Airco DH.6

Die Airco DH.6 war ein Doppeldecker der Firma Aircraft Manufacturing Company der während des ersten Weltkrieges nur für die Ausbildung von Piloten gebaut wurde und nach dem Krieg in der zivilen Luftfahrt eine Weiterverwendung fand.

 

Entwicklung und Konstruktion:

Wegen des großen Bedarf an Piloten begann der Chefentwickler der Firma Aircraft Manufacturing Company (Airco) Geoffrey de Havilland mit der Entwicklung eines speziellen Ausbildungsflugzeuges.

Besonders wichtig dabei war, dass das Flugzeug schnell, leicht und billig zu produzieren sein muss und auch die Reparatur schnell und günstig durchgeführt werden musste. Da besonders bei der Ausbildung häufig Unfälle und Beschädigungen an den Flugzeugen auftraten, sollten diese auch wieder schnell einsatzbereit gemacht werden können.

Hierfür wurden die Tragflächen und die Ruder quadratisch konstruiert und konnten schnell ausgetauscht werden. Auch das Cockpit war sehr schlicht und nur mit dem Nötigsten ausgestattet, sowie der Motor aus Kostengründen ohne Verkleidung.

Insgesamt erwies sich die Airco DH.6 als sehr sicheres und stabiles Flugzeug. Während der Ausbildungsflüge konnte auch der Ausbilder das Doppelsteuer auskuppeln und so die Kontrolle über das Flugzeug gewinnen, falls dem auszubildende Pilot Fehler unterliefen. Die Sicherheit des Flugzeuges erwies sich jedoch auch als Nachteil, da die Piloten kaum Erfahrungen in schwierigen Situationen erlernen konnten und der Motor zu schwach war um eine hohe Geschwindigkeit zu erzielen.

Insgesamt wurden während des ersten Weltkrieges 2.282 Flugzeuge vom Typ Airco DH.6 gebaut. Nach dem Krieg weitere 718 Stück.

 

 

Airco DH.6

 

Airco DH.6

 

Airco DH.6

 

Airco DH.6

 

 

 

Einsatz im ersten Weltkrieg:

Im Laufe des Jahres 1916 wurde die Airco DH.6 ausgeliefert und wurde das Standard Flugzeug für die Ausbildung. 1917 wurden diese jedoch durch die neuere Avro 504K abgelöst.

Rund 300 Flugzeuge wurden an den Royal Naval Air Service abgegeben, die diese Flugzeuge für Patrouilleneinsätze auf See verwendeten. Zwar waren die Flugzeuge für diese Aufgaben nicht gebaut worden, erwiesen sich bei einer Notlandung auf dem Wasser als sehr seetüchtig und konnten mehrere Stunden treiben ohne unterzugehen.

Wegen des schwachen Motors konnten zudem nur wenige Kilogramm an Bomben mitgeführt werden. Dafür musste das Flugzeug weiter auf das zweite Besatzungsmitglied verzichten und wurde in der Regel nur durch den Piloten geflogen.

Bis zum Kriegsende waren schließlich noch rund 1.000 Airco DH.6 für die Ausbildung oder dem Royal Naval Air Service im Einsatz.

Nach dem Krieg wurden die meisten Flugzeuge an zivile Firmen verkauft. Diese bauten das Cockpit teilweise aus, sodass neben dem Piloten noch zwei Passagiere Platz hatten. Einige der Flugzeuge wurden auch nach Südafrika oder Australien verkauft und flogen dort bis in die 30er Jahre.

 

 

 

Technische Daten:

Bezeichnung: Airco DH.6
Land: Großbritannien
Typ: Ausbildungsflugzeug
Länge: 8,32 Meter
Spannweite: 10,95 Meter
Höhe: 3,29 Meter
Gewicht: 664 kg leer
Besatzung: Max. 2
Motor: ein RAF 1a V8-Motor (luftgekühlt) mit einer Leistung von 90 PS
Höchstgeschwindigkeit: 113 km/h
Reichweite: Max. 2 Stunden und 45 Minuten
Bewaffnung: keine

 

 

 

 

 

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