Geschützter Kreuzer HMS Hyacinth

Der geschützte Kreuzer HMS Hyacinth gehörte der Highflyer-Klasse an, die aus drei Schiffen bestand und wurde in Afrika im Kampf gegen die deutschen Kolonien eingesetzt. 

 

Stapellauf und Bauform:

Die Schiffe der Highflyer-Klasse orientierten sich an der Eclipse-Klasse und waren in der Grundkonstruktion fast identisch, jedoch sollten bei diesen Kreuzern die Bewaffnung und die Antriebsanlage einheitlich sein und nicht mehr gemischt.

Hierfür wurde als Hauptbewaffnung elf 6-Zoll Geschütze ausgewählt und für die Antriebsanlage Wasserrohrkessel, was nicht nur Gewicht einsparte sondern die Schiffe auch schneller als die der Eclipse-Klasse machte.

Der Stapellauf der HMS Hyacinth erfolgte am 27. Oktober 1898, die Indienststellung im September 1900.

 

 

HMS Hyacinth

 

 

 

Werdegang der HMS Hyacinth:

Nach der Indienststellung wurde das Schiff zunächst dem Parlament unter der Gruppe boiler committee zur Verfügung gestellt. Diese sollte mit Versuchen die Qualität und Zuverlässigkeit der eingebauten Wasserrohrkessel testen, die besonders bei dem Schwesterschiff HMS Hermes Anfang 1900 Probleme bereitete.

Nach den Testfahrten wurde die HMS Hyacinth 1903 zu der East Indies Station in Bombay gesendet um dort ihr Schwesterschiff HMS Highflyer als Flaggschiff abzulösen. Diese Tätigkeit unterbrach das Schiff um während des 4. Feldzug in Somaliland am 20. April 1904 500 Soldaten an der Mündung des Gulluli abzusetzen, die dort gegen die Rebellen kämpften.

Mit einer kurzen Liegezeit in der Werft von Devonport im Jahre 1906, wurde die Hyacinth nach dem Einsatz in Somaliland wieder in der East Indies Station eingesetzt.

1913 erfolgte dann die Verlegung in die Cape station in Südafrika zur Ablöse der HMS Hermes als Flaggschiff.

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Als sich die diplomatischen Spannungen in Europa steigerten und ein Krieg befürchtet wurde, erging an britische Geschwader in Südafrika der Befehl, den in Daressalam liegenden deutschen kleinen Kreuzer SMS Königsberg zu überwachen. Am 31. Juli 1914 verließ das deutsche Schiff den Hafen, konnte jedoch durch seine hohe Geschwindigkeit und mehreren Kursänderungen dem britischen Geschwader entkommen.

Nachdem im September einige Truppentransporter von Südafrika Richtung Großbritannien begleitet wurden, wurde die HMS Hyacinth nach dem verlorenen Seegefecht bei Coronel am 1. November 1914 zur Unterstützung im Kampf gegen das deutsche Ostasiengeschwader angefordert. Nachdem dieses bei den Falklandinseln vernichtet wurde, konnte die Hyacinth wieder nach Südafrika zurück kehren.

Ab dem Januar 1915 unterstütze das Schiff zunächst den Kampf gegen die deutschen Truppen in Deutsch-Südwest-Afrika, anschließend verlegte es vor den Rufiji-Delta in Ostafrika, wo sich der deutsche kleine Kreuzer SMS Königsberg verschanzte.

Als im April 1915 bekannt wurde, dass die deutschen Truppen auf ein Versorgungsschiff aus dem Deutschen Reich warteten, wurde die HMS Hyacinth abgestellt um dieses Schiff abzufangen. Am 14. April konnte der als Versorger eingesetzte Frachter Rubens gesichtet werden. Bei der Verfolgung des Schiff erlitt die Hyacinth einen Maschinenschaden und musste zunächst abdrehen, die Antriebsanlage reparieren und dann wieder die Verfolgung aufnehmen. In der Zwischenzeit konnte sich die Rubens an der Küste Tansanias bei der Mansabucht wie geplant auflaufen lassen. Die Hyacinth fand den Versorger zwar recht schnell und schoss das Schiff in Brand, die Besatzung hatte sich jedoch schon nicht mehr an Bord befunden und den größten Teil der Ladung mitgenommen. Versuche britische Soldaten auf das Schiff zu bringen, erwiderten die deutschen Truppen mit Maschinengewehren.

Nach der Vernichtung der SMS Königsberg verlegte die HMS Hyacinth wieder zu der Cape Station in Südafrika und blieb dort bis zum Kriegsende.

 

 

 

Verbleib:

Nach dem ersten Weltkrieg wurde die HMS Hyacinth nach Großbritannien zurück beordert, im August 1919 außer Dienst gestellt, am 11. Oktober 1923 verkauft und in Swansea verschrottet.

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

HMS Hyacinth

Land:  

Großbritannien

Schiffstyp:  

Geschützter Kreuzer

Klasse:  

Highflyer-Klasse

Bauwerft:  

London & Glasgow Shipbuilding Company, Glasgow

Baukosten:  

rund 300.000 britische Pfund Sterling

Stapellauf:  

27. Oktober 1898

Indienststellung:  

September 1900

Verbleib:  

Am 11. Oktober 1923 verkauft und in Swansea verschrottet

Länge:  

113,46 Meter

Breite:  

16,47 Meter

Tiefgang:  

6,7 Meter

Verdrängung:  

Max. 5.600 Tonnen

Besatzung:  

450 Mann

Antrieb:  

18 Belleville-Dampfkessel

2 vierzylindrige
Dreifachexpansions-Dampfmaschinen

Leistung:  

10.000 ihp (PSi)

Höchstgeschwindigkeit:  

20 kn

 

Bewaffnung:

 

11 x 152 mm Mk.III Geschütze

9 x 76-mm Marine Geschütz

6 x 47-mm Geschütze

2 x 45-cm Torpedorohre unter Wasser

Panzerung:  

Panzerdeck 76 – 127 mm

Kommandostand 152 mm

 

 

 

 

 

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