Die Royal Aircraft Factory F.E.8 war das erste einsitzige Jagdflugzeug der Firma Royal Aircraft Factory und gleichzeitig das letzte Druckpropellerflugzeug, welches noch an die Front gebracht wurde.
Entwicklung und Konstruktion:
Mitte 1915 begann bei der Firma Royal Aircraft Factory unter der Leitung von J. Kenworthy die Entwicklung eines einsitzigen Jagdflugzeuges. Dabei orientierte sich Kenworthy an der Grundkonstruktion der Airco DH.2 und der Royal Aircraft Factory F.E.2, die bereits gebaut und eingesetzt wurden.
Da es zu diesem Zeitpunkt noch kein mit dem Motorgetriebe synchronisiertes Maschinengewehr gab, wurde bei der F.E.8 erneut auf das Prinzip des Druckpropellers gesetzt. Dies sollte dem Piloten ein möglichst großes Schussfeld ermöglichen, wobei nicht der Motor und der Propeller das Feld einschränkten.
Ungewöhnlich war an dem Flugzeug, dass die Gondel aus Stahlrohren gerahmt und mit Duraluminium überzogen war. Das sollte den Piloten vor feindlichem Beschuss deutlich besser schützen als die sonst verwendeten Stoff und Holzbezüge.
Bewaffnet wurde die F.E.8 mit einem 7,7 mm Lewis Maschinengewehr, welches zunächst beweglich eingebaut wurde. In späteren Einsätzen zeigte sich jedoch, dass es für den Piloten kaum möglich war das Maschinengewehr freihändig zu bedienen. Dieses wurde im Laufe der Produktion arretiert und das ganze Flugzeug wurde zum Zielen genutzt.
Am 15. Oktober 1915 wurde der Prototyp von dem Testpiloten Frank Gooden zum ersten mal geflogen. Anschließend erfolgte die Übergabe an die Central Flying School in Upavon, die das Flugzeug ebenfalls mehrfach testeten. Nachdem es als stabil, manövrierfähig und einfach zu landen beschrieben wurde, wurde der zweite Prototyp nach Frankreich zur Erprobung an die Front gebracht.
Nach einigen Anpassungen begann die Produktion der ersten Serie die im Mai und Juni 1916 ausgeliefert werden konnten. Bis zum Kriegsende wurden insgesamt 295 Flugzeuge dieses Typs gebaut.
Einsatz im ersten Weltkrieg:
Im Juni 1916 erhielt das 29. Squadron die ersten beiden Royal Aircraft Factory F.E.8 Flugzeuge. Da das Squadron bereits mit den neuen Airco DH.2 ausgerüstet war, konnte ein direkter Vergleich gezogen werden. Die F.E.8 war gegenüber der DH.2 etwas schneller und die Sicht des Piloten besser. Allerdings war die DH.2 einfacher zu fliegen.
Im August 1916 wurde das 40. Squadron ausschließlich mit den F.E.8 Flugzeugen ausgestattet, im Oktober folgte das 41. Squadron.
Zu dieser Zeit begannen die Deutschen jedoch ihre neuen Halberstadt und Albatros Jagdflugzeuge einzusetzen. Diese waren der F.E.8 deutlich überlegen, sodass diese bereits kurz nach ihrer Einführung an der Front als veraltet galten.
Diese Unterlegenheit zeigte sich besonders am 9. März 1917 als die F.E.8 Flugzeuge des 40. Squadron auf die Albatros D.III Flugzeuge der deutschen Jagdstaffel 11 stießen. 4 F.E.8 Flugzeuge wurden abgeschossen, vier weitere schwer beschädigt. Eine geriet bei der Landung in Brand und wurde ebenfalls zerstört. Danach wurden die F.E.8 Flugzeuge gegen die neueren Nieuport 17 ausgetauscht.
Das 41. Squadron behielt als einziges diese Flugzeuge, setzte diese jedoch nur noch für die Bekämpfung von Bodenzielen ein.
Technische Daten:
Bezeichnung: | Royal Aircraft Factory F.E.8 |
Land: | Großbritannien |
Typ: | Jagdflieger |
Länge: | 7,21 Meter |
Spannweite: | 9,6 Meter |
Höhe: | 2,8 Meter |
Gewicht: | 406 kg leer |
Besatzung: | Max. 1 |
Motor: | Ein Le Rhône oder Gnôme-Monosoupape 9-Zylinder-Umlaufmotor mit 110 oder 100 PS |
Höchstgeschwindigkeit: | 151 km/h |
Reichweite: | Max. 2 Stunden und 30 Minuten |
Bewaffnung: | Ein 7,7-mm-Lewis Maschinengewehr |
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