nieuport 11 Flugzeuge durch die leistungsstärkere Nieuport 16, die nun mit einem synchronisiertem Maschinengewehr ausgerüstet waren, ausgetauscht. Die nun verfügbaren Flugzeuge wurden teilweise zur Ausbildung neuer Piloten in Frankreich verwendet oder an andere Staaten verkauft, sodass das Flugzeug bis zum Kriegsende unter anderem in Belgien, der Tschechoslowakei, Rumänien, Serbien, Siam und der Ukraine eingesetzt wurden.

 

Eine auf der Insel Thassos im Juli 1916 eingesetzte Nieuport 11

 

 

 

Technische Daten:

Bezeichnung: Nieuport 11
Land: Frankreich
Russland unter Lizenz
Italien unter Lizenz
Spanien unter Lizenz
Niederlande unter Lizenz
Typ: Jagdflugzeug
Länge: 5,64 Meter
Spannweite: 7,52 Meter
Höhe: 2,45 Meter
Gewicht: 320 kg leer
Besatzung: Max. 1
Motor: ein 9-Zylinder Umlaufmotor Gnome-Rhône 9J mit 59 kW (80 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 156 km/h
Reichweite: Max. 2 Stunden und 30 Minuten
Bewaffnung: 1 MG 7,7 mm

 

 

 

 

 

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