Kleiner Kreuzer SMS Nymphe

Der kleiner Kreuzer SMS Nymphe gehörte der Gazelle-Klasse an, die um die Jahrhundertwende gebaut wurden. Die Nymphe gehörte zu den wenigen Schiffen, die sowohl in dem ersten Weltkrieg als auch in der Marine der Weimarer Republik Dienst taten.

 

Stapellauf und Bauform:

Die Entwürfe der Gazelle-Klasse entstanden 1895 und 1896 und waren die ersten modernen kleinen Kreuzer der kaiserlichen Marine. Da es sich bei den Schiffen um Vermehrungsbauten handelte, gab es keine Vorgänger Schiffe, die Erfahrungen für die Konstruktion ergingen daher aus der Meteor-Klasse. Bis zu der Kolberg-Klasse von 1910 ergingen alle bis dahin konstruierten kleinen Kreuzer aus den Erfahrungen und der Bauweise der Gazelle-Klasse.

Anders als bei Schiffen einer Klassen, wurden die Schiffe der Gazelle-Klasse in zwei Phasen geplant. Die erste Phase ging auf Entwürfen von 1895 und 1896, die zweite Phase auf Entwürfe von 1897 und 1900, wobei die zweite Reihe der Schiffe eine etwas größere Variante vorsah.

Der Stapellauf der SMS Nymphe erfolgte am 21. November 1899, die Indienststellung am 20. September 1900.

 

SMS Nymphe

 

SMS Nymphe

SMS Nymphe

 

 

Werdegang der SMS Nymphe:

Bereits einige Monate nach der Indienststellung wurde die SMS Nymphe als Begleitschiff der kaiserlichen Yacht Hohenzollern zugeteilt. Dabei lief das Schiff die britischen Städte Portsmouth, Sheerness und Vlissingen an um die Begräbnisfeierlichkeiten der Großmutter von Kaiser Wilhelm II. zu begleiten.

Im März 1901 wurde die Nymphe der Torpedo-Inspektion als zweites Versuchsschiff zugewiesen, wobei die Einsätze zwischendurch immer wieder dadurch unterbrochen wurden, dass die Nymphe als Begleitschiff für die kaiserliche Yacht eingesetzt wurde.

Im April 1905 wurde das Schiff von der Torpedo-Inspektion angezogen um als Artillerieschulschiff zu dienen. Dafür wurden im Frühjahr 1907 vier der 10,5cm Geschütze auf der Backbordseite ausgebaut und durch vier 8,8cm Geschütze und zwei 5,2cm Geschütze ersetzt. Bis zum 15. Februar 1909 diente sie als Schulschiff für Maschinenwaffen bis die SMS Stuttgart die Nymphe ersetzte und dieses der Reserveflotte zugeteilt wurde.

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde die SMS Nymphe wieder reaktiviert und diente als Führungsschiff der Hafenflottille Elbe.

Am 1. September 1915 erfolgte die erneute Verlegung zur Torpedo-Inspektion bis das Schiff am 1. November 1916 wieder außer Dienst gestellt wurde.

Anschließend wurde die Bewaffnung ausgebaut und das Schiff diente bis zum Kriegsende als Wohn- und Exerzierschiff.

 

 

 

Einsatz in der Marine der Weimarer Republik:

Wegen des hohen Alters und der fehlenden Bewaffnung musste die SMS Nymphe nicht nach dem Krieg an die Siegermächte ausgeliefert werden. Es wurde in die neue Marine der Weimarer Republik eingegliedert, im November 1920 von Kiel nach Wilhelmshaven verlegt und dort Modernisiert. Dabei wurde unter anderem der Rammsporn durch einen modernen Kreuzerbug ersetzt, ein neuer Fockmast sowie ehemalige ehemaligen U-Boot Kanonen verbaut.

Nach der Modernisierung diente das Schiff als Flaggschiff der leichten Seestreitkräfte der Ostsee. In den folgenden Jahren nahm die Nymphe an einigen Auslandsreisen teil, bis das Schiff am 16. April 1929 endgültig außer Dienst gestellt wurde.

 

SMS Nymphe nach der Modernisierung

 

SMS Nymphe nach der Modernisierung

 

 

 

Verbleib:

Nach der außer Dienststellung wurde die SMS Nymphe noch einige Zeit als Wohnschiff genutzt. 1931 wurde es dann aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und 1932 in Hamburg verschrottet.

 

 

 

Kommandanten:

20. September 1900 bis März 1901 Kapitän zur See Hugo Zeye
März 1901 bis 30. September 1901 Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Georg Friedrich Scheibel
1. Oktober 1901 bis September 1902 Korvettenkapitän Günther von Krosigk
September bis Oktober 1902 Kapitänleutnant Albertus Petruschky
Oktober 1902 bis Januar 1903 Korvettenkapitän Walter Voit
Januar bis Februar 1903 Kapitänleutnant Willibald Grauer
Februar bis Oktober 1903 Korvettenkapitän Walter Voit
Oktober bis Dezember 1903 Korvettenkapitän Wilhelm Sthamer
Dezember 1903 bis Februar 1904 Kapitänleutnant Willibald Grauer
Februar bis September 1904 Korvettenkapitän Wilhelm Sthamer
September 1904 bis Januar 1905 Korvettenkapitän Leberecht Maaß
Januar bis März 1905 Fregattenkapitän / Kapitän zur See Ernst Schäfer
März bis September 1905 Korvettenkapitän Karl Behm
September bis November 1905 Kapitänleutnant Paul Siewert
November 1905 bis Januar 1906 Fregattenkapitän Wilhelm Schäfer
Januar bis September 1906 Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Karl Behm
Oktober 1906 bis 19. September 1907 Korvettenkapitän Heinrich Trendtel
23. Mai 1908 bis November 1908 Fregattenkapitän Paul Jantzen
November bis Dezember 1908 Kapitänleutnant Kurt von Grumbkow
Dezember 1908 bis 15. Februar 1909 Korvettenkapitän Max Werner
2. August 1914 bis Januar 1915 Fregattenkapitän Ernst Ewers
Januar bis August 1915 Fregattenkapitän Erich Graf von Zeppelin
August bis September 1915 Kapitänleutnant Friedrich Wolf
September 1915 bis September 1916 Korvettenkapitän Walter Holtzapfel
September bis Oktober 1916 Korvettenkapitän Hermann Schantz
Oktober 1916 bis 1. November 1916 Korvettenkapitän Bruno Hintze
30. November 1924 bis 9. Januar 1925 Kapitän zur See Ernst Bindseil
10. Januar 1925 bis 20. September 1926 Fregattenkapitän Georg Kleine
21. September 1926 bis 29. September 1928 Fregattenkapitän / Kapitän zur See Fritz Conrad
3. Oktober 1928 bis 16. April 1929 Fregattenkapitän Wolf von Trotha

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

SMS Nymphe

Land:  

Deutsches Reich

Schiffstyp:  

Kleiner Kreuzer

Klasse:  

Gazelle-Klasse

Bauwerft:  

Germaniawerft, Kiel

Baukosten:  

4.647.000 Mark

Stapellauf:  

21. November 1899

Indienststellung:  

20. September 1900

Verbleib:  

1932 in Hamburg verschrottet

Länge:  

105,1 Meter

Breite:  

12,2 Meter

Tiefgang:  

Max. 5,44 Meter

Verdrängung:  

Max. 3.017 Tonnen

Besatzung:  

257 Mann

Antrieb:  

10 Marinekessel
2 x 4-Zylinder-Verbundmaschinen

Leistung:  

8.486 PS (6.241 kW)

Höchstgeschwindigkeit:  

21,2 kn (39 km/h)

Bewaffnung:  

10 × 10,5 cm L/40 Schnellfeuergeschütz (1.000 Schuss)

2 × Torpedorohr ∅ 45 cm (unter Wasser, 5 Schuss)

 

Panzerung:  

Deck: 20–50 mm
Sülle: 80 mm
Kommandoturm: 20–80 mm
Schilde: 50 mm

 

 

 

 

 

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