Leichter Kreuzer HMS Dublin

Der leichte Kreuzer HMS Dublin gehörte der Town-Klasse, dabei der Unterkategorie Chatham-Klasse an, die aus drei Schiffen für die Royal Navy und drei Schiffen für die australische Marine bestand.

 

Stapellauf und Bauform:

Die drei leichten Kreuzer der Chatham-Klasse waren eine Unterkategorie der Town-Klasse. Im Gegensatz zu den Vorgänger Schiffen der Weymouth-Klasse wurde nun der Wasserlinienpanzer verstärkt, dafür die Deckpanzerung etwas verringert.

Als Hauptbewaffnung dienten acht 6-Zoll (152-mm) Einzelgeschütze, die mit einem Schild versehen waren und nun soweit auseinander standen, dass ein Treffer nicht mehrere Geschütze gleichzeitig außer Gefecht setzen konnte.

Der Stapellauf der HMS Dublin erfolgte am 30. April 1912, die Indienststellung im März 1913.

 

 

HMS Dublin

 

HMS Dublin

 

 

 

Werdegang der HMS Dublin:

Nach der Indienststellung und den Erprobungsfahrten wurde das Schiff zunächst dem ersten Schlachtgeschwader zugeteilt.

Im Juli 1913 erfolgte die Verlegung in das 1st Light Cruiser Squadron der Home Fleet und Ende 1913 in das 2nd Light Cruiser Squadron im Mittelmeer.

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Nachdem im Mittelmeer der deutsche Schlachtkreuzer SMS Goeben und der kleine Kreuzer SMS Breslau zwei algerische Häfen beschossen hatten, liefen diese am 4. August 1914 an den beiden britischen Schlachtkreuzern HMS Indomitable und HMS Indefatigable vorbei Richtung Messina. Da zu diesem Zeitpunkt zwar schon Krieg zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich, aber noch nicht mit Großbritannien herrschte, verfolgten die beiden britischen Schiffe die Deutschen lediglich. Die in Bizerta liegende HMS Dublin wurde als Verstärkung hinzugezogen. Da die beiden britischen Schlachtkreuzer langsamer waren als die Deutschen, hatte am Abend nur noch die Dublin Sichtkontakt. Als Nebel einsetzte und es zu dunkel wurde, verlor aber auch die Dublin den Kontakt und musste die Verfolgung abbrechen.

Nachdem die deutschen Schiffe am 6. August wieder ausliefen verfolgten die britischen Schiffe diese erneut. Nach einigen Kursänderungen musste am 7. August die HMS Dublin mit den Zerstörern HMS Beagle und HMS Bulldog die Verfolgung aufnehmen und sollte die SMS Goeben mit einem nächtlichen Torpedoangriff stoppen oder versenken, da zu diesem Zeitpunkt auch zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien Krieg herrschte.

Auf dem errechneten Kurs konnten die Schiffe die Goeben nicht entdecken, dafür die SMS Breslau. Da diese jedoch schneller als die britischen  Schiffe war, wurde sie nur kurz verfolgt. Da die Goeben nicht gefunden werden konnte, musste die Suche erneut abgebrochen werden und wurde zurück nach Malta verlegt.

Als Anfang 1915 das Landeunternehmen bei den Dardanellen begann, verblieb die HMS Dublin in Malta und sicherte die Route zwischen Malta und Suez. Erst Ende Februar 1915 wurde sie ebenfalls bei den Dardanellen eingesetzt und beschoss osmanische Küstenbefestigungen.

Als Italien an der Seite Großbritanniens in den Krieg eintrat, wurde die Dublin zur Unterstützung der italienischen Marine eingesetzt. Dabei beschoss das Schiff Anfang Juni Stellungen der Österreich-Ungarischen Truppen an der Adria-Küste. Dabei wurde das Schiff selbst am 9. Juni 1915 von dem österreichischen U-Boot SM U-4 torpediert. 12 Besatzungsmitglieder starben bei dem Angriff und das Schiff wurde so schwer beschädigt, dass es nach Großbritannien zurück kehren musste.

Nachdem die HMS Dublin wieder einsatzfähig war, wurde das Schiff dem 2nd Light Cruiser Squadron der Grand Fleet zugeteilt. Mit diesem Verband nahm das Schiff vom 31. Mai auf den 1. Juni 1916 an der Skagerrakschlacht teil. Zusammen mit der HMS Southampton konnte das deutsche Torpedoboot SMS S 35 versenkt werden, selbst hatte das Schiff jedoch ebenfalls schwere Schäden. In der Schlacht starben 3 Besatzungsmitglieder, 27 wurden verletzt. Die anschließende Reparatur dauerte bis zum 17. Juni 1916.

Der letzte Einsatz des Krieges erfolgte am 3. Mai 1917, als die Dublin zusammen mit den vier Zerstörern HMS Nepean, HMS Obdurate, HMS Pelican und HMS Pylades das Gebiet zwischen Firth of Forth und dem Humber kontrollierte. Dabei wurde das Schiff von insgesamt drei deutschen U-Booten sowie dem Luftschiff Zeppelin L-43 angegriffen, blieb jedoch unbeschädigt.

 

 

 

Verbleib:

Nach dem ersten Weltkrieg wechselte die HMS Dublin zum 6th Light Cruiser Squadron und später zum 3rd Light Cruiser Squadron im Mittelmeer.

1924 wurde das Schiff schließlich außer Dienst gestellt, im Juli 1926 an die Firma J. J. King verkauft und bis Juli 1927 in Troon verschrottet.

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

HMS Dublin

Land:  

Großbritannien

Schiffstyp:  

Leichter Kreuzer

Klasse:  

Town-Klasse
(Unterkategorie Chatham-Klasse)

Bauwerft:  

Wm. Beardmore & Co., Dalmuir

Baukosten:  

unbekannt

Stapellauf:  

30. April 1912

Indienststellung:  

März 1913

Verbleib:  

Im Juli 1926 verkauft und bis Juli 1927 in Troon verschrottet

Länge:  

139,6 Meter

Breite:  

14,9 Meter

Tiefgang:  

Max. 4,8 Meter

Verdrängung:  

Max. 6.000 Tonnen

Besatzung:  

429–475 Mann

Antrieb:  

12 Yarrow-Dampfkessel

4 Parsons-Dampfturbinen

Leistung:  

25.000 PSw

Höchstgeschwindigkeit:  

25,5 kn

 

Bewaffnung:

 

8 x 6"/50 BL Mk XI
(15,2-cm L/50)

4 x 3 Pdr 1,85"/50 QF
(4,7-cm L/50)

4 x Maschinengewehre

2 x Torpedorohre 53,3-cm

Panzerung:  

Deck 50–76 mm

Böschungen 20 mm

Kommandoturm 102 mm

 

 

 

 

 

Passende Literatur zum Thema findet Ihr hier:

 

Schlachtschiffe der Royal Navy: Großkampfschiffe 1906-1945 (Typenkompass)

Schlachtschiffe der Royal Navy: Großkampfschiffe 1906-1945 (Typenkompass) Taschenbuch – 29. Oktober 2014

Im Jahr 1906 überraschte Großbritannien die Welt mit einem Paukenschlag: Die Vorstellung ihres neuen Schlachtschiff-Typs namens »Dreadnought
« ließ augenblicklich sämtliche Kriegsschiffsflotten anderer maritimen Mächte zum alten Eisen werden. Zwischen der Royal Navy und der Marine des Deutschen Reiches begann ein beispielloses Flottenwettrüsten. Ingo Bauernfeind schildert die Hintergründe der Entstehung dieser revolutionären britischen Schlachtschiffe und porträtiert alle von der Royal Navy gebauten Großkampfschiffe der Neuzeit mit ihren technischen Besonderheiten, ihrer Ausrüstung und Bewaffnung.

Hier klicken!

 

 

Schlachtkreuzer der Royal Navy: 1908-1945 (Typenkompass)

Schlachtkreuzer der Royal Navy: 1908-1945 (Typenkompass) Taschenbuch – 30. Juli 2015

Die Royal Navy entwickelte noch vor dem Ersten Weltkrieg den weltweit ersten Schlachtkreuzer und gab somit auch das Einsatzkonzept für diese neue Schiffsklasse vor. Schneller als große Schlachtschiffe, aber schwächer gepanzert, sollten sie sich um alle kleineren Kriegsschiffe kümmern. Weil sich die Theorie in der Praxis so jedoch nicht bestätigen wollte, wurde die Schiffsklasse der Schlachtkreuzer nach dem Ersten Weltkrieg wieder verworfen. Ingo Bauernfeind porträtiert in diesem reich bebilderten Typenkompass alle Schlachtkreuzer, die das Vereinigte Königreich zwischen 1909 und 1920 in Dienst stellte.

Hier klicken!

 

 

Der erste Weltkrieg zur See

Der erste Weltkrieg zur See Taschenbuch – 27. Dezember 2013

Das Werk bietet einen detaillierten, chronologisch geordneten Überblick über die Aktiviäten der deutschen Marine in der ersten Hälfte des Ersten Weltkriegs. Dabei wird der Konkurrenzkampf um die Vormacht zur See zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien in den Mittelpunkt gerückt, besondere Beachtung finden der sog. Kreuzerkrieg und der U-Boot-Krieg. Daneben werden die Entwicklungen nach geografischen Gesichtspunkten geordnet geschildert, so beispielsweise der U-Boot-Krieg vor der amerikanischen Küste oder die Flottenbewegungen im Mittelmeer.

Hier klicken!

 

 

 

 

 

This post is also available in: English (Englisch) Français (Französisch) Italiano (Italienisch) 简体中文 (Vereinfachtes Chinesisch) Русский (Russisch) Español (Spanisch) العربية (Arabisch)

Kommentare sind deaktiviert.

error: Content is protected !!