U-Boot Plongeur

Das U-Boot Plongeur (zu deutsch: Taucher) war das erste in Frankreich entwickelte U-Boot und zugleich das erste U-Boot, dass nicht durch Muskelkraft angetrieben wurde.

 

 

Stapellauf und Bauform:

Die Entwicklung der Plongeur geht auf den französischen Kapitän Siméon Bourgeois zurück, der mit dem Bau und dem Einsatz von Unterseebooten die englische Vorherrschaft auf dem Meer zerstören wollte. Da, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, die Marineführung diese neue Waffentechnik begrüßte und unterstütze, begann der Bau des Bootes bereits 1859. Der Stapellauf der Plongeur erfolgte 1863.

 

Plongeur

Plongeur

 

Ebenso wie die CSS Hunley wurde bei der Plongeur Wert auf das Stromlinienförmige Aussehen geachtet, um den Widerstand unter Wasser so gering wie möglich zu halten.

Das besondere an diesem Boot war der Antrieb, der nicht wie bis dahin durch Muskelkraft bestand, sondern erstmals in Form von Druckluft. Hierfür waren insgesamt 23 Behälter in dem Boot verbaut in denen 153 Kubikmeter Druckluft lagerten, was der Grund für die enorme Größe darstellte. Die Leistung der Druckluftmaschine entsprach 80 PS.

Die Bewaffnung bestand bei der Plongeur aus einem Spierentorpedo, was nichts anderes als eine Lanze am Bug war, die mit einem Sprengkörper ausgestattet war. Die Angriffstaktik bestand in dem Rammen des feindlichen Schiffes, der Plazierung der Sprengladung und bei Zurücksetzen die Zündung.

 

 

 

Werdegang der Plongeur:

Ihre erste Fahrt erfolgte am 6. Oktober 1863, anschließende Tests wurden in dem Fluss Charente unter dem Kommando von Marie-Joseph-Camille Doré durchgeführt.

Im November sollten zunächst in Barques Tauchtests durchgeführt werden, aufgrund der schlechten Wetterbedingungen wurde dies jedoch in La Rochelle nachgeholt. Am Am 14. Februar 1864 lief das Boot bei einer Testfahrt auf eine Mole, als Druckluftzufuhr nicht mehr kontrolliert werden konnte. Bei den Tauchfahrten, deren maximale Tauchtiefe bei neun Metern lag, zeigte sich die Schwachstelle des Schiffes, da der Tauchgang kaum zu kontrollieren war und der Bug regelmäßig in den Boden rammte. Erst mit dem zweiten französischen U-Boot, der Q 1 Gymnote, konnte dieses Problem behoben werden.

 

1863 die Plongeur im Schlepptau der La Vigie

1863 die Plongeur im Schlepptau der La Vigie

 

Während des deutsch-französischen Krieges drängte der Kommandant Doré die Marineführung zu einem Einsatz gegen die deutsche Marine. Da die Führung sich jedoch der Überlegenheit der Überwasserschiffe bewusst war, lehnten sie den riskanten Einsatz der neuen Waffe ab.

Die Ausserdienststellung des Schiffes erfolgte im Jahre 1872, nachdem sich keine Einsatzmöglichkeiten mehr ergaben. Nach dem Umbau zu einem Wassertankschiff wurde die Plongeur am 1. Januar 1873 bereits wieder in den Dienst gestellt. Für den Umbau wurde sie mit einer Dampfmaschine ausgestattet, die 120 PS lieferte.

 

Plongeur als Wassertanker

Plongeur als Wassertanker

 

 

 

Das Ende der Plongeur:

1898 erfolgte die letzte Modernisierung der Plongeur, als ihre Dampfmaschine gegen die des Torpedobootes Torpilleur No. 74 ausgetauscht wurde. Nachdem ihr Liegehafen in Rochefourt 1927 geschlossen wurde, wurde das Schiff nach Toulon verlegt, wo es am 25. Dezember 1935 endgültig ausser Dienst gestellt wurde. Am 26. Mai 1937 wurde es verkauft und verschrottet.

 

 

 

Schiffsdaten:

Schiffstyp U-Boot
Land Frankreich
Stapellauf 1863
Verbleib Am 26. Mai 1937 zur Verschrottung verkauft
Länge 43 Meter
Verdrängung 426 Tonnen
Bewaffnung Ein Spierentorpedo
Besatzung 12 Mann

 

 

 

 

 

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