Der geschützte Kreuzer HMS Highflyer gehörte der gleichnamigen Schiffs-Klasse an, die aus drei Schiffen bestand und im ersten Weltkrieg Krieg gegen deutsche Hilfsschiffe führte.
Stapellauf und Bauform:
Die Schiffe der Highflyer-Klasse orientierten sich an der Eclipse-Klasse und waren in der Grundkonstruktion fast identisch, jedoch sollten bei diesen Kreuzern die Bewaffnung und die Antriebsanlage einheitlich sein und nicht mehr gemischt.
Hierfür wurde als Hauptbewaffnung elf 6-Zoll Geschütze ausgewählt und für die Antriebsanlage Wasserrohrkessel, was nicht nur Gewicht einsparte sondern die Schiffe auch schneller als die der Eclipse-Klasse machte.
Der Stapellauf der HMS Highflyer erfolgte am 4. Juni 1898, die Indienststellung am 7. Dezember 1899.
Werdegang der HMS Highflyer:
Nach der Indienststellung sollte die HMS Highflyer zunächst durch mehrere Testfahrten die eingebauten Belleville-Kessel auf deren Zuverlässigkeit testen. Hierfür fuhr das Schiff in das Mittelmeer und begab sich Ende Juni 1900 Richtung East Indies Station, wo die HMS Eclipse als Flaggschiff abgelöst werden sollte.
Vom November 1902 bis März 1903 unterstützte die Highflyer mit anderen britischen Schiffen des Geschwaders die Feldzüge in Somaliland. Dabei wurden britische Truppen in den Häfen ausgeladen oder die Nachschubwege der Rebellen über das Wasser blockiert.
Nach der Ablöse durch das Schwesterschiff HMS Hyacinth verlegte die Highflyer wieder zur East Indies Station. Von 1906 bis 1907 wechselte das Schiff kurzzeitig zu der North America & West Indies station, anschließend jedoch wieder zu der East Indies Station.
Einsatz im Krieg:
Als der erste Weltkrieg ausbrach wurde die HMS Highflyer dem 9. Kreuzergeschwader zugeteilt und in den Nordwesten Spaniens verlegt. Dabei konnte der niederländische Passagierdampfer Tubantia aufgebracht werden, der neben 150 deutschen Reservisten auch eine Getreidelieferung und Gold für das Deutsche Reich an Bord hatte.
Nach dem Abschluss der Aktion wurde das Schiff dem 5. Kreuzergeschwader unterstellt und sollte bei der Suche nach dem deutschen Hilfskreuzer Kaiser Wilhelm der Große unterstützen, der nach den letzten Meldungen vor Rio de Oro an der Saharaküste operierte. Am 26. August 1914 konnte das deutsche Schiff gesichtet werden. Zunächst forderte die Highflyer die Kaiser Wilhelm der Große zur Kapitulation auf, nachdem sich der deutsche Kapitän auf die neutralen Gewässer berief in denen sich das Schiff befand wurde dies von den Briten ignoriert und das Feuer eröffnet. Nachdem die gesamte Munition verschossen war, lies der deutsche Kapitän seine Besatzung von Bord gehen und das Schiff versenken. Die Highflyer hatte einen Treffer in dem Hauptdampfrohr bekommen und musste daraufhin zur Reparatur nach Gibraltar.
Von Ende Oktober 1914 bis 1917 war die HMS Highflyer an der Sicherung von Truppentransporten von Südafrika nach Großbritannien, an der Suche nach dem deutschen Ostasiengeschwader, dem Seegefecht bei Coronel und den Falklandinseln beteiligt.
1918 erfolgte schließlich die Verlegung zu der East Indies Station in Bombay, wo das Schiff bis Kriegsende verblieb.
Verbleib:
Die HMS Highflyer verblieb bis in das Jahr 1921 auf der East Indies Station, da sich das Schiff ideal als Flaggschiff nutzen lies.
Nach der außer Dienststellung wurde es 10. Juni 1921 verkauft und in Bombay verschrottet.
Schiffsdaten:
Name: |
HMS Highflyer |
Land: |
Großbritannien |
Schiffstyp: |
Geschützter Kreuzer |
Klasse: |
Highflyer-Klasse |
Bauwerft: |
Fairfield, Govan |
Baukosten: |
rund 300.000 britische Pfund Sterling |
Stapellauf: |
4. Juni 1898 |
Indienststellung: |
7. Dezember 1899 |
Verbleib: |
Am 10. Juni 1921 verkauft und in Bombay verschrottet |
Länge: |
113,46 Meter |
Breite: |
16,47 Meter |
Tiefgang: |
6,7 Meter |
Verdrängung: |
Max. 5.600 Tonnen |
Besatzung: |
450 Mann |
Antrieb: |
18 Belleville Dampfkessel 2 vierzylindrige |
Leistung: |
10.000 ihp (PSi) |
Höchstgeschwindigkeit: |
20 kn |
Bewaffnung: |
11 x 152 mm Mk.III Geschütze 9 x 76-mm QF Marine Geschütze 6 x 47-mm Geschütze 2 x 45-cm Torpedorohre unter Wasser |
Panzerung: |
Panzerdeck 76 – 127 mm Kommandostand 152 mm |
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