Schlachtschiff HMS Revenge

Das Schlachtschiff HMS Revenge gehörte der gleichnamigen Schiffs-Klasse an, die aus insgesamt fünf Schiffen bestand, während des ersten Weltkrieges in Dienst gestellt wurden, wobei nur zwei Schiffe eingesetzt werden konnten.

 

Stapellauf und Bauform:

Die Schlachtschiffe der Revenge-Klasse wurden 1913 von der Royal Navy bestellt. Zunächst wurde die Stückzahl auf acht Schiffe gesetzt, Ende 1914 wurde ersichtlich, dass die berechnete Bauzeit nicht eingehalten werden konnte, somit wurden drei Schiffe gestrichen.

Die Konstruktion war ähnlich der Queen-Elizabeth-Klasse, war jedoch von den Maßen her kleiner und die Geschwindigkeit etwas geringer. Im Gegenzug wurde der Gürtelpanzer verstärkt und die Deckpanzerung höher gesetzt und ebenfalls verstärkt. Zudem wurden die Schiffe mit Torpedowülsten ausgerüstet um den Schutz vor Torpedos zu stärken.

Bei den Schiffen der Queen-Elizabeth-Klasse wurde eine reine Öl befeuerte Antriebsanlage verbaut. In den Schiffen der Revenge-Klasse sollte wieder eine Öl Kohle gemischte Anlage verbaut werden, da die Marineleitung befürchtete, zu sehr von Öllieferungen abhängig zu werden. Nachdem jedoch Lord John Fisher im November 1914 als Erster Seelord aus dem Ruhestand zurückgekehrt ist, setzte er durch, dass auch die Schiffe der Revenge-Klasse eine reine Öl befeuerte Antriebsanlage bekommen sollen. Dadurch sollte die Bedienmannschaft um 75 verringert, die Leistung und die Geschwindigkeit erhöht werden.

Der Stapellauf der HMS Revenge erfolgte am 29. Mai 1915, die Indienststellung am 1. Februar 1916.

 

 

HMS Revenge

 

Das Deck der HMS Revenge wird von der Besatzung geschrubbt

 

Besatzungsmitglieder auf dem Kontrollturm der HMS Revenge

 

 

 

Einsatz im Krieg:

Nach der Indienststellung und den Erprobungsfahrten wurde die HMS Revenge dem 1. Schlachtgeschwader der Grand Fleet zugeteilt.

Mit diesem Geschwader nahm das Schiff auch vom 31. Mai auf den 1. Juni 1916 an der Skagerrakschlacht teil. Nachdem das Flaggschiff HMS Marlborough von Torpedos getroffen wurde, wechselte der Geschwaderführer Vizeadmiral Sir Cecil Burney auf die Revenge, die zwar weiterhin am Gefecht teilnahm, jedoch etwas abseits lag. Somit erhielt das Schiff auch keinen Treffer oder Beschädigungen.

Bis zum Ende des Krieges wurde noch einige Vorstöße in die Nordsee unternommen, zu einem Feindkontakt kam es jedoch nicht mehr.

 

 

 

Einsatz nach dem Krieg:

Nach dem ersten Weltkrieg wurde die HMS Revenge im Januar 1920 in das Mittelmeer verlegt. Das Schiff sollte dort die Situationen im russischen Bürgerkrieg sowie im griechisch-türkischen Krieg überwachen und eventuell britische Flüchtlinge und Verletzte aufnehmen.

Bis Ende 1935 wechselte das Schiff immer wieder zwischen der Atlantik Flotte und dem Mittelmeer. Bedingt durch die ständigen Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei und später zwischen Italien und Abessinien war die Präsenz britischer Schiffe häufig notwendig.

1936 und 1937 erfolgten größere Überholungen und einige Umbaumaßnahmen, im Anschluss wurde das Schiff der Home Fleet zugeteilt.

 

 

 

Einsatz im zweiten Weltkrieg:

Als der zweite Weltkrieg in Europa ausgebrochen war, wurde die HMS Revenge zusammen mit ihrem Schwesterschiff HMS Resolution zur Sicherung der Konvois zwischen Kanada und Großbritannien eingesetzt.

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne zwischen Frankreich und Deutschland, flohen viele französische Kriegsschiffe nach Großbritannien. Damit diese Schiffe nicht an Deutschland ausgeliefert werden mussten oder dem Vichy-Regimes unterstellt wurden, begann Großbritannien am 3. Juli 1940 die Operation Grasp dessen Ziel es war, alle französischen Schiffe in britischen Häfen zu beschlagnahmen oder zu zerstören. In dem Hafen von Portsmouth lagen die meisten französischen Schiffe, ebenso die HMS Revenge, die im Verlauf der Beschlagnahmung die Besatzung des Schlachtschiffes Paris und der U-Boote Thames und Surcouf aufnahm.

Bis in den Oktober 1943 diente das Schiff fast ausschließlich für die Sicherung von Konvois, besonders im Pazifik um die australischen Einheiten zurück nach Australien zu bringen, da dort eine Invasion japanischer Truppen befürchtet wurde.

Nach dem Abzug aus dem Konvoi Sicherungsdienst und der Rückkehr nach Großbritannien wurde das Schiff außer Dienst gestellt, da es für den Einsatz als zu alt galt. Lediglich zur Ausbildung von Heizern wurde es noch genutzt.

Im Mai 1944 wurden schließlich die Hauptgeschütze demontiert um diese als Reserve für die noch verwendeten Schlachtschiffe HMS Ramillies und HMS Warspite zu nutzen.

 

 

HMS Revenge um 1940

 

 

 

Verbleib:

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die HMS Revenge 1948 verkauft und verschrottet.

 

 

 

Schiffsdaten:

Name:  

HMS Revenge

Land:  

Großbritannien

Schiffstyp:  

Schlachtschiff

Klasse:  

Revenge-Klasse

Bauwerft:  

Vickers,
Barrow-in-Furness

Baukosten:  

2.406.368 Pfund Sterling

Stapellauf:  

29. Mai 1915

Indienststellung:  

1. Februar 1916

Verbleib:  

1948 verkauft und verschrottet

Länge:  

190,3 Meter

Breite:  

27 Meter

Tiefgang:  

8,5 Meter

Verdrängung:  

Max. 31.200 Tonnen

Besatzung:  

997 Mann

Antrieb:  

18 Yarrow-Dampfkessel

4 Satz Dampfturbinen
mit Parson-Getriebe

Leistung:  

40.000 shp (30 MW)

Höchstgeschwindigkeit:  

23 kn (ca. 43 km/h)

 

Bewaffnung:

 

8 x 38,1 cm Geschütze

14 x 15,2 cm Geschütze

2 x 7,6 cm Geschütze

4 x 4,7 cm Geschütze

4 x 53,3 cm Torpedorohre

Panzerung:  

Gürtel 330 mm

Deck 64 mm

Türme 330 mm

Kommandostand 254 mm

Zitadelle 152 mm

 

 

 

 

 

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