Das Großlinienschiff SMS Bayern war das 1. Schiff der Bayern-Klasse und zählte neben dem Schwesterschiff SMS Baden zu den letzten beiden noch gebauten Großlinienschiffen und gleichzeitig zu den modernsten Kriegsschiffen der kaiserlichen Marine.
Stapellauf und Bauform:
Baubeginn der Bayern war am 22. Januar 1914, der Stapellauf erfolgte dann am 18. Februar 1915. Durch den Verlauf des ersten Weltkrieges und dem damit verbundenen Abzug vieler Werftarbeiter zum Militärdienst und der beginnenden Rohstoffverknappung, verzögerte sich der Abschluss der Fertigstellung der Bayern um einige Wochen.
Die Indienststellung erfolgte am 18. März 1916.
Einsatz im Krieg:
Da die Bayern ihre Erprobungs- und Übungsfahrten erst nach der Skagerrakschlacht beendet hatte und der Fokus der Seekriegsführung Seitens der deutschen Marineleitung wieder auf den U-Boot Krieg gelegt wurde, konnte die Bayern lediglich noch an der Besetzung der Baltischen Inseln teilnehmen.
Bei diesem Unternehmen jedoch lief das Schiff vor dem Soelo-Sund auf eine Mine in Höhe des vorderen Torpedobreitseitraums. Rund 1.000 Liter Wasser flossen daraufhin in das Schiff und es begann mit dem Bug bis zum vorderen 38-cm-Turm im Wasser zu versinken. Die Bayern konnte durch die eigene Mannschaft notdürftig repariert und wieder fahrtüchtig gemacht werden um sich auf den Weg nach Kiel zu machen. Dort wurde das Schiff in der Zeit vom 3. November bis 27. Dezember Reparatur und Umbaumaßnahmen unterzogen.
Für die geplante Entscheidungsschlacht im Oktober 1918 war auch die Bayern vorgesehen. Durch die Revolte auf den Kriegsschiffen SMS Helgoland und der SMS Thüringen musste jedoch die gesamte Operation abgebrochen werden und die Schiffe verblieben bis zum Kriegsende in ihren Häfen.
Verbleib:
Aufgrund der Bestimmungen des Waffenstillstandes zwischen dem deutschen Reich und den Alliierten, gehörte die Bayern zu den Schiffen die laut Protokoll nach Scapa Flow zur Internierung vorgesehen war. Am 19. November 1918 erfolgte mit dem größten Teil der Flotte die Überfahrt.
Auf Befehl von Konteradmiral Ludwig von Reuter wurde schließlich am 21. Juni 1919 die Selbstversenkung der deutschen Schiffe eingeleitet. Die Bayern versank um 14:30 Uhr.
Am 3. November 1933 wurde das Wrack der Bayern an die Cox & Danks Ltd. verkauft, die das Schiff heben und verschrotten wollte. Die Bergungsarbeiten begannen am 18. Juli 1934, konnten jedoch erst am 1. September abgeschlossen werden und das Schiff wurde nach Lyness geschleppt. Nach einer weiteren Verlegung wurde die Bayern schließlich ab dem 5. Juni 1935 in Rosyth verschrottet.
Kommandanten:
18. März bis 23. Dezember 1916 | Kapitän zur See Max Hahn |
24. Dezember 1916 bis 10. August 1918 | Kapitän zur See Heinrich Rohardt |
11. August bis 10. Dezember 1918 | Kapitän zur See Hugo Dominik |
12. Dezember 1918 bis 21. Juni 1919 | Kapitänleutnant Albrecht Meißner |
Schiffssdaten:
Name: |
SMS Bayern |
Land: |
Deutsches Reich |
Schiffstyp: |
Großlinienschiff |
Klasse: |
Bayern-Klasse |
Bauwerft: |
Howaldtswerke, Kiel |
Baukosten: |
ca. 49.000.000 Mark |
Stapellauf: |
18. Februar 1915 |
Indienststellung: |
18. März 1916 |
Verbleib: |
1919 bei Scapa Flow selbstversenkt, 1934 gehoben und 1935 verschrottet |
Länge: |
180 Meter |
Breite: |
30 Meter |
Tiefgang: |
Max. 9,39 Meter |
Verdrängung: |
Max. 32.200 Tonnen |
Besatzung: |
1.171 Mann |
Antrieb: |
14 Marinekessel |
Leistung: |
55.967 PS (41.164 kW) |
Höchstgeschwindigkeit: |
22,0 kn (41 km/h) |
Bewaffnung: |
8 × 38 cm L/45 Schnellfeuergeschütz (720 Schuss) 16 × 15 cm L/45 Schnellfeuergeschütz (2.560 Schuss) 2 × 8,8 cm L/45 Flak (800 Schuss) 5 Torpedorohre ∅ 60 cm (1 Bug, 4 Seiten, unter Wasser, 20 Schuss)
|
Panzerung: |
Gürtel: 30–350 mm |
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