Royal Aircraft Factory S.E.5

Die Royal Aircraft Factory S.E.5 war ein Doppeldecker Jagdflugzeug und gehörte zusammen mit der Sopwith Camel zu den besten britischen Flugzeugen des ersten Weltkrieges und beendete die deutsche Luftüberlegenheit.

 

Entwicklung und Konstruktion:

Unter der Leitung von Henry Folland, John Kenworthy und Major Frank Goodden wurde bei der Firma Royal Aircraft Factory mit der Entwicklung eines Jagdflugzeuges begonnen, welches den starken Hispano-Suiza 8 Motor mit 150 PS aufnehmen sollte, der bereits in den B.E.2, F.E.2 und R.E.8 Flugzeugen verwendet wurde.

Der erste Prototyp konnte bereits am 22. November 1916 geflogen werden, in den kommenden Wochen folgten weitere Prototypen. Der Motor erwies sich jedoch zunächst als sehr unzuverlässig, zudem wurde der Entwickler Major Frank Goodden am 28. Januar 1917 beim Absturz seines Prototypen getötet.

Erst der dritte Prototyp konnte mit einigen Modifikationen und Anpassungen überzeugen und flog nicht nur sehr stabil, sondern das Flugzeug überstand auch Sturzflüge mit Höchstgeschwindigkeit wo andere Flugzeuge nicht mehr mithalten konnten. Zuletzt erzielte die S.E.5 noch eine Geschwindigkeit von rund 222 km/h und zählte damit neben der SPAD S.XIII zu den schnellsten Flugzeugen des Krieges.

Nach der ersten Serie von 77 gebauten Flugzeugen, wurde mit dem Bau der Serie S.E.5a begonnen. Bei dieser Serie wurde die Nase,die Kühlerrippen sowie die Auspuffrohre verlängert. Zudem wurde das Fahrgestell verstärkt und die Nackenstütze der Piloten entfernt um die Rundumsicht zu verbessern. Mit den 200 PS starken Hispano-Suiza oder Wolseley-Viper Motoren konnte weiter auch die Leistung der Flugzeuge deutlich gesteigert werden.

Als Bewaffnung diente von Beginn an ein 7,7 mm Vickers Maschinengewehr, welches zu den ersten mit dem Getriebe des Motors synchronisiertem Maschinengewehr des Royal Flying Corps gehörte. Dieses war jedoch zu Beginn seitlich des Motors angebracht, erst im späteren Verlauf der Produktion wurde die Waffe über den Motor gesetzt. Auf die obere Tragfläche kam zudem ein 7,7 mm Lewis Maschinengewehr um feindliche Flugzeuge auch von unten bekämpfen zu können.

 

Royal Aircraft Factory S.E.5

Royal Aircraft Factory S.E.5

 

Royal Aircraft Factory S.E.5

Royal Aircraft Factory S.E.5

 

Sicht auf das Cockpit einer Royal Aircraft Factory S.E.5

Sicht auf das Cockpit einer Royal Aircraft Factory S.E.5

 

Der Pilot einer Royal Aircraft Factory S.E.5 überprüft sein 7,7mm Lewis Maschinengewehr

Der Pilot einer Royal Aircraft Factory S.E.5 überprüft sein 7,7mm Lewis Maschinengewehr

 

 

 

Einsatz im ersten Weltkrieg:

Im März wurde in Großbritannien begonnen, dass 56. Squadron  mit den ersten S.E. 5 Flugzeugen auszurüsten. Nachdem das Squadron vollständig ausgerüstet und nach Frankreich verlegt worden war, begannen ab dem 22. April die ersten Flüge an der Westfront. Bereits nach den ersten Flügen ordnete der Squadron Führer Major Blomfield den Tausch der großen Windschutzscheiben gegen deutlich kleinere. Auch die Beschwerden der zu schwachen Leistung änderten sich ab dem Juni 1917 mit der Einführung der stärken S.E.5a Varianten der Flugzeuge.

Aufgrund der Lieferschwierigkeiten bei den Hispano-Suiza Motoren durch die französischen Firmen, konnten bis in das Jahr 1918 nur wenige britische Staffeln mit den S.E.5a Flugzeugen ausgerüstet werden. Zudem wurden nach dem Kriegseintritt der USA auch zwei Staffeln im Dienst der US Army mit diesen Flugzeugen aufgebaut. Bis zum Kriegsende waren es schließlich insgesamt 21 britische Staffeln und 5.265 gebaute Flugzeuge.

Neben der Sopwith Camel gehörte die S.E.5 zu den Flugzeugen mit denen es den Alliierten gelang, ab dem Sommer 1917 nach und nach die deutsche Luftüberlegenheit an der Westfront zu ihren Gunsten zu verschieben. Auch als die Deutschen die Fokker D.VII einführte, die als bestes Jagdflugzeug des ersten Weltkrieges zählte, konnte die S.E.5 zumindest als einziges britisches Flugzeug noch einigermaßen mithalten.

Nach dem Krieg wurden viele der Flugzeuge für damalige 5 Pfund an Privatpersonen verkauft. Ein ehemaliger britischer Pilot schrieb am 30. Mai 1922 erstmals Buchstaben mit einer S.E.5 an den Himmel über London.

 

 

 

Technische Daten:

Bezeichnung: Royal Aircraft Factory S.E.5a
Land: Großbritannien
Typ: Jagdflugzeug
Länge: 6,38 Meter
Spannweite: 8,11 Meter
Höhe: 2,89 Meter
Gewicht: 639 kg leer
Besatzung: Max. 1
Motor: Ein Wolseley-Viper V8 oder Hispano-Suiza 8 Motor mit 200 PS
Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h
Reichweite: Max. 483 Kilometer
Bewaffnung: 1 × 7,7 mm Vickers Maschinengewehr

1 × 7,7 mm Lewis Maschinengewehr

Bis zu 44Kg Bomben

 

 

 

 

 

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