Killen-Strait Panzertraktor

Der Killen-Strait Panzertraktor war ein Prototyp, der aus einem landwirtschaftlichem Nutzfahrzeug entwickelt wurde um die Stellungen und die Stacheldraht Sperren an der Westfront zu zerstören.

Die Killen-Walsh Manufacturing Company war in den USA ansässig und stellte bis zum Beginn des ersten Weltkrieges Traktoren und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge her. 1914 wurde der Name in Killen-Strait umgeändert, damit der neueste Traktor Strait's Tractor unter diesem Namen gebaut und verkauft werden kann. Dieses Modell hatte einen 30 PS starken Vierzylinder Motor mit dem zwei bis drei 14-Zoll Pflüge gezogen werden konnten. Im Heck waren zwei Gleisketten aus Holz montiert, im vorderen Bereich war eine Kette zum Steuern montiert.

 

Straits landwirtschaftlicher Ackerschlepper mit angebautem Sonnendach

 

Nachdem der erste Weltkrieg in Europa ausgebrochen war und sich die Front im Westen nach dem Wettlauf zum Meer verfestigte und der Bewegungskrieg zum erliegen kam, wurde nach Möglichkeiten gesucht die Stellungen und die Stacheldraht Sperren des Feindes zu zerstören. So wurde ein Modell des Traktors am 30. Juni 1915 von den USA nach Großbritannien verschifft um es dort dem britischen Verteidigungsministerium vorzustellen. Neben Winston Churchill, dem 1. Lord der Admiralität und Minister für Munition waren unter anderem der zukünftige Premierminister David Lloyd George, Herzog von Westminster, Sir Frederick Black (Direktor der Munitionsversorgung), Generalmajor Sir Ivor Phillipps, Generalmajor Scott-Moncrieff, Col Holden und Brigadegeneral Louis Jackson anwesend.

 

Killen-Strait Traktor während der Vorführung in Wormwood Scrubbs, Juni 1915

 

Der Killen-Strait-Traktor wurde am 30. Juni 1915 mit einem Torpedonetz-Drahtschneider der Royal Navy am Ende von zwei vorragenden Metallstangen an der Wormwood Scrubbs ausgestattet. Deutlich zu sehen sind zwei Drahtschneider in verschiedenen Höhen

 

Bei dem Fahrzeug wurden zwei Metallstangen angebracht, die über das Fahrzeug im vorderen Bereich hinausragten. An diesen war eine Vorrichtung angebracht, die Stacheldraht zerschneiden sollte. Bei der Vorführung klappte dies jedoch nur bei einem Draht, der direkt vor dem Schneider gespannt war, lag der Draht auf einer anderen Höhe wurde dieser nicht zerschnitten.

Auch das Anbringen eines Chassis auf dem Fahrgestell konnte die britische Militärführung nicht überzeugen. Zwar war dadurch die Besatzung geschützt und auf dem Chassis hätte ein drehbarer Turm mit Maschinengewehren montiert werden können, durch die Höhe wäre das Fahrzeug jedoch ein leichtes Ziel für die feindlichen Schützen geworden.

 

Killen-Strait Panzertraktor mit Aufbau

 

Nach der Ablehnung der Militärführung wurde der Prototyp nur noch in der RNAS Barrow Airship Station als Schlepper genutzt.

 

 

 

Datenblatt:

Bezeichnung: Killen-Strait Panzertraktor
Herstellerland: Großbritannien
Einführungsjahr: 1915
Stückzahl: 1 Prototyp
Bewaffnung: keine
Höchstgeschwindigkeit: 4 Meilen pro Stunde (6,44 Kilometer pro Stunde)
Motor: Vierzylinder 4 1/2 Zoll x 5 3/4 Zoll Bohrung und Hub Waukesha mit 30 PS
Gewicht: 4.309 Kg

 

 

Zeichnung des geplanten Killen-Strait Kettenfahrzeugs mit Turm für den Einsatz in der RNAS 501 Armored Car Squadron

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Panzerkampfwagen: im Ersten Weltkrieg (Typenkompass)

Panzerkampfwagen: im Ersten Weltkrieg (Typenkompass) Taschenbuch – 30. März 2017

Der Tank – Panzer – schien im Ersten Weltkrieg die Lösung zu sein für Probleme, mit denen sich jede kriegsführende Nation herumschlug. Diejenigen mit einer leistungsfähigen Industrie, allen voran Engländer und Franzosen, entwickelten Panzer, nur die Deutschen standen abseits und begannen viel zu spät, sich darüber Gedanken zu machen: Als der Krieg endete, hatte des Kaisers Armee nicht mehr als 20 eigene Panzerfahrzeuge zur Verfügung (und nicht wenige Beutefahrzeuge, die viel besser und geeigneter waren). Wolfgang Fleischer stellt in diesem Typenkompass die gepanzerten Rad- und Kettenfahrzeuge aller Nationen bis 1918 vor.

Hier klicken!

 

 

Panzerkampfwagen: Technik, Tanks und Taktik im Ersten Weltkrieg

Panzerkampfwagen: Technik, Tanks und Taktik im Ersten Weltkrieg Gebundenes Buch – 28. April 2015

Ausgeklügelte, mit Stacheldrahtverhauen und von Maschinengewehr-Nestern beschützte Verteidigungsstellungen bereiteten im Ersten Weltkrieg den Infanterien aller Armeen scheinbar unlösbare Probleme. Als die ersten Panzerwagen unter ihrem Tarnnamen »Tank« 1916 von den Briten in der Somme-Schlacht eingesetzt wurden, um den Stellungskrieg zu überwinden, bedeutete dies eine Revolution für die zukünftige Kriegsführung. Wolfgang Fleischer beschreibt in diesem Band die von viel Skepsis und technischen Problemen begleitete Entwicklung der weltweit ersten Panzerkampfwagen aller Nationen.

Hier klicken!

 

 

Militärtechnik des Ersten Weltkriegs: Entwicklung, Einsatz, Konsequenzen

Militärtechnik des Ersten Weltkriegs: Entwicklung, Einsatz, Konsequenzen Gebundenes Buch – 27. August 2014

Wie jeder Krieg wartete auch der Erste Weltkrieg mit einer Fülle an technischen Erfindungen auf, die nur ein Ziel kannten: Dem Gegner möglichst viel Schaden zuzufügen. Nie zuvor forderte der Einsatz neuer Technologien einen dermaßen hohen Blutzoll, niemals zuvor war die physische Vernichtung der Gegenseite so im Bereich des Möglichen. Wolfgang Fleischer dokumentiert in dieser Dokumentation akribisch die gesamte Waffentechnik, die von den Mittelmächten und ihren Gegnern eingesetzt wurde, egal ob Maschinengewehre, Artilleriegeschütze, Giftgas, erste gepanzerte Kampfwagen, Flugzeuge oder U-Boote.

Hier klicken!

 

 

 

 

 

This post is also available in: English (Englisch) Français (Französisch) Italiano (Italienisch) 简体中文 (Vereinfachtes Chinesisch) Русский (Russisch) Español (Spanisch) العربية (Arabisch)

Kommentare sind deaktiviert.

error: Content is protected !!