Ordnance QF 18-Pfünder

Das Ordnance QF 18-Pfünder Geschütz war das Standard Geschütz der Royal Field Artillery und mit über 10.000 Stück das am meisten produzierte Geschütz.

Während des zweiten Burenkrieges von 1899 bis 1902 mussten kamen die britischen Truppen zu der Erkenntnis, dass ihre eigenen Geschütze denen der Buren, die aus französischer und deutscher Produktion stammten deutlich unterlegen waren. Aus diesem Grund wurde 1900 General Sir Henry Brackenbury, der damalige Direktor der Firma Royal Ordnance Factory zu den europäischen Waffenherstellern geschickt, um sich dort nach passenden Geschützen für die britische Armee umzuschauen. Besonders die Feldgeschütze der deutschen Firma Rheinische Metallwaren und Maschinenfabrik waren sehr modern und so wurden heimlich 108 Geschütze gekauft und als Ordnance QF 15-Pfünder 1901 in den Dienst der britischen Armee gestellt.

Auf Anweisung des britischen Oberkommandos sollten gleichzeitig die britischen Hersteller an modernen Geschützen arbeiten und Konzepte ausarbeiten. Dafür wurde ein Ausrüstungskomitee gebildet, welches sich unter der Leitung von General Sir George Marshall mit den Artillerie Kommandeuren des Burenkrieges zusammen setzte und Anforderungen an neue Geschütze stellte. Von den Herstellern wurden einige Konzepte vorgestellt, wovon fünf Artillerie und drei Feldgeschütze als Prototypen gebaut werden sollten. 1902 wurden diese Prototypen getestet und trotz der guten Ergebnisse war keines der Geschütze ausreichend. Das Komitee entschied sich deßwegen, aus den vorgestellten Geschützen jeweils die beste Eigenschaft heraus zu suchen und diese Eigenschaften schließlich in einem Geschütz zu vereinen.

1903 konnte dann der Prototyp vorgestellt werden und erfüllte die Erwartungen des Komitees, so dass ab 1904 die ersten Geschütze an die britische Armee ausgeliefert werden konnten.

Während des ersten Weltkrieges wurde das Ordnance QF 18-Pfünder Geschütz als Standard Geschütz in die Royal Field Artillery aufgenommen. Auch die Royal Horse Artillery erhielt einige Geschütze, nachdem aus dem Bewegungskrieg ein Stellungskrieg wurde und die Kavallerie ebenfalls schwere Artillerie benötigte.

Nach dem ersten Weltkrieg wurde ab 1923 damit begonnen, die Geschütze zu modernisieren und diese an die voranschreitende Motorisierung der britischen Armee anzupassen. Dafür wurden zunächst die Holzreifen gegen Gummireifen getauscht, neue Achsen sowie neue Bremsen montiert. Auch die Munition wurde angepasst und durch neue Verfahrensweise konnte die Reichweite erhöht werden. Einige der Geschütze wurden auch zu 25-Pfündern umgebaut.

Im zweiten Weltkrieg waren die Geschütze überwiegend beim britischen Expeditionskorps und wurden in Nordfrankreich sowie in Nordafrika eingesetzt. Nach der Flucht über den Ärmelkanal von Dünkirchen musste das britische Expeditionskorps 216 zurück lassen, die von der deutschen Wehrmacht übernommen wurden. Zu diesem Zeitpunkt standen von den ehemals über 10.000 Geschützen der britischen Armee noch 126 in Großbritannien und 130 auf anderen Kriegsschauplätzen zur Verfügung.

 

 

Ordnance QF 18-Pfünder

 

Ordnance QF 18-Pfünder

 

Ordnance QF 18-Pfünder

 

 

 

Datenblatt:

Bezeichnung: Ordnance QF 18-Pfünder Geschütz
Herstellerland: Großbritannien
Einführungsjahr: 1904
Stückzahl: 10.469 Stück
Kaliber: 83,8 mm
Rohrlänge: 2,34 Meter
Reichweite: Max. 10.100 Meter
Gewicht: 1,28 Tonnen

 

 

Ordnance QF 18-Pfünder 1940 in Großbritannien

 

Ordnance QF 18-Pfünder gezogen von einem Morris CDSW LKW

 

Ordnance QF 18-Pfünder im April 1940 in Orchies

 

 

 

 

 

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