Großer Kreuzer SMS Yorck

Der große Kreuzer SMS Yorck gehörte der Roon-Klasse an, die lediglich aus 2 Schiffen bestand und kurz nach der Jahrhundertwende gebaut wurden. Diese Schiffe stellten den Übergang von der Klasse der Panzerkreuzer zu den großen Kreuzer da.

 

Stapellauf und Bauform:

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde von dem deutschen Marineamt ein Entwurf gefordert um die beiden Schiffe der Kaiser-Klasse von 1874 zu ersetzen. Ende 1901 stand der Entwurf fest, der sich stark an dem der ebenfalls erst kurz zuvor entworfenen Prinz Adalbert-Klasse orientierte. Auffälligstes Unterscheidungsmerkmal waren anstatt 3, nun 4 Schornsteine. Bedingt durch den Einbau von 16 Wasserrohrkessel war ein weiterer Schornstein nötig. Die Prinz Adalbert-Klasse hingegen wurde mit 14 Dürr-Dampfkessel entworfen, was weniger Platz im Schiff benötigte.

Der Stapellauf der SMS Yorck erfolgte am 14. Mai 1904, die Indienststellung am 21. November 1905.

 

SMS Yorck

 

 

SMS Yorck

 

 

 

Werdegang der SMS Yorck:

Nach der Indienststellung und den erfolgreichen Erprobungsfahrten wurde das Schiff den Aufklärungsstreitkräften zugeteilt.

Bis zum 21. Mai 1913 nahm die Yorck an den jährlichen Manövern teil und führte mehrere Reisen in den Atlantik durch. Auch wurde das Schiff zwischendurch immer wieder in die Werfrt gebracht um Reparationsarbeiten oder Umbauten durch zu führen.

Am 4. März 1913 kam es bei einem der Manöver zu einem schweren Unfall, als das Torpedoboot S178 bei dem Versuch durch die Linien der Schiffe durch zu fahren von der Yorck gerammt wurde und in zwei Teile zerbrach. Dabei kamen 69 Besatzungsmitglieder ums Leben.

Am 21. Mai 1913 wurde die SMS Yorck außer Dienst gestellt und der Reserve Flotte zugeteilt.

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde auch die SMS Yorck wieder reaktiviert und der IV. Aufklärungsgruppe zugeteilt.

In den ersten Wochen des Krieges übernahm das Schiff überwiegend Sicherungsaufgaben in der Nordsee sowie in der Ostsee.

Nach einem Vorstoß auf die britische Ostküste und dem Abschluss des Unternehmens, lief die SMS Yorck Anfang November 1914 wieder in Richtung Wilhelmshaven. In der Nacht vom 3. auf den 4. November war die Außenjade vor Wilhelmshaven jedoch mit dichtem Nebel behangen. Kapitän zur See Waldemar Pieper lies zunächst die Yorck ankern, da die Weiterfahrt zu gefährlich wäre. Da er allerdings befürchtete, das Trinkwasser auf dem Schiff könnte mit Paratyphus (einer Typhus Art) belastet sein, lies er bei einer besseren Sicht den Anker lichten und entschied sich gegen den Willen des Lotsen für die Weiterfahrt.

 

 

 

Verbleib:

Durch die immer noch schlechte sicht lief die SMS Yorck gegen 4.10 Uhr auf eine Seemine, die eigentlich gegen eindringende britische Schiffe ausgelegt war. Bei einem Versuch das Schiff auf einen anderen Kurs zu bringen lief es auf eine zweite Mine.

Das Schiff begann umgehend zu kentern und anschließend zu sinken. Von der Besatzung starben 336 Männer.

1926, 1936 und 1937 wurden Teile des Wrack gesprengt um den Schifffahrtsweg frei zu halten. Vom 27. Juli bis zum 4. Oktober 1983 wurde der Boden unter dem Wrack abgesaugt damit der Rest des Wracks tiefer liegen konnte.

 

 

 

Kommandanten:

21. November 1905 bis 29. September 1908 Fregattenkapitän / Kapitän zur See Leo Jacobson
Oktober 1908 bis September 1909 Kapitän zur See Arthur Tapken
Oktober 1909 bis September 1910 Kapitän zur See Herrklotsch
September 1910 bis September 1912 Kapitän zur See Ludwig von Reuter
September bis November 1912 Fregattenkapitän / Kapitän zur See Max Köthner
November 1912 bis 21. Mai 1913 Kapitän zur See Moritz von Egidy
12. August bis 4. November 1914 Kapitän zur See Waldemar Pieper

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

SMS Yorck

Land:  

Deutsches Reich

Schiffstyp:  

Großer Kreuzer

Klasse:  

Roon-Klasse

Bauwerft:  

Blohm & Voss, Hamburg

Baukosten:  

16.241.000 Mark

Stapellauf:  

14. Mai 1904

Indienststellung:  

21. November 1905

Verbleib:  

Am 4. November 1914 gesunken

Länge:  

127,8 Meter

Breite:  

20,2 Meter

Tiefgang:  

Max. 7,76 Meter

Verdrängung:  

Max. 10.266 Tonnen

Besatzung:  

633 Mann

Antrieb:  

16 Wasserrohrkessel Bauart Dürr
3 × 3-Zylinder Verbundmaschine

Leistung:  

20.031 PS (14.733 kW)

Höchstgeschwindigkeit:  

21,4 kn (40 km/h)

 

Bewaffnung:

 

4 × Schnellfeuergeschütz 21,0 cm L/40 (380 Schuss)

10 × Schnellfeuergeschütz 15,0 cm L/40 (1.600 Schuss)

14 × Schnellfeuergeschütz 8,8 cm L/35 (2.100 Schuss)

4 × Torpedorohr ø 45,0 cm (unter Wasser, 11 Schuss)

Panzerung:  

Gürtel: 80–100 mm auf 55 mm Teak
Deck: 40–60 mm
Kasematte: 100 mm
Zitadelle: 100 mm
vorderer Kommandoturm: 30–150 mm
achterer Kommandoturm: 20–80 mm
Türme Schwere Artillerie: 30–150 mm
Türme Mittelartillerie: 100 mm
Schilde Mittelartillerie: 80 mm

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

Die kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg: Von Wilhelmshaven nach Scapa Flow

Die kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg: Von Wilhelmshaven nach Scapa Flow Gebundenes Buch – 16. Oktober 2013

Begünstigt durch die imperialen Bestrebungen von Wilhelm II. entwickelte sich die Kaiserliche Marine ab 1900 zu einer der modernsten Kriegsflotten weltweit. 1914 wähnte sie sich mit der britischen Royal Navy auf Augenhöhe. Dieser Text-Bildband analysiert Stärken und Schwächen der kaiserlichen Flotte und ihrer Gegner im Ersten Weltkrieg. Mit exklusiven Schwarz-Weiß-Fotos und farbigen Darstellungen ausgewählter Memorabilien.

Hier klicken!

 

 

Deutsche Kriegsschiffe: Die Kaiserliche Hochseeflotte 1914-1918 (Typenkompass)

Deutsche Kriegsschiffe: Die Kaiserliche Hochseeflotte 1914-1918 (Typenkompass) Taschenbuch – 24. September 2015

In diesem Typenkompass wird die deutsche Kriegsmarine der Kaiserzeit hervorragend und systematisch vorgestellt. Deutsche Großkampfschiffe und Kreuzer während des Ersten Weltkriegs und Dickschiffe der kaiserlichen Marine porträtiert Robert Rosentreter mit Namen, Typen, Bewaffnungen, technischen Daten, Werdegang und Verbleib.

Hier klicken!

 

 

Deutsche Kriegsschiffe: Die Torpedoboote der kaiserlichen Marine (Typenkompass)

Deutsche Kriegsschiffe: Die Torpedoboote der kaiserlichen Marine (Typenkompass) Taschenbuch – 31. Mai 2018

Passend zu ihrer ursprünglichen Aufgabe des deutschen Küstenschutzes verfügte die kaiserliche Marine u. a. über Schnell- und Torpedoboote. Die Aufgabe der deutschen Schnellboote bestand vor allem darin, britische Monitore - das waren Kriegsschiffe in seichten Küstengewässern und auf Flüssen - anzugreifen. Torpedoboote wiederum galten dank ihrer Torpedobewaffnung auch als wirkungsvolle und verhältnismäßig preiswerte Methode gegen große Linienschiffe. Eckhard Klien stellt in diesem Typenkompass alle Schnell- und Torpedoboote vor, die zwischen 1872 und 1918 in der kaiserlichen deutschen Marine zum Einsatz kamen.

Hier klicken!

 

 

Deutsche Kriegsschiffe: Das kaiserliche Ostasiengeschwader (Typenkompass)

Deutsche Kriegsschiffe: Das kaiserliche Ostasiengeschwader (Typenkompass) Taschenbuch – 24. Januar 2019

Nach der von Großbritannien und den USA erzwungenen Öffnung der Häfen Chinas für den Handel mit ausländischen Mächten wollten auch deutsche Kaufleute sich ein Stück vom Kuchen abschneiden. Durchsetzen ließen sich solche Interessen nur mit einer starken Marine im Rücken. Deshalb entstand ab 1859 in mehreren Schüben das deutsche Ostasiengeschwader. Volker A. Behr skizziert alle wichtigen Kriegsschiffe, die im kaiserlichen Ostasiengeschwader von 1886 bis in den Ersten Weltkrieg hinein Dienst taten, mit ihrer Einsatzgeschichte, ihrer Ausrüstung und Bewaffnung sowie ihren technischen Besonderheiten.

Hier klicken!

 

 

Die Deutsche Marine in ihrer neuesten Uniformierung (Militaria, Kaiserreich, Uniformen, Abzeichen, Kaiserliche Marine, 1. Weltkrieg, History Edition)

Die Deutsche Marine in ihrer neuesten Uniformierung (Militaria, Kaiserreich, Uniformen, Abzeichen, Kaiserliche Marine, 1. Weltkrieg, History Edition) Gebundenes Buch – 3. August 2011

Das Original "Die Deutsche Marine in ihrer neuesten Uniformierung" erschien erstmals im Jahre 1910 im Verlag Moritz Ruhl. Dieser Band beinhaltet neben der detaillierten 70-seitigen Beschreibung, 18 farbige Uniformtafeln der Kaiserlichen Marine. Ein klassisches Nachschlagewerk für die Uniformkunde! Format A5, 92 Seiten gebunden, farbige Tafeln. History Edition Band 7.

Hier klicken!

 

 

 

 

 

This post is also available in: English (Englisch) Français (Französisch) Italiano (Italienisch) 简体中文 (Vereinfachtes Chinesisch) Русский (Russisch) Español (Spanisch) العربية (Arabisch)

Kommentare sind deaktiviert.

error: Content is protected !!