Panzerschiff HMS Warrior

Mit dem Bau des französischen Panzerschiffes La Gloire erkannte auch die britische Royal Navy den Nutzen und Vorteil von gepanzerten Schiffen aus Eisen und ließen für ihre Marine zwei Schiffe der neuen Warrior Klasse auf Kiel legen, die auch in England das Zeitalter der Panzerschiffe begründeten.

 

Stapellauf und Bauform:

Gebaut wurde die HMS Warrior auf der Thames Ironworks Werft in Blackwall. Dort lief das Schiff am 29. Dezember 1860 vom Stapel. Durch ihre 11,43cm dicke Panzerung war das Schiff nahezu gegen alle zur damaligen Zeit eingesetzten Geschosse unempfindlich. Weiter war der Rumpf in 92 wasserdichte Abteilungen unterteilt um die Versenkung durch punktuelle Einschusslöcher zu minimieren und unterhalb von Maschinenanlage und Munitionsräumen war jeweils ein Doppelboden eingezogen. Lediglich die Ruderanlage war völlig ungeschützt.

 

HMS Warrior

HMS Warrior

 

Der Hauptantrieb des Schiffes war eine zweizylindrigen Dampfmaschine mit 5.267 PS die von insgesamt 10 Kesseln versorgt wurde. Da der Kohlevorrat des Schiffes lediglich 850 Tonnen betrug, konnte es unter optimalen Bedingungen mit der Dampfmaschine nur in einem Radius von 2.100 Seemeilen operieren. Zur Unterstützung der Dampfmaschine wurde also eine vollständige Takelage als Vollschiff mit 4.500 Quadratmetern Segelfläche integriert.

Die Bewaffnung bestand aus 4x20,3cm Glattrohr Vorderladern, 28 x 17,8cm Vorderladern und 4x20 Pfünder Hinterladern.

 

 

 

Werdegang der HMS Warrior:

Ebenso wie die französische La Gloire stellte das erste britische Panzerschiff den Beginn einer neuen Kriegsschiff Entwicklung zu Tage, doch auch die Warrior und ihr Schwesterschiff die Black Prince waren innerhalb von den 10 Jahren bereits technisch veraltet. So wurde die Warrior am 1. April 1875 der Reserveflotte zugeteilt und am 31. Mai 1883, nach der Entfernung der Bewaffnung und oberen Masten, aus dem Seedienst ausgeschlossen.

 

HMS Warrior

HMS Warrior

 

 

 

Das Ende der Warrior:

Bis 1902 diente der Rumpf des Schiffes als Lagerstätte, anschließend diente es 2 Jahre der Kreuzerflottille als Depot. 1904 wurde das Schiff von Warrior in Vernon III umgetauft und in die Torpedoausbildungsschule Vernon gebracht, wo es andere Schiffe mit Dampf und Elektrizität versorgte.

Mitte der 20er Jahre sollte das Schiff eigentlich verkauft werden, doch da die Schrottpreise zu dieser Zeit sehr gering waren, fand sich kein Käufer zur Verschrottung. 1929 erfolgte die nächste Umbenennung in Oil Fuel Hulk C77 und lag für die nächsten 50 Jahre in der Marinewerft Pembroke in Wales, wo es als Unterkunft und schwimmender Tank diente.

Am 3. September 1979 begann man mit der Restaurierung des Schiffes was 1984 abgeschlossen wurde. Anschließend wurde das Schiff nach Portsmouth geschleppt, wo es bis heute als Museumsschiff dient und wieder in HMS Warrior, mit dem Zusatz 1860, umgetauft wurde.

 

HMS Warrior als Museumsschiff in Portsmouth

HMS Warrior als Museumsschiff in Portsmouth

 

 

 

Schiffsdaten:

Schiffstyp Panzerschiff
Land England
Stapellauf 29.Dezember 1860
Verbleib seit 1984 Museumsschiff
Anzahl der Masten 3
Besegelung und Antrieb 4500 Quadratmeter Segelfläche

zweizylindrigen Dampfmaschine mit 5.267 PS

Länge 127 Meter
Breite 17,8 Meter
Tiefgang max. 7,9 Meter
Verdrängung 9.210 Tonnen
Geschwindigkeit Bis zu 14 Knoten
Bewaffnung 4x20,3cm Glattrohr Vorderladern

28 x 17,8cm Vorderladern

4x20 Pfünder Hinterladern

Besatzung Rund 705 Mann

 

 

 

 

 

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