Obusier de 120 mm C modèle 1890

Die Obusier de 120 mm C modèle 1890 war eine französische Haubitze die Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt wurde und bereits über ein modernes Rückstoßsystem verfügte.

1886 begann Kapitän Louis Henry Auguste Baquet im Atelier de précision in Paris mit der Entwicklung einer modernen Haubitze für die französische Armee, nachdem diese ein entsprechendes Geschütz gefordert hatte, welches in einem hohen Winkel schießen konnte.

Die daraus entstandene Obusier de 120 mm C modèle 1890 war ein Kompromiss aus der bereits verwendeten Technik und neuen Systemen. So erhielt die Haubitze als eine der ersten weltweit ein modernes Rückstoßsystem, sodass das Geschütz nicht nach jedem Schuß neu ausgerichtet werden musste.

Trotz der Verwendung von Stahl war das Geschütz leicht genug um in einem Stück von Pferden gezogen zu werden. Dabei war es in zwei Teile aufgeteilt. Der untere Bereich umfasste die zwei hölzernen Speichenräder mit Stahlfelgen sowie das Mittelteil, welches in der Mitte ausreichend Platz für das Geschützrohr hatte. Das war notwendig, damit das Rohr einen entsprechend großen Winkel für die Schüsse einnehmen konnte.

Der obere Teil war L-förmig aufgebaut und umfasste das Geschützrohr. Das eigentliche Rückstoßsystem verband die beiden Teile. Sobald ein Schuß abgegeben wurde, glitt der obere Teile über das Rückstoßsystem nach hinten, während der untere Teil in seiner Position stehen blieb. Dieses System wurde auch bei dem schweren Geschütz Obusier de 155 mm C-Modells 1881 verwendet. Der große Nachteil bei diesem war jedoch seine Instabilität, sodass diese Geschütze bei der Bedienmannschaft nicht sehr beliebt waren.

1890 wurde das Geschütz der französischen Armee vorgestellt und angenommen. Diese wurden nach der Auslieferung den schweren Feldartillerie Regimentern und Artillerie Regimentern der Befestigungsanlagen zugeteilt. Für den mobilen Einsatz waren diese Geschütze nicht gedacht.

 

 

Obusier de 120 mm C modèle 1890

 

Obusier de 120 mm C modèle 1890

 

 

Da fast alle schweren Geschütze vor dem ersten Weltkrieg fast ausschließlich in den Befestigungsanlagen zugeteilt waren, standen diese beim Ausbruch des Krieges der französischen Armee nicht zur Verfügung. Mit der Aufstellung von 5 Regimentern der schweren Artillerie, wurden die Geschütze aus den Festungen abgezogen und zugeteilt. Pro Regiment waren 3 Batterien mit jeweils 6 Geschützen und 400 Schuss gedacht.

Insgesamt belief sich Anzahl der verfügbaren Geschütze auf 90 mit 1.280.000 Schuss Munition. Diese wurden so lange verwendet, bis die Geschütze entweder verbraucht oder zerstört waren.

 

 

Obusier de 120 mm C modèle 1890

 

Eine Obusier de 120 mm C modèle 1890 beim Transport zur Front

 

 

 

Datenblatt:

Bezeichnung: Obusier de 120 mm C modèle 1890
Herstellerland: Frankreich
Einführungsjahr: 1890
Stückzahl: 230 Stück
Kaliber: 120 mm
Rohrlänge: 1,7 Meter
Reichweite: Max. 5.800 Meter
Gewicht: 2,365 Tonnen

 

 

 

 

 

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